Die Herren des Westens von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 6: Die Schlacht um Arceija ---------------------------------- ... *sich nit trau was zu sagen und deshalb schweigend in ne ecke verkriecht* Gomen... ;__; Gestern Abend waren sie endlich im Schloss angekommen. Fürst Kashomaru, dem man bei der Ankunft der Youkai und der Aussicht, dass noch ein paar tausend mehr kommen würden, deutlich angesehen hatte, wie unglücklich er über die Lage war, hatte Inu Yasha sofort die besten Gemächer zugewiesen – welche ja eigentlich die seinen waren – und sich gleich danach zurückgezogen. Der Hanyou jedoch konnte seine Gemächer nicht sehr genießen, da sofort nach der Ankunft eine weitere Besprechung darüber einberufen worden war, wie die Formation bei der Schlacht sein sollte, wo man welche Truppen postieren sollte und so weiter. Kurz, die ganze Nacht war im Eimer. Denn jetzt graute bereits der Morgen, ohne dass sie fertig geworden waren. Doch wenigstens war es eine Tatsache, dass sie die besseren Karten hatten: das Heer ihrer Feinde zählte zwar um die zehntausend Mann, ihres, sobald alle Soldaten eingetroffen waren, hoch geschätzt neuntausend, da sie ja recht kurzfristig einberufen worden waren, aber das war kein großes Problem. Die Hundeyoukai hatten, laut den Offizieren zumindest, die besseren Soldaten, ganz zu schweigen davon, dass man die enge, eher als Klamm zu bezeichnende Schlucht nicht betreten konnte, ohne gesehen zu werden – und da die Klamm bereits am Eingang höchstens hundert Meter breit und trichterförmig war, konnten auch nur wenige sie gleichzeitig betreten. Doch an den Wänden am Eingang der Schlucht waren viele, breite Vorsprünge, auf denen Youkai postiert werden konnten, denen die feindlichen Soldaten ein gutes Ziel bieten würden, sobald sie die Klamm betreten hatten. Sollten trotzdem welche durchkommen und in Reichweite des Schlosses gelangen, würden auch dort sowohl an den Wänden weiter hinten, soweit der Platz es zuließ, als auch auf den Mauern des Schlosses weitere Leute postiert werden. Insgesamt würden nur dreitausend Männer auf den Wänden und den Mauern sein, einerseits, weil sie sich sonst im Wege stehen würden, andererseits, da der Rest sich inzwischen auf den Bergen, zwischen denen sich die Schlucht befand, und auf der Ebene davor versteckt halten sollten, um im geeigneten Moment in die Schlacht einzugreifen, den Feind also praktisch einzukesseln. So weit, so gut. Doch irgendwie schienen die Offiziere, besonders Shuichi-san, immer wieder Probleme bei diesem Plan zu finden, zum Beispiel dieses: „Dreitausend sollen auf die Mauern und Wände? Das sollten dann Youkai mit Magieattacken sein, nehme ich an?“, hakte er nach, beantwortete sich die Frage gleich darauf selbst: „Natürlich, sonst könnten sie nichts ausrichten. Aber es ist zu bezweifeln, dass wir dreitausend Youkai haben, die genug Magie einsetzen können, um eine Gefahr für den Feind darzustellen. In der Tat sind es, fürchte ich, allerhöchstens tausendfünfhundert. Und das sind bei weitem nicht genug.