Keine Chance für die Liebe? von Cawaii (TakagiXSato) ================================================================================ Kapitel 11: Geiselnahme über den Wolken Teil 2 ---------------------------------------------- Kapitel 11 - Geiselnahme über den Wolken Teil 2 „Ach, na jetzt habe ich aber Angst!“ Der Angesprochene machte sich lustig über Miwako´s Aussage. Sie war zwar eine Polizistin, wovor er sich normalerweise in Acht nehmen sollte, aber sie konnte ihn hier ja schlecht festnehmen. „Oder wollen Sie mich etwa K.O. schlagen? Ich glaube, dass funktioniert auch nur einmal. Mein lieber Kollege hat wegen Ihnen immer noch Ohrensausen.“ Miwako blickte ihn immer noch bitterböse an. Der machte sich doch tatsächlich über sie lustig. Solche Leute musste man hart rannehmen, nur war das hier schlecht möglich. „Aber es freut mich doch, dass unser Plan aufgegangen ist.“ „Welcher Plan denn?“ Jetzt war sie leicht verwirrt, aber eine gewisse Vorahnung hatte sie trotzdem. Vielleicht haben sie diesen Mann nur angeschossen, damit sie aus ihrem Versteck kam. Könnte doch sein. Eine Polizistin würde nämlich in diesem Fall so handeln, wie es Miwako getan hatte. Dazwischengehen. Genau, dass werden die sich schon gedacht haben. „Ach, können Sie sich das nicht selbst zusammenreimen?“ „Doch, dass wird sie wohl können.“ Eine Frauenstimme unterbrach ihn. „Mir ist da etwas sehr nützliches eingefallen.“ Nun trat sie an Miwako heran. „Ich schlage Ihnen einen fairen Deal vor. Wir lassen die Geiseln frei und landen das Flugzeug ganz normal in Yokohama, wie es ursprünglich geplant war.“ Sie machte eine kurze Pause. „Und im Gegenzug dafür rufen Sie jetzt ihren Kollegen an und bestellen ihn an einen ganz bestimmten Ort hin.“ „Ich soll was machen?“ Miwako konnte sich denken, was sie vorhatte. Das war ja nun echt nicht fair. „Sie haben mich schon richtig verstanden! Also?“ „Vergessen Sie´s!“ Miwako war richtig in Rage. Sie konnte doch nicht einfach Takagi´s Leben aufs Spiel setzen. Aber was blieb ihr anderes übrig? Sie konnte schlecht die Leute hier im Stich lassen. „An Ihrer Stelle würde ich mir das noch einmal gut überlegen. Es geht hier schließlich um viele Menschenleben. Das ist Ihnen schon bewusst oder?“ „Natürlich ist mir das bewusst!“ Sie hatte schon fast geschrieen. Langsam platzte Miwako vor Wut. Viel würde nicht mehr fehlen. „Gut, dann nehme ich mal an, dass Sie die Nummer kennen.“ Sie reichte Miwako ein Handy. „Ich habe aber noch nicht zugestimmt!“ „Na wenn das so ist.....“ Sie holte ihre Pistole hervor, ging damit durch die Sitzreihen und holte letztendlich ein Mädchen hervor. „Ich nehme mal an, dass Sie nicht riskieren wollen, dass ich der kleinen hier etwas antue, oder?“ Das Mädchen schien ziemlich verängstigt zu sein. Jetzt hatte Miwako wohl keine andere Wahl mehr. Sie seufzte. „Was soll ich ihm sagen?“ Ein Grinsen huschte über das Gesicht der Entführerin. „Er und seine Kollegen sollen sich am Flughafen von Yokohama einfinden. Wir landen demnächst dort und lassen die Passagiere einschließlich Sie, gehen. Das Mädchen hier nehmen wir mit. Dann verabreden Sie sich mit ihm für heute Abend, so gegen 22.00Uhr, im Baker-Park in Tokio.“ Sie machte wieder eine kurze Pause. „Es darf kein Wort über unseren Plan gegenüber der Polizei fallen. Sobald Sie versuchen, irgendetwas zu unternehmen, ist das Mädchen tot. Ich hoffe, ich habe mich da eindeutig ausgedrückt!“ Miwako nickte. „Gut, dann sagen Sie mal ihrem Kollegen Bescheid, dass wir aufgegeben haben und demnächst in Yokohama landen. Und kein Wort über die Geisel oder sonst was. Wir werden die ganze Zeit ein Auge auf Sie haben.