Lighthalzen von Tithenwen ================================================================================ Kapitel 1: "Auf, ins Abenteuer!" und eine neue Bekanntschaft wird gemacht ------------------------------------------------------------------------- "Meinst du wirklich, wir sollten da reingehen? Das sieht so unheimlich aus.", kam es von der jungen Priestess, die ängstlich hinter der Rogue in Richtung Tür vorlugte. Die Rogue verdrehte die Augen, "Bei Odin, Ithilwen! Du stellst dich mal wieder an." Sie fasste Ithilwen an die Hand, "Komm schon! Wer will denn unbedingt ein Sword Mace, ohne groß Geld auszugeben, haben?" Von der Priestess waren noch ein paar Einwände zu hören, aber da waren die zwei Mädchen auch schon in dem Gebäude verschwunden. Seit einiger Zeit liefen die zwei Freundinnen schon durch das Gebäude. Nur gelegentlich hörte man hier ein Knacken und dort ein Knirschen. Aber ansonsten war es still. Zunächst hatten sie sich in Räumen befunden, die nach Empfangsräumen für Gäste aussah. Doch später waren sie durch Sicherheitsschleusen gekommen. Ithilwen war die ganze Sache unheimlich. Sie fragte sich inzwischen, was das hier war. Ein "harmloses" Labor, wie die Einheimischen sagten, konnte das hier nicht gewesen sein. "Malicia, das behagt mir hier gar nicht. Ich kann auch auf das doofe Mace verzichten.", flüsterte Ithilwen. Malicia schüttelte den Kopf, "Nein, noch nicht. Ich will mehr sehen." Ein Glitzern war in Malicias Augen zu sehen. Ithilwen kannte es bei der Rogue nur all zu gut. Es erzählte von der ungestillten Neugier. Die Priestess seufze kurz, dann zuckte sie resignierend mit den Schultern, "Na gut! Aber nur noch ein kleines Stück weiter." Die beiden liefen weiter. Sie liefen durch Aufenthaltsräume für Angestellte, durch Versuchseinrichtungen und kleine Hörsäle und Büros. Entweder waren die Räume verwüstet, also ob ein Kampf stattgefunden hätte, oder sie sahen nur verlassen aus, also ob jemand seine Arbeit unterbrochen hätte und gleich wieder kommen würde. Die beiden fragten sich immer mehr, was ihr passiert gewesen war. Plötzlich stoppe Malicia und Ithilwen rannte in sie hinein. "Verdammt, Malicia! Warum..." Malicia zeigte nach rechts, "Da!" Ithilwen sah eine Treppe, die nach unten führte. "Du willst doch nicht etwa da runter?" Bevor Malicia noch antworten konnte, erschall plötzlich ein heißerer Schrei hinter den beiden. Sie drehten sich erschrocken rum. Ein Feuerwehrmann kam schwankend auf sie zu. In seinen Händen hielt er eine Axt. Ithilwen zögerte nicht lang, griff nach Malicia und rannte die Treppe hinunter. Die Aura des Mannes hatte nichts Gutes verheißen, wies sie doch den Mann als untot aus. Doch in dem nächsten Stockwerk war es nicht viel besser. Ihr spukte es fast an jeder Ecke. Egal wo sie panisch lang liefen, kamen ihnen Geister von Archern, Merchant und Mages entgegen. Irgendwann riss dann Malicia Ithilwen hinter sich her, "Hier lang. Ich hab ein Versteck entdeckt." Ithilwen wurde in einen Förderkorb gezogen, den Malicia ein kurzes Stück nach unten ließ, damit kein weiterer mehr hineinkam. "Was ist das hier? Und wo sind wir hier?", wollte die Priestess wissen. Doch eine Antwort bekam sie nicht. Das Führungsseil des Förderkorbs riss und die Mädchen stürzten mit einem Schrei nach unten, und schlugen nach kurzem Fall auf einem Boden auf. "Kann ich euch zwei hübschen