Disastrous Love von Joyo (Stress um Yoko [das allerletzte kapitel lädt]) ================================================================================ Kapitel 20: Liebe in Verzweiflung --------------------------------- Soooooooo wenn ich alles abschätze, denke ich dass das hier das vorletzte kap is^^ und es ist gut, es gefällt mir =) hier löst sich jedenfalls viel auf, was euch vll noch an fragen auf der zunge liegen könnte.^^ Viel Spaß beim lesen!!! Kap 20 Liebe in Verzweiflung Kyoko erwachte im schwachen Licht, dass durch ein abgedunkeltes Fenster fiel und rieb sich müde die Augen. Sie schaute sich unsicher um, wo war sie denn noch mal? Diese Finsternis…sie schaute in den Flur und sah diverse krabbelnde Viecher in Vitrinen. Sie schreie kurz auf und stellte fest, dass sie bei Reino war. Allmählich kamen ihr die Erinnerungen an gestern wieder und starke Schmerzen machten sich in ihr breit. Keine physischen. Seelische Schmerzen und all ihre Bitterkeit kamen zurück. Doch sich selbst machte sie dafür nicht verantwortlich, sie gab Ren die Schuld. Er hatte sie so weit getrieben. Obwohl…was hieß denn weit? Im Grunde war sie nur in der Wohnung ihres „Scheinverlobten“ Reino. Niemals würde sie ihn wirklich heiraten wollen. So wie Reino sie sicher auch nicht. Kurz stellte sich Kyoko die Frage, was genau Reino von ihr hielt. Vor wenigen Wochen hätte er sie sicher noch ohne Gnade in seiner Wohnung hier vergewaltigt. Und jetzt? Er hatte sie nicht angerührt, trotz der Chance, die sie ihm bot. Was ging in ihm vor? Und wieso wollte er ihre Beweggründe für diese Tat wissen? Wieso war er einfach nicht zufrieden damit? Hatte es überhaupt etwas mit ihr zu tun? Oder mit jemand anderem? Oder hatte Reino einfach seine Lebensweise verändert, ohne dass sie etwas davon mitbekommen hatte? Aber, wenn man sich so umblickte, bekam man eigentlich nicht den Eindruck. Kyoko schaute auf ihre Armbanduhr. Heute sollten sie doch im Krankenhaus drehen? Sie hatte noch genügend Zeit um rechtzeitig anzukommen. Sie schaute sich vorsichtig um und schlich ins Bad. Da drin war ihr besonders mulmig. Reinos Bad war gruselig, wie der Rest der Wohnung. Trotzdem schien es einen Hauch Romantik in sich zu haben, was ihr nicht weniger Angst einjagte. Genauso die Tatsache, dass sich die Badtür nicht abschließen ließ. Grausam… Trotz allem überwand sie sich und stieg unter die Dusche… Reino zog den Reißverschluss seines Schlafsackes nach unten, ignorierte die Blumen um ihn herum, machte mit einem starken Hieb die Sargtür auf, richtete seinen Oberkörper nach oben, sah sich müde um, stellte seinen Wecker aus und stieg von dem Podest auf dem der Sarg lag. Er ging hinaus in den Flur und wollte gerade ins Bad spazieren, als er das Rauschen von Wasser darin hörte. Er senkte seine Hand von der Türklinke, drehte seinen Kopf von der Badtür weg und bewegte sich ins Wohnzimmer. Er ging an der Rückenlehne der Ledercouch vorbei und marschierte durch den nächsten dunklen Gang. Dort fand man eine ebenfalls nicht hell beleuchtete Küche vor. Lebte dieser Mann denn komplett im Dunkeln? Er setzte Wasser mit einem normalen Wasserkocher auf und kramte tatsächlich so was wie alltägliche Brötchen hervor, die er mit einem grimmigen Gesichtsausdruck in den modernen Ofen schob. Dann stellte er Teller bereit, dazu verschiedene Belege für die Brötchen und zwei Tassen. Er kramte etwas Besteck hervor und verteilte es auf beiden Seiten, daraufhin nahm er Teebeutel heraus und fragte sich gerade, ob Kyoko überhaupt Tee mochte. Schließlich kam er zu dem Entschluss, dass es ihr Pech war, wenn sie unbedingt bei ihm Frühstücken musste und nahm irgendeine Teesorte, die er in die Tassen hängte. Er hört ein Klacken im Flur und sah wie Kyoko ins Wohnzimmer ging. „Hier, mach weiter!!“, gab er ihr die Anweisung und drückte ihr mürrisch den Wasserkocher entgegen, ehe er selbst im Bad verschwand. Das Mädchen schaute ihm verdutzt hinterher und dann betrachtete sie den vertrauten Wasserkocher ausgiebig. Immer noch wesentlich verwundert betrat sie die Küche und sah den gedeckten Tisch. Eifrig kombinierte sie alles im Kopf und goss dann das Wasser in den Tee. Sie betrachte den Ofen und sah die Brötchen darin, die langsam braun wurden. Ohne weitere Mühen zog sie sie heraus und verteilte sie in dem Korb, der auf der Arbeitsfläche stand. Sie hoffte es sei ein Brotkorb. Wenige Minuten später tauchte der Sänger wieder auf und setzte sich an den Tisch, was Kyoko ihm gleich tat. Still belegte er ein Brötchen und biss hinein, während er die Zeitung las, die er vorher noch geholt hatte. Kyoko starrte ihn kurz an, belegte dann selbst ein Brötchen und aß. Sie hasste eines…Stille, wenn man aß… Es war unangenehm und sie versuchte es dann auch aufzulösen. „Haben sie gut geschlafen?