Stolen Love von TayaTheStrange ================================================================================ Kapitel 26: A New Beginning --------------------------- Ein neuer Anfang *Shins Sicht* Während KangTa sich den Ordner, dessen Inhalt, besah, blieb Shin verschwiegen neben dem Bett stehen. KangTa würde selbst alles sehen, wodurch sich dessen Fragen beantworteten. KangTa hatte ein trauriges Leben, ein hartes Leben und musste es allein leben. Seit dem Tod seiner Mutter. Es war sehr schwer, aber Shin studierte KangTa regelrecht und gerade deswegen bedeutete es ihm auch so viel, dass dieser nun die andere Seite des Lebens kennen lernte. Die Schönheit. Aber in dessen eigentlichen Leben war das unmöglich. Von Anbeginn. Shin setzte sich zu KangTa, ihm gegenüber auf das Bett, als die erste Träne den Schmerz verdeutlichte, den sein Leben beinhaltete. Doch schloss er ihn in die Arme, als die Tränen zahlreicher wurden, gefolgt von diesen Worten. Behütend nahm Shin KangTa in seinen Armen gefangen, auf das diese grausame Zeit nie wieder zu ihm zurückkehre. "Das werde ich." Versicherte Shin leise und doch mit fester Stimme. Jetzt... jetzt konnte und würde er KangTa ein neues Leben offenbaren. Jetzt hatte KangTa die Augen geöffnet und konnte die Schönheit sehen, während er die Hässlichkeit hinter sich ließ. Shin wollte ihn wieder strahlen sehen, seinen wunderschönen Schatz. Diesen Engel... Liebevoll fuhr er mit der Hand über dessen Rücken, um ihm zu versichern, dass alles gut war. Hier. Und mit der anderen Hand glitt er durch KangTas Haar, am Hinterkopf, um ihm alles zu vermitteln. Während Shin ihm ein weiteres Mal ein Versteck gab, in dem KangTa nie wieder an sein altes Leben denken wollte, schloss er den Ordner und damit diese dunklen Kapitel. Endgültig. Seine Hand schob den Ordner von seinen Beinen, schob ihn immer weiter. Bis er über den Rand des Bettes fiel und mit einem dumpfen Geräusch den Boden berührte. Nie wieder wollte er diese Last spüren müssen. Und hier, in Shins Armen, durfte dieser Wunsch endlich wahr werden. Mehr und mehr Halt suchend, schlangen sich seine Arme fest um Shins Brust und er weinte wieder alles heraus. Doch diesmal war etwas anders...diesmal fiel ihm wirklich alle Last von den Schultern. Und das ließ ihn leichter...viel leichter atmen, als er verstummte und der Schlaf ihn sich holte. Ein weiteres Mal in Shins Armen. Shin spürte die Erleichterung, die KangTa schon bald erfüllte und sie ging damit auch auf ihn über. Etwas fester schloss er die Arme um diesen und drückte ihn sachte noch mehr an sich. Doch musste nun Shin weinen. Ungehalten. Er hatte es geschafft. Jetzt tat KangTa den ersten Schritt in seine Richtung. Aber nicht nur das, Shin hatte es so vermisst, diese Nähe und diese Vertrautheit. Hatte es vermisst, KangTa umarmen zu dürfen und bei ihm zu sein. Shin war glücklich. Und als er bemerkte, dass sein Schatz bald eingeschlafen war, legte er sich mit ihm in die Kissen, so dass KangTa den Kopf an seiner Schulter ruhen lassen konnte und ohne dass er die Umarmung auch nur eine Sekunde brach. Doch wanderte seine Hand kurz zu der kleinen Lampe, um ihr Licht zu löschen. Diese Wärme, die Shin ihm gab, erfüllte ihn mehr und mehr. Und dass dieser bei ihm blieb, selbst jetzt noch, nachdem er eingeschlafen war, bescherte KangTa einen guten Schlaf. Ein gutes Gefühl. Nie wieder würde er das missen wollen. So kuschelte er sich dicht an Shin und zusammen ließen sie