Little bird in a cage von VampirSchäfchen ================================================================================ Kapitel 11: creeping memory --------------------------- *sich-stillschweigend-verkriech* Ich bin nicht da.... Beachtet mich gar nicht... XI. creeping memory ……….~……….+Shinya+………..~………….. Ein wenig verschrumpelt stehe ich auf den kalten Fliesen und versuche mir krampfhaft und überdies erfolglos einzureden, dass die Hitze, die ich in mir verspüre, ihren Ursprung in dem warmen Badewasser, das ich erst vor wenigen Sekunden verlassen habe, hat. …Was tue ich hier überhaupt?... …Stell dich nicht so an… Du benimmst dich ja wie eine Heilige…. Dabei wissen wir beide, dass du nicht gerade als unschuldig durchgehen kannst… Hast du das vergessen?... Dai rettet mich vor der kriechenden Übelkeit, die nun langsam in mir aufsteigt, indem er mir ein großes Handtuch umlegt, und anfängt mich abzutrocknen. Immer wieder berühren seine Hände meine Haut, und lassen mich erschaudern. Als er schließlich vor mir in die Knie geht, und zu mir hoch blinzelt, will ich von ihm zurückweichen, verunsichert und auch ein wenig erschrocken, doch er hindert mich daran, indem er die Arme um mich legt, und mich sanft zu sich zurück zieht, um denn den Kopf an meinen Bauch legen, entweder in dem Bewusstsein, dass er mich damit geradezu quält, oder dieser Tatsache unwissend. „Ich liebe dich Shinya… Du hast mich vom ersten Moment, da ich dich gesehen habe, bereits fasziniert… Ohne dass ich etwas dagegen hätte tun können…“ Nicht fähig auch nur ein kleines Wort hervor zu bringen sehe ich zu ihm hinunter, und spüre erneut das Pulsieren meines Herzens und die drängende Hitze in mir. Plötzlich hebt er den Kopf etwas, und zieht mich zu sich hinunter auf den kalten, von einer dünnen Dunstschicht überzogenen Boden, um mir über die Wange zu streichen. „Muss ich noch länger warten? Ich kann es schon jetzt kaum noch ertragen…“, die geflüsterten Worte machen mich ganz schwindelig, sein Blick macht jeden Zweifel an ihrer Bedeutung zu Nichte, und doch kann ich ihm keine Antwort geben. ….Ich mag ihn sehr… Wirklich sehr… Aber mit ihm zu-…. Selbst in Gedanken unterbreche ich das Wort. …Ich bitte dich… Du stellst dich wirklich an… Damals hast du dich nicht so sehr geziert… Ich erschrecke über den Gedanken, und über dieses leise, hinterliste Flüstern, dem keine Erinnerung zugeordnet ist. Endlich gelingt es mir, ganz zaghaft den Kopf zu schütteln, „Du brauchst nicht zu warten….“, wispere ich kaum hörbar. ….Es macht keinen Sinn, sich dagegen zu wehren…. Schließlich ist es auch was ich will, oder etwa nicht?.... Ein betörendes Lächeln, das mich all meine Zweifel vergessen lässt, hat sich auf die Züge meines Gegenübers gelegt, und er drückt mich an sich. …………+…………….~Die~……………+……………… Behutsam ziehe ich dich auf die Füße, noch nicht ganz sicher, ob dies tatsächlich die Realität sein kann. Mein Verlangen nach dir hat ein mittlerweile beinahe schmerzhaftes Ausmaß angenommen, und logisches Denken ist keine Eigenschaft mehr, die in meinem Kopf noch Patz haben könnte, da jeder Gedanke allein dir gilt. Sanft streiche ich dir dein feuchtes Haar aus dem Gesicht, und hauche dir einen Kuss auf die Wange. „Hab keine Angst, ja?