“ Schweigen. Inu Yasha biss die Zähne zusammen, dachte nach und kam auf das einfache, aber nichts desto trotz niederschmetternde Ergebnis: ihre Pläne konnten noch so gut sein, doch sie waren absolut nutzlos, wenn sie zu wenig waren. Und das waren sie wohl. Allerdings… wenn er sich nahe am Eingang befinden würde… etwa hundert Youkai konnten gleichzeitig die Schlucht betreten… und seine Kaze no Kizu konnte hundert Youkai auf einen Schlag vernichten… die paar, die vorbeikommen würden, wären dann nicht nennenswert, oder? Nachdem er bei diesem Plan keinen Haken entdecken konnte, der möglicherweise Shuichi-san oder Ukayo-san auffallen würde, unterbreitete er ihnen und Ryunosuke seine Gedanken. Mindestens sein Berater schien allerdings gar nicht begeistert davon zu sein. „Mylord, Ihr wollt doch nicht wirklich in der Schlacht mitkämpfen?!“, rief er entgeistert aus, so entsetzt, dass Inu Yasha sich unwillkürlich fragte, ob er etwa gesagt hatte, er wollte sein Schwert daheim lassen und sich die Hände auf dem Rücken zusammenbinden. „Wo ist das Problem?“, fragte er deshalb etwas verwirrt. „Bitte verzeiht, ich möchte nicht andeuten, dass Ihr den Wölfen an Kraft unterlegen seid oder dergleichen, doch was wäre, wenn Ihr verletzt werdet oder… Ähnliches? Gerade jetzt darf Euch, der Ihr ja unsere Krieger anführt, nichts geschehen, das Eure Herrschaft beeinträchtigen könnte.“ Während sich der Hanyou diese Worte durch den Kopf gehen ließ, konnte man ihm ansehen, dass er zunehmend verärgert wurde. Jetzt verengten sich seine Augen zu Schlitzen, die Ryunosuke wütend musterten. Der Kerl machte, für Inu Yashas Geschmack, ein bisschen zu viele Vorschriften. Brauchte er etwa ein Kindermädchen? Nein, antwortete er sich selbst, ganz sicher nicht. Eisig sagte er: „Ihr habt es doch grade gesagt: ich führe unsere Krieger an. Was sollen die denn denken, wenn ich mich irgendwo verkrieche und sie kämpfen lasse?“ Ryunosuke antwortete nicht, die Kälte, in der Stimme des Hanyous gelegen hatte, gefiel ihm ganz und gar nicht. Irgendwo merkte man eben doch, dass er mit Sesshomaru-sama verwandt war. Zufrieden mit seinem kleinen Triumph wandte sich Inu Yasha nun den beiden Offizieren zu: „Gibt’s noch irgendwelche Fragen?“ Die beiden verneinten und verließen mit seiner Erlaubnis das Gemach, dicht gefolgt vom Berater des Herrn, der noch ein Nachspiel erwartet hatte, das Gott sei Dank nicht kam. Völlig geschafft ließ sich Inu Yasha auf das mit edlen Stoffen verhängte Bett am einen Ende des Raumes sinken, wohin sich Kagome mit Shippo während der Unterredung zurückgezogen hatte. Kagome schlief bereits tief und fest, Shippo hingegen beobachtete neugierig, wie der Hanyou sich auf dem Bett ausstreckte und die Augen schloss. „Du bist komisch.“, sagte er schließlich gerade heraus. Inu Yasha für hoch: „Hä?“ „Du bist komisch!“, wiederholte Shippo stur. „Ich meine, normalerweise hättest du dem Kerl doch eine reingehauen, weil er dich für schwach hält, oder nicht?“ „Ich kann hier nun mal nicht jedem eine reinhauen, wenn er mir auf die Nerven geht… da müsst ich ja fast jeden verkloppen. Nee, bringt nix.“, erwiderte der Hanyou nach kurzem Zögern. Der Kleine starrte ihn noch interessierter an: „Du bist ja richtig vernünftig geworden!