Geständnis im Schnee von SonjaArika ================================================================================ Kapitel 5: Eine Rettungsaktion und ein Geständnis im Schnee ----------------------------------------------------------- Konnichi wa @ all! Endlich hab ich es geschafft wieder ein Kapitel fertig zu schreiben. Entschuldigt bitte, dass es dieses Mal etwas länger gedauert hat und es noch dazu nicht allzu lang ist. Dafür wird das nächste wieder länger. Leider nähern wir uns bereits dem Ende, weshalb es allgemein nur noch wenige Dinge zu klären gibt. Zuerst möchte ich mich der Tatsache stellen, dass sich Kazuha und Heiji nach wie vor in der tiefsten Winterlandschaft befinden und Kazuha momentan auch nicht in bester Verfassung ist. Und was Heiji angeht: In Sachen Frauen hab ich ihn jetzt einfach mal zum Nullchecker ernannt. ^^ Ich hoffe, ihr könnt mir das verzeihen. Aber hätte ich dies nicht getan, dann hätte diese ganze Story keinen Sinn gehabt. So konnte ich wenigstens etwas um die beiden herumbauen. Jetzt wünsche ich euch wie immer an dieser Stelle viel Spaß beim Lesen und ihr könnt mir wie immer liebe Kommis schreiben! *g* Schließlich wollt ihr doch alle ein letztes Kap, oder? *evilgrins* Njo, ich will ich euch ja zu nichts zwingen, aber es geht definitiv schneller, wenn ihr mir schreibt. ^^ Also dann! Macht´s es gut und man liest sich! Sonja. Eine Rettungsaktion und ein Geständnis im Schnee Kälte und Anstrengung waren zuviel für sie gewesen. Ihr ganzer Körper war ganz steif vor Kälte und es war ihr die ganze Zeit über bereits unmöglich gewesen auch nur einen Finger zu rühren. Sie bekam nur noch mit, wie sich das Umfeld um sie herum zu drehen begann und sich der kalte Boden näherte. „Kazuha, nein, was ist mit dir?“, panisch fasste Heiji an Kazuhas Stirn. Dann nahm er ihre Hände in seine und erschrak. Sie waren ganz blau angelaufen vor Kälte. Kein Wunder, denn auch ihre Kleider waren kalt und vor allem nass. Rasch öffnete er seinen Rucksack und holte die Decke heraus, die er zuvor eingepackt hatte. Er hatte vorgesorgt, weil er sich im Hotel bereits dachte, dass er sie vielleicht brauchen würde. So wickelte er das Mädchen in der Decke ein und drückte sie fest an sich. Lange saßen er mit ihr einfach nur da. Wie lange, dass wusste er im Nachhinein selbst nicht mehr so genau. Jedenfalls war es genügend Zeit, dass der Schneesturm nachließ und ein sternenklarer Nachthimmel zum Vorschein kam. Auf einmal bemerkte er, wie ihr Atem immer unregelmäßiger wurde – teilweise sogar ganz aussetzte. „Hey, nicht schlapp machen! Kazuha, hörst du mich?“, vorsichtig tätschelte er ihre Wangen und versuchte sie zu wecken. „Mach keinen Mist Kazuha! Wach auf! Du darfst jetzt nicht aufgeben, hörst du! Es dauert nicht mehr lange. Morgen früh sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Sie werden nach uns suchen und finden!“ Doch seine Bemühungen waren erfolglos. Immer unregelmäßiger holte sie Luft, bis sie schließlich ganz aufhörte zu atmen. Panik stieg in Heiji auf und er fühlte sich plötzlich hilflos, wie ein kleines Baby. Er vergaß alles um sich herum und sah nur noch auf das Mädchen in seinen Armen, dass leblos in ihnen lag. Doch dann riss er sich zusammen, legte sie zu Boden und begann mit ihrer Reanimierung. Gekonnt führte er eine Herzrhythmusmassage durch, nachdem er ihr die nasse Skijacke geöffnet hatte. Sie hätte schon viel eher aus diesen nassen Kleidern heraus gemusst, aber das hätte auch nicht viel gebracht, weil er keinen Ersatz für sie dabei hatte und nur die Decke wäre bei diesen Temperaturen zu wenig gewesen. Nach der Herzmassage führte er die Beatmung durch und ging danach erneut zur Massage über. Dabei dachte er immer wieder: „Komm schon, du schaffst es Kazuha! Ich weiß, dass du es kannst!