Arash - Herr der Gezeiten von abgemeldet (Der ewige Winter) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4: Die Ritter aus Eiscolt -------------------------------------------- Naomi blieb immer zwei, drei Schritte hinter Arash. Er wirkte sehr nachdenklich und geheimnisvoll, so vermummt in seinem Umhang. Besonders störend, so empfand es Naomi, war die Kapuze, die ihm sehr tief im Gesicht hing. Es war wie in Geistesabwesendheit als Naomi fragte: „Was willst du eigentlich in der Stadt?“ Naomi hatte auch ganz unbewusst „du“ gesagt, nicht „wir“, denn immerhin hätte er es falsch verstehen können. Als keine Antwort dazu kam, seufzte Naomi kurz und ließ die Schultern betrübt hängen. Naomi hörte Pferdehufe hinter sich auf die gefrorene Straße schlagen und drehte sich abrupt herum. Arash setzte seinen Weg desinteressiert fort. Hinter ihr kamen zwei Reiter hintereinander auf braunen Hengsten geritten. Der Erste ignorierte Naomi völlig und warf Arash einen abgestoßenen Blick zu, der zweite Rei-ter hingegen bremste sein Pferd ab um bei Naomi stehen zu bleiben. Diese setzte ihren Weg jedoch langsam fort. Der Reiter auf dem braunen Hengst war viel älter als Naomi selbst, trotzdem warf er ihr interessierte Blicke zu, dies machte ihr schon Angst. Schließlich blieb Naomi mutig stehen, drehte sich herum und verschränkte die Arme vor der Brust: „Ich dachte eigentlich die Straße sei groß genug. Doch Ihr scheint dies nicht so zu sehen?“ Der alte Reiter lachte mit seiner rauen Stimme auf: „Liebes, süßes Mädchen, so allein unterwegs? Wenn du nett zu mir bist nehme ich dich mit in die Stadt!“ „Nett? Ich glaube ich bin alt und kräftig genug um meinen Weg allein weiterzugehen.“ Naomi wandte sich erneut um und setzte ihren Weg fort. Arash hatte bereits an Vorsprung gewonnen, sie musste sich hüten um nicht verloren zu gehen. Doch egal was sie machte, sie hätte auch rennen können, der Reiter auf dem Pferd war ihr immer im Vorteil. Er wich ihr nicht von der Seite und das machte Naomi nervös. Besonders da sie so gut wie völlig allein war und ihr niemand hätte helfen kön-nen, wenn er über sie herfiel. Plötzlich ergriff jemand Naomis Hand und zog sie zu sich heran. Erleichtert stellte sie fest, dass es A-rash war, der bemerkt hatte, dass seine kleine Begleitung fehlte. Er blickte den Reiter finster durch sei-ne Kapuze her an und fauchte leise: „Geht Eures Weges, werter Herr und belästigt die junge Dame nicht weiter.“ Der Mann auf dem braunen Pferd lachte laut und musterte Arash angewidert: „Was fällt Euch ein? Elender Narr, gekleidet wie ein Bettler! Vielleicht seit Ihr sogar eines dieser niederen Kreatu-ren.“ „Hütet Eure Zunge.“, schrie Naomi den Reitersmann nun an und trat von Arashs Seite weg. Sie war entschlossen die Ehre des jungen Mannes zu verteidigen und wenn es ihr den Kopf kosten würde. Doch Arash war viel zu selbstsicher, als sich von einem jungen Mädchen verteidigten zu lassen. Er zog Nao-mi an seine Seite zurück und verdeckte ihr mit der rechten Hand den Mund, dann sagte er zu dem Rei-tersmann: „Ich an Eurer Stelle würde schnell das Weite suchen. Wisst Ihr denn nicht, dass in der Stadt Ritter aus Eiscolt eingeritten sind?“ Der Mann auf dem braunen Pferd blickte erschrocken zu der Stadt die silbern in der Sonne glänzte. Mit einem ungeduldigen Lachen brachte Arash den Reiter noch weiter aus dem Konzept und er begann zu stottern: „Na… also, … wenn … wenn wir uns wieder sehen… dann … dann … werde ich keine Rücksicht nehmen.