And you touched me... von Torao (Chap 49 on!) ================================================================================ Kapitel 16: Feed the night -------------------------- Aloha... da sind wir wieder. ;D Ich habe die Zeit zum Schreiben gefunden. ^o^ Wie immer Kiitos natürlich an alle die mir Kommentare geschrieben haben _____________________________________________________________ Nachdem sie Kais Hand sorgsam verbunden hatte, erhob Naomi sich wieder vom Wannenrand, auf dem Beide gesessen hatten, und stellte den Verbandskasten neben das Waschbecken, als auch Kai sich wortlos aufrichtete und hinter ihr stehend mit der verbundenen Hand ihre langen Haare zur Seite strich, um sie auf den Hals zu küssen. Überrascht sah sie ihn im Spiegel an, da wendete auch er seinen Blick auf das Glas vor ihnen. Auf sein Lächeln hin bekam dann jedoch auch er eines von ihr geschenkt, bevor sie sich zu ihm umdrehte und ihn auf den Mund küsste. „Wollen wir noch zum Abendessen runtergehen?“, wollte er wenig später wissen. „Mir egal“, war ihre Antwort, die sie mit verliebtem Blick gab. „Ich will nur da sein, wo du bist.“ Wieder ein sanftes Lächeln von ihm, ehe er erneut mit seinen Lippen ihre berührte und sie währenddessen vor sich her aus dem Bad schob, wobei er im Vorbeigehen das Licht ausschaltete. Mitten im Zimmer blieben sie stehen, lösten sich von einander und sahen sich kurz an, bevor Naomi ihn nun hinter sich her hinaus auf den Balkon zog. Dort angekommen, ließ das Mädchen ihn los und stellte sich an das Geländer. Er folgte ihr und sah sie stumm von der Seite an, während sie gen Horizont blickte, ehe sie sich umdrehte und schwungvoll auf der Brüstung Platz nahm. Völlig perplex legte er im selben Augenblick seinen rechten Arm um ihre Taille, aus Angst sie könne abstürzen. Sie hingegen sah ihn völlig ruhig an, als sie nun auf seiner Augenhöhe war und küsste ihn sanft, während über ihnen bereits die ersten Sterne am Firmament glitzerten und sich der Tag endgültig seinem Ende nährte. Es war mitten in der Nacht als die Tür des ersten Gästezimmers leise geöffnet und eben so leisen von einem herausschleichenden Max geschlossen wurde. Er hatte Kykos Bitte vom Vorabend nicht vergessen und war somit um kurz vor zwei aufgestanden, hatte sich wieder angezogen und schlich nun die Treppe ins Erdgeschoss hinab. Im Haus war es mucksmäuschenstill – so still, dass der junge Amerikaner das Gefühl hatte seinen eigenen Herzschlag hören zu können, denn dieser ging mit jeder Stufe die er nahm immer schneller. Den Gedanken an den Grund dafür vermochte er nicht zu Ende zu denken. Wie ein Raubtier auf der Pirsch schlich er nun die Kellertreppe hinab, darauf bedacht keinen Mucks von sich zu geben. Die Gedanken in seinem Kopf begannen Karussell zu fahren. Er wurde unruhig. Ganz unten angekommen, drehte er sich nervös nach links und erspähte die geöffnete Tür des Trainingsraumes, der hell erleuchtet war. Angespannt aber sich selbst noch unter Kontrolle habend schritt er auf diesen zu und trat ein. „Da bist du ja“, grinste ihn Kyko an, die sich wartend auf den Billardtisch gesetzt hatte. „Öhm, ja, da bin ich“, kam es irritiert von ihm. Sie rutschte vom Tisch, ging auf ihn zu, um die Tür zu schließen, weshalb er einen Schritt zur Seite machte und sie dabei immer noch verwundert anblickte. Er wollte gerade etwas sagen, als sie sich ihm zuwendete, ihn völlig überraschend am Kragen seines T-Shirts packte und ihn energisch gegen die Wand hinter ihm drückte, um dann seinen Mund mit ihrem eigenen zu versiegeln. Während sie dabei ihre Augen geschlossen hatte, wurde sein Gesicht von einem völlig verdatterten Blick geziert, der jedoch wenig später verschwand, als ihm bewusst wurde, was dort geschah, er