“, fragte Kyoko und bemerkte dann selbst, dass sie wieder in ihre Höflichkeit gefallen war. Und das bei Reino…war sie jemals höflich ihm gegenüber gewesen? „Klar, ist schließlich mein Haus. Du?“, fragte er und schaute immer noch in die Zeitung. „Na ja…schon…“, sagte sie und stellte das ungern fest. Wieder herrschte Stille und Reino blätterte weiter in der Zeitung umher. „Warum bist DU so anders, seit gestern?“, sagte sie und betonte das „du“ mit Absicht extrem laut. „Verstehst DU eh nicht.“, gab er zurück und nun herrschte wirklich komplett Stille. Der Sänger hatte aufgehört zu blättern und die Zeitung beiseite gelegt. „…Wie machen wir das im Krankenhaus, soll ich schnell wieder aufwachen?“, fragte sie dann um das Thema zu wechseln. „Ist mir egal.“, sagte Reino und biss in sein Brötchen. Angesehen hatte er Kyoko noch nicht ein Mal am Tisch. „Gut, dann denke ich mal brechen wir auf.“, meinte sie daraufhin verunsichert und stand auf. „Nehm’ dir’n Taxi. Ich habe keine Lust bei deiner Show mitzumachen.“, erwiderte er und schaute sie mit finsteren Augen an. Kyoko, die ihren Plan gar nicht berücksichtigt hatte, war erst verdutzt, bis ihr genau dieser wieder einfiel. Ihre Aura veränderte sich schlagartig und sie befahl ihm: „Du kommst mit!“ „Vergiss es.“, sagte Reino kühl. Kyokos Dämonen stürzten sich auf ihn, doch er wandte sie mit nur einem Blick ab. „Du bist schwächer geworden und ich stärker. Du schaffst es nicht mich unter deine Kontrolle zu bringen. Im Gegensatz zu dir, habe ich einen Entschluss gefasst. Doch du wirst von Tag zu Tag unsicherer mit deiner Entscheidung.“, erklärte ihr Reino die Situation und grinste dann. Das Mädchen wich etwas zurück. Doch der Sänger machte keine Anstalten ihr nun etwas anzutun. Daraufhin beruhigte sie sich wieder. „Fahr mich doch einfach hin, ich hab kein Geld für ein Taxi mitgenommen.“ „Dein Pech. Sag mal hat dir der Tee geschmeckt?“ „Eh? Ja…aber bitte nimm mich mit, sonst halten wir nur den Dreh auf!“ „Der Film ist mir egal.“ „Mir aber nicht!“ „Immer noch dein Pech.“ „Du brauchst länger um wieder weg zu kommen.“ „Ich werde da sowieso länger bleiben als du.“ „Wieso?“ „Musst du nicht wissen.“ „Ich rufe Kanae an, hast du ein Telefon?“ „Ich bezweifle, dass sie dir helfen wird.“ „Was weißt du schon!“ „Offensichtlich mehr als du.“ „Geben sie mir gefälligst ein Telefon!!“ „Wo ist denn dein Handy?“ „Zuhause.“ „Ziemlich unprofessionell.“ „Wenn man nicht angerufen werden will?!“ „Schaltet man das Handy aus.“ „Ich kann mir aber meinen Pin nicht merken!“ „Wie kannst du dann die ganzen Texte auswendig lernen?“ „…“ „Ich sag dir, es bringt nichts. Sie wird dir nicht helfen, lauf zu Fuß.“ „Das wären zwei Stunden!!“ „Hab ich wenigstens genug Zeit mit allen zu sprechen, obwohl…ruf sie an.“ „Wieso auf ein mal?“ „Weil.“, antwortete Reino zum Schluss und drückte Kyoko ein schnurloses Telefon in die Hand. „Hmpf.“, erwiderte sie knapp und tippte eine Nummer. „Und deinen Pin kannst du dir echt nicht merken?“, fragte Reino verwundert nach. „Ist eben so!“, fauchte Kyoko ihn an und wartete bis Kanae abnahm. „Kanae Kotonami, wer spricht da?“ „Ich bin’s Kyoko.“ „Mehr oder weniger.“, murmelte Reino dazwischen. „Ist etwa Reino bei dir?!“, fragte Kanae daher geschockt. „Nein…“ „Sie bei mir.“, beantwortete der Sänger die Frage. „Oh…“, erwiderte die Schauspielerin daher. „Kanae kannst du mich vielleicht abholen?“ „Warum fährst du nicht mit Reino?“ „Weil er mich nicht fahren will.“ „Oh…wieso denn das? Seid ihr nicht gerade erst frisch verlobt?“ „Sind wir nicht.“, sagte Reino prompt. „Nicht?!“, fragte Kanae nach. //Wusste ich’s doch!!!//, jubelte sie jedoch in Gedanken. „Hol mich bitte einfach hier ab!!!“, schrie Kyoko förmlich in den Hörer. „Nur, wenn du mir Rede und Antwort stehst.“ „…“ „Und?“ „Wie spät ist es?“ „Um Zehn.“ „Okay…“ „Gut, ich bin bald da. Wo wohnt Reino eigentlich?“ „Ist dir mal die dunkelste Villa in ganz Tokio begegnet? Da wohnt er!!!“ „Ah…ja ich weiß wo die steht, gehen jeden Tag Gerüchte um, dass da drin ein hübscher Vampir wohnt. Vor allem seit dieser Sarg hineingetragen wurde…“ „Gut, bis dann!!