Keine Chance für die Liebe? von Cawaii (TakagiXSato) ================================================================================ Kapitel 15: Die Entführung -------------------------- So... ich glaube, dass ist bis jetzt mein längstes Kapi... XD auch gut.... Ich widme den Teil meinen Kommi-Schreibern! *gg* So ansonsten erwähne ich noch, dass ungefähr ab der Mitte die Ideen meiner Freundin mit eingeflossen sind.... das finde ich echt gut, weil mir wirklich nichts gescheites am Anfang eingefallen ist.... Lest selbst!! Kapitel 15 - Die Entführung Ein kurzes Klirren weckte Miwako unsanft aus ihren Träumen. Etwas verwirrt schaute sie sich um. Sie brauchte ein paar Sekunden um sich wieder zu erinnern, wo sie hier eigentlich war. Dann schaute sie auf eine Uhr. Es war bereits 8.45Uhr. Das Geräusch, dass sie geweckt hatte, kam anscheinend aus der Küche. Sie stand auf und schaute verunsichert nach. An der Küchentür blieb sie stehen und schmunzelte leicht vor sich hin. „Randalierst du schon wieder?“ Wataru war es gewesen, der sie geweckt hatte. Er war gerade dabei die Scherben einer zerbrochenen Tasse aufzusammeln. Er blickte nur kurz auf. „Tut mir leid. Hab ich dich geweckt?“ „Ja, aber das macht nichts.“ Miwako war zwar noch ein bisschen müde, aber wenn sie noch länger geschlafen hätte, könnte man mit ihr den ganzen Tag nichts mehr anfangen. Das war schon immer so gewesen. „Warte ich helfe dir.“ Sie bückte sich und half ihm, die Glasscherben aufzulesen. „Danke, aber pass auf, dass du auf keine drauf trittst.“ Miwako musste kurz lachen. „Ich doch nicht!“ „Na hoffentlich...“ Ganz sicher war er sich da nicht. Miwako konnte manchmal echt tollpatschig sein, nicht nur er selbst. „So, das war dann alles...“ Jetzt sah es nicht mehr danach aus, als würde noch irgendwo ein Splitter liegen. Erst jetzt bemerkte sie den gedeckten Frühstückstisch. „Wow... Hast du das alles gemacht?“ Sie sah ihren Kollegen begeistert an. „Na wer denn sonst? Setz dich, der Kaffee müsste auch gleich fertig sein.“ Das ließ sich Miwako nicht zweimal sagen. Sie setzte sich auf einem Stuhl und betrachtete den gedeckten Tisch. Sah das lecker aus. So etwas hätte sie ihm gar nicht zugetraut. Und vor allem nicht nach der letzten Nacht. Wie bescheuert sie sich wieder aufgeführt hatte. Sie wurde schon rot, wenn sie nur daran dachte. Wataru holte sie aus ihren Gedanken zurück und goss ihr frischen Kaffee ein. „Dankeschön...“ Dann setzte er sich ebenfalls. „Also dann... lass es dir schmecken.“ Miwako nickte nur freudig und nahm sich Zucker und Milch für ihren Kaffee. Nebenbei schmierte sie sich noch ein Brötchen mit Marmelade. „Sag mal, warum trinkst du denn deinen Kaffee schwarz?“ Das war eigentlich ziemlich untypisch für ihn. Auch wenn sie alle Hände voll zu tun hatte mit ihrem eigenen Frühstück, war ihr das trotzdem aufgefallen. „Hast du etwa nicht gut geschlafen?“ „Na ja, es ging so. Ich habe, glaube ich, bestimmt noch die halbe Nacht wach gelegen. Keine Ahnung warum...“ Miwako grübelte ein bisschen, biss aber dann in ihr Marmeladebrötchen. „Hm... super lecker.“ „Das freut mich.“ Miwako beobachtete ihn immer noch ein bisschen. Bis jetzt hatte er gerade mal seinen Kaffee angerührt. „Hast du denn gar keinen Hunger?“ Sein Verhalten machte ihr ein bisschen Sorgen. „Eigentlich nicht...“ Irgendetwas war mit ihm nicht in Ordnung. „Was ist denn los?“ Sie fragte ihn gleich direkt, so wie sie es meistens tat, wenn sie sehr neugierig war. Was sollte man auch groß drum herum reden? „Ach nichts... Nur mir ist nicht so richtig wohl wegen gestern und so...“ Miwako seufzte kurz auf. „Wie oft soll ich dir denn noch sagen, dass das was ich gestern gesagt hatte, nicht so gemeint war.“ „Das meine ich doch nicht.“ „Ach... Nicht? Was denn dann?“ Jetzt seufzte Wataru. „Kannst du dir das denn nicht selber denken?“ Miwako überlegt kurz. „Du meinst, wegen diesen Leuten von der Organisation?“ Er nickt nur kurz. „Jetzt wo ich weiß, dass sie hinter mir her sind, muss ich wohl ziemlich aufpassen. Schon ein komisches Gefühl...“ „Jetzt mach dir mal keine Sorgen. Sicher schnappen wir sie bald und dann kommen sie hinter Schloss und Riegel, wirst schon sehen.“ Der konnte heute wohl wirklich etwas Aufmunterung gebrauchen. „Und jetzt lass den Kopf nicht hängen und ess was.“ Wataru nickte wieder kurz und nahm sich nun auch ein Brötchen. „Und? Was willst du heute noch machen?