Harry Potter und die Unmöglichkeit von Zeitreisen von J-chan82 ================================================================================ Kapitel 12: Die Winkelgasse --------------------------- A/N: So, erst mal wieder ein ganz dickes Dankeschön für eure lieben Reviews! :) Das lässt ein Autorenherz doch immer wieder höher schlagen, so etwas zu lesen! Lilian-Evans, ich hätte dir gerne Bescheid gesagt, wenn dieses Kapitel rauskommt, aber leider hast du keine Mailadresse oder so hinterlassen… Ich hoffe einfach mal, dass du das Kapitel auch so findest. Und Najina, schön, mal wieder etwas von dir zu lesen. Aber das mit dem Stress kann ich gut verstehen. Ich hab in knapp 3 Wochen meine heftige Klausurenwoche und hab (leider) jetzt erst angefangen zu lernen. *gg* Wird Zeit, dass ich wirklich was tue… Jep, James glaubt ihm jetzt und Lily hatte es wirklich schon vorher geahnt. Aber ich glaube, James ist selbst viel zu dickköpfig, um manchmal auf Lily zu hören. Tja, und wie Harry seine Eltern retten will ohne viel zu ändern? Dazu sag ich einfach mal gar nichts – noch nicht. Ob er es schaffen wird oder nicht, werdet ihr ja im Laufe der Geschichte lesen… So, genug gelabert! Nun aber viel Spaß bei diesem Kapitel! Kapitel 12: Die Winkelgasse Er stand vor einem Haus, fünf schwarz gekleidete und weiß maskierte Todesser jeweils zur seiner linken und rechten Seite. Plötzlich, von einer Sekunde zur nächsten, ging das Gebäude in grünen Flammen auf und das Dunkle Mal schwebte über dem Haus. Bei diesem Anblick kam ihm ein schrilles und grausames Lachen über die Lippen und ein Gefühl, wahrer Entzückung stieg in seiner Brust auf. Die Muggel, die dort wohnten, waren noch drinnen, ohne eine Möglichkeit zu fliehen und er konnte sie schreien hören, als sie versuchten die Türen und Fenster zu öffnen, die seine gewissenhaften Todesser mit einem Zauber verschlossen hatten. Er konnte sie sehen, wie sie vor dem Fenster der Vordertür standen, ein Ehepaar und ein Teenager, wie sie ihn und seine Diener mit Schrecken anstarrten, als sie von den hellen, grünen Flammen verschlungen wurden und starben, langsam und schmerzvoll. Harry wachte abrupt auf, sein Herz schlug hart gegen seine Brust und seine Narbe brannte wie Feuer. Schweiß rann an seinem Gesicht herunter, als das Bild der drei Muggel vor seinem inneren Auge aufblitzte und Voldemorts schrilles und durchdringendes Lachen in seine Ohren drang. Er lag ein paar Minuten lang still und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Er war darauf nicht vorbereitet gewesen, nicht darauf vorbereitet gewesen, wieder den Terror von Voldemorts Schreckensherrschaft, so bald zu sehen. Er war nicht darauf vorbereitet gewesen, zu sehen, wie unschuldige Muggel sterben. Es war noch dunkel in seinem Zimmer, was bedeutete, dass es irgendwann mitten in der Nacht war. Harry drehte sich in seinem Bett um und versuchte die Erinnerungen seiner Vision auszublocken und den pochenden Schmerz in seiner Narbe zu ignorieren. Er wollte nicht daran denken, was er nur vor ein paar Minuten miterlebt hatte – die Muggel waren tot und es gab nichts, was er machen konnte, um es zu ändern. Er musste wieder einschlafen, sich ein bisschen ausruhen, da er und die anderen Zeitreisenden an diesem Tag in die Winkelgasse wollten. Es war Mittwoch, der 6. August 1980 und sie waren seit etwa einer Woche in der Vergangenheit und in dieser Woche hatten sie sich gut angepasst. Hermine hatte sofort einen guten Kollegen in Christophe Hayden, dem Lehrer für Muggelstudien gefunden und verbrachte viel Zeit mit oder ohne ihm in der Bibliothek. Wie gewöhnlich wollte sie, dass ihr Unterricht perfekt war und so investierte sie viel Arbeit in ihre Lehrpläne. Das Abendessen mit Rons Eltern war ziemlich gut verlaufen, wenn man die Umstände, dass keiner, außer den Potters