Erstens kommt es anders von lomelinde (und zweitens als man denkt) ================================================================================ Kapitel 1: Wie ein Hündchen! ---------------------------- Lirans Arme schlossen sich hinter Lilys Hals. Sein Gesicht nährte sich ihrem und er lächelte. Ganz sanft strich er eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Sie kicherte freudig, als er sich ihrem Ohr nährte und irgendetwas flüsternd hinein säuselte. Ajana verstand es nicht, aber ihr war klar was gesagt hatte. Liran schwafelte in letzter Zeit nur über Lily und wie verliebt er doch war. Dem jungen Mädchen mit den rötlichen Haaren wurde von dem ganzen Gesülze langsam übel. Sie wollte die Beide nicht ständig knutschend erleben, aber in letzter Zeit kam sie irgendwie einfach nicht drumherum. Dieser Arsch, der sich ihr bester Freund nannte, schleppte Lily in letzter Zeit ja überall mit hin. Aja und er waren heute zum Billardspielen verabredet gewesen, nur sie beide und was hatte Liran getan? Er hatte Lily mitgeschleppt. Und jetzt lagen sie schon beinahe halb auf dem Billardtisch und knutschten und befummelten einander. Mit voller Wucht stieß Aja die letzte auf dem Tisch liegende Kugel an, so dass diese ungebremst auf Lily zu raste, die mittlerweile vollständig auf dem Billardtisch saß. Als die schwarze Acht gegen ihr Hinterteil prallte, stieß Lily einen spitzen Schrei aus. Aja konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Lily sprang vom Tisch und kam mit hasserfülltem Blick auf Ajana zu. "Du, du...", stotterte sie. Ihr Gesicht war mittlerweile puterrot angelaufen und Ajana zählte die Sekunden bis zum Ausbruch von Vulkan Lily. Sie funkelte Aja an: "Was gibt es da zu grinsen, du hässliches, frigides Miststück!" Lily drehte sich herum und stakste auf ihren Pfennigabsätzen davon, wohl darauf bedacht ihren Po im gleichmäßigen Takt wippen zu lassen.. "War das jetzt echt von Nöten, Aja?", murmelte Liran gereizt. "Du weißt, dass sie sehr jähzornig ist". Er wandte sich ab und rannte ihr hinter her. "Dann renn doch deinem Frauchen hinterher, wie es sich für einen Hund gehört. Wau, Wau!", rief sie ihm hinterher. Es war doch immer dasselbe mit ihm. Sie fand es ja schön, wenn er glücklich war, aber warum musste es gerade Lily sein? Noch vor wenigen Wochen hatten sie gemeinsam über solche Mädchen gelacht. Aufgetakelt und blöd, das war etwas gewesen was niemals Lirans Geschmack entsprochen hatte. Und dann war Lily in sein Leben getreten. Lily war die Verkörperung all dessen gewesen was Liran ablehnte. Sie war 1,80m groß, hatte lange blonde Haare und war schon beinahe beängstigend dürr. Den Großteil ihres Gewichts schien sie in Busen und Po zu tragen. Die zwei Partien verglichen mit dem Rest des Körpers wirkten einfach überdimensioniert. Ihr langes blondes Haar trug sie stets offen und wenn sie schmollte zwirbelte sie die Pracht immer zu kleinen Kringeln. Ihr Outfit setzte dem Ganzen die Krone auf. Sie trug Schuhe mit halsbrecherischen Absätzen und dann kam lange nichts, bevor ihre Beine in einem extrem knappen Mini mündeten. Den Bauch trug sie natürlich immer frei und das darüber liegende T-Shirt war so eng, dass der Busen einem ins Gesicht zu springen drohte. Ihr Gesicht war unter einer Tonne von Make-up verschwunden und auch ihr Hirn schien nicht größer zu sein als der aufgeklebte Schönheitsfleck. Wie konnte sich Liran in so jemanden verlieben? Hatte der Aufschlag ihrer angeklebten, künstlichen Wimpern ihn verzaubert? Er hatte sich in den letzten Wochen stark verändert, Ajana war darüber unglaublich traurig. Es gab doch so viele liebe und hübsche Mädchen, zumal... "Hey Aja! Was stehst du hier wie ein geprügelter Hund rum? Sag mal bist du allein hier?" Es war Dorian, der englische Austauschschüler, der Ajas Gedankengang unterbrach. "Du hältst dich wohl für sehr lustig, was?", keifte Aja leicht gereizt, "Was soll ich denn bitte alleine in einer Billardhalle?". Und trauriger fügte sie hinzu: "Ich war eigentlich mit Liran hier, aber der hat sich mit dieser Lily aus dem Staub gemacht und mich einfach stehen lassen.". "Ah Lily, mmh... Ich verstehe ihn nicht. Lily ist doch keine Frau, sondern nichts weiter als eine Puppe!". "Aber eine mit gewaltigen Krallen!". "Ja mag sein, ist aber nichts für mich. Ich mag Mädchen wie dich viel lieber". Er lächelte sie aufmunternd an: "Komm doch mit zu uns rüber, dann bist du nicht so allein!" "Danke aber lass mal, ich gehe lieber nach Haus.". Sie trotte zum Ausgang. Dorian rief ihr hinterher: "Liran hat so ne Freundin wie dich gar nicht verdient." Aja zwang sich zu einem Lächeln, hob die Hand zum Gruß und verstand um die nächste Ecke. Zuhause angekommen sprach sie kein Wort mit ihrer Familie. Sie zwang sich eine Stulle zu essen und schlurfte nach dem Abendessen direkt ins Bad. Wellness brauche ich jetzt unbedingt, dachte sie müde, als sie die Badezimmertür hinter sich zu abschloss. Sie wollte jetzt wirklich von niemanden gestört werden Sie drehte den Wasserhahn voll aus, sie konnte ein Bad nur dann voll genießen, wenn es ordentlich heiß war. Binnen kürzester Zeit fühlte sich der ganze Raum mit Dampf, genauso musste es sein. Vom Badezimmerschrank nahm sie ein Fläschchen und ließ einige Tropfen des ätherischen Öls in die Wanne tropfen. Ein leichter Hauch von Orangen breitet sich im Raum aus. Ajana schloss die Augen und sog ihn gierig ein. Schnell entledigte sie sich ihrer Kleider und ließ sich in das Wasser gleiten. Eine Träne rann ihr übers Gesicht und dann noch eine und ehe sie sich versah weinte sie. "Daran bist nur du Vollidiot schuld!", schluchzte sie. Nachdem sie sich einigermaßen beruhigt hatte, schloss sie die Augen und sog erneut den Duft der Orangen in sich auf. Sie wurde ruhiger und immer ruhiger, bis sie irgendwann der realen Welt entglitt und einschlief. Kapitel 2: Sonst wird er dir die Freundschaft kündigen! ------------------------------------------------------- "Schatz aufstehen!", leicht rüttelte etwas an Ajanas Schulter. "Du musst zur Schule, mein Engel." Vorsichtig öffnete sie ein Auge. Das grelle Licht, der Deckenleuchte strahlte hell und unerbittlich auf sie herunter. Innerlich fluchte Aja, kniff die Augen zusammen und drehte sich zur Seite. Noch immer tanzten die Blitze vor ihren Augen. Das hatte ihre Mutter ja wieder perfekt hinbekommen, jetzt würde sie gewiss nicht mehr einschlafen können. "Noch 5 Minuten, bitte Mutti!", sagte sie knorrig. Ihre Mutter seufzt. Langsam ging sie zum Bettende, griff nach der Decke und riss sie weg. Ajana rollte sich zusammen und öffnete widerwillig die Augen. "Ich komme ja schon, bin ja schon wach." "Das will ich dir auch raten, schau mal auf den Wecker!" Ajana tastete nach dem Wecker, schaute mit verquollenen Augen drauf und sprang erschrocken auf: "Scheiße! Wieso hat der Wecker denn nicht geklingelt? Ich komm' zu spät." "Tja, mein Schatz, du wirst ihn wohl ausgestellt haben. Aber holt Liran dich nicht mit seinem Motorrad ab?", wollte ihre Mutter neugierig wissen. "Ach Mama, dass macht er doch schon lange nicht mehr. Das Motorrad ist doch mit Lily schon vollbesetzt.", murmelte Ajana traurig. "Mmh...", ihre Mutter schwieg, wusste sie doch nicht was sie ihrer Tochter hätte sagen können. Es klingelte. "Vielleicht hast du dich ja doch getäuscht." Der erbarmungslose Deckendieb verschwand aus dem Zimmer, um über die Gegensprechanlage zu hören, wer es denn wagte so früh zu stören. In Windeseile kramte Ajana ein paar Sachen aus dem Schrank und zog sich genauso geschwind an. Sie hasste es zu spät zu kommen und je später es wurde umso peinlicher wurde es ihr. Sie wusste, dass es nicht Liran war und genau deshalb war ihr klar, dass sie zu spät kommen würde. Aber irgendein Teil in ihr hatte trotzdem die Hoffnung, dass es sich um Liran handeln könnte; sie stürmte in die Küche. "Und?", fragte sie nervös. "Also, Liran war es jedenfalls nicht. Unten wartet ein Dorian auf dich. Er sagte er sei der Ersatzchauffeur." Innerlich seufzte Aja auf, sie verstand nicht einmal warum. Es war doch klar gewesen, dass es nicht Liran sein würde. Du solltest lieber dankbar sein, dass Dorian so ein guter Kerl ist, rief sie sich selbst zur Ordnung. Es war nicht fair ihm gegenüber, dass sie nur an Liran dachte. Sie griff