“ Fragte er sie, um ein bisschen auf andere Gedanken zu kommen. „Also zuerst werde ich meine neue alte Arbeitsstelle besuchen und Megure fragen, ob er mich wieder aufnimmt. Vielleicht dürfen wir ja wieder zusammenarbeiten, als Partner, so wie früher.“ Man konnte ihr ihre Freude total ansehen. Wataru wusste nur zu gut, dass es nie wieder wie früher werden würde. Schon alleine deshalb, weil sie wohl nicht so schnell wieder als Partner zusammenarbeiten würden. Ihr das jetzt aber zu erklären war wohl nicht so eine kluge Idee. Das sollte ihr lieber Inspektor Megure sagen, der war sicher besser dafür geeignet. „Und was musst du heute noch machen?“ Das interessierte sie nun auch. „Na ja, ich habe später noch Dienst. Mal sehen, was es zu tun gibt.“ „Das ist gut. Ich werde Megure gleich mal fragen, ob ich in diesem Fall mit diesen Serienmörder mitarbeiten darf.“ Wataru hob beide Brauen an. Sie wollte was? Das war wahrscheinlich keine so gute Idee. „Sag mal du glaubst auch, dass sie auf dem Präsidium nur auf dich gewartet haben und dir einen Fall nach den andern vor die Füße legen oder wie? Du kannst hier nicht einfach so wieder arbeiten und dabei denken, dass du jeden Fall, den du haben möchtest auch bekommst. Übrigens bearbeite ich diesen Fall schon mit Chiba und ein paar anderen Kollegen.“ Miwako starrte ihn etwas erstaunt an. Was war das denn jetzt? Das klang ja fast so, als würde es ihm überhaupt nicht gefallen, dass sie wieder mit ihm arbeiten wollte. „Ja aber... ich dachte ja nur.“ Natürlich konnte sie nicht davon ausgehen, dass sie diesen Fall übernehmen dürfte. Bestimmt durfte sie sich erst mal wieder mit einen Papierhaufen begnügen. Das waren ja tolle Aussichten. „Außerdem solltest du vielleicht noch wissen, dass wir wohl kaum in nächster Zeit als Partner zusammenarbeiten werden. Chiba hat nämlich sozusagen deinen Platz eingenommen, als du nach Yokohama gegangen bist.“ „Achso.. verstehe.“ Ein bisschen niedergeschmettert war sie ja schon. Wie konnte sie nur glauben, dass alle nur auf sie gewartet haben? Es war bestimmt doch nicht so einfach, wieder an ihrem alten Arbeitsplatz anzufangen, wie sie es sich am Anfang vorgestellt hatte. Nun sagte keiner mehr was. Als Miwako fertig war mit frühstücken stand sie auf und räumte ihr Geschirr weg. „Lass nur, dass kann ich doch auch machen.“ Wataru blickte von seiner Zeitung auf, die er sich genommen hatte. „Quatsch, musst du nicht.“ Sie stellte ihr Geschirr auf die Spüle. Dann ging sie wieder zurück und stellte sich hinter ihren Kollegen, um sehen zu können, was in der Tageszeitung stand. Wataru wurde augenblicklich etwas rot. „Was ist denn?“ Ihm war es etwas unangenehm, dass sie so nah bei ihm war. Komischerweise hatte genau das ihn gestern nicht gestört. Miwako hatte seine Frage gar nicht erst vernommen, sondern las laut eine Überschrift vor. „Serienmörder schlägt wieder zu: 5.Opfer.“ Und darunter in kleinerer Schrift. „Polizei hat noch immer keine Hinweise auf den Täter.“ Miwako entriss ihm die Zeitung. „Ich dachte, es gäbe nur 4 Opfer? Hat der etwa schon wieder zugeschlagen?“ Neugierig las sie sich den Artikel durch. „Tja, der Mord hat sich ja auch gestern erst ereignet, und wie du weißt, war ich ja gestern mit anderen Dingen beschäftigt.“ Ihm passte es so gar nicht, dass Miwako jetzt seine Zeitung hatte. Dabei hatte er selbst sich den Artikel noch gar nicht richtig durchgelesen und Chiba hatte ihn darüber noch nicht einmal informiert. Da kam ja heute sicher viel Arbeit auf ihn zu. Miwako überreichte ihm die Zeitung wieder, als sie fertig war. „Hier... Ich werde dann mal kurz ins Bad verschwinden und dann gehe ich gleich zum Präsidium. Kommst du mit?“ „Wird wohl das beste sein...“ Meinte er nur nebenbei, weil er gerade interessiert den Artikel las. Miwako ging gleich ins Badezimmer und machte sich nur kurz etwas frisch. 10 Minuten später war sie auch schon fertig. Rekordverdächtig! „Kommst du?“ Wataru blickte über seine Zeitung hinaus und betrachtete sie skeptisch. „Schon fertig?“ Ihm kam das ein bisschen komisch vor. Normalerweise brauchte er selbst ja schon 20 Minuten, wenn es gut kam. „Ja natürlich... Und jetzt leg die Zeitung weg.“ Die Presseleute schreiben sowieso meistens nichts interessantes, was von Bedeutung war. Auf dem Präsidium würde man sicher mehr erfahren. „Ist ja schon gut, bin ja schon fertig.“ Wie gut, dass er schon im Bad war, bevor Miwako aufgestanden war. Er hatte schließlich damit gerechnet, dass sie den halben Vormittag das Bad blockieren würde. „Ich muss vorher aber noch mal nach Hause.