“, rief er aus. Noch im selben Moment hielt er sich laut jammernd eine große Beule am Hinterkopf und widerrief im Stillen die eben gesagten Worte. Alles in allem hatte sich bereits herauskristallisiert, dass Inu Yasha als Regent das Glück nicht gerade hold war. Doch es schien, als wollte und wollte die Pechsträne einfach nicht abreißen: eigentlich hatten sie am nächsten Tag, also am Tag nach der Beratung, etwa tausendsiebenhundert Youkai aus den nördlichen Regionen des Herrschaftsgebietes erwartet – doch diese trafen einfach nicht ein. Erst dachte man an eine Verspätung durch etwaige Zwischenfälle, doch als am späten Nachmittag immer noch keine Spur des Bataillons zu entdecken war, breiteten sich Unruhen aus. Schließlich schickte man drei Leute nach Norden aus, um nach dem Rechten zu sehen. Keiner von ihnen kam zurück. Es war also anzunehmen, dass man mit den tausendsiebenhundert auch nicht mehr rechnen konnte, angesichts der Tatsache, dass sie sowieso in der Unterzahl waren, ein beträchtlicher Verlust. Nur siebentausenddreihundert Youkai gegen ein Heer von zehntausend? Die guten Chancen, die sie zu Anfang gehabt hatten, schmolzen dahin wie Schnee im Frühling. Erschwerend hinzu kam die Tatsache, dass sie nicht die geringste Ahnung hatten, wie nahe oder wie fern der Feind war, da die Grenzposten zurückgezogen worden waren und auch der Rest der Youkai sich in Arceija versammelte. Sie mussten also mehr oder weniger mit einem Überraschungsangriff rechnen. Während Inu Yasha dies alles überlegte, wanderte er in seinen Gemächern unruhig auf und ab. Kagome beobachtete ihn, Shippo war auf ihrem Schoß eingeschlafen. Als sie sich plötzlich erhob, purzelte dieser von ihrem Schoß herunter und landete unsanft auf dem Boden. „Oh, entschuldige Shippo. Hast du dir wehgetan?“, fragte das Mädchen besorgt, doch der Kitsune schüttelte den Kopf. Inu Yasha stoppte seine Wanderung und wandte ihr das Gesicht zu: „Ist was?“ Kagome ging zur Tür und erwiderte: „Ich schau nach, ob’s hier irgendwo Pfeil und Bogen gibt für mich.“ „Wozu denn das?“ „Na, ich will mich doch wehren können! Hast du da etwa was dagegen?“, fragte Kagome spitz. Inu Yasha lehnte sich an die Wandtäfelung hinter sich: „Wehren? Das ist doch nicht nötig.“ Seine Freundin stemmte die Hände in die Hüften, eine Bewegung, die durch den steifen, achtlagigen Kimono ein wenig merkwürdig anmutete. „Ich soll also ohne Waffen kämpfen, ja?“ Der Hanyou starrte sie verständnislos an: „Kämpfen? Gegen wen willst du denn kämpfen?“ Innerlich den Kopf schüttelnd über dieses Auf-der-Leitung-stehen erwiderte Kagome: „Na, gegen diese… äh, WolfsYoukai! Oder hast du ein Problem damit?“ „Ja.“ „Hu?“ Was hatte er denn jetzt wieder? Ach, natürlich, wahrscheinlich meldete sich wieder sein Beschützerinstinkt. Da war jede Diskussion sinnlos, weil er ja irgendwie Recht hatte, meistens. Also lenkte Kagome vorsichtig ein: „Und außerdem, so ganz ohne Waffen unter einem Haufen Youkai, da fühl ich mich irgendwie… nackt, verstehst du? Genauso wie du, wenn du ohne Tessaiga bist. Oder als Mensch vielleicht. Also geh ich jetzt schauen, ob die irgendwo anständige Pfeile und Bögen haben.“ Inu Yasha schnaubte unwillig, sagte jedoch nichts weiter dazu. Zum einen wollte er nicht schon wieder einen Streit anfangen mit dem Mädchen, zum anderen hatte er auch so genug, über das er nachdenken musste, da brauchte er nicht auch noch das ständige Gejammer Shippos, wenn der Streit tatsächlich losbräche. Er würde, wenn nötig, Kagome schon davon abhalten, der Front zu nahe zu kommen, das war ja nicht so schwer… Am späten Nachmittag noch desselben Tages meldeten Beobachtungsposten, die auf den umliegenden Bergen die Umgebung im Auge behalten hatten, Bewegungen auf der Ebene. Sie hatten nicht viel erkennen können, doch es hatte ausgesehen, als