nach einem Apfel und rannte aus der Küche. Während sie schnell in ihre Schuhe schlüpfte rief sie ihrer Mutter zu: "Danke Mama, ich mach mich dann." Die Tür fiel polternd hinter ihr ins Schloss. Zwei Stufen auf einmal nehmend eilte sie die Treppe hinunter und wäre mehre Male beinahe gestürzt, hätte sie sich nicht in das Geländer gekrallt. Unten angekommen riss sie die Tür auf und fiel Dorian um den Hals. "Du bist meine Rettung.", sagte sie aufgesetzt fröhlich. "Kein Problem. Ich war mir nicht sicher, ob du noch da bist, aber ich hab einfach gedacht ich probier es mal. Los steig auf, sonst kommen wir wirklich noch zu spät.", erwiderte Dorian, nachdem Ajana sich von ihm gelöst hatte. Er warf ihr den Helm zu und richtete sein Motorrad auf. Ajana stieg hinter ihm. "Halt dich gut fest, Aja, ich rase gern." Er ließ den Motor ein paar mal hochtourig aufjaulen und Aja rief: "Ich rase auch gerne". "Na dann wollen wir mal." Er gab Gas, prescht auf die Straße hinaus und beschleunigte auf einen Affenzahn. Kurze Zeit später erreichten sie die Schule. Ajana atmete durch: "Ich hab' zwar gesagt, ich rase gern, aber dass du so viel Gas gibst, konnte ja keiner wissen. Trotzdem, danke noch mal fürs fahren. Dank dir bin ich grade mal noch pünktlich dran." Sie reichte ihm den Helm, aber Dorian winkte ab. "Lass mal, ich fahre dich nachher noch nach Hause, da brauchst du den wohl noch." "Aber du hast doch zwei Stunden weniger als ich. Du musst nicht warten." Sie streckte ihm erneut den Helm entgegen, er wies ihn zurück: "Ich will aber!", erwiderte er kurz. Sie lächelte. "Na gut." "Also, um 3 Uhr am Haupteingang?", hackte Dorian erneut noch einmal nach. "Ja okay... Sag mal was hast du jetzt?", beendete Ajana das Thema. "Musik beim Günther!", antwortete Dorian, mittlerweile doch deutlich verwirrt. "Dann solltest du dich ein bisschen beeilen. Du weißt dich, der letzte ist immer mündlich dran. Viel Spaß!" Sie winkte noch einmal und eilte dann in Richtung des Schulhauses, in dem Moment klingelte es. Etwas verspätet betrat sie das Klassenzimmer. Alle Blicke ruhten auf ihr, nur Liran würdigte sie keines Blickes. Ja das konnte ja heiter werden. Sie ließ sich auf den freien Platz neben ihrem Freund sinken und flüsterte eine Begrüßung. Liran reagierte nicht und sah nicht mal von seinem Blatt auf. Er war stinksauer. Sie seufzt, kramte ihr Schulsachen heraus und stürzte sich auf die Aufgaben, die die Lehrerin vorne an die Tafel geschrieben hatte. Sie konnte sich kaum konzentrieren, ständig schweiften ihre Gedanken zu dem gestrigen Tag ab. Zum Glück war Lily schon raus aus der Schule, sonst hätte sie sich das Geschlabber auch noch in der Schule miterleben müssen, zumal Aja sich nicht vorstellen konnte, dass dieses Mädel überhaupt einen Schulabschluss hatte. Trotzdem fühlte sie sich schuldig, nicht Lily gegenüber, die hatte jedes einzelne der Worte verdient, sondern Liran gegenüber. Der Spruch gestern war nicht fair gewesen. Sie kramte einen Zettel heraus und schrieb: "Sorry wegen gestern, ich war echt nicht fair, dir Gegenüber!" Sie schob den Zettel rüber. Erst schien es, als hätte Liran es gar nicht bemerkt, doch dann griff er danach, lass und kritzelte etwas darunter. Ajana atmete erleichtert aus. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, scheinbar verzieh er ihr. Liran schob den Zettel zurück. Ajana lächelte und begann zu lesen. Ihr Lächeln erstarb. Dort stand: "Eigentlich habe ich gar keinen Bock, aber ich muss mit dir reden. Hofpause an der Treppe. Wenn du nicht da bist werd ich kein Wort mehr mit dir wechseln! Und nun lass mich gefälligst in Ruhe! Ich will mich konzentrieren." Aja konnte es nicht fassen, was war nur aus Liran geworden? Er war sie noch nie so schroff angegangen. Ihre Traurigkeit drohte sie erneut zu überwältigen. Sie stand auf. "Ja, Fräulein Lotka? Willst du die Aufgabe etwa lösen?" "Nein, Frau Alster, mir ist übel. Könnte ich bitte zur Toilette!" Sie wartete die Antwort der Lehrerin gar nicht erst ab, sondern rannte aus dem Klassenzimmer. Alle Schüler blickten ihr hinterher, nur Liran zwang sich auf sein Blatt zu starren. Ihr war übel. Sie hatte nichts gefrühstückt, natürlich war ihr übel. Aber das war nicht der tatsächliche Grund gewesen, warum sie das Klassenzimmer verlassen hatte. Als sie nun endlichen draußen war, ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Was war nur aus ihrer Freundschaft mit Liran geworden? Er war bereit seiner besten Freundin die Freundschaft zu kündigen. Sie haste Lily, nicht weil sie schön war, nicht weil sie mit ihm zusammen war, sondern weil sie Liran so verändert hatte. Sie hielt den Zettel noch immer in den Händen. Er hatte also keinen Bock mit ihr zu reden, sondern sah sich nur gezwungen? Sie wollte dort gar nicht hin, von ihr aus konnte er dort doch warten bis er schwarz wurde. Aber irgendetwas hinderte sie auch daran nicht hinzugehen. Sie zerriss den Zettel, ließ die Schnipsel auf dem Boden rieseln, wischte die Tränen aus dem Gesicht und ging zur Klasse zurück. Sie erreichte sie mit dem Klingelzeichen. "Gut ihr löst im Lehrbuch auf Seite 34 Nummer 5 und 6, bis morgen. Hast du gehört Jonathan? Bis morgen!" Die Schüler verließen fluchtartig den Raum. Ajana musste sich richtig durch die Menge zwängen, um in das Innere des Raumes zu gelangen. Auf dem Weg zu ihrem Platz merkte sie, dass Liran schon verschwunden war. An ihrem Platz stand Miriam und klaubte ihre Sachen zusammen. "Danke Mimi, aber ich bin wieder da!" Mimi ließ die Sachen sinken: "Geht es dir besser, du siehst blass aus?" Ajana lächelte: "Ich hab' heute morgen verpennt und dadurch keine Zeit für ein Frühstück gehabt, deshalb ist mir wohl übel geworden." "Ach so, ich hab mir schon Sorgen gemacht." "Ja schon okay. Du ich muss jetzt!" Sie verließ so schnell es ging den Raum. Ohne dass sie eine bestimmte Richtung ansteuerte, trugen ihr Beine sie ohne ihr Zutun zur Treppe. Als sie Liran von Weiten erkannte, blieb sie stehen, atmete tief durch und ging auf ihn zu. Als sie der zweiten Person gewahr wurde, blieb sie erneut stehen. Es war Lily. Es war zu spät um einen Rückzieher zu machen. Wenn er es auf diese Art und Weise haben wollte, dann sollte er es so bekommen. Sie baute sich vor beiden auf und ließ ihren Blick erstarren. Am liebsten hätte sie Liran heulend angefleht ihr zu verzeihen, aber er hatte die Regeln aufgestellt und sie würde sich daran halten. Ihr Blick war eiskalt, so kalt dass es Liran frösteln ließ. "Was willst du? Spuck es aus!" "Ich bin auch noch da, Miss Obercool!", keifte Lily. Ajana ignorierte sie. Als sie merkte, dass Liran ihren eigenen kalten Blick erwiderte, versetzte es ihr einen Stich, ihr Blick flackerte. Doch schon nach dem Bruchteil einer Sekunde hatte sie sich wieder unter Kontrolle. "Also?", fragte sie erneut. "Entschuldige dich.", befahl Liran, "Entschuldige dich und ich will es vergessen!" "Ich habe mich schon entschuldigt." "Du sollst dich bei mir entschuldigen!", mischte Lily sich ein. Ajana wendete sich kurz Lily zu, funkelte sie böse an und lenkte ihren Blick dann wieder auf Liran. "Das werde ich nicht tun!" Lirans Augen verloren jegliche Härte und blickten sie nur noch traurig an. "Aja, ich bitte dich, entschuldige dich, sonst..." "Was sonst?", schnitt Ajana ihm die Worte ab. "Sonst wird er dir die Freundschaft kündigen!", zwitscherte Lily von der Seite. Ajana blieb der Mund offen stehen. Sie sah Liran vollkommen entsetzt und mit flackernden Blick an. "Du, du...", sie brach völlig entkräftet ab. Ihre Stimme zitterte. Liran drehte sich zu Lily um: "Lässt du uns bitte allein, Lily?" "Aber...", protestierte diese. "Bitte!!!", wiederholte Liran eindringlich. "Nein, bleib ruhig hier, denn ich werde gehen. Es ist alles gesagt.", sagte Ajana kühl. Sie wollte weglaufen, aber Liran griff nach ihren Arm und hielt sie auf. "Bitte Aja, es ist noch längst nicht alles geklärt." Er warf Lily einen wütenden Blick zu. Ajana sah beide an. Lily wollte nicht weg, das sah man ihr an, aber Liran war sauer, daher trollte sie sich, aber nicht ohne ihn vorher demonstrativ vor Ajanas Augen zu küssen. Ajana drehte sich weg und riss an Lirans Hand. Er ließ sie nicht los. Lily warf beiden noch einen misstrauischen Blick zu und verschwand dann um die Ecke. "Lass meine