“ Miwako blickte kurz zu ihrem Kollegen herüber. „Meiner Mutter könnte ich ja auch mal Bescheid geben, dass ich wieder Zuhause einziehe.“ „Ist gut. Ich muss aber sofort auf´s Revier fahren. Wenn es gestern wirklich schon wieder einen Mord gab, dann habe ich heute sicherlich wieder allerhand zu tun.“ Miwako nickte nur kurz. „Gut, dann sehen wir uns später...“Beide verließen zeitgleich die Wohnung. „Soll ich dich vielleicht noch schnell nach Hause fahren?“ „Nein, das ist nicht nötig. Es ist doch nicht weit und außerdem liegt es doch gar nicht auf deinem Weg.“ Da hatte sie natürlich recht. Aber Wataru fragte trotzdem lieber nach. Miwako machte sich auf den Weg nach Hause, während Wataru zum Präsidium fuhr. Dort erwartete ihn schon eine Menge Arbeit. Es war sozusagen die Hölle los. Kein Wunder, schließlich gab es nun schon das 5.Todesopfer binnen einer Woche und noch keine Hinweise auf den Täter. Chiba war der erste, der ihn auf dem Weg ins Büro über den Weg lief. „Takagi, gut dass ich dich treffe. Hier...“ Er übergab ihm eine dicke Akte. „Du musst das bitte bis heute Abend alles auswerten. Befehl von ganz oben.“ „Bitte was?“ Wataru starrte ihn mehr als nur entgeistert an. Hatte Chiba sich die Akte überhaupt mal angesehen? So fett wie die war, brauchte man doch mindestens eine Woche dafür. „Ja, ich weiß, dass das eine Menge Arbeit ist. Aber ich kann dir leider nicht dabei helfen, ich muss zurück zum Tatort und noch einiges mit Megure auswerten.“ „Ja, aber kann ich denn nicht auch mitkommen?“ „Theoretisch ja, aber Megure meinte, du sollst das machen, keine Ahnung warum. Du, ich muss jetzt unbedingt los.“ Mit einem kurzen Kopfnicken machte sich Chiba auf den Weg nach draußen. Wataru seufzte. Wie stellte der sich das denn vor? Das war unmöglich zu schaffen. Langsam ging er ins Büro. Am besten fing er gleich damit an, dann hatte wenigstens eine minimale Chance, ein viertel der Arbeit zu schaffen. Miwako war währenddessen auch am Präsidium angekommen. Mit ihrer Wiederkehr hatte sie ihrer Mutter einen ganz schönen Schrecken eingejagt. So genau wusste sie auch nicht, ob sie sich freute oder nicht, aber sicher war es so. Die Polizistin ging zu Megure´s Büro. Sie klopfte kurz an und ging auch schon hinein. „Darf ich kurz stören?“ Der Inspektor blickte kurz auf, und lächelte augenblicklich, als er Sato sah. „Frau Sato, was verschafft mir die Ehre?“ Er schien ziemlich erfreut zu sein, sie zu sehen. „Äh, also, wissen Sie, ich wollte mich eigentlich wieder für meinen alten Posten bewerben...“ „Achso... Ich verstehe. Leider habe ich gerade keine Zeit, ich muss gleich los....“ Er schien kurz zu überlegen. „Da Sie sich hier ja noch sicher prima auskennen, würde ich vorschlagen, dass wir die Formalitäten später erledigen. Wenn Sie wollen, können Sie gleich mit ihrer Arbeit beginnen....“ Miwako war überrascht. Das sie gleich heute anfangen durfte, hätte sie nicht erwartet, aber umso besser. „Ja, klar! Was soll ich machen?“ „Ich würde vorschlagen, Sie gehen Takagi zur Hand. Der hat heute eine Menge zu tun.“ Miwako nickte. „Ja, warum nicht.“ „Ist gut.“ Er schaute kurz auf seine Uhr. „Also, dann...“ Er ging auf Miwako zu und schüttelte ihr kurz die Hand. „Es freut mich, Sie hier wieder begrüßen zu dürfen und ich hoffe natürlich auf eine gute Zusammenarbeit.“ Miwako war überglücklich. „Gut, ich muss los. Den Rest bereden wir später.“ Beide verließen das Büro und gingen nun getrennte Wege. Sie klopfte kurz an die Bürotür ihres Kollegen an, bevor sie eintrat. Der steckte Hals über Kopf in Arbeit. „Megure, schickt mich, ich soll dir helfen kommen...“ Erschrocken fuhr Wataru zusammen. „Wie? Was?“ Er hatte sie überhaupt nicht bemerkt „Ach, du bist es.“ „Sieht ja nach einer Menge Arbeit aus.“ Sie betrachtete den gigantischen Stapel, der über seinen ganzen Tisch verteilt herum lag. „Es ist ja auch eine viel Arbeit. Hier...“ Er übergab ihr ein paar Formulare. „Du hast zwar bis jetzt noch nicht viel mit dem Fall zu tun gehabt, aber das kannst du trotzdem erledigen.“ Miwako seufzte kurz auf. „Ist gut.“ Sie schaute sich um. Auf ihrem alten Schreibtisch lag jetzt jede Menge herum. „Ich nehme mal an, dass das da drüben Chiba´s Zeug ist, oder?“ Ohne von seiner Arbeit wegzugucken beantwortete er ihre Frage. „Ja, ist es. Du musst dir erst mal ein bisschen Platz schaffen.