Deep blue Sea... von Venka ================================================================================ Kapitel 22: Nichts für schwache Nerven -------------------------------------- Ähm... Ja... - Ich hätte ja selber nie gedacht, dass hier mal die Stelle kommt an der ich sage: Hey... - Ich schreib doch noch mal weiter an dieser Story... Aber jetzt ist es ganz offensichtlich ja doch soweit gekommen. Nach all der Zeit muss ich mich allerdings erstmal wieder in die ganze Sache reinfitzen, also nehmt es mir nicht ganz so übel, wenn das Kapitel nicht ganz an den Standart von vor vier Jahren rankommt. Ich geb mir zumindest erstmal Mühe nach all der Zeit keine Logiklöcher in die ganze Sache zu basteln. In diesem Sinne... ...viel Spaß allen, die das hier noch lesen. PS: Natürlich gibts auch nach vier Jahren wieder das Video am Ende. :) =============================================== 22 – Nichts für schwache Nerven Etwas verständnislos blickte die rothaarige Bladerin ihre große Schwester an. "...tauchen...?", war die halb verwirrt, halb ungläubig klingende Frage, die sie mit dem einen ausgesprochenen Wort andeutete. Es war ihr deutlich anzumerken, dass ihr die ganze Geschichte doch nicht ganz so geheuer war. "Ganz genau." "Du meinst also... - ...da runter?" Kyvane nickte. "Ja genau. Und jetzt komm. Wenn wir noch länger hier herumstehen und darüber philosophieren wird vielleicht noch einer aufmerksam auf das, was wir hier veranstalten. - Bryan wartet übrigens auch schon auf uns und wie du vielleicht weißt, ist er nicht gerade der Geduldigste." Salima nickte kurz und verschwand dann wieder in ihrem Zimmer. Die Erwähnung Bryans und seiner sprichwörtlichen Ungeduld brachte sie dann schließlich doch dazu, sich mit dem Umziehen zu beeilen, auch wenn sie die ganze Sache nach wie vor ziemlich merkwürdig fand. Aber sie wusste mehr als genau, dass der Blasslilahaarige tatsächlich ziemlich ungemütlich werden konnte, wenn man ihn zu lange warten ließ. Geduld beim Blading war zwar eine seiner Stärken aber sie war bei ihm mindestens so stark ausgeprägt wie Pünktlichkeit und konnte dann recht schnell ins Gegenteil umschlagen. Die rothaarige Bladerin wusste, dass sie sich, wenn sie wirklich wissen wollte, was sich da unten befand, jetzt besser beeilen sollte. Eine solche Chance kam womöglich so schnell nicht wieder. Zumindest nicht auf für Abteiverhältnisse legalem Weg. Also ging sie sich schließlich ein paar Minuten später hinter ihrer Schwester durch die mittlerweile abgedunkelten Gänge in Richtung des Eingangs zu dem, was laut den Demolition-Boys einmal das Trainingslabyrinth unterhalb der Abtei gewesen war. Von einem früheren Besuch an diesem Ort und Bryans kurzem Ausflug in nässere Gefilde wusste sie noch, dass der gesamte Komplex unter Wasser zu stehen schien, aber was sich genau darin befand, entzog sich nach wie vor ihrer Kenntnis. Zeit also, etwas Licht ins Dunkle zu bringen. Kyvane hatte ihr auch kurz nach dem Verlassen des Zimmers deutlich gemacht, dass Fragen zu unterlassen waren, so lange man sich in nicht gesicherten Bereichen befand, war doch die Gefahr ziemlich groß, dass die immer noch eingeschalteten Kameras in den Gängen das Gespräch auffingen. Diese übertrugen zwar nur Bilder aber jemand der im Lippenlesen geübt war, konnte so recht schnell hinter den Inhalt des Gespräches kommen. Dies galt es unter allen