Prince and Princess von Ta_Moe (Auf der Suche) ================================================================================ Kapitel 13: Sayonara! - Lebe wohl! ---------------------------------- 12. Sayonara! - Lebe wohl! „Wa…“, ich brauchte einen Moment um das gerade eben Geschehene zu verarbeiten. Kol’saruo hatte Hiroshi geküsst. Einfach so. Und dann dieser Satz. Was meinte er damit, als er sagte, er würde mir Hiroshi nicht so einfach überlassen? Ich schüttelte verwirrt mit dem Kopf, um den abstrusen Gedanken zu vertreiben, der sich in meinem Kopf ausbreitete. Doch er wollte sich nicht so recht vertreiben lassen. War Kol’saruo etwa in Hiroshi verliebt? Ich hob meinen Blick und starrte die beiden Männer an, die sich gegenseitig angespannt beobachteten. „Ich meine das ernst!“, Kol’saruo durchbrach als erster die herrschende Stille, „Hiroshi gehört mir!“ Es konnte kein Irrtum sein, dieser Mann liebte Hiroshi und wollte ihn mir abspenstig machen! Einen Moment, was sollte dieser Gedanke gerade? Konnte ich mir denn anmaßen zu sagen, Hiroshi gehöre mir? Ich lief unvermittelt rot an und sah zur Seite. „Saruo, verwirr Yuki bitte nicht noch mehr!“, nun hatte sich Hiroshi ins Gespräch eingemischt und war an meine Seite getreten. Er legte einen Arm um meine Schulter und stemmte den anderen genervt in die Seite. „Wieso verwirren? Ich sag ihm nur worauf er sich eingelassen hat!“, es klang fast so, als schmolle Kol’saruo. „Er hat sich auf gar nichts eingelassen!“ Meine Augen weiteten sich. „Meine Gefühle sind einseitig. Yuki hat nichts im Geringsten mit der ganzen Sache zu tun!“ Mein Herz begann wie wild zu schlagen. Das stimmte doch überhaupt nicht. Ich ertappte mich bei dem Gedanken etwas laut abstreiten zu wollen. Ich wurde erneut rot, hielt aber weiterhin meinen Blick gesenkt. „Ach ja?“, Kol’saruo trat einige Schritte auf uns zu und blieb vor mir stehen. „Saruo! Bleib von ihm weg! Ich lasse nicht zu, dass du ihm etwas tust!“, Hiroshi hob seinen Arm und streckte ihn schützend vor mir aus, „Er hat mit alldem nichts zu tun!“ „Bist du dir da auch ganz sicher?“ „Ja, ich habe ihn mir ausgesucht und…“ „Darum geht es mir doch gar nicht!“, Kol’saruo wandte uns den Rücken zu und lief vor uns auf und ab, „Du weißt doch sicherlich noch, dass auch wir die Prinzessin suchen“ „Was hat das mit Yuki zu tun?“, Hiroshi wurde merklich nervös. Ich hob meinen Kopf und sah Hiroshi verwirrt von der Seite an. „Und stell dir vor, unser Weg hat uns geradewegs zu deinem neuen Spielzeug geführt!“, bei diesen Worten drehte er sich abrupt zu uns um und starrte Hiroshi mit funkelnden Augen an. „Was meinst du?“, er wurde blass. „Das weiß ich selbst noch nicht so genau, aber eines ist sicher“, er lächelte gehässig, „dass er der Schlüssel zu unserer lang gesuchten Prinzessin ist!“ Ich begriff gar nichts, stand nur dumm schweigend im Raum und blickte fragend zu Hiroshi. Er schenkte mir ein Lächeln und zog mich an sich, „Mach dir keine Sorgen“ „Oh, wie rührend. Das solltest du aber lieber, Kleiner. Zu mal dein ach so lieber Hiroshi ein echter Schwerenöter ist, der gar nicht weiß, was Liebe ist und ehe du dich versiehst hat er bereits ein neues Spielzeug gefunden und du wirst weggeworfen“ „Halt die Klappe!“, brüllte Hiroshi aufgebracht und sah dann mich an, „das ist nicht wahr, glaub ihm ja kein Wort!