My Own Hogwartsstorry von Zaruina (Sommerferien) ================================================================================ Kapitel 1: Die Sommerferien --------------------------- My own Hogwarts Story Die Sommerferien (Frankreich, Côte d’Azur; zu Beginn der Sommerferien nach dem vierten Schuljahr von Harry Potter) „Muss isch nächstes Schuljahr wirklisch nach Hogwarts, Maman?“ „Oui, ma Chérie, und du brauchst disch nischt aufregen. Isch würde auch lieber hier bleiben! Aber du weißt genau, dass deinem Vater leider nischts anderes übrisch bleibt als mit uns dort hin zu gehen, wo er gebraucht wird!“ „Warum appariert er abends nischt einfach zu uns nach Hause? Dann könnten wir hier bleiben!“ „Wie oft habe isch es dir eigentlisch schon erklärt? Er muss immer vor Ort sein, falls er gebraucht wird. Es zählt manschmal schon der Bruchteil einer Sekunde! Wann wirst du es endlisch begreifen?“ „Warum musste Papa unbedingt Medimagier werden? Isch werde ihn nie verstehen. Schwer verletzte, blutende oder verhexte Zauberer und Hexen zu Heilen mit Ohren unter den Füßen, Augen am Bauch, Tentakelarmen, mit Bisse von Werwölfen, unheilbaren, offenen Verletzungen und und und! Es wird mir wohl Ewisch ein Rätsel bleiben!“ „Delphine, wie oft soll isch dir das auch noch erklären? Delphine?“ Knall! Krachend geht die Küchentür hinter Delphine zu. Sie ist es leid, sich immer wieder anzuhören, dass ihr Vater Heiler geworden ist um anderen Menschen helfen zu können. Sie hat schon sehr früh eine starke Abneigung gegen diese „wiederlischen, abartigen Krankheiten“ entwickelt. An einem Tag an dem François Blanchard frei hatte dachte sich seine Frau Julie, geborene Malfoy, sie könnte sich mal wieder in Ruhe mit einer Freundin treffen und ihr Mann kümmert sich um die kleine Tochter und verbringt mit ihr zusammen seinen freien Tag. Leider dauerte es nicht sehr lange bis François zu einem extrem dringenden Notfall in das Hospital gerufen wurde. Ihm blieb nichts weiter übrig als Delphine mitzunehmen. Das, was sie dort sah rief einen sehr starken Brechreiz in ihr hervor, der sich über drei Tage hinzog. Delphine ging aus dem Haus in Richtung Wald. Es war ein sehr angenehmer Sommertag. Nicht heiß, aber auch nicht kalt. Eben das perfekte Wetter, um im Wald an ihrem Lieblingsplatz ein paar Zauber aus dem neuen Buch zu üben, welches ihr Onkel Tom zuletzt geschickt hatte. Dieses Buch war das Lob für das gute Zeugnis des vergangenen Schuljahres gewesen. Immer zu einem mehr oder auch weniger bedeutsamen Anlass schickte ihr Lieblingsonkel ein neues Buch, entweder mit Zaubern, Trankrezepten, oder voll mit Informationen über die vergangenen Jahrhunderte der Zauberei. Delphine liebte diese Bücher, obwohl sie sonst nie ein Buch auch nur mit dem Arsch ansehen würde. Aber diese Bücher faszinierten das Mädchen. Vielleicht liegt es aber auch an der Tatsache, dass Delphine nicht weiß, wer dieser Onkel eigentlich sein soll. Onkel Tom hatte zu Hause gerade ganz andere Probleme. Er hat eine Tochter, genau so alt, wie Delphine, doch von ganz anderem Kalieber! „Man, Daddy! Du weißt doch genau, dass mir grün nicht steht und dass ich diese Farbe sowieso hasse! Ich will nicht nach Hogwarts! Und in Slytherin sind sicher auch nur Idioten!“ Tom Riddle begann mal wieder zu schreien: „Es ist mir scheißegal, ob dir grün steht, oder nicht! Du gehst nach Hogwarts! Ich ertrage dich hier kein Jahr länger!