die Nacht und alle Schlimmen Dinge hinter sich. Nach einiger Zeit öffnete sich die Tür leise und eine Gestalt trat an das Bett heran. Es war Hyun. Er hatte sich Sorgen gemacht. Die Tür hatte einmal geknallt und Shin war nicht zurückgekehrt...doch als er die beiden so einträchtig hier liegen sah, da war auch er erleichtert. Beide schlafend und ruhig, das war gut. Das ließ hoffen. So verließ er das Schlafzimmer leise...zusammen mit dem Tablett, auf dem Abendessen stand. Von der Dunkelheit umgeben und von KangTa bedeckt, dessen Wärme, schlossen sich auch bald Shins Augen und er schlief ruhig ein. Dass das möglich war, lag auch schon eine Weile zurück, aber jetzt würde wieder alles gut werden. Ganz bestimmt! Irgendwann erwachte er noch einmal und blinzelte durch den Raum. Ihm war, als hätte er etwas gehört, aber das musste er sich eingebildet haben, denn war niemand zu sehen. Nur KangTa. Dieser schien sich kein Stück geregt zu haben und das ließ Shin wieder lächeln. Sanft küsste er KangTas Stirn und schloss beruhigt wieder die Augen. Den Rest der Nacht schlief er durch und es hatte etwas von der einen Nacht, die er damals mit KangTa in dessen Wohnung verbrachte. Am nächsten Morgen, als wieder Licht den Raum flutete, erwachte Shin langsam und er spürte ein leichtes Gewicht auf seinem Körper liegen. Doch musste er nicht die Augen öffnen, um zu wissen was es war. Er wusste es noch zu gut. KangTa... Mit diesem Namen im Sinn glitt Shins Hand über dessen Rücken, wo sie zuvor noch still verweilte und er öffnete letztlich doch die Augen. Sein Engel schlief noch. So friedlich. Um ihn nicht zu wecken, blieb Shin noch eine Weile ruhig liegen, drückte KangTa dann aber doch sachte in die Kissen und stand auf. Er lief kurz in das Bad, das zu dem Zimmer gehörte und wusch sich das Gesicht, um auch die hinterbliebenen Spuren seiner Tränen zu beseitigen. Dann kehrte er zum Bett zurück, an dessen Rand er sich setzte und KangTa betrachtete. Dieses schlafende, unschuldige Gesicht. Wieder diesem Begehren erlegen, fand sich Shins Hand auf KangTas Wange wieder und streichelte sie, schier unermüdlich. Selbst als Shin noch einmal den Schlaf kurzzeitig von sich warf, ließ sich KangTa nicht stören. Und dies blieb so, weit bis in den nächsten Morgen hinein. Er wollte nicht aufwachen...er wollte sich weiter dieser Wärme hingeben und an Shins Brust geschmiegt diesen Frieden genießen. So hielt er fest an seinem Schlaf und auch als Shin aufstand, holte es ihn nicht zurück. Dieses Bett war in dieser Nacht SEIN Bett geworden. Und es war wundervoll hier zu liegen. Erst als Shins Hand immer und immer wieder über seine Wange glitt und der Haut damit ein angenehmes Kribbeln bescherte, öffnete er langsam die Augen und blinzelte diesem entgegen. "Sh...Shin...ist es etwa schon...Morgen?" Er liebte diese Schönheit. So sehr. Und jetzt konnte er sie wieder sehen. Jetzt, nachdem KangTa bereit war sein Leben hinter sich zu lassen. Und allein mit dieser Bereitschaft schlich sich die Schönheit wieder in diesen ein, ließ ihn neu strahlen und Shin zog es immer tiefer in den Bann. Er sträubte sich nicht dagegen. Ließ sich verleiten und KangTa immer weiter zu streicheln. Selbst, als dessen Augenlider leicht begannen zu zucken. Doch verschwand Shins Hand langsam von KangTas Wange, als dieser die Augen zögerlich öffnete. "Ja, ich hoffe, du hast gut geschlafen?!" Entgegnete er mit milder Stimme und lächelte selbst wieder etwas strahlend