ebenfalls die Augen schloss und die einfache Berührung ihrer Lippen in einen leidenschaftlichen Zungenkuss umwandelte. Seine Gedanken waren inzwischen offenbar auf die Achterbahn umgestiegen. Zumindest schien ihm nun alles fernab zu sein, außer dem Rothaarige Mädchen vor ihm, das den Kuss wenig später schon wieder löste. Allerdings nur, um sein T-Shirt auf den Fußboden zu befördern und ihn dann erneut zu küssen. Nach wie vor stand er mit dem Rücken gegen die Wand. Ihm war durchaus bewusst gewesen, warum Kyko ihn mit in der Nacht hierher bestellt hatte und dies hier würde beim besten Willen nicht sein erstes Mal sein. Allerdings war er vorher mit keinem Mädchen zusammen gewesen, das so hemmungslos zur Sache ging, wie sie es tat. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, wanderten Kykos Hände bestimmenden und zielsicher über seinen Körper. Doch als sie nun begann sich an seiner Hose zu schaffen zu machen, sah er sich gezwungen dies zu ändern, denn allmählich war jegliche Unsicherheit verschwunden und er wollte mehr – mehr von ihr. Somit schob er sie während des Kusses in Richtung des Billardtisches, während sie ihre Arme um seinen Hals legte und dort Halt suchte. Kaum spürte sie das harte Holz des Tisches in ihrem Rücken, verabschiedete sich auch bald ihr Oberteil von ihrem Körper. Sie genoss es, als er, nun dazu entschlossen, den Ton anzugeben, begann ihren Hals und ihr linkes Schlüsselbein zu liebkosen und dabei sanft den Träger ihres BHs hinunterschob. Genüsslich legte sie den Kopf in den Nacken und fuhr ihm mit den Händen über den Rücken, bis Max plötzlich in seiner Handlung langsam innehielt und sie ansah. Sie blickte fragend zurück: „Was ist? Keine Lust mehr?“ „Doch, schon. Aber wir haben ein Problem“, antwortete er. Sie griff daraufhin in ihre Hosentasche und zog eine kleine quadratische verschweißte Verpackung heraus. „Meinst du das?“ Ein freches Grinsen ihrerseits. Auch er konnte sich ein solches nicht verkneifen: „Gut, wir haben doch kein Problem.“ Sie legte das Kondom blind auf den Billardtisch, während er wieder seine vorausgegangene Handlung aufnahm. Die Luft um sie herum heizte sich weiter auf, während sich auch ihre anderen Kleidungsstücke nach und nach auf dem Fußboden wiederfanden. Was ihn weckte war sein schmerzender Magen, weshalb Tyson verschlafen die Horizontale verließ und zunächst gähnend auf der Bettkante sitzen blieb, bevor sein Blick auf das Bett von Max fiel: Es war leer. Irritiert blickte er zum Bad, doch dessen Tür stand weit geöffnet und das Licht war ausgeschaltet. Er blickte sich suchend um: Wo war sein Freund bloß hin? Er war schließlich zur gleichen Zeit schlafen gegangen, wie er selbst auch. Der Japaner grübelte kurze Zeit, ehe ihn jedoch sein Bauch aus den Gedanken riss indem er lautstark knurrte. Wo auch immer Max war, er musste warten bis Tyson ihn suchen würde, denn dieser wollte nun erst mal das versäumte Abendessen nachholen und schlich somit aus dem Zimmer. Ein kurzer prüfender Blick durch den verlassenen Flur, ehe er zur Treppe huschte. Auf Zehenspitzen schlich er die Stufen der Holztreppe hinab und bog im Erdgeschoss in die Küche. Dort steuerte er im Mondschein, der durch das Fenster fiel, zielgerichtet auf den Kühlschrank zu und öffnete diesen. Eine Weile stöberte er darin und fand letztendlich einige Rest vom Abendessen. Darunter einen Teller voller Reisbällchen, den er gierig an sich nahm, da sie von Mrs. Subashi die Erlaubnis hatten, sich frei in der Küche an Lebensmitteln zu bedienen, so lange noch etwas für die nächste Mahlzeit übrig blieb. Diese Tatsache machte die kleine Berghütte in Tysons Augen zu einem Viersternehotel. Glücklich schloss er die Schranktür wieder, nachdem er sich