Umständen zu vermeiden, denn obwohl hier in der Abtei auf den ersten Blick alles auf Voltaires Kommando zu hören schien, konnte man sich nie wirklich ganz sicher sein, ob nicht der eine oder andere vielleicht doch in seiner Loyalität schwankte. Nachdenklich folgte die Bladerin ihrer Schwester bis vor das große Tor. Noch immer war ihr schleierhaft, was genau die Aufgabe der Älteren hier in der Abtei war. Zusammen mit der Hintergrundgeschichte der Biovolt und des Berufes von Kyvane ließ dies alle möglichen Schlüsse zu und nicht alle waren positiv. Und kaum hatte sich das Tor hinter den beiden geschlossen, zögerte die Jüngere nicht, ihren Sorgen Ausdruck zu verleihen. "Du Kyv...", begann sie und blickte dann fest in die silbernen Augen der Älteren. "Ich weiß ja nicht, was das hier alles soll aber ich hoffe, du hast dich hier nicht in irgendwelche dubiosen Sachen reinziehen lassen." Ein nachdenklicher Blick war die erste Reaktion, bevor eine Antwort erfolgte: "Weißt du... - Dubiose Sachen sind zweierlei Dinge." Irritiert hob Salima eine Augenbraue. "Wie meinst du denn das jetzt?" "Es ist ein Unterschied, ob man sich in dubiose Machenschaften verstricken lässt und diese dann unterstützt oder ob man sich in so etwas verwickeln lässt und dann versucht, die Sache, die irgendjemand anderes verbockt hat, irgendwie wieder grade zu biegen." "Und was genau ist jetzt deine Aufgabe? - Ich will doch hoffen, dass es letzteres ist." Ein knappes Nicken war die Antwort. "Setz dich... - Ich werde dir erklären, was wir hier machen und warum wir es tun. Danach werde ich dir das „Projekt“ auch zeigen. – Ich denke, dann verstehst du die ganze Geheimniskrämerei besser." "Na dann schieß mal los.", gab die rothaarige Bladerin zurück, während sie sich verkehrt herum auf dem ihr angebotenen Stuhl niederließ und ihre Arme auf der Lehne abstützte. "Ich höre..." Die nächste halbe Stunde verbrachte Kyvane damit, ihrer jüngeren Schwester möglichst glaubhaft zu erklären, was sich hier gerade in den unterirdischen Gewölben der Abtei abspielte. Die logische Folge davon war, dass Salimas Augen mit jeder Minute die verstrich, größer wurden und ihr Ausdruck durch die entgleisenden Gesichtszüge mehr und mehr dem Unfall auf einem Großbahnhof glich. Es fiel ihr immer schwerer, das was ihre Schwester ihr erzählte, in einen logischen Einklang mit allen ihr bekannten Dingen zu bringen. Demzufolge wusste sie nicht, ob sie ihrer kurz vor dem Durchgehen stehenden Fantasie den Vorrang geben sollte oder dem immer stärker werdenden Gefühl, dass ihre Schwester ganz offenbar nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. Aber egal für welche Seite sie sich entschied, das alles schien mit einem Wort gut zusammenfassbar zu sein: unmöglich. Schließlich herrschte die ersten paar Minuten nachdem die Ältere ihre Erzählung beendet hatte, eine ungläubige Stille in dem schmalen Vorraum. "So wie du schaust, glaubst du mir kein einziges Wort.", meinte Kyvane schließlich. "Kannst du mir das verübeln? - Ich meine hallo? - Genetik in allen Ehren aber das...? – Das ist... - ...einfach..." Ein verständnisvolles Nicken war die Antwort. "Ich weiß genau, was du damit sagen willst, ich wollte es ja auch nicht glauben. - Aber aus diesem Grund werde ich es dir nicht nur erzählen, ich werde es dir zeigen. - Schließlich habe ich dich ja auf einen kleinen Tauchausflug hier runter eingeladen, nicht?" „Ja, hast du... - Auch wenn ich...