Hüter des Schicksals von abgemeldet
(Draco/Harry (was sonst))
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Kapitel 2:
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Kapitel 2
Hallo Leute ^^
Drei Freistunden und nichts zu tun... also lade ich die FFs hoch. Ich fange
einfach mal mit der erstbesten an (also die, die in derListe auf meinem Stick
ganz oben steht xD)
Boa, die Schule nervt. Und dann wird hier auch noch gebaut! >.< Echt klasse.
Aber ich habe schon meine ersten guten Noten (und leider auch die ersten
schlechten...)
Aber ich will euch nicht zulabern ^^ Kommen wir zu den Kommentaren:
Animexx:
@taeddyx: *knuddel* weiter hochgeladen wird jetzt ja ^^ Nach ziemlich langer
pause >.< Aba egal, Hauptsache es geht weiter, nicht war ^^
@Trini-chan07: *hust* das mit den drei Wochen war wohl nichts ^^“ Sorry. Aber
jetzt geht’s weiter und ich versuche mich zu bessern!!!!! Versprochen!!!!
ff.de
@AuroraSky: *duck* nicht erschlagen, dass es so lange gedauert hat!!!! Bitte!!!
xD In Zukunft geht es schneller weiter ^^ (hoffe ich)
@FicWriter2000: Du wirst auch weiterhin nicht erfahren, was im Sommer geschehen
ist xP
@werdandi: Jap, mit deiner Vermutung über Harry liegst du schon ganz richtig,
aber was genau mit Harry war erfährst du noch nicht ^^. Mein Greif *g* (oder
wohl eher Merlins Greif... ich verrate zu viel... xD) Ja ja, der spielt auch
noch so seine Rolle....
@InaBau: Ich verrats einfach mal, du liest es ja sowieso gleich xD Harry
überlebt (welch wunder) Ach ja, Familienglück kommt leider erst etwas später,
tut mir leid ^^“ (weil du deswegen ja schon angefragt hattest!)
Viel Spaß beim lesen:
Draco konnte später nicht sagen, was genau geschehen war. Doch sicher war, dass
er, bevor Harry noch richtig im Fallen war, ebenfalls hinter der Brüstung stand
und seinen Besen in der Hand hatte. Er wollte nicht, dass der Gryffindor starb.
Es gab noch so vieles, was der Schwarzhaarige erfahren musste, angefangen bei
seinen Großvätern.
Draco ließ sich einfach fallen und murmelte nur nebenher den Spruch, der seinen
Besen fliegen ließ. Im Sturzflug schoss er Harry entgegen, der seltsam langsam
zu fallen schien. Weit über dem Boden fing Draco Harry auf.
Doch er hatte Mühe den Besen jetzt noch in der Luft zu halten. So gut es ging
setzte er den Gryffindor vor sich auf den Besen. Harry hatte schon die
wohltuende Ohnmacht geholt. Durch seinen Fall war er anscheinend nicht mehr in
der Lage gewesen ordentlich zu atmen.
Draco brauchte einige Sekunden den Besen wieder vollends unter seine Kontrolle
zu bringen. Dann flog er über den See und landete an einer Stelle des Strandes,
die eine malerische Aussicht über den See bis hin zum Schloss bot.
Er legte Harry in den weichen Sand und erholte sich selbst erst einmal von dem
Schock. Für einen Moment hatte er sich unendlich hilflos gefühlt. Nie hätte
er gedacht, dass ihm so etwas passieren würde, in anbetracht dessen, was er
war.
Der Schock saß ihm in den Knochen. Was hatte Harry soweit getrieben?
Irgendetwas musste in diesem Sommer geschehen sein, dass ihn gebrochen hatte.
Doch Draco war sich sicher, Harry würde nie mit ihm darüber sprechen
„Warum?", hörte er die schwache Stimme des Schwarzhaarigen.
Draco sah erschrocken auf:„Was?"
„Warum darf ich nicht endlich sterben? Niemandem würde es etwas ausmachen!
Und dein Meister wäre doch nur froh, wenn ich ihm endlich aus dem Weg wäre!",
flüsterte Harry.
Draco fragte sich, wieso Harry wusste, dass er hier neben ihm saß, aber das war
im Moment nebensächlich. „Wie kommst du darauf, dass Tom über deinen Tod
erfreut wäre?"
Harry schnaubte:„Soll das ein Witz sein? Seit sechs Jahren versucht er
unentwegt mich zu töten! Wie komm ich da nur auf solch eine Idee?!"