bereits eines der Bällchen zur Hälfte in den Mund gestopft hatte, und ging zurück in Richtung Flur. Max’ spurloses Verschwinden war ihm bereits wieder entfallen, weshalb er gerade wieder die Treppe in den ersten Stock beschreiten wollte, als er plötzlich etwas hörte. Ruckartig blieb er stehen und horchte, woher das Geräusch gekommen war. Wieder etwas – der Blauhaarige lief zurück parterre. Bereits mit dem zweiten Reisball im Mund schlich er um die Ecke zum Geländer der Kellertreppe, wo er verweilte. Neugierig sah er hinab, konnte aber nichts sehen außer den Stufen, die sich letztendlich im Dunkeln verloren. Dafür hörte er wieder dieses Geräusch. Genau definieren konnte er es nicht – es klang nach schweren Atemzügen. Während er jedoch weiter lauschte, tapste eine gähnende Naomi im Nachthemd die obere Treppe hinab. Auf halber Strecke bemerkte sie Tyson: „Huch, was machst du denn da?“ Er sah erschrocken zu ihr auf: „Man, Nao, musst du hier mitten in der Nacht rumschwirren?“ „Das gleiche könnte ich dich fragen“, flüsterte sie, bevor sie den Teller in seiner Hand entdeckte, „oh, Essen!“ Hungrig, aufgrund des für sie ebenfalls ausgefallenen Abendessens, lief sie die Treppe ganz hinab und zu ihm hin, wo sie sich ebenfalls eines der Reisbällchen nahm, während er mit dem Finger deutet, dass sie leise sein sollte. Mit vollem Mund kauend sah sie ihn fragend an, da sie der Meinung war, nicht so laut gewesen zu sein, als dass jemand in der oberen Etage hätte aufwachen können. Doch ihr Gegenüber nickte in Richtung Keller. Interessiert blickte nun auch das blonde Mädchen hinab, konnte aber ebenso wenig erkennen wie ihr Freund. Aber dann nahm auch sie das Keuchen war. Irritiert sah sie wieder zu Tyson, der ahnungslos mit den Schultern zuckte, ehe beide mit Essen im Mund wieder verwundert herunter schauten und lauschten. Wenig später deutete er mit einer Kopfbewegung, dass er die Treppe hinunter gehen wollte, was er auch umgehend in die Tat umsetzte. Naomi folgte ihm dicht. Aus Angst Lärm zu machen hielten beide dabei sogar die Luft an. Erst am Fuße der Treppe atmeten sie wieder und entdeckten dort einen Lichtschein, der unter der Tür des Trainingsraums hervorkroch. Wieder ein fragender Blick zum jeweils Anderen, bevor sie sich auf leisen Sohlen zur Tür vorarbeiteten. Das Keuchen war hier eindeutig hörbar. Sie lauschten weiter, bis Tyson drauf und dran war den Raum zu betreten, jedoch von Naomi gerade noch durch Festhalten davon abgehalten wurde, ehe man aus dem Inneren des Zimmers eine weibliche Stimme, die man unschwer als die Kykos ausmachen konnte, leise aber deutlich Max’ Namen stöhnen hörte. Mit großen Augen sahen sich die Beiden im Flur an, war ihnen plötzlich mehr als bewusst, was sie dort hörten beziehungsweise was auf der anderen Seite der Wand vor sich ging. Peinlich berührt wollte Naomi wenig später Tyson von der Tür wegziehen, auf die er wieder fassungslos mit Reisbällchen im Mund starrte. Durch den Ruck des Ziehens stolperte er allerdings so ungünstig, dass er drohte samt Geschirr zu Boden zu gehen. Naomi kniff vor Schreck die Augen zu, öffnete sie jedoch, als das Geräusch von splitterndem Porzellan ausblieb – der Blauhaarige hatte sich gerade noch fangen können und seufzte lautlos aber sichtlich erleichtert, bevor er seiner Freundin einen vorwurfsvollen Blick zuwarf. Diese setzte ein unschuldiges Grinsen auf. Doch kaum waren sie der letzten Gefahr entdeckt zu werden entgangen, verstummte auf einmal das Keuchen und Stöhnen. Stattdessen hörte man Max plötzlich leise sprechen: „Hast du das auch gehört?“ Tyson und Naomi sahen sich wie versteinert an und hörten erneut auf zu atmen. „Was?“, hörte man nun Kyko. Wieder sagte Max etwas: „Weiß nicht. Ich glaube, es kam von draußen.