und den Weasleys die Wahrheit über die vier Zeitreisenden wussten, berücksichtigte. Molly Weasley hatte den Cousin ihres Mannes fast in einer Umarmung zerdrückt, als sie ihn zuerst gesehen hatte. Später, nach dem Essen, hatten die drei ein bisschen wertvolle Zeit miteinander verbracht und über alles Mögliche gesprochen. Molly und Arthur waren an diesem Abend spät gegangen, mit dem Versprechen bald wiederzukommen und Ron war mit einem Grinsen auf seinem Gesicht zurück in den Gemeinschaftsraum getreten. Von dem darauf folgenden Tag an hatte er damit begonnen, viel Zeit damit zu verbringen, auch seinen Unterricht zu planen oder die Schulbesen auszutesten oder mit großer Sorgfalt aufzuarbeiten. Er wollte nicht, dass seine Schüler unter widrigen Umständen das Fliegen erlernten, genauso wenig wie er Unfälle von Schülern auf Schulbesen, die vernachlässigt worden waren, während den Quidditchspielen fördern wollte. In der letzten Woche hatte Harry die Anwesenheit seiner Eltern in Hogwarts vollends ausgenutzt und viele Stunden mit ihnen verbracht, in denen sie entweder miteinander geredet oder schweigend gesessen und den kleinen Harry beobachtet hatten. Er und sein Vater mussten noch auf ihre Besen steigen um das Geschick des anderen beim Quidditch zu testen. Während der restlichen Zeit bereitete er einen groben Entwurf seines Lehrplanes vor, da er erst die feineren Punkte formulieren konnte, wenn er die Bücher gefunden hatte, die er für seinen Unterricht benutzen wollte. Manchmal leistete Harry Ron auf dem Quidditchfeld dabei Gesellschaft, die Besen auszuprobieren und improvisierte Quidditchspiele zu starten, an denen sogar Draco ein oder zweimal teilgenommen hatte. Ansonsten war Draco entweder in seinem Büro im Kerker , oder hatte seine Nase wieder in einem Buch über Zaubertränke vergraben, sei es im Gemeinschaftsraum oder in der Bibliothek. Er sprach nicht viel und pflegte keinen großen Umgang mit den anderen. Er war nicht in der Stimmung, mit Weasley wieder in eine Auseinandersetzung zu geraten oder ständig von Granger oder Potter genervt zu werden. Es machte ihn krank zu hören, wie Weasley von seinen Eltern sprach und wie glücklich er darüber war, dass sie die Wahrheit wussten, zu sehen wie Potter von jedem Treffen mit seinen Eltern mit einem glücklichen Grinsen auf seinem Gesicht zurückkam, oder zu sehen wie Granger mit diesem Hayden redend und lachend durch die Gänge lief. Er konnte es nicht ertragen, also blieb er lieber für sich. ~*~ Harry wusste nicht wann, aber er hatte es irgendwie wieder geschafft nach seiner Vision einzuschlafen. Wie auch immer, Hermine hämmerte an seine Tür und schrie, dass er aufstehen sollte, was ihn grob aufweckte. Glücklicherweise schmerzte seine Narbe nicht mehr und doch war er so müde, als ob er die ganze Nacht nicht geschlafen hätte. Die letzten paar Stunden waren traumlos gewesen, aber jetzt, da er wach war, konnte er die Muggel wieder vor sich sehen, wie sie einen grausamen Tod starben. Seinen Kopf schüttelnd, stand Harry taumelig auf und rief, „Ich bin wach!“ Er wäre lieber wieder unter die Decke geglitten um ein paar weitere Stunden zu schlafen, aber ein kurzer Blick auf seine Armbanduhr sagte ihm, dass es schon zwanzig vor neun war – ihr Portschlüssel zur Winkelgasse wurde um neun Uhr aktiviert. Fluchend sprang er aus dem Bett, ergriff seine, in der Zwischenzeit gereinigten Muggelsachen und verschwand im Badezimmer. Es war zehn vor neun, als Harry endlich in den Gemeinschaftsraum trat, mit seinem Umhang schnell über seine Schultern geworfen, und seinen Freunden, die schon mit halbamüsierten und halbgenervten Ausdrücken auf ihren Gesichtern auf ihn warteten, ein kurzes ‚’tschuldigung’ und ‚Wir können los’ zumurmelte. Sie folgten Harry aus dem Gemeinschaftsraum und steuerten auf Dumbledores Büro zu, von