Hand los!", forderte das zu tiefst Mädchen ihn auf. "Das werde ich nicht tun. Sonst rennst du mir gleich wieder weg, das lasse ich nicht zu, Aja!" "Nenn mich nie wieder Aja, das ist vorbei!", fauchte sie ihn an. "Aber Aja, wir sind doch Freunde." "Das habe ich bisher auch gedacht, aber so wie du verhält sich kein Freund." "Es war auch nicht gerade fair wie du mit Lily umgesprungen bist.", verteidigte Liran sich. "Nicht fair? Nicht fair? Ist das dein Ernst? Du bist so ein blinder Idiot. Du merkst auch gar nichts!" Sie riss fester an ihrem Arm, aber Liran ließ noch immer nicht los. "Was soll ich nicht merken?" "Wie bescheuert kann man eigentlich sein?" "Hey, fauch mich nicht so an, ich hab doch gar nichts gemacht." "Genau das ist ja das Problem, du hast nie was gemacht. Ich mache einen Scherz mit deiner Lily und wollte nur mal zeigte, dass ich auch noch da bin und sie staucht mich zusammen. Sie hat mich ein hässliches frigides Miststück genannt. Und was hast du gemacht? Du rennst ihr hinterher, anstatt mal deine beste Freundin zu unterstützen. Ein echt tolles Hündchen bist du. Gratuliere, das ist echt armselig!" "Aja, ich liebe Lily, da muss ich doch für sie da sein.", redete er eindringlich auf sie ein. "Und was ist mit mir?". Die Tränen liefen ihr die Wangen runter. Am liebsten hätte Liran sie in den Arm genommen, aber er war wie erstarrt. Er hatte sie noch nie zuvor, so weinen gesehen. "Wir sind Freunde, wir sind füreinander da. Wir wissen was der andere fühlt..." "Was fühle ich dann?", unterbrach sie ihn. "Im Moment bist du stinksauer auf Lily!" "Du hast keine Ahnung was ich fühle. Wärst du mein Freund, dann wüsstest du es!" "Dann sag es mir!" "Du Vollidiot, ich... ich,", stotterte sie, "ich..." "Was du?", fragte er neugierig. Mit ihrer freien Hand versetzte sie ihm eine Ohrfeige, die Tränen ran ihr übers Gesicht. "Ich liebe dich, du Arschloch!" Sie riss sich die Kette vom Hals, die er ihr einmal geschenkt hatte. Liran ließ ihren Arm los, um sich nach der Kette zu bücken. In diesem Moment stürmte Ajana noch immer weinend davon. Kapitel 3: Aja, verdammt Aja halt dich fest! -------------------------------------------- Ajana wollte weg.. Noch weitere sechs Stunden neben ihm sitzen, das würde sie nicht aushalten. Nicht nachdem sie ihm ihre Gefühle ins Gesicht geschrieen hatte. Sie hatte alles verloren, aber vor allem anderen hatte sie ihren besten Freund geworden. Sie musste nach Hause, plötzlich fiel ihr der Helm ein. Sie trug ihn noch immer in der Hand. Vielleicht könnte Dorian ja... Nein, sie wollte nicht, dass er Ärger bekam. Sie würde notfalls nach Hause laufen, selbst wenn es eine Stunde dauern würde. Es war warm und ihr war heiß, aber davon würde sie sich nicht klein kriegen lassen. Sie hatte das Schultor gerade erreicht als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. Den Tränen hatte sie freien Lauf gelassen und als sie sich nun herumdrehte waren ihre Augen rot und feucht. Sie rieb sich mit dem Handrücken darüber und sah Dorian an. "Was ist denn mit dir passiert?", fragte er besorgt. Aber Ajana antwortete nicht, sondern warf sich einfach laut aufjaulend, wie ein getroffenes Tier, in seine Arme. Er presste sie an sich, während sie sich ausweinte. Er schwieg. Sie würde schon erzählen, wenn sie es wollte. Er strich ihr übers Haar und das Schluchzen ließ nach. "Wieder gut?", fragte Dorian noch immer sehr beunruhigt. Sie hob den Kopf. "Nichts ist gut!", sagten ihre Augen, aber sie antwortete: "Ja, es geht schon besser!" "Magst du mir nicht erzählen, was passiert ist?", startete er einen zweiten Versuch. "Ich weiß es selbst nicht so genau!", antwortete sie wahrheitsgemäß. "Soll ich dich nach Hause fahren?" "Nein, lieber nicht, es reicht schon, wenn ich schwänze.", sagte sie. "Ach was soll's, wer nie geschwänzt hat, weiß nicht was es heißt zu leben." Er hatte versucht sie aufzumuntern, aber hatte kläglich versagt. Auf dem Weg zum Motorrad fragte er: "Willst du's mir nicht erzählen?" Und sie erzählte es ihm. Sie ließ keine Detail aus, gar keins. Sie vertraute ihm. "Es ist wie ich es dir gestern sagte: Er hat ne Freundin wie dich nicht verdient und das weißt du auch!", kommentierte Dorian das, was Ajana ihm gerade anvertraut hatte. "Vielleicht!" Sie hatten mittlerweile erreicht. Leichtfüßig schwang Dorian sich auf sein Bike wartete noch kurz bis Ajana hinter ihm aufgestiegen war und fuhr dann los. Sie klammerte sich an ihm fest, obwohl er gar nicht schnell fuhr und somit beließ er es auch dabei langsam und gemütlich zu fahren. Eine zeitlang schwieg er, doch irgendwann brach es aus ihm heraus: "Er hat bekommen was er verdient und das war Lily." "Keiner hat Lily verdient!", schrie Ajana gegen den Wind an. "Meinst du? Ich finde er hat sie verdient. Aja, der Arsch hat dir wehgetan." "Er ist kein Arsch!", schrie sie mit erstickter Stimme. Sie ließ ihn los. "Aja, verdammt Aja halt dich fest, sonst..." Die Maschinen geriet ins Trudeln. Er hatte sie nicht mehr im Griff und schlitterte über den Asphalt, bis die Maschine umkippte und die beiden unter sich begrub. Ajana schrie auf, als die Maschine zum Liegen kam. Dorian befreite sich so schnell es ging und lief dann zu Aja rüber. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt und sie bis sich auf die Lippe, so dass kleine Blutstropfen über ihr Gesicht rannen. "Aja, bist du in Ordnung? Wo tuts weh?" "Mein Kopf tut weh und mein Bein... Ich kann es nicht bewegen." Dorian begriff sofort. Er hob das Motorrad an und befreite ihr Bein. Danach hockte er sich wieder neben sie. "Geht's besser?" Sie nickte: "Etwas!" "Okay, am Besten du bewegst dich nicht. Ich rufe den Notarzt!" Er begann in seiner Tasche zu wühlen, aber in all der Aufregung fand er es nicht sofort, was ihn nur noch nervöser werden ließ. Nach einigen weiteren gescheiterten Versuchen, glitt ihm das Handy, beinahe zu fällig in die Hand. Erleichtert atmete er auf. Aja öffnete die Augen, sie starrte einer weißen Decke entgegen, die geflutet von klinisch grellen Licht ihr entgegen strahlte. Sie versuchte den Kopf zu wenden, doch ein stechender Schmerz durchfuhr ihren Kopf. Sie stöhnte. Ein Gesicht kam in ihr eingeschränktes Blickfeld. Es war Dorian. "Na Dornröschen, wieder wach?" Er lächelte. "Mein Kopf tut weh, was ist passiert." "Du bist im Krankenhaus, keine Sorge. Dass dein Kopf wehtut, ist schon okay. Du hast ne Gehirnerschütterung." Ajana erinnerte sich: "Der Unfall... Was ist mit meinem Bein?" "Glatter Bruch und ne leichte Quetschung. Der Arzt mein es würde 4-5 Wochen dauern, bis du wieder rumspringen kannst, wie ein junges Reh." "Danke!", flüsterte Ajana. "Wofür bedankst du dich, ich war schuld an dem Unfall." Ajana stemmte sich hoch: "Das ist nicht wahr, ich war schuld! Selber schuld!", verbesserte sie sich. "Ist dir was passiert?", fragte sie besorgt. "Bis auf ein paar Kratzer, blaue Flecken und Prellungen hab ich nichts abbekommen." "Das ist gut! Versprich mir was, Dorian!" "Was denn?" "Sag niemanden, dass ich im Krankenhaus bin.", bat sie, "Ich will nicht das Liran es erfährt, ich will ihn nicht sehen". "Na klar, mach dir keine Gedanken, ich lass mir irgendwas einfallen." Es klopfte. "Das werden deine Eltern sein. Ich glaube, ich hab ihnen einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Ich geh wohl besser." "Nein bleib hier, ich stell dich vor." Kapitel 4: Die werden ihren Spaß haben! --------------------------------------- Liran gähnte laut. "Schön, dass sie sich freiwillig melden, Mr. Schlafmütze!" Liran schwang sich gekonnt aus der Bank und schlurfte zur Tafel. Chemie wie ätzend. Montag in der ersten und zweiten Stunde Chemie, dass konnte einfach kein Mensch verkraften. Die nächsten zwei Stunden hatte er Deutsch, das war gut. Er musste mit Ajana reden. Seit Freitag hatte er nicht mit ihr gesprochen. Er musste das Thema aus der Welt schaffen. Sie liebte ihn, er war außer sich. Er hatte das nicht gewollt. Wäre er von vornherein ehrlich gewesen, wäre das nie passiert. Sie durfte ihn nicht lieben, er liebte Lily und Lily war... "Liran, sprichst du mal bitte mit mir? Ich habe dich nach der Formel für Ethansäureethylester gefragt. Also, kannst du mir antworten, oder doch eher nicht?", fragte sein Lehrer leicht ungeduldig. Liran zuckte die Achsen und