“ Der Japaner außerhalb des Raumes schluckte. „Hmm, nein. Hast du dir sicher eingebildet. Die schlafen doch alle tief und fest“, kam von seiner Freundin. „Ja, wahrscheinlich.“ Während vor der Tür unhörbar zwei Personen vor Erleichterung ganze Gebirge vom Herzen fielen, lachte der Amerikaner, „Und wenn, dann war es sicher Tyson, der wie immer Hunger hat und euren Kühlschrank plündert – verfressener Sack.“ Wütend sah Tyson auf die Tür und hätte sie zu gerne aufgerissen, um seinem Freund seine Meinung zu dieser Aussage mitzuteilen, während das Mädchen neben ihm sich beherrschen musste, um nicht lauthals zu lachen, als sie nach Max’ Aussage auf den Teller in seiner Hand sah. „Bestimmt“, war Kykos letzte Antwort, „also lass ihn weiter plündern. Wir haben Besseres zu tun, als uns um ihn zu kümmern.“ Scheinbar gingen sie daraufhin wieder ihrer ursprünglichen Beschäftigung nach, da nun wieder eindeutige Geräusche zu vernehmen waren. Naomi deutete Tyson, dass sie zurück nach oben gehen sollten. Er sah noch einmal pikiert auf den verschlossenen Raum und folgte ihr dann. Nachdem sie ebenso leise nach oben wie zuvor hinunter geschlichen waren und nun im oberen Stockwerk vor den Zimmertüren standen, sahen sie sich wieder beschämt an. „Das bleibt unter uns, Tyson!“, wisperte Naomi nach einigen Sekunden mit leicht gerötetem Gesicht. Er nickte stumm. Sie nahm sich kurz darauf das letzte Bällchen vom Teller. „Gute Nacht!“, nuschelte sie mit Reis im Mund. „Nacht!“, kam ebenso knapp von ihm. Beide wendeten sich in Richtung ihres jeweiligen Zimmers. Tyson betrat bereits seins und auch Naomi war kurz vor Zimmer Nummer drei angekommen, als er noch etwas sagte: „Ach, Nao...“ Die Klinke bereits in der Hand drehte sie sich noch einmal zu ihm um: „Hmm?“ „Ähm, wenn du und Kai... na ja, du weißt schon... dann sag mir bitte vorher Bescheid, damit ich dann in meinem Bett bleibe.“ Er grinste beschämt. „Bis morgen!“ Damit war er im Raum verschwunden und die Tür hinter ihm zu. Naomi blieb verdattert stehen: Damit hatte sie nicht gerechnet. Es dauerte, bis sie realisierte, was Tyson da von sich gegeben hatte. Sie wurde plötzlich nervös: Was, wenn Kai tatsächlich früher oder später mit ihr schlafen wollte? Daran hatte sie bisher nicht gedacht. Auf einmal verspürte sie den Drang davonzulaufen. Warum hatte sie Angst davor? Sie war siebzehn Jahre alt und damit nicht zu jung, zumal sich gerade einer ihrer besten Freunde, der ein halbes Jahr jünger war als sie, zwei Stockwerke unter ihr vergnügte. Eine Zeit lang starrte sie weiter sinnlos den Flur entlang, bevor sie spürte, wie ihre Augenlider schwer wurden. Somit ging sie nun doch ins Zimmer. Doch kaum hatte sie die Tür hinter sich wieder geschlossen, fiel ihr Blick auf Kai, der nach wie vor seelenruhig in seinem Bett schlief und sich in ihrer Abwesenheit scheinbar nicht einmal auf die andere Seite gedreht hatte. Ihre Knie wurden weich. Unbewusst machte sie einen Bogen um ihn, als sie zu ihrem Bett ging. Dabei ließ sie ihn nicht aus den Augen. „Hilfe, was tue ich hier?“, fragte sie sich im Stillen. „Jetzt befürchte ich wohl schon, dass er aufspringt und über mich herfällt.“ Wirsch schüttelte sie den Kopf, als wolle sie die Gedanken aus ihm hinausschleudern, und kroch müde zurück unter die Bettdecke, wo sie jedoch noch länger wach lag und sich ihre Gedanken überschlugen. Doch irgendwann siegte die Müdigkeit und sie schlief wieder ein. Der Dienstagmorgen verlief friedlich und unspektakulär. Naomi hatte trotz ihrer unruhigen Gedanken ausschlafen können und bisher auch nicht weiter großartig darüber nachgedacht. Max und Kyko ließen sich die vergangene Nacht nicht anmerken und turtelten wie eh und je. Und auch Tyson und Nao schwiegen, tauschten aber beim Frühstück und beim Training immer wieder vielsagende Blicke aus. Die anderen bemerkten dies jedoch offensichtlich nicht. Erst am Mittag sollte sich dies ändern. „Strike!