wo aus sie nach London reisen würden. Sobald sie vor dem Wasserspeier, der den Eingang zum Büro bewachte, anhielten, keuchte Harry, „Chocolate Chip Cookies“, und der Wasserspeier sprang zur Seite, wobei er die spiralförmige Treppe offen legte. Dumbledore wartete schon auf sie mit einem verschmitzten Lächeln auf seinem Gesicht und gab ihnen den Portschlüssel, einen alten und offensichtlich vielgeliebten Teddybär. „Bitte, bringt ihn zu mir zurück. Ich hänge ziemlich an ihm“, sagte er. “Oh, und bevor ich es vergesse – Ich war so frei und habe für Euch Konten bei Gringotts eröffnet und Eurer erstes Gehalt für diesen Monat in Eure Verliese überwiesen. Die Schlüssel zu ihnen sind bei Gringotts hinterlegt und Ihr müsst nur ein paar Formulare unterschreiben um sie zu bekommen. Habt einen schönen Tag!“ Gerade als Dumbledore diesen Satz beendet hatte, fühlten die vier das bekannte Ziehen hinter ihren Nabeln und kamen in der Portschlüsselstation der Winkelgasse an. Harry gab den Teddybären zu einem der Angestellten zur Aufbewahrung, bevor er sich um siebzehn Uhr für ihre Rückkehr nach Hogwarts wieder aktivierte. Harry musste ein paar Mal blinzeln, bis seine Augen sich an das grelle Sonnenlicht gewöhnt hatten, als sie aus der Station heraustraten. Seine Laune wurde mit einem Mal besser, als er den bekannten Anblick der Winkelgasse in sich aufnahm, aber auch einige Geschäfte bemerkte, die in seiner Zeit nicht existierten. Obwohl es noch ziemlich früh war, bummelten beschäftigte Hexen und Zauberer und auch Leute in Muggelkleidung durch die Straße. Lächelnd beobachtete er, wie Kinder ihre Eltern zu Gambol & Japes oder zu Florean Fortescues Eisdiele zerrten und die fast eingeschüchterten Blicke der Eltern, als sie die Kulisse der Winkelgasse wahrnahmen. Sie müssen hier sein, um einen ersten Eindruck der Welt der Zauberei zu kriegen, dachte Harry, da weder er, noch seine Freunde sich schon für ein Buch für die Schüler entschieden hatten und die Hogwarts Briefe somit noch nicht rausgeschickt werden konnten. Als erstes entschlossen sie sich, nach Gringotts, der Zaubererbank zu gehen, da, obwohl jeder von ihnen während ihres unfreiwilligen Trips in die Vergangenheit etwas Geld bei sich hatte, es nie genug sein würde um all das zu beschaffen, was sie benötigten. Dort mussten sie ein paar Minute in einer langen Schlange warten und dann, wie Dumbledore ihnen schon gesagt hatte, ein paar Formulare unterzeichnen, bevor der Kobold am Schalter ihnen ihre Schlüssel gab und einen anderen Kobold (Grashnak) auftrug, sie zu ihren Verliesen zu bringen. Glücklicherweise waren die vier Verliese direkt nebeneinander (762-765), sodass sie schnell so viele Galleonen, Sickel und Knuts einstecken konnten, wie sie brauchten und dann wieder an die Oberfläche gingen. Harry dachte, dass, obwohl die Menge an Geld in diesem Verlies nicht annähernd an die Menge in seinem Verlies rankam, Dumbledore mit ihren ersten Gehältern sehr großzügig gewesen war und fragte sich im Stillen, ob die anderen Lehrer auch so viel verdienten. Bevor sie Gringotts verließen, bat er seine Freunde auf ihn zu warten, als er zu einem freien Schalter ging, um ein bisschen seines Zaubergeldes in Pfund zu tauschen. Ihr nächstes Ziel war Madam Malkins Anzüge für alle Gelegenheiten, da sie nicht ständig in geliehener oder verwandelter Kleidung in der Schule herumlaufen konnten. In dem Moment, als sie eintraten, kam Madam Malkin, die stämmige und lächelnde Eigentümerin des Ladens, auf sie zu. „Kann ich euch helfen, ihr Lieben?“ „Ja, ich glaube das können Sie. Wir brauchen verschiedene Roben“, erzählte Hermine ihr. „Natürlich. Melanie, kannst du mir hier bitte helfen?