Ageha no kage von VampirSchäfchen (~Schatten des Schmetterlings~) ================================================================================ Kapitel 12: Reunion ------------------- Mau~ ^^ Ich war fleißig... Finde ich zumindest... Wie auch immer... Hier das nächste Kapitel ^^ Danke fürs lesen und ganz doll viel danke an alle KommiSchreiber~ *strahl* *schnurr* XII. Reunion In den Gewölben des Kellers wurde ein Sargdeckel mit einem scharrenden Geräusch zur Seite geschoben. Hunger nagte an dem schwarzhaarigen Vampir, der dem Sarg kurz darauf entstieg. Shinyas Nähe, die Begegnung mit Kyo, und seine Verspätete Rückkehr in das Innere des Sarges hatten in geschwächt und sein Körper verlangte nun nach frischem Blut. Shinya wartete ohne Zweifel dort oben auf ihn. Der Gedanke an den zarten, weißen Hals des zierlichen Geschöpfes machte sich in ihm breit und ließ schmerzhaftes Verlangen in ihm entstehen. Er wollte nicht nur das Blut dieses jungen Mannes, sondern auch seinen Körper, von den hübschen, schlanken Beinen bis zu den seidigen weichen Haaren des Jüngeren. Asagi biss sich heftig auf die Lippe und schmeckte sein eigenes, unreines, totes Blut. Genau vor diesem Wesen, das gerade in ihm erwachte musste er Shinya beschützen. Mit zitternden Händen strich der Vampir sich das glatte schwarze Haar aus dem Gesicht und verharrte für einen Augenblick mit geschlossenen Augen um sich zu beruhigen. Um nichts in der Welt durfte er seine Selbstbeherrschung jetzt verlieren, und sich seiner Gier hingeben. Trotz all der Mühe drängte sich die Erinnerung an das unterdrückte Keuchen des Braunhaarigen in seine Gedanken, und entlockte ihm ein breites Grinsen. Ja, ich wollte den hübschen Jungen, doch er würde ihn sich nicht nehmen. Seine Fingernägel gruben sich tief in das Fleisch seiner eigenen Hand. Keiner würde ihn anrühren, er selbst nicht, und auch nicht Kyo, wo immer sich dieser gerade auch aufhalten mochte. Mit geringem Interesse betrachte Asagi seine blutige Handfläche. Langsam, und doch deutlich sichtbar begann sich die Wunde zu schließen, ohne das Blut gerann, und den Fluss der roten Flüssigkeit stoppte. Nach wenigen Minuten war seine Haut wieder verheilt und nichts außer den Blutflecken auf dem steinernen Boden erinnerten an die Verletzung. Kaoru hatte viel Zeit darauf verwand nach einer medizinischen Begründung für dieses Phänomen zu suchen, doch egal wie viele Bücher er gelesen hatte, er konnte keine finden. Vampire waren eben doch nichts anderes als verfluchte Existenzen, aus Verlangen und Egoismus geboren, ohne die Erlaubnis zu leben oder glücklich an der Seite von Menschen leben zu dürfen. Langsam und bedacht seine Ruhe zu bewahren verließ er das Gewölbe und betrat die unterirdischen Tunnel und Gänge. Sein Herz hätte wohl mit jedem Schritt, den er der Oberfläche näher kam, schneller geschlagen, wenn es nicht schon vor Jahrzehnten stehen geblieben wäre. Vollkommen unvorbereitet überfiel ihn dieser Gedanke und erweckte tiefe Trauer in ihm. Erneut empfand er Hass auf Közi, der ihn zu dem gemacht hatte, was er in dieser Nacht war, und immer sein würde. Ohne ihn zu fragen hatte er sein sterbliches Leben beendet und ihn zu einer nach Blut gierenden Bestie gemacht. Shinya war es gelungen sich voll und ganz in das Buch zu vertiefen, und hatte nicht einmal das Verscheiden der Sonne wahrgenommen. Darum war er sichtlich erschrocken als die Tür zur Bibliothek, dieses Mal aus Richtung des Ankleidezimmers, geöffnet wurde, und Asagi herein trat. Der erschrockene Ausdruck auf den Zügen des Jüngeren versetzte dem Vampir einen heftigen Stich in die Brust. Sollte Shinya ihn jetzt, wo er über ihn bescheid wusste, doch fürchten? Seine Ängste wurden zerstreut