“ Zu allem Übel verließen nun auch die Taschenlampe die letzen Energiereserven und in einem schwachen Flackern erlosch ihr Licht ganz. Zum Glück leuchteten die Sterne am Firmament so klar und hell, dass ihr Licht ausreichte, um den Schnee auf Erden zum reflektieren zu bringen. Dadurch war es möglich Umrisse und Konturen zu erkennen. Gerade wollte er von neuem mit der Beatmung beginnen, als sie hustend zu sich kam und ihren Retter schummrig entgegen sah. Dieser war nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt gewesen und lag ihr nun um den Hals. Als er merkte, dass sie zu sich kam, hob er ihren Oberkörper schlagartig vom kalten Boden hoch und drückte ihn an seinen eigenen, warmen Oberkörper. Er legte seine Arme um ihren Rücken und ihren Kopf und hielt sie einfach nur in seinen Armen. Kazuha hingegen realisierte noch immer nicht, was sich gerade mit ihr abspielte. „Heiji?“, brachte sie schwach heraus. „Ein Glück, du lebst!“ Was war das denn für ein Satz? Natürlich lebte sie. Warum auch nicht? „Ja.“ Die ganze Situation war ihr nicht geheuer und sie wusste auch nicht im Geringsten, was sie davon zu halten hatte. Langsam ließ der Oberschüler wieder von ihr ab und sah ihr in die Augen. Sie glänzten und Kazuha hatte das Gefühl, als sei er den Tränen nahe. Er drehte sich von ihr Weg und fragte: „Kannst du dich denn nicht erinnern? Du hast das Bewusstsein verloren und während ich dich im Arm hielt, hast du aufgehört zu atmen. Ich musste dich erst reanimieren, bevor du zu dir kamest.“ Verdutzt sah sie ihn an. Sie hatte aufgehört zu atmen? Er hatte sie im Arm gehalten? Tatsache, das hatte sie nicht mitbekommen. Dann erinnerte sie sich daran, dass bei einer Reanimierung zwangsweise auch eine Mund-zu-Mund-Beatmung dazugehörte. Bei dem Gedanken, dass ihre und Heijis Lippen sich berührt hatten, auch wenn es nur zu einem solchen Zweck war, wurde sie augenblicklich rot um die Nasenspitze. Heiji schien etwas ähnliches zu denken, denn er sagte kein Wort mehr und vermied es sichtlich Kazuha anzusehen. Sie schwiegen sich an, sowie sie es an diesem Tag schon einige Male getan hatten. In etwa eine halbe Stunde später sagte Kazuha endlich: „Der Himmel hat aufgeklärt.“ Doch Heiji antwortete ihr nicht, schaute nur seinerseits gen Himmel. „Der Schneesturm, ist er schon lange vorbei?“ Wieder keine Antwort. „Sieh nur, wie hell die Sterne leuchten. Noch heller, als sie in der letzten Nacht gestrahlt haben. Findest du nicht auch?“ Auch dieses Mal blieb Heiji ihr eine Antwort schuldig. Das er nichts sagte, ärgerte Kazuha. „Erde an Heiji, hörst du mich?“ Weiterhin blickte der Junge die Sterne an und sagte kein Wort. „Warum hast du mich erst gerettet, wenn du danach keine Lust mehr hast mit mir zu kommunizieren!“, langsam wurde Kazuha richtig wütend. Warum sagte er kein Wort? Schlief er etwa mit offenen Augen oder warum wollte er einfach nicht mit ihr reden? „Warum regst du dich immer so auf, wenn ich mich mit einem fremden Mädchen unterhalte?“, sagte Heiji so unverhofft, dass Kazuha sich beinahe erschrocken hätte. „Was meinst du?