“, begann sie aber weiter kam sie nicht, denn Kyvane drückte ihr ohne lange zu fackeln einen Neoprenanzug in die Hand. „Ist ziemlich kalt da unten.“, meinte sie trocken. „Besser wenn du den überziehst.“ „Äh... – Ja... – Ich...“ „Jetzt komm schon. – Bryan wird nicht ewig auf uns warten. Und er ist der einzige, der sich da unten wirklich auskennt.“ Eine knappe Viertelstunde später befanden sich die drei Taucher auf dem Weg durch das überflutete Labyrinth. Salima war es in diesem Moment schleierhaft, wie gerade sie, die nicht gerade für ihre Liebe zu engen, erdrückenden Räumen bekannt war, sich in diese Sache hatte reinquatschen lassen. Aber was tat man nicht alles für die große Schwester, die man ein paar Jahre nicht gesehen hatte? – Seltsamerweise so einiges und wenn es sich um einen Tauchgang durch ein überflutetes Kellergewölbe handelte. Allerdings hatte sie sich diesen kleinen angekündigten Tauchausflug doch etwas anders vorgestellt. Das salzige Wasser war zwar klar aber durch die düsteren Gemäuer rings herum und die nur aller ein paar Meter brennenden Lampen bekam das Ganze doch eher eine horrorfilmähnliche Atmosphäre. Es war keine angenehme Vorstellung hier unten mit dem begrenzten Sauerstoffvorrat den Anschluss an Bryan und Kyvane zu verlieren und dann hier unten alleine wieder herausfinden zu müssen. Ganz davon abgesehen, dass sie sich nach mehreren Abzweigungen nicht mehr daran erinnern konnte, in welche Richtung sie hätte schwimmen müssen, um den Ausgang überhaupt wiederzufinden. Und das dauernde Gefühl beobachtet zu werden, machte die Sache nicht unbedingt besser. »Du hast doch nicht etwa Angst oder?« tönte plötzlich Bryans Stimme aus dem kleinen Headset, welches sie unter der Vollgesichtsmaske trug. »Wie kommst du denn auf das schmale Brett?« »Man hört es an deiner Atmung. – Komm runter, die tun uns nichts. – Mit deiner hektischen Atmerei verbrauchst du zu viel Sauerstoff und das kann hier unten ganz schnell ganz blöd ausgehen.« »Danke für den Hinweis...«, murrte sie leicht unwillig, aber sie wusste genau, dass er recht hatte. »Wo glaubst du, werden wir sie finden?«, fragte sie gleich darauf und versuchte, einen versöhnlicheren Ton anzuschlagen. »Nicht wir finden sie...«, gab der Blasslilahaarige zurück. »Es ist ihr Revier, wenn dann finden sie uns.« »Wirklich hinreißend. – Also sehe ich das richtig, dass sie uns links liegen lassen, wenn sie keine Lust auf uns haben?« »Siehst du, aber da würde ich mir bei einem von denen schon mal gar keine Sorgen machen. – Der ist zu neugierig, als dass er sich das entgehen lässt wenn hier einer von uns zu einer vollkommen untypischen Uhrzeit rumschwimmt. – Die haben ihre festgelegten Zeiten, wenn sie bespaßt werden wollen.« »Bryan, du redest als wären es Tiere, die man bei Laune halten muss...« »Nein... – Ganz so würde ich es nicht ausdrücken. Aber wenn du den ganzen Tag und die ganze Nacht hier unten festhängst, wo du dich zwar bewegen kannst ohne ende aber über Monate weder Sonne noch den Himmel oder irgendwas anderes siehst, als dieses triste Gemäuer, dann verlierst du das Gefühl für jede Art von Zeit. – Deine innere Uhr fährt Achterbahn; du weißt nicht ob es Tag oder Nacht ist, morgens oder abends... – Wenn du keine festgelegten Zeiten hast, woran du deinen Tagesablauf messen kannst, dann gehst du irgendwann da drin kaputt...