“ „Oh, Daddy! Ich kenn da doch niemanden und was soll ich denen erzählen, wenn sie mich nach meinen Eltern fragen und wo ich herkomme? Bitte, bitte, bitte! Ich werd mich dieses Jahr auch benehmen und ganz artig sein und ich verspreche dir alles zu tun, was du willst!“ „Sehr schön! Dann gehst du also freiwillig nach Hogwarts für mich? Für deinen lieben Daddy?“ „So hab ich das gar nicht gemeint! Ich will lieber bei dir bleiben und von dir lernen!“ „Vergiss es!“, schrie Zandras „Vatilein“ jetzt wutentbrannt. Er wandte sich schnell von ihr ab und ging ins Wohnzimmer. Sie war den Tränen nahe und sie beide wussten ganz genau, dass die erste Träne Tom zum zerschmelzen bringen würde und er gäbe ihrem Wunsch sicherlich doch noch nach. Tom Riddle hatte jetzt endgültig die Schnauze voll. „Sie wird auf jeden Fall nach Hogwarts gehen. Ich brauche dort wieder jemanden, der mich über die Geschehnisse dort auf dem Laufenden hält. Ich muss wissen, was dieser verdammte Potterjunge treibt. Die spärlichen Informationen von Severus werden sicherlich nicht der Menge entsprechen, die ich mir insgesamt wünsche.“ Er verließ die riesige Villa seiner Eltern und ging in den Garten. Auf der Suche nach irgendetwas oder auch irgendjemandem rief er: „Schätzchen, wo bist du? Komm zu deinem Herrchen!“ Dies sprach er in Parsel, einer ganz anderen Art von Sprache. Sie hört sich an, wie das Zischen von einer Schlange und ist nicht erlernbar. Entweder ist die Fähigkeit von Geburt an vorhanden, oder man beherrscht sie nie. Wirklich nur eine Hand voll Magier besitzt die Fähigkeit der Schlangensprache. Tom Vorlost Riddle rief Nagini, seine persönliche Hausschlange, welche ihn ca. ein Jahr lang mit ihrem Gift am Leben gehalten hat. Toms Diener „Wurmschwanz“ musste das Gift für seinen damals handlungsunfähigen Herren melken. Tom hatte sich gerade eine tote Ratte herbeigezaubert, als auch schon Nagini durch eine Rosenhecke geschlängelt kam. Da er wusste, dass Naginis Lieblingsspeise Ratten sind, beglückte er sie damit, wenn er ihr eine Freude machen wollte. Heute suchte er nur nach einer angenehmen Gesellschaft mit der er über seine widerwillige Tochter reden konnte. Zandra tobte derweil im Haus herum. Sie zerschmiss alles sehr Zerbrechliche, was sie in die Finger kriegen konnte. Sie begann zu schreien, dann zu heulen, doch dass alles half nichts. „Was ist denn nur mit ihm los? Warum ist er plötzlich so gemein zu mir?“ Sie konnte es nicht begreifen. Bisher hat Zandra immer alles bekommen, was sie auch haben wollte. Auch ihre Mutter, Alice Blanchard, war dafür, dass ihre einzige Tochter Zandra Élène das nächste Schuljahr nach Hogwarts geht. Ihr ist nämlich vor einiger Zeit aufgefallen, dass ihre Tochter nie Leute im gleichen Alter kennen gelernt hat. Sie darf zwar alle Anhänger ihres Vaters, auch als Todesser bekannt, mit Vor- bzw. Spitznamen ansprechen, aber richtige Freunde hatte sie noch nie in ihrem Leben. Weit, weit weg (um genau zu sein in den USA) war noch ein ganz anderes Problem das Thema. Die Umzugsvorbereitungen der Madmans verliefen nämlich leider nicht ganz nach Plan von Chris, dem Oberhaupt der Familie. Nachdem er es endlich um 13.30 Uhr geschafft hatte sich von seinem Chef loszueisen betrat er die Wohnung. Stille! Alles leer. Keine Frau, keine Kinder, niemand! Alle Möbel genau dort, wo er sie heute morgen zuletzt gesehen hatte und alle Umzugskisten ebenfalls leer! Krach! Chris war soeben in Ohnmacht gefallen und mit dem Gesicht zuerst auf die Fliesen im Flur geklatscht, was