trottete zu seinem Platz zurück. Er hatte ihn noch nicht ganz erreicht, als das Pausenklingeln ertönte. "Wie machen Schluss für heute. Ihr könnt gehen, nur Liran, du bleibst bitte hier! Ich würde gern noch einen Moment mit dir reden." Genervt blickte sie in die Runde der Schüler, die sich sichtlich Zeit ließen. "Könnt ihr euch nicht liebenswerter Weise etwas beeilen, immerhin hab ich auch Pause." Nun begannen die Schüler schneller ihre Sachen zusammen zusammeln und verließen den Raum. Nur noch Liran und sein Lehrer befanden sich im Raum. "Liran was ist los mit dir? Du bist schon am Freitag so unkonzentriert gewesen. Ich meine so eine Formel, wie ich sie dir als Aufgabe gestellt habe, dass macht dir doch sonst nichts aus. Also ist irgendwas mit dir?" "Mit mir ist gar nichts, alles bestens. Ich bin heut halt etwas müde!" "Ich hoffe das wird nicht zur Gewohnheit." "Bestimmt nicht!", sagte Liran genervt. Sein Lehrer betrachtete ihn zweifelnd, nickte dann aber: "Gut, ich will es mal hoffen." Liran trottete zur Tür, murmelte eine Verabschiedung und verschwand so schnell wie es ging. Genau das hatte er jetzt noch gebraucht, seine Laune war so schon nicht die Beste, aber das hatte ihnen auch noch die letzten Nerven gekostet. In der Hofpause legte Liran sich die Worte zurecht, die er Ajana sagen wollte, aber nichts hörte sich gut genug an, als dass es zum Ausdruck bringen konnte, was er sagen wollte. Am Ende der Pause schlurfte er langsam zum Deutschraum. Er erreichte seinen Platz kurz vor dem Klingelzeichen und ließ sich auf seinem Stuhl sacken. Der Platz neben ihm, Ajanas Platz war leer. Sie hatte sich bestimmt umgesetzt. Er ließ sein Blick durch den Raum schweifen, aber sie war nirgendwo zu entdecken. Es klingelte. Der Unterricht begann wie immer mit der Anwesenheitskontrolle. "Ahland?" "Hier!" "Dantes?" "Hier!" ... "Ering?" "Hier!", brummte Liran. "Lotka?". Keine Antwort. "Lotka?" "Nicht da!", schallte es aus einer Ecke. Die Lehrerin notierte es sich kurz und fuhr dann fort: "Ohrhof!" "Hier!" "Müller?" "Hier!" "Warington?" "Nicht da!" Die Lehrerin notierte es sich erneut. Liran horchte auf. Warington? Das war doch dieser Dorian, mit dem Ajana sich so gut verstand. Warum fehlten gerade die Beiden? Frau Schmidt war inzwischen fertig mit der Anwesenheitskontrolle und fragte in die Klasse: "Weiß irgendwer von euch wo Ajana und Dorian stecken?" "Die sind schon den ganzen Tag nicht da!", sagte Miriam. "Ha, die werden wahrscheinlich zusammen blau machen und sich amüsieren. Die verstehen sich doch so gut." Steve machte eine obszöne Geste und die ganze Klasse brach in Gelächter aus, nur Liran nicht. Da wahr nicht wahr und er wusste es genau. Ajana war nicht der Typ für so was. Aber in ihm kamen Zweifel auf. Vielleicht war sie ja doch der Typ so was. Er hatte am Freitag eine ganz andere Seite an ihr kennen gelernt. Aber sie und Dorian? Nein, das glaubte er nicht. Noch am Freitag hatte sie gesagt, dass sie verliebt in ihn sei. Dorian schmiss sich zwar ganz schön an sie ran, aber sie würde sich nie darauf einlassen. Oder? Nach der Schule rief er sie an. Bei ihrem Handy ging nur die Mailbox ran, daher versuchte er es bei ihr zu Hause. Ajanas Mutter ging ans Telefon. Ajana hatte sie gebeten ihm nicht zu sagen, dass sie im Krankenhaus lag und deshalb gab sie ihm die Durchwahl für ihr Krankenzimmer durch, ohne ihm zu sagen wohin er telefonierte. Liran erkannte die Nummer nicht und vermutete, dass sie Dorian gehörte. Als er bei der Nummer anrief, schien sich der Verdacht zu bestätigen. Am anderen Ende meldete sich eine Männerstimme: "Warington!" Im Hintergrund konnte Liran ein Kichern hören, Ajanas Kichern. "Hallo? Wer ist denn da?" Jetzt erwachte Liran aus seiner Erstarrung: "Ich bin's Liran, kann ich Aja sprechen?" "Ich glaube nicht, dass sie..." Ein erneutes Kichern erklang und etwas gedämpft hörte er Ajanas Stimme: "Nun gib schon her", rief sie vergnügt. "Nicht meine Hose!", gab Liran zurück. Im nächsten Moment lachte er auch schon laut auf. "Nicht dort, da bin ich extrem kitzlig!" "Da ist jeder kitzlig" gab Ajana zurück. "Hey, ich telefoniere!" Dorian war jetzt wieder am Telefon. Er klang ein wenig aus der Puste. "Sorry Liran, aber ich glaube nicht, dass sie mit dir reden will!" Ohne ein weiteres Wort hängte er auf. Vollkommen irritiert starrte Liran auf das Telefon in seiner Hand. Es war also war. Die zwei hatten was miteinander. "Was wollte Liran denn?", fragte Ajana beinahe wie nebenbei. "Hat er nicht gesagt!" "Der Kerl kann mir mal gestohlen bleiben!" "Ja ja, schon klar, aber kann ich jetzt bitte meine Socken wieder haben. Du hast mich ja wohl genug durchgekitzelt." Ajana lachte zufrieden. "Ich bin froh, dass du schon wieder so lachen kannst. Was hat eigentlich der Arzt gesagt? Wie lange musst du eigentlich hier drin bleiben?" "Ich soll noch ne Weile hier bleiben. Sie wollen noch mal den Kopf durchchecken und sehen ob der Bruch gut anheilt! Sag mal, wann gehst du eigentlich wieder zur Schule?" "Ab Morgen, aber mach dir keine Sorgen, ich erzähle keinen ein Sterbenswörtchen, ich lass mir einfach ne Story einfallen, notfalls hast du halt ne Grippe." Ajana umarmte ihn: "Danke!" "Hey, schon okay, ich bin es dir doch schuldig. Du ich muss jetzt los. Ich komme morgen Nachmittag noch mal vorbei!" "Hey Dorian, was hast du denn angestellt, siehst ja ganz schön mitgenommen aus." "Na ja, hab's mal wieder etwas übertrieben mit dem Motorrad. Hab mich lang gelegt!" Liran kam auf Dorian zugestürmt: "Kann ich mal mit dir rede?" Er wartete die Antwort gar nicht erst ab, sondern zog Dorian einfach mit sich mit. In einer ruhigen Ecke, stellte er ihn zur Rede: "Wo ist Aja?" "Ich glaube nicht, dass dich das was angeht! Sie will nicht mit dir reden. Punkt! Aus! Ende!" "Warum ist sie nicht in der Schule?", fragte Liran weiter ohne weiter darauf einzugehen. "Wenn du es genau wissen willst, sie ist krank!" "Das klang gestern aber überhaupt nicht so. Du sagst mir jetzt, verdammt noch mal, wo sie ist, oder du wirst deines Lebens nicht mehr froh!", schrie er nun vollkommen rasend vor Wut. "Liran, Liran", rief eine Stimme von Weiten. "Liran, Schatz!" Dorian beugte sich vor. "Du solltest dich um deinen eigenen Engel kümmern!", flötete er. "Ganz vorsichtig mein Freund!", erwiderte Liran drohend. Aber Dorian grinste nur und wand sich Lily zu, die die beiden mittlerweile erreicht hatte. "Hallo Lily, freut mich dich zusehen. Ich muss dann auch los. Ciao!" "Du wirst mir schon noch sagen, was ich hören will, verlass dich drauf!", rief Liran Dorian hinterher. "Liran, da bist du ja, Schatz!", zwitscherte Lily und fiel ihm um den Hals, "Ich wollte dich abholen!" "Na danke!", brummte Liran entnervt. "Warum bist du denn so grillig!" "Wir müssen reden!", antwortete Liran kurz angebunden. Kapitel 5: Ganz allein du bist schuld! -------------------------------------- "Das kannst du doch nicht machen!" "Du siehst doch, dass ich es kann!" "Du hast gerade noch mit mir geschlafen und jetzt machst du Schluss? Woran liegt es? Was habe ich falsch gemacht? Bin ich dir nicht Frau genug? Du weißt, dass ich das noch ändern lasse." Lily ließ sich auf seinen Schoß sinken. Er warf sie herunter. "Ich will das nicht. Ich hab gesagt, es ist vorbei!" "Liegt es an dieser frigiden Kuh!", hetzte Lily zu tiefst verletzt. "Nenn sie nicht so, du hast sie schon einmal mit solchen Worten verletzt." "Das ist mir egal, das hatte sie verdient!" "Du bist ne Zicke!" "Ja und du bist verrückt! Du willst dich also wirklich um 180 Grad drehen. Das passt doch gar nicht zu dir. SIE passt nicht zu dir." "Ich weiß es nicht. Aber ich weiß etwas anderes. Fakt ist, dass es vorbei ist und Aja hat damit nichts zu tun. Ich weiß nicht was ich für Aja empfinde, aber ich weiß was ich für dich nicht mehr empfinde." "Das glaube ich nicht." Sie öffnete seine Hose und griff mit einer Hand hinein. "Klein Liran ist da scheinbar anderer Auffassung." Lily setzte sich direkt auf seine Erregung und begann ihre Hüfte zu bewegen. Liran stöhnte auf, er wollte es nicht, aber Lilys Bewegungen waren einfach zu heftig. Sie wusste genau was sie tun musste um sein Verlangen ins unermessliche zu steigern. Seine Erregung steigerte sich ins Unermessliche. Er wirbelte Lily herum. Sie schrie auf vor