“ Er gab seinem Pferd die Spuren und ritt davon Richtung Stadt. Erst als er nur noch ein kleiner schwarzer Punkt war, ließ Arash Naomi los und setzte schweigend seinen Weg fort. Naomi folgte ihm wortlos. Sie lächelte in sich hinein bei dem Gedanken, dass Arash extra wegen ihr zurück-kam. Dieses Mal, so bemerkte es Naomi, lief Arash langsamer um seine Begleiterin nicht erneut bei einem perversen alten Mann zu sehen. Nach einiger Zeit erreichten die beiden Gefährten die Stadt. Wie es Arash vorausgesagt hatte standen am Rande der Häuser weiße Pferde verteilt. Naomi hielt sofort inne als sie einen jungen Ritter sah der eben gerade, fast zehn Meter vor ihr, aus einem Haus kam. Leise und schon fast panisch flüsterte Naomi Arash zu: „Schnell geh weiter.“ Arash wusste nicht recht was Naomi damit meinte, gehorchte aber und setzte seinen Weg fort. Zur rechten Zeit, denn der junge Ritter entdeckte Naomi sofort und kam entschlossen auf sie zu. Freundlich lächelte der Ritter und als er in hörweite war, sagte er sofort: „Wer hätte gedacht, dass das Schicksal uns so schnell wieder zueinan-der führen würde?“ „Ich habe es sicher nicht erwartet, Euch so schnell wieder zu sehen!“, erwiderte Naomi vornehm und der junge Ritter verneigte den Kopf leicht: „Mein Name ist übrigens Georg von Eisfelsen.“ Naomi blieb wie angewurzelt stehen: „Der Sohn des Königs von Eiscolt?“ „Habe ich das nicht erwähnt?“, fragte Ge-org ernst nach und drehte sich zu seiner Begleitung herum. „Dann solltet Ihr gehen.“, fuhr Naomi ernst auf und verschränkte stur die Arme vor der Brust. Georg zog eine Augenbraue hoch und lächelte, kam jedoch nicht zu Wort: „Ich will mit Euch nichts zu tun haben. Meine Reise ist etwas was mich daran hindert mit Euch zusammen durch eine Stadt zu gehen und zu plaudern. Es ist zu meinem Interesse, dass Ihr nun zu Eurer Einheit geht und Eure Aufgabe erfüllt wie Ihr es vorgehabt habt.“ Naomi trat an dem jungen Prinzen vorbei und entfernte sich so schnell sie nur konnte. Es fiel ihr ir-gendwie schwer, sie mochte den jungen Mann sehr und doch musste sie sich entscheiden. Was war ihr wichtiger? Der junge Prinz oder die Zukunft der Menschen? Naomi seufzte kraftlos und blieb stehen. Sie blickte zurück zu dem jungen Prinzen, der nun mit einigen der anderen Rittern sprach. Etwas schien im Gange zu sein. Als Naomi ihren Weg fortsetzen wollte, wäre sie fast mit jemandem zusammengestoßen. Zu ihrem Schrecken war es der alte Reiter, der sie auf der Straße in die Stadt hin angemacht hat. Sie trat einen gewaltigen Schritt zurück und verschränkte schützend die Arme vor der Brust. Der Mann hielt eine Fla-sche des besten Alkohols in der Hand und schwenkte diese hin und her, dabei nuschelte er: „Ich wusch-te, dasch wir unsch widder sehn.“ Er trank noch einmal aus seiner Flasche und legte seinen Arm um ihre Schulter. Naomi duckte sich unter seinen Arm hinweg und trat erneut einen Schritt zur Seite: „Ich glaube, Ihr wisst nicht recht, was ihr da macht.“ Der Mann hickste und winkte mit der rechten Hand ab: „Dieses Mal hast du keinen Beschützer!“ Er lach-te begierig und musterte sie mit argwöhnischem Interesse. Bevor der Mann jedoch noch etwas sagen konnte, sprach eine andere, bekannte Stimme: „Nicht doch. Glaubst du wirklich ich lasse sie aus den Augen.