“ „Ich…“, mein Hals war trocken, „Ich weiß schon lange nicht mehr, was und vor allem wem ich glauben soll“ „Aber Yuki, ich“ „Nein, Hiroshi. Erst kommst du einfach so in mein Leben, dann wirfst du mich zu Boden und glaubst auch noch im Recht zu sein. Dann diese Entführung, wohin auch immer, von wem auch immer. Mich hat nämlich noch keiner aufgeklärt und nun dringst du mir nichts dir nichts hier ein, in einen Ort, von dem ich nicht mal weiß wo er überhaupt ist, geschweige denn, ob ich nicht vielleicht noch träume und dann scheinst du meinen Entführer auch noch sehr gut zu kennen und anstatt mich hier raus zubringen, unterhaltet ihr euch, als sei nichts gewesen!? Nein, Hiroshi! Ich glaube weder dir noch diesem Kol-was-auch-immer. Ich will nur noch hier raus!“, damit schob ich seinen Arm von mir und wandte mich von ihm ab. „Aber Yuki! Ich kann dir alles erklären und will dir helfen, also…“ Ich unterbrach ihn, „Wenn du mir wirklich helfen willst, dann bringst du mich hier raus!“, ich setzte meine ganze Wut in den Blick mit dem ich ihn nun strafte, „Ich will dich nie wieder sehen!“ Seine Augen verrieten wie ihn das verletzt hatte, doch ich tat als störe es mich nicht. Ich hatte genug. Dieses Spiel musste ein Ende haben. Noch konnte ich in mein altbekanntes Leben zurückkehren. Noch würde der Schmerz nicht so tief sitzen. „Hat dich dein Spielzeug diesmal zu erst weggeworfen?“, grinste Kol’saruo hämisch, „Nun weißt du wie es sich anfühlt, nicht mehr gebraucht zu werden!“ Ich konnte den tiefen Schmerz in seiner Stimme hören. Was hatte Hiroshi ihm angetan, dass er so etwas sagte. Nein, was ging mich die gemeinsame Vergangenheit der beiden an? Aber etwas in mir wollte es dennoch wissen. „Kann ich denn nun gehen?“, fragte ich stattdessen. „Ja, ja“, Kol’saruo winkte ab, „Ich weiß ja wo ich dich finden kann“ „Was soll das heißen?“ „Du brauchst gar nicht erst versuchen zu fliehen, wir finden dich egal wo du bist!“, nun trat Kol’saruo auf mich zu, „Du bist der Schlüssel zur Zukunft!“ „Das ist mir so was von egal“, flüsterte ich, „Ich will nur noch nach Hause“ „Okay, okay. Nichts leichter als das!“ Als ich mit Kol’saruo den Raum verließ, stand Hiroshi noch an derselben Stelle, an der ich ihn die verletzenden Worte mitten ins Gesicht gesagt hatte. Ich wollte ihn nie wieder sehen. Nie wieder. Bei diesem Gedanken zog sich etwas schmerzhaft in mir zusammen. Ich ignorierte das Gefühl. Schweigend gingen der dunkelhaarige Mann mit den zwei verschiedenen Augenfarben und ich durch die dunklen Gänge, die nur schwach von kleinen heruntergebrannten Fackeln erhellt wurden. Irgendwann hielten wir vor einer alten Holztür an. Kol’saruo öffnete sie langsam und schob sie mit viel Kraftaufwand auf. Dahinter lag ein kleines dunkles Zimmer verborgen. Zögernd folgte ich dem anderen Mann hinein. Vor einem verstaubten Regal blieb er stehen und nahm eine kleine Flasche heraus, die er mir anschließend reichte. „Trink das“, befahl er. „Was ist das?“, fragte ich skeptisch. „Deine einzige Möglichkeit hier herauszukommen!“ Er hatte mich in der Hand. Ich wusste weder wo ich war noch wie ich hier alleine herauskommen sollte. Doch vorher wollte ich noch eine letzte Frage stellen, geradeso als ob ich eine Vorahnung gehabt hätte, dass dies die letzte Chance dazu sein würde, „Was verbindet dich und Hiroshi?“ Kol’saruo sah mich erstaunt an, er hatte wohl nicht mit solch einer Frage gerechnet. Doch dann lächelte er, „Ich habe ihn geliebt und liebe ihn immer noch. Aus diesem Grund konnte ich ihn damals auch nicht töten“ „Doch nun trink!