würden einzelnen Gestalten die Ebene und vor allem die Klamm inspizieren, kurz, die Gegend auskundschaften. Es musste sich um Späher von Nichidayos Heer handeln. Das bedeutete, dass der Feind schon sehr nahe war. W i e nahe, das zeigte sich bereits am nächsten Morgen: über Nacht schienen auf der gesamten Ebene vor der Schlucht unzählige kleine, grüne Zelte aus der Erde gesprossen zu sein. Von den Bergen aus (Arceija selbst lag zu tief in der Schlucht, als dass man von dort aus bis zu den tiefer gelegenen Ebenen sehen könnte) sahen die Leute, die zwischen der Zeltstadt herumwuselten, wie kleine Ameisen aus. Bei den Sachen, die sie herumschleppten, schien es, als würden die Wölfe sich auf eine lange Belagerung vorbereiten. Alle Krieger wurden zusammengerufen, einzelne Bataillone nahmen Stellung auf Vorsprüngen an den Wänden in der Nähe des Eingangs der Schlucht, den Mauern des Schlosses, den Bergen, zwischen denen sich die Klamm befand, und in einem Wald auf der Ebene, der sich hinter Zeltstadt befand; um nicht durch die Reihen der Feinde marschieren zu müssen, gingen jene, die in den Wald mussten, durch durch den Berg geschlagene Tunnel, die an einer weiter entfernten Stelle in die Ebene mündeten. Die Schlacht konnte also beginnen, gegen einen Feind, der über zweitausend Männer mehr hatten als sie selbst. „Kagome, du bleibst hier!“, hallte Inu Yashas Stimme durch das Gemach. Eigentlich sollte er schon längst unten bei den Soldaten sein, nachdem er ja auch kämpfen wollte, doch Kagome hatte sich nicht von ihrer Idee, ebenfalls etwas zu tun, abbringen lassen. Jetzt standen die beiden sich gegenüber, jeweils über die Sturheit des anderen wütend, und schrieen sich gegenseitig an. „Inu Yasha, du Vollidiot, meinst du etwa, ich lasse zu, dass du da draußen möglicherweise schlimm verletzt wirst und ich es noch nicht mal mitkriege? Außerdem werden die jede Hilfe brauchen, die sie kriegen können, und du weißt ganz genau, was ich mit meinen Pfeilen ausrichten kann! Wo liegt also das Problem?“, fauchte Kagome entnervt. „Es ist zu gefährlich! Wenn das erst mal richtig losgeht, kann ich auch nicht auf dich aufpassen! Hast du eine Ahnung, wie so ’ne Schlacht abläuft?“, gab Inu Yasha nicht minder gereizt zurück. Kagome runzelte die Stirn: „Was tut der Ablauf einer Schlacht hier bitte zur Sache?“ Bevor der Hanyou antworten konnte, klopfte es an der Tür und Ryunosuke trat ein. „Mylord“, begann er mit einer hastigen Verbeugung, „verzeiht, wenn Ihr noch beschäftigt seid, aber das Heer Nichidayos formiert sich bereits. Ihr solltet nun wirklich los!“ Inu Yasha nickte: „Ich komm schon.“ Er wandte sich noch einmal kurz an Kagome, sagte eindringlich: „Bitte, bleib hier!“, und folgte dann seinem Berater aus dem Raum. Der Hanyou beschloss, dass er an vorderster Front kämpfen und mit seiner Kaze no Kizu so viele Gegner wie möglich ausschalten wollte. So lief er die etwa zwei Kilometer bis zum Eingang der Schlucht und erklomm mit hohen Sprüngen die rechte Seitenwand, auf der er einige leere Vorsprünge entdeckt hatte. Oben angekommen ließ er seinen Blick ein wenig schweifen. Ganz in der Nähe von ihm befanden sich einige Soldaten, die ihren Herrn fassungslos angestarrt hatten, dann ihre Blicke aber wieder der Ebene zugewandt hatten, was Inu Yasha ihnen dann gleichtat. Noch im selben Moment schluckte er und versuchte, seinen Schrecken