eine gebrochene Nase seinerseits zur Folge hatte. Eigentlich war nämlich mit seiner Frau und den Kindern, Dan und Tish, nach langem Streit abgesprochen gewesen, dass sie schon mal ohne ihn anfangen die Sachen für den anstehenden Umzug zu packen. Doch anscheinend hat es sich der Rest der Familie später anders überlegt. Es war ja nicht mal die Katze im Haus. Bei Zandra war es schon Zeit ins Bett zu gehen. Als sie gerade das Licht ausmachen wollt kam noch ihr Vater ins Zimmer. Er hatte eben das Gespräch mit Nagini beendet. Ihnen war nämlich eine gute Idee eingefallen um Zandras Abneigung gegen die zukünftige Schule vertreiben. „Was willst du noch?“ „Es tut mir leid, dass ich vorhin so grob zu dir war. Ich versteh dich ja, aber du musst wenigstens auch versuchen mich zu verstehen. Du wärst mir in Hogwarts eine riesengroße Hilfe!“ „Aber ich kenn da niemanden!“ „Ich weiß. Und genau deswegen bin ich jetzt noch mal zu dir gekommen. Wie wäre es, wenn du nun vorher schon einige zukünftige Leidensgenossen kennen lernen könntest?“ „Und wen?“ „Lucius hat einen Sohn in deinem Alter der in Slytherin ist und er scheint nicht auf den Kopf gefallen zu sein!“ „Hm, na von mir aus kann ich ihn mir mal anschauen, aber ich garantiere nicht dafür, dass ich meine Meinung dann ändere!“ „Ja, ja. Wie wäre es mit morgen?“ „Von mir aus.“ „Na dann gute Nacht, mein Schatz.“ „Nacht, Daddy.“ Lord Voldemort schloss die Zimmertür seiner Tochter hinter sich und war nun erleichtert, dass Problem gelöst zu haben. Wieder unten im Wohnzimmer angekommen, rief Tom seinen Anhänger Lucius Malfoy zu sich. Es dauerte nur einige wenige Sekunden bis Lucius mitten ins Wohnzimmer der Riddle-Villa apparierte. „Ah, Lucius! Sehr gut. Ich habe etwas sehr wichtiges mit dir zu besprechen. Setz dich!“ „Danke, Herr!“ „Also es geht um meine Tochter. Sie will auf keinen Fall nach Hogwarts. Nun hatten Nagini und ich die Idee Zandra mit einem künftigen Klassenkammeraden bekannt zu machen, weil eines ihrer Argumente war, dass sie dort niemanden kennt. Deshalb dachte ich mir also, dass wir ihr vielleicht deinen Sohn vorstellen könnten. Er wäre der perfekte Ansprechpartner für Zandra. Was meinst du dazu, Lucius?“ „Eine blendende Idee, mein Herr. Draco wird sicher begeistert sein. Wie soll nun weiter verfahren werden?“ „Ich habe meiner Tochter bereits vorgeschlagen schon morgen ein erstes Treffen zu arrangieren. Oder hat dein Sohn morgen keine Zeit?“ „Oh, er wird Zeit haben, Herr. Soll das Treffen hier stattfinden?“ „Ja, so dachte ich es jedenfalls. Wenn es keinen besseren Vorschlag von dir oder deinem Sohn gibt. Ach, und am besten wäre es um neun Uhr.“ „Also bis morgen um neun. Gut. Ich bin mir sicher, dass es für Draco eine große Ehre sein wird, schon in so jungen Jahren eine erste Aufgabe für euch zu erledigen, Herr.“ Knall! Malfoy war wieder nach Hause appariert. „Draco, ich habe eine große Aufgabe für dich mitgebracht. Du darfst morgen deine erste Aufgabe vom dunklen Lord erfüllen!“ „Oh mein Gott! Und was soll ich genau machen?“ „Du sollst dich um seine Tochter kümmern.“ „WAS? Aber ich hatte doch auch noch nie…“ „Wovon redest du denn? Du sollst nicht intim mit ihr werden, sondern ein Ansprechpartner für sie sein! Sie wird nämlich das nächste Jahr in Hogwarts verbringen und mit Sicherheit in Slytherin landen. Sie will nur nicht dorthin, weil sie dort niemanden kennt. Verstehst du jetzt worum es geht?“ „Ja. Wann den?“ „Morgen um neun sollst du beim Lord erscheinen.