Bittersweet Life von Swuena (**Kapitel 15 ist da ^^**) ================================================================================ Kapitel 10: Das was du bist --------------------------- Dies ist eines der traurigsten Kapitel wie ich finde. Ich hoffe ihr braucht nicht zu viele taschentücher oder ähnliches. *wink* Swetta-chan Zitternd stand sie noch immer an der Wand und starrte Megumi und Maruyama-san auf dem Sofa an. Alles sahen sie verwirrt an und langsam stand Megumi auf, um zu ihrer Freundin zu gehen. „Rikku? Was hast du?“ Doch Rikku antwortete nicht. Stattdessen fingen Tränen an über ihr Gesicht zu laufen. Auch Jouji ging näher zu ihr, um ihr zu helfen. Allen dreien war auf dem Gesicht abzulesen, dass sie leicht geschockt waren und nicht wussten was sie machen sollten. Megumi trat direkt vor sie und schaute ihr in die Augen. „Was hast du denn, Rikku? Ist es wegen ihm? Soll ich ihn raus bringen?“ Doch Rikku achtete nicht auf ihre Worte. Rikkus Blick glitt über Megumi und fand in ihren Haaren und ihren Augen etwas, was noch mehr Tränen in ihre Augen trieb. Sie lies sich in die Arme der jüngeren fallen und drückte sich eng an sie heran. Megumi versuchte sie zu trösten so gut es ging und auch Jouji war an sie herangetreten und streichelte nun über ihren Rücken. Langsam stand auch Maruyama-san auf und deute Megumi, das er gehen würde. Diese nickte nur und wendete sich wieder Rikku zu, die sich langsam beruhigte. In der Wohnung war es nun still, bis Rikku anfing etwas zu flüstern. „Du… bist die Botin Eru, oder?“ Diese Worte standen im Raum wie schwere Luft und alle drei schauten Rikku entgeistert an. Megumi fasste sich als erste und drückte Rikku ein Stück von sich weg, um in ihre Augen zu sehen. Sie lies aber ihren Kopf hängen. „Wie….wie kommst du denn darauf?“ Ihre Stimme hatte nur ein leichtes zittern in sich, als sie diese Worte sprach. Rikku deute auf Megumis Spitzen, die rosa waren, bevor sie sprach. „Deine Haare werden langsam rosa und deine Augen rot. …. Und ich habe Eru mal mit ihm gesehen.“ Ihre Stimme wurde immer leiser und bei den letzten Worten zeigte sie außerdem auf Maruyama-san. Langsam hob sie ihren Kopf wieder und man konnte sehen, dass weitere Tränen bei in ihren Augen standen und nur darauf warteten wieder loszubrechen. „Bist du es nun?“ Sie wollte Gewissheit haben und solange würde sie weiter diese Frage stellen. „Rikku..“ Megumi wollte ausweichend antworteten, aber Rikku unterbrach sie. „Antworte! Ja oder nein?“ Sie senkte den Kopf und ging einige weitere Schritte zurück. „Ja…“ Es war kaum mehr als ein leises Flüstern, was über ihre Lippen kam. „Es tut mir leid, dass ich dir das nicht früher gesagt habe.“ Mit viel Anstrengung hob sie wieder ihren Kopf, um in Rikkus Augen zu sehen. Man konnte den Schmerz förmlich packen, der aus ihren Augen kam und mit ihren zusätzlichen Tränen kam sie einem sehr verloren vor. „Dann… war alles nur ein reines Schauspiel? War alles einfach nur dahergesagt, wie ein paar lästige Worte, die man sagen muss, um zu überzeugen? Wieso hast du das gemacht?“ Bei Rikku war jetzt ein gewaltiger Stimmungsumschwung bemerkbar. Sie war jetzt nicht mehr nur traurig, sondern enttäuscht, traurig und wütend zugleich. „Das war es nicht, Rikku! Du musst mir das glauben! Ich wusste nicht wer du warst, bis Jouji es gesagt hatte.