Lust und spielte weiter an seiner Hose. Liran griff nach ihren Händen und drückte sie über Lilys Kopf zusammen. Sie schrie auf. Er küsste ihren Hals und kämpfte sich weiter vor. Lily entfuhr ein heiseres Keuchen. Liran hielt inne und sah sie an. Er schüttelte den Kopf und stand auf. Während er Lily den Rücken zu wand, schloss er seine Hose. "Du solltest weniger Schminke auftragen und ein bisschen natürlicher sein. Das würde sicher helfen!" Er war an der Tür angekommen, öffnete sie, sah über die Schulter zurück und grinste sie an. Keine fünf Sekunden später fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. "Du Arschloch!", schrie Lily ihm hinterher. "Wie war's in der Schule?", wollte Ajana wissen. "Langweilig wie immer. Nur Liran ist ziemlich ausgetickt!" "Warum das?", fragte Ajana erschrocken. "Er hat mir gedroht, ich solle ihm sagen, was mit dir los ist und wo er dich finden kann, sonst würde er mir die Hölle heiß machen!" "Sag mal, haben sie den zu heiß gebadet.", fluchte sie leise vor sich hin. "Mach dir keine Gedanken, ich verspreche dir, ich halte dicht!". "Ach, darum geht's doch gar nicht. Er kann dir doch nicht einfach drohen. Am liebsten würde ich ihn..." "Na na, das ist schon okay. Mit dem wird ich schon fertig. Du solltest dich lieber drum kümmern schnell wieder gesund zu werden!" "Hat dich eigentlich sonst noch wer nach mir gefragt?", versuchte sie von dem Thema wegzukommen. "Ja, ich hab gesagt ich weiß zwar nichts, aber ich würde mich erkundigen. Aber Aja, irgendwann muss ich ihnen die Wahrheit sagen!" "Schon klar, du wirst das schon machen und wenn Liran dir nicht glauben sollte, dass ich krank bin, dann sag ihm bitte die Wahrheit und bring dich nicht in Gefahr, okay?" "Mal sehen!" Liran wartete ungeduldig auf den Schulhof. `Wo bleibt dieser Warington nur? Heute wird er mit mir reden!´, dachte er. Dorian hielt gerade vor der Schule. Beinahe wie eine Geliebte streichelte er noch einmal über die Karosserie seines Motorrads, bevor er sich umwandte. Allerdings lief er gleich in Liran hinein. "Sieht ganz schön mitgenommen aus, dein Bike!" "Ich wüsste nicht, was dich, dass angehen sollte." "Ich schon!" Liran kramte einen Schlüssel aus der Tasche und ging auf das Motorrad zu. "Soll ich es ein bisschen verschönern?" Dorian zuckte die Schultern: "Mach doch! Es muss sowieso neu lackiert werden!" Nun stürzte Liran auf Dorian zu und fuchtelte mit dem Schlüssel vor seiner Nase herum. "Entweder, du sagst mir wo ich Aja finde oder ich verschönere dein Gesicht ein wenig." Dorian spannte sich, sprang zur Seite und prellte ihm mit einem gezielten Tritt den Schlüssel aus der Hand, bevor Liran auch nur reagieren konnte. "Du meinst du kannst mir drohen, aber das zieht nicht.", entgegnete Dorian auf Lirans Angriff. Liran kochte vor Wut: "Wenn du sie anrührst, dann..." "Was dann? Willst du mich verprügeln? Willst du mich grün und blau schlagen? Tu dir keinen Zwang an. Aber denk mal eine einzige Sekunde drüber nach: Was meinst du wir Aja dazu sagen, wenn sie sieht was du mit mir gemacht hast. Du bist doch einintelligentes Bürschen, oder?" Liran rang mit sich, am liebsten hätte er diesen Kerl eine verpasst, dem sollte hören und sehen vergehen. Aber auf der anderen Seite, stimmte was er sagte. Wenn Aja erfahren würde, was er mit ihm gemacht hätte, ... Sie würde nie wieder ein Wort mit ihm wechseln. Dass er gestern ausgetickt war, würde ihr schon nicht gefallen, aber das jetzt... Er entspannte sich. "Du bist nicht dumm, mein Freund! Gut so, aber dein Jähzorn tut dir nicht gut. Ja, ich weiß wo Aja ist, aber sie will nicht, dass du es weißt." Dorian wandte sich zum gehen, aber Liran sprach einfach weiter: "Ist etwas zwischen dir und Aja?" Dorian drehte sich wieder um, Liran sah ihn nicht an. Er starrte auf den Boden. Er sah aus wie ein kleiner schüchterner Junge. Dorian ließ sich davon nicht beeindrucken. "Ich glaube, das geht dich gar nichts an. Du hast doch deine Lily. Ajas Privatleben ist ganz allein ihr Sache!" Liran sah auf, Seine Augen schimmerten, als ständen Tränen darin. "Da hast du sogar Recht", sagte er und verschwand so schnell wie es ihm möglich war. Die ganzen folgenden Tagen, war Liran zu nichts zu gebrauchen. Er war die ganze Zeit deprimiert und am Boden. Er wusste nicht wo Ajana war und er hatte auch keine Ahnung was zwischen ihr und Dorian gewesen war. Das ganze machte ihn wahnsinnig. Mittlerweile war es Freitag geworden und die letzen Schulstunden liefen. Liran starrte vor sich hin und interessierte sich überhaupt nicht für seine Umwelt. Sein Blick ruhte fast ausschließlich auf dem Platz neben ihm, auf Ajanas Platz. Eine Woche war es her, dass sie ihm ihr Liebe gestanden hatte. Eine Woche in der er weder mit ihr gesprochen, noch sie gesehen hatte. Was war zwischen ihr und Dorian? Und vor allem wo war sie? Warum hatte er nicht erkannt was er fühlte? Er war sich noch immer nicht sicher. Was hatte Lily gesagt? Er könne sich nicht so plötzlich um 180 Grad drehen. Vielleicht stimmte das ja, aber warum hatte er so große Angst vor der Wahrheit, wenn es um Aja und Dorian ging? Er nahm Dorian die Geschichte mit der Grippe nicht ab, Ajana war nicht krank. Das Telefonat vom Montag schoss ihm durch den Kopf. Hatten sie etwa... Das konnte nicht sein. `Das darf nicht sein´, dachte Liran entsetzt. In der Pause ging er zu Dorian und sprach ihn nur mühsam beherrscht an. "sie hat keine Grippe, hab ich recht?", fragte er gepresst. "Natürlich hat sie das!" "Wenn sie eine Grippe, dann hättet ihr wohl am Montag nicht so viel Spaß miteinander gehabt!" "Spaß?", grübelte Dorian, dann lächelte er. "Ja, Spaß hatten wir wirklich, aber wir haben uns nicht miteinander vergnügt, falls du das meinen würdest. Auch wenn ich mir wünschen würde, dass da was zwischen mir und Aja wäre!" Jetzt war es also raus. Dorian wollte etwas von Aja. Liran sah ihn irritiert an. Dorian schlug sich gegen die Stirn. "Ja, ich liebe Aja, aber leider liebt sie nur diesen Vollidioten hier! Du hast ihr verdammt wehgetan und trotzdem nimmt sie dich noch immer in Schutz. Sie ist sauer auf dich und trotzdem denkt sie ständig über dich nach. Genau aus diesem Grund ist das Ganze doch auch nur passiert." Die letzten Worte hatte Dorian förmlich geschrieen. "Du bist schuld, ganz allein du bist schuld daran, dass Aja im Krankenhaus liegt!" "Aja, liegt im Krankenhaus?", hackte Liran schockiert nach. Aus seinen Gesicht war alle Farbe gewichen. "Ja verdammt.! Sie hat keine Grippe. Sie... äh... Wir hatten einen Unfall!" "Was?", schrie Liran entsetzt. "Mann, wir hatten einen Unfall mit dem Motorrad, weil sie dich ja unbedingt in Schutz nehmen musste." "Wann ist dieser Unfall passiert?" "Am Freitag, nachdem ihr miteinander geredet hattet." Liran sackte auf die Bank "Hätte ich sie doch aufgehalten.", murmelte er. Dorian bekam Mitleid mit ihm: "Niemand hätte sie aufhalten können, nicht einmal du!" Liran sah auf, keine Härte lag mehr in seinen Augen. Die Härte war Tränen gewichen. "Wie geht's ihr? Hat sie große Schmerzen?" "Du hast wohl das Telefonat vergessen. Sie hat keine Schmerzen, sonst hätte sie mich wahrscheinlich nicht durchkitzeln können. Du hast ja keine Vorstellung davon, wie kitzlig ich unter den Füssen bin." Liran seufzte. Zwischen Ajana und Dorian war also nichts gewesen und trotzdem ging es ihm deshalb nicht besser. Er hatte die ganze Zeit nur darüber nachgedacht, was zwischen ihr und Dorian sein könnte und nicht wie es ihr ging. "Was hat sie für Verletzungen?" "Ihr Bein ist gebrochen und sie hat ne Gehirnerschütterung. Sie wird bestimmt bald entlassen." "Ich will zu ihr!" "Ich glaub nicht, dass sie das will!" "Bitte!", flehte Liran. "Ich versteh dich ja, aber Aja will das bestimmt nicht!" Er sah Liran in die Augen, er blickt ihn flehend an. Dorian seufzt: "Na gut, aber ich gehe mit." "Okay, bitte erzähl mir genau was passiert ist." Auf den Weg zum Parkplatz, wo die Maschinen der Beiden standen, erzählte Dorian Liran alles was passiert war, denn er wusste genau, dass er gegen Liran niemals eine Chance gehabt hatte. Kapitel 6: Durch dich habe ich verstanden ----------------------------------------- "Liran!" schrie Ajana auf. Sie blickte Dorian fragend an. Dieser zuckte mit den Schultern, verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich