Aale lihben Animeksx von Apfelmusbaum (Eine Geschichte aus Fanficistan) ================================================================================ Kapitel 3: Die Sache mit dem Essen ---------------------------------- Anmerkung: Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen und/oder gewissen Animexx-Maskottchen sind rein zufälliger Natur, und überhaupt nicht beabsichtigt. Das gilt auch für alle anderen fiktiven und virtuellen Personen und eventuell auftauchendes Backwerk. Zäh flossen die Sekunden, die sich zu einem Brei aus Zeit vermengten, aber dennoch nicht genug an der Zahl waren, um den aufmerksamen Leser davon zu überzeugen, dass mehr als nur wenige Augenblicke vergingen, ehe unsere beiden bisher nicht sehr heroischen Helden auf eine Ansiedlung trafen. Erstaunt sahen sich Yuki und Renate um und was sie sahen, dass gefiel ihnen. Es waren überall hübsche Häuschen zu sehen mit bunten Fensterläden und blühenden Blumenkästen - eigentlich können Blumenkästen nicht blühen, aber die Blumen in den Blumenkästen blühten, weswegen ich diese Tatsache auf blühende Blumenkästen reduziere. Um Wörter zu sparen. Aber es sollte auf jeden Fall angemerkt werden, dass sich beide noch in den Slums der Ansiedlung befanden. Je tiefer die beiden in die Stadt vordrangen (die seltsamerweise menschenleer war), desto prächtiger wurden die Gebäude, bis sogar vergoldete Marmorsäulen wie billige Kinkerlitzchen wirkten. Natürlich gab es auch Müll, aber jedes kleine Papierchen und jedes einzelne Zigarettenstummelchen war fein säuberlich in Mülleimern gesammelt und so verschandelten diese nicht das schöne Straßenpflaster, das von verschieden Abbildungen freundlicher Waldtiere geziert wurde. Rehe und ähnliches Viehzeug. Nicht einmal einen Hundehaufen konnte man sehen, aber dafür Automaten, an denen man Tütchen entnehmen konnte. So unglaublich es klang, die Bevölkerung machte anscheinend hinter ihren Kötern sauber. Voller Ehrfurcht begann Renate zu flüstern: "Was für ein Ort! Dies muss fürwahr Utopia sein!" Ihre Stimme klang in der makellosen Umgebung wie das Quietschen einer halb verrosteten Heckenschere. Sie stellte das Reden ein. Yuki und Renate folgten weiter der Straße, bis nach einiger Zeit ein lautes Magenknurren ertönte. Der Blauschopf errötete, aber Renate schnauzte ihn überraschenderweise nicht böse an. Nein, sie blieb verhältnismäßig freundlich: "Mann, hast du deine Körperfunktionen überhaupt nicht unter Kontrolle? Was soll's, ich habe auch Hunger. Lass uns irgendein Lokal suchen." Gesagt, getan. Doch das sagenhafte Utopia sollte sich bald als ein wahres Martyrium entpuppen. Nirgendwo gab es eine offene Gastwirtschaft. Auch keine Kneipe, kein Fastfoodrestaurant, keine Imbissbude, keinen Dönerstand, kein heimeliges Cafe. Alles zu. Überall geschlossen. Doch irgendwann erblickte Yuki ein Schild. "Schau mal, Renate!" "Was denn?" "Da, das Schild, siehst du dort die Aufschrift: ’Heute Pilzgericht’?" "Pilze? Finde ich ja nicht so prickelnd, aber besser als gar nichts." Sie zuckte mit den Schultern und verpasste Yuki dann plötzlich eine unvorhersehbare Kopfnuss. "Aua!", rief dieser und rieb sich an der Stelle: "Was sollte das?" "Ich habe dir gesagt, dass du mich nicht duzen sollst. Wann merkst du dir das endlich?" Schweigend trotteten die beiden den Weg entlang, den ihnen noch weitere Schilder wiesen. Dann kamen sie an ihrem Ziel an ,welches eine Art gewaltiges Kolosseum war, aus dem der Lärm einer riesigen Menschenmenge schallte. Ein imposantes Transparent war an der Außenseite angebracht, auf dem in großen Lettern "Heute großes Pilzgericht" stand. Was zu erwarten war. Ohne