« »So gesehen... - ...hast du recht...«, musste die Rothaarige zugeben, auch wenn sie gleichzeitig so überrascht war, dass Bryan so viele Worte mit ihr wechselte. Früher war er eher als ein Mann der Taten bekannt gewesen, der nur wenige Worte sprach, aber das war ihm antrainiert worden seit er ein kleines Kind war. Doch die Veränderungen, die der Waffenstillstand mit sich brachte, taten ihm gut und auch wenn Salima ihn nicht mehr als den eiskalten Typen kennengelernt hatte, der er bei der Weltmeisterschaft gewesen war, so hatte er doch noch nie so viele zusammenhängende Worte mit ihr gewechselt. Meist beschränkte er sich auf ein paar klare Ansagen und wenn es hoch kam, kam noch ein Nicken oder Kopfschütteln dazu. Ansonsten durfte man bei ihm meist raten, woran man war. »Das erklärt aber immer noch nicht, wieso du von bespaßen redest!«, kam sie wieder auf ihren eigentlichen erhofften Gesprächsverlauf zurück. »Bespaßen, das macht man mit Tieren und...« Ein Handzeichen des Blasslilahaarigen brachte sie dazu, ihre angefangenen Satz nicht zu beenden und stattdessen inne zu halten. »Was denn jetzt?« »Wir sind nicht alleine... – Doc?« »Ich kann bisher noch nichts sehen...«, gab die Angesprochene zurück, während sie auf ein kleines Gerät blickte, welches sie in der Hand hatte. »Keine Bewegungen im Wasser... – Zumindest keine, die mein Gerät aufzeichnen könnte...« Bryan drehte sich zu den beiden jungen Frauen, die sich in Schwimmrichtung immer noch hinter ihm befanden um und verengte die Augen leicht. »Doc, du solltest dir mal ganz dringend neues Equipment anschaffen...«, meinte er trocken und ein leichtes Grinsen zeichnete sich auf seinen Lippen ab, bevor er weiter sprach. »Oder zumindest welches, was nicht nur die Wasserbewegungen vor uns abtastet sondern auch die hinter uns. – Wäre vielleicht dezent von Vorteil...«, meinte er trocken, woraufhin sich Kyvane und Salima zeitgleich und wie einstudiert umdrehten um das sehen zu können, worauf Bryan sie gerade aufmerksam machen wollte. Nur einen Augenblick später glichen Salimas Gesichtszüge erneut einem Unfall auf einem Großbahnhof und Kyvane wusste nicht sofort, ob ihre jüngere Schwester jede Minute anfangen würde zu hyperventilieren oder ob sie bei dem eher unfreiwillig komischen Anblick ihres Gegenübers loslachen würde. Aber es war auch ein Anblick, wie man ihn höchst selten zu Gesicht bekommen würde. Da war Halbhai Tala, der sich, senkrecht im Wasser stehend, hinter den Tauchern positioniert hatte und sich jetzt mit langsamen Pendelbewegungen seiner Flosse auf der Stelle hielt. Dazu kam ein Gesichtsausdruck, der eine Mischung aus Verwirrung und fragendem Ausdruck zeigte sowie die vor der Brust verkreuzten Arme, die deutlich Abwehr ausdrückten und so gar nicht zu seinem Gesichtsausdruck passen wollten. Als er dann auch noch bei Salimas Anblick fragend die rechte Augenbraue hob, war der unfreiwillig komische Anblick perfekt. »Alles OK mit dir, Salima?«, wandte sich Kyvane schließlich an ihre jüngere Schwester. »Ja, alles bestens... – Es ist nur...« »Glaubst du mir jetzt?« »Ja... – Aber...« »Kein aber...«, mischte sich Bryan ein. »Bist du dabei oder bist du nicht dabei?« Salima seufzte gut hörbar. »Hab ja wohl keine andere Wahl mehr, jetzt wo ich euer kleines Geheimnis kenne... – Klar bin ich dabei, sagt mir nur, was ich zu tun habe und wann ich es zu tun habe. Ich bin zwar nicht in eurer Abtei aufgewachsen aber was Anweisungen sind und wie man sie befolgt weiß ich.