“ Ein bisschen war gut gesagt. So schlimm sah es ja nicht einmal bei ihr Zuhause aus. Miwako schob ein paar Sachen zur Seite und schaffte sich nach ein paar Minuten etwas Platz, zum schreiben. Der Vormittag verging wie im Fluge. Miwako hatte ihre aufgegebene Arbeit beinah fertig. Wataru schien noch immer nicht weiter voranzukommen. „Kann ich dir vielleicht irgendwie weiterhelfen?“ Sie stand auf, nahm ihre fertig beschriebenen Blätter und legte sie ihm auf den Tisch. „Ich bin nämlich gerade fertig geworden...“ Wataru sah nicht auf, sondern schrieb nur eifrig weiter. „Du kannst höchstens dir die Akte nehmen, und gucken ob du noch etwas findest, was du auch noch fertig stellen kannst, okay?“ Miwako nickte nur und nahm sich die Akte vor. „Hm... das sieht doch alles gar nicht so kompliziert aus. Ich kann, wenn du willst noch einiges fertig schreiben.“ „Dann mach das bitte..“ Er war etwas angenervt, was man nicht überhören konnte. Miwako bemerkte dies, sagte aber lieber nichts mehr, sondern machte sich wieder an die Arbeit. „So, fertig...“ Die Kommissarin legte nun endlich das allerletzte Formular zur Seite. Nach 9 Stunden Arbeitszeit wurde das schließlich auch mal Zeit. Wataru war ebenfalls fast fertig. „Ich hätte nie gedacht, dass wir das wirklich heute schaffen würden!“ Wataru sah von seinem Schreibtisch auf und nickte ihr zu. „Stimmt. Das ist ja gerade noch mal gut gegangen...“ Er lächelte sie fröhlich an. „Dank dir...“ Miwako nickte nur kurz zu seiner Bemerkung. „Schon okay, dass ist schließlich auch mein Job!“ „Darf ich dich denn als Dank noch zum Essen einladen?“ Für ihn war es keine Selbstverständlichkeit, dass sie ihm geholfen hatte. „Aber doch nicht deswegen...“ „Doch, außerdem glaube ich nicht, dass du keinen Hunger hast. Wir sitzen hier nämlich schon seit einer Ewigkeit und haben zwischendurch noch nicht mal etwas gegessen.“ Miwako sah, dass es keinen Sinn machte, weiter mit ihm darüber zu diskutieren. Außerdem hatte sie wirklich Hunger von der vielen Arbeit bekommen. Und wenn er sie schon so lieb darum bat, war es wohl ziemlich unverschämt, nein zu sagen. „Okay, dann machen wir das so...“ Wataru holte seine Jacke und Miwako ihre. Gerade wollten beide das Büro verlassen, als Megure vor ihnen hereingestürmt kam. „Takagi, haben Sie die Akte fertig bearbeitet?“ Seiner Stimmlage nach musste es wohl ziemlich wichtig sein, dass sie fertig sein musste. Und das war sie ja zum Glück auch. „Oh, dass hätte ich ja fast vergessen...“ Er ging auf seinen Schreibtisch zu, nahm die fertige Akte und überreichte sie stolz dem Inspektor. „Alles fertig....“ „Gut, äh, wo wollen Sie denn hin?“ Wataru gefiel der Satz überhaupt nicht. Das konnte ja nur bedeuten., dass ihn noch mehr Arbeit erwarten würde. „Äh... ich dachte, ich meine, ich wollte Feierabend machen?!“ Er schaute den Inspektor fragend an. Normalerweise hatte er jetzt Dienstschluss und auf den hatte er sich schon fast den ganzen Tag gefreut. „Das wird leider nichts werden.... ich wollte Sie nämlich gerade darum bitten, noch eine Befragung zu machen. Heute Nachmittag wurde ein Supermarkt überfallen. Sie wissen doch sicher, dass wir zur Zeit wenig Kollegen haben, die das machen könnten. Shiratori kommt aber nächste Woche zurück.“ Sollte ihn das jetzt etwa aufmuntern? Er war ja eigentlich froh, dass er eine Weile Ruhe vor ihm hatte. Aber er wusste genau, dass das gegenüber seinem Kollegen nicht fair war. Immerhin galt dieser Schuss ja ihm. Na ja, aber Shiratori würde sicher nicht anders über die Sache denken, wenn es Wataru erwischt hätte. Das konnte man sicher sogar als Tatsache ansehen. „Na, wenn sich kein anderer findet, werde ich das wohl übernehmen müssen.“ Man konnte es ihm regelrecht ansehen, dass ihm das nicht passte, aber dagegen konnte er jetzt auch nichts machen. Miwako bemerkte genau, dass ihm das nicht gefiel. „Jetzt hör auf, so ein Gesicht zu machen...“ Sie mochte es nicht, wenn er das tat. „Ich kann dir doch helfen, ist doch überhaupt kein Problem.“ Inspektor Megure schien Sato´s Vorschlag zu gefallen. „Das ist eine prima Idee. Umso schneller können Sie ihre Ermittlungen beenden.“ Beide schauten nun zu Takagi, so nach dem Motto: `Und was sagst du jetzt dazu?` Da blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als ja zu sagen. „Okay, wenn es dir wirklich nichts ausmacht...“ Er blickte zu Sato, die aber nur mit dem Kopf schüttelte, was wohl heißen sollte, dass es sie kein bisschen störte. „Na dann, ich muss dann mal wieder....