ein wenig zu dämpfen. Irgendwie hatte er ganz vergessen, wie groß die Zahl zehntausend eigentlich war… Nur nicht den Mut verlieren, sagte er sich selbst, schließlich hatte er schon schlimmere Gegner gehabt, und außerdem waren dass da unten nur ein paar schwache Wölfchen, gut, ein bisschen viel schwache Wölfchen, aber nichts desto trotz schwache Wölfchen. Es wäre doch eine Schande, gegen die zu verlieren, oder? Inzwischen hatten sich die zehntausend „Ameisen“ dort unten zu strengen Reihen geformt, die gezückten Schwerter blinkten im Licht der Abendsonne. Ganz vorne, an der Spitze der Reihen, standen ganz alleine drei Youkai, dem Aussehen nach junge Männer, wahrscheinlich waren das die Söhne dieses Nichidayo (der Herr der Wölfe selbst hatte es scheinbar nicht für nötig befunden, auch gegen die InuYoukai zu kämpfen). Diese setzten sich nun in Bewegung, gleich darauf war die ganze Luft erfüllt von dem Geräusch tausender Füße, die sich im Gleichschritt auf die Verteidigungsanlage zu bewegten. Gleichzeitig begann in der Schlucht die Luft ein wenig zu knistern, denn jene Youkai, die stark genug waren, Magieattacken einzusetzen, sammelten bereits ihr Youki, bereit, dem übermächtigen Feind entgegenzutreten. Die drei Anführer des Wolfsheeres blieben stehen und ließen die erste Reihe ihres Heeres in die Klamm eintreten. Im selben Augenblick lösten sich von den hohen Wänden unzählige Energiebälle, alle auf die Youkai unten gezielt waren. Durch das gleißende Licht ließ sich nicht gleich erkennen, ob die Attacke Wirkung zeigte, doch als die zweite Reihe der Feinde der ersten folgte, mussten sie über die Leichen ihrer Kameraden steigen. Wieder wurden Energiebälle geschossen, doch dieses Mal waren die Wölfe darauf gefasst und einigen gelang es, auszuweichen und tiefer in die Schlucht zu gelangen. Natürlich bemerkten die InuYoukai das, doch bevor sie eingreifen konnten, drangen bereits die nächsten Feinde in die Schlucht ein, und sie mussten sich auf diese konzentrieren. Inu Yasha hatte bis jetzt mehr zugesehen, doch nun, da bereits einige in die Klamm eingedrungen waren, folgte er diesen Youkai, indem er die Vorsprünge an der Wand nutzte, bis er schließlich eine Gelegenheit fand, sie zu überholen, und direkt vor den WolfsYoukai zu Boden sprang. Diese waren etwas überrascht, dass so ein Verrückter es wagte, sich ihnen ganz allein entgegen zu stellen, und wollten ihn schon angreifen, als der Hanyou sein Schwert zog, es mit dem Ruf „Kaze no Kizu!“ schwang und damit den Großteil der Eindringlinge tötete. Als sei dies ein Zeichen gewesen, begannen jene nun einen heftigeren Ansturm, gleichzeitig schossen sie mit Speeren und Pfeilen auf die Verteidiger, von denen bereits die ersten getroffen hinunterstürzten und dort überrannt wurden. Die, die oben auf den Wänden Stellung gehalten hatten, zogen sich ein wenig tiefer in die enger werdende Schlucht zurück, um von dort aus wieder anzugreifen. Immer mehr Wölfe suchten sich nun ihren Weg zum Schloss ihrer Feinde, immer mehr waren es, die Inu Yasha mit seiner Windnarbe angriff – und immer mehr waren es, die trotzdem an ihm vorbeikamen und ihn, wenn sie nicht unbehelligt weiter liefen, angriffen, sodass der inzwischen etwas erschöpfte Hanyou sich ebenfalls gezwungen sah, den Rückzug anzutreten. Ebenso wie die anderen InuYoukai, die sich zurückzogen, lief auch er so schnell