“ Aus einer Gasse trat Arash hervor. Sein Gesicht war nun nicht mehr bedeckt. Seine Augen ruhten misstrauisch auf dem Fremden: „Abschaum. Ein Adelstitel zu tragen bedeutet nicht, dass Ihr tun und lassen könnt was Ihr wollt.“ „Ich rufe die Ritter!“, drohte der Fremde und hob die Faust in Arashs Richtung, dieser zeigte nur Desin-teresse an seinen Drohungen. Er lächelte nur und nickte in die Richtung der Ritter: „Einer dieser netten und freundlichen Ritter dort vorn ist Georg von Eisfelsen. Wie der Zufall es will, kennt meine kleine Freundin den Prinzen sehr gut.“ Der Fremde sah Naomi erschrocken an, warf einen Blick zu dem Prinzen und verzog sich dann mit Murren und Zischen. Arash wartete bis der Fremde von dannen gezogen war, dann wandte er sich in die Gasse um und flüsterte: „Dieser Narr ist weg.“ Aus der dunklen Gasse trat ein zweiter Mann hervor. Er trug einen ähnlichen Umhang wie Arash, nur ohne Kapuze. Er musterte Naomi kurz und nickte Arash zu: „Bist du sicher, dass sie uns nicht verraten wird?“ „Was soll sie verraten, was sie ja doch nicht weiß?“ Arash trat auf den jungen Mann zu, dieser hatte schulterlanges, pechschwarzes Haar und wunderschö-ne grüne Augen. Arash nickte und sagte: „Dies ist Linus, mein Bruder, der Wind.“ Naomi klappte im wahrsten Sinne des Wortes der Mund auf. Sie stand da wie ein Ochse vor der verschlossenen Tür, mit zitternder Stimme flüsterte sie: „Ah ja. Dein Bruder? Ich wusste ja gar nicht, dass du einen Bruder hast!“ „Du weißt so einiges nicht.“, erwiderte Arash forsch und Naomi kehrte aus ihrer Erstaunung zurück. Zorn machte sich in ihr breit. Arash wandte sich seinem Bruder zu: „Gehen wir nun ins Wirtshaus?“ Linus beobachtete Naomi ganz genau, schließlich nickte er zögernd und ging zurück in die dunkle Gas-se aus der er gekommen war. Arash wartete einen Augenblick, sah Naomi noch einmal kurz, aber durchdringend an und folgte seinem Bruder dann. In Naomi raste die Wut nur so vor sich hin. Am liebsten hätte sie laut aufgeschrieen, wäre zu Georg gerannt und hätte Arash verraten. Doch die Vernunft holte sie in die Wirklichkeit zurück und ermahnte sie, solche Gedanken nicht weiter zu hegen. Schließlich folgte sie ihrem Begleiter und Be-schützer in die finstere Gasse. Die Gasse nahm schnell ein Ende. Der Ausgang führte zu einem kleinen Platz der umstellt mit Häusern war. Es war nur der Eingang eines Wirtshauses zu sehen, über dessen Tür stand groß geschrieben: Der Wind. Naomi dachte kurz nach, Linus war Arashs Bruder, der Wind, war es nur ein Zufall. Linus trat ein, gefolgt von Arash. Dieser wartete an der Tür und hielt sie offen, damit Naomi ihm auch wirklich folgte. Naomi dachte gar nicht daran allein in der Gasse zurückzubleiben und Gefahr zu laufen, dem jungen Prinzen und seinen Rittern erneut zu begegnen. Also trat sie ein. Arash schloss die Tür hinter ihr und trat zu seinem Bruder an den Tisch. Linus hatte sich bereits gesetzt und musterte seine Umgebung misstrauisch. Als Naomi an Arashs Seite wieder trat, wurde auch sie von Linus argwöhnisch gemustert. Arash setzte sich und Naomi tat es ihm nervös nach. Sie lehnte sich zurück und musterte nun ebenfalls das fast leere Wirtshaus. Es stand ein dicker Wirt hinter der Theke und putzte Gläser, während er dies tat, blickte er zu dem Tisch an dem Naomi und die beiden jungen Männer saßen. Zwei etwas älter wirkende Männer saßen fast vier Tische von Naomi weg und tranken schweigend ihre alkoholischen Getränke. Linus begann zu flüstern: „Was ist nur geschehen? Wieso hast du den Winter nicht längst beendet?