« »Das werden wir dir schon sagen... – Wir stellen die neuen Pläne morgen zusammen.« »Geht klar.« »Ach und Salima...?« »Ja?« »Kein Wort zu irgendwem...« Leicht genervt verdrehte die Rothaarige ihre Augen. »Ist schon klar. – Mädchen quatschen in deinen Augen zwar gerne aber du wirst dich schon noch wundern.« Mit leicht schief gelegtem Kopf beobachtete Tala die drei Taucher vor sich, die sich kurzzeitig für ihn interessiert hatten, ihn aber nun wieder vollkommen links liegen ließen, fast so als wäre er gar nicht da. Das war einerseits amüsant aber andererseits mehr oder weniger nervend. Immerhin war das hier sein Revier und... „Hey... – Was machst du da schon wieder?“ Von der Stimme hinter ihm erschrocken zuckte Tala zusammen. „Mann Kai!“ Belustigt verzog der Grauhaarige seine Lippen. „Was denn? Ich denke du kannst Bewegungen im Wasser so genau spüren? Scheint ja fast so als wäre deine Technik genau so überholungsbedürftig wie ihre.“, erklärte er, während er auf Kyvane deutete. „Mann... – Ich war abgelenkt... – Das ist doch verständlich oder?“ „Könnte man unter umständen gelten lassen, ja... – Hast du eine Ahnung, was die hier unten schon wieder wollen? Normalerweise ist die Besuchszeit schon lange überschritten...“ „Besuchszeit... – Wie das wieder klingt... – Aber nein, ich habe leider keine Ahnung im Moment beschäftigen sie sich ja eher mit sich selber als mit mir und hören, was sie sagen kann ich nicht.“ „Dann fragen wir sie doch... - Eine bessere Idee als hier darauf zu warten, dass sie irgendwas tun ist das allemal...“ Kai wartete die Antwort des Rothaarigen nicht mehr ab sondern glitt hinüber zu Bryan, dem er mit einem kurzen Tipper auf die Schulter klar machte, dass er ebenfalls anwesend war. Bryan zuckte herum und man konnte ihm die Überraschung förmlich in den Augen ansehen. Er hatte Tala zwar bemerkt, nicht aber mit Kai gerechnet. Da die drei aber zumeist entweder einzeln oder gleich alle gemeinsam aufzutauchen pflegten, blickte er sich zunächst suchend nach dem dritten im Bunde um. In der Tat war auch Ray nicht weit, allerdings hatte er sich der Tauchergruppe von vorn genähert, so dass diese mal wieder effektiv eingekreist waren. Man konnte Salima ansehen, dass ihr das nicht so wirklich geheuer war, kaum dass sie sich dieser Tatsache bewusst geworden war. Wegschwimmen war erstmal nicht, das musste sie einsehen und es war nur die Tatsache, dass ihre beiden Begleiter so ruhig blieben, dass ihre vollkommen durcheinander geratenen Gefühle sie an den Rand einer Ohnmacht brachten. Wobei sie in diesem Punkt zwei Möglichkeiten hatte. Einerseits schwammen da vor ihr drei nackte und ansehnliche männliche Beyblader herum und das alleine reichte schon, um das Herz eines Mädchens in ihrem Alter zum höher schlagen zu bringen. Andererseits waren alle drei halbe Fische und wie dies überhaupt möglich war, entzog sich vollkommen ihrer Kenntnis. Bryan schien seinerseits das Dilemma seiner Begleiterin zu bemerken. Mit den Worten »Hey Rotschopf... – Nicht umkippen, das kommt hier unten nicht so gut...« riss er sie schließlich aus ihren Gedanken. »Keine Sorge, mir geht’s gut...« »Das merke ich... – Ich musste dich ja nur drei mal ansprechen, bis du endlich reagiert hast... – Wir schwimmen wieder zum Steg zurück, die drei kommen mit. Da können wir uns mit ihnen besser unterhalten...