“, fragte sie und ein mulmiges Gefühl machte sich in ihrer Magengegend breit. Plötzlich drehte sich Heiji zu ihr und hielt sie an beiden Handgelenken fest, die er rechts und links neben ihrem Gesicht sanft gegen die Wand drückte. „Warum? Sag es mir, warum stört es dich so?“ Beschämt, weil er mit seinem Gesicht so nahe an ihres herangekommen war, drehte sie ihres zur Seite und schlug die Augen nieder. „Ist doch egal.“ „Ist es eben nicht!“ „Warum interessiert es dich? Es kann dir doch egal sein!“, der Druck an ihren Handgelenken verstärkte sich. „Es ist mir aber nicht egal.“ Als sich der Druck noch weiter verstärkte, verzog das Mädchen das Gesicht. „Lass mich bitte los, du tust mir weh.“ Gegen jeden hätte sie sich wehren können. Immerhin machte sie seit klein auf Aikido. Aber gegen Heiji war sie machtlos. Sie wollte ihm nicht wehtun. „Ich lasse dich erst los, wenn du mir eine Antwort gegeben hast.“ Wieso wollte er es so dringend wissen? Sollte sie tatsächlich ihr größtes Geheimnis preisgeben? All die Jahre hatte sie es so gut versteckt gehalten und nun sollte sie es ihm einfach so ins Gesicht sagen? Noch dazu an einem so unromantischen Ort und unter solch unromantischen Bedingungen? „Ich sag es dir aber nicht. Und wenn du dich auf den Kopf stellst. Von mir wirst du den Grund nie erfahren!“, fauchte sie ihn plötzlich an und einen Augenblick später tat es ihr schon wieder leid. „Entschuldige bitte, ich hätte dich nicht anschreien brauchen.“ „Schon gut. Es ist ja auch meine Schuld. Ich hätte dich nicht so drängen müssen. Du hast recht, es geht mich wahrscheinlich wirklich nichts an“, entschuldigte sich Heiji und ließ von ihr ab. Er stand auf und machte ein paar Schritte unter dem Vorsprung hervor. Er streckte sich und blickte erneut gen Himmel. Heiji tat ihr leid. Immerhin hatte er ihr das Leben gerettet. Hatte sie im größten Schneesturm gesucht, gefunden und sie so vor dem Erfrieren gerettet. Danach hatte er sie vor einer Lawine gerettet und sie ins Leben zurückgerufen, nachdem sie das Bewusstsein verloren hatte. Er hatte ein Recht darauf zu erfahren, warum sie sich so aufgeführt hatte, als Yun ihn umarmt hatte und sich bei ihm unterhakte. „Der Grund ist – “ begann sie zaghaft. „Der Grund ist– “ Warum war es nur so schwierig diesen einen Satz auszusprechen? Sollte sie es überhaupt tun? Doch noch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, sagte sie leise und wie von selbst: „Der Grund ist, weil ich dich liebe.“ Zur Salzsäule erstarrt blieb der Junge aus Osaka regungslos an der Stelle stehen, an der er bis eben verweilte. Wie war das eben? Spielten seine Ohren ihm einen Streich, weil sie schon so lange Zeit dieser Kälte ausgesetzt waren, oder hatte sie das tatsächlich gesagt? Nachdem er Kazuha nichts erwiderte, lächelte diese vor sich hin. Es war eine blöde Idee gewesen! Sie legte sich zur Seite und kuschelte sich in die Decke. „Vergiss, was ich gesagt habe. Ich hätte es besser nicht sagen sollen. Ich bin einfach nur übermüdet und rede schon wirres Zeug. Am besten wird es sein, wenn ich eine Runde schlafe. Gute Nacht“, damit schloss sie die Augen und kümmerte sich nicht weiter um ihre nähere Umgebung. Nun kam wieder Bewegung in den Jungen aus Osaka. Er drehte sich um und lief zu seiner Sandkastenfreundin zurück. Er wollte ihr eigentlich etwas erwidern, doch sie war bereits eingeschlafen und atmete gleichmäßig und ruhig ein und aus. „Ach Kazuha. Wenn du wüsstest. Wenn du wüsstest.“ Dann legte auch er sich hin und schlief kurze Zeit später ein. Er war erschöpfter, als er es vermutet hatte. Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)