und wagte einen Tauchgang in KangTas Augen, die einen ganz neuen Glanz erhalten hatten. Er war noch nicht in ganzer Intensität, aber mit der Zeit... Am liebsten hätte er Shins Hand bei seiner Wange gehalten...doch schon fixierte dieser ihn mit seinen Augen, hielt ihn mit diesem Blick fest. KangTa lächelte und nickte. "Ja...sehr gut. Du...warst ja da, Shin..." Sagte er leise und setzte sich dann langsam auf. Seine Hände hob er zu den Augen und rieb sich den Schlaf heraus. Jetzt war er nicht mehr müde. KangTa hoffte, dass es ein schöner Tag werden würde. Doch als er Shin so neben sich sitzen sah und die Sonne auf diesen fiel, war er sich dessen sicher. Es würde sicher noch ein bisschen Zeit bedürfen, bis er ganz realisierte, wie viel sich jetzt änderte. Aber mit…seinem Freund würde es leicht werden. Wie sich die Umstände doch von einem Tag auf den nächsten umkehren konnten... Shin erfreute KangTas Antwort, besonders der letzte Teil... "Das ist schön, dann werd ich mal nach unserem Frühstück schauen..." Entgegnete er und stand dann auf. KangTa könnte sich in der Zwischenzeit frisch machen und mit dem stillen Versprechen, nicht lang fort zu sein, verließ Shin das Zimmer. Drehte... den Schlüssel im Schloss herum und ging. "Ja...ich hab schon Hunger." Sagte er leise lächelnd und sah Shin dann nach. Es war so still im Raum, dass er das Klicken hörte, das der Schlüssel im Schloss von sich gab. Shin schloss ihn immer noch ein. Obwohl er doch am gestrigen Abend aufgehört hatte zu leugnen. KangTa seufzte. Wirklich stören tat es ihn nicht. In diesem Zimmer war es still und es reichte ihm erstmal. Die letzten Tage brachten genug Aufregung mit sich. Vielleicht war es gut so, dass er erstmal hier blieb. So stand er auch auf, nahm sich ein paar Sachen und ging ins Bad, um sich fertig zu machen und anzuziehen. Als Shin in die Küche kam, war Hyun noch dabei das Frühstück fertig zu machen, so ging er wieder und lief ins Bad, um selbst zu duschen und sich anschließend umzuziehen. Außer einem guten Morgen, den Hyun Shin wünschte, hatte er nichts gesagt und so war es auch umgekehrt. Shin würde schon von selbst erzählen, wenn er es für angebracht hielt und so fragte Hyun nicht nach. Aber das Bild, das er letzte Nacht von KangTa und ihm erhielt, reichte für eine gewisse Klarheit der Situation. Als Shin einige Minuten später wieder kam, stand das Essen fertig auf dem Tisch, aber er rührte das seine nicht an, sondern nahm das Tablett mit KangTas Essen an sich und lief zur Tür. Doch bevor er die Küche wieder verließ, wandte er sich Hyun noch einmal zu. "Sie können dann nach Hause fahren. Im Moment ist Ihre Hilfe nicht nötig, aber ich möchte Sie bitten, Mittwochabend wieder herzukommen. Ich muss Donnerstag wieder arbeiten und möchte nicht, dass KangTa allein ist..." Meinte Shin dann und Hyun nickte. "Natürlich, wie sie wünschen." Versicherte er Shin, der darauf hin lächelte und die Küche verließ. Vor KangTas Tür stehend klopfte er kurz an, schloss aber im nächsten Moment schon auf und trat ein. In einer bis her nie gekannten Friedlichkeit schlug KangTa das Bett auf und zog die Decke glatt. Er öffnete eines der Fenster. Sie waren recht groß...eines ging bis zum Boden. Er öffnete das neben seinem Bett und sah hinaus. Rausklettern konnte man bei dieser Höhe nicht. Es gab auch nichts zum festhalten. Zwar hatte er auch nicht vor abzuhauen, aber bemerken tat er es trotzdem. So saß er auch gerade, leicht aus dem