als sich ein glückliches Lächeln auf die Lippen seines Gegenübers schlich und sich dieser hastig aufrichtete, das Buch beiseite legte und sich ihm näherte. „Dieses Kleid steht dir sogar noch etwas besser als das andere…“, Asagi lächelte sein Kammermädchen an und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Vorsichtig zog er ihn in seine Arme. War der Geruch des Jungen schon immer so betörend gewesen? Seine Sinne überschlugen sich geradezu als der zierliche, warme Körper sich an ihn schmiegte. Ganz deutlich hörte er das Schlagen seines Herzens, in einem unruhigen und dennoch stetigen Rhythmus. Zärtlich strich er über den schmalen Rücken des anderen, streifte mit den Lippen dessen Wange und schließlich seinen Hals. Bereitwillig neigte der Jüngere den Kopf zur Seite. Asagi entblößte seine Fangzähne. Es war ganz einfach. Nur ein Biss. Sein Unterkiefer zuckte. Shinya behielt die Augen halbgeöffnet als er spürte wie die Zähne des Schwarzhaarigen auf seine Haut legten. Egal was sein Herr nun tun würde, es war ihm recht und er verspürte keine Reue, dem hübschen Wesen begegnet zu sein. Die Arme des Schwarzhaarigen schlangen sich fester um den schmächtigen Körper seines Opfers, der Druck der weißen Fänge nahm zu. Unvermittelt schrak Asagi zurück und starrte Shinya aus aufgerissen Augen an. „Es… es tut mir Leid, ich wollte nicht….“, sein ganzer Körper zitterte und er schüttelte entgeistert den Kopf. „Ich wollte wirklich nicht….“, er wich zurück, von sich selbst angeekelt. Der Jüngere sah ihn ruhig an. In seinen Augen lag nicht der geringste Vorwurf, kein Hass, kein Abscheu. Und dieses Wesen hatte er verletzen wollen. Eine einzelne Träne rann über die schneeweiße Haut. „Vergib mir….“, flüsterte er leise. Der Jüngere schüttelte nur den Kopf. „Es ist schon in Ordnung…“, er wollte die Hand ausstrecken um Asagi zu berühren, doch dieser schreckte erneut zurück. „Bitte… Komm nicht näher… Ich will dir nicht wehtun…“, flehte der Vampir leise. „Ich muss gehen… Bleib hier… und warte auf mich….“ Ohne einen weiteren Blick auf das zierliche Geschöpf zu werfen floh er aus dem Zimmer. Von tiefster Trauer erfüllt sah Shinya ihm nach, starrte ewig auf den Punkt, an dem sein Meister bis eben gestanden hatte und berührte dann zögerlich die Stelle an seinem Hals, auf der die Zähne des Vampirs geruht hatten. Asagi hatte so geschockt ausgesehen. Der Anblick hatte sich in das Gedächtnis des jungen Mannes eingebrannt, und brachte ihn nun dazu in stumme Tränen auszubrechen. Er ließ sich auf der Fensterbank nieder und schmiegte sich verlassen an den kalten Rahmen, während weiterhin Tränen über seine Wangen rannen. Dass Asagi so darunter litt, dass er ein Vampir war, hatte er nicht gewusst. Wie schwer musste es für ihn sein, sein natürliches Verlangen nach Blut zu unterbinden? Betrübt betrachtete er sein eigenes Spiegelbild im Fenster. Wenn er auch einer von ihnen werden konnte, dann wäre es viel einfacher. Und er könnte weiter an Asagis Seite bleiben, ohne dass dieser sich wegen ihm quälen musste. Noch immer weinend rollte er sich auf der Fensterbank zusammen, die Knie eng an den Körper gezogen, und schloss die Augen… Erst als er weit von seinem Anwesen entfernt war, hörte Asagi zu rennen auf. Er hätte ihn fast gebissen. Er hatte so kurz davor gestanden. Der Schwarzhaarige fasste sich an den Kopf und versuchte Klarheit in seine Gedanken zu bringen. Er hatte es nicht gewollt, und doch war es fast dazu gekommen. Er war ein verdammtes Monster. Er liebte diesen Jungen, und konnte ihn nicht einmal vor sich selbst beschützen. Kraftlos sank er an einer der Mauern in sich zusammen. Und doch schuldigte Shinya ihn nicht an. Im Gegenteil zeigte er Verständnis. Anstatt