leise. Liran rang mit sich. Am liebsten wäre er ihr um den Hals gefallen, aber das durfte er nicht. Zu viel stand zwischen den Beiden, ein Geständnis und eine Lüge. Liran stand immer noch auf der selben Stelle und wich Ajanas Blick aus. "Wie geht's dir Aja?" Sie seufzte: "Gut!" Danach trat eine erdrückende Stille ein, bis Aja erneut seufzte. "Kommt da noch was oder war's das?" Liran zuckte merklich zusammen. "Du musst mich hassen, ich habe mich wie ein Idiot benommen!" "Wenn es dir dann besser geht, ja das hast du!" Liran schwieg. "Ich würde es vorziehen, wenn du jetzt gehen würdest", sagte Ajana schroff. Liran rieb sich nervös über Mund und Kinn: "ich kann nicht "Wieso kannst du nicht? Bist du fest gewachsen oder was?" Ajana hatte sich entschieden ihre Gefühle auszuschalten und kalt zu sein, aber als sie Liran anblickte zerbrach etwas in ihr. Liran stand immer noch da, ganz stocksteif, keinen Zentimeter rührte er sich. Deprimiert sah er aus, wie einkleiner Junge, dem der Lolli gestohlen wurde. Ajana tat dieser Anblick unglaublich in der Seele weh. Je mehr sie ihn hassen wollte, umso mehr liebte sie ihn. Aber das durfte sie nicht. In Gedanken rief sie sich wieder zur Ordnung. "Warum willst oder besser kannst du nicht? Weil du mich dann nicht mehr demütigen kannst? Ich hab die Schnauze gestrichen voll! Geh doch zu deiner Lily, die du doch ach so sehr liebst." "Das geht nicht!", gab er kleinlaut zurück. "Warum geht, dass den nicht. Ich dachte sie steht immer Gewehr bei Fuß?" "Lily gibt es nicht mehr und es hat sie wohl auch nie gegeben." Ajana sah ihn zweifelnd an, sie verstand nicht ganz. Liran machte keine Anstalten es ihr zu erklären. Es brannte in ihr, aber sie würde nicht fragen. "Warum bist du hier?, fragte sie, ohne auf seine Worte einzugehen. "Ich muss mit dir reden." "Ich wüsste nicht was es zu bereden ..." "Doch du weißt es ganz genau.", rief er in äußerster Erregung. "Wenn es wegen Freitag ist, vergiss es einfach. Ich weiß auch nicht was mich da geritten hat." Sie winkte ab. Liran griff in die Bewegung hinein und umklammerte ihr Handgelenk. "Das kann nicht dein Ernst sein!" "Spielt es denn überhaupt noch eine Rolle, ob ich es ernst meine oder nicht? Du willst nichts von mir.? Gut! Du hast mir die Freundschaft gekündigt? Gut! Also, was geht es dich an?" Er ließ ihr Handgelenk los. "Nichts!" Ajana nickte. "Und doch alles!" Ajana funkelte ihn an: "Das musst du mir erklären." "Ich hab mich von Lily getrennt!" "Und was habe ich damit zu tun?" Ajana versuchte so ruhig wie möglich zu wirken, aber in Wirklichkeit machte ihr Herz einen Sprung. "Sehr viel! Durch dich habe ich verstanden, dass mein ganzer bisheriger Weg falsch war." Als er bemerkte , dass Ajana ihm ihre Aufmerksamkeit schenkte, fuhr er fort. "Aja, Lily ist nicht die ... das, für das du sie hältst! Ich hab dich angelogen." "Und was genau meinst du damit." "Ich war nicht ehrlich, was mich und Lily angeht." "Bitte, ich will keine pikanten Details!" "Nein, aber du willst Antworten. Antworten auf Fragen, die du nie stellen konntest! Lily und ich waren ein Paar, aber auf eine andere Art, als du zu wissen meinst." Er sprach nicht weiter, wie sollte er auch erklären, was er selbst nicht verstand. "Spann mich nicht auf die Folter!", verlangte Ajana. "Aja, als du mir sagtest, du seiest in mich verliebt, da war ich verzweifelt. Das durfte nicht sein, weil... weil..." "Stottere hier nicht rum, sondern komm zum Punkt!" "Weil...", er stockte erneut. "weil Lily eigentlich Steve heißt!", brach es aus ihm heraus. Mit einen verständnislosen Blick sah Ajana ihn an. Sie verstand überhaupt nicht was er da sagte. Die Worte sprudelten aus seinem Mund hervor, doch sie verstand es nicht. Als sie versuchte über seine Worte nachzudenken, begann es in ihren Kopf mit einer Wucht zu hämmern, dass es Ajana den Atem verschlug und sie aufstöhnen musste. Als Ajana sich den Kopf hielt, deutete Liran das vollkommen falsch. "Ich weiß, dass das ein ziemlicher Schock für dich sein muss, aber es ist wie es ist. Lily ... äh Steve ist ein Kerl und ich bin schwul!" Ajana sagte nichts, sondern hielt sich noch immer den Kopf. "Aja, du sagst ja gar nichts. Du bist stinksauer, ich verstehe." Er drehte sich um: "Ich gehe vielleicht besser." Ajana kämpfte mit aller Macht die Kopfschmerzen nieder und griff nach Lirans Arm. Er drehte sich um. "Erklär mir warum!", forderte sie. "Na ja, es ist nun einmal wie es ist, ich bin schwul." Ajana schüttelte mit einer Mischung aus aufkeimender Wut und Ungeduldigkeit den Kopf. Sie stemmte sich aus dem Bett hoch und sah ihn in die Augen. "Warum hast du mich angelogen und warum hast du es zugelassen, dass ich mich so blamiere?" Ein Funkeln trat in ihr Augen. Liran deutete es als Wut, aber es war etwas anderes, Schlimmeres: Verzweiflung! "Ich wollte dich nicht blamieren, Aja. Nichts liegt mir ferner." "Warum hast du mich angelogen?" "Ich hatte Angst. Aber Aja, deswegen bin ich nicht hier." Ajana wischte seine Worte mit einer wütenden Geste beiseite. "Was ist aus die geworden?", sagte sie traurig, "Früher hättest du mich nie so angelogen. Zumindest hatte ich das bisher geglaubt! Was für einen Grund gab es, mir so schamlos ins Gesicht zu lügen" "Ich hatte Angst, Aja!" "Aber wovor, dass ich dir die Freundschaft kündige?" "Ja vielleicht!" Das war zu viel für Ajana, wütend versetzte sie Liran eine Ohrfeige. "Wenn das so ist, solltest du jetzt wirklich besser gehen!" "Aber Aja..." "Raus hier!", schrie sie. Liran wollte nicht gehen, aber er sah im Moment keine andere Möglichkeit, als ihr Zeit zu geben und so tappte er aus dem Zimmer. Wenig später kam Dorian zurück ins Zimmer. In den Händen trug er zwei Becher Kaffee. Er stelle den einen vor Ajana ab, nahm einen tiefen Schluck aus seinem eigenen Becher und begann sofort zu husten. "Bäh, was ist denn das für ne Brühe!" Ajana rieb sich ein paar Mal kurz über die Augen. "Er hat's verbockt, hab ich recht?" Ajana nickte kurz. Sie wollte es ihm ja erzählen, aber sie bekam kein Wort heraus. Sie schluchzte auf. "Hey, dass wird schon, okay?" Sie warf sich in seine Arme und weinte sich aus. Am nächsten Tag gegen Mittag klopfte es an Ajanas Zimmertür. "Herein!", murmelte Ajana, in ihr Buch vertief. "Ah, sie sind wieder da, das Mittagessen ist jetzt da!" Ajana schwang sich aus dem Bett, griff nach den Krücken und stemmte sich hoch. Sie humpelte auf den Krücken durch den Raum und ließ sich auf den Stuhl fallen. Die Schwester brachte das Tablett. "Oh ja, bevor ich es vergesse. Vorhin war ein junger Mann da. Ich sagte ihm, dass sie gerade unterwegs wären und er warten solle, aber er wollte nicht." `Ob das Dorian war?´, fragte sich Aja. Bevor sie jedoch genauer nachfragen konnte war die Schwester schon verschwunden. Lustlos kaute Aja auf dem Essen herum und schob stochernd die Kartoffeln hin und her. Krankenhausessen war das letzte. Ein Glück würde sie in den nächsten Tagen rauskommen. Sie bekam langsam die Krise. Sie fühlte sich eingesperrt und freute sich schon auf zu Hause. Kapitel 7: Das ist mein Problem! -------------------------------- „Scheiße“, fluchte Liran und versetzte seinen Motorrad einen harten Tritt. „Nicht so stürmisch! Das Mottorad kann nichts dafür, dass du zu dämlich bist ihr deine Liebe zu gestehen!“ Liran wirbelte herum und funkelte Dorian böse an. Dieser zog sich gerade den Helm vom Kopf und grinste. Liebevoll strich er über seine frischlackierte Maschine. „Ich kann auch gleich wieder dafür sorgen, dass dein Motorrad nicht mehr so ansehnlich aussieht“, fauchte Liran. Dorian schüttelte noch immer grinsend den Kopf. „Du bist so jähzornig!“ „Du weißt doch überhaupt nicht was los ist. Also halt dich daraus!“, zornig lief Liran davon. Ajana war seinen Worten ausgewichen. Sie war sauer, wenn er sie belog und noch wütender war sie, wenn er ehrlich war. Er verstand sie ja und trotzdem hatte er sich einen anderen Ausgang erhofft. Er war ja kaum zu Wort gekommen. Sein wahres Anliegen, hatte er ja noch nicht einmal ansprechen können. Sie behauptete er hätte sich verändert, aber sie hatte sich ja so viel mehr verändert. Es tat ihm weh. Er hatte sie noch nie weinen sehen und sie hatte ihn auch noch nie so traurig angesehen. So sehr sein Herz überlaufen wollte vor Liebe, so sehr drohte es vor Schmerz zu zerspringen. Das einzige was er wollte, war mit ihr zusammen sein. Ja, er war schwul; zumindest war er bisher fest davon überzeugt gewesen es zu sein. Aber er liebte sie, auch gegen alle Widrigkeiten. Er war nicht ehrlich zu sich selbst gewesen, sonst wäre er auch von vornherein ehrlich zu Ajana gewesen.. Gedankenverloren rannte er in Dorian hinein. „Nicht so stürmisch , ich werd ja gleich rot!