“ Miwako tippte zitternd am Handy herum. Gut, dass sie wenigstens Takagi´s Nummer kannte. Die hatte sie sich nun mittlerweile gemerkt. Aber ob es so gut war, ihn anzulügen? Aber eine andere Wahl hatte sie leider nicht. Und den Tod des Mädchens konnte sie auch nicht verantworten. „Kommissar Takagi.“ Meldete er sich am anderen Ende. Miwako holte kurz tief Luft. Sie musste sich ziemlich zusammen nehmen, sonst bemerkte er womöglich noch, dass sie ihn anlog. In letzter Zeit bekam er so etwas oft mit. „Ja, hier Kommissarin Sato.“ Sie versuchte, etwas fröhlich zu klingen, was ihr allerdings misslang. „Sag bitte Inspektor Megure Bescheid, wir landen in Kürze in Yokohama.“ „Wie? Was ist mit den Entführern?“ „Die sind geflohen. Ich konnte leider nichts unternehmen. Das ist jetzt aber nicht wichtig. Es geht allen gut und wir sind bald da.“ Miwako leierte diese Sätze herunter, als wären sie auswendig gelernt worden. „Du klingst aber nicht sehr glücklich. Geht es dir gut?“ Wataru hatte ihren komischen Ton natürlich mitbekommen. Miwako biss sich auf die Lippen, um zu verhindern, dass sie womöglich noch etwas falsches sagte. „Na klar! Wir sehen uns dann in Yokohama okay?“ Ohne auf eine Antwort zu warten legte sie auf. Es war besser so, auch wenn er jetzt wahrscheinlich etwas erahnte. „Geht doch.“ Die Frau nahm Miwako wieder das Handy aus der Hand und richtete sich an die Passagiere. „Damit wir uns richtig verstehen. Es wird kein Wort über das Mädchen hier gegenüber der Polizei fallen. Ansonsten sehen wir uns leider gezwungen, Ihnen einen weiteren Besuch abzustatten. Ich hoffe, wir verstehen uns da richtig.“ Ein kaltes Lächeln zierte ihr Gesicht. Dann wandte sie sich wieder an Miwako. „Sie setzen sich auch wieder hin. Und vergessen Sie unsere Abmachung nicht. 22.00Uhr, Baker-Park.“ Dann ging sie mit dem Mädchen an ihr vorbei, vor ins Cockpit. Miwako sah beiden nach. Aber sie konnte jetzt nichts mehr tun. 30 Minuten später landeten sie auch schon am Flughafen in Yokohama. 5 Stunden später, als ursprünglich geplant war. Die Passagiere sahen sich gegenseitig an und schienen ein wenig erleichtert zu sein, obwohl der Spuk noch nicht vorbei war, zumindest für einige nicht. Die Entführer hatten sich wenige Minuten zuvor vor ins Cockpit geschlichen. Nach dem sie endlich gelandet waren, liefen die Menschen nach draußen, Miwako aber ging sofort zum Cockpit. Wie erwartet, waren die Entführer geflohen, mitsamt Geisel. Der Pilot schien zu schlafen. Miwako beugte sich über ihn. Er roch stark nach irgendeinem Betäubungsmittel. Aber wenn er nicht die Maschine gelandet hatte, wer dann? War einer der Geiselnehmer etwa Pilot? Zumindest war es wohl anzunehmen. Seufzend ging sie erst mal nach draußen. Jede Menge Polizei stand dort herum und befragten sofort die Leute. Der Mann, den diese Kerle angeschossen hatten, wurde sofort ambulant behandelt. Sie lief langsam am Flughafen herum und suchte nach Takagi, der aber noch nicht da war, wie es schien. Plötzlich legte jemand seine Arme um sie. Miwako erschrak. „Wa..“, sie drehte sich um. „Ryochi?“ Sie sah ihn verwundert an. Er aber schloss sie sofort wieder in seine Arme. „Ich bin ja so froh, dass es Ihnen gut geht.“ Miwako sagte nichts, sie war viel zu sehr über seine Reaktion verblüfft. Das hätte sie nun echt nicht erwartet. Aber ein Lächeln konnte sie sich nun trotzdem nicht verkneifen. Der schien echt froh zu sein, dass sie noch lebte. Sie blickte über seine Schultern und sah Takagi, der gerade wieder kehrt zu machen schien. „Wataru?“ Es war mehr ein Flüstern gewesen, aber Ryochi bekam es trotzdem mit. Sie befreite sich schnell aus der Umarmung und lief zu ihm herüber. Da er aber nicht anhielt, hielt sie ihm am Handgelenk fest. „Hey, warte mal.“ Er seufzte. „Warum sollte sich?“ Miwako blickte ihn an. Er schien ziemlich geknickt zu sein, und sie wusste auch warum. „Es ist nicht so, wie es aussieht. Er ist mein Kollege.