Draco seufzte:„Ich weiß zwar nicht, warum du meinst, du hättest jedes Jahr
Tom gegenübergestanden, aber ich weiß, dass du dich irrst! Tom ist erst in
unserem vierten Schuljahr wiedergekommen. Und die Dinge die in der Vierten und
Fünften geschehen sind... liefen nicht so wirklich nach Plan..."
„Warum sollte ich dir glauben?", fragte Harry scharf.
Draco schwieg. Es gab keinen Grund, warum Harry ihm Glauben sollte, jedenfalls
keinen, den er Harry hier einfach so sagen konnte.
„Warum wolltest du dich umbringen?", stellte Draco die Gegenfrage.
„Ist das nicht klar?", fragte Harry müde.
„Nein", meinte Draco ruhig.
„Warum soll ich denn leben? Ich bin es satt einen Kampf zu kämpfen, den ich
nur verlieren kann! Warum warten, bis mich Voldemort tötet? Genauso gut kann
ich auch jetzt sterben. Wen kümmert das schon?", murmelte Harry.
„Dumbledore und deine Freunde?!", erwiderte Draco. , fügte er in
Gedanken hinzu.
Wieder schnaubte Harry:„Sicher. Meine angeblichen Freunde haben keinen Ton mit
mir geredet, seit sie hier sind. Und Dumbledore hat mir in den Ferien die Hölle
auf Erden gebracht!"
"Albus wusste nicht einmal wo du dich befindest!", warf Draco ein, ohne zu
beachten, dass er von dem Direktor so sprach wie sonst immer. "Hast du ihn
vorhin einmal angesehen? Ich kann mir gut vorstellen, dass er in den Ferien vor
Sorge um dich fast umgekommen ist!"
Die stumpfen Smaragde funkelten Draco wütend an:„Versuch gar nicht erst mir
irgendetwas einzureden!"
„Ich rede dir nichts ein! Wenn du mir nicht glaubst, dann sprich doch selbst
mit Albus!", meinte Draco leicht aufgebracht.
„Hat Dumbledore die Seiten gewechselt, oder warum sprichst du ihn mit Vornamen
an?", zischte Harry.
Draco schmunzelte:„Es gibt viel, was du nicht weißt Harry!"
Der Blonde schwieg einen Moment, doch von Harry kam nichts. Der Schwarzhaarige
starrte einfach in den Himmel und versuchte nicht über Dracos Worte
nachzudenken. Doch irgendetwas in ihm stäubte sich gegen dieses Vorhaben. Und
irgendwie war es Harry, als ob er dem Blonden trauen könnte, auch wenn er sich
vehement gegen dieses Gefühl sträubte.
Draco starrte auf die ruhige Oberfläche des Sees, während er sprach:„Albus
war eigentlich die ganze Zeit auf unserer Seite. Früher war er für uns ein
einfacher Spion. Er ist sehr gut mit Tom befreundet und eigentlich hätte Albus
sich schon lange zurückziehen sollen.
Doch nach dem Angriff auf deine Eltern damals brachte er es nicht fertig. Er war
der einzige, der dich in all den Jahren die seit dem Vergangen sind wenigstens
etwas schützen konnte. Dieser ganze Krieg, der sich jetzt immer weiter
ausdehnt, beruht eigentlich auf den Streitigkeiten zweier Familien.
Aus der einen Familie stammt Tom. Er wollte die Fehde nach seiner Schulzeit
eigentlich beenden, doch als er mit diesem Vorschlag ankam, stieß er auf nicht
sehr viel gegenliebe. Die andere Familie ging sogar so weit, dass sie Toms Frau
töteten, die gerade erst ihre Schwangerschaft beendet hatte und immer noch
nicht wieder bei Kräften war.
Verständlich, dass Tom also anfing seine Rache zu planen. Er scharrte seine
engsten Freunde um sich und startete einen Großangriff auf die Simior. Tom
tötete fast alle, die sich zu dem Zeitpunkt auf dem Gelände befunden hatten.
Danach zog er sich zurück. Seinen Sohn gab er zu Freunden, denn er war so in
seiner Trauer gefangen, dass er sich nicht um ihn kümmern konnte. So wuchs
James bei den Potters auf und bekam deren Namen.
Tom kam wie gesagt erst vor knapp drei Jahren zurück.
Die wenigen Überlebenden der Familie Roimis hatten in der Zwischenzeit unter
Toms Namen viele Gräueltaten begangen. Albus war eines ihrer Opfer. Sie
entführten seine Tochter und er sah sie Jahrelang nicht wieder. Erst als sie
nach Hogwarts kam, damals war er noch einfacher Lehrer, sah er sie wieder.