“ Arash lachte bitter auf und lehnte sich ebenfalls zurück: „Na ja, ich kann es nicht. Etwas stimmt mit den Kugeln nicht. Meine Kraft, die sich auf den Frühling beläuft, kann ich nicht erwecken und damit, weil die Reihenfolge eingehalten werden muss, kann ich den Winter nicht beenden!“ Naomi sah Arash kurz an, sie verstand nicht recht, was ihr Begleiter mit den Kugeln meinte, jedoch bekam sie mit, dass mit einer dieser Kugeln etwas nicht stimmte und deshalb der Winter kein Ende nahm. „Wurde sie gestohlen?“, fragte Linus geschockt nach und Arash zuckte mit den Schultern: „Ich weiß es nicht. Ich bin auf dem Weg zu den Kugeln, ich will sehen was den Winter so lange anhalten lässt.“ Linus seufzte und fuhr sich mit beiden Händen durch das schwarze Haar: „Es kann sich nur noch um Wochen handeln, dann wird es erste Opfer geben. Die Nahrung wird knapp und die Tiere sterben langsam auch an der klirrenden Kälte, außerdem geben die Kühe keine Milch mehr und die Hühner legen keine Eier. Also solltest du dich beeilen!“ „Sobald es Nacht wird werde ich aufbrechen!“, erwiderte Arash gleichgültig und blickte zur Tür. Diese hatte sich nämlich geöffnet. Ein junger Ritter in weißer Rüstung stand im Türrahmen und blickte sich hochmütig um. Schließlich trat er ein und nahm direkt an der Theke einen Platz ein. Naomi war dies nicht geheuer, niemals würde ein einzelner Ritter in ein Wirthaus gehen, sie waren wie Wölfe, immer im Rudel unterwegs. Naomi wandte den Kopf zur Tür, jedoch öffnete diese sich nicht wie sie erwartet hatte. Während Linus und Arash leise miteinander flüsterten beobachtete Naomi den Ritter an der Theke ganz genau. Ir-gendwie hatte sie das Gefühl diesen Mann schon einmal gesehen zu haben! Vielleicht gehörte er ja zu Georgs Einheit und war mit ihm zusammen in ihrem Heimatdorf. „Also brechen wir zusammen bei Sonnenuntergang auf!“, hörte Naomi Linus sagen und wandte ihren Blick auf den Herrn des Windes. Arash blickte seinen Bruder einige Sekunden schweigend an, dann lachte er: „Du willst mich begleiten?“ Linus nickte lächelnd und verschränkte die Arme vor der Brust. Naomi hingegen hatte das Gefühl, dass Arash damit nicht einverstanden war. Auch Linus schien dies zu bemerken und fragte enttäuscht nach: „Wieso nicht? Warum willst du deinen Bruder nicht dabei ha-ben?“ Linus sah Naomi kurz an, dieser Blick war so bösartig und verhasst, dass Naomi den eigenen Blick abwenden musste. Hatte sie etwa etwas mit Arashs Entscheidung zu tun? Arash lachte kurz und erwi-derte schließlich, dabei sah er jedoch Naomi an: „Es ist zu gefährlich. Geh deinen Weg wie du es vor-gehabt hast.“ Linus blickte seinen Bruder mit gerunzelter Stirn an. Arash sah nun seinen Bruder an und seufzte: „Nimm es mir nicht übel, doch jeder von uns hat nun ein-mal seine eigene Aufgabe!“ Doch Linus lachte und schlug mit der Faust auf den Tisch: „Niemals. Ich gehe mit. Du kannst mich nicht aufhalten, du wirst sehen!