Deine Nähe schmerzt von strandhai ================================================================================ Kapitel 1: Deine Nähe schmerzt ------------------------------ Müde schließ ich meine Augen, wisch mir die Tränen von den Wangen. Ich weiß nicht wie spät es ist, ich will es auch nicht. Ich bin müde, müde vom Weinen. Deine Nähe tötet mich. Zerfetzt mich. Ja ich gebe es zu. Ich lieb dich. Mehr als mein eignes Leben. Doch genauso weiß ich, dass du meine Gefühle nicht erwiderst und es auch nie tun wirst. Du bist nicht schwul und selbst wenn, du würdest mich nie lieben. Es klopft und kurz darauf öffnet sich die Tür. Kai tritt herein. Ich spüre, dass sein blick auf mir ruht. „Das Essen ist fertig!“ sagt er und kurz darauf verschwindet er wieder. Nun ist es ein Jahr her, seit du und ich hier bei den Bladebreakers leben. Und mit jedem Tag spüre ich, wie es mehr und mehr schmerzt. Wie weh es tut in deiner Nähe zu sein und dich doch nicht berühren zu können. Gequält stehe ich auf. Mein Körper schmerzt. Noch einmal fahr ich mir über die Augen. Niemand darf sehn, was sich hinter meiner Maske verbirgt. Niemals darf es ans Tagelicht kommen. Ich setz meine Maske auf. Versuch so wie immer zu sein. Niemand darf mich durch schauen. Niemals. Ich begebe mich nach unten. Alle sitzen sie schon am Esstisch. Sie warten nur auf mich. Ich ring mir ein lächeln ab. Wenn es darum ging, war ich schon immer ein guter Schauspieler. Immer noch lächelnd setz ich mich neben Max. Mir fällt auf, dass du nicht da bist. Vielleicht bist du wieder bei einem deiner Dates? Wenn du nur wüsstest, wie sehr ich dich liebe. Aber ich weiß dass du es nie erfahren darfst. Sonst wäre mein Leben nichts mehr Wert. Ich weiß, ich würde meinen Engel dann verlieren. Lieber leide ich stumm weiter. „Wisst ihr wo Bryan ist?“ als Tyson deinen Namen ausspricht überkommt mich eine Gänsehaut. „Tala.“ Kai sieht mich an. Ich weiß was er von mir will. „Rede endlich mal mit Bryan! So kann es nicht weiter gehen. Jeden Abend kommt er mit einem anderen Weib nach Hause. Wir sind hier doch kein Bordell!“ Die erneute Erkenntnis versetzt mir einen Stich in mein Herz. Meine Kehle fühlt sich an wie zugeschnürt. Und doch schaffe ich es zu antworten. „Wieso eigentlich ich? Rede doch selbst mit ihm.“ Kai schaut mich an. Mustert mich kalt. „Werd ich auch, wenn du es nicht tust…“ Dann schweigt er. Ich fühle mich leer. Mein gesamter Körper zittert leicht. Er zittert, weil ich krampfhaft versuche die Tränen zurück zu halten. In all den Jahren bin ich ein guter Schauspieler geworden. Niemand hier am Tisch würde denken wie mies es mir geht. Niemand würde denken, dass mein Inneres in Wahrheit ein einziger Schutthaufen ist. Schweigend beginne ich mit dem Essen. Ich würge es in mich hinein. Obwohl ich nicht den geringsten Hunger verspüre. Schon seit Wochen nicht mehr. Aber ich muss mein Bild aufrecht herhalten. Was würde man sonst von mir denken, wenn ich aufhören würde zu essen? Und im Endeffekt würde ich mich selbst verraten. Nein. Lieber leide ich mein leben lang. So wie es ist, so ist es gut. Wenn du von meinen Gefühlen wüsstest, würdest zu mich erst recht zerfetzen. Mich ganz in Stücke reißen. Mich bei lebendigen Leib von ihnen heraus verbrennen. Ich schlucke die letzten bissen meines Abendessens herunter. Plötzlich vernehme ich, wie sich die Haustür öffnet. Schritte kommen näher. Die einen sind deine. Die Anderen kommen von Stöckelschuhen. Bevor ich es richtig bemerke stehst du mit ihr auch schon in der Tür. Dein Arm liegt um Ihre Hüfte und sanft lächelst du sie an. „Leute, das ist Miri. Miri das sind meine Freunde.