“ „Und dann konntest du einfach so tun, als würdest du nicht wissen, was es heißt ein Botenjäger zu sein?“ Megumi wusste nicht, was sie darauf antworten sollte und so wollte sie wieder auf ihre Freundin zugehen. Doch diese wollte es nicht. Noch bevor jemand etwas machen konnte zog sie ihre Pistole hinter ihrem Rücken hervor und zielte auf Megumi. „Bleib wo du bist.“ Megumis Augen weiteten sich und sie schaute schockiert auf die Waffe. „So denkst du also über mich, auch nachdem ich eine gute Freundin von dir geworden bin.“ Sie senkte ihren Kopf und Tränen fielen zu Boden. „Nun drück schon ab. Das musst du doch tun, oder?“ Joujis und Maruyama-sans Augen weiteten sich und Rikku entsicherte die Waffe. Ganz ruhig lag die Waffe in ihrer Hand. Zu oft hatte sie so etwas trainieren müssen, als das sie jetzt zittern würde. Maruyama-san, der bis dahin nur dagestanden und den beiden zugesehen hatte, regte sich nun und stellte sich direkt vor Megumi. „Kira…“ Entschlossen schaute er Rikku an und schien gar keine Angst zu kennen. „Wenn du abdrückst, dann triffst du mich und nicht sie. Doch so gefühllos wie du bist ist es dir bestimmt egal. Es tut ja auch nichts zur Sache, wenn du erst den Freund deiner Freundin triffst und dann erst sie. Sie ist ja so böse gewesen, nur weil sie eine Botin ist. Damit ist sie ja ein so schlechter Mensch und hat dich von hinten und vorne belogen und betrogen.“ Sein Blick richtete sich nun leicht abfällig auf die Jägerin. „Los, schieß auf mich.“ Rikkus sonst ruhige Hand zitterte einen Moment lang leicht, was Jouji als Chance nutzte um ihr die Pistole aus der Hand zu schlagen. Maruyama-san stieß sie mit seinem Fuß noch zusätzlich unter das Sofa, damit Rikku sie nicht mehr erreichen konnte. Einen kurzen Moment schaute diese nur verwirrt und lies sich dann auf den Boden sinken, um hemmungslos zu weinen. Die andern drei atmeten erleichtert auf und Jouji setzte sich zu Rikku auf den Boden, um sie in den Arm zu nehmen. Sie drückte sich noch mehr in seine Arme hinein und weinte weiter. Beruhigend strich Jouji über ihren Rücken und nahm dabei vorsichtig ihr auch ihre zweite Pistole weg. Rikku hatte dies nicht bemerkt und weinte weiter. Megumi hatte sich auch in Maruyama-sans Arme gelegt und sah traurig zu Rikku herunter. „Das wollte ich wirklich nicht. Es tut mir aufrichtig leid. Vielleicht kannst du mir ja irgendwann verzeihen.“ Sie sah wirklich traurig aus. Dann zog ihr Freund sie langsam aus der Wohnung und lies die beiden allein. Die ganze Zeit in der er Rikku tröstete lies er sie nicht los. Immer wieder strich er über ihren Rücken und flüsterte ihr beruhigende Worte zu. Erst nach Stunden hatte sich Rikku endlich wieder ein wenig beruhigt, doch sie schmiegte sich weiterhin an ihn. Sie hatte sich leer geweint für heute. „Danke…“ Dies war das erste Wort, was in diesem Raum seit Stunden gewechselt wurde, doch es erfreut Jouji. „Gern geschehen.“ Er lächelte sie leicht an und strich über ihren Kopf. „Bitte halt mich noch ein bisschen fest.