“ Du nickst, und doch machst du eher den Eindruck, als wollest du mir einfach davon laufen, als ich dich mit mir aus dem Raum ziehe, das heftige Pochen meines Herzens an meinen Rippen spürend, einem Traumwandler gleich. …Vergib mir, Shinya… Aber ich kann wirklich nicht mehr länger warten… Es geht einfach nicht… ….Du bringst mich um den Verstand…. In jedem Moment, da wir uns nah sind, ein wenig mehr… In deinem Schlafzimmer angekommen lasse ich mich auf deinem Bett nieder und sehe erwartungsvoll zu dir auf, verzückt von deinem Anblick und der Unsicherheit, die sich in deinen Bewegungen und auf deinem Gesicht widerspiegelt, von deinem zierlichen Körper, deiner bloßen, zarten Haut. Lächelnd werde ich gewahr, dass auch du mich betrachtest, eingehend und ein wenig schüchtern. Zufrieden strecke ich dir die Hand entgegen, in sehnlicher Erwartung deiner Nähe, der Wärme deines Körpers, deiner Berührungen. ….Dass ein einzelner Mensch einen so durcheinander bringen kann… Du kniest dich auf den Rand des Bettes und krabbelst auf mich zu, und unterschreibst damit meine Einweisung in die Psychiatrie. Nicht mehr in der Lage mich zurückzuhalten, richte ich mich auf, und drücke dich mit sanfter Gewalt in die Kissen zurück, um mich auf einem zerbrechlichen Becken niederzulassen, jeden Knochen spürend. Meine Finger streichen über deinen Oberkörper, streifen dabei jedes Mal deine Brustwarzen. Du hast dein hübsches Gesicht von mir abgewandt, und unterdrückst dein Keuchen, was mich mit leichter Unzufriedenheit erfüllt. ….Ich will dich richtig stöhnen hören… Du kommst mir nicht davon… Ohne jegliche Vorbereitung beuge ich mich vor und knabbere am weichen, empfindlichen Fleisch deiner Brustwarzen. Das Ergebnis ist mehr als nur befriedigend. ……….~……….+Shinya+………..~………….. In einem erschrockenen Keuchen werfe ich den Kopf zurück, um Sekunden später die weichen Lippen des Älteren an meinem Hals zu spüren, ein vorsichtiges Beißen, seine Hände, die meinen Oberkörper erkunden. Ich winde mich unter seinen Berührungen, während ich meinerseits mit den Händen über seinen Rücken fahre, seine sanft geschwungene Wirbelsäule entlang zu seinem Hinter, dort jedoch zurückschrecke, und dafür ein amüsiertes Lachen des Rothaarigen ernte. ….Vielleicht ist es nicht richtig… Zaghaft ziehe ich Dai zu mir hinunter um ihn zu küssen, während seine Hände unaufhörlich über meinen Körper wandern. ….Was, wenn wir es bereuen werden?... Das Streichen an der Innenseite meines Oberschenkels entlockt mir ein weiteres Stöhnen. ….Lass es doch einfach geschehen… Natürlich wirst du es bereuen… Ebenso wie er es bereut hat, erinnerst du dich?... …Es war das Ende vom Anfang… Der Obere küsst sich von meiner Brust zu meinem Bauchnabel hinunter, hält dort kurz inne und sieht mich an. Der Blick aus seinen Augen ist intensiv, und verlangend. Nach einem anzüglichen grinsen setzt er seinen Weg fort, unaufhaltsam, quälend. …Hast du es denn wirklich vergessen?... Wohl kaum… Denn ich kann mich daran erinnern… Dai findet anscheinend Freude daran, mich zu ärgern, da er nun viel zu langsam meine Erektion entlang leckt. ….Hättest du nicht mit ihm geschlafen, wäret ihr beide zusammen geblieben… Kichernd löst sich der Rothaarige etwas von mir und lässt seine Augen über meinen Körper schweifen, berührt zart die dunklen Flecken, die er an einigen Stellen hinterlassen hat, und winkelt schließlich meine Beine an. ….Er hat dich gehasst… Aus tiefsten Herzen…. Du hast ihn zerbrochen… Und auch er wird dich hassen… Und was es bedeutet zu hassen, und gehasst zu werden, das weiß wohl keiner besser als du…. An meinem Eingang spüre ich seine mit Speichel benetzten Finger. Unangenehmes Ziehen beim Einführen des ersten Fingers. Schmerz beim Zweiten. Schließlich der Dritte. Dai hat sich über mich gebeugt und versiegelt meine Lippen in einem fordernden Kuss und erstickt somit mein schmerzerfülltes Keuchen als er seine Finger spreizt. Dieses unangenehme Gefühl geduldig ertragend schließe