Tage der Erinnerungen von Stiffy ================================================================================ Prolog: Grau in Grau -------------------- ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Warnung: Shonen Ai, Depri Pairing: Original ^^ Entstanden: April 2002 - 14. Mai 2006 Disclaimer: MICH, MICH MICH!! *muhahaha* ^^* ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Kommentar: Also wie ihr bei "Entstanden" seht, ist diese Story im Grunde schon seeeehr alt.... Ich hab damals einen Großteil geschrieben aber irgendwie habe ich sie nie zuende geführt [ich glaub ich wusste nicht, wie ich sie Enden lassen sollte].... Als ich nun vorgestern mal meinen Ordner umsortieren und ausmisten wollte, ist sie mir wieder über den Weg gelaufen (Fic: Hallo Stiffy *wink*).... und irgendwie habe ich sie dann komplett überarbeitet und wusste zudem auch noch genau, wie ich mir jetzt das Ende vorstelle...... so, und nun ist sie also fertig, sozusagen druckfrisch, und wartet darauf, von euch gelesen zu werden *lool* Ich muss dazu sagen, dass sie wohl etwas sehr depri geraten ist, aber bei dem Thema ging das einfach nicht anders... Kommentar speziell zu diesem Kapitel: Der Prolog verrät noch nicht wirklich viel... aber ich hoff ihr verzeiht mir das und lest trotzdem weiter^^ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ TAGE DER ERINNERUNGEN Prolog – Grau in Grau Ab und zu sieht man hier einen kleinen Vogel fliegen. Für mich ist er der Inbegriff der Freiheit... Einmal so frei sein. Frei wie ein Vogel. Fliegen soweit einen die Flügel tragen. Einfach genießen. Wiesen und Felder überfliegen. Die Grausamkeit der Welt hinter sich lassen. Diese grauen Mauern vergessen und sich in der farbenfrohen Landschaft verstecken. Einer unter vielen und doch einzigartig sein... Hier wo ich bin, ist niemand mehr einzigartig. Schon längst bin auch ich kein Individuum mehr, nur noch ein Teil des großen Ganzen... Einer wie sie alle, niemand anders. Jeder von uns lebt hier für sich allein, wird aber doch von den anderen mitgezogen. Keiner sticht heraus, schon lange nicht mehr. Neue versuchen oft anders zu sein, doch keiner hat es je geschafft. Selbst die von der anderen, von der ‚guten‘ Seite, sind schon längst nichts besonderes mehr. Selbst sie könnten hier sein, wie wir. Selbst sie haben Fehler gemacht. Manche sogar ähnliche wie wir und doch sehen sie sich als was Besseres, werden sie von außen als was Besseres gesehen. Sie dürfen über uns entscheiden, über uns bestimmen. Doch egal wie schrecklich es zunächst ist, nach spätestens ein paar Wochen hat man sich daran gewöhnt nur noch einer unter vielen zu sein. Ständig zu hören, man sei nichts besonderes. Ja, das Selbstwertgefühl ist einem nach ein paar Tagen geraubt. Man fühlt sich schlecht, leer, tot. Keiner interessiert sich für einen. Wann hat man hier das letzte Mal ein Lachen gehört? Wann hat man selbst gelacht? Diese Zeiten werden langsam vergessen. Man ist es nicht wert, hier fröhlich zu sein. Man ist grau wie alles Andere. Wie die Mauern, die Wände, der Boden. Sogar der eine verkrüppelte Baum in der Mitte des Platzes scheint grau. Farblos. Selbst er schenkt kein Leben mehr... Durch ihn gibt es höchstes Tote, wenn es einer von uns geschafft hat, dieser grauen Welt zu entfliehen... Wenn sich jemand den Strick genommen hat und gesprungen ist, von einem Ast des Baumes. Doch selbst dann ist man nur einer unter vielen. Ob nun auch körperlich tot oder doch nur seelisch, wenn die Hülle gerettet werden konnte... Es ist zum Alltag geworden, zu hören, jemand hätte es wieder versucht. Wetten, ob er es schafft oder nicht, werden nur noch selten abgeschlossen. Eigentlich ist es schlichtweg egal. War einer dieser Aasgeier – wie die ‚Guten‘ bei uns heißen – schnell genug, ist der, der dieser Welt entfliehen wollte, kurz darauf wieder bei uns. Waren die Aasgeier zu langsam, da sie schlichtweg keine Lust hatten zu helfen, ist wieder einer einen einsamen Tod gestorben. Doch nicht nur der Tod ist einfach hier, auch das Leben. Und das, obwohl