zu zögern durchschritten unsere Helden den Eingang und gelangten über einige Treppen auf die obersten Zuschauerränge. Erstaunt betrachteten sie, was dort in der Arena vor sich ging. Unten war ein vollständiger Gerichtsaal aufgebaut. Auf dem Richterstuhl saß ein kleiner, lebendiger Pilz. Die Verhandlung schien gerade in Gange zu sein. "Sie geben also zu, dass Sie zum Tatzeitpunkt in das Schloss des Klägers eingebrochen sind!", rief der Staatsanwalt, eine aufrecht gehende Schildkröte mit einem roten Panzer, kleinen weißen Flügeln und einem Staatsexamen in Jura. "Aber... Mamma mia! Ich musste doch die Prinzessin retten! Fragen Sie sie, sie kann es bezeugen!", erwiderte der verzweifelt wirkende Angeklagte, der eine rote Latzhose und einen blauen Pullover trug. Hätte er keinen Schnauzer und etliche Kilos weniger gehabt, hätte man aber über diese Modesünde, wie auch über die kleine klumpige Kappe mit dem großen M, gelinde hinwegsehen können. "Ruhe!", rief der Pilzrichter: "Verhören wir die Zeugin." Da kam eine weitere Schildkröte herangewuselt und flüsterte dem Richter etwas ins Ohr. Dieser schaute schockiert. "Was? Miss Peach wurde tot in ihrem Badezimmer aufgefunden?! In einer ROSA Blutlache?!" Ein Raunen ging durch die Menge in der Arena. Diese umfasste abertausende Einwohner von Utopia, vielleicht sogar die gesamte Bevölkerung. Es gab etliche menschliche Wesen, auch einige Tierwesen, aber am meisten gab es Exemplare, die zwar wie Menschen aussahen, aber aufgrund einer Laune der Natur mit spitzen Ohren gestraft worden waren. Und Hotdogverkäufer gab es auch. Der Angeklagte sprang auf: "Was? Die Prinzessin ist tot? Mama Mia! Ich habe doch nicht alle acht Schlösser umsonst durchsucht!" Ein bösartiges Lachen kam vom Kläger, der wie eine große Schildkröte aussah, nur mit mehr Stacheln. "Der war's!", rief der Angeklagte. "Ruhe!", rief der Pilzrichter: "Gerichtsdiener, führen Sie den Angeklagten ab! Diese Verhandlung wird unterbrochen." Der Angeklagte wehrte sich heftig; man schaffte es nur ihn aus dem Gerichtssaal zu entfernen, indem man in wegzerrte. Doch laut und deutlich hallten seine letzten Worte durch die Arena: "But it's me - Mario!" Dann kam eine neuerliche Person in den Gerichtsaal, die aber nicht weiter beachtet wurde. Doch kaum hatte sie sich in Position gestellt, verließen alle wie auf ein magisches Zeichen hin den Gerichtsaal. Die Person begann mit lauter und monotoner Stimme zu reden: "Kaufen Sie Reini, dass beste Geschirrspülmittel weit und breit. Nichts macht ihr Geschirr sauberer. Reini. Das beste Geschirrspülmittel auf der ganzen Welt. Da wäscht sich das Geschirr wie fast von ganz alleine ab. Also kaufen Sie Reini, denn Reini ist toll. Das war's. Und jetzt weiter im Programm." Der Gerichtssaal füllte sich mit neuen Personen. Dann standen alle gemeinsam auf, und ein Gerichtsdiener verkündete: "Bitte erheben sie sich für die ehrenwerte Richterin Blabara Schales." Die Richterin durchschritt würdevoll den Saal und nahm hinter dem Pult Platz. "Setzen Sie sich. Kommen wir zum ersten Fall. Der Verein zur Reinigung japanischer Kunst klagt den Angeklagten Harry... nein, der Name wurde anglikanisiert... Heribert P. an, die Animesektionen mit britischer Fantasy verunreinigt zu haben." Sie schaute zu dem Angeklagten, der eben beschämt zu Boden blickte, sodass man zwar sein schwarzes und unglaublich zerzaustes Haar sehen konnte, aber nicht die blitzförmige Designernarbe auf seiner Stirn. Blabara sprach weiter: "Nun, es ist zweifellos, das Heribert P.s Einfluss schon enorm groß geworden ist und sein Fandom nicht ohne Komplikationen wieder entfernt werden