“ Megure verließ das Büro. Da konnte Wataru doch selbst noch ganz froh sein, dass er nur noch eine Befragung machen brauchte. Der Inspektor hatte sicher noch viel mehr zu tun als er selbst. „Gehen wir jetzt oder wie lange willst du noch Löcher in die Tür starren?“ Ein leises Kichern war von ihr zu hören. „Äh.. ja lass uns gehen...“ Beide verließen das Büro und gingen in die Parkgarage des Präsidiums. „Fährst du?“ Miwako sah ihn leicht überrascht von der Seite an. „Das sind ja ganz neue Töne? Seit wann darf ich denn mal fahren?“ Meistens bestand nämlich er darauf, fahren zu dürfen. Miwako war es bis jetzt ein Rätsel gewesen, warum das so war, aber wahrscheinlich würde sie diesen Grund, falls es den überhaupt gab, nie erfahren. Bevor er es sich aber anders überlegen konnte, fügte sie noch schnell ein „Na klar!“ hinzu. Beide stiegen in ihren Wagen und wenige Minuten später waren sie an besagten Supermarkt angekommen. „Ich würde vorschlagen, du übernimmst den Filialleiter und die Angestellten. Ich sehe mich ein bisschen in der Umgebung um, okay?“ Miwako nickte nur zu seinem Vorschlag. Wenn sie Glück hatten, waren sie dann vielleicht in einer guten Stunde damit fertig. So befragte Miwako den Geschäftsführer des Supermarkts und deren Angestellten. Wataru befragte ein paar Passanten, ein paar Straßen weiter. Nur so richtig brachten ihm seine Befragungen nichts. Niemand von den Passanten will etwas gesehen oder gehört haben, was wichtig sein könnte. Wahrscheinlich waren jetzt auch keine der Augenzeugen hier. Miwako war ziemlich schnell fertig. Auch sie hatte kaum etwas herausbekommen, was von großer Wichtigkeit sein könnte. Sie ging nach draußen. Jetzt war es schon ziemlich dunkel geworden und auf den Straßen war kaum etwas los. Wo er wohl hingegangen ist? Sicher auf eine Straße, die um diese Zeit noch belebter war. Sie überlegte kurz, wo das sein könnte und fing an, nach ihm zu suchen. Wataru hatte gerade noch eine Augenzeugin befragt. Er schrieb etwas in sein Notizbuch, aber wahrscheinlich war auch dieser Anhaltspunkt nicht sonderlich wichtig. Am besten er war es wohl, morgen noch einmal hierher zu kommen. In der Dunkelheit konnte man sowieso nicht mehr die Leute befragen. Er nahm sein Notizbuch und steckte es sich ein, als sein Kugelschreiber nach unten fiel. Seufzend hob er ihn vom Boden auf. Gerade erhob er sich wieder als ihn jemand von hinten antippte, „Buh...“ Wataru fuhr erschrocken zusammen und drehte sich zu der Person um. „Miwako?!“ Na die traute sich aber was. „Was soll das? Musst du mich denn so erschrecken?“ Er war ein bisschen sauer. Solche Späße konnte er eben nicht leiden, schließlich musste er ja sehr vorsichtig sein. Und das gerade sie ihm diesen Streich spielen musste.... „Tut mir Leid, dass lag nicht in meiner Absicht!“ Sie konnte sich ja nicht denken, dass er gleich so austicken würde. Obwohl, jetzt wo sie richtig darüber nachdachte, war es doch ziemlich fies von ihr gewesen, ihn so zu erschrecken. „Und überhaupt, was machst du überhaupt hier?“ Miwako wusste nicht so richtig, wie er das nun wieder meinte. Konnte er sich denn nicht selber denken, dass sie ihre Befragung beendet hatte und ihn suchen gekommen ist? „Na ich habe dich gesucht....“ Sie beantwortete ihm so seine Frage. Darauf hätte er ja wirklich selber kommen können. „Und warum hast du nicht im Supermarkt auf mich gewartet?“ „Warum sollte ich denn? Ich war doch schon fertig...“ So langsam verstand sie ihn nicht mehr. Was war denn so schlimm daran, wenn sie ihn suchen kam? „Komm, lass uns gehen, ich habe Hunger!“ Er nahm sie am Jackenärmel und zog sie hinter sich her. Was war denn in den gefahren? „Wohin willst denn plötzlich?“ Sie riss sich von ihm los und lief nun neben ihm her. „Was ist eigentlich los mit dir?“ Wataru antwortete ihr nicht auf ihre gestellte Frage. Ab und zu sah er sich in der Gegend um, als hätte er Angst, verfolgt zu werden. Miwako folgte ihm nun schweigsam. 10 Minuten später kamen sie zu einem Restaurant ganz in der Nähe des Supermarkts. Sie setzten sich an einen freien Tisch. „Also, was ist nun los mit dir? Jetzt red endlich!“ Miwako war sehr neugierig. Was war denn nun gerade mit ihm los gewesen? „Kannst du dir das denn nicht denken?“ Er wartete auf den Kellner und bestellte etwas zu trinken. Miwako wartete einen kurzen Moment, bis der Kellner wieder verschwunden war. „Hattest du etwa Angst, dass sie dich verfolgen oder wie? Hast du jemanden gesehen?