“, fragte Madam Malkin ihre Assistentin und zog Ron und Harry zu ein paar Regalen, während ihre Kollegin zu Hermine und Draco ging. Sie alle suchten sich Umhänge für den Unterricht und für die Freizeit und auch eine Garnitur Festumhänge aus. Ein Mal, traten Harry und Draco, die zwei gegenüberliegende Kabinen hatten, zur gleichen Zeit heraus, beide mit exakt den gleichen dunkelgrünen Umhängen. Sie starrten sich an und drehten sich sofort um, um den nächsten Umhang umzuprobieren. Am Ende trug jeder der vier Taschen, bis zum Rand mit Kleidung gefüllt und sie verließen das Geschäft. Da keiner von ihnen bis jetzt gefrühstückt hatte, entschieden sie sich zum Tropfenden Kessel zu gehen, um ein spätes Frühstück oder frühes Mittagessen einzunehmen, aber auf dem Weg dorthin verkündete Draco, dass er erst noch in die Apotheke musste, um seine Zaubertrankzutaten aufzustocken. Während Harry, Ron und Hermine draußen warteten, bemerkte Harry plötzlich eine zierliche, aschblonde und offensichtlich schwangere Frau, die ihm irgendwie bekannt vorkam, mit einem kleinen, schwarzhaarigen Mädchen an ihrer Hand. Harry konnte schwören, dass er sie schon mal zuvor gesehen hatte, konnte aber nicht sagen wann oder wo. Seine Augen folgten ihr, bis sie in der Menge verschwand und ein wütender Seufzer von Hermine holte ihn wieder in die Gegenwart zurück. „Also wirklich…“ „Was ist?“, fragte Ron überrascht. „Wir werden beschattet.“ Hermine wies mit ihrem Kopf zu einer kleinen dunklen Gasse zwischen zwei Läden, wo ein großer, schwarzer Hund drin verschwand. Harry und Ron sahen nur, wie der Hund eins mit der Dunkelheit wurde und Harry seufzte auch. „Sirius…“ „Was guckt ihr so?“, wollte Draco wissen, als er aus der Apotheke herauskam. Während sie zum Tropfenden Kessel liefen, informierte Hermine Draco darüber, dass sie von Sirius in seiner Animagusform verfolgt wurden. In dem Gasthaus setzten sie sich an einen freien Tisch und Harry schaute sich nach Tom, dem Besitzer, um, bis sein Blick auf der Titelseite des Tagespropheten, den einer der anderen Kunden las, landete. Die Überschrift besagte Ein weiterer Angriff von Er-Dessen-Name-Nicht-Genannt-Werden-Darf auf Muggel und Muggelgeborene und neben dem Artikel war ein Bild von einem allzu bekannten Haus, das von grünen Flammen verschlungen wurde und dem Dunklen Mal. Harry drehte sich der Magen um – das war das Haus aus seinem Traum. „Was ist los, Harry?“, fragte Hermine besorgt, als sie sein blasses Gesicht betrachtete und sah sich um, um zu sehen, wo er hinschaute. „Oh…“ In diesem Moment erschien Tom an ihrem Tisch, bereit ihre Bestellungen aufzunehmen. Während die anderen etwas zum Mittagessen bestellten, um ihre knurrenden Mägen zu befriedigen, bestellte Harry nur ein Glas Wasser, da er, nachdem er das Bild gesehen und sich an die Vision der letzten Nacht erinnert hatte, nicht mehr hungrig war. Als das Essen und Harrys Wasser serviert wurde, nippte Harry nur an seinem Getränk, wobei er die besorgten Blicke von Hermine und Ron ignorierte. Sie aßen überwiegend schweigend und nach etwa fünf Minuten stand Harry plötzlich auf. „Tut mir Leid, Leute, lasst euch nicht stören. Aber ich wollte einen kleinen Ausflug nach Muggel-London machen, um mir ein paar Muggelklamotten zu kaufen. Wird nicht lange dauern…“ Ohne auf eine Antwort zu warten, verließ er die stickige Luft des Tropfenden Kessels und trat in die frische Sommerluft von London. Er schaute sich um und erblickte ein H&M Geschäft, an der Ecke und ging dort hin, ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden. Er fragte sich im Stillen, was für Kleidung er dort begegnen würde, da er nicht wirklich wusste, was die Menschen in dieser Zeit trugen. Drinnen wurde er sofort von der lauten Punkmusik und der Mode aus der Fassung gebracht. Pastellfarbene Sweatshirts, riesige Schulterpolster und glitzernde Tops waren praktisch alles, was er sehen konnte. Nachdem er jedoch durch die Regale geschmökert hatte, stolperte