“ „Um neun? Aber da schlaf ich doch noch!“ „Wenn du jetzt schon Probleme mit Lord Voldemort haben möchtest, dann schlaf ruhig aus! Gute Nacht!“ Lucius Malfoy ging ins Schlafzimmer zu Narzissa. Sie war bereits eingeschlafen. Draco war leicht geschockt. Er saß nun alleine im Wohnzimmer vor dem Kamin in auf der großen, gemütlichen Couch. Ihr Bezug war aus weinrotem Samt und als passendes Holz hatte man Kirschbaum genommen. Der Sessel, in dem momentan der Liebling von Dracos Mutter lag, war im gleichen Stil gearbeitet worden. Der Name von Narzissas Kater war sehr eigenwillig, passte aber perfekt: Tinky Pointer-Malfoy! Lucius und Draco verloren nie ein Wort darüber und so weiß auch niemand, dass sich im Hause der Malfoys ein Kater breit macht und eigentlich die Familie regiert. „Mein erster Befehl vom Dunklen Lord! Ob er mich auch gleich zu einem Todesser macht? Am besten, ich gehe sofort ins Bett, oder was meinst du, Lord Pointer? Machst es dir heute mal wieder ziemlich gemütlich in meinem Stammsessel, wie? Na egal. Nacht!“ In der Zwischenzeit ist auch in den USA, in Californien, einiges Geschehen. Chris ist nach ungefähr zwei Stunden Ohnmacht wieder aufgewacht und musste feststellen, dass seine Nase gebrochen war und eine mittelgroße Blutlache auf dem Boden hinterlassen hatte. Doch diese entfernte er mit einem Schlenker seines Zauberstabs und mit einem leichten Stups gegen seine Nase war auch diese wieder in Ordnung. Plötzlich sprang die Haustür auf und seine Tochter und auch sein Sohn kamen endlich nach Hause. „Hey Dad! Schon zu Hause? Mum ist wohl noch mit irgendeiner Freundin Kaffee trinken und quatschen!“ „Na toll! Hatten wir nicht abgesprochen, dass ihr heute schon mal anfangt mit dem Packen und ich so früh, wie möglich nach Hause komme und euch helfe? Wo wart ihr zwei überhaupt?“ „Ich war in der Bibliothek. Wo Dan war weiß ich nicht. Wir sind uns eben an der Ecke begegnet, weil wir dachten, dass Mum vielleicht wieder da ist und Mittagessen gemacht hat. Oder?“ „Jepp! Genau deswegen hab ich mich von meinen coolen Muggelfriends losgeeist und bin home gecruised! Aber da Mum ja doch nicht da ist, kann ich jetzt noch mein wundervolles Skateboard pflegen!“ „Dan, könntest du dir auch mal meinen Besen ansehen? Ich glaub der hat ne Macke!“ Und schon waren sie wieder aus dem Haus. Chris stand jetzt wie bestellt und nicht abgeholt im Hausflur. „Dann pack ich halt alleine!“ Er schwenkte einmal seinen Zauberstab und schon nach fünf Minuten hatten sich alle Habseligkeiten der Madmans selbst in die Kartons bewegt. Chris war ziemlich sauer. Er wollte, dass es eine Aktion mit der ganzen Familie wird und nicht nur ein kurzer Zauber! „Wenn Susan nach Hause kommt, wird sie noch ihr blaues Wunder erleben, dass schwöre ich! Sie wusste ganz genau, was ich wollte! Ich will nicht, dass unsere Familie zerbricht, weil wir uns nur noch so selten sehen!“ Er holte sich ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank und setzte sich aufs Sofa und schaltete den Fernseher an. Wenigstens konnte er jetzt mal in Ruhe den Zaubersportkanal sehen, ohne dass ihn jemand dabei nervt. „Hoffentlich lässt sich meine Frau noch viel Zeit!“ Draco hatte sich eben hingelegt und begann zu grübeln. „Wie der Dunkle Lord wohl aussieht? Und er hat eine Tochter? Ob sie hübsch ist?“ Plötzlich knarrte die Zimmertür, aber niemand trat ein. „Das Haus wird immer komischer!