wegzurennen gab er sich der Gefahr hin, ohne darüber nachzudenken, dass es ihn das Leben kosten konnte. Ein verzweifelter Klagelaut kam über die Lippen der Gestalt, welche einem gefallenen Engel gleich in der Dunklen Gasse kauerte. Er hatte es nicht verdient ein Geschöpf wie Shinya nur auch noch so flüchtig zu berühren. Trotzdem hatte er einfach nicht anders gekonnt als sich dem hübschen Wesen zu nähern. Seit er ihn zum ersten Mal erblickt hatte. Damals war es nur eine wage Zuneigung gewesen, Faszination für einen Jungen, der in Frauenkleidern in einem kleinen Ausschank arbeitete, Anziehung auf Grund des zierlichen Körperbaus. Und nun war es so weit gekommen, dass er sich nicht mehr beherrschen konnte. Gramvoll und wütend auf sich selbst schlug er die Faust gegen das harte Mauerwerk. Voller Genugtuung spürte er den betäubenden Schmerz, der sich von seinen Fingern über seine Hand zu seinem Ellenbogen ausbreitete. Je horchte Asagi auf. Er hatte nicht bemerkt, dass sich jemand genähert hatte und ihn nun vom Ende der Gasse aus beobachtete. Zu seiner Beruhigung konnte er einen unregelmäßigen Herzschlag vernehmen, der ganz eindeutig von jener Person herrührte. Für einen winzigen Moment hatte er geglaubt Kyo oder sogar Közi hätten ihn aufgespürt. Doch was sich ihm nun zögerlich näherte war ganz eindeutig ein Mensch, eine Frau wie er mit einem kurzen Blick feststellte. Mit gleichgültiger Miene ließ er sie näher kommen. Ein Freudenmädchen, das in dem hübschen jungen Mann, der in ihren Augen nur aus hohem Hause stammen konnte, eine rentable Einnahme Quelle sah, trat vor ihn hin. „Ihr seht so kummervoll aus, mein Herr…. Erlaubt mir euer Leid etwas zu lindern…“, Asagi musterte sie aus seinen tief roten Augen und erhob sich in einer geschmeidigen Bewegung, „Deine Bitte sei dir gewährt…“ Verzückt betrachtete das Mädchen ihren vermeintlichen Freier. Ein Engel, ganz ohne Zweifel. Sie knöpfte seinen Überrock auf du streifte ihn über seine Schultern ab. Asagi lachte rau. „Aber meine Liebe… Nicht so voreilig!“ Die junge Frau schrie auf als der Vampir sich in ihrem Hals verbiss. Warmes Blut benetzte seine Lippen, füllte seinen Mund und ließ ihn alle Rücksicht vergessen. Er biss erneut zu. Er trank sich an dem Blut des schmutzigen Mädchens satt. Schmutziges Blut wie es zu einem Wesen wie ihm passte. Kaum dass er genug hatte, ließ er den Körper des Freudenmädchens achtlos auf den kalten Boden fallen. Mit geschlossenen Augen ließ er seinen Blutrausch abklingen. Als er dein Opfer erneut ansah, lag keine Verachtung mehr in seinen Augen. Er hatte ihr Unrecht getan, doch nun spielte das keine Rolle mehr. Er ging neben ihr in die Hocke und legte sie sorgsam auf den Rücken, faltete ihr die Hände auf dem Oberkörper und strich ihren zerschlissenen Rock glatt. „Du hast dich in all den Jahren nicht verändert…“, tönte es von einem der Dächer, „Wie eh und je bist du erfüllt von heuchlerischem Mitgefühl und Selbstmitleid…“ Eine Schwarzgekleidete Gestalt sprang mit einem eleganten Satz vom Dach und landete vor ihm. Ein schwacher, süßlicher Duft erfüllte die Gasse. Ein Paar nahezu schwarzer Augen musterte den blutbefleckten Schwarzhaarigen von oben bis unten… Kyo hockte noch immer unbeweglich auf der Fensterbank. Der kalte Nachtwind fuhr ihm durch die Kleider und spielte mit seinen blonden Haaren. Eine kleine Fledermaus landete, durch seinen Geruch angelockt auf seiner Schulter, doch Kyo verscheuchte sie nicht, sondern blieb reglos sitzen. Seine Augen waren fest auf den Jungen auf der anderen Seite der Glasscheibe geheftet. Seitdem er sich dort weinend zusammengekauert hatte, war keine Bewegung mehr von ihm ausgegangen, und Kyo vermutete, dass er erschöpft