Erst wollte er es gar nicht glauben, doch ein Bluttest bestätigte, dass die
eigentlich muggelstämmige Lilian Evans Dumbledores Tochter war. Auch wenn Albus
dagegen war, schloss sie sich ohne zu zögern unserer Seite an. Albus war die
ganze Zeit als Spion für uns tätig.
Kaum jemand wusste, dass Lily seine Tochter war. Aber James und Lily machten
kein großes Geheimnis daraus auf welcher Seite sie standen.
Ihre Streiterein mit meinem Patenonkel waren größtenteils nur Show. Sie
wollten, dass es möglichst glaubhaft rüberkam, damit Severus ebenfalls in den
Orden des Phönix aufgenommen wurde. Das gelang auch so, wie es geplant war.
Doch der Phönixorden hatte von da an ein Auge auf deine Eltern. Als die
Gelegenheit günstig schien griffen sie euch an. Nach dem, was ich erfahren
habe, wurden sie gestört in ihrem Überfall, weshalb sie dich am Leben ließen.
Ich denke, andernfalls hätten sie dich getötet. Doch so bannten sie dich und
verdammten dich damit zu dem Leben bei den Muggeln.
Ich kenne diesen Bann nicht und weiß auch nicht wirklich, was er bewirkt, doch
bisher konnte sich dir keiner von uns mit guter Absicht näher, mit Ausnahme von
Albus. Als meine Eltern, Sev und Albus zu dieser Erkenntnis kamen hat Albus sich
entschlossen so lange wie möglich im Phönixorden zu bleiben. Er wollte dich
von seiner Position aus so lange schützen wie möglich.
Ich fürchte, diesen Sommer hat er es nicht geschafft!“
Harry schwieg weiterhin. Er wusste nicht, was er von der Sache halten sollte.
Doch er hatte das Gefühl, dass Draco nicht log. Doch er fragte sich, wo dieses
Gefühl herkam.
„Du sagtest, es könne sich keiner von euch mir nähern, jedenfalls nicht mit
guter Absicht. Warum können wir dann jetzt so friedlich hier nebeneinander
sitzen?“, fragte Harry.
„Ich denke, dass liegt an dem, was ich bin…“ ,murmelte Draco.
Harry sah ihn verwundert an:„An dem, was du bist?“
Draco nickte nur und Harry sah ein, dass er aus dem Blonden wohl nichts
herausbekommen würde.
„Warum nur, kann ich deine Worte nicht einfach als Lüge abtun?“, murmelte
Harry mehr zu sich selbst.
Draco lächelte:„Sagen dir die Begriffe Hüter des Schicksals oder Hüter der
Wahrheit etwas?“
Harry setzte sich auf und schüttelte den Kopf.
Draco stand auf und klopfte sich den Sand von der Hose. Dann meinte er, bevor er
sich zum gehen wandte:„Dann versuche etwas darüber heraus zu finden. Wenn du
mehr weißt, glaubst du mir vielleicht. Ich habe jederzeit ein Ohr für
dich!“
Damit drehte der Blonde sich um und ging am Strand entlang.
Harry sprang auf:„Warte Draco! Warum…“ Doch er stockte. Hatte er den
Blonden gerade beim Vornamen genannt?
Und auch Draco drehte sich überrascht um.
Harry entschloss sich diese Frage auf später zu vertagen und fragte:„Warum
hast ausgerechnet du mich vor dem Tod bewahrt? Und warum scheint dir so viel
daran zu liegen, dass ich die Kraft finde weiter zu leben?“
Harry hatte nicht mitbekommen wie, doch Draco stand plötzlich ganz dicht vor
ihm. Draco während dessen versuchte sich zusammen zu reißen. Manchmal hasste
er sein Wesen wirklich. Warum musste er unbedingt der letzte von ihnen sein?
Doch so blieb ihm nichts weiter übrig als zumindest einen Teil der Wahrheit
preiszugeben. Eine Lüge hätte Harry ihm nicht abgenommen.
Draco schluckte. Wie oft hatte er sich gewünscht dem Schwarzhaarigen so nah zu
sein wie jetzt. Doch er wusste, es durfte nicht sein. Er durfte keinen Menschen
lieben! Es war ihm nicht erlaubt! Und trotzdem hatte er diese Gefühle…
Sein Atem ging unregelmäßig, als er sich zu Harry vorbeugte und seine Lippen
nur für den Bruchteil einer Sekunde die des Schwarzhaarigen streiften. Harry
stand wie zur Salzsäure erstarrt da.
„Weil ich für dich weit mehr empfinde, als ich je für irgendjemanden
empfinden dürfte!“, hauchte Draco und konnte nicht verhindern, dass sein
innerer Schmerz sich auch in seinen Augen ausbreitete.