“ Das war für sie die einzige Möglichkeit, die sein Verhalten erklären würde. „Nein, darum geht es nicht. Es geht viel mehr um dich...“ „Bitte?“ Miwako starrte ihn an. Was hatte denn die Sache jetzt mit ihr zu tun? Sie wollte gerade weiter reden, als der Kellner die Getränke brachte und sie kurz einen Moment warten musste, ehe sie weitersprechen konnte. „Was hat denn das ganze jetzt mit mir zu tun? Bist du mir etwa immer noch böse, weil ich dich vorhin erschreckt habe? Dafür habe ich mich doch schon bei dir entschuldigt.“ „Nein, deswegen doch nicht!“ „Na was denn dann?“ Miwako wusste nicht, was er sonst noch haben könnte. Soweit sie wusste, war doch ansonsten alles in Ordnung. „Na gut, dann erklär ich es dir... Um was ging es heute bitteschön heute den ganzen Tag?“ „Um das Bearbeiten der Akte...“ Wataru seufzte. „Na ach ne, und um was ging es in den Akten?“ Dass sich Miwako so dumm stellte war ihm neu. Wusste die denn wirklich nicht, auf was er hinaus wollte? „Du meinst den Serienmörder, der...“ Der Kriminalist schnitt ihr das Wort ab. „Genau, der bis jetzt immer nur Frauen umgebracht hat. Weißt du jetzt endlich, auf was ich hinaus will?“ Jetzt musste es doch bei ihr Klick gemacht haben. Das hatte es scheinbar auch, denn Miwako fing an laut zu lachen. Jetzt war ihr auch endlich klar, warum es ihm vorhin nicht gepasst hatte, dass sie ihm suchen gekommen war. „Du spinnst ja! Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mich von einem Serienmörder einfach umbringen lasse!?“ „Natürlich weiß ich das. Aber man kann doch nie wissen.“ „Eigentlich wäre es mir ganz Recht, wenn ich diesem Psychopathen begegnen würde, dann könnte ich ihn auch gleich festnehmen.“ Miwako schien die ganze Sache komisch zu finden. Und auch Wataru merkte, dass sie sich da vielleicht selbst etwas überschätzte. Klar, Miwako konnte man nicht so einfach unterkriegen, die hatte schon ganz andere Sachen überstanden. Dass sie eine ziemlich starke Frau war, wusste er nur zu gut. Aber trotzdem. „Ich glaube nicht, dass dieser Serienmörder so leicht zu fassen ist. Außerdem...“ Er stockte kurz. „Außerdem was?“ „Außerdem.... ich hab verdammt noch mal Angst, dass dir etwas passieren könnte...“ Er starrte auf die Tischplatte, damit sie nicht sehen konnte, dass er bei seinem letzten ausgesprochenen Satz leicht rot geworden war. So konnte er aber ebenfalls nicht sehen, dass die Frau ihm gegenüber ebenfalls eine leicht Röte im Gesicht aufwies. „Aber das brauchst du doch gar nicht. Ich pass schon auf mich auf. Das hat doch bis jetzt auch immer geklappt.“ „Ja schon, nur, ach ich weiß auch nicht. Irgendwie hab ich so ein komisches Gefühl in der Magengegend.“ Nun sah er sie wieder an, da sich seine Röte einigermaßen etwas gelegt hatte. Miwako schüttelte nur lächelnd mit dem Kopf. „Jetzt hör aber mal auf, den Teufel an die Wand zu malen.“ Sie nahm ihr Getränk und trank es mit einem Schluck aus, Wataru tat es ihr gleich. Kurz darauf trat der Ober wieder an sie heran. „Ich möchte ja nicht unhöflich sein, aber wir möchten dann schließen.“ Miwako blickte auf ihre Uhr. „Was denn? Schon so spät?“ Beide nickten dem Ober zu, bezahlten und verließen das Restaurant. Das Auto stand ungefähr 10 Minuten von ihnen entfernt. „Na toll, jetzt sind wir endlich fertig, aber gegessen haben wir immer noch nichts.“ Wataru seufzte kurz auf. Hunger hatte er nämlich immer noch. „Tja, dass können wir nun auch nicht mehr ändern. Ich habe jetzt sowieso keinen richtigen Hunger mehr.“ „Echt nicht?“ Wie konnte denn das sein? Sie hatte fast den ganzen Tag nichts gegessen und jetzt plötzlich auch keinen Hunger mehr? Das war doch nicht normal. „Nein, wirklich nicht...“ Beide liefen nun schweigsam nebeneinander her, bis sie endlich Miwako´s Auto erreichten. Sie schloss es auf und beide stiegen in den Wagen. „So, ich fahr dich jetzt erst mal nach Hause, okay?“ „Klar!“ Er gähnte kurz auf. War das wieder ein anstrengender Tag gewesen. Wataru wollte jetzt am liebsten nur noch ins Bett. Miwako startete den Motor des Wagen und fuhr los. Nur noch ins Bett... Er gähnte wieder. Dann schielte er zu Miwako herüber. Am liebsten mit ihr... Halt! Was dachte er denn da? Sowas durfte er nicht einmal denken! Er schlug sich ein paar Mal gegen die Stirn. Miwako, die das bemerkte, sah ihn so gut sie konnte, verwirrt an, denn schließlich musste sie sich auf die Straße konzentrieren. „Was ist denn plötzlich mit dir los?