“ Ganz leise kamen diese Worte, doch in diesem Moment brauchte sie genau das. Wieder lächelte er, er hatte gar nicht vor sie heute noch los zu lassen. In der ganzen Wohnung war es dunkel geworden, doch Jouji störte es nicht. Er gab Rikku einen Kuss auf ihr Haar und strich weiter über ihren Rücken, bis ihr Atem regelmäßiger wurde. Langsam war sie vor Erschöpfung eingeschlafen. Als er sich sicher war, dass sie nicht aufwachen würde, hob er sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Sanft legte er sie auf das große Bett und betrachtete sie ein wenig. Ihr Haar lag unordentlich auf dem Kissen und ihr Gesicht war voll Tränenspuren, doch strahlte sie etwas Schönes aus, was Jouji angezogen hatte. Auf seinem Gesicht war wieder das Lächeln. Dann zog er lautlos ihre Schuhe aus, die sie immer noch angehabt hatte, genau wie eine dünne Jacke, die er ihr auch auszog. Mehr würde er heute nicht machen, sonst würde sie ihn dafür hassen. Schließlich zog er sich auch die Schuhe und den Pulli aus und legte sich neben sie, um sie wieder in den Arm zu nehmen. Sanft vergrub er seinen Kopf in ihrem Haar und schlief so ein. Mitten in der Nacht wachte Rikku nochmals auf, da sie einen Albtraum gehabt hatte. Alles um sie herum war dunkel und kalt gewesen und sie konnte nicht fliehen oder jemanden finden. Sie war ganz allein gewesen. Jetzt war sie zwar wach, aber ihr war immer noch kalt. Langsam öffnete sie ihre Augen und sah direkt in Joujis Gesicht. Sie wurde schlagartig rot und wollte zurückweichen, als sie bemerkte, dass er sie immer noch im Arm hielt. Leicht lächelte sie ihn dankbar an und schloss wieder die Augen, die Kälte verschwand langsam aus ihrem Körper. Der nächste Morgen verlief ganz ruhig. Jouji hatte gewartet, bis Rikku aufgewacht war und hatte ihr dann das Frühstück ans Bett gebracht. Sie war sehr dankbar über seine Aufmerksamkeit und seine Zärtlichkeit. Er erwähnte den Vorfall am vorigen Tag mit keiner einzigen Silbe. Ihr Lächeln war an diesem Vormittag noch dünn und sah nicht wirklich echt aus, zu sehr hatte es sie mitgenommen. >Das was ich lange befürchtet hatte ist eingetreten. Nicht wirklich überraschend, aber trotzdem schmerzhafter als alles andere was ich jemals erlebt habe.< Nach einem wieso fragte sie nicht. Das hatte keinen Sinn und würde sie noch tiefer ziehen, als sie ohnehin schon war. Gegen Mittag setzten sich beide nach draußen auf den Balkon auf einen Liegestuhl. Rikku lag zwar mehr auf ihm, als dass sie selber saß, aber das machte ihm nichts aus. Langsam machte sich ein kleines nagendes Gefühl in ihr breit und ließ sie einfach nicht los. Die Gewissheit stieg immer weiter, bis in den späten Nachmittag war sie sich schon fast sicher mit ihrer Vermutung und so musste sie sie einfach mal ansprechen. „Jouji, wie lange kennst du schon Megumi?“ Er war sehr erstaunt über diese Frage, beantwortete sie aber. „Ich weiß es nicht. Schon eine Weile. Wieso fragst du?“ „Nur so. Wusstest du es?“ Sie musste es nicht aussprechen, er wusste was sie meinte. „Ja, aber sie wollte es dir selber sagen.“ Er zog sie weiter an sich heran und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. „Tut mir leid, dass ich es dir nicht gesagt habe.“ Doch sie schüttelte nur ihren Kopf und schloss ihre Augen um nicht wieder in Tränen auszubrechen. Eine ganze Weile schwiegen beide weiter, bis Rikku wieder die Stille durchbrach. Sie war ein kleines Stück von ihm weggerückt und beugte sich nach vorne. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen um diese Frage zu stellen, die ihr auf der Seele lag. „Jouji?“ Er schaute erstaunt auf und sie hatte seine ganze Aufmerksamkeit. „Bist du auch ein Bote?