“ Und schwupp! Schon hockte der Kater am Fußende auf Dracos Bett. „Müssen deine Auftritte immer auf so eine geheimnisvolle Art und Weise passieren? Blöder Kater!“ Das nahm ihm der Lord sofort übel, hüpfte wieder vom Bett und verließ das Zimmer. Draco war klar, wohin das Tier jetzt gehen würde. Natürlich zu Narzissa, die dann sofort das ganze Haus zusammen schreien wird. Draco lauschte angestrengt, aber nichts geschah. Er begann jetzt wieder an die Tochter des Dunklen Lords zu denken. „Wie er sie wohl genannt hat? Und wer ist ihre Mutter?“ Es dauerte nicht lange bis er friedlich einschlummerte, denn es war schon ziemlich spät geworden und er hatte bereits die letzte Nacht kein Auge zu machen können. Warum? Weil er gestern ein Buch über Werwölfe gefunden und gelesen hat. Das Problem war aber, dass in der letzten Nacht doch wirklich auch gleich Vollmond gewesen ist. In dem Buch war zum Beispiel die Rede von einem berühmten Werwolf namens Greyback, der sich seine Opfer gezielt aussuchen soll. Den Gedanken von einem Werwolf überfallen zu werden, gefiel Draco in keinster Weise und um genau zu sein, es macht ihm sogar etwas Angst. Es waren kaum fünf Minuten vergangen, seit er eingeschlafen war, als Draco sich auch schon in einem großen, strahlend weißen Raum wieder fand. Er lag in einem riesigen, weichen Himmelbett. Die Fenster zum Balkon waren weit geöffnet und es wehte ein angenehmer, milder Wind ins Zimmer. Dem Bett gegenüber befand sich eine ziemlich große, zweiflüglige Tür. An der Wand links neben dem übermäßig großen Bett stand ein riesiger und sehr prunkvoll aussehender Schrank mit Goldverzierungen. Daneben eine herrliche, ebenso prächtige Kommode mit einem übertrieben großen Spiegel und einem sehr eleganten Hocker davor. Die rechte Seite bestand nur aus Fenstern und Türen, die anscheinend zu einem Balkon führten, größer als das Zimmer in dem Draco jetzt lag. Er hatte sich bereits aufgesetzt, als er plötzlich eine Stimme hörte. Ein sehr angenehmes, erfreutes Lachen drang in den Raum. Draco spürte ein angenehmes, warmes und irgendwie auch glücklich machendes Gefühl, welches in wenigen Sekunden seinen ganzen Körper durchströmt hatte. Er wusste sofort, dass dieses Gefühl nur durch die Stimme, die vom Balkon kam, verursacht worden sein konnte. Dann kehrte jemand vom Balkon ins Zimmer zurück. Es war ein Mädchen, ungefähr im selben Alter, wie Draco. Sie war wunderschön in seinen Augen. Sie hatte langes, schwarzes, leicht gewelltes Haar, welches ihr bis zu den Hüften reichte. Es glänzte im Licht der Morgensonne wie Seide. Ihr Gesicht war ebenfalls makellos. Die Haut war rein und ihr blasser Teint verlieh ihr ein mystisches Aussehen. Draco konnte sich nicht vorstellen, dass es ein schöneres Geschöpf auf Erden geben konnte. Sie ging lächelnd auf ihn zu und setzte sich auf den Rand des Bettes. Da Draco immer noch so fasziniert von ihrer Erscheinung war, stotterte er irgendetwas, weil er nicht wirklich wusste, was er jetzt sagen könnte. „W-w-wer b-b-b-bist du?“ Er kam sich leicht bescheuert vor und brachte nun leicht rot im Gesicht kein weiteres Wort heraus, als sie denn Mund öffnete, weil er wieder ihrer wirklich berauschenden Stimme lauschen wollte. „Guten Morgen, Draco. Du weißt doch selbst ganz genau, wer ich bin. Du spürst es, oder?“ Draco starrte sie einen kurzen Moment lang an, dann antwortete er mit leicht aufgebrachter Stimme. „Du bist die Tochter des Dunklen Lords. Was mache ich hier und wie bin ich hier her gekommen?