Er trat einen Schritt zurück und war im nächsten Moment verschwunden. Er
wusste ja nicht, was er damit in Harry ausgelöst hatte. Doch daran wollte er im
Moment auch gar nicht denken.
Vollkommen aufgelöst stürmte er durch den Gemeinschaftsraum der Slytherins und
in das Zimmer von Blaise und sich.
Dort ließ er sich auf sein Bett fallen und versuchte seine Gedanken zu ordnen.
Was hatte er sich nur dabei gedacht? Harry würde ihn jetzt erst recht für
verrückt erklären und ihn nur noch mehr meiden. Warum hatte er sich nicht
zurückhalten können? Es war zum Bäume (Haare) ausreißen. Warum musste er den
menschlichen Schwächen erliegen.
Er merkte nicht einmal wie sein Zimmernachbar vorsichtig herein kam und sich
neben ihn setzte.
Erst dessen Stimme riss ihn aus den Gedanken:„Was ist passiert? Du wolltest
doch nur zu Severus und jetzt warst du den ganzen Abend weg!“
Draco schluckte:„Warum bin ich so gestraft, Blaise? Warum kann ich nicht
einfach ein Mensch sein? Ohne diesen blöden Einschränkungen!“
Blaise kombinierte richtig:„Du hast Harry getroffen!“ Es war eine einfache
Feststellung.
„Ja!“, meinte Draco mit belegter Stimme.
„Und was hat dich dabei so aufgewühlt?“, fragte Blaise. „Was ist
geschehen?“
Draco zögerte kurz, bevor er sagte:„Er wollte sich umbringen… Ich habe ihn
daran gehindert und danach mit ihm über seine Großväter gesprochen… Ich
weiß nicht, ob er mir das alles geglaubt hat. Aber theoretisch müsste er es…
Er fragte, warum er es nicht als Lüge abtun könnte und ich erwiderte, er solle
sich über die Hüter des Schicksals informieren…“
„Das ist nicht dein Ernst?“, fragte Blaise perplex. „Weißt du eigentlich
was passiert, wenn die Weasleys erfahren, was du bist?“
„Hast du ihn heut Abend nicht beobachtet? Harrys Freunde haben sich von ihm
abgewandt. Ich denke nicht, dass er mit ihnen über den heutigen Abend reden
wird. Außer - und das ist gar nicht mal so unwahrscheinlich – er plant mich
vor der ganzen Schule zu blamieren…“
„Wie habe ich das zu verstehen?“, wollte Blaise wissen.
„Er hat gefragt, warum… ich das alles tue…“, flüsterte Draco. Er konnte
seine Reaktion darauf immer noch nicht ganz glauben.
„Und du konntest dich nicht gegen dein Wesen durchsetzten und hast ihm die
Wahrheit gesagt…“, schlussfolgerte Blaise.
„Nicht direkt… aber ich habe vermutlich ziemlich eindeutig gehandelt…“,
murmelte Draco.
„Warum wehrst du dich so gegen deine Gefühle?“, fragte Blaise
unvermittelt.
„Du dürftest dich ja wohl lange genug mit den Hütern auseinander gesetzt
haben, um das zu wissen. Was glaubst warum ich mich bis zu diesem Sommer so
vehement gewehrt habe, meiner Bestimmung nachzukommen?“, knurrte Draco.
„Aber wenn es möglich ist, dass du dich verliebst, dann kann es doch
eigentlich nicht verboten sein, oder? Ich meine, dann hätten sie es doch von
Anfang an nicht möglich gemacht!?“
Drauf wusste Draco nichts zu erwidern.
Harry ging währenddessen langsamen Schrittes am Ufer des Sees entlang Richtung
Schloss. Sein Innerstes war aufgewühlt und er wusste im Moment gar nicht mehr,
was er glauben sollte.
Dracos Worte hatten sich plausibel angehört. Doch was sollte diese Aktion zum
Schluss? Dracos Handeln war eindeutig gewesen, aber was bedeuteten diese Worte?
Über seine eigenen Gefühle momentan wollte er lieber gar nicht erst
nachdenken. Er wollte nicht wissen, warum seinen Lippen noch immer kribbelten
und warum er den blonden Slytherin einfach nicht aus dem Kopf bekam.
Als es anfing zu nieseln beschleunigte Harry seine Schritte.
Während des zwanzigminütigen Weges zum Schloss versuchte Harry sich auf den
Begriff Hüter des Schicksals zukonzentrieren. Irgendwie hatte er das Gefühl,
diesen Begriff schon einmal gehört zu haben. Doch wo?
Als er endlich im Schloss ankam entschied er sich, am nächsten Tag nach dem
Unterricht in der Bibliothek danach zu suchen. Er hätte auch Hermine fragen
können, doch er war sich nicht sicher, ob das so klug wäre.