“ Max schien immer noch – aus nur für die Hälfte des Teams bekanntem Grund - beflügelt und hatte nach kurzer Zeit Rays Beyblade im hohen Bogen aus der Beyarena befördert, während Draciel triumphierend im Zentrum der großen Schüssel auf der Stelle kreiselte. „Na toll“, murmelte Ray und hob Driger auf. Kai hatte das Match beobachtet: „Du warst auch schon mal besser, Ray.“ „Danke, weiß ich auch“, seufzte der Chinese. „Konzentrier dich gefälligst, sonst wird das nichts“, fuhr der Andere belehrend fort. Der Schwarzhaarige verdreht genervt die Augen: Kai hatte keine Ahnung, warum er im Moment so mies bladete. Aber wie auch? Er hatte noch nicht mal mit Naomi gesprochen. Doch ob diese im Moment in der Lage war seine Probleme aufzunehmen? Jetzt, wo sie nur Augen für Kai hatte? Ray seufzte. Parallel dazu trat Mr. Subashi aus dem Haus und rief freundlich zu ihnen hinüber: „Das Essen ist fertig!“ Schon war er wieder im Hausflur verschwunden, wohin Hilary und Kenny ihm als Erste folgten. Tyson schnappte sich sein Blade und lief ihnen nach. Auf den Stufen der Veranda blieb er jedoch stehen und drehte sich noch einmal zu den anderen um. Grimmig blickte er zu Max und Kyko, die händchenhaltend in Richtung Haus schlenderten: „Und ich bin KEIN verfressener Sack, Max!“ Sauer drehte er sich wieder zum Haus und ging zum Essen. Naomi, die noch mit Ray und Kai in der Nähe der Beybladearena stand, schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn und wisperte: „Tyson, du Idiot!“ Was sie daraufhin zunächst erntete waren fragende Blicken von den beiden Jungen neben ihr. Kyko und Max sahen sich hingegen wie Autos an, da ihnen nicht klar war, warum er das gesagt hatte. Der Blonde drehte sich zu den Anderen um: „Könnt ihr mir mal erklären, was der wieder gefressen hat?“ „Gefressen ist gut“, dachte Naomi gespielt lächelnd und winkte dann ab. „Keine Ahnung. Du weißt doch, dass er öfters seltsame Sachen sagt, die keiner versteht.“ Der Amerikaner blickte kurz nachdenklich gen Himmel, dann wieder zu ihr und lächelte ebenfalls: „Auch wieder wahr.“ Und schon setzte er mit seiner Freundin den Weg fort und verschwand im Haus. Naomi seufzte hörbar, da sie erleichtert war, dass beide sich scheinbar nicht mehr an die eher ‚nebensächlichen’ Worte der vergangenen Nacht zwischen ihnen erinnern konnten. Doch dies schien nun ein schwerer Fehler ihrerseits gewesen zu sein, da sowohl Rays als auch Kais Blick immer argwöhnischer wurde. „Haben wir irgendetwas verpasst?“, fragte der Chinese skeptisch. Ihre gerade erst aufgetretene Erleichterung wandelte sich damit wieder schlagartig in pure Anspannung um. „Öhm, nein?!“ Falsche Betonung, falsche Tonlage, als dass diese Antwort, die sie zu allem Überfluss noch mit unsicherem Lächeln gegeben hatte, überzeugend klang. Ray sah Kai an, Kai sah Ray an und dann richteten Beide ihren misstrauischen Blick wieder auf Naomi. Sie ging einen Schritt zur Seite, immer noch unsicher lächelnd: „Guckt nicht so.“ Kurzes Schweigen, zwischen den Beteiligten, ehe sie sich auf dem Absatz umdrehte und hastig die Flucht in Richtung Haus ergriff. Der Russe blickte erneut fragend den Anderen an. Dieser zuckte ahnungslos mit den Schultern. „Findest du es heraus?“, Kai sah zur Haustür. „Mal schauen. Aber ich werde bei Gelegenheit versuchen, es aus ihr heraus zu kitzeln“, bekam er von Ray zur Antwort, der in die selbe Richtung schaute. Der Blauhaarige grinste fies: „Wunderbar, dann sind wir ja zu zweit.“ „Seit wann bist du so neugierig?