“ Wataru furchte die Stirn. „Achso.. ein Kollege schon klar.“ Er wollte weitergehen, aber Miwako ließ seine Hand nicht los. „Idiot!“ Sie schloss ihn in ihre Arme, was er allerdings nicht erwartet hatte. „Ich bin so froh, dass ich dich endlich wiedersehe und dann musst du einen auf eifersüchtig machen.“ Nun wurde Wataru rot. „Ich bin doch überhaupt nicht eifersüchtig“ Er seufzte wieder. „Aber ich bin froh, dass es dir gut geht.“ Er schmunzelte leicht vor sich hin. Ryochi beobachtete die beiden von weitem. Wer war das denn? Miwako schien ihn ja sehr zu mögen. Er schritt auf die beiden zu. Dann blieb er stehen und räusperte sich. „Ähm..“ Miwako und Wataru lösten sich sofort voneinander und schauten zu ihm. „Kommissar Ryochi Mikami, Polizeirevier Yokohama.“ Er hielt Wataru seine Hand ihn, der ihn nur ein bisschen verwirrt anguckte. „Äh.. Kommissar Wataru Takagi, Hauptrevier Tokio.“ Er schüttelte kurz seine Hand, obwohl er nicht so recht wusste, was das jetzt sollte. Miwako sah beide nur abwechselnd verwundert an. Was sollte denn das jetzt? Ihr gefiel es überhaupt nicht, dass die 2 sich jetzt unterhielten. Das konnte einfach nicht gut gehen, aber sie konnte es ihnen ja schlecht verbieten. „Ähm... Takagi..“ Sie packte ihm am Ärmel und zog ihn hinter sich her. „Ich muss noch etwas mit dir besprechen, unter vier Augen.“ Sie gab damit Ryochi zu verstehen, dass sie jetzt alleine mit ihm reden wollte. „Schon gut. Also dann, es hat mich sehr gefreut, Sie mal kennen gelernt zu haben.“ Mit diesen Worten ging er auch schon und fing an die Passagiere zu befragen, was ja auch ursprünglich seine Aufgabe war. „Hör zu, wir haben ein ganz großes Problem.“ Eigentlich durfte sie ihm es nicht sagen, aber dass musste jetzt sein. „Die Entführer haben eine Geisel mitgehen lassen, ein kleines Mädchen und....“ sie unterbrach sich selbst. Was wenn jemand ihr zuhörte? Konnte doch sein. „Wir müssen uns heute 21.45Uhr am Baker-Park treffen, okay?“ „Warum denn das?“ „Frag nicht, es ist sehr wichtig.“ „Dann hast du also vor heute wieder zurück nach Tokio zu kommen?“ Miwako nickte. „Achso, bevor ich es vergesse.“ Sie flüsterte etwas in sein Ohr. „Bring bitte deine Handschellen und deine Dienstwaffe mit, okay?“ Er erschrak. „Warum das denn?“ Die Lautstärke ließ zu erkennen, dass ihm die ganze Sache nicht ganz geheuer war. „Psst! Nicht so laut. Mach einfach das, was ich gesagt habe. Das Leben des Mädchens steht auf dem Spiel, hast du gehört?“ Wataru schluckte kurz, nickte aber. Miwako drehte sich nun von ihm weg und ging am Flughafen umher. Sie versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Wie konnte man die nur austricksen. Dass sie es auf Wataru´s Leben abgesehen hatten, war ihr längst bewusst. Wie aber konnte man das Schlimmste verhindern? Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen. „Geht es Ihnen gut, Frau Sato?“ Es war Ryochi, der sie ansprach und sich offensichtlich Sorgen machte. „Was? Ach na klar.“ „Sie bedrückt doch etwas, habe ich recht?“ Er war neugierig geworden. „Nein, es ist nichts... Ich werde aber demnächst wieder in Tokio arbeiten.“ Miwako wusste ganz genau, dass ihm das nicht gefallen würde und sie sollte Recht behalten. „Aber ich dachte, Ihnen gefällt es in Yokohama. Ich würde es sehr schade finden, wenn Sie gehen würden.“ Miwako lächelte ihn traurig an. „Ich weiß, es hat auch nichts mit Ihnen zu tun. Es ist nur, Tokio fehlt mir so schrecklich und die Leute dort, meine Freunde..“ Ryochi unterbrach sie. „Und er dort drüben sicher auch oder?“ Mit einem Kopfnicken zeigte er auf Takagi, der weiter hinten ein paar Leute befragte. Miwako blickte ihn mit einem kurzen Lächeln an. „Ja, da haben Sie wohl recht. Es tut mir Leid, aber ich kann eben nicht anders.