Wenn Dracos Geschichte wirklich stimmte, war der Blonde vermutlich dieser Hüter
der Wahrheit. Draco stand auf alle Fälle auf der Seite von Tom Riddle. Aber
Harry war sich sicher, dass der Orden des Phönix an diesen Hütern, wer auch
immer das sein mochte, Interesse hatte. Wenn Harry jetzt also mit Hermine
darüber sprechen würde, würde sie wisse wollen, wie er darauf kam. Und auf
keinen Fall wollte Harry, dass der Phönixorden auf Draco aufmerksam wurde.
Vollkommen durchnässt kam Harry schließlich in seinem Gemeinschaftsraum an.
Dort wurde er von Hermine und Ron erwartet.
Das braunhaarige Mädchen stürmte auf ihn zu:„Harry, wo warst du denn ganzen
Abend?!“
„Ist doch egal“, murrte Harry.
„Nein, das ist es nicht! Wir haben uns Sorgen gemacht!“ schimpfte Ron.
, spottete Harry in Gedanken.
„Warst du etwa draußen?“, fragte Hermine vorwurfsvoll.
„Wo nach sieht es denn aus?“, fragte Harry genervt. „Ich habe ja nicht
ahnen können, dass es anfängt zu regnen! Wenn ihr mich entschuldigt, ich
würde gerne aus den nassen Sachen raus!“
Harry ging, ohne sich noch einmal nach seinen Freunden umzusehen. Er hängte
seine Sachen im Bad der Siebtklässer auf und zog sich trockene Freizeitkleidung
an. Hinlegen wollte er sich noch nicht, auch wenn es schon ziemlich spät war.
Also machte er sich auf den Weg hinunter in den Gemeinschaftsraum. Doch er
stoppte auf der Treppe, als er seine Freunde über ihn reden hörte.
„Ich habe keinen Bock mehr auf dieses Spiel!“, fauchte Ron.
„Wir müssen das durchziehen, Ron!“, widersprach Hermine. „Du weißt, was
er uns gesagt hat!“
„Mir hängt es zum Hals raus, ständig mit Potter rumhängen zu müssen! Ich
konnte ihn von Anfang an nicht leiden und du doch auch nicht!“, meinte Ron.
„Wir haben einen eindeutigen Auftrag bekommen! Und wir wissen beide, dass die
Sache mit Voldemort nur zur Ablenkung dient! Doch wenn stimmt, was der
Clan-Führer sagt, dann ist er in nicht allzu ferner Zeit noch von großer
Bedeutung. Es kann den Sieg entscheiden, ob wir ihn in der Hand haben oder
nicht!“, fauchte Hermine.
„Trotzdem hängt es mir zum Halse heraus, dass ich ständig auf gut Freund
machen muss!“, nörgelte Ron. „Ich hatte gedacht, er wäre wenigstens nach
diesen Ferien nicht mehr so aufmüpfig. Aber nichts ist mit ihm geschehen! Er
ist genauso wie immer!“
„Das ist nur ein weiter Beweis, dass er einer der Hüter ist! Und wenn wir
einen in der Hand haben, machen die anderen alles für uns!“, erklärte
Hermine. „Dann können wir Riddle und seine Familie endlich aus dieser Welt
tilgen.“
„Meinst du wirklich, Potter stellt sich gegen seine Familie?“, fragte Ron.
„Wenn er das erst mal erfährt…“
Hermine unterbrach ihn:„Er wird es nicht erfahren, wenn wir es verhindern
können. Und eben deshalb müssen wir in überwachen! Er darf nicht zu viel
Kontakt mit den Slytherins haben. Der Bann wird dann das übrige tun!“
Ron seufzte:„Hoffentlich hast du recht!“
„Und denk daran, was für dich dabei herausspringt! Der Clan-Führer hat keine
Söhne und du bist der jüngste in der Familie, die den Simior am nächsten
steht! Wenn wir diese Aufgabe ordentlich zu Ende führen, wirst du sein
Nachfolger! Also hör auf dich zu beklagen! Du wirst mehr Reichtum besitzen, als
du dir vorstellen kannst!“
Harry hatte genug gehört, er ging wieder in den Schlafsaal ohne sich bemerkbar
zu machen. Seine Freunde hatten ihn also von Anfang an hintergangen. Und auch
Hermine und Ron hatten über die Hüter und die Simior geredet. Was bedeutete
das nur?
,
beschloss Harry.
Harry stand vor der raumhohen Bücherwand und fragte sich, wo er anfangen
sollte. Vor ihm erstreckte sich der Teil der Bibliothek, in dem die Stammbücher
der vier größten Zaubererfamilien aufbewahrt wurden.