“, sein Teamkollege blickte nun ihn überrascht an. „Bin ich nicht“, antwortete er knapp. „Ach verstehe, du hast nur gerade wieder große Lust Macht an ihr auszuüben.“ Ray lächelte ironisch. Kai jedoch gab keine Antwort und ging essen. Ray folgte ihm wenig später. Beim Mittagessen traktierten beide Naomi immer wieder mit Blicken aus den Augenwinkeln, welche sie jedoch weitgehend ignorierte. Tyson sagte zum Glück nichts mehr, was beiden zum Verhängnis hätte werden können. Und auch Max und Kyko schienen sich keine Gedanken mehr über seine merkwürdige Aussage zu machen. Stattdessen formten sie inzwischen auch die gemeinsamen Mahlzeiten zu einer Gelegenheit um, der Welt zu zeigen, dass sie ein Paar waren. Zumindest fütterten sie sich hin und wieder gegenseitig und hatten nur Augen für einander. Die anderen störten sich aber nicht dran und beachteten sie nicht mehr als sonst auch. Nur Hilary blickte des Öfteren von ihrem Teller auf und musterte die beiden. Sie fand es auf der einen Seite schön, dass sie glücklich waren, doch auf der anderen Seite kam ein wenig Neid in ihr auf. Einmal blickte sie zu Kai und Naomi. Doch hier stellte sie fest, dass sie sich verhielten, als wären sie, wenn überhaupt, lediglich befreundet. „Na ja, wahrscheinlich kommt das noch“, dachte sie sich als Begründung für das unterschiedliche Verhalten und sah wieder zu Max und Kyko, die nach wie vor Essen und verliebte Blicke austauschten. Irgendwann schwenkte Hilarys Augenmerk jedoch zu Tyson. Dieser mampfte fröhlich vor sich hin ohne sie zu beachten. Letzteres machte sie aus unerklärlichem Grund etwas traurig. Sie beobachtete ihn weiter. Plötzlich fand sie es, ohne es sich erklären zu können, gemein, dass ihn immer alle als verfressen bezeichneten nur weil er gerne aß. Er konnte es sich schließlich guten Gewissens erlauben. Nicht nur, weil er immer gut in Form war – wenn er beim Training jammerte, dann aus Faulheit, nicht aus mangelnder Ausdauer – sondern auch, weil er nicht wenige Erfolge des Teams zu verzeichnen hatte. Eine ganze Weile sah sie ihn an, bis er sich irgendwann erneut Essen auftat und sich dabei ihre Blicke trafen. „Isch ürgendwasch?“, kam von ihm mit vollem Mund. Hilary erschrak kurz aber kaum merklich, da sie ihn inzwischen nur noch unbewusst angestarrt hatte. Doch schnell reagierte sie wie gewohnt in scharfem Ton: „Nein! Und sprich nicht immer mit vollem Mund, Tyson!“ Sie wendete sich wieder ihrem Essen zu. Er hingegen verzog das Gesicht, um zu zeigen, wie genervt er von ihren ständigen Belehrungen war, widmete sich dann aber ebenfalls wieder seinem Teller. Kenny hatte die Beiden unbemerkt beobachtet. „Warum sind die Zwei nur so störrisch?“, grübelte er. „Sogar Kai hat es geschafft Nao seine Liebe zu gestehen.“ In Gedanken versunken seufzte er plötzlich laut: „Gut, dass mein Herz für Computer schlägt.“ Die Anderen blickten ihn daraufhin alle verdutzt an. Kenny lief rot an, da ihm sein Satz nur so rausgerutscht war. „Hör auf Selbstgespräche zu führen, Chef“, sagte Hilary. „Tu ich ja gar nicht“, erwiderte er. „Dann hör auf sinnlos irgendwelche Sätze zu sagen“, kam von Max, „so wie Tyson.“ Naomi kniff beim zweiten Teil dieses Satzes schmerzlich die Augen zusammen, was aber nur Ray bemerkte, da die Anderen noch zu sehr auf Kenny fixiert waren. Das machte den Chinesen allerdings nur noch neugieriger. Kenny hingegen versuchte sich wieder auf sein Essen zu konzentrieren und die anderen nicht weiter zu beachten. Scheinbar mit Erfolg, denn auch sie wendeten sich bald wieder der Nahrungsaufnahme zu. _____________________________________________________________ Irgendwie hören die Kapis oft beim Essen auf. ôo Nya, wird sich wohl bald ändern. Hoffe, ich zumindest... XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)