“ Naomi bemerkte die Blicke des Ritters der an der Theke saß und nun erkannte sie den älter wirkenden Mann auch wieder. Er war zusammen mit Georg in der Nacht ihrer Abreise bei Aneela gewesen. Auch er erkannte sie sofort wieder, sein Lächeln war höhnisch und heimtückisch. Während Arash und Linus miteinander stritten, bemerkten sie nicht wie der Ritter mit schnellen Schritten das Wirtshaus verließ. Naomis Herz raste, ihr Atem beschleunigte sich um das Doppelte. Ohne dass einer der beiden Streitenden etwas mitbekam, erhob sich Naomi ebenfalls und verließ das Wirtshaus. Die Sonne hatte bereits eine dunkelrote Farbe angenommen und war am untergehen. Naomi sah den Ritter der zielsicher durch die kleine Gasse lief um auf die Hauptstraße zu gelangen. „Wartet!“, rief Naomi so laut sie nur konnte. Der weiße Ritter blieb stehen und drehte sich herum. Naomi näherte sich vorsichtig und der Ritter lachte: „Bisher hat mein Prinz nie eine Abfuhr erhalten. Er wird sich sicher freuen zu hören, dass seine Begehrte zusammen mit dem Herrn der Gezeiten im Wirtshaus saß. Was glaubt Ihr wird er dann machen?“ Naomi sah den Ritter schweigend an, dieser lachte auf und winkte mit der Hand ab: „Er würde sich niemals gegen seinen Vater auflehnen. Wenn es sein müsste würde er Euch foltern um zu erfahren was er wissen will.“ Naomi lächelte ebenfalls und senkte die Stimme: „Selbstverständlich. Glaubt Ihr etwa ich laufe Euch nach um Euch zu bitten, Stillschweigen zu bewahren? Wenn Ihr dies geglaubt habt, dann liegt ihr mit Sicherheit falsch.“ Dem Ritter verging das Lachen und er wurde abrupt ernst: „Was meint Ihr damit?“ „Was denkt Ihr denn was ich meine?“, fragte Naomi hinterhältig nach. Bevor der Ritter antworten konnte, ertönte ein lautes Horn in der Stadt. Eine Stimme war laut zu hören: „Ritter aus Feuersturm reiten in die Stadt ein.“ Der weiße Ritter der vor Naomi stand blickte sie kurz an, dann rannte er von dannen. Kaum war er verschwunden hörte man auch schon das Hufschlagen der Pferde aus Feuersturm. „Dann muss ich wohl früher aufbrechen!“, sagte Arash, der hinter Naomi stand. Linus stand an seiner Seite und verbesserte ihn: „Dann müssen wir wohl früher aufbrechen.“ Arash trat an Naomi vorbei und diese blieb wie angewurzelt stehen. Sie blickte Arash nach wie er die Gasse betrat gefolgt von seinem Bruder. Naomi rief: „Arash. Die Ritter aus Eiscolt wissen, dass der Herr der Gezeiten in der Stadt ist. Sei auf der Hut.“ Arash nickte nur und verschwand um die Ecke zusammen mit seinem Bruder. Nun musste sich auch Naomi auf den Weg machen. Sie wusste, dass es sich nur noch um Sekunden handeln konnte bis der Ritter mit Georg zurückkam. Jedoch brauchte sie noch ein Pferd um schneller vorankommen zu kön-nen. Auf der Hauptstraße herrschte Chaos pur. Überall sah man rote und weiße Rüstungen die gegeneinan-der kämpften, weiße wie braune Pferde waren zu sehen die aufgeregt hin und her liefen. Niemand wür-de auf sie achten, es war ihre Chance dem Prinzen aus Eiscolt zu entkommen. Ein Pferd stand am Rand und trank aus einem Wasserkübel. Naomi ergriff sich sofort die Zügel und zog sich in den Sattel, sie ließ die Zügel knallen und mit einem lauten Wiehern machte die weiße Stute sich auf den Weg über die Hauptstraße die aus der Stadt herausführte. Die Hufe knallten auf der gepflasterten Straße, der kalte, verschneite Wind schlug Naomi entgegen. Sie fror leicht, konnte jedoch nicht anhalten, dazu war keine Zeit. Sie wollte ein neues Leben beginnen, nun ohne den Herrn der Gezeiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)