“ „Tschüß.“ Das Gespräch war beendet, Kyoko setzte sich auf die Couch und wartete. Reino zog währenddessen seinen Ledermantel an und seine Stiefel. Dann kramte er alles was er noch brauchte zusammen und steckte einen besonderen Gegenstand ein. Es klingelt und er machte die Tür auf. „Morgen.“ „Morgen.“ „Kanae!!!!!“, rief Kyoko und stürmte zu ihrer Freundin. In den letzten Stunden, war ihr nicht bewusst geworden, wie sehr ihr ihre Freundin gefehlt hatte. Eigentlich wollte sie sogar mit ihr reden. Aber das gestand sie sich nur in tiefsten innerem ihres Herzens und es drang leider nur schwach durch. „Gut, also los.“, sagte Kyokos Freundin und drehte sich um, um wieder zu ihrem Taxi zu laufen. Kyoko folgte ihr ohne sich von dem Sänger zu verabschieden, was diesen nicht störte, somit hatte er seine Ruhe von ihr. Er stieg auf sein Motorrad, als Kyoko ins Taxi stieg und fuhr gemeinsam mit ihnen zum Krankenhaus. „Okay, Kyoko, warum das ganze?“ „Rache an Ren, er hat mich belogen.“ „Ist es wirklich, das was dich so stört?“ „Na ja seine Vergangenheit ist auch nicht rosig.“ „Heißt das du verurteilst ihn Aufgrund dessen, dass er einige Fehler in seiner Vergangenheit begangen hat?“ „Nein…es ist mir egal, wer er ist, es ist mir egal, was er früher getan hat. Aber es ist mir nicht egal, dass er mich angelogen hat. Mir ist es nicht egal, dass er Geheimnisse mit sich herumschleppt, die mich wirklich etwas angehen. Mir ist es nicht egal, dass er mein Vertrauen in der Hinsicht ausgenutzt hat.“, antwortete sie und ihre Stimme füllte sich mit Wut, Trauer und äußerster Enttäuschung. „Das heißt du bist einfach nur enttäuscht?“, fragte Kanae ungläubig. „NEIN!! ICH BIN STINKSAUER!!! Er sagt mir, er hat keine Geheimnisse und dann das!!! Ich sage ihm, dass ich ihn liebe und er? Er hat nichts gesagt!! Er hat gar nichts erzählt.“ „Nichts? Aber ich hab doch gehört, dass du ihn geküsst hast.“ „Ja…nachdem ich ihm gesagt hatte, dass ich ihn liebe.“ „Na ja ich hab gehört, so direkt hast du das auch nicht.“ „Nein aber ich hab seine Gefühle erst ein Mal entschlüsseln müssen und dann habe ich ihm meine Liebe gestanden. Aber daraufhin hat er nichts gesagt, nicht mal etwas bestätigt. Ich glaube er liebt mich gar nicht.“ „Doch, das tut er, sonst würde ihn nicht das verletzen was du gerade tust.“ „Er hat sich aber auch nicht entschuldigt!“ „Hast du ihm eine Chance gelassen?“ „…Ich will ihm keine Chance lassen!!!“ „Weißt du, dass er denkt, dass du ihn gerade betrügst?“ „Ich betrüge ihn nicht, ich bin nicht mehr mit ihm zusammen.“ „Zwei verschiedene Denkweisen.“ „Man…ich will doch nur, dass er sich entschuldigt…und dass er mir sagt, dass er mich liebt.“ „Dann lass ihn ausreden. Aber ich bezweifle inzwischen schon stark, dass er sich entschuldigen will. Wie gesagt, er glaubt du hast etwas mit Reino. Er ist wütend auf dich und verzweifelt.“ „Ich habe aber nichts mit ihm…aber sagen werde ich ihm das auch nicht!!! Solange er sich nicht entschuldigt!!!“ „Was wäre, wenn du wirklich etwas mit Reino hättest?“ „Aus Rache, wäre das nicht schlimm. Dann weiß er, dass da absolut keine Gefühle im Spiel waren.“ „Das weiß er ja nicht, aber stell dir vor, es wäre nicht aus Rache gewesen, das ist nämlich, was er denkt.“ „Sein Herz würde zerbrechen…ich glaube er würde mich hassen und mir nie wieder verzeihen können, so wie ich damals Sho nicht wieder verzeihen konnte…“ „Richtig…denkst du nun, dass er von alleine ankommen würde um sich zu entschuldigen?“ „Nein…aber wenn er mir das zutraut, kann er auch gleich weg bleiben.“ „Oh man…es ist hoffnungslos…“ „Ja…ist es.“ „Sturköpfe, alle beide…“ „Bin stolz drauf.“ „Merk dir, was ich gesagt hab, vielleicht verschwindet dein Sturkopf ja irgendwann mal.“ „Glaube ich nicht, aber ich werde es mir merken…“ „Gut.