Harry kam es bald so vor, als würde die Zauberergemeinschaft Englands nur aus
diesen vier Familien bestehen. Das Regal erstreckte sich sechs Meter weit die
Wand entlang und reichte bis zur vier Meter hohen Decke. Wo sollte er da
anfangen, nach den Simior zu suchen?
Im Register stand diese Familie auf alle Fälle nicht. Das war schon irgendwie
komisch, denn die Simior schienen eigentlich ja doch eine große Rolle zu
spielen.
Noch einmal nahm Harry sich das Registerbuch vor und durchsuchte den Abschnitt
der mit S anfangenden Namen. Wieder blieb es erfolglos. Harry seufzte schwer und
beschloss, seine Suche nach den Simior vorläufig aufzugeben.
Aber aus reiner Neugierde blätterte er vor, zu der Stelle mit dem Namen mit R.
Wenn er schon einmal dabei war, konnte er gleich mal seinen eigenen Stammbaum
durchforsten. Doch dabei fiel ihm ein ganz anderer Name ins Auge, den er erst
ignorieren wollte. Doch aus irgendeinem Grund blieb sein Blick auf dem Namen
Roimis kleben. Harry blinzelte einige Male.
„Roimis… Simior!“, flüsterte er. „Komisch…“
In dem Register Stand:
Roimis
Stamm Ravenclaw
Band 307 – 319
(Clan Simior)
„Clan Simior… Ich sollte mich wirklich mal mehr mit den Zaubererfamilien
auseinander setzten!“, beschloss Harry. „Dann schauen wir doch mal… Band
300… ah, 307…“
Harry zog den ersten Band der Liste heraus und legte den verstaubten Wälzer auf
den Tisch hinter sich. Er wischte den Staub von dem Ledereinband, der groß von
dem Wappen der Ravenclaws verziert wurde. Darunter war ein kleines, weißes
Wappen, auf dem sich der Ravenclaw Adler auf einem Hirsch niedergelassen hatte.
„Das kenne ich doch!“, murmelte Harry. „Das ist das Wappen über der
Küchentür der Weasleys. Ron hat mir nie gesagt, warum es da ist…“
Der Gryffindor schlug das A3-große Buch auf und sah sich den ersten Teil des
Stammbaums an. An den Seiten waren, bei Ästen, die an der Blattkante
abgebrochen werden mussten, verweißte auf andere Seiten in dem Buch oder andere
Bände bemacht worden.
Ganz oben auf der ersten Seite stand:
Der Clan der Simior umfasst alle Familien, die in irgendeiner Weise von den
Brüdern Gregory und Jonathan Ravenclaw abstammen.
„Dann ist mit den Simior also dieser Clan gemeint. Und die Stammfamilie trägt
den Namen Roimis. So weit ist alles klar, aber was hat das mit Ron zu tun?“,
sprach Harry mit sich selbst.
Er blätterte um und erstarrte. Am Rand war ein vermerkt an einem der Äste
gemacht: Familie Weasley Band 309, Seite 1024 bis 1027.
Harry starrte bestimmt fünf Minuten auf diese wenigen Worte. Dann folgte er dem
Ast zurück und stellte fest, dass er in gerade Linie zu diesem Gregory
führte.
Der Schwarzhaarige ließ das Buch so aufgeschlagen auf dem Tisch liegen und
holte sich Band 309 aus dem Regal. Dort schlug er die etwa mittig gelegenen
angegeben Seiten auf. Auf Seite 1027 suchte er nach dem Namen Ronald und folgte
dann diesem Ast. Erneut traf den Gryffindor der Schlag. Ron stammte in direkter
Linie immer von dem Haupterben der jeweiligen Generation ab. Und nach einem
kurzen Blick auf die Lebensdaten, fand Harry auch heraus, dass immer der
jüngste Sohn als Haupterbe eingesetzt wurde.
Harry nahm sich wieder den Band 307 vor und arbeitete sich durch insgesamt 6
Bände immer entlang der dicker gedruckten Namen durch. So lange, bis er bei dem
jetzigen Clan-Führer angelangt war. Dessen Geburtsname war Joseph Closon, doch
seit er als Clan-Führer tätig war, nannte er sich Simior.
Der Gryffindor wusste mittlerweile, dass man sich mit der Ernennung zum
Clan-Führer immer den Clannamen als Nachnamen nahm. So konnte jeder Zauberer
sofort erkennen, dass man einen Clan leitete und auch welcher das war. Frau und
Kinder allerdings behielten den alten Namen.