er schließlich über Jeans und normal aussehende Hemden und T-Shirts. Außerdem fand er einige schwarze Hosen und eine Jeansjacke. Nachdem er sie anprobiert und sich für eine Auswahl entschieden hatte, wollte er zahlen, als er plötzlich einen langen schwarzen Ledermantel in einer Ecke hängen sah. Harry ging auf ihn zu, zog ihn über und fühlte das sanfte und resistente Leder. Seit er das erste Mal so einen gesehen hatte, wollte er einen haben und das war jetzt seine Chance, egal was seine Freunde sagen würden, wenn sie ihn damit sahen. Er schaute auf das Preisschild und seufzte vor Erleichterung, als er sah, dass er heruntergesetzt war. Er zog ihn aus, legte ihn über seinen Arm und ging nach vorne um für seine Besorgungen zu bezahlen. Der Muggel an der Kasse sah ihn ein bisschen merkwürdig an und Harry bemerkte, dass er noch immer seinen Umhang trug. Den Blick ignorierend zahlte er, nahm die Tasche mit den Klamotten, glücklich, dass er sie schrumpfen konnte, sobald er wieder in der Zauberwelt war und verließ das Geschäft, um zurück zum Tropfenden Kessel zu gehen. Gerade, als er die Tür des Gasthofes öffnen wollte, sah er wieder den schwarzen Hund - dieses Mal stand er offen auf der anderen Straßenseite – und schüttelte seinen Kopf. Warum konnte Sirius es nicht einfach sein lassen? War das Wort seines Vaters nicht genug um zu beweisen, dass sie keine Bedrohung darstellten? Zurück im Gasthaus sah er, dass seine Freunde gerade ihre Mahlzeit beendet hatten und setzte sich auf seinen Stuhl. Keiner sagte etwas und sie riefen nach Tom um zu zahlen. Nur ein paar Minuten später waren sie wieder in der Winkelgasse und Hermine trennte sich von den drei jungen Männern. Sie wollten zu Qualität für Quidditch um neue Besen zu kaufen und Hermine wollte etwas anderes besorgen. „Etwas, das uns allen von Nutzen sein kann“, hatte sie gesagt und war gegangen, während sie über Jungs und ihre Besessenheit mit Quidditch murmelte. Harry, Ron und Draco gingen zum Quidditchladen, wo, wie gewöhnlich, ein Haufen Kinder vor dem Schaufenster stand und den neuesten Besen auf dem Markt bewunderte. Sogar die drei jungen Männer konnten nicht widerstehen einen Blick darauf zu werfen und sahen, dass es der Donnerblitz war, von dem Ron schon gesprochen hatte. Harry dachte, dass er ein bisschen wie sein vertrauter Feuerblitz aussah und fragte sich, ob er auch ähnlich in der Handhabung war. Sie betraten das Geschäft und fingen sofort an herumzuschmökern und ein paar viel versprechend aussehende Besen auszuprobieren, aber Harrys Gedanken wanderten immer wieder zurück zu dem ausgestellten Besen am Eingang. Er war ziemlich teuer und er fragte sich, ob er schon so viel Geld für einen Besen ausgeben sollte, wenn sie noch so viele andere Dinge besorgen sollten. Aber es würde gut tun, etwas zu haben, das ihn daran erinnerte, wo er herkam und außerdem, sie waren alle viel bessere und weiter entwickelte Besen gewohnt und sie könnten die besten brauchen, falls sie irgendwie in den Krieg mit einbezogen würden. Ron und Draco schienen in etwa das gleiche zu denken, da sie sich nur kurz anschauten und geschlossen zu einem der Angestellten gingen, um ihn zu bitten, den Donnerblitz zu testen. Eine Stunde später kamen die drei aus dem Geschäft, jeder mit einem eingepackten Donnerblitz, und ließen einen sehr glücklichen Geschäftsführer zurück, der sein Geld zählte. Ron hatte auch ein vollständiges Quidditchoutfit gekauft, welches er für seine Position als Schiedsrichter während den Quidditchturnieren in der Schule brauchte, sowie ein Buch über die Chudley Cannons. „Es ist eine Rarität! Ihr habt keine Ahnung, wie lange ich zu Hause schon danach gesucht habe!“ Genau in dem Moment, als sie nach Hermine suchen wollten, kam sie mit einem leeren Käfig auf sie zugerannt. „Ich habe eine Eule gekauft“, erzählte sie ihnen. „Ich habe ihn schon nach Hogwarts geschickt, sodass er uns nicht im Weg ist, während wir bei Flourish & Blotts sind.