“ Nach dem Gespräch herrschte Stille, aber dieses Mal war sie nicht unangenehm. Es war eine geklärte Stille. Dieses Gespräch hatte Kyoko im weitesten die Augen über Rens mögliche Gefühle geöffnet… Und Kanae verstand beide Seiten, vielleicht sollte sie Ren das ganze beichten. Aber würde er ihr glauben? Gestern hatte er ihr schon nicht geglaubt… Pünktlich um 11 Uhr waren sie da. Die Crew war bereit und auch die anderen. Kyoko verschwand in der Maske, in der ihre Schnittwunde an der Hand, die nun eine dicke Kruste war, mit Farbe noch etwas dramatischer hingestellt wurde. Die anderen machten sich auch fertig. Ren war nicht pünktlich… Der Schauspieler hatte gestern einen Gang in eine sehr abgelegene Bar gemacht und etwas zu viel getrunken. Dann hatte ihn der Wirt aufgenommen. Er war weder ausgerastet noch aggressiv gewesen und das hatte dem Wirt den Anlass dazu gegeben. Am nächsten morgen war er dann zu spät aufgewacht und hatte extreme Kopfschmerzen. So schnell wie er konnte war er dann los und hatte sich vorher noch bei dem Wirt bedankt. Doch je mehr er nun im Taxi zum Krankenhaus saß, umso stärker überfiel ihn der Drang einfach wegzurennen und Kyoko nie wieder zu sehen er war verletzt. Er war wütend und wollte ihr nicht zusammen mit ihrem „Schatz“ begegnen. Doch seine jahrelang antrainierte Disziplin verbot ihm das und deshalb erschien er einige Minuten zu spät trotzdem in der Aula des Krankenhauses und wurde auch sofort in die Maske geschickt. Weil das Krankenhaus sie nicht lange drehen lassen würde, musste alles schnell gehen. Sobald die Schauspieler umgezogen waren, mussten sie auf ihre Plätze. „Aktion!“ {Film} Die Wände waren weiß, die Decken, die Gitter der Betten und auch der geflieste Boden erstrahlten in reiner Unschuld. Das Bild eines Krankenhauses, das Verletzte aufnahm und hygienisch zu sein schien. Alles war friedlich und ein Mädchen mit kurzen schwarzen Haaren, sie auf dem Kissen ein einziges Büschel hinterließen, schlief bewegungslos in einem der weißen Betten. Ihre Hand war mit einem Verband umwickelt und ruhte ebenso sanft, wie das Mädchen selbst auf der Bettdecke. Während in diesem Raum alles ruhig war herrschte draußen im Gang allgemeine Aufregung. „Oh mein Gott!!! Was ist wenn sie stirbt!!!!“, schrie Satoru durch den Gang und lief aufgebracht hin und her. Akira konnte das nicht mehr länger mit ansehen und zog seine Verlobte in seine Arme und sprach sanft zu ihr: „Sie wird nicht sterben, das war nur eine Handverletzung, nichts ernsthaftes.“ „Aber wenn sie nun eine Blutvergiftung bekommt!!!“ „Die Wunde wurde gereinigt und desinfiziert, alle Splitter sind entfernt worden, du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen.“, erwiderte Akira und sein Blick stimmte nicht mit seiner Stimme überein. Er war wütend. Passte das? Doch der Dreh musste weitergehen, die Schauspieler selbst waren nun verantwortlich, kein Regisseur konnte nachfragen, ob er wirklich so gucken sollte. Satoru reagierte: „Akira? Wieso bist du so wütend?“ „Ich kann nicht nachvollziehen, wieso sie den Spiegel zerschlagen hat.“ „Und darauf bist du wütend?“ „Nein, ich weiß nicht was sie mit Jatoru gemacht hat.“ „Das ärgert dich? Ich glaube nicht, dass Jatoru sie geärgert hat. Er war wirklich hilfsbereit und ich glaube er liebt sie. Ich bin mir sicher, dass er ihr nichts getan hat. Wieso auch.“ „Das ist nicht das was mich ärgert.“ „Was ärgert dich denn dann?“ „…Nichts…“ Akira blockte ab, er wollte nicht mehr darüber reden. Er regte sich über sich selbst auf. Er war sich sicher, dass er Schuld hatte, doch wieso genau konnte er sich nicht denken. War sie vielleicht ausgerastet weil er Satoru heiraten wollte? Eigentlich konnte er sich das nicht vorstellen. Das war ja auch der Grund wieso er überhaupt den Heiratsantrag gemacht hatte. Er wollte sich sicher sein. Aber es hatte nichts gewonnen. Im Gegenteil, er war sich seiner Entscheidung pro Sekunde immer unsicherer. Am liebsten wäre er jetzt bei Yoko und nicht bei Satoru… Jatoru stand ebenfalls draußen im Gang und beobachtete die beiden. Als Akiras und sein Blick sich begegneten schaute er weg. Im Gegensatz zu ihm wusste er was los war. Yoko liebte Akira und war verzweifelt. Er selbst hatte ihre Verzweiflung ausgenutzt und sie geküsst. Aber sie hatte eh keine Chance mit Akira, deshalb hätte sie doch nachgeben sollen…aber was hatte sie gemacht? Ihm eine Ohrfeige verpasst. War er vielleicht doch Schuld, dass sie den Spiegel zerschlagen hatte? Das größte Problem jedoch war, dass sie seine Schwester ist. Das wusste er. Er war in seine eigene Schwester Hals über Kopf verliebt. Aber sie nicht in ihn. Was sollte er tun? Was konnte er tun? Vorerst würde er nichts tun. Er würde schweigen und machen, was ihm möglich war. Vielleicht war Egoismus das einzige was ihn antreiben konnte. Und solange nichts geschah…nicht noch so etwas schlimmes…sollte das so bleiben. Nur so würde er erst mal mit diesen Gedanken leben können. Für sich selbst tat er einfach das richtige… „Die Patientin ist ansprechbar.