“ „Äh.. was?“ Wieder stieg ihn leichte Röte ins Gesicht. „Mit mir ist alles in Ordnung, ehrlich...haha...“ Oh man, war das jetzt wieder peinlich. „Aha... na wenn du meinst.“ Miwako aber gab sich mit der Antwort zufrieden. Wahrscheinlich hielt sie es einfach nur für Überarbeitung und Dauerstress. Wer weiß. Kurze Zeit später hielt sie vor einem Wohnblock. Na dann... ich schätze mal bis morgen, oder?“ Miwako nickte kurz. „Morgen 8.00Uhr Präsidium, alles klar.“ Wataru stieg aus. Er richtete noch kurz ein paar Worte an sie, bevor er die Wagentür zu machte. „Danke... und schlaf heute noch schön, ja? Damit du für morgen ausgeschlafen bist...“ „Aber natürlich.... du aber auch.“ Er machte die Tür zu und ging hinauf in seine Wohnung. Miwako fuhr nach Hause. Hoffentlich war sie morgen wieder fit genug. Viel Schlaf würde für beide ja nicht übrig bleiben. Miwako war die erste, die am nächsten Morgen das Büro betrat. Und sogar pünktlich. Nur Wataru schien es doch verschlafen zu haben. Zuerst setzte sie einen frischen Kaffee auf. Hinter ihr ging die Tür auf und die Polizistin drehte sich um. „Guten Morgen Taka...“ Sie stockte, als sie die Person sah. „Inspektor Megure?“ „Guten Morgen Sato...“ Er sah sich im Raum um. „Ist Takagi noch nicht da?“ Sie schüttelte mit dem Kopf. „Nein, ist er noch nicht, aber ich bin mir sicher, dass er jeden Augenblick da sein wird.“ Er kam ziemlich selten zu spät, aber meistens waren es auch nur ein paar Minuten. „Hm, na ja, Sie können mir sicher auch weiterhelfen.“ „Ja klar, wenn Sie mir sagen, worum es geht?“ „Ich wollte wissen, was Sie beide gestern noch in Erfahrung gebracht haben.“ „Leider nicht allzu viel. Zumindest nichts von großer Wichtigkeit.“ Miwako überlegte kurz und fügte dann noch hinzu: „Aber eigentlich wollten Takagi und ich den Vormittag noch mal nutzen, um noch weitere Passanten zu befragen. Gestern Abend hatte das nämlich kaum noch Sinn.“ „Verstehe... Aber mir wäre es lieber, wenn Sie das übernehmen würden, Sato. Ich brauche Takagi heute nämlich noch.“ Er blickte kurz auf seine Armbanduhr. „Hoffentlich kommt er bald...“ „Ganz bestimmt. Gut, dann werde ich mich gleich auf den Weg machen...“ Sie schaltete die Kaffeemaschine aus und nahm sich ihre Jacke. „Ach noch etwas. Wissen Sie zufällig, was mit Frau Miyamoto ist? Sie ist heute Nacht nicht zum Nachtdienst erschienen.“ Er sah fragend zu ihr herüber. „Äh, ein. Ich habe Yumi gestern und heute noch nicht gesehen..“ Yumi war zwar manchmal ein bisschen durchgeknallt, aber so war sie eigentlich immer sehr zuverlässig. „Aber ich werde mal sehen, vielleicht kann ich sie ja mit dem Handy erreichen.“ „Das habe ich auch versucht, aber sie ging nicht heran...“ „Na dann fahr ich mal vorbei, vielleicht hat sie nur verschlafen, oder so.“ Der Inspektor stimmt ihr mit einem Nicken zu, obwohl er diese Variante selbst nicht ganz glaubte. Beide verließen gleichzeitig das Büro. Miwako machte sich als erstes auf den Weg zu Yumi´s Wohnung. Sie machte es schon etwas stutzig, dass sie gestern nicht zur Arbeit erschienen ist. Sie läutete wenige Minuten später an die Tür von ihrer Wohnung. Aber niemand schien zu Hause zu sein. Merkwürdig... Aber vielleicht machte sich Miwako nur zu viele Sorgen. Sicher war sie irgendwo unterwegs und hat einfach ihren Nachtdienst vergessen. Sie konnte ja nachher noch einmal vorbeikommen, vielleicht hatte sie dann mehr Glück. Nun machte sie sich wieder auf den Weg zum Supermarkt, wo sie gestern schon einmal gewesen war. Sie parkte ihr Auto und überlegte kurz. Wo konnte man jetzt am besten nachfragen? Hier war sie gestern schon gewesen. Vielleicht war es nicht schlecht, wenn sie ein bisschen außerhalb nachforschen würde. Was war denn hier in der Nähe, wo sich viele Menschen aufhielten? Der Tokio Tower. Sie schluckte. Dort hoch wollte sie nun eigentlich nicht unbedingt. Dass erinnerte sie viel zu sehr an Matsuda... und natürlich auch an ihn. Wataru Takagi. Damals wäre er mit Conan beinah dort oben drauf gegangen, genau wie Matsuda damals. Sie schluckte kurz. Ach was soll´s. Sie konnte ja nicht ständig wegen diesen Ereignissen kehrt vor so etwas machen. Sie lief schnurstracks zum Tower. Und sie hatte Glück. Hier wimmelte es ja nur von Menschen. Sicher konnte sie hier einige Hinweise bekommen. „Und welche Kleidung trug der Räuber?“ „Hm.. so genau kann ich mich leider nicht erinnern. Auf jeden Fall war es ein dunkler Regenmantel... und einen dunklen Mottoradhelm. Mehr weiß ich leider nicht.