“ Also war das ihr nächstes Ziel und sofort ging jeder von ihnen zu dem Bereich, wo sie die Bücher, die sie brauchten, finden würden, aber nicht bevor sie abgemacht hatten, sich draußen zu treffen, wenn sie fertig waren. Der Laden war mit allen möglichen Leuten gefüllt und Harry war irgendwie froh, dass die Hogwarts Briefe noch nicht rausgegangen waren, da es dann voll mit Schülern sein würde, die ihre Schulbücher besorgen wollten. Während er durch diverse Verteidigung gegen die Dunklen Künste Bücher blätterte, sah er plötzlich die mysteriöse Frau und das Mädchen auf der anderen Seite der Regale. Er sah durch eine Lücke zwischen den Büchern wie sie mit einer braunhaarigen Frau sprach – eine Freundin von ihr, nahm er an. Harry wollte nicht lauschen, konnte es aber nicht lassen, also täuschte er vor in dem Buch, was er gerade hielt, zu lesen, und hörte den beiden Frauen bei ihrem Gespräch zu. Ab und zu schaute er auf und bemerkte, dass die Frau nur etwa zwei bis drei Jahre älter war als er, während das Mädchen aussah, als sei es etwa drei Jahre alt. Das aschblonde Haar der Frau ging in einem dicken Bauernzopf bis zu ihren Schulterblättern und sie hatte lachende, blaue Augen. Sie war etwa 1,65 Meter groß, nicht herausragend hinreißend, aber doch hübsch in ihrer eigenen, irgendwie schüchternen und nun… schwangeren Art. Er nahm an, dass sie etwa in ihrem sechsten oder siebenten Monat war. Das Mädchen hingegen hatte glattes, rabenschwarzes Haar, das bis zu ihren Schultern reichte, und die blauen Augen ihrer Mutter. „Sag, Clara, wo ist dein Ehegatte?“, hörte er die Brünette fragen. „Wir sind zusammen zur Winkelgasse gekommen“, antwortete die Frau, Clara. „Aber er musste etwas erledigen, also ließ er mich und Jocelyn zurück, sodass wir ein bisschen bummeln können.“ Weder die Namen noch die Tatsache, dass sie verheiratet war, sagte Harry etwas und doch konnte er das Gefühl, dass er diese Frau kannte, nicht abschütteln. Die beiden Freunde verabschiedeten sich voneinander und während die braunhaarige Frau das Geschäft verließ, ging Clara mit ihrer Tochter nach hinten zur Kinderbuchabteilung. Harry schüttelte seinen Kopf und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Buch in seinen Händen zu. Er verwechselte sie wahrscheinlich mit jemand anderem, den er in seiner Zeit gesehen hatte. Langsam, nachdem er wahrscheinlich jedes Buch auf den Regalen in der Hand gehabt hatte, sammelte er die ausgewählten Schulbücher sowie ein paar Bücher für seine Privatsammlung zusammen und ging zum Ende der Schlange, die zur Kasse führte. Dort sah er sie wieder, am Tresen, wie sie mit dem Verkäufer sprach und wieder strengte Harry seine Ohren an, um die Konversation stückchenweise mitzubekommen. Harry wünschte sich, er hätte eine von Fred und Georges Langziehohren, weil es fast unmöglich schien über dem ganzen Lärm im Geschäft überhaupt etwas zu verstehen. „Die Bücher, die ihr Ehemann bestellt hat, sollten nächste Woche eintreffen“, hörte Harry ihn sagen. Er konzentrierte sich noch mehr, aber was er als nächstes hörte, machte Harry sprachlos und er zweifelte daran, ob er richtig gehört oder es sich nur eingebildet hatte. Nach dem, was er gehört hatte, hatte der Verkäufer gesagt, „Einen schönen Tag noch, Mrs. Snape.