“, erwiderte eine mürrische Krankenschwester, die gerade aus dem Zimmer gekommen war. „Na endlich!!! Yoookoooooooooo!!!“, schrie Satoru und rannte mit vollem Tempo ins Zimmer zu ihrer Freundin, die die Augen leicht geöffnet hatte. „Man ich hab mir ja solche Sorgen gemacht!!! Wieso hast du den Spiegel nur zerschlagen? Was ist mit dir?“, fragte die braunhaarige und setzte sich auf die Bettkante. „Nichts…“, log Yoko und drehte ihren Kopf weg. „Nichts?! Und deshalb zerstörst du einfach den Spiegel? Sag mir was du hast!!!“, forderte ihre Freundin. „Lass sie Satoru…“, sprach Akira, der ebenfalls ans Bett getreten war und der schwarzhaarigen einen kurzen traurigen Blick schenkte. „Warum sollte ich?!“, fauchte das besorgte Mädchen daraufhin und starrte dann ihrer Freundin direkt in die brauen Augen: „Du sagst mir jetzt, wieso du das getan hast!!!“ „Mir war danach.“, bekam sie als Antwort und die schwarzhaarige brach den Blickkontakt. Satoru stand auf und warf Yoko einen verärgerten Blick zu, ehe sie einige Meter nach hinten ging und beleidigt im Raum stehen blieb. Jatoru setzte sich dann schnell auf die Stelle, wo die braunhaarige noch zuvor gesessen hatte. „Verschwinde!!!“, rief Yoko und schlug mit ihrem gesunden Arm nach ihm. „Nein. Yoko, ich liebe dich. Gib mir eine Chance!!!“, bat er daraufhin und wich nicht vom Fleck. Die schwarzhaarige schwieg und sah zu Akira, der gedankenverloren aus dem Fenster sah. Yokos Blick wurde traurig und sie betrachtete den Verband an ihrer verletzten Hand. „Du willst also eine Chance?“, fragte sie und sah nun wieder zu dem jungen Mann, der auf ihrem Bett saß. „Ja, natürlich!!“, antwortete Jatoru prompt. „Dann sag Akira, wer deine Schwester ist. Ich glaube, nichts auf der Welt interessiert ihn mehr…“ „Das…kann ich nicht.“ Akira hatte inzwischen verwundert zu Yoko geschaut und Satoru ebenfalls. Dann sah sie ihren zukünftigen Mann an und ging auf ihn zu. „Warum willst du das wissen?“ „Will ich doch gar nicht mehr… Mir ist es egal…wirklich…ich weiß nicht wieso sie das will. Yoko? Weißt du wer Jatorus Schwester ist? Weiß Jatoru das denn überhaupt?!“, fragte er sie und sie schenkte ihm einen wütenden Blick. „Der Gedanke daran hatte dich Tage und Nächte nicht schlafen lassen und nun sagst du, du willst es nicht mehr wissen?“ „Ich habe eine Entscheidung getroffen. Akzeptiere sie…bitte…“ „Entscheidung? Ich habe nicht von deiner Hochzeit gesprochen!“ „Ich auch nicht.“ „Gut!!“, fauchte Yoko richtig und drehte ihren Kopf wieder weg, „du kannst es lassen Jatoru, wer auch immer deine Schwester ist. Akira soll es dann eben NIE erfahren.“ Jatoru starrte Yoko durchdringend an und sagte dann: „Gibst du mir auch so eine Chance?“, Akira hätte er eh niemals etwas davon gesagt. Er könnte auf dumme Ideen kommen… Yoko schwieg erneut. Satoru warf ihr einen fragenden Blick zu. Generell hatte sie keine Ahnung mehr, was hier gespielt wurde. Es war alles seltsam geworden. Yoko war anders, Akira war anders und Jatoru hatte irgendwie immer gedrückte Laune. Dabei schien er zu wissen, wer seine Schwester ist… Nach einiger Zeit schaute Yoko Jatoru wieder direkt an und sagte: „Ich kann es versuchen. Ist wohl eh das Beste.“ In der Zeit in der sie bewusstlos war, hatte sie in vielen Träumen einiges durchgemacht. Sie hatte viele Erinnerungen durch ihren Kopf gehen lassen und kannte nun ihre Gefühle. Gegen Jatoru hatte sie zwar nichts, aber etwas schien sie von ihm abzuhalten. Satoru war ihre beste Freundin und blieb es auch. Niemals hätte sie sich eingestanden, dass sie sich in den verlobten ihrer besten Freundin verliebt hatte. Doch in diesen Träumen war es so offensichtlich geworden, dass es einfach so sein musste. Die schwarzhaarige warf Akira noch ein mal einen traurigen Blick zu, kniff dann ihre Augen fest zusammen und versuchte fieberhaft dieses Gefühl in ihr zu verdrängen. Für Akira, für Satoru und auch für Jatoru. Denn diese Situation war so verquer, dass sie, wenn sie ihn vergessen würde und sich neu verliebe, das einzig richtige tun konnte um es simpel zu machen. Hier spürte nur einer Schmerzen, sie. Nicht alle drei… „Cut!“, rief Kyoko, die sich inzwischen zur halben Regisseurin ernannt hatte und stieg aus dem weißen Bett. „Ich denke wir sind fertig. Die nächste Szene werden die Hochzeitsvorbereitungen sein, einverstanden?