Aale lihben Animeksx von Apfelmusbaum (Eine Geschichte aus Fanficistan) ================================================================================ Kapitel 2: Die Sache mit den Titeln ----------------------------------- Anmerkung: Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen und/oder gewissen Animexx-Maskottchen sind immer noch rein zufälliger Natur, und immer noch überhaupt nicht beabsichtigt. Demonstrativ schüttelte die Frau ihr wehrloses Opfer. "Gut, ich rede ja!" "Wird auch Zeit! Raus mit der Sprache!" "Seien Sie doch nicht so grob", schaltete sich Yuki ein. Die Frau warf ihm einen Blick zu, der jenem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Augenblicklich verstummte er. Der Unbekannte in dem Kapuzenmantel räusperte sich und sagte: "Wenn Sie mich bitte loslassen würden, dann erzähle ich Ihnen alles, was Sie wissen wollen." "Nichts da!", zischte sie: "Du willst doch nur die Kurve kratzen." "Mein Ehrenwort, ich bleibe hier." Die Frau schien einige Momente mit sich selbst zu ringen, ließ ihr Opfer dann jedoch mit einem lauten Hmpf! los. Dieses strich den langen Kapuzenmantel zurecht und versuchte sich möglichst unauffällig umzuschauen. Aber anscheinend stufte es seine Aussichten auf eine erfolgreiche Flucht als zu gering ein, denn er sagte: "Gestatten, ich bin Egon Hubert Müller. Von Beruf Erbsenzähler." Dann schwieg er einen Moment lang. "Ähem. Ich habe mich vorgestellt, nun sind Sie an der Reihe." "Oh", sagte Yuki und schüttelte Egon die Hand: "Gestatten, ich heiße Yuki!" Beide schauten hinüber zu der Frau. Diese hob eine Augenbraue. Dann begannen sich ihre Lippen in Bewegung zu setzen, formten Buchstaben, ein Wort, einen Namen. Fast schien es, als hätte er Konsistenz, als er sich mittels Schallwellen bis in die Köpfe von Yuki und Egon fortsetzte. Dort entfaltete der Name seine volle Wirkung, um sich auf immer und ewig in ihrem Gedächtnis einzubrennen. Und der Name lautete: Aiko. Das passierte natürlich nicht. Das wäre doch vollkommen übertrieben und unnötig. Nein, in Wahrheit maß die Frau die beiden mit abschätzenden Blick und erwiderte: "Renate. Ich heiße Renate." "Hallo Renate!", entgegnete Yuki und schüttelte ihre Hand, die sie ihm aber schnell wieder entzog. Egon begann wieder zu reden: "Nun, da wir uns nun vorgestellt haben, ist es an der Zeit, dass ich mich nun verabschiede. Auf Wiedersehen!" Er drehte sich um, und wollte schnell die Flucht ergreifen, doch Renate packte ihn am Kragen: "Vergiss es. Du wolltest uns aufklär... ähm alles erzählen!" "Ach stimmt ja, wie konnte ich das nur vergessen!" Als Egon bemerkte, auf welche Art und Weise ihn Renate anstarrte, ließ er den ironischen Tonfall sein und wurde ernst: "Also, was wollt Ihr denn wissen?" "Wo sind wir und was bist du für ein Knilch?!" "Zum einen: in Fanficistan. Und zum anderen: Egon Hubert Müller, ein Erbsenzähler. Aber das wissen Sie ja schon." "Erbsenzähler?! Das ich nicht lache!" "Ich BIN aber wirklich ein Erbsenzähler! Wollen Sie etwa meine Aufrichtigkeit in Frage stellen?" "Ach, du bist also Erbsenzähler. Und wie kommt es dann, dass du hier herumhängst, wo doch so gar keine Erbsenpflanzen hier zu sein scheinen?" "Nun", sagte Egon und seine Stimme begann zu zittern: "Ich... ich..." Dicke Tränen kullerten plötzlich über seine Wangen: "Ich habe Angst vor Erbsen. Nun ist es raus! Ich bin der unfähigste Erbsenzähler aller Zeiten!" Seine Antwort endete mit einem lauten Schluchzen. Aufmunternd klopfte ihm Yuki auf die Schulter und Egon zauberte aus der Untiefe seiner Hosentasche auch noch ein Taschentuch hervor. Er schnäuzte sich kräftig hinein. Apropos Hose: es ist an der Zeit, die gerade anwesenden Protagonisten etwas näher zu beschreiben. Yuki trägt eine aufregende Kombination aus einer blauen Jeanshose - leicht abgenutzt - im Wert von sieben Euro achtzig, und einem grünen T-Shirt, welches