“, sagte er, „Du wirst ihn vergessen, glaube mir“ Ich musterte ihn verwirrt, „Aber“ „Trink!“, unterbrach er mich forsch, „Es bringt dir nichts, noch mehr zu erfahren!“, er legte eine Hand auf die meine, in der ich das Fläschchen hielt und hob sie mir an die Lippen. „Keine Angst. Es ist nichts Schlimmes, doch du darfst nicht wissen, wo wir hier sind!“ Das ergab Sinn, wahrscheinlich sollte mich das Mittel nur bewusstlos machen, damit sie mich ungestört von hier wegbringen konnten. Ich war zu naiv, als dass ich weiter hätte denken, oder etwa die Bedeutung seiner Worte verstehen können. Ich setzte die Flasche an den Mund und trank sie in einem Zug leer. * Als ich erwachte, fand ich mich in meinem Zimmer wieder. Die Bettdecke lag am Boden. Ich musste sie im Schlaf wohl wieder weg getreten haben. Gähnend richtete ich mich auf und setzte die Füße auf das kalte Laminat. Mein Kopf schmerzte etwas, ich würde mir als erstes eine Schmerztablette einwerfen, sobald ich aufgestanden war. Die Sonne schien hell wie jeden Morgen durch das Fenster. Mein Blick fiel auf die Uhr auf dem Nachttisch. Sie zeigte zehn Uhr an. Ich blinzelte. So spät war es schon? Meine Kopfschmerzen meldeten sich erneut. Ich rieb mir die Schläfen und blickte erneut auf das Ziffernblatt. Zehn Uhr, ich hatte mich nicht verguckt. „Ich komme zu spät zur Schule“, rief ich panisch aus und hechtete in Eile aus meinem Zimmer, die Treppe hinunter und ins Bad. Ein schriller Schrei ertönte und ich fiel erschrocken zu Boden. „Ein Perverser?“, ein feuchtes Handtuch landete in meinem verwirrten Gesicht, „RAUS!“ Irritiert hob ich das Handtuch von meinen Augen und blickte auf eine zierliche Gestalt, die sich mit rotem Gesicht ein anderes Handtuch vor den Körper gedrückt hielt. „Ka… Karen-chan?“, fragte ich Geistesgegenwärtig und starrte das blonde Mädchen erstaunt an. „Ja und jetzt…“, sie stockte und betrachtete mich irritiert, „Yuki-chan?“ „Ja… und es tut mir Leid, ich wusste nicht…“ „YUKI-CHAN!“, vor Freude kreischend viel sie mir in die Arme und drückte sich an mich, „Du bist wach! Du weißt gar nicht, was wir uns für Sorgen gemacht haben…“ „Wa… was meinst du?“, stotterte ich und versuchte das Mädchen von mir zu drücken, leider erfolglos. „Na, du hast fast eine ganze Woche lang geschlafen und niemand wusste warum“, ihre vor Freude quietschende Stimme hatte sich in ein besorgtes Wimmern gewandelt, „Geht’s dir gut?“ Ich schüttelte wild mit dem Kopf, „Wenn du noch länger so an mir klebst, dann sicher nicht!“ „Kya! Yuki!“, sie löste sich ruckartig von mir und sprang auf, „Das hab ich jetzt überhört! Wir haben früher sogar zusammengebadet“ „Du sagst es, früher!“, ich lächelte gezwungen und wollte das Bad verlassen, als sie mich aufhielt: „Was ist denn passiert?“ „Also, das war…“, ich zögerte, dachte einen Moment nach und merkte erschrocken, dass ich keinen plausiblen Grund für meinen tagelangen Schlaf hatte, „ich… weiß es nicht mehr“ Die Kopfschmerzen meldeten sich aufs Neue. Ich konnte mich an gar nichts erinnern, seit ich jenen Abend vom Fechttraining nach Hause gekommen war und einen Einbrecher vor meinem Fenster gesehen hatte. Was danach geschehen war, wollte mir beim besten Willen nicht mehr einfallen. Was war in der letzten Woche geschehen? Und wie groß war der Zeitraum, an den ich mich nicht erinnern konnte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)