wie möglich zum Schloss, vorbei an den Wölfen, die von wenigen tapferen Verteidigern in Schach gehalten wurden. Am Schloss selbst war der Feind überraschenderweise noch nicht angekommen, sodass sich Inu Yasha, dem sich schon recht viele InuYoukai angeschlossen hatten, dorthin zurückziehen konnte. Kagome hatte sich mit Shippo einen Platz auf der Mauer gesucht, um von dort aus den Kampf zu beobachten und, wenn der Feind nahe genug war, mit ihren Pfeilen auch in den Kampf einzugreifen. Obwohl die Schlacht zu Anfang gute zwei Kilometer entfernt bestritten wurde, konnte man die Schreie, das Geklirr von Waffen und den Blutgeruch bis zum Schloss wahrnehmen. Und nun, da der Großteil der Verteidiger begann, sich zurückzuziehen, rückte auch die Front weiter vor. Hier, am Standort des Schlosses, verbreiterte sich die Schlucht wieder, sodass sich vor den Mauern eine Art großer Platz befand, während am Ende dieses Platzes die Schlucht so schmal war, dass vielleicht fünf große Männer nebeneinanderher schreiten konnten. Und eben dort, knapp außerhalb der Bogenschussweite, begannen die WolfsYoukai, sich zu sammeln. Dann begannen sie den Ansturm gegen das Schloss. Hunderte Pfeile wurden von den Mauern geschossen, hunderte WolfsYoukai wurden getroffen, doch kaum welche waren so schwer verletzt, um nicht mehr kämpfen zu können. Kagome spannte nun ebenfalls ihren Bogen, zielte und schoss. Der Pfeil fegte durch die Reihen der Wölfe, jene, die von ihm berührt wurden, sanken durch die läuternde Energie schwer verletzt oder tot zu Boden. Die große Wirkung ihres Pfeils überraschte Kagome, sodass sie es nicht gleich merkte, dass die Feinde einen Gegenangriff starteten, und sich gerade noch rechtzeitig unter die Brüstung ducken konnte. Neben ihr traf ein Pfeil einen InuYoukai direkt ins rechte Auge und trat am Hinterkopf wieder aus, gleich darauf fiel der Getroffene einfach um. Entsetzt starrte Kagome ihn an und blickte sich dann vorsichtig um. Der Kerl neben ihr war nicht der einzige gewesen, der den Pfeilen und Speeren zum Opfer gefallen war, tatsächlich hatten die Wölfe außergewöhnlich viele Leute bei diesem einzigen Angriff getroffen und getötet. Kagome bemühte sich, nicht auf die Leichen zu achten, stand auf und spannte einen weiteren Pfeil. Die WolfsYoukai befanden sich nun alle in der Schlucht. Das war das, worauf die drei Bataillone außerhalb der Klamm gewartet hatten: nun war es an der Zeit, dass sie von hinten in die Schlucht eindrangen und den Feind einkesselten, ihm keine Fluchtmöglichkeit ließen. Mit lautem Gebrüll stürzten sich nun auch die letzten Krieger in die Schlacht. Nachdenklich hockte Sango an der Wand, neben ihr schlief Miroku tief und fest. Kirara hatte sich auf ihrem Schoß zusammengerollt. Die Dämonenjägerin hoffte, betete schon fast, dass der Mönch bald wieder bei Kräften war. Sie seufzte leise. Wie es wohl Kagome und Inu Yasha ging? Ob die beiden wohl in Schwierigkeiten steckten, dass sie solange brauchten? Oder wussten sie noch gar nicht, was geschehen war, weil Shippo sie vielleicht nicht gefunden hatte? Das wäre allerdings ein Problem. Sango zuckte heftig zusammen, als sie Schritte hörte. Das war sicher kein gutes Zeichen, wenn auf einmal jemand zu ihnen kam, nachdem sie solange sich selbst überlassen gewesen waren… Kurz darauf kam ein alter Youkai bis nahe vor den Bannkreis am Eingang und musterte die Gefangen. Sesshomaru, der einzige, der mit dem Blick zum Eingang saß, erwiderte den Blick ungerührt. Schließlich begann der Alte zu sprechen: „Na, Köter, du willst doch sicher wissen, was draußen bei deinen Leuten vor sich geht?