wundervoll mit seiner roten Haarsträhne harmoniert. Dazu trägt er Sneakers, ebenfalls grün, gepaart mit einem Paar rosa Socken. Unsere Aik... Renate trägt einen marinefarbenen, knielangen Faltenrock, dazu ebenfalls ein T-Shirt - in diesem Fall in weiß, eng anliegend - und darüber noch eine offene, langärmelige Bluse in einem dezenten halb durchsichtigen Hellblau. Um das Ganze abzurunden trägt sie zudem noch blaue Halbschuhe und eine Feinstrumpfhose mit 20 Den. Beachten Sie bitte, wie wundervoll der Rock schwingt, wenn Renate einige Schritte geht, was zudem wundervoll mit der fließenden Bewegung ihrer hüftlangen, roten Haare harmoniert... "Renate, was treibst du da?", fragte Yuki, der verwirrt zuschaute, wie jene auf und ab spazierte und immer wieder innehielt um zu posieren. Diese griff sich an den Kopf, als hätte sie Schmerzen, schüttelte diesen dann und murmelte: "Keine Ahnung. Es überkam mich einfach." Dann herrschte einen Moment lang Schweigen, nur unterbrochen vom Schluchzen des gescheiterten Erbsenzählers. Dann lief Renate puterrot an: "Was fällt dir ein, mich zu duzen?!" "Was denn? Du duzt mich doch schon die ganze Zeit über. Und jeden anderen weit und breit ebenso", entgegnete Yuki. "Na und? Denkst du, dass ist eine Einladung mich wie jeden Hinz und Kunz anzureden? Ich lasse mich doch nicht von jedem dahergelaufenen geschmacksverirrten Typ duzen! Wie kann man nur blaue Haare mit einer einzelnen roten Strähne tragen?" Yuki schaute zerknirscht zu Boden. Noch nie hatte jemand zuvor offen seine Frisur kritisiert... Bedrückt erwiderte er: "Wie du meinst. Soll nicht wieder vorkommen, das Duzen. Das verspreche ich dir, hoch und heilig, Medizinerehrenwort!" "Du bist Arzt?" "Nein, nur Medizinstudent." Egon versuchte den Augenblick zu nutzen und klammheimlich zu türmen. "Heda! Stehen geblieben!", rief Renate und packte den Erbsenzähler am Kragen. Dieser grummelte ungehalten und meinte dann, als sei nie etwas gewesen: "Haben Sie noch irgendwelche Fragen?" "Ja. Wie kommen wir hier raus?!" "Oh, das ist einfach. Einfach nur den Ausgang benutzen. Der ist nördlich von hier. Am besten ihr verfolgt das Telefonkabel, dann kann man es gar nicht verfehlen." "Und was war das mit den Aalen? Sie haben vorhin etwas von Aalen geschwafelt! Ich will wissen, was es damit auf sich hat!" "Ich habe da auch eine Frage", meldete sich Yuki zu Wort. Renate ignorierte ihn: "Nun raus mit der Sprache! Was hat es mit den Aalen auf sich?" "Ach, das hängt mit den Überschriften zusammen.", entgegnete Egon schulterzuckend. "Hier in Fanficistan herrscht gewaltige Konkurrenz, denn ständig sind die Menschen auf der Jagd nach Kommentaren. Aber es gibt nur sehr wenige Kommentatoren und noch viel weniger konstruktive Kommentatoren. Und um diese anzulocken, braucht man einen guten Titel." "Titel? Hä? Sind hier alle adelig oder was?" "Nein, Sie verstehen das vollkommen falsch. Mit Titel meine ich natürlich Fanfictitel. Schließlich sind hier sehr viele Geschichten unterwegs. In Fanficistan gibt es keine drei Quadratzentimeter, die nicht in irgendeine Geschichte involviert sind. Jetzt, selbst während dieses Moments, sind wir mittendrin, statt nur dabei!" "Unterlassen Sie diese Werbesprüche!" "Aber genau darum geht es doch! Jeder will, dass genau seine Fanfic gelesen wird. Und was ist das Erste, was man von einer Fanfic sieht? Richtig, der Titel." "Ach so!", entgegnete Renate: "Sicher meinen Sie, dass man einen Titel braucht, der originell ist und die Neugier des Lesers weckt, oder?" "Meine Frage ist immer noch da.", meinte Yuki ein wenig zusammenhangslos. "Natürlich nicht!", entgegnete Egon entschieden. "Wer kommt denn auf solche Ideen! Es kommt ganz alleine darauf an, dass die Geschichte an erster Stelle in der Liste steht. Mit allen Mitteln, am besten mit massenhaft Sonderzeichen am Titelbeginn, was zudem auch noch