“ „Na dann, ich wünsche Ihnen viel Glück. Und sagen sie diesem Kommissaren dort drüben, dass er sich glücklich schätzen soll, eine so attraktive und gute Polizistin als Freundin zu haben.“ Miwako wurde leicht rot. „Sollte das jetzt ein Kompliment sein?“ „Na sicher... Eigentlich finde ich es sehr schade, dass sie wieder zurück wollen.“ „Tja, ich auch... zumindest ein bisschen. Aber es ist wirklich besser so. Also dann, bis bald mal. Ich komm Sie auf jeden Fall besuchen.“ Sie gab ihn kurz die Hand und ging dann. Sie mochte keine traurigen Abschiede. Ein kleines bisschen traurig war sie nämlich schon. Dann wurde sie ebenfalls befragt. Miwako sagte so viel wie möglich aus, aber nichts über die Entführung, und über die ihr bekannten Pläne der Verbrecher. Normalerweise dürfte man bei Befragungen nichts auslassen. Für eine Polizistin konnte dies sogar ein Disziplinarverfahren bedeuten. Aber das musste sie in Kauf nehmen. Nachdem sie alles gesagt hatte, was sie konnte, suchte sie wieder nach Takagi, den sie schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen hatte. Weit konnte er ja nicht sein. Sie fand ihn 5 Minuten später auf einer Bank sitzen, außerhalb des Flughafens. „Darf ich?“ Sie wollte ihn lieber erst fragen, ob sie sch setzen dürfte, denn irgendwie benahm er sich komisch. Na ja, eigentlich war es ja sie selbst, die sich komisch benahm. Wataru sah sie kurz an und nickte. Miwako setzte sich neben ihn hin. „An was denkst du gerade?“ ,fragte sie ihn direkt, was besseres fiel ihr sowieso nicht ein. „An nichts..“ Er würdigt sie keines Blickes, was ihr schon wieder gar nicht gefiel. Immer wenn er das tat, war irgendetwas. Das kannte sie nun langsam von ihm. „Würdest du mich bitte mal ansehen?“ Wataru tat auch gleich, was sie von ihm verlangte. „Und jetzt?“ Er blickte sie erwartungsvoll an. „Nichts.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Sag mal Miwako, was soll das eigentlich?“ Er schaute sie nun direkt an, was ihr diesmal aber überhaupt nicht passte. So bemerkte er es sicher genau, wenn sie ihn anlog. „Was meinst du?“ „Na, wegen unserem Treffen heute Abend. Warum soll ich meine Dienstwaffe mitbringen? Was soll das ganze überhaupt?“ Miwako hatte schon die ganze Zeit das Gefühl, dass sie jemand beobachtete, weshalb es auch nicht gut war, ihm jetzt alles zu erzählen. „Es ist wirklich wichtig. Du musst mir vertrauen.“ Sie stockte kurz und fuhr mit einem Flüsterton fort. „Auch, wenn es vielleicht diesmal nicht gut ist, mir zu vertrauen.“ Sie schaute zu Boden und ihr Kollege sah sie ziemlich verwirrt an. Miwako stand auf. „Hör zu, es ist sehr gefährlich wenn du dort auftauchst, andererseits hängt das Leben eines Mädchens von dir ab. Du musst nicht kommen, wenn du nicht willst, aber..“ Sie brach ab. Sie hatte ihm schon viel zu viel erzählt. Sie wollte gerade wieder zurück zum Flughafen, als Wataru ebenfalls aufstand und neben ihr herging. „Ich verstehe nicht ganz, du....“ Sie unterbrach ihn sofort wieder. „Ich kann es dir nicht erklären, nicht jetzt. Aber... „ „Aber was?“ „Nichts. Am liebsten wäre es mir, wenn du nicht kommen würdest. Dann kann dir auch nichts passieren.“ Sie blieb vor ihm stehen. „Warum denn? Ich denke es ist so wichtig? Miwako, jetzt mach endlich den Mund auf und sag mir, was los ist!“ Langsam reichte es ihm. Erst sollte er kommen, dann lieber doch nicht. Was ging denn eigentlich in dieser Frau vor? Wusste sie selbst denn überhaupt noch, was sie wollte? Miwako standen nun die Tränen in den Augen, die sie aber versuchte, eifrig weg zuwischen. Vergebens. „Sie wollen dich umbringen.....