“ „Gut vielen Dank..“ Miwako wandte sich von der jungen Frau ab und schrieb die Details in ihr Notizheft. Zumindest bekam sie heute ein paar vernünftigere Antworten als gestern. Jemand tippte ihr von hinten auf die Schulter. „Entschuldigen Sie, sind Sie von der Polizei?“ Miwako drehte sich um und nickte. „Ja, ich suche Zeugen wegen des Supermarktüberfalles von gestern. Wissen Sie etwas darüber?“ „Äh nein, ich war ja gestern nicht in der Nähe. Aber mein Kumpel war gestern sozusagen live dabei. Das hat er mir gestern noch erzählt und..“ Miwako wurde hellhörig. Gab es doch endlich mal jemanden, der ihr darüber was erzählen konnte? Endlich mal eine gute Neuigkeit. „Und wo finde ich ihn? Ich würde ihn gern ein paar Fragen zu dieser Angelegenheit stellen...“ „Natürlich, er wohnt mit mir zusammen in einer Wohnung. So weit ich weiß, müsste er gerade zu Hause sein.“ „Das trifft sich ja gut.“ „Wenn Sie wollen, bringe ich zu ihm...“ Miwako nickte ihm zu. „Vielen Dank..“ „Ach was, man tut was man kann. Ich wohne nicht weit von hier... Wir können zu Fuß gehen.“ „Ja, ist gut.“ Miwako´s Handy klingelte. „Äh, entschuldigen Sie mich kurz?“ Sie nahm es aus ihrer Tasche und nahm ab. „Kommissarin Sato?“ „Miwako, wo steckst du denn? Der Inspektor meinte, du wärst noch mal gefahren um Befragungen durch zuführen.“ „Na klar. Ich bin gerade in der Nähe des Tokio Towers. Warum?“ „Weil ich schon wieder Hals über Kopf in arbeit stecke. Kommst du bald zurück?“ „Ja, in einer halben Stunde bin ich wieder da. Ich habe endlich jemanden gefunden, der mir vielleicht wichtige Hinweise geben kann. Das überprüfe ich jetzt noch und dann bin ich da...“ Wataru seufzte kurz. Er sah auf seinen Schreibtisch, wo sich die Akten schon wieder stapelten. „Ist gut..“ „Jetzt hör aber mal auf herum zu jammern...“ Sie kicherte kurz. „Dann musst du eben das nächste Mal pünktlich auf Arbeit erscheinen, dann würdest du auch alles rechtzeitig schaffen...“ „Haha...sehr witzig. Ich war nur 15 Minuten zu spät, klar?“ „Jaja, ich weiß doch... Gut ich muss jetzt aber los, bis später!“ Sie legte auf. „Gut, von mir aus kann es losgehen. Miwako folgte dem Mann bis zur seiner Wohnung. Er hatte wirklich recht gehabt. So weit entfernt lag seine Wohnung wirklich nicht. Sie betrachtete das Gebäude ganz genau. Hier scheinen aber wenige Leute zu wohnen. Das Hochhaus stand doch mindestens bis zur Hälfte leer. Sie gingen in den 6.Stock. „Hier wohne ich... ich sehe gleich mal nach, was mein Freund macht. Wenn Sie wollen, können Sie im Wohnzimmer warten.“ Miwako schüttelte mit dem Kopf. „Nein, danke ich warte hier draußen.“ Sie blieb vor der Wohnungstür stehen. So ganz geheuer war ihr die Sache doch nicht mehr. Und dieser Typ war ihrer Ansicht auch nicht gerade der Sympathischste. Sie wartete einen Augenblick. Da die Wohnungstür offen war, konnte sie gut in den Hausflur sehen. Sie betrachtete einen Moment lang den Raum, bis ihr eine Brosche auffiel, die auf dem kleinen Schrank lag, der dort stand. „Aber das ist doch..?“ Sie ging hinein und nahm die Brosche in die Hand. „Das ist doch Yumi´s Brosche, oder?“ Sie kannte dieses Schmuckstück. Sie selbst hatte sie ihr ja geliehen, da sie mit so etwas wenig anfangen konnte. Aber konnte das wirklich sein? Was machte die Brosche hier? „Hey, was machen Sie dann da?“ Miwako fuhr erschrocken zusammen. „Äh... ich... nichts.“ Sie legte die Brosche wieder zurück. War sicher nur ein blöder Zufall. „Was ist denn nun? Hat ihr Freund nun Zeit für mich oder nicht?“ Langsam wurde sie etwas ungeduldig, schließlich hatte sie ihrem Kollegen versprochen, in einer halben Stunde zurück zu sein. Das wurde wohl jetzt nichts mehr. „Äh ja, er müsste gleich kommen...“ Miwako verdrehte leicht die Augen. Na hoffentlich behielt der Recht. Noch länger hier zu warten, darauf hatte sie echt keine Lust. Aber irgendetwas beschäftigte sie. Was machte die Brosche hier? Der Typ sah ja nicht gerade aus, als könnte er sich etwas so teures leisten. So ganz billig war das Ding nämlich nicht. Ein kurzes Knacken hinter ihr riss sie aus ihren Gedanken. Sie drehte sich blitzschnell um, als plötzlich hinter ihr jemand ein Tuch auf Mund und Nase hielt. Miwako versuchte sich sofort, davon zu befreien, vergebens. Jemand hielt sie so fest, dass sie sich nicht wehren konnte. Langsam wurde sie müde... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)