Fenster gelehnt, auf dem Bett, als es klopfte. Halb wandte er sich der Tür zu und sah, wie Shin mit seinem Frühstück eintrat. "Shin...du hast einen sehr schönen Garten. Geht er vor dem Haus noch weiter?" Sein Blick fiel zuerst auf das Bett, wo er KangTa erwartete zu sehen und da lag Shin auch richtig. Doch, ganz anders als sonst, hatte dieser das Fenster geöffnet und sah hinaus. Auf dessen Frage hin vergab Shin ein Nicken und trat zu ihm ans Bett, wo er das Tablett, wie immer, auf dem kleinen Schrank abstellte. Dann setzte er sich an die Bettkante, blieb seinem Gegenüber zugewandt und sah selbst zum Fenster. "Von hier hast du eine schlechte Sicht auf den Garten, aber die Schönste auf den Sonnenuntergang." Erklärte er und letzteres mit einem kleinen Lächeln. Wenn er von hier aus eine schlechte Sicht hatte, dann musste der Garten, wenn er ihn richtig sehen konnte, ja gerade zu traumhaft schön sein. Wie lange würde es wohl dauern, bis er ihn sehen durfte. Doch auf Shins Anmerkung mit dem Sonnenuntergang sah er diesen an. "Ja...das hab ich schon gemerkt. Es ist wirklich wundervoll hier draußen...ganz anders als in Seoul." Aus seiner knienden Position sank er nun in eine sitzende und sein Blick fiel in den Himmel hinein, in die Ferne. "Weißt du, ich bin nie aus Seoul rausgekommen. Ich hab immer nur diese Stadt gekannt. So einen Garten hab ich noch nie gesehen...ich war lediglich mal im Stadtpark. Das hier ist alles so völlig neu..." "Es ist auch eine... völlig neue Welt und nur für dich." Entgegnete Shin und KangTa würde alle Zeit haben, sich mit dieser neuen Welt, seinem neuen Leben vertraut zu machen und Shin würde alles tun, damit es KangTa gefiel und es ihm gut ging. "Bald wirst du mehr davon sehen können..." Fuhr Shin ankündigend fort, womit für KangTa gewiss sein konnte, dass er ihn nicht ewig nur in diesem Zimmer behalten würde. Ein Luftzug kam durchs Fenster herein. Er brachte einen wundervollen Duft mit sich. Von Blumen und Bäumen. Von Frühling und sauberer Luft. Zum ersten Mal nahm er es so wahr. Es sollte ihm gehören...all das hier wollte Shin ihm schenken? Es war so überwältigend, dass er es kaum begreifen konnte. Langsam rutschte er zur Seite, lehnte sich an Shin, wünschte sich wieder in dessen Arme. So sprach er seinen stillen Dank aus. Als KangTa sich darauf gegen ihn lehnte, legte Shin den Arm um ihn und war froh, das wieder tun zu dürfen. So ging er auch noch ein Stückchen weiter und kraulte mit den Fingerspitzen KangTas Oberarm. Doch fiel sein Blick dann zufällig wieder zu dem kleinen Schrank neben dem Bett, zum Essen... "Der Tee wird kalt..." Schoss es ihm nicht nur durch den Kopf, sondern Shin sprach es auch leise aus, mehr als Anmerkung für sich selbst. "Oh..." Meinte KangTa etwas verdutzt und setzte sich wieder richtig hin. Es war zwar sehr schön gerade, aber Shin hatte wohl Recht. Erstmal frühstücken. Vielleicht war seinem Freund das ja auch etwas peinlich...wer weiß...dabei sah es gestern Abend doch noch ganz anders aus. Ja, gestern Abend sah vieles noch ganz anders aus als heute. Er nickte. "Ja, vielleicht sollten wir frühstücken. Du hast doch sicher auch noch nichts gegessen Shin, oder?" Meinte er und nahm den Tee in die Hände. "Nein, ich wollte zuerst zu dir." Erklärte Shin ehrlich und dachte im nächsten Moment daran zu gehen, aber dann wollte er KangTa lieber noch etwas Gesellschaft leisten. Ab Donnerstag könnte er das nicht mehr uneingeschränkt... Aber bis