“ „Sehr interessante Frage, Kleiner, aber eigentlich hatte ich gedacht, dass du schon bemerkt hast, dass das hier nur ein Traum von dir ist, den ich gerade ein wenig bearbeite. Schon mal was von Legilimentik gehört?“ „Nein, ich glaube nicht. Warum nennst du mich eigentlich „Kleiner“?“ Dracos Verkrampftheit der unbekannten Schönheit gegenüber verschwand in dem Augenblick, da er begriff, dass es nur ein Traum ist. Na ja, jedenfalls so etwas Ähnliches. „Weil du sicher noch nicht so viel Erfahrung in bestimmten Bereichen hast, wie ich.“ „Warum bist du eigentlich hier?“, fragte Draco „Ich verstehe das leider noch nicht.“ „Ich wollte dich sehen, bevor wir uns morgen begegnen. Ich denke, Lucius hat dir deine Aufgabe von meinem Dad schon übermittelt?“ „Ja. Er hat wörtlich gesagt:„Du sollst dich um seine Tochter kümmern.“, und ich dachte erst an sonst was, aber …“ Voledmorts Tochter fiel ihm ins Wort:„An was hast du den gedacht, Kleiner? Etwa an was Bestimmtes?“ Dies sagte sie in einem für Draco noch unbekannten Tonfall. Plötzlich saß Draco aufrecht in seinem eigenen Bett. Soeben hatte sich der Kater dazu entschlossen es sich doch noch für eine Weile auf dem Bett von Frauchens Sohn bequem zu machen. Draco war jetzt das erste mal seit langer Zeit wieder richtig auf hundertachtzig. „Jag mir nie wieder so einen Schreck ein! Und außerdem hast du meinen schönsten Traum, seit langem in nicht mal einer Sekunde völlig zerstört! Ich frage mich, ob du vielleicht mal auf Diät gesetzt werden willst?“ Dies wäre für den sehr fülligen Katerlord die schlimmste Strafe, die er im Hause der Malfoys kriegen kann. Deshalb begann er schnurrend und schmusend den jungen Malfoy wieder zu besänftigen. Er schmierte rund um Dracos Körper. Doch dieser war in Gedanken schon längst wieder bei seinem Traum. Er versuchte sich so genau wie nur irgend möglich an das Bild der Schönheit zu erinnern, doch leider gelang im dies nur sehr verschwommen. „Hast du mal wieder echt toll hingekriegt, Fettzo!“ Es klopfte an der Tür und ein Hauself trat ein. „Guten Morgen, mein junger Herr. Haben Sie auch gut geschlafen?“ „Ja, aber nur bis Fettzo mich fast mit seinem Gewicht zerquetscht hat.“ „Sehr bedauerlich, aber der junge Herr hat reizenden Besuch, welcher auf Erlaubnis wartet, Eintreten zu dürfen.“ „Wer soll mich den jetzt noch besuchen wollen? Ich doch heute gar keine Zeit!“ „ Es ist die nette Cousine aus Frankreich, die es sich erlaubt, denn jungen Herr zu stören. Soll sie hereingebeten werden?“ „Ich will erst duschen! Ich komm dann runter, wenn ich fertig bin.“ „Wie der junge Herr wünschen.“ Der Hauself drehte sich auf dem Absatz um und verließ das Zimmer. Draco machte sich nun auf den Weg in sein Bad. Er hat ein eigenes, welches nur von seinem Zimmer aus zu erreichen ist. Er zog sich seinen Pyjama aus und legte sich das große Duschhandtuch griffbereit zurecht. Er empfand es jeden Morgen als sehr angenehm, dass sofort warmes Wasser aus der Brause über ihn strömte und er nicht noch minutenlang darauf warten muss. Nach kurzer Zeit dachte Draco er hätte die Tür zum Bad aufgehen hören, doch als er sich umwandte, war sie geschlossen. Deshalb widmete er sich wieder genüsslich seiner Dusche. „Bonjour Cousin! Freut misch, disch mal wieder zu sehen. Und dann auch noch so!“ Draco fuhr erschrocken zusammen und drehte sich wieder um und suchte den Raum nach einer Person ab, doch ohne Erfolg. „Wer … ?