“ Schnell stellst du uns untereinander vor. Kai mustert sie, ebenso wie ich. Lange rote Haare, himmelblaue Augen. Sie ähnelt mir. Auf den ersten Blick. Du ziehst sie hinter dir her. Hinauf in dein Zimmer. Ich weiß was du dort tust. Ich höre dich und deine Weiber jede Nacht. Aber ich bereu es nicht das Zimmer neben deinem zu haben. Ich lieb es deine erregt stöhnende Stimme zuhören. Auch wenn ich weiß dass du meinem Namen nie stöhnen wirst. Aber das brauchst du auch nicht. Dein stöhnen allein reicht schon um mich in Extase zu bringen. Langsam stehe ich auf. Begebe mich zurück in mein Zimmer. Es schmerz zu wissen, das du auf Frauen stehst. Und noch mehr schmerzt es zu wissen, das du nur mit ihnen Spielst. Würdest du auch mit mir Spielen? Mich wie eine Puppe benutzen und mich dann wieder fallen lassen? Ich schließe leise meine Zimmertür hinter mir dreh den Schlüssel einmal im Schloss um. Ich will nicht gestört werden. Müde schmeiß ich mich auf mein Bett, schließ meine Augen. Ich hör bereits euer Stöhnen. Ich verschließe die Augen vor der Realität. Deine Nähe schmerzt. *~Love song for the dear departed Headstone for the broken-hearted Arms to kill Or flowers to steal Head-trip for the mortal earth-bound One sip of the blood that I found Lying here I'm dying here~*[1] Ich wünschte deine Hände würden MICH zum Orgasmus bringen. Aber es wird immer ein Wunsch bleiben. Ich lächle leicht. Morgen wirst du sie sicher wieder fallen lassen. Für dich ist es nichts weiter als ein One-Night-Stand. Ich dreh mich auf den Bauch. Verstecke mein Gesicht in dem Kissen. Immer neue Tränen verlassen meine Augen. Ich wünschte ich könnte nicht mehr weinen. Ich fühle mich von mir selbst erniedrigt. Ich fühl mich von innen Zerrissen. Fühle mich wie ein geprügelter Hund. Deine nähe tut so weh und gleichzeitig machst du mich Süchtig. Leise seufze ich. Ich versuch zu schlafen, will der grausamen Wahrheit entfielen. Ob man an einer unausweichlichen Wahrheit zerfallen kann? Ja würde ich sagen. Ganz klar. Ich bin doch das beste Beispiel dafür. Ich höre Bryans heiseres stöhnen. Spüre wie ich selbst erregt werde. Ja, ich bin widerlich. Wahrscheinlich das widerlichste auf der Welt. So sehr verzehre ich mich nach ihm. Aber ich weiß, dass er nie mein sein wird. Und er darf nie erfahren was ich für ihn fühle. Ich bin müde. Ich denk zu viel nach. Und ich weine zu viel. Ich dreh mich wieder um, entkleide mich langsam. Kuschel mich danach in meine Decke. Ich versuch das gestöhnte zu ignorieren. Leicht muss ich lächeln. Wie es wohl ist Sex zu haben? Hört sich jetzt blöd an… aber mit meinen achtzehn Jahren bin ich immer noch Jungfrau. Warum sollte ich mich auf einen One-Night-Stand einlassen? Für was besitze ich zwei gesunde Hände? Niemand würde mir glauben, dass ich noch Jungfrau bin... Ich bin lächerlich, nicht wahr? Und dass alles nur wegen Ihm. Ich bin krank im Kopf, ich weiß. Ich sollte nicht so viel über ihn nachdenken. Es ist hoffnungslos. Das weiß ich. *~And love's light blue Let me be you Through the emptiness that had become my home Love's light cruel It seduced me with you And that moment I knew I was out of hope Heal me I begged and love said no Leave me for dead and let me go Kill me I cried and love said no Kill me I cried and love said no ~* [2] Ich vergrab meinen Kopf unter dem Kissen. Bittere Tränen verlassen meine Augen. Jede einzelne brennt auf meinen Wangen. Ich will nur in deiner Nähe sein… aber deine nähe schmerz so. Ich schluchze in mein Kissen, kralle meine Nägel tief in es. Heute wird wieder eine Nacht sein, in der Ich mich in den schlaf weine. Denn ich weiß, niemals wirst du mir gehören ~fin~ *********************************** [1] Korn „Love Song“ [2] Him „And love said no“ *********************************** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)