ich die Augen und gebe mich dem Älteren hin. Endlich bin ich von seinen Fingern erlöst. Unruhig sehe ich zu ihm auf. Sein vorsichtiges Lächeln vermag es nicht, das seltsame Gefühl in mir nieder zu ringen, das immer stärker wird, ohne dass ich es bei einem Namen nennen könnte. Statt seinen Finger spüre ich nun die Spitze seines Gliedes an meinem Muskelring. Plötzlich wird das Gefühl überwältigend. Panik. ….Erinnerst du dich?... ….Willst du das alles tatsächlich noch einmal durchleben?... Er dringt in mich ein. Ich kann den Aufschrei nicht zurückhalten. Auf meinen Wangen spüre ich die ersten Tränen während sich Übelkeit zwischen die Panik mischt, und all meine Gedanken verwirrt. Unvollständige Erinnerungen, Bruchstücke. Mir versagt die Stimme und ich sehe Dai flehend an. …Er soll aufhören… Ich lehne mich gegen seine Berührungen auf. „Sch…. Es ist alles Gut….“, er legt einen Finger auf meine Lippen. „Nein…. Hör auf… Bitte….“, wispere ich heiser und zugleich kraftlos. Er schüttelt den Kopf. „Ich kann nicht….“ …………+…………….~Die~……………+……………… Dein Anblick raubt mir die Sinne. Dein feingliedriger Körper, von einem leichten Schweißfilm überzogen, deine zarten Tränen, dein Flehen. All dies genieße ich zu sehr, als dass ich jetzt von dir ablassen könnte. Nun bin ich es, der dich verletzt, deinen hübschen Körper besudelt und dich zum Weinen bringt, und doch kann ich dabei nur Faszination empfinden. Dazu kommt mein nagendes Verlangen nach dir, da ich noch immer in dir bin. Zärtlich bedecke ich deine Lippen erneut mit den meinen und drücke deine Handgelenke trotz deines Widerstandes in die Kissen, um mich dann langsam in dir zu bewegen. Kein Gedanke kann beschreiben was ich fühle. Verzückung, Betörung, Verlangen. Deine Versuche mich von dir zu stoßen ersterben nach und nach, während du noch immer vor Schmerz wimmerst, dich verkrampfst und gegen mich auflehnst, und mir damit nur noch größeres Vergnügen bereitest, und dir selbst Schmerz zufügst. Ich erhöhe mein Tempo, und stoße unkontrolliert in deine verlockende Enge, während du heiser aufschreist. „Bitte… Hör auf….“ Dein Flehen wird dadurch beantwortet, dass ich mich in deinem Hals verbeiße, und den Druck auf deine Handgelenke verstärke. Schließlich erreiche ich meinen Höhepunkt und ergieße mich laut stöhnend in deinem erhitzten Körper. ….Das passiert nicht wirklich… unmöglich… Noch ganz betört ziehe ich mich aus dir zurück. Kaum dass ich dich freigegeben habe, drehst du dich auf die Seite, zitternd, und leise schluchzend, das Gesicht von mir abgewandt. Nur langsam wird mir klar, was ich dir soeben angetan habe. …Verabscheust du mich nun?... Plötzliche Angst macht sich in mir breit, und doch bin ich nicht in der Lage zu bereuen, was ich getan habe. ….Es wäre heuchlerisch mir nun vorzulügen, dass ich es nicht gewollt habe… …Ich wollte dich… Genau aus diese Weise… Darum habe ich nicht von dir gelassen, als du mich darum angefleht hast… „Shinya?....“, wispere ich ganz leise, doch du rührst dich nicht. Unendlich zaghaft berühre ich deinen Arm, ohne dass du es zu bemerken scheinst. …Habe ich dich nun verloren?... Wenn ich dich um Vergebung bitte, wirst du sie mir gewähren?.... Leise lege ich mich neben dich und betrachte deinen schmalen Rücken, der unter deinem Weinen erbebt. ….Du bist wunderschön, Shinya… ….Ich liebe jeder deine Tränen… Selbst wenn du mich nun hasst, ich würde immer fortfahren, dich zu lieben… …Vielleicht ist meine Art zu lieben falsch… Aber wer kann mir sagen, wie es richtig wäre… Schweigend schlinge ich die Arme von hinten um deine hilflose Gestalt, weil es mir nicht möglich ist, in Worte zu kleiden was ich dir zu sagen habe. Nur ein winzig kleines „Vergib mir….