dahin war noch Zeit und so wollte Shin nicht länger als nötig darüber nachdenken und die Augenblicke nehmen, wie sie kamen. Doch so wie er KangTa im nächsten Moment ansah, in diesen Sachen, fiel ihm wieder ein, was ihm bereits gestern aufgefallen war; KangTa hatte keinen Pyjama bei seinen Sachen. Er hatte wohl vergessen, einen aus dessen Wohnung mitzunehmen... Was Shin gestern aufgefallen war, war KangTa noch nicht einmal selbst aufgefallen. Bis jetzt hatte er noch nach keinem Pyjama gesucht. Doch machte dieser ihn nun schon wieder verlegen und so trank er lieber seinen Tee, anstatt darauf etwas zu sagen. So fiel ihm auch auf, dass Shin noch da blieb. Sollte er nicht lieber selbst frühstücken gehen? Aber irgendwie hatte KangTa das Gefühl, sein Freund wüsste schon, was er wollte. Daher sagte er nichts und begann zu essen. Auch wenn es in Gegenwart Shins, ohne dass dieser selbst etwas aß, doch irgendwie seltsam war. Auch Shin sagte dann nichts mehr, um seinen Schatz in Ruhe essen zu lassen. Hingegen hing er ein paar Gedanken nach. KangTa schien nicht von Hyun abgeneigt zu sein, es sollte also nicht schlimm sein, wenn dieser es war, der in nächster Zeit öfter nach ihm sehen und sich um ihn kümmern würde. Shin würde es selbst gern tun, aber würde er zu lang oder dauerhaft wegbleiben, wäre es auffällig und das Phantom war nicht in den Ruhestand getreten, sein Job als Reporter war also noch immer von Vorteil. Dann sah sich Shin etwas im Raum um und musste feststellen, dass KangTa im Grunde nicht viele Möglichkeiten hatte, sich zu beschäftigen. Bücher standen genügend in den Regalen, aber nur lesen... Letztlich fiel sein Blick wieder auf KangTa. "Willst du irgendwas haben? Also, ich meine, gibt es Dinge, die du gern hättest?" Erwartend sah Shin seinen Schatz an und war bereit, so ziemlich alles für KangTa aufzutreiben. Als Shin nach dieser langen Ruhe so plötzlich diese Frage an ihn stellte, verschluckte er sich am Reis und hustete erstmal kräftig. Wie kam er denn darauf? Erst nach einigen Sekunden konnte er Shin ansehen und das sehr erstaunt. Wie auch immer dieser dazu kam, ihm eine solche Frage zu stellen...wenn er jetzt darüber nachdachte, fiel ihm eigentlich nichts ein. Er hatte solange spartanisch und ohne große Wünsche gelebt, dass er vergessen hatte, wie das ging. So konnte er nur stotternd antworten. "Ich...ähm...weiß nicht. Ich hab mir eigentlich in den letzten Jahren nie irgendwas gewünscht. Aber wie meinst du das?" "Ob du etwas Bestimmtes haben möchtest, um die dir Zeit hier zu vertreiben." Erklärte Shin, als KangTa so überfragt schien. Selbst, wenn er KangTa aus diesem Zimmer lassen würde, könnte er nicht garantieren, etwas Geeignetes für ihn zu haben. Das Haus wäre bald erkundet und es beinhaltete mehr Kunstgegenstände als alles andere. So meinte er das also. KangTa stellte die Tasse weg und überlegte. Es stimmte, außer Lesen war hier nicht viel zu tun. Doch auf Anhieb fiel ihm so nichts ein. Er las nicht, er schrieb nicht, viel Fern sah er auch nie. Er hatte sich nie Zeit dazu gelassen. Am Ende hatte er aber doch eine kleine Idee. Nichts Besonderes. "Ich...naja...hast du vielleicht einen Notizblock und einen Stift?" Wer wusste, was ihm noch einfallen würde. Notizblock und Stift? Wenn es weiter nichts war... "Natürlich." Versicherte Shin ihm und war über KangTas Bescheidenheit nicht einmal überrascht. Denn ja, er hatte immer viel weniger gehabt, als ihm eigentlich zustand. Shin