“, fragte sie ihre eigentlichen Mitbestimmer, die aber alle nickten. Kanae betrachtete Ren…hatte er seinen Plan noch im Kopf? „Tsuruga-san, ich möchte sie gerne noch ein Mal sprechen!“, sagte sie und er schaute sie kurz, mit müden Augen und desinteressiert an. „Unter 4 Augen! Okay?“, forderte sie und ging vor, ehe sie stehen blieb und den antriebslosen Schauspieler betrachtete. Wütend ging sie zurück und zog ihn mit sich um die Ecke. „Hey, sag mal hörst du noch?“, fauchte sie da. „Kannst du bitte leiser schreien? Wie wär’s wenn gar nicht. Ich bin heute nicht in der Stimmung für eine Unterhaltung.“, erwiderte Ren in einem sehr genervten Ton. „Ist nur ne kleine Frage, und wieso leiser? Hast du Kopfschmerzen? Wieso siehst du eigentlich so müde aus?“, fragte sie ihn halb wütend, halb besorgt. Dieser Mann sah heute wirklich nicht so aus, als würde es ihm gut gehen. Dabei tat er das sonst immer. Anfangs dachte sie, er hätte sich so auf den Film eingestellt, aber nun? „Ich habe wenig geschlafen und habe deshalb Kopfweh.“, log Ren. „Kannst du mir nicht erzählen!! Schauspieler schlafen immer wenig!!! Entweder du hast gar nicht geschlafen oder hast vielleicht einen Kater?“, fragte Kanae scharfsinnig. „Ja er heißt Jimmy, heute morgen abgeholt vom Tierheim und deshalb bin ich müde.“, log Ren aber sarkastisch. Ihm war bewusst, dass sie ihm jede Ausrede sowieso nicht abkaufen würde. Und nachfragen, bis sie alles wusste würde sie auch…Diese Freundin passte wirklich zu Kyoko… „Wie viele Whiskys?“, fragte sie schnell nach. „5…glaube ich.“, antwortete er und starrte an die Wand. Er wusste, dass Alkohol nicht gut war, sondern nur eine vorübergehende Ablenkung, um vor seinen Problemen zu fliehen. „Biere?“, fragte die Schauspielerin ihn weiter aus. „Keine, nur Whiskys.“, erwiderte Ren, konnte ihr aber trotzdem nicht in die Augen sehen. So wenig waren 5 Whiskys nämlich nicht… „Geht ja noch. Aber trink demnächst einfach gar nichts sondern löse das Problem. Nicht wegtrinken, lösen.“, sagte Kanae und wollte nun zu ihrer Frage kommen. „Wenn ich wüsste wie, dann gerne. Kyoko will nicht mit mir sprechen und ich auch nicht mit ihr.“, sagte er ein wenig beleidigt und wütend. „Wie war das mit deinem Plan? Durch den Film zu retten, was zu retten ist?“ „Unmöglich, sobald ich Reino sehe.“ „Wieso?“ „Weil er mit ihr verlobt ist, alle meine Hoffnungen verschwinden wenn ich daran denke. Wirklich….alle…“, man sah Ren die Verzweiflung an, die ebenfalls in seiner Stimme mitschwankte, wenn er sprach. Ihm ging es wirklich schlecht. Er war wütend, verletzt und sah keinen Ausweg mehr. Er wollte ihn auch nicht mehr sehen. Wenn er sie und Reino sah, vergruben sich Bilder tief in seinen Kopf, die nur puren Hass auslösten. Gegen eben diesen und sie. „Er ist aber nicht mit ihr verlobt!!“ „Ist er doch, wenn er es schon selbst zugibt.“ „Ich habe dir meine Theorie schon ein Mal dazu gesagt.“ „Blödsinn, diese Kraft besitzt sie nicht.“ „Das redest du dir nur ein, weil du sie so, wie sie jetzt ist, nicht mehr haben willst. Nicht wahr? Diese dämonische Aura, diese verbitterte Seele.“ „Ja…“ „Aber du bist der einzige, der sie noch retten kann!!“ „Wenn sie mich vergisst, kann sie jeder retten.“ „Ach!!! Verdammt!!! JETZT HÖR AUF DAMIT!!! HÖRT BEIDE AUF DAMIT IHT DÄMLICHEN STURKÖPFE!!!!!!“, schrie Kanae wutentbrannt und es donnerte durch den ganzen Gang. Die Crew versammelte sich um die beiden und fragten nach ob alles in Ordnung sei, doch Kanae war entnervt und ging einfach zwischen sie durch, nach draußen. Ren ging ebenfalls ohne ein Wort und setzte sich im Innenhof des Krankenhauses, durch den täglich mehrere Patienten einen Spaziergang machten, auf eine Bank im Schatten eines Baumes. Kanae war auf die Wiese, die hier gründlich gepflegt wurde gegangen und hatte sich ins Gras gesetzt. Die Sonne schien hier herrlich herüber und nur so wollte sie sich erst ein Mal entspannen. Doch dann kam schon der nächste… „Hey, wütend? Oder einfach ausgelaugt?“, fragte Reino und setzte sich neben sie in das Gras. „Beides.“, erwiderte sie knapp und ließ die Sonne auf ihr Gesicht scheinen. „Ich hab Kyoko gestern gefragt, wieso sie das alles tut. Aber sie wollte mir nicht antworten…weißt du darüber genaueres?“, fragte Reino und hielt mit seinem Mantel, die Sonne extra von seinem Gesicht weg. „Wieso interessiert dich das?“ „Nun, sie benutzt mich, ich finde, das ist Grund genug.