hier doch so viele sind. Man ist dennoch allein, Tag und Nacht, egal, von wie vielen man umgeben ist. Innerlich ist man allein. Keiner von uns hat auch nur einen da draußen, der sich für ihn interessiert. Anfangs vielleicht, doch kurz darauf ist auch diese Person weg. Da können es Mutter, Vater, Geschwister, Freund oder Freundin sein, spätestens nach einem Monat wenden auch die Nettesten sich ab. Vielleicht haben sie Angst, auch wie so wir zu werden. Oder sie haben einfach keine Lust mehr, sich um uns zu sorgen... Schlussendlich hat niemand mehr jemanden. Anfangs tut es weh, doch dann wird das Gefühl betäubt und man hört auf, darüber nachzudenken. Auch daran, hier wegzukommen, denkt bald keiner mehr. Die Zeit ist einfach zu lang. Manche sitzen schon ewig hier fest, manche werden noch ewig hier bleiben. Andere nur eine halbe Ewigkeit, doch kaum einer weniger. Allerdings, wirklich beneidet werden auch diese nicht, denn jeder hier kennt die Grausamkeit des Lebens da draußen. Sie hat einen hier her gebracht, hier gefesselt. Da draußen wie auch hier drinnen ist es grau. Einzig allein die Vögel werden die Farben sehen, nur sie sind dazu im Stande, denn sie sind frei. Freier als jeder einzelne da draußen. Denn Menschen bleiben Menschen... Keiner wird je die bunten Farben wieder sehen. Mit den Jahren vergisst man sie. Und im Stande, etwas anderes als Grau zu sehen, ist nur ein Kind. Es kann noch lachen und fröhlich sein, doch bald wird auch das fröhlichste Kind dies verlernen. Bald, Tag für Tag, nähert es sich mehr dem Kollektiv an, wird ein Teil davon. Wieder ein Individuum weniger in dieser grauen Welt. Grausam ist es hier, sogar an den schönsten Tagen, wenn die Sonne wie heute die Wolken vertreibt. Es ist wieder Frühling. Unser kleiner verkrüppelter Baum beginnt wieder zu blühen, wie jedes Jahr. Doch von Mal zu Mal werden es weniger Blüten und bald werden auch die letzten Vergangenheit sein. Der Boden hier ist und bleibt grau, dafür wird gesorgt. Kein Moos wird hier je wachsen, kein Gras. Es soll grau bleiben, perfekt zur Welt hier drinnen passen. Interessieren von uns tut es längst keinen mehr. Jeder hat sich an das Grau gewöhnt, an das Grau, welchen grauer ist als draußen. Das einzige, was dies vertreiben kann, ist der Sonnenaufgang. Einen Moment wird grau zu goldrot, bis dies wieder der Alltäglichkeit weicht. Nur selten sehen wir den Sonnenaufgang, und den Sonnenuntergang sowieso nicht. Selbst wenn man ihn von hier erkennen könnte, wir haben nie die Chance dazu. Immer ist unser Tag schon vorher vorbei. Unser Tag, aber nicht der Tag der Aasgeier. Diese gehen mit hämischen Grinsen ihren Weg. Versuchen etwas zu sein, schaffen es trotzdem nicht. Nur einer hat es je geschafft... und erst da beginnt meine Geschichte wirklich. Denn erst damals habe ich angefangen zu leben, ein zweiten Mal zu leben, auch wenn ich kein Kind mehr war. Es war Winter. Ein Winter und ein Frühling, der genau war wie jetzt. Nur der Kalender zeigt, dass seitdem vier Jahre vergangen sind. Vier Jahre seit diesen paar Monaten, in denen ich wirklich wieder leben durfte. Damals wusste ich wieder, was es heißt Farben zu sehen und was es heißt zu lächeln. Manchmal, wenn ich darüber nachdenke, frage ich mich, ob es vielleicht doch erwachsene Menschen gibt, die diesem Grau entfliehen können, so wie ich damals. Ob sie Farben sehen können, wenn sie das fühlen, was ich damals gefühlt habe? Bei mir hing alles mit einer Person zusammen, mit einem dieser Aasgeier. Er war anders als die anderen. Ganz anders. Er war nicht genauso grau wie die anderen, nicht für mich. Für mich strahlte er Farben aus, nicht diese graue Alltäglichkeit. Er war etwas besonderes... Und er schaffte es für kurze Momente mir klar zu machen, dass ich auch etwas besonderes sei. Doch nicht so grau und kollektiv wie alle anderen. Heute, knappe vier Jahre später, ist es wieder schwer geworden, so zu denken. Doch beginnen sollte ich nicht am Ende, sondern ganz am Anfang... PROLOG - ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)