“, schafft es über meine Lippen, der einzige Wunsch den ich nun hege. Nicht, dass ich von dir fordere zu verstehen… Ich erbitte nur deine Gnade… Flehe dich an, mich nicht von dir zu stoßen… Du regst dich in meinen Armen. Weich und kraftlos. Vorsichtig, als seiest du es gewesen, der einen Fehler gemacht hat, drehst du dich herum und verbirgst dein Gesicht an meiner Schulter ohne einen Laut von dir zu geben. Anstatt mir Vorwürfe zu machen, schmiegst du dich nur nach Schutz bittend an mich. „Hasst du mich nun?“, will ich leise wissen, während ich dich nunmehr verzweifelt an mich drücke, ängstlich, dass du nicken könntest. Doch du schüttelst den Kopf, ohne auch nur einen Sekundenbruchteil zu zögern, so dass sich ein erleichtertes Lächeln auf meine Lippen legt. „Ich liebe dich so sehr… Wenn du mich verachten würdest, könnte ich es nicht ertragen…“, flüstere ich dicht bei deinem Ohr. ……….~……….+Shinya+………..~………….. Verzweifelt klammere ich mich an den Größeren, die Tränen vor ihm verbergend. Mein Körper schmerzt. ….Warum hat er das getan?.... Nicht zum ersten Mal stelle ich mir selbst diese Frage. …Du kannst nicht erwarten, dass jemand noch aufhört, wenn er dich bereits vollständig fühlt… Idiot… …Dann war es wieder meine Schuld?… …Dumme Frage… Mir wird so schlecht, dass ich tatsächlich meine, mich übergeben zu müssen, und ich dränge mich näher an Dai, der mir beruhigend über den Rücken streicht. Die Wärme seines Körpers spürend gelingt es mir, die wispernde Stimme aus meinem Kopf zu verbannen, denn ich will ihren Worten kein Gehör schenken. Irgendwo in mir ist eine schmerzende Erinnerung erwacht und schleicht sich nun unaufhaltsam in meine Gedanken ein, unbarmherzig und nicht aufzuhalten. Das Gesicht eines jungen Mannes kommt mir in den Sinn. Schwarzes, weiches Haar und schneeweiße Haut. Ich schüttle den Kopf. „Alles in Ordnung, Shinya?“, die Besorgnis in Dais Stimme ist nicht zu überhören. Schüchtern sehe ich zu ihm auf, und nicke, ehe sich seine Lippen mit meinen vereinen, ganz vorsichtig und weich. Der Rothaarige zieht die Decke meines Bettes über uns, und legt die Arme anschließend wieder um mich. Für eine ganze Weile liegen wir nur aneinander gekuschelt da, und ich bemühe mich, nur an ihn zu denken, und nicht an das verschwommene Bild in meinem Kopf. Seine Finger spielen mit meinem langen Haar. „Ich möchte dich gerne etwas fragen, Shinya….“, erklärt der Größere leise. Etwas überrascht und mit einem unheilvollen Gefühl in der Brust sehe ich ihn an, ehe ich schließlich nicke. „Was ist mit dir geschehen, dass du nie über deine Familie sprichst? Erzählst du es mir?“ Dies ist die Frage, die ich immer gefürchtet habe, und der ich so lange ausgewichen bin, obschon ich wusste, dass ich sie irgendwann beantworten müssen würde. Und dieser Augenblick scheint jetzt gekommen. Dais Hand streicht über meine Wange, neugierig und ungeduldig zugleich. Traurig schließe ich die Augen. ….Er hat ein Recht, es zu erfahren… ….Mir scheint, dass man nicht für Immer vor der Vergangenheit davon laufen kann… Ich sehe ihn wieder an, um dann betrübt zu nicken. +Der zarte Körper des Vögelchens zittert vor Kälte… +Alles, was du dir herbeisehnst, ist ein bisschen Nähe… +Diese Welt ist ein kalter Ort… +Auf der Suche nach einem Unterschlupf kamst du mir zu nahe… +Der zierliche Vogel beschwert sich nicht über die spitzen Dornen… +Zu groß ist die Angst vor der Einsamkeit +Zerstörung und Schmerz +Und doch gebe ich dich nicht frei… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)