“ Liran funkelte ihn erneut böse an. Aber plötzlich realisierte er, dass Dorian eine Chance war. „Reden!“, presste Liran hervor. „Kannst du auch ganze Sätze sprechen? Oder hab ich dir so sehr die Sprache verschlagen?“ „So ähnlich! Können wir nun reden?“ „Ich komm wohl eh nicht drum herum!“ „Komm mit!“ Liran zog Dorian mit sich mit. Er sah sich ständig nach einem ruhigen Ort um, an dem sie vollkommen unbeobachtet waren. Als er den passenden Ort gefunden hatte. Zog er Dorian in eine stille und schlecht einsehbare Ecke. „Jetzt hast du mich über mich über den halben Schulhof geschliffen. Jetzt sag mir endlich was los ist. Ich hab immerhin auch noch andere Dinge zu tun.!“ „Sei still!“ „Hey, was soll das!“ „Sei still““, wiederholte Liran nun lauter. Dorian griff kniff die Augen zusammen. Liran rang mit sich. Ein Zittern ergriff seinen Körper. Er drückte Dorians Hände nieder. Dorian öffnete den Mund, um etwas zu sagen, in diesem Moment schnellte Liran hervor. Seine Lippen pressten sich auf Dorians und seine Zunge drang in Dorians Mund ein, streichelte kurz über seinen Gaumen und liebkoste dann Dorians Zunge. Noch bevor Dorian realisierte was geschah und bevor er sich wehren konnte, hatte Liran sich auch schon von ihm gelöst.. Dorian war verwirrt, sein Mund öffnete und schloss sich unentwegt. „Das ist mein Problem“, sagte Liran bevor Dorian auch nur ein Wort des Erstaunens hervorbringen konnte. „Du... Du... Was?“, stotterte er verwirrt. „Ja genau, ich bin schwul und genau da liegt das Problem. „Du bist... Hast du es Aja gestanden? Ich meine, du sagtest doch, du seiest in sie verliebt!“ „Und das bin ich ja auch. Bisher habe ich auch immer gedacht meine Neigungen seien eher einseitig. Aber ich scheine mich irgendwie geirrt zu haben!“, Liran lächelte unsicher. „Was war denn dann mit Lily?“ „Mit Lily?“, Liran lachte rau auf, „Denk mal nach!“ „Nee, dass ist nicht dein Ernst, oder?“, sagte Dorian nach einer kurzen Pause. Er schüttelte den Kopf: „Nee, das glaube ich nicht!“ „Glaub’s oder glaub’s nicht! Lily ist ein Kerl, einer mit allen was dazu gehört.“ „Aber...“ Dorian machte eine eindeutige Bewegungen vor seiner Brust. „Mit OPs kann man heute so was gut nachmachen, zwischen den Beinen war er voll und ganz Mann.“ „Ich kann verstehen, dass sie dich rausgeschmissen hat. Hast du gedacht, sie würde dich dafür auch noch loben? Es ist nicht nur, dass du sie blamiert hast. Du bist nun schon seit Jahren ihr bester Freund und warst nicht mal in der Lage, ihr die Wahrheit zu sagen. Warum hast du mich überhaupt geküsst, du Idiot!“, leicht angesäuert strich Dorian sich über den Mund. „Hättest du mir ansonsten auch nur ein Wort geglaubt?“ Dorian zuckte die Achseln. „Was willst du jetzt unternehmen?“ „Ich habe keinen Ahnung, aber ich werde bestimmt nicht aufgeben, dazu bin ich mittlerweile einen Schritt zu weit gegangen.“ Kapitel 8: Wir sind doch Freunde, oder? --------------------------------------- Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals, seine Hände waren verschwitzt und zitterten. Was sollte er ihr sagen? In seinen Kopf war ein Chaos, die Worte, die er sich zurecht gelegt hatten, waren wie aus seinem Gedächtnis gestrichen. Vorsichtig betrat er das Krankenzimmer. Es war leer. Liran hatte die Luft angehalten und ließ sie nun langsam und zischend aus seinen Lungen entweichen. Er war irgendwie erleichtert sie nicht anzutreffen, das verschaffte ihm wenigstens eine Galgenfrist. Er ließ sich auf ihr Bett sinken und strich liebevoll über die Bettdecke. Er hatte an seinen Gefühlen gezweifelt, wie hatte er das tun können? Er könnte sich erwürgen. Er hatte sich wie der größte Arsch aufgeführt und wahrscheinlich hatte er sie damit verkrault. Aber es nagte an ihm. Auch wenn sie ihm nicht verzeihen können würde, er wollte das Ganze aus der Welt schaffen Die Tür wurde laut geschlossen. Gedanken verloren, wie er war, bemerkte Liran es nicht. Ajana war eingetreten. Sie wollte ihn nicht sehen, vielleicht wollte sie ihn nie wieder sehen. Trotzdem stieg ein warmes Gefühl in ihr hoch. Sie schüttelte sich. „Verschwinde!“, schrie sie ihm entgegen. Liran sprang auf, fuhr herum und starrte sie aus weit geöffneten Augen an. „A... Aja!“, stottere er, „Ver... Ver... Verschwinde!“, äffte Aja. Liran schüttelte sich und gewann seine Fassung wieder. „Aja, das werde ich nicht tun! Vielleicht bist du sauer auf mich. Ja, vielleicht hasst du mich auch, aber ich kann meine Worte nicht rückgängig machen und um ehrlich zu sein, ich will es auch gar nicht! Meine Worte waren mein voller Ernst, aber ich war noch nicht am Ende.“ „Was willst du mir denn noch an den Kopf werfen?“, schrie sie. „Ich will nichts mehr hören! Oder willst du mir halt eine neue Lüge an den Kopf werfen? Ich hab darauf keine Lust!“ „Ich will dir keine Lügen erzählen, ich will die Wahrheit!“ „Wahrheit?“, sie lachte bitter, „Wahrheit? Ein großes Wort, vielleicht ein bisschen zu groß für dich. „Bitte Aja, hör mir doch zu!“ „Du hast 5 Minuten!“ „Die brauch ich gar nicht!“ Liran trat an sie heran. Ajanas Herz klopfte umso lauter, je näher er ihr kam. Liran beäugte sie lange. Noch vor wenigen Tagen hatte er gezweifelt, doch nun war es ihm hundertprozentig klar: Er hatte jemanden gefunden, den er liebte, über alles liebte. Er hatte immer geglaubt, dass seine große Liebe ein Mann sein sollte. Doch jetzt stand sie vor ihm und sein Herz lief über. Er strich Ajana eine Strähne aus dem Gesicht. Sie fuhr zusammen und starrte ihn an. „Aja...“hauchte Liran. Sie schwieg, sie wollte sich abwenden, doch es gelang ihr nicht. Lirans Gesicht war ihrem jetzt sehr nah. Sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut. Er ging schnell, beinahe so als wäre er aufgeregt. Und das war er auch! Er berührte ihr Gesicht, zog vorsichtig ihr Züge nach. Ajana wollte sich wehren, aber ihr Herz ließ es nicht zu. Er fuhr ihr durchs Haar und betrachtete es lächelnd. Plötzlich wurde Ajana wieder wütender: „Die Uhr tickt... Tick...Ta...!“ Das letzte Wort blieb ihr im Halse stecken, denn Liran war jetzt ganz nah an ihrem Gesicht. Er ließ einen kurzen flüchtigen Blick über ihr Lippen streichen und drängte dann nach vorne. Sanft berührten seine Lippen die ihren. Zuerst war er sehr sanft, aber seine Leidenschaft übermannte ihn schnell. Er wurde immer fordernder und leidenschaftlicher. Immer mehr drängte er auf sie ein und irgendwann gab Ajana ihren Wiederstand auf und seinen Drängen nach. Liran war so erleichtert, dass er gar nicht bemerkte, dass Ajana angefangen hatte zu weinen. Er bemerkte es erst als Ajana leicht zu zittern begann. Der Kuss, den er so süß gefunden hatte schmeckte schon lange nicht mehr süß, sondern salzig. Liran löste sich von ihr und wurde rot. Er war so egoistisch und in seiner Welt gewesen, dass er gar nicht auf Ajanas Gefühle Rücksicht genommen hatte. Er war ein paar Schritte zurück gewichen, jetzt kämpfte er sich wieder gegen seinen Wille nach vorn. „Aja, es tut mir leid.“ Ajana blickte zu Boden. Ganz still stand sie da. Doch plötzlich schnellte ihre Hand hervor und versetzte ihm eine schallende Ohrfeige. „Das ist also deine Wahrheit? Ich war fast so weit dir zu verzeihen, doch du hast mich schon wieder angelogen. Sei doch wenigstens ein einziges Mal ehrlich!“ Liran rieb sich über die Wange. „Ich war noch nie so ehrlich, wie in diesen einen Augenblick!“ Enttäuscht drehte er sich um und wollte gehen. Fragend betrachtete Ajana seinen Rücken. Er hatte einen breiten Rücken, er war so stark. Wie gerne würde sie seinen Rücken berühren, wie gerne würde sie die Linien seines Körpers nachfahren. Doch er ging! Eigentlich sollte sie das freuen, sie hatte es doch gewollt. Aber seine letzten Worten hatten ihr Herz gerührt. Sie wollte seinen Namen rufen, doch ihr Zunge blieb ihr am Gaumen kleben. Sie bekam kein Wort heraus. Sie humpelte ihm hinterher. Er lief viel zu schnell voraus und bemerkte sie nicht. Ajana versuchte ihn einzuholen, doch plötzlich stolperte sie über ein unsichtbares Hindernis und stürzte der Nase nach hin. Schmerzerfüllt wimmerte sie auf. In diesem Moment fuhr Liran herum und stürzte auf sie zu. „Alles in Ordnung, Aja?