“ Ihre Stimme zitterte bei diesen Worten und sie legte ihre eigenen Arme um sich. Immer noch hatte sie die Augen geschlossen und wartete auf seine Antwort. Sie hatte Angst vor dieser und doch musste sie es wissen. Er ließ sich sehr viel Zeit, bis er antwortete. „Du kennst die Antwort doch schon. Ja, ich bin einer.“ Seine Stimme war ganz leise, aber fest. Man bemerkte, dass er dazu stand und es nicht vor ihr verheimlichen wollte. Beide waren danach still und Rikku kämpfte stark gegen die Tränen an. Doch sie schaffte es nicht ganz. Einige rollten trotzdem über ihr Gesicht. >Dann ist es also wahr. Das wovor ich so lange die Augen verschlossen hatte.< Vieles schien für sie auf einmal Sinn zu ergeben und wenn sie an die letzte Zeit mit ihm dachte, dann gab es genug Hinweise darauf. Jouji drückte sie noch einmal, um dann zu sprechen. „Soll… ich dich allein lassen, oder darf ich bleiben?“ Er lag ein Funke Hoffnung in seiner Stimme, doch Rikku wollte alleine sein. Sie wollte ihm antworten, doch ihre Stimme versagte. Außerdem wusste sie, dass ihr Stimme ihr nicht gehorchen würde und etwas sagen würde, was sie zwar in ihrem Herzen vielleicht wollte, aber nicht ihr Verstand und ihre Vernunft. In diesem Moment wusste sie selber nicht was sie wollte oder tun sollte. So schüttelte sie nur ihren Kopf und gab ihm damit zu verstehen, dass er gehen sollte. Er nickte nur stumm und drückte sie nochmals fest. Dann stand er vorsichtig auf und sah zu ihr herunter. Sie konnte ihn nicht ansehen. Er sollte nicht ihren gesamten Schmerz und ihre gesamte Trauer sehen. „Ruf mich einfach, wenn du mich wieder sehen willst.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Haare und ging dann aus der Wohnung heraus. Als sie die Tür schließen hörte legte sie sich nach hinten und begann wieder zu weinen. Sie ließ alles heraus und weinte fast noch länger als am Abend davor. Auch der schöne Sonnenuntergang, den sie vom Balkon aus sehen konnte, konnte ihr Herz nicht erleichtern. Er machte es nur noch schwerer. Sie sah die Sterne am Himmel leuchten wie nie zuvor, so schön und so einsam. Sehr lange saß sie noch draußen und beobachtete sie. Ihre Tränen waren langsam getrocknet und sie saß einfach nur noch da und schaute traurig. Ihr war bewusst, dass sie wahrscheinlich von dem Boten Jouji beobachtet wurde, doch es war ihr in diesen Momenten egal. Sie wollte nachdenken, was ihr aber nicht wirklich gelang. Es waren einfach zu wenige Worte in ihrem Kopf. Alles in ihrem Körper fühlte sich leer an, als hätte man ein Glas voll Wasser ausgeschüttelt. Fast die ganze Nacht saß sie so da und ihr war auch nicht bewusst wie kalt diese sternenklare Nacht war. In dieser Nacht konnte sie noch nicht einmal vor Erschöpfung einschlafen, sondern blieb wach, bis der Morgen graute und die Sonne aufgegangen war. Sie starrte einfach nur in die Luft und war innerlich wie eingeschlafen, doch ihr Körper war wach und wollte und konnte nicht schlafen. So blieb es auch den nächsten Tag. Zwei Augenpaare beobachteten sie dabei, eines davon sah sehr besorgt aus und konnte kaum sitzen bleiben. Er wollte wieder zu ihr und sie trösten, doch es war schwieriger, weil sie wegen ihm so war. Das andere Augenpaar war zwar auch besorgt, aber es war zuversichtlicher, dass sie es allein schaffen würde. Sie hatte schon vieles alleine geschafft und auch schon schlimmeres überstanden wie er fand. Doch beide sahen trotzdem weiterhin zu ihr und konnten und wollten ihre Blicke nicht abwenden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)