«, gab er zurück und der Klang seiner Stimme duldete keinen Widerspruch. Als die Gruppe 10 Minuten später wieder am Steg angekommen war, wurde der Bladerin beim Ablegen der Taucherausrüstung auch bewusst, warum Bryan einen so bestimmenden Tonfall an den Tag gelegt hatte. Sie war keine geübte Taucherin und durch ihre rasche Atmung bei dem Gefühl verfolgt zu werden und der anschließenden Begegnung mit den drei Fischjungen hatte sie eine nicht unerhebliche Menge Sauerstoff verbraucht. Und wenn sie sich die Füllstandsanzeigen der Sauerstoffflaschen von Kyvane und Bryan ansah, bemerkte sie, dass die beiden nicht einmal die Hälfte verbraucht hatten. „Meine Güte... – Ich hätte nie gedacht, dass das so einen Unterschied macht...“, murmelte sie, als sie sich die Maske vom Kopf gezogen hatte. Bryan schüttelte leicht den Kopf. „Ich habe es dir ja gesagt, aber auf mich hört ja mal wieder keiner...“, gab er trocken zurück. Salima wollte noch etwas erwidern, kam aber nicht mehr dazu, denn Talas Stimme schnitt ihr das Wort ab, noch bevor sie etwas sagen konnte. „Hast du dir eine neue Freundin an Land gezogen Bryan?“, wollte der Haijunge wissen. „Ach Quark mit Soße... – Sie ist eine BBA-Bladerin, die hier im Center trainiert und Kyvanes Schwester. – Nicht mehr und nicht weniger.“ „Aha... – Und warum wird sie dann so rot?“ „Weil du dumme Fragen stellst... – Meine Güte... – Der Doc hat sie hier runter eingeladen, weil wir noch einen brauchen, der uns hilft, damit euch hier unten nicht langweilig wird, das ist alles... – Und bevor du mir jetzt mit der nächsten Frage kommst: Ja, der Oberboss weiß Bescheid, er hat sein hat sein OK gegeben.“ „Und die BBA?“ Bryan verdrehte genervt seine Augen. „Entschuldige bitte den Ausdruck Ray, aber die BBA und ihre Meinung kann mich mal. Wer Teenager mit einer Erziehung wie Tala und Kai sie haben in Filme wie >Findet Nemo< schleift, der hat sie doch nicht mehr alle...“ Tala schluckte mit Mühe ein Auflachen. „Da muss ich dir allerdings recht geben. – Das war irgendwie daneben...“ „Sehr... – Aber was tut man nicht alles um des lieben Frieden willens.“, ertönte schließlich auch die Stimme des dritten Fischjungen. „OK... – Was genau soll das jetzt werden? Einzelshow für Beyblader?“, wollte er gleich darauf wissen. „Wieder mal nicht zugehört Hiwatari?“ „Lass mich in Ruhe Tala. – Ich habe Bryan eine Frage gestellt, nicht dir...“ „Darf ich selber antworten?“, mischte sich Salima ein und fuhr fort als sie ein kurzes Nicken seitens Kai als Antwort erhielt. „Kyvane ist meine Schwester und ich habe sie ewig nicht gesehen. – Jetzt ist sie plötzlich hier und alle um sie herum tun so fürchterlich geheimnisvoll. – Um also zu verhindern, dass ich hinter ihr her spioniere, wie ich es zweifelsfrei getan hätte und um die Gefahr auszuräumen, dass ich mit meiner Spioniererei noch andere auf mich und damit auch auf euch aufmerksam mache, hat sie mich in die Sache eingeweiht. – Das ist im Grunde alles.“ „Hn... – Na wenn ihr meint... – War’s das?“ Perplex von der kurz angebundenen Antwort wusste die Bladerin für einen kurzen Moment nicht, was sie sagen sollte. „Äh... – Ja...“, brachte sie gleich darauf hervor. „Dann hätten wir das ja geklärt...“, gab er zurück und verschwand unter der Wasseroberfläche. Schemenhaft war