“ Harry sah mit einem benommenen Blick auf seinem Gesicht, wie sie an ihm vorbeilief, bis der Kunde hinter ihm, Harry aufforderte weiterzugehen. Harry war der erste, der das Geschäft verließ und seine Uhr zeigte ihm, dass er etwa zweieinhalb Stunden dort drinnen verbracht hatte. Er setzte sich auf eine Bank und lehnte sich zurück, wobei er die Sonne auf seinem Gesicht genoss. Wenn er schon so lange gebraucht hatte, will er gar nicht erst wissen, wie lange Hermine brauchen würde. Er war nur überrascht, dass Ron noch nicht fertig war, da er gewöhnlich der erste war, der freiwillig ein Buchladen verlassen würde. Wie auch immer, das war es nicht, was ihn am meisten störte. Die einzige Sache, die ihn in diesem Moment störte, war eigentlich das, was er drinnen Gehört hatte. Mrs. Snape? Das konnte nicht stimmen. Er hatte Snape nie von irgendwelchen Verwandten reden hören – nun, er hatte Snape nie über irgendetwas aus seinem Privatleben reden hören, also war das keine große Überraschung. Sie sah ihm noch nicht mal im entferntesten ähnlich, also war es sehr unwahrscheinlich, dass sie seine Schwester war. Die einzige, die ihm überhaupt ein bisschen ähnlich sah, war das Mädchen… Verflucht noch mal!, dachte Harry, als er merkte, was das bedeuten könnte. Das Mädchen könnte seine Tochter sein, aber das bedeutete, dass diese Frau seine Ehefrau sein musste! „Hey Kumpel, woran denkst du?“, fragte Ron, als er auf ihn zu kam und den völlig schockierten Blick auf dem Gesicht seines Freundes sah. „Nichts.“ Harry schüttelte seinen Kopf. “Nichts… Hab mich nur gefragt, was du noch so lange in einem Buchladen treibst“, sagte er grinsend, als er versuchte das Thema zu wechseln. Er wollte ihm nicht von seinem Verdacht erzählen, zumindest nicht, bis er einige Beweise gefunden hatte. „Bücher kaufen?“ Ron zeigte ihm die schwere Tasche, die er trug, und setzte sich neben ihm auf die Bank. Die beiden Freunde redeten fünfzehn Minuten lang, als Draco zu ihnen stieß. Er erzählte ihnen auch, dass er Hermine gesehen hatte, vollkommen von ein paar Büchern hingerissen, und dass es noch ein bisschen länger dauern würde, bis sie rauskäme. Also saßen sie dort und warteten. Eine weitere halbe Stunde später, gab Harry ihnen einen großen Eisbecher aus und als sie das Eis aufgegessen hatte, war Hermine noch immer nicht aus dem Buchgeschäft erschienen. Es war schon nach halb fünf, nicht mal mehr eine halbe Stunde bis ihr Portschlüssel sich aktivierte, als sie endlich aus dem Laden heraustrat, mit zwei bodenlosen Taschen, die fast überliefen, in jeder Hand. „Tut mir Leid, Jungs, aber ich konnte nicht widerstehen. Wir sollten uns beeilen…“ Sie sah sie mit einem entschuldigenden Ausdruck auf ihrem Gesicht an und Harry und Ron seufzten, während Draco nur genervt aussah. Hermine würde sich wahrscheinlich niemals ändern. Aufgrund der Anzahl der Leute auf der Straße, kamen Harry, Ron, Hermine und Draco mit nur fünf Minuten bis sie lossollten, in der Station an. Sie eilten zu dem Angestellten, dem sie ihren Portschlüssel gegeben hatten und um siebzehn Uhr wurden sie zurück zu Dumbledores Büro gebracht und landeten, dank Hermines Taschen, die sie unglücklicherweise nicht geschrumpft hatte, in einem verknoteten Haufen. Der alte Zauberer wartete wieder einmal auf sie und ein kleines Grinsen erschien auf seinem Gesicht, als er ihre zerzausten Gestalten und roten Gesichter sah. „Wie war euer Tag? Habt ihr alles bekommen, was ihr braucht?“, fragte er sie, als sie sich drängelten um aufzustehen. „Ja“, grunzte Ron und gab Dumbledore den Teddybären, während Draco und Hermine sich wütend anfunkelten. „Wir haben alles bekommen…“ „Das ist gut. Ich hoffe auch, ihr habt Hunger, da in einer halben Stunde das Abendessen serviert wird.“ „Danke, Professor“, sagte Harry. „Wir werden dort sein, aber ich glaube, es ist besser, wenn wir erst unsere Besorgungen zu unseren Zimmern bringen.“ „Gut, dann sehe ich euch beim Abendessen.“ Nickend verließen die vier das Büro und gingen zurück zum Gemeinschaftsraum, währenddessen funkelten sich Draco und Hermine noch immer an. „Nächstes Mal, Granger, schrumpfst du deine verfluchten Bücher! Hast du eine Ahnung, wie sehr es wehtut, wenn eine ganze Tasche gegen dein Schienbein knallt?