Harry lehnte sich zurück und versuchte erst einmal seine Gedanken zu ordnen.
Das war aber nicht so einfach.
Seufzend räumte Harry die Bücher über die Simior wieder weg und schlug den
Register erneut auf. Unter Riddle stand:
Stamm Slytherin
Band 246 – 268
&
Stamm Slytherin-Gryffindor
Band 1
Harry blätterte weiter nach vorne in dem Register und suchte nach der Familie
Dumbledore. Darunter stand:
Stamm Gryffindor
Band 125 – 157
&
Stamm Slytherin-Gryffindor
Band 1
, dachte Harry.
Harry stand auf und schritt die Reihe der Bücher ab, bis er zu der Grenze der
Bücher von Slytherin und Gryffindor kam. Dazwischen waren einige Reihen frei,
in denen lediglich ein Buch stand. Zu Harrys nicht ganz so großem Erstaunen,
war dieses Buch recht dünn.
Er zog es heraus und schlug es auf.
Vom Oberen Rand des Blattes führten zwei Linie in die Mitte des Blattes. Und
dort stand wirklich nur ein Name. Doch Harry stutze, als er diesen las. Harry
James Potter stand nur in Klammern unter dem eigentlichen Namen.
, stöhnte Harry
innerlich auf.
Harry zog erneut das Registerbuch zu sich und durchforstete die Liste der Namen
mit F. Doch zu Fator fand er nur den schon bekannten Band 1 des Stammes
Slytherin-Gryffindor. Also war er der erste, der diesen Namen trug. Resigniert
sah Harry erneut in den besagten Band. Mit großen Augen starrte er nun
dorthin.
Der Name, den er seit 17 Jahren trug und der vorhin noch in Klammern unter
seinem richtigen Namen gestanden hatte, war verschwunden.
Harry räumte seine Bücher wieder zurück und stand dann unschlüssig in der
Bibliothek. Wo konnte der nach den Hütern des Schicksals suchen, oder nach dem
Hüter der Wahrheit?
, überlegte er.
Ziellos wanderte Harry durch die Bücherreihen. Er hatte keine Ahnung wonach er
suche sollte. Woher auch, er wusste ja gar nichts über diese Hüter.
Doch Harrys Suche wurde unterbrochen, als er hörte wie Ron und Dean sich leise
unterhielten. Harry blieb stehen, ohne wirklich zu wissen, warum. Er war nicht
der Typ, der andere belauschte. Doch irgendetwas zwang ihn stehen zu bleiben.
„Er ist schon wieder verschwunden!“, hörte er Dean sagen.
„Ich frage mich, warum er ständig weg ist. Früher hat er immer mit einem von
uns rumgehangen. Und jetzt?“, meinte Ron.
„Der Sommer hat ihn verändert!“, erwiderte Dean.
„Ja!“, zischte Ron. „Aber nicht so, wie wir es wollten! Er war nie jemand,
der lange einsam sein konnte… Wir dachten, er würde sich nach diesen acht
Woche an uns klammern, an seine Freunde…“
Unwillkürlich verängten Harrys Augen sich zu Schlitzen. Ron hatte gewusst, wo
er im Sommer gewesen war. Und wenn er mit Dean darüber sprach, dieser bestimmt
auch. Warum behandelte ihn jeder wie ein Spielzeug? Wie etwas, mit dem man
machen konnte, was man wollte?
„Toll gemacht! Jetzt ist er noch in sich gekehrter!“, murmelte Dean.
„Der Bann wird ihn schon von den Slytherins fernhalten! Und Dumbledore hat
viel zu viel Angst, als das er ihm etwas sagen würde!“
„Und wenn er aus eigener Kraft etwas herausfindet?“, fragte Dean.
„Wie sollte er das anstellen?“ warf Ron ein.
„Es heißt: …Und der letzte Hüter wird die Wahrheit verkünden… Wenn er
wirklich der letzte Hüter ist, dann ist er der Hüter der Wahrheit. Damit ist
es seine Natur, die Wahrheit zu erfahren!“, meinte Dean.
„Es gibt hier keine Bücher über die Hüter!“, beruhigte Ron den
Gryffindor.
„Aber die Stammbäume der vier großen Familien sind hier sehr ausführlich
aufgeführt!“, murrte Dean. „Du weißt so gut wie ich, dass wir so gut wie
nichts über seine Vorfahren wissen. Es gibt keinen James Potter in den
Chroniken, oder eine Lily Evans. Genauso wenig wie ein Harry Potter irgendwo
auftaucht! Wenn er nun mehr herausfindet?“
„Das wird er nicht! Zu den Familienchroniken haben nur die Schulsprecher und
Schüler mit gesonderter Genehmigung zutritt!“
, dachte sich Harry grinsend. Er
hatte genug gehört.