helfen?" Malicia sprang erschrocken auf, aber rührte sich nicht vom Fleck. Starr vor Schreck sah sie in das Gesicht eines Geistes. "Hinfort mit dir, Geist!", Ithilwen hielt dem Geist leicht zitternd ihr Kreuz vom Rosenkranz entgegen, "Kehre dahin, wo du hergekommen bist!" Der Geist sah interessiert, aber gänzlich unbeeindruckt, auf das Kreuz. "Ah, eine Glaubensgenossin!", er schien gerade zu erfreut. Der Geist deutete eine Verbeugung an. "Ithilwen, was ist los? Wieso steht der noch vor uns? Hast du deinen Job verlernt?", fragte Malicia die Priestess irritiert. Ithilwen probierte es jetzt panischer erneut, "Hinfort mit dir, Geist! Kehre dahin, wo du hergekommen bist!" Aber nichts tat sich. "Mit Verlaub, aber ich kann nicht.", kam die Anmerkung von dem Geist. Die Mädchen sahen den Geist mit großen Augen an, "Wie? Du kannst nicht?" "So, wie ich es sagte, ich kann nicht.", antwortete ihr Gegenüber, "Aber bevor wir noch weiter ins Gespräch kommen, sollte ich mich erstmal vorstellen. Das ist einfach höflicher. Gestatten, mein Name ist Ehrenfried. Als ich noch lebte, war ich im Dienste der Kirche unterwegs." Der Geist deutete erneut eine Verbeugung an. Beim genaueren Betrachten, stellten Malicia und Ithilwen nun fest, dass dieser die typische Bekleidung eines High Priest trug. Sie stellten sich nun ebenfalls vor. "Ich bin Malicia. Seit kurzem in den Stand der Rogue erhoben." Ithilwen stand auf und klopft sich den Staub von ihrem Gewand. Dann stellte sie sich ebenfalls vor, "Und ich bin Ithilwen. Ich will demnächst die Prüfung zur High Priestess ablegen." Plötzlich war das Geräusch von fallenden Steinen zu hören. Ehrenfried sah sich um. "Kommt, wir werden erstmal ein sichereres Plätzchen aufsuchen. Nicht, dass euch noch die anderen entdecken." Die Mädchen sahen ihn fragend an. "Später!" meinte Ehrenfried nur, und deutete ihnen, ihm leise zu folgen. Die Mädchen folgten ihm still, während sie sich immer fragend, was hier geschehen war. Kapitel 2: Der Rückblick auf die Vergangenheit und ein Acolyte kommt nach Lighthalzen ------------------------------------------------------------------------------------- Der High Priest führte Malicia und Ithilwen durch verwinkelte Gänge zu einem Raum, der zu den wenigen gehörte, die mit einer Tür verschlossen werden konnten. Kaum war die Tür verschlossen, nickte Ehrenfried, "Ihr könnt jetzt wieder sprechen." Malicia hatte es sich auf einem Stuhl bequem gemacht, während Ithilwen sich an die Wand lehnte. "Kannst du uns vielleicht das alles hier erklären? ", bat Ithilwen. "Und wen meinst du mit den "Anderen"?", hakte Malicia nach. Ehrenfried legte die Stirn in Falten und überlegte, "Wie erklär ich es am Besten, ohne dass es für euch zu langweilig wird?" Nach kurzer Zeit der Stille fuhr er fort: "Ah, ich hab's! So müsste es gehen." Er konzentrierte sich, murmelte etwas vor sich hin. Auf dem Boden erschienen ein Kreis und verschiedene Symbole. "Wenn ich die Damen bitten dürfte, sich in den Kreis zu stellen." Malicia sah Ithilwen fragend an. Diese zuckte mit den Schultern und stellte sich in den Kreis "Es ist nichts negatives zu spüren.", meinte sie. Malicia gesellte sich zu ihr, "Wenn du das sagst, muss es ja sicher sein." Ehrenfried stellte sich dazu und ein helles Licht umgab die drei. Als das Licht verschwand, fanden sich die drei auf einer grünen Anhöhe wieder. Die Sonne