rutschte ein kleines Stück näher und zog seinen Engel einfach in die Arme, wobei er zufrieden die Luft einsog und KangTas Duft dazu. Ein Kuss auf dessen Schläfe folgte, ein Streicheln mit der Hand durch dessen Haar und Shin gab ihn wieder frei. Das wollte er jetzt öfter tun... Er stand vom Bett auf, wandte sich KangTa noch einmal zu und lächelte. "Ich werd dir die Sachen dann mal holen gehen." Und in der Zwischenzeit konnte sich dieser noch in Ruhe dem Rest seines Frühstückes widmen. Leicht überrascht ließ er sich von Shin umarmen. Es war seltsam, plötzlich soviel Liebe von jemandem zu bekommen. Soviel Liebe...von Shin, der ihn schon küsste. Doch ihr Verhältnis zueinander war jetzt anders, das spürte er. Und doch war Shin so liebevoll. Etwas errötet lächelte er über diesen kleinen Kuss und sah Shin dann nach. "Geh lieber erst mal frühstücken...bitte..." Er musste das Shin hinter her sagen. Das Zeug konnte noch warten, aber Shin nicht. Shin nickte auf KangTas Worte hin, bevor er letztlich das Zimmer verließ. Daher warf er lediglich einen Blick durch den Gang zum Arbeitszimmer ohne in dieses zu gehen. Stattdessen betrat er kurze Zeit und eine Treppe später die Küche. Hyun war noch da, aber nach dem Frühstück würde er fahren. So leistete er ihm noch Gesellschaft, während Shin frühstückte und war sehr froh, dass dieser mehr als zufrieden aussah und nicht mehr so bedrückt. Nach dem Essen begleitete Shin seinen Butler noch bis zur Tür und sie verabschiedeten einander. Auch wenn er Hyun oft sah, fiel es ihm jedes Mal etwas schwer, diesen gehen zu sehen. Etwas später kramte er schon aus einer Schublade in seinem Arbeitszimmer einen Block hervor und aus dem Behälter für Stifte zog er einen Kugelschreiber. Aber dann fiel sein Blick weiter über den Tisch und da sah er etwas, das KangTa bestimmt gefallen könnte... Er selbst hatte es einmal geschenkt bekommen... Shin nahm es an sich und mit den Sachen für KangTa kehrte er zu dessen Zimmer zurück, an der Tür klopfte er kurz an und schloss dann auf, um einzutreten. Nachdem die Tür zugefallen war, lagen KangTas Blicke noch eine Weile auf ihr. Bis er sich, mit seinem Frühstück, ans Fenster setzte und den Ausblick weiter genoss. Oh ja, er liebte es schon jetzt. Es war so frei und ohne Lärm und Gestank...und seinen Job... Da Shin länger weg blieb, schloss KangTa daraus, dass dieser wirklich frühstückte. Doch erfreute ihn noch viel mehr, dass bald nach diesem Gedanken sich die Tür wieder öffnete und sein Freund eintrat...mit den Sachen, die er ihm bringen wollte...aber was hatte er da noch in der Hand? Als Shin eintrat und KangTa entdeckte, dass dieser noch etwas anderes in der Hand hielt, versteckte Shin dieses Etwas zunächst hinter seinem Rücken, während er an den Schrank, dem Bett gegenüber, trat und den Block mit dem Kugelschreiber dort hin legte. Dann wandte er sich KangTa wieder zu und kam zu ihm ans Bett, setzte sich und holte seine Hand hinter dem Rücken hervor. In ihr hielt er eine Schneekugel, sie war so groß, wie Shins Handfläche und in ihr war eine kleine Winterlandschaft zu sehen. Ein zugefrorener See, an dem zwei Kinder spielten. Shin hatte sie einmal von einem kleinen Mädchen geschenkt bekommen. Seiner kleinen Cousine, die er nun aber seit einigen Jahren nicht mehr gesehen hatte. Aber das war jetzt nicht von Bedeutung. Er schüttelte die Schneekugel und hielt sie dann KangTa hin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)