Wenigstens konnte Harry sich jetzt sicher sein, dass er hier keine Informationen
bekam. Allerdings wollte er momentan so wenigen Leuten wie möglich begegnen,
gerade aus seinem Haus. So entschloss er sich, in den Raum der Wünsche zu
gehen. Da konnte niemand rein, wenn er drin war. Und außerdem kannten den auch
nicht allzu viele Leute in der Schule.
Ohne viel über seinen Weg nachzudenken fanden Harrys Füße den Weg zu dem
Wandteppich im siebten Stock von ganz allein. Der Gryffindor machte sich auch
nicht wirklich Gedanken darüber, was er in dem Raum vorfinden wollte. Mit
seinen Gedanken immer noch beim Rätsel der Hüter hängend, schritt er drei Mal
auf und ab, bis die Tür erschien.
Der Raum, den er betrat, war kahl. In der Mitte des relativ kleinen Raumes stand
lediglich ein hölzerner Tisch auf dem ein Buch lang. An den Tisch geschoben
stand ein nicht sehr vertrauenserweckender Stuhl.
Harry zauberte sich lieber einen etwas bequemer wirkenden Sessel, als es zu
wagen, sich auf diesen Stuhl zu setzten. Neugierig nahm er das in Leder
gebundene Buch und setzte sich in seinen Sessel. Auf dem Einband des Buches
stand nichts und es gab auch keinerlei Verzierungen.
Als er das Buch jedoch aufschlug, stockte ihm der Atem.
DAS SCHICKSALSBUCH
Die Legende der Hüter des Schicksals
„So was aber auch… Woher das wohl kommt?“, verfiel Harry wieder in sein
Selbstgespräch. „In Zukunft komme ich immer hier her, wenn ich mal
irgendwelche speziellen Infos brauch!“
„Nur dies eine Mal wirst du hier Antwort auf deine Fragen finden! Vielleicht
auch auf die Ungestellten!“
Harry zuckte zusammen:„Wie bitte?“
„Lies das Buch! Kümmere dich nicht um die Zeit! Draußen steht sie still!“
Harry schluckte, das war ihm nicht geheuer. Ob er einfach wieder gehen sollte?
Zweifelnd sah Harry auf das Buch und entschloss sich dann doch, es zu lesen.
Schon nach wenigen Sätzen wusste Harry, dass es richtig gewesen war, das Buch
zu lesen.
Am Anfang wurde die Legende der Schicksalsweberinnen erzählt. Diese formlosen
Gestallten sollten in grauer Vorzeit das Band des Schicksals geflochten haben.
Dabei hatten sie jedoch so viel ihrer Energie verbraucht, dass sie nacheinander
verschwanden.
Die letzten zwei der Schicksalsweberinnen sollen Wesen erschaffen haben, die man
die Hüter des Schicksals nennt. Diese Hüter des Schicksals, fünf an der Zahl,
sollen jeweils im Abstand von etwa fünfhundert Jahren geboren werden.
Der erste sollte in dem Jahr auf der Erde erscheinen, in dem das Band des
Schicksals die ersten Lücken aufwies. Keiner von ihnen sollte in der Gestalt
eines Menschen auf der Erde erscheinen. Doch wenn sich ihre Magie voll entfaltet
haben würde, konnten sie ihre Gestalt ändern und auch die eines Menschen
annehmen.
Wenn alle fünf auf der Erde weilten, sollten sie die Aufgabe der
Schicksalsweberinnen übernehmen. Doch das konnten sie nur, wenn sie ihre Kraft
im Guten vereinen würden. Nur dass sie dafür nicht ihre eigene Lebensenergie
verbrauchen mussten, so dass ihnen nicht das gleiche wiederfahren konnte wie den
Schicksalsweberinnen.
Der erste, der auf die Erde kommen sollte, war der Hüter der Erinnerung, danach
sollten der Hüter der Gesundheit, der Hüter der Zeit, der Hüter der Weisheit
und zum Schluss der Hüter der Wahrheit folgen. Sie sollten immer dann
erscheinen, wenn alle neun Planeten mit der Sonne in einer Reihe standen.
Harry ließ sich zurück sinken.
Unwillkürlich schoss Harry das Bild eines wunderschönen, riesigen, weißen
Drachens in den Kopf. , entschied Harry für sich.
Der Schwarzhaarige stand auf und ließ das Buch einfach auf dem Tisch liegen.
Dann verließ er den Raum, mit dem Entschluss so bald wie möglich mit
Dumbledore zu reden, immerhin war der ja sein Großvater!
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