schien, aber es war angenehm warm. Vögel sangen ihr Lied. Einige Bäume trugen noch Blüten. "Wo sind wir?", fragte Malicia erstaunt und sah sich um. Ehrenfried deutete nach Westen, "Wir sind einen halben Tagesmarsch vor Lighthalzen. Wir warten hier auf etwas." Er setzte sich ins Gras. Ithilwen wollte sich ebenfalls setzten, da schoss ein Poring aus dem Busch, der in der Nähe stand. "Ihhhhhhh!", quietschte sie erschrocken auf und schlug mit ihrer Waffe nach dem Poring. Doch die Waffe tat dem Monster nichts, sondern ging durch es hindurch, als ob es ein Trugbild wäre. Ithilwen stutzte. Malicia versuchte es ebenfalls, aber auch ihr gelang es nicht. Ehrenfried lachte, "Vergesst es! Es ist nur eine Reise in meine Erinnerungen und keine Zeitreise. Wir sind sozusagen für die Welt hier nicht existent." Malicia legte die Stirn in Falten, "Und warum fühlen wir dann die Sonnenwärme oder das Gras?" Der High Priest zuckte mit den Schultern, "Keine Ahnung. Dafür wurde noch nie eine Erklärung gefunden." Von Lighthalzen waren die Mittagsglocken zu hören. Ehrenfried stand auf. "Jetzt geht’s gleich los.", erklärte er. Die Mädchen sahen ihn wieder fragend an. Er zeigte nach Süden. Dort tauchte ein junger Acolyte auf. "Der sieht ja aus wie du.", staunte Ithilwen. Ehrenfried lächelte. "Es IST Ehrenfried.", stellte Malicia fest. Der Acolyte ging an ihnen vorbei, und sie folgten ihm. Nach einiger Zeit erreichten sie das Arbeiterviertel vor den Toren von Lighthalzen und folgten der schmalen Straße. Häuser mit mindestens zwei Stockwerken säumten die Straße auf beiden Seiten. Wäscheleinen waren zwischen den Häusern über die Straße gespannt. Trotz dessen konnte man nicht behaupten, dass das Viertel schmutzig war. Die waren reinlich, auch wenn die Kleidung, genauso wie die Häuser, schon verbraucht aussah. Der junge Ehrenfried wurde freundlich gegrüßt, während er sich den Stadtmauern näherte. Gelegentlich wurde er hier und dort um einen Segen gebeten, den er auch gern bereitwillig gab. Hinter den Stadtmauern erwartete die Besucher von Lighthalzen ein ganz anderes Bild. Prunkbauten, breite Straßen, Grünanlagen und große Plätze mit Springbrunnen zierten die Stadt. Alles war blitzsauber. Die Leute waren dem entsprechend gekleidet. Die Innenstadt war ganz anderes als das Arbeiterviertel, selbst im Verhalten der Leute. Die Menschen eilten an ihm geschäftig vorbei, oder beachteten ihn einfach wegen seiner Schlichtheit nicht. Die Wärme aus dem Arbeiterviertel war hier nicht zu finden. "Lighthalzen ist heute auch nicht anders als zu deiner Zeit.", stellte Malicia gegenüber Ehrenfried fest, "Genauso kalt und arrogant." "Der einzige Unterschied ist, dass heute weniger Leute hier zu finden sind. Besonders im Viertel mit den ganzen Forschungsbetrieben. Das ist wie ausgestorben.", fügte Ithilwen hinzu. Ehrenfried nickte, "Ja, kalt und arrogant. So hab ich es auch empfunden. Nur wie es heute aussieht, kann ich nicht beurteilen. Ich kann aus den Biolabs nicht raus." Sie wandten sich wieder zu dem jungen Acolyten. Neugierig beobachte er das Treiben auf der Straße und ließ sich treiben. Aber wohl fühlte er sich sichtlich nicht. "Ich hab mich damals ins Arbeiterviertel zurück gewünscht.", erklärte Ehrenfried und fügte nach kurzer Pause hinzu, "Ich hätte dem Wunsch folgen sollen, dann wäre alles ganz anders gekommen." Ithilwen und Malicia sahen