“ Draco stockte, überlegte nur sehr kurz und sprach dann in leicht gereiztem Ton weiter. „Wo bist du? Treib keine Spielchen mit mir, Delphine! Zeig dich!“ „Ach, Draco! Kennst du noch nischt den Desillusionierungszauber? Warte mal kurz!“ Sie zog für Draco nicht sichtbar ihren Zauberstab und machte den Zauber rückgängig, deshalb tauchte sie plötzlich auf dem Toilettendeckel sitzend auf. „Wir haben uns ja wirklisch ewisch nischt gesehen!“ „Ja, und ich glaube, dass war auch gut so! Außerdem hab ich heute nicht im geringsten Zeit, mich mit dir zu unterhalten!“ „Wie schade! Was hast du den so wischtiges zu erledigen?“ „Das kann und will ich dir nicht sagen. Und jetzt verschwinde endlich wieder! Falls es dich interessiert, ich bin leider schon vergeben!“ „Was? Escht? Meinst du das wirklisch ernst? Kenne isch sie vielleischt?“ „Nein, du kennst IHN nicht! Und jetzt lass mich endlich in Ruhe!“ „Du bist SCHWUL? Draco! Das ist nischt wahr! Sie gesamte Frauenwelt wird zu tiefst enttäuscht sein!“ „Na und! Ist mir doch egal!“ Draco hatte sich in der Zwischenzeit abgetrocknet und war in sein Zimmer gegangen mit einem Handtuch um die Hüften und Delphine im Schlepptau. Plötzlich öffnete sich die Tür und Lucius trat ein. „Morgen, Draco! Ah, wie ich sehe hat Delphine dich ja schon selbst gefunden!“ „Dad, bringst du mich nachher hin, oder wie?“ „Ja. Wenn du willst, kann deine Cousine auch mitkommen. Ihr habt euch sicher eine Menge zu erzählen, oder Delphine?“ „Ja, glaube isch auch. Aber es wäre nett von eusch, wenn mir mal jemand sagen könnte, wohin isch eigentlisch mitkommen soll!“ „Zu deiner Cousine und deiner Tante Alice!“ „Wer soll das denn sein? Ich habe nur einen Cousin, und das ist Draco!“ „Du irrst dich! Dein Vater hat nämlich auch eine Schwester, so wie ich!“ „Escht jetzt? Ohne Scheiß? Glaub isch nischt!“ „Frag doch deinen Vater. Der kann dir das mit Sicherheit bestätigen!“ Delphine hatte sich leicht geschockt auf Dracos Bett niedergelassen. „Also unter diesen Umständen komme isch auf jeden Fall mit.“ Draco gefiel dieser Gedanke überhaupt nicht. Er hatte früher einmal eine schlechte Erfahrung, oder besser eine nervige Erfahrung, mit seiner Cousine gemacht. Deshalb startete er einen verzweifelten Abschreckungsversuch. „Hast du schon mal was vom Dunklen Lord gehört?“, fragte er sie mit einem sehr neugierigen Ton und einem gespannt abwartenden Gesichtsausdruck. Das Mädchen überlegte erst eine Weile, bevor sie antwortete. „Isch glaub, von dem habe isch schon mal irgendetwas gehört. Aber frag misch nischt, wer das ist, oder was er macht!“ „Dann werde ich es dir sagen.“, begann Lucius. „ Der Dunkle Lord ist der größte Schwarzmagier aller Zeiten. Die meisten sagen nur „Du-weißt-schon-wer“, oder „Der, dessen Namen nicht genannt werden darf“, wenn sie über ihn reden, weil er so Angst einflößend viel Macht hat. Aber du wirst ihn ja heute kennen lernen, Er war zwar fast 14 Jahre von der Bildfläche verschwunden, aber tot, wie viele wahrhaft glaubten, ist er nicht. Kurz vor Beginn der Sommerferien hat er sich einen neuen Körper geschaffen. Du wirst staunen, was er schon alles getan und vollbracht hat.“, erklärte ihr ihr Onkel sehr ausführlich, wie Draco fand. „Wie spannend“, sagten Delphine anschließend leicht spöttisch und gelangweilt. „Wann geht’s denn endlisch los? Ihr könnt mir hier ja sonst was für atemberaubende Märschen erzählen!