“, knurrte Draco. „Reiß dich zusammen, Mal- Draco! Es kann nicht so sehr wehgetan haben!“, entgegnete sie ihm nur und stapfte davon. Sie war die erste bei ihrem Eingang. „Der Zukunfts Vergangenheit.“ Das Portrait schwang auf und Hermine trat ein, ließ ihre Taschen auf den Boden fallen und setzte sich an den Tisch, bevor sie den Tagespropheten aus einer ihrer Taschen hervorholte. Im gleichen Moment als sie die Zeitung auf den Tisch legte, traten die drei jungen Männer ein. Alle drei ließen ihre Taschen fallen und setzten sich in die Sessel oder auf die Couch. „Erzählst du uns jetzt, was da drinnen steht?“, fragte Draco, der noch immer genervt klang. Hermine seufzte und fing an zu lesen. Ein weiterer Angriff von Er-Dessen-Name-Nicht-Genannt-Werden-Darf auf Muggel und Muggelgeborene Du-weißt-schon-wer und einige seiner Todesser brannten ein Muggelhaus in Cardiff, Wales, nieder Etwa um drei Uhr morgens erschienen Du-weißt-schon-wer und seine Todesser in der Stadt Cardiff, Wales, und setzten das Haus der Muggelfamilie Prescott in Flammen. Vor dem Angriff hatten seine Todesser sämtliche Türen und Fenster mit Versiegelungszaubern belegt, was es der Familie unmöglich machte, zu fliehen. Mr. und Mrs. Prescott waren gerade von ihrem Urlaub in Prag zurückgekommen, erzählte eine Nachbarin einem Auror, bevor dieser sie mit einem Erinnerungszauber belegte. Ihr Sohn, Tony Prescott, sollte diesen September sein siebentes Schuljahr in Hogwarts, Schule für Hexerei und Zauberei, beginnen. Es ist eine schreckliche Tragödie, dass wieder einmal Muggel und Muggelgeborene unter der Schreckensherrschaft von Er-Dessen-Name-Nicht-Genannt-Werden-Darf leiden mussten und der Prophet fragt sich, ob dieser Angriff in irgendeiner Art mit dem Erscheinen der vier Fremden beim Ministeriumsmitarbeiter Arthur Weasley vor einer Woche und ihrer plötzlichen Einstellung durch Schulleiter Albus Dumbledore als Professoren für die Fächer Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Verwandlung, Zaubertränke und Fliegen, zusammenhängt. Der Prophet wird Sie über weitere Angriffe und die weiteren Entwicklungen in Hogwarts auf dem Laufenden halten. Andere Angriffe auf Muggel – S. 2, 5 und 9 Hogwarts – ist es noch sicher? – S. 3 und 7 Dieser Artikel wurde geschrieben von: R. Montgomery „Das ist schrecklich“, sagte Ron, als er sich auf der Couch zurücklehnte. „Das ist es, es ist aber Krieg“, stimmte Hermine ihm zu und warf einen kurzen Blick auf Harry, der unglaublich bleich aussah. „Wir sollten wahrscheinlich zum Abendessen gehen“, fügte sie hinzu, nachdem sie ein paar Minuten lang schweigend dagesessen hatten. Die anderen stimmten ihr zu und zusammen verließen sie den Gemeinschaftsraum. Die Hauselfen hatten sich mal wieder selbst übertroffen, dachte Harry, als er das Essen anschaute, aber wieder einmal konnte er sich nicht überwinden, etwas zu essen. Er sah zu seiner Linken und Rechten und sah die Essensmengen, die Ron auf seinem Teller aufhäufte und dass Hermine und Draco auch normal aßen. Nun, sie hatten nicht gesehen, was er gesehen hatte. Sie waren nicht da gewesen, als die Prescotts in den Flammen gestorben waren. Sie hatten nicht die Freude durch ihre Körper fließen gespürt. Sie dachten nur, dass die Prescotts und ihr Sohn Tony weitere Opfer des Krieges waren. Das stimmte zwar, aber jede Person die starb war eine Person zu viel. Harry hatte schon zu viel Blut an seinen Händen und er wollte nicht, dass es noch mehr wurde. Unter dem Vorwand müde zu sein, verließ Harry die Große Halle, bevor irgendjemand anderes und ging auf sein Zimmer. Aber anstatt gleich zu Bett zu gehen, nahm er seine neuen Bücher heraus und fing an zu lesen, bis der Schlaf in schließlich übermannte. In dieser Nacht besuchte er Voldemorts Gedanken nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)