in fragend an. Doch Ehrenfried ging nicht weiter drauf ein. Und so folgten sie dem jungen Ich von Ehrenfried, immer mehr auf das Forschungsviertel zu. Kapitel 3: "Das Forschungsviertel" oder "Das Opfer zappelt im Netz der Spinne" ------------------------------------------------------------------------------ Vor ab: Es ist nicht das beste der drei Kapitel. Irgendwie hab ich den Dreh nicht gekriegt... Ich bitte dies zu entschuldigen. Kapitel 3: „Das Forschungsviertel“ oder „Das Opfer zappelt im Netz der Spinne“ Der junge Ehrenfried lief staunend durch das Viertel. Bücherläden mit wissenschaftlichen Publikationen zu allen möglichen Themen. Bei einigen schüttelte er auch mal traurig den Kopf. Diese hatten dann meist solche Titel wie „Gibt es die Götter wirklich?“ oder „Der Mensch – ein Zufall?“. Dann wieder waren kleine Laboratorien zu sehen, die große Fensterfronten besaßen. Dabei handelten es sich aber nicht um diejenigen, die ihre Forschungsergebnisse eifersüchtig gegenüber der Konkurrenz hüteten, sondern um solche, die den interessierten Menschen in der Stadt die Wissenschaften wie Physik und Alchemie näher bringen wollten. Überall waren kleine Plätze mit Bänken und Bäumen zu platziert. Hier sollten Professoren, Studenten und Interessierte über die Wissenschaft diskutieren. „Wer auch immer, das hier geschaffen hat, wollte nicht, dass dem ganzen was geheimnisvolles anhaftet, sondern wollte dem Viertel einen offenen Charakter verleihen.“, stellte Malicia fest. „Das aber nur, um damit seine wirklichen Absichten zu verbergen.“, fügte Ehrenfried mit ernstem Gesicht hinzu. „Was da wäre?“, wollte Ithilwen wissen. "Ein kleinwenig Geduld noch. Dann werdet ihr es erfahren.", gab Ehrenfried lediglich zur Antwort. Und so mussten sich die Mädchen in Geduld üben. Es verging einiges an Zeit bevor wieder etwas Entscheidendes passieren sollte. Gegen Nachmittag erst bemerkten die Mädchen jemanden. "Sag mal, folgt der Typ dort dir schon seit gut 2 Stunden, oder bin ich zu misstrauisch?", fragte Malicia, während sie auf einen älteren Mann in weißem Kittel, mit Halbglatze, Bauch und Monokel wies. "Du irrst dich nicht.", war nur die Antwort. Schon wurde der junge Acolyte Ehrenfried von dem Mann, den Malicia bemerkt hatte, angesprochen. Der Mann stellte sich als Gunther vor. Schnell hatte er Ehrenfried in ein Gespräch verwickelt, dass sich immer mehr in Richtung von Fähigkeiten der einzelnen Jobklassen bewegte. Gunther berichtete dann, dass er in diesem Bereich forschte. Insbesondere befasste er sich damit, ob die jobabhängigen Fähigkeiten sich nicht auf andere übertragen ließen. Irgendwann kam dann die Frage, ob er, der junge Ehrenfried, denn nicht Gunthers Forschungsarbeit unterstützen wollte. So ein junger Mann wie Ehrenfried hätte bestimmt doch etwas Zeit. Und er wirke doch so stark. Ehrenfried hatte immer mehr interessiert zugehört und stimmt nach den ganzen Schmeicheleien begeistert zu. Bereitwillig folgte er Gunther zu den Regenschirm Labs. "Naiv.", kommentierte Malicia das Ganze, "Der hatte dich doch richtig von vorne bis hinten eingewickelt. Hast du damals nicht das Lauern in seinen Augen bemerkt?" Ehrenfried schwieg einfach. Was hätte er sonst sagen sollen, außer dass er dieser Meinung voll und ganz zustimmte. Er war in seinen jungen Jahren wirklich naiv gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)