“ Draco erstaunte es sehr, dass sie durch die Beschreibungen von seinem Vater keineswegs abgeschreckt wurde. Es schien sogar, als ob es sie nicht einmal interessiert hätte. Dem hübschen blonden jungen lief ein ziemlich kalter Schauer über den Rücken. Er ist dem Dunklen Lord zwar noch nicht selbst begegnet, aber nach einer sehr anschaulichen Beschreibung seines Vaters über den neuen Körper von Voldemort ist er zu dem Entschluss gekommen, dass er keines Wegs sehenswert ist. Wohl eher abschreckend. „Wir können sofort los, wenn Draco fertig ist. Frühstück steht schon im Esszimmer bereit, wenn sich der Kater noch nicht darauf gestürzt hat. Er hat heute früh schon deiner Mutter den Schinken vom Teller geklaut, aber sie konnte sich nur darüber freuen. Er weiß schon ganz genau, dass er bei ihr alles machen darf, dieses Mistvieh. In der Nacht hatte er sich auch schon zwischen uns gedrängt. Ich lag gerade noch so auf der Bettkante!“ „Und warum musste der mich dann auch noch nerven? Mich hat er auch zweimal mit seiner Anwesenheit erfreut!“ Als Draco mit Anziehen fertig war, folgten er und Delphine Lucius, der sich schon nach unten begeben hatte. Draco konnte kaum etwas essen, weil er immer an die Beschreibung vom Lord denken musste, was ihm den Magen zuzuschnüren schien. Als Draco nach ein paar Bissen fertig war gingen sie aus dem Haus. Narzissa war wohl schon am Morgen zu einer Freundin oder zum Einkaufen aufgebrochen. „Na dann wollen wir mal! Kommt her, oder kannst du schon selbst apparieren, Delphine?“ „Naja, nur so ein bissschen! Zerschplinter funktioniert jedenfalls sehr gut!“ „Na dann muss ich euch beide mitnehmen. Los, kommt her und haltet euch fest.“ Lucius apparierte mit seinem Ballast direkt vor die Haustür der Familie des Dunklen Lords. Genau in diesem Moment schlug die Uhr neun und die elegant verzierte Tür vor ihnen öffnete sich wie von Zauberhand. Lucius ging voraus, durchquerte die riesige Eingangshalle, welche durch dunkelrote Vorhänge vor den Fenstern in ein leicht gruseliges Licht getaucht wurde. Sie gingen nicht die wunderschöne hölzerne Treppe hinauf, sonder gingen durch ein enormes Portal, welches die drei Besucher ins Wohnzimmer führte. Dort saß er, der Dunkle Lord, vor dem sich fast die gesamte magische Welt fürchtete. Er war gerade wieder in eine Unterhaltung mit seiner geliebten Schlange Nagini vertieft und bemerkte nicht die Ankunft seiner Gäste. Lucius räusperte sich kurz. „Ah, willkommen! Ihr seid ja sogar zu dritt! Wen darf ich denn dort an der Seite deines Sohnes begrüßen, Lucius?“ „Das, Herr, ist eure Nichte Delphine aus Frankreich. Wusstet ihr bereits von ihr? Sie ist genauso alt wie unsere beiden Kinder.“ „Natürlich weiß ich von meiner Lieblingsnichte. Wobei sie auch die Einzige ist.“ Tom Riddle wandte sich nun an Delphine selbst. Dabei drehte er sich zu ihr um: „Hallo, Delphine. Es freut mich, dich auch endlich mal kennen lernen zu dürfen. Dein lieber Vater war bisher immer ein wenig misstrauisch mir gegenüber, aber die Bücher, welche ich dir bei Gelegenheit zukommen ließ, haben sie dir doch wohl übergeben, oder etwa nicht?“ Delphine war noch so starr vor entsetzen über die Erscheinung ihres geliebten Onkels, dass sie nicht einmal etwas stammeln konnte. Ihr Mund klappte ein paar Mal auf und schloss sich aber sehr schnell wieder. Es dauerte noch einen Moment, bis Delphine ihre Stimme wieder gefunden hatte, dann war sie erleichtert, doch etwas sagen zu können. „Ja, es sind alle Bücher bei mir angekommen. Besonders das letzte hat mir sehr gut gefallen. Danke!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)