vom vielen Weinen eingeschlafen war, wagte es jedoch trotzdem nicht, sich zu bewegen. Noch bevor Asagi die Bibliothek erreicht hatte, war Kyo bereits im Garten gewesen und hatte sie aus einer großen Eiche heraus beobachtet. Zu gerne hätte er dem Jüngeren etwas Trost gespendet, doch er vermutete, dass das hübsche Geschöpf ihn von sich weises würde, aus Angst und Verachtung. Nur weil er Asagi nicht fürchtete, musste das noch lange nicht für ihn gelten. Zudem würde Asagi sofort riechen, dass er das Haus betreten hatte. Schweren Herzens ließ er den Blick erneut über den hübschen Körper des jungen Mannes wandern. „Wie ein Kind vor einem Schaufenster….“, murmelte er leise und die kleine Fledermaus horchte auf, gerade als ob sie seine Worte verstanden hätte. Der Blonde Vampir warf dem kleinen Tier einen verächtlichen Blick zu, doch das Geschöpf ließ sich davon nicht beirren und setzte zu einer Kletterpartie auf seinem Arm an. Genervt fauchte Kyo sie an, mit dem Ergebnis, dass sie in seinen Ärmel hineinkroch. „Lass das, du niedere Kreatur…“, knurrte Kyo und versuchte die Fledermaus unter seinem Hemd hervor zu ziehen. Jenseits der Glasscheibe regte sich etwas und der junge Vampir verfiel Augenblicklich in eine Starre. Shinya war durch den Klang seiner Stimme erwacht und sah sich jetzt unsicher nach allen Seiten um. Ein Fiepen ausstoßend, das für Shinya nicht hörbar war, krabbelte die Fledermaus an Kyos Hals aus seinem Kragen heraus und verschwand in seinen Haaren. Der Blonde stand kurz davor einen Wutanfall zu bekommen. Was fiel diesem Ding überhaupt ein, sich auf ihn zu setzen? Bereits im nächsten Augenblick wurde seine Aufmerksamkeit von dem Ärgernis in seinen Haaren abgelenkt. Der braunhaarige Junge hatte sich erhob und bewegte sich jetzt mit tapsigen Schritten durch die Bibliothek. „Asagi? Seid ihr das?“, fragte er zaghaft und wandte den Kopf suchend hin und her. Nach einer Weile gab er auf und kehrte auf seinen Platz auf der Fensterbank zurück. Wie viel Zeit wohl vergangen sein mochte? Wo war sein Herr nun, und wann würde er wieder zurückkommen? Mit dem Rücken an den Fensterrahmen gelehnt, die Beine angewinkelt wartete er ungeduldig auf seinen Meister. Geradezu von Eifersucht zerfressen betrachtete ihn Kyo und wünschte sich von Herzen, dass Asagi auf nimmer Wiedersehen verschwand… „Közi….“, instinktiv spannte Asagi sich an und verfiel in Lauerstellung. Jede kleine Bewegung mit wachsender Unruhe wahrnehmend sah er seinen Erschaffer an. Dieser lachte leise. „Aber ich bitte dich… Du beträgst dich gerade so, als ob du fürchten müsstest von mir angefallen und in Stücke gerissen zu werden….“, der rothaarige schüttelte belustigt den Kopf. „Was wollt ihr hier?“, fauchte Asagi gereizt. „Ich wollte nur mal nach dir sehen… Als ich das letzte Mal hier gewesen bin, konnte ich dich nirgends ausfindig machen. Und außerdem seit wann brauche ich deine Erlaubnis um in diese Stadt zu kommen?“ Der Jüngere gab erneut ein Fauchen von sich. „Errege dich doch nicht so sehr, mein Lieber…“, Közi stieß den Körper des am Boden liegenden Mädchens mit dem Fuß an, „Eigentlich wollte ich dir nur einen Ratschlag geben…“, er sah auf und seine dunklen Augen funkelten. „Pass ab jetzt auf dein kleines Haustier auf. Ich bin es Leid Kyo daran zu erinnern, dass er es nicht auf einen Kampf mit dir anlegen soll, und werde es deshalb auch nicht mehr tun… Also wird ihn nichts mehr davon abhalten sich seiner zu bemächtigen“, langsam ging er auf den Vampir zu, den er selbst vor Jahrzehnten gebissen und dann zu seinem Gefährten gemacht hatte, „Dir ist klar, auf wessen Seite ich stehen werden, falls ihr euch in die Haare bekommt, oder?