sehr dekorativ wirkt. Allerdings", seine Stimme wurde leiser, "gibt es da seit einer Weile das Problem, dass solche Geschichten von den Freischaltern nicht mehr freigeschaltet werden." Er schaute sich um, erst links, dann rechts und fuhr dann fort: "Allerdings kenne ich da einen kleinen, aber genialen Trick. Man verschreibt sich einfach absichtlich. Einfach statt "Alle lieben Animexx" nimmt man "Aale lihben Animeksx". Das ist so offensichtlich, dass jeder weiß, was eigentlich gemeint ist. Auf diese Art und Weise ist man gleich viel weiter vorne in der Auflistung..." "Das ist doch absolut bescheuert. Welcher Schreiber, der etwas auf sich hält, würde einer Geschichte einen so dermaßen beknackten Titel geben? Niemand der bei klaren Verstand ist, würde so einen Müll lesen, wo schon die ersten drei Wörter so dermaßen falsch sind, dass einem gleich das Mittagessen hochkommt! Wie kann man nur auf so eine bekloppte Idee kommen?" "Also, eigentlich..." "Hey, ich habe auch eine Frage!", rief Yuki sehr energisch. Renate schaute ihn ziemlich erstaunt an, der Blick von Egon war eher fragend. "Woher wussten Sie vorhin, dass ich Yuki heiße? Da hatte ich Ihnen meinen Namen noch gar nicht verraten." Einen Moment herrschte Stille, dann pfiff Renate leise: "Alle Achtung, das ist mir gar nicht aufgefallen." Yuki errötete leicht: "Danke für das Kompliment." "Hey, bilde dir ja nichts darauf ein!" "Natürlich nicht..." Yuki schaute zu Boden. Renate sich hingegen um. Verärgert verschränkte sie ihre Arme: "Na großartig, Egon ist stiften gegangen! Das hast du ja toll hinbekommen! Lass uns weitergehen." Kurz entschlossen stampfte Renate wieder dem Telefonkabel hinterher und Yuki folgte ihr ohne zu zögern. Es ging eine Weile schweigend voran. Mit der Zeit wurde sich Yuki immer mehr der ihn umgebenden Landschaft bewusst. Die Bäume zum Beispiel wogen sich sanft im Wind und Sonnenlicht flutete durch die Blätter, doch nach etwas eingehender Betrachtung eines solchen, zeigte es sich, dass diese unecht waren. Nur grüner Karton, beschriftet mit grüner Farbe. Was nicht gerade die Lesbarkeit förderte. Und nicht nur das; auch der Himmel schien falsch. Er hatte nicht das richtige Himmelblau, nein, er wies ein Blau auf, das leicht ins lilafarbene zu gehen schien. Und was am schlimmsten war, was bestimmt nur ein weiterer abscheulicher Alptraum sein konnte: Der Himmel war seltsamerweise gestreift... Yuki heftete seinen Blick nach vorne auf Renates Hinterteil, das einzige Normale in einer abnormalen Welt. Dieses wippte mit jedem Schritt leicht hin und her und der junge Mann kam nicht umhin, zuzugeben, dass ihm der Anblick irgendwie ausnehmend gut gefiel. Dann kam ihm wieder Ronaldo in den Sinn. Augenblicklich verschloss Yuki die Augen. Übelkeit wallte ihn ihm hoch. Er wollte auf keinen Fall DARAN erinnert werden! Momente später stieß er mit geschlossenen Augen auf einen Widerstand. "Autsch!", rief Renate. "Kannst du nicht aufpassen, du Hornochse?" Yuki schlug schnell die Augen wieder auf "Warum bist du überhaupt stehen geblieben?" "Du sollst mich nicht duzen!", rief Renate erbost und zeigte dann auf den Boden und fügte dann knapp hinzu: "Das Kabel." Dieses verschwand an jener Stelle im Erdreich. "Hey!", rief der Blauschopf: "Das nenne ich deutsche Gründlichkeit! Ich hatte mich eh schon die ganze Zeit gewundert, warum das Kabel oberirdisch verlief. Unter die Erde, da gehört eine gute Telefonleitung hin." "Ach, großartig!", entgegnete die Rothaarige: "Hat der Herr vielleicht mal auch nur eine Sekunde an den Gedanken verschwendet, dass wir nun nicht mehr den Ausgang finden?" "Oh", meinte Yuki, und ließ die Schultern hängen. "Mist." "Das kannst du laut sagen." "MIST." "Idiot!", zischte Renate und setzte sich wieder in Bewegung. In die Richtung, in der sie Norden vermutete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)