“, fragte er besorgt, während er ihr auf half. „Tut mir leid!“, lächelte sieb traurig. „Ist schon okay.“, antwortete Liran verwirrt. Er wusste nicht einmal, wofür sie sich entschuldigte. Während er sie noch immer stützte strich sie ihm sanft über die geschundene Wange und wiederholte mehrmals flüsternd ihre Entschuldigung. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, während sie ihn genauer betrachtete, so nah war sie ihm schon lang nicht mehr gewesen. Es sollte sie stören, immerhin war er schwul und trotzdem machte ihr es nicht das geringste aus. Er stützte sie und brachte sie in ihr Zimmer zurück. Er setzte sie auf das Bett und wand sich erneut zum gehen. Ajana wusste, dass wenn sie ihn jetzt gehen lassen würde, würde sie nie wieder eine Gelegenheit haben. „Li!!!“, rief sie ihm nach. Liran wirbelte herum. Li? So hatte ihn Ajana seit Ewigkeiten nicht mehr genannt. Früher hatte sie ihn fast nur so genannt, allerdings nur so lange bis er und Lily zusammen gekommen waren. Er machte einen Schritt zurück in den Raum und schloss die Tür, die er im Zuge des Gehens geöffnet hatte. Er schwieg und sah sie mit erwartungsfrohen Augen an. Jetzt schwieg Ajana wieder. Er zuckte die Schultern, seufzte und wandte sich wieder zur Tür um. Er streckte die Hand nach der Klinke aus. „Bitte geh nicht!“, flüsterte Ajana. Liran kam zurück, stützte sich aufs Bett, schüttelte mit dem Kopf und ließ sich dann auf einen Stuhl fallen. Sie schwiegen lange. „Li...!“, stotterte Ajana plötzlich. „Lass mal, Aja!“, beruhigte Liran sie, „Ich hab kapiert. Du willst nichts mehr von mir, ich kann dich verstehen. Ich habe alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Ich hoffe bloß, dass wir die Chance haben wieder Freunde zu werden. Und wenn du mich wirklich nicht mehr ertragen kannst, dann lass ich dich auch in Ruhe.“ Er starrte an ihr vorbei auf die Wand. Ajana stand auf und Liran wand ihren Blick nun wieder ihr zu. Er beobachtete Ajana interessiert, wie sie auf ihn zu kam. Sie blieb vor ihm stehen. Lirans und ihr Blick kreuzten sich. Ajana lächelte . Plötzlich ließ sie sich auf seinen Schoß sinken und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. Vorsichtig und erst nach einigen Augenblicken der Verwirrung, erwiderte Liran die Umarmung noch immer verwirrt. Ajana lehnte noch immer an seiner Schulter und sprach leise: „Wie kannst du von mir glauben, dass ich dich loswerden will, Li?“ „Ich weiß nicht, du hast mir eine Ohrfeige verpasst, mich verflucht und rausgeworfen. Und das schlimmste war, du hattest jedes Recht dazu!“ „Wir sind doch Freund, oder?“, sie sah ihn kurz an und legte dann erneut ihren Kopf auf seine Schulter. „Von meiner Seite aus schon!“ „Das mit der Ohrfeige tut mir leid!“, sie richtete sich auf und strich ihm erneut über die Wange. Liran war drauf und dran, das gerade zart geknüpfte Band wieder zu zerreißen. So gern er ihre Berührung auch erwidern würde, er wusste es wäre ein Fehler gewesen. Er griff nach ihrer Hand und schob sie zu ihr zurück. Er lächelte. Ajana versuchte sein Lächeln zu erwidern, doch es gelang ihr nicht wirklich. Ihr war klar, dass er Angst hatte ihr wehzutun, nachdem sie bei ihrem Kuss vorhin angefangen hatte zu weinen. Aber jetzt, jetzt wollte sie es. Sie ließ sich erneut an seine Schulter sinken und sog seinen Geruch ein um ihn sich einzuprägen, aber das reichte ihr nicht mehr.. Langsam hob sie den Kopf und sah ihm in die Augen. Er hielt ihren Blick zwar stand, aber man sah ihm an, dass er unsicher war. Ajana wollte nicht, dass er unsicher war, nicht jetzt, wo sie sich doch mittlerweile so sicher war. Er hatte gesagt, er sei sich noch nie so sicher gewesen, wie in diesem Augenblick vorhin und das hatte sie überzeugt. Ihr Blick wanderte von seinen Augen, zu seinen Lippen. Wie gerne würde sie diese jetzt berühren. Sie waren so weich und rot. Er kniff sie zu zwei blutleeren Strichen zusammen. Ajana sah ihn erneut in die Augen. „Aja, ich weiß was du vor hast, aber ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist!“ Ajana legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Warum, lässt du das nicht einfach mal meine Sorge sein?“ Wie ein ausgehungerter Löwe, der sich auf seine Beute stürzte, stürzte sich Ajana jetzt auf Liran. Sie leckte über seine Lippen und wollten mit ihrer Zunge in seinen Mund eindringen, aber Liran schob sie zurück. „Aja, ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich das Richtige ist.“ „Wieso?“ „Aja, als ich dich küssen wollte, da hab ich dir die Tränen in die Augen getrieben. Und jetzt willst du es plötzlich?!“ Wieder legte sie ihm ihren Zeigefinger auf den Mund. „Lass es mich erklären!“ Und erneut nährte sie sich seinen Lippen. Sie berührte sie nur kurz und schon wollte er widersprechen, aber sie versiegelte seine Lippen mit einem Kuss. Es schien als würde Liran keine Anstalten machen ihren Kuss zu erwidern, doch irgendwann gab er ihren Drängen nach. Liran strich vorsichtig über Ajas Rücken und wühlte sich dann in ihr Haar. Als Ajana erneut mit ihrer Zunge über seine Lippen fuhr, öffnete er vorsichtig seinen Mund und ließ Ajanas Zunge ein. Er liebkoste ihre Zunge und verwickelte sie in ein kompliziertes und auch erbarmungsloses Zungenspiel. Irgendwann lösten sie sich schweratmend voneinander und Ajana sank erneut an seine Brust. Er strich ihr vorsichtig übers Haar. „Was bedeutet das jetzt für uns?“, fragte Liran atemlos. „Ich hoffe doch mal genau das!“ Epilog: „Lass es uns versuchen!“ -------------------------------- Ja das ist jetzt auch schon der Epilog... Man ist das traurig *ins Taschentuch schnaubt* Mir ist die ganze Story wahnsinnig ans Herz gewachsen und vor allem die Charas... vor allem die zwei Jungs: Li und Dorian... Jungs ich liebe euch! *knutsch* Vielleicht sollte ich zu den beiden mal noch ne Shônen Ai Story schreiben... Ne Idee wär es ja. Na mal sehen... Ich hab ja gesagt, dass die Story noch nicht ausgereizt ist. Ich freu mich in jedem Fall, noch ein letztes Mal über eure Kommentare zur Story, vielleicht sagt ihr mir abschließend noch mal so richtig die Meinung... Ich kann Kritik vertragen, also nur keine Scheu... Und jetzt genug der Vorrede... Ich nehme meinen Hut *nach Hut greift* und lasse euch mit der Story allein *rausgeht* ~*~*~*~*~*~ Wenige Tage später stand Liran mit seinem Motorrad vor der Klinik und wartete. Ungeduldig sah er auf die Uhr. Schon über eine halbe Stunde stand er hier und wartete. Langsam wurde er ungeduldig. Wie lange konnte das denn dauern? Er wollte gerade die Klinik betreten als Aja durch den Eingang heraus kam. Sie stürzte sich lächelnd in Lirans Arme und umarmte sie inbrünstig. Er sog den Duft ihrer Haare ein und drückte sich fest gegen seine Freundin. „Und?“, fragte er neugierig, als sie sich wieder aus der Umarmung gelöst hatten. Ajana zog ihr rechtes Hosenbein hoch. Der Gips war verschwunden und hatte einem Stützverband Platz gemacht. Sie grinste breit. Sie humpelte zwar noch etwas, aber auch die Krücken waren mittlerweile verschwunden. Liran drehte sich um und deutete auf sein Motorrad: „Meinst du, du schaffst das?“ „Ich weiß nicht!“ „Wir können auch deine Eltern anrufen und sie holen dich!“ „Nein! Dann muss ich gleich mit nach Hause und der Nachmittag sollte doch uns gehören. Lass es uns versuchen!“ Liran umarmte Ajana, zog sie ganz fest an sich und küsste sie überglücklich. „Ich lieb dich!“, murmelte er leise. „Ich liebe dich viel mehr!“, neckte Aja. Sie küsste ihn leidenschaftlich. Dieser Kuss war ehrlicher, als all ihr Worte es sein konnten. Liran schwang sich auf sein Mottorad, zog sich den Helm über den Kopf und hielt Ajana den anderen hin. Nachdem sie den Helm angelegt hatte, schwang sie sich hinter ihn auf die Maschine und krallte sich in seiner Jacke fest. „Fahr vorsichtig, ja?“ „Mach dir keine Sorgen!“ Er ließ den Motor an und sie fuhren langsam und vorsichtig auf die Straße hinaus. Hosted by Animexx e.V. 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