“, beinahe zärtlich strich er dem Jüngeren über die Wange, „Im Gegensatz zu dir ist Kyo augenscheinlich in der Lage sich an Versprechen zu entsinnen….“, seine Stimme hatte einen seltsam traurigen Klang. Ehe Asagi etwas erwidern konnte, hatte Közi seine Hand wieder zurückgezogen und ihm den Rücken zu gewand. Wortlos ließ er den Schwarzhaarigen in der kleinen Gasse stehen. Dieser sah gedankenverloren das tote Mädchen am Boden an. Nach einer Weile löste er sich aus seiner Starre. Er wollte zurück zu Shinya… Der Blick mir dem Shinya die Bücher um sich betrachtete war leer. Im Grunde sah er nicht, was sich vor seinen Augen befand, sondern horchte nur angestrengt auf jedes Geräusch in dem großen Haus. Von ihm unbemerkt war Kyo es nicht müde geworden ihn unverwandt anzustarren. Sein ungewollter Verehrer war wieder aus seinen Haaren hervorgekraucht und hielt sich nun im Stoff seines Hemdes fest. Ein Rascheln in den Bäumen hinter sich ließ ihn herumfahren. Einem tödlichen Schatten gleich hatte Közi sich ihm genähert und sah aus den Kronen eines Baumes verächtlich auf ihn herab. „Komm jetzt weg von hier. Asagi ist auf dem Weg hierher zurück.“ Als der Jüngere nicht reagierte, bleckte der Rothaarige die Zähne, „Ich warne dich! Komm mit mir, oder sieh zu, wie du alleine zu Recht kommst!“ Über so viel Ungerechtigkeit die Zähne knirschend warf der Blonde noch einen letzten Blick auf das Objekt seiner Begierde und sprang dann vom Fenster Brett. Übermütig flatterte die Fledermaus um ihn herum, als er den Garten mit dem Rücken zu Közi durchquerte. „Anscheinend bist du taub geworden….“, Kyo versuchte auszuweichen, doch er war nicht schnell genug. Közi hatte ihn bereits am Arm gepackt und funkelte ihn nun wütend an. „Ich sagte du sollst mit mir mitkommen, und nicht, dass du mir den Rücken zuwenden sollst…“, knurrte er ihn an. „Lasst mich in Frieden! Ich will jagen…“, fauchte der Kleinere ihn an und wehrte sich gegen den Griff des anderen. Der Rothaarige drückte ihn erbarmungslos gegen den Stamm eines Baumes. Nur langsam flaute die Wut in seinem Inneren ab. „Ich dachte du hättest gelernt, dass es dich teuer zu steh kommen kann, wenn du dich dermaßen gegen mich stellst… Was in aller Welt beschert mir das Glück dich mal wieder dermaßen schlecht gelaunt zu erleben?“ Ein trotziger Blick war die einzige Antwort auf seine Frage. „Ist es wegen ihm?“, Közi machte eine vollkommen überflüssige Handbewegung in die Richtung des erleuchteten Bibliotheksfensters. „Ich würde gerne… Ich würde mich gerne zumindest mit ihm unterhalten…“, der blonde Vampir schlug die Augen nieder. Der Größere lachte leise. „So erlebe ich dich ja zum ersten Mal, mein Lieber… Sonst besteht dein Interesse nur darin das Objekt deiner Begierde so lange wie möglich leiden zu lassen, bevor du es tötest….“ Der Kleinere sah ihn nicht an und schwieg. „Na schön… Ich denke da lässt sich was machen…“, erklärte Közi nach einer Weile und strich seinem kleinen Widerspenstigen durch das Haar, „Dafür bist du jetzt aber auch brav und kommst mit mir… Asagi ist schon fast hier….“ „Ich danke euch…“, ein glückliches Lächeln, wie das eines Kindes hatte sich auf die Züge des Jüngeren gelegt. Der Rothaarige schüttelte nur den Kopf und ließ von Kyo ab. Dieser hielt Ausschau nach der kleinen Fledermaus, die vor Közi geflohen war, und fand sie an einem Ast des Baumes, unter dem er noch immer stand, hängend. Auf seinen Wink hin, gab sie ein freudiges Fiepen von sich und segelte auf den kleinen Vampir zu, um sich wieder in seinen Haaren zu verstecken. Der ältere Vampir kommentierte das ganze nur mit einem erneuten Kopfschütteln, und verließ zusammen mit Kyo den Garten entgegen der Richtung, aus der Asagi zu dem Anwesen kommen würde… Vor dem großen Haus hielt