kann. Der Verein zur Reinigung japanischer Kunst schlägt deswegen einen Vergleich vor. Heribert P. soll gewisse Anpassungen durchmachen, die im Endeffekt alle dazu dienen, ihn zu Shonenaiisier... Kann mir mal jemand erklären was das heißt?" Yuki erschauerte - irgendwie musste er an Ronaldo denken... Ein Gerichtsdiener flüsterte Blabara etwas ins Ohr: "Was? Wirklich? Nun gut... Also der Verein will, für die Laien unter uns, dass Heribert mit allem, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, in die Kiste hüpft. Aber nur, wenn es auch ein Kerl ist." Die Menge grölte und johlte. "Also, Heribert P. was sagen sie dazu?" Heriberts Antwort werden wir wohl nie erfahren, denn in jenem Augenblick riss sich Renate von dem Anblick los. Entsetzt flüsterte sie zu Yuki: "Was treiben die für ein krankes Spiel?" "Hm...", entgegnete Yuki: "Sieht mir nach Recht und Ordnung aus. Wie schön, dass es in Utopia ordentliche Gerichtsverhandlungen gibt." "Das meine ich doch nicht! Das Ganze hier, das ist wie eine riesige, öffentliche Gerichtsshow. Nur eben in einer Arena und nicht im Fernsehen." Sie erschauerte: "Bitte, lass uns von hier verschwinden!" "Okay", entgegnete Yuki. Und so verließen sie die Arena und verpassten die folgende Zeugenaussage eines Türhüters: "Jemand musste K. verleugnet haben, denn ohne, dass er etwas Böses getan hatte, wurde er eines Morgens festgenommen!" Aber das war ja auch ein anderer Prozess. Renate und Yuki versuchten möglichst schnell, das sagenumworbene aber gar nicht so tolle Utopia wieder zu verlassen, doch noch mitten in der Stadt fiel Renate ein nicht zu unterschätzendes Problem auf: "Wir haben Norden verloren." "Wie?" "Wir haben Norden verloren! Die Richtung! Verdammt, wie sollen wir nun den Ausgang finden?" "Keine Ahnung." "Na großartig, wer hätte das gedacht! Halt gefälligst deinen Mund, wenn nichts Vernünftiges herauskommt! Mit was bin ich nur gestraft? Heute ist echt alles Mist. Erst lande ich hier, das auch noch mit dem Idioten vom Dienst und Hunger habe ich immer noch! Mist! Verdammter Mist!" "Entschuldigen Sie", meldete sich eine dritte Stimme zu Wort. "Aber seien Sie bitte so nett und unterlassen das Fluchen. Es könnten Kinder zuhören." "Lass mich in Ruhe!", schnauzte Renate den Neuling an. Dieser, der sich als Kastenbrot entpuppen sollte - als depressives Kastenbrot - dieser seufzte laut: "Ich weiß, ich werde es noch bereuen... aber ich meines es ernst. Bitte benutzen sie nicht mehr solche Flüche. Vor allem nicht das "Mist". Das ist von mir." Renate warf dem Brot einen wütenden Blick zu, woraufhin ihr klar wurde, dass sie mit einem BROT redete. Ihr Blick änderte sich schlagartig und sie begann auf gewisse Art und Weise zu lächeln. "Oh, nein!", rief das Brot und wich einige Schritte zurück: "Mist. Oberdoppelriesenmist." Panik machte sich auf seinen Gesicht breit, als Renates Bauch auch noch gut hörbar knurrte. "Hey, kommen Sie nicht näher! Ich... ich... ich kann Mikado! Und Karaoke! Wenn sie mir zu nahe kommen, dann können sie ihr blaues Wunder erleben! Jawohl!" "Pah!", rief Renate: "Das ich nicht lache. Du hast doch viel zu kurze Arme! Und davonlaufen wirst du auch nicht können, denn deine Beine sind auch viel zu kurz!" "Mist. Da denkt man, ‚Hey! - Zieh nach Utopia! Da gibt es weder scharfe Schoten, noch amerikanische Präsidenten, alles wird gut… und dann kommt jemand und will dich auffressen. Großartig. Ich hätte bei meiner Raufasertapete bleiben sollen.Mist. Oberdoppelriesenmist!" Es sah sehr, sehr schlecht aus für das arme, kleine Brot. Aber dafür sehr gut für Renates Hunger. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)