“ Was? Eilig schüttelte Sango Miroku an der Schulter, um ihn zu wecken. Der alte Youkai ignorierte die beiden Menschen völlig und fuhr, immer noch an Sesshomaru gewandt, fort: „Wie dich sicher interessieren wird, hat nämlich vor gut einer Stunde die erste Schlacht dieses Krieges begonnen. Willst du zusehen, wie deine schwachen Krieger verlieren werden?“ Der Hundelord gab keine Antwort. Zwar fragte er sich, wovon dieser Kerl redete, doch würde ihn der Teufel holen, bevor er diese Frage laut aussprechen würde. Den Alten schien das nicht besonders zu kümmern. Wortlos musterte er die Gefangenen und schien dann den Bannkreis zu überprüfen. Ein weiteres Mal zuckte Sango erschrocken zusammen, als dieser Bannkreis plötzlich in Flammen aufzugehen schien. Doch dann erkannte sie, dass es sich um eine Art Magie handeln musste, denn erstens waren die Flammen purpurrot und zweitens ging von ihnen keinerlei Hitze aus. Neugierig musterten die drei Gefangenen das merkwürdige Feuer, in dem nun langsam eine Art Bild sichtbar wurde. Es wirkte wie eine Schlucht, aus der Vogelperspektive gezeigt, und am einen Ende dieser Schlucht befand sich ein großes Schloss mit einem Platz davor. Auf jenem Platz war eine Unzahl kleiner Gestalten, ebenso auf der Mauer, die das Schloss umgab; bei näherem Hinsehen entpuppten sich diese Gestalten als Krieger, die einen Kampf ausfochten – einen Kampf auf Leben und Tod! Das Bild im Feuer zeigte also eine Schlacht, die Schlacht, von der der Alte gesprochen hatte. Das Dumme war nur, dass sich nicht erkennen ließ, wer die InuYoukai und wer die WolfsYoukai waren. Es konnte also genauso gut sein, dass es die Hunde waren, die in dieser Schlucht gerade eingekesselt wurden. Das Bild verblasste langsam, die Flammen erloschen. Der alte Youkai grinste triumphierend, als er die blassen Gesichter der beiden Menschen sah, Sesshomarus steinerne Miene schien ihn nicht zu berühren. „Die Köter werden verlieren, wie es ihnen gebührt. Ich hoffe, mein Lord“, dieses Wort spuckte er förmlich aus, „dass du nun weißt, dass du keine Chance hast. Deinen Hochmut kannst du dir also sparen.“ Sesshomarus Augen verengten sich zu Schlitzen, doch das war auch alles, was er tat. Von so einem dahergelaufenen Wolf würde er sich nicht reizen lassen. Verärgert wandte sich der Alte zum Gehen. „Du wirst schon sehen, Welpe. Du hast verloren. Wir Wölfe sind nun einmal besser. Der Westen wird wieder in unsere Hände kommen, wie er es vor tausend Jahren war.“, rief er im Hinausgehen. Dann herrschte wieder Stille. ~~~~~~ Hm... es tut mir wirklcih sehr Leid,dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. u.û HOffentlich wirds mir verziehen. Aber ich hatte eine Art... nun ja... ne Freundin nannte es "Halbjähriges Blackout" und das opasst irgendwie. Ab jetzt werde ich aber wieder regelmäßig posten, die Fortsetzung der Geschichte ist nämlich endlich richtig in Arbeit. Also, ich poste im Abstand von einer Woche, wenn ich eventuell drauf vergessen sollte, darf man mir ruhig ne ENS oder so schreiben und sich beschweren... ^^°° Nuja, bis bald! nao Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)