der schwarzhaarige Vampir inne. Zwar sehnte er sich danach, wieder bei Shinya zu sein, doch er wusste nicht wie er dem hübschen Jungen gegenübertreten sollte. Zögerlich setzte er sich wieder in Bewegung. Er bewegte sich sehr vorsichtig und leise, so dass Shinya vergebens auf Anzeichen seiner Ankunft horchte, und zum zweiten Mal in dieser Nacht zusammen zuckte, als die Tür zur Bibliothek geöffnet wurde. „Asagi… Ihr seid zurück…“, er eilte seinem Meister entgegen, blieb aber durch seinen Anblick erschreckt stehen. Der Vampir war noch immer von Blut befleckt, das lange Haar war wirr und der Blick aus den roten Augen voll Trauer. Ganz vorsichtig nahm er den Älteren bei der Hand und zog ihn durch Kaminzimmer und Bad in sein eigenes Zimmer, um ihn dort auf seinem Bett abzusetzen. „Was ist passiert? Ihr seht so mitgenommen aus… Und ihr seid voll Blut….“, Shinya ging vor seinem Meister in die Hocke und sah ihn besorgt an. „Nicht mein eigenes Blut…“, wisperte der Vampir traurig. Er konnte die Augen nicht von dem wunderschönen Wesen zu seinen Füßen nehmen. Warum war er noch hier? Er hätte weg laufen sollen… Weit weg…. „Wegen vorhin, ich….“, setzte der Schwarzhaarige an, brach aber ab weil sein Gegenüber den Kopf schüttelte und sich erhob. „Ihr braucht euch nicht zu entschuldigen... Es war meine eigene Schuld…“, zaghaft berührte er die kühle Wange des Älteren, „Wartet einen Augenblick… Ich werde etwas Wasser und ein Tuch holen…“ Er verließ den Raum, Asagis sehnsüchtige Blicke im Rücken. Auch wenn sein Blutdurst gestillt war, er begehrte den Jüngeren noch immer. Plötzlich legte sich ein leichtes Lächeln auf die Lippen des Schwarzhaarigen. Ihm war klar geworden, dass diese Form von Begierde nicht von dem herrührte, was er nun war, sondern von dem, was er einmal gewesen war. Er war sich sicher, dass er als Mensch die gleichen Gefühle für Shinya hegen würde, wie als Vampir. Der Braunhaarige kehrte mit einem Tuch und einer Wassergefüllten Schale zurück und ließ sich, nachdem er die Schüssel auf dem Stuhl neben seinem Bett abgestellt hatte, unmittelbar neben Asagi nieder. Dieser protestierte nicht, als der Jüngere sich daran machte, ihm das Hemd auszuziehen, sondern beobachtete mit Vergnügen die Verlegenheit des anderen, den leichten Rotschimmer auf dessen Wangen, und das Geräusch seines schneller schlagenden Herzens. Der Braunhaarige gab sich alle Mühe seine erwachende Erregnung zu verbergen. Asagi war von einer bizarren Schönheit, die ihm Schauder über den Rücken jagte. Die Haut des Vampirs war weiß wie Porzellan, und hier und da von getrocknetem Blut besudelt. Behutsam machte er sich daran die dunklen Blutflecken von der glatten, weichen Haut zu waschen. Mit geschlossenen Augen genoss der Vampir die zarten Berührungen, und wagte es nicht sich auch nur ein wenig zu rühren, aus Angst das zu tun, wo nach ihm in diesem Augenblick am meisten verlangte. Als der Jüngere zufällig seine Brustwarze streifte, kam ihm ein leises Keuchen über die Lippen, ohne das er es hätte verhindern können. Asagi schlug die Augen auf und bedachte den Jüngeren mit einem schüchternen Lächeln, wie dieser es noch nie an ihm gesehen hatte. Shinya gab es auf gegen sein Verlangen anzukämpfen. Der andere musste mittlerweile ohnehin schon wissen, was er für ihn empfand. Vorsichtig schob er sich auf Asagis Schoß, den Blickkontakt mit dem Schwarzhaarigen aufrecht haltend. Das Paar nackter Arme schlang sich sogleich um seinen zierlichen Körper. (Anmerkung: Das 13. Kapitel wird wieder Adult,(*böse-kicher*) wird aber wie das 9. keine handlungsrelevanten Teile enthalten... (Nur so als Anmerkung... >____< *hüstel*) *wegkrauch*) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)