“ Es war kaum zu hören gewesen. Wataru hatte zwar verstanden, was sie gesagt hatte, aber er dachte, er hätte sich da gerade verhört. „Bitte? Wer soll mich denn umbringen wollen?“ Er sah sie sehr misstrauisch an. Miwako blickte sich kurz in der Gegend um, aber keiner schien hier zu sein. „Denk doch mal nach! Wer könnte es denn auf dein Leben abgesehen haben?“ Nun war Wataru erst recht verwirrt. Was laberte Miwako da für einen Mist? Wer sollte schon Interesse haben ihn.... Aber klar! Jetzt konnte er doch einen Grund finden. „Du meinst wohl die schwarze Organisation?“ Es klang mehr wie eine Feststellung, als wie eine Frage. „Wahrscheinlich.... Zumindest nehme ich das mal stark an. Ihr erster Mordanschlag ging ja daneben. Er galt nicht Shiratori, sondern dir, das habe ich dir ja schon erzählt!“ „Dann sollte ich dort heute Abend wohl wirklich auftauchen. So wie ich das verstanden habe, wird das Mädchen sonst umgebracht?“ Miwako nickte nur kurz. „Tja, ich kann sie ja schlecht hängen lassen.“ „Aber, wenn dir etwas passiert.., du..“ „Schon gut. Wir finden eine Lösung.“ Er sah sie noch mal kurz an. „Ehrlich gesagt, wäre es mir fast lieber, wenn du nicht dabei wärst.“ „Bitte was?“ Miwako hakte nach. Sie dachte, sie hätte sich da gerade verhört. Sie konnte ihn doch jetzt nicht einfach dort alleine hingehen lassen, soweit kam es noch. „Aber, ich glaube das könnte ziemlich gefährlich sein und..“ „Natürlich ist mir klar, dass es ziemlich gefährlich ist. Aber glaub bloß nicht, dass ich dich da so ganz allein in dein Verderben spazieren lasse. Vergiss es!“ „Aber was wollen wir machen? So richtig....“ Ein Zuruf unterbrach ihn. „Frau Sato.“ Die Angesprochene fuhr erschrocken zusammen. Sie dachte schon, man hätte sie belauscht, aber es war nur Ryochi, der schon wieder geradewegs auf sie zu kam. „Ich wollte nur Bescheid geben, dass die Befragungen nun beendet sind und sie nach Hause fahren können.“ „Wirklich? Dann würde ich mal vorschlagen, dass ich mein Gepäck hole und wir zurück nach Tokio fahren. Bist du mit deinem Wagen hier?“ Wataru hatte ihr gar nicht richtig zugehört, sondern starrte Ryochi an. Was wollte der Typ eigentlich ständig von Miwako? Die ganze Zeit war er immer in ihrer Nähe. Das passte ihm so gar nicht. „Hallo?“ Miwako stieß mit den Ellebogen ihren Kollegen an. “Was ist denn nun?” „Du willst wirklich wieder zurück nach Tokio? Warum denn das auf einmal?“ „Ja, darf ich denn nicht?“ Schon wieder hatte sie das Gefühl, sie wäre in Tokio nicht mehr willkommen. Eigentlich hatte sie gedacht, er würde sich über ihre Entscheidung freuen, aber genau das tat er nicht. „Aber, ich meinte doch nur..“ Ihm fiel etwas ein. Ja, genau. Wenn Miwako hier bleiben würde, dann konnte sie auch nicht heute Abend mit ihm in den Baker-Park gehen und ihr Leben wegen ihm riskieren. Es war sicher besser so. „ Ich möchte aber nicht, dass du nach Tokio zurück kommst.“ Es klang viel gemeiner, als es eigentlich gemeint war. „Hier.“ Er packte Miwako an den Schultern und schob sie Richtung Ryochi. „Passen Sie gut auf sie auf!“ Er sah Miwako kein einziges Mal mehr an und ging an den beiden vorbei. Miwako sah ihn fassungslos da. Sie konnte ja nicht wissen, wie er es gemeint hatte. Das einzige was sie vernahm, waren die Worte, die er gesagt hatte. Sie solle in Yokohama bleiben. Dabei hatte sie sich so sehr auf Tokio gefreut. Und jetzt sollte sie hier bleiben? Das konnte er doch nicht einfach so entscheiden. „Sato.... Geht es Ihnen gut?“ Miwako standen nun wieder die Tränen in den Augen. Das war nun wirklich zu viel für sie heute. „Hey, ist ja schon gut..“ Ryochi wollte sie gerade wieder in den Arm nehmen, als sie ihn wegstieß. „Nein, nichts ist gut!“ Sie rannte weg. Weg vor ihren Problemen. Sie wollte jetzt einfach mal alleine sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)