“ „Ja….also, sie…“ {Parkbank} Der Schauspieler saß eine ganze Weile da und starrte in das Grün der Büsche und Bäume um ihn herum, als ihn plötzlich jemand beim Namen nannte. Erstaunt schaute er ihn an und warf ihm dann einen wütenden Blick zu. „Was willst du Beagle?!“ „Stopp mal, ich bin in friedlicher Absicht hergekommen.“ „Ach, seit wann ist jemand wie du friedlich?“ „Schon immer, Koon. Und du weißt das am besten.“ Ren verstummte kurz, setzte dann aber wieder zur Sprache an. „Wie kommst du darauf, dass du mich erstens bei meinem wirklichen Namen und zweitens auch noch meinem Vornamen nennen darfst?“ Reino setzte sich neben den Schauspieler auf die Bank und kramte etwas aus seiner inneren Brusttasche seines Mantels hervor. „Ich glaube, das gehört dir.“ „Ist das…ein Splitter von „Koon“?“ „Ja. Ein Splitter voll mit schmerzhaften Erinnerungen deinerseits und wenigen von Kyoko.“ „Hah, hat dir Kyoko das verraten?“ „Nun, nein, hat sie nicht. Den Splitter habe ich auf dem Asphalt vorm Daruma-ya gefunden. Schätze Autos und Abwasserkanäle haben die übrigen Teile verschleppt.“ „…Sie muss mich wirklich hassen. Aber sag mir eines. Wieso erzählst du mir das? Und woher weißt du das überhaupt, dass es „Koon“ sein muss?“ „Habe ich mich eigentlich so verändert?“ „Wie?“ „Fällt dir gar nichts auf?“ „Nein…“ „Nicht mal die Liebe zu Dämonen und Fantasiegeschichten, erinnert dich an mich?“ „…“ „Ich wünschte, ich könnte dich hassen.“ „…“ „Erinnerst du dich? Kyoto, New York?“ „…“ „Ich bin dir gefolgt, als du 10 warst. Nach New York. Der einzige Freund, den du hattest damals. Kyoko ausgenommen.“ „Nein…unmöglich…“ „Ich kenne dich 15 Jahre deines Lebens und du sagst nach 5 läppischen Jahren unmöglich, dass ich es bin?“ „John?“ „Bingo.“ „Ich…glaub es nicht. Soll ich mich jetzt freuen oder nicht?“ „Hab ich auch gedacht, als ich herausfand wer du bist.“ „Und?“ „Keins von beidem war angemessen…aber ich war dir gegenüber wenigstens loyal.“ „Gut, dann erzähl mir, warum du hier bist. Sicher nicht deshalb…oder?“ „Nein, nicht unbedingt.“ „Erst Mal solltest du wissen, dass ich nicht mit Kyoko verlobt bin.“ „…Okay…tut mir Leid Kanae…“ „Zweitens, weiß ich den Grund wieso, sie sich so benimmt.“ „Weil ich „Koon“ bin?“ „Nein, das stört sie weniger. Es ist eher die Tatsache, dass sie es nicht wusste.“ „Nun weiß sie es doch…“ „Ja, aber sie hatte dir vertraut. Und wie ich von Kanae gehört habe, hattest du ihr etwas versprochen. Und zwar, dass du ihr deine Geheimnis anvertraust. Zumindest die wichtigen, die sie etwas angehen.“ „Meine Vergangenheit ist kein wichtiges Geheimnis, es ist ein erbärmliches.“ „Mag sein, aber sie kannte Koon ja. Und du hast ihr trotzdem nichts erzählt, obwohl sie so oft, sogar vor dir oder mit dir, von ihm sprach. Nun denkt sie du vertraust ihr nicht und liebst sie genauso wenig. Sie fühlt sich verarscht.“ „Das soll sie wirklich denken?“ „Du hast ihr offenbar nie gesagt, dass du sie liebst.“ „Eh?...Ja…stimmt…“ „Hm…ich hab eine Idee.“, sagte Reino plötzlich und war froh, dass Ren das ganze gut aufgenommen hatte und durch die Vertrautheit aus der Vergangenheit, ihm auch sofort alles geglaubt hatte. Freundschaft schien nicht zu versiegen. Auch nach 5 Jahren ohne Kontakt nicht. Jedenfalls nicht diese. Er gab Ren den Splitter des Steines. „Wie wär’s wenn du ihr wirklich sagst, dass du sie liebst. Vielleicht vergibt sie dir dann.“ Ren schwenkte den Splitter in seiner Hand. „Ich glaube kaum, dass sie mir zuhören wird.“ „Dann benutz den Stein.“ „Wie soll ich den denn benutzen?“ „Überleg dir was.“ „Danke, du bist echt ne tolle Beratung.“ „Wie immer.“ „Stimmt.“ „Habe übrigens trotzdem dazu gelernt.“ „Ach? Was denn?“ „Ich weiß jetzt, was du mit Liebe meinst.“ „Ich hatte nicht Liebe gesagt, sondern Freundschaft!!!“ „Nun, damals hatte ich dir das noch abgekauft. Aber heute nicht mehr. Inzwischen kenne ich das Gefühl.“ „Du meinst ich war in Kyoko schon damals?...ich war doch…gerade mal 10.“ „Aber dein Blick hat dich verraten!“ „Na toll…ich sollte mir echt mal ne Maske zulegen…“ „Nein, lieber nicht. Nicht noch ein Mal, bleib so menschlich, wie Kyoko dich wieder gemacht hat.“ „Menschlich?“ „Ein Mensch ist nicht perfekt, das ist ein Roboter.“ „Ja, okay, ich verstehe…“, und plötzlich lachte der Schauspieler. Reino grinste zufrieden. DAS war Koon. „Wieder normal?“ „Denk’ schon.“ „Fällt dir jetzt ne Möglichkeit ein, deine Liebe genauso zu heilen?“ „Ja…aber du musst mir helfen…“ „Ich höre.“, versprach Reino und lauschte Rens Geflüster. „Klingt gut, und was machst du danach?“ „Wirst du schon sehen.“, erwiderte Ren und grinste übers ganze Gesicht. „In Ordnung.“ „Sag mal…wen liebst du denn? Oder ist das schon wieder vorbei?“ „Nicht Kyoko.“ „Tolle Antwort.“ Kyoko saß im Flur des Krankenhauses und betrachtete gerade Kanae, die im Gang etwas umherschwankte. „Kanae??? Hast du einen Sonnenstich?“, fragte sie besorgt und stand auf um ihrer Freundin zu Hilfe zu eilen. „Nein…es ist…er…ich…er…“ *flashback* „sie…glaubt, dass Ren sie nicht liebt, sondern nur an der Nase herum führt.“ „Warum sollte er sie nicht lieben?“ „Weil er es ihr noch nicht gesagt hat.“ „Lass mich raten, genau das will sie?“ „Richtig. Aber Ren das klar zu machen ist eine unmögliche Angelegenheit.“ „Hmm…lass das mal meine Sorge sein.“ „Was? Wie willst du das anstellen?“ „Ich hab darüber nachgedacht und denke einfach mit der Wahrheit.“ „Ich hab’s doch auch schon damit probiert.“ „Ja, du, aber du bist nicht…na ja auch egal.“ „…sag mal schadet dir die Sonne?“ „Nein geht schon!“ „Liegt es am Visual Kei?“ „Ja, meine Haut soll blass genug sein um mit Fuwa zu konkurrieren. Obwohl, den habe ich eh schon längst in allen Disziplinen ausgestochen. Ich verstehe nicht, dass Kyoko das nicht hinbekommt. Vielleicht nimmt sie ihre Rache nicht mehr allzu ernst.“ Kanae lachte, Reino lächelte sie an. „Ich denke, ich werde mal Mais suchen gehen.“, sagte Reino und stand auf. „Hier? Das findest du hier nicht. Schon mal ein Maisfeld in dem Innenhof eines Krankenhauses gesehen?“ „Nicht diesen Mais.“, sagte er, verstummte aber, als ihm schwindelig wurde und schwarz vor Augen. Er droht umzukippen und wieder im Gras zu landen, doch dann spürte er eine helfende Hand die ihn stützte. „Alles in Ordnung?“, fragte Kanae. „Ja, ich habe Anämie, das ist normal. Ich bin einfach zu schnell aufgestanden.“, beantwortete Reino die Frage der schwarzhaarigen. „Gut. Nicht, dass du mir vor meinen Augen zerfließt.“, scherzte sie. „Das mit der Sonne und Vampiren halte ich für ein Gerücht. Ist bestimmt entstanden, weil sie tagsüber schlafen um in der Nacht besser jagen zu können.“, scherzte er mit und gewann allmählich wieder die Sicht. Ein Kribbeln durchfuhr ihn aber immer noch. Er hatte es als Begleiterscheinung angesehen, doch jetzt war alles wieder in Ordnung, nur das Kribbeln war noch da. Er betrachtete seine Hand, die Kanae hielt um ihn damit aufrecht zu erhalten. Das Kribbeln ging von ihr aus. Dann sah er den Arm der anderen Person entlang und musterte ihre gelbes T-Shirt, wanderte dann zu ihrem Hals hoch und betrachtete ihr Gesicht ausgiebig, die schwarzen Haare die darum umherflatterten und die blauen Augen die ab und zu von ihren Lidern verdeckt wurden. Er hatte nun komplett seinen Halt wieder gefunden, aber das Gefühl hörte nicht auf, und es kam seltsamerweise von einem Ort, an dem er glaubte, da sei nichts mehr. Ein lautes Klopfen pochte in seinen Ohren wieder und er blinzelte kurz verdutzt über dieses merkwürdige Gefühl. Dann fasste er sich und bemerkte die Sehnsucht die ihn ebenfalls durchfuhr. Er trat einen Schritt an Kanae Kotonami heran und sie schaute ihm von unten entgegen. Er sah sie mit einem liebevollen, aber auch ernsten Blick an. Dann fasste er ihr unters Kinn, ehe er es anhob und ihre Lippen aufeinander trafen. Nach kurzer Zeit, zog er seinen Kopf wieder weg und starrte sie etwas durcheinander an. Kanae hatte ihre Augen weit geöffnet und war starr vor Schreck. Reino ging ein Blitz auf, er wusste, was er für sie empfand. Es war unglaublich, dass er es jemals empfinden würde. Doch er tat es. Und gerade, weil es so unglaublich war, musste es raus. Er musste es ihr sagen, er würde sich nicht von den Sorgen, vielleicht nicht geliebt zu werden umzingeln lassen, wie alle anderen. Er war Reino, nein, John und würde das nicht durchmachen. Wenn man ein Leben lang gehasst wurde, kann es doch gar nicht so schlimm sein. Er öffnete seinen Mund und sprach: „Kanae, ich liebe dich.“ Sie starrte ihn nur verwirrt und verunsichert an. Reino ertrug das nicht. Eben war ihm klar geworden, dass sie der einzige Mensch war, bei dem es ihm GERADE Sorgen machte nicht geliebt zu werden. Er lächelte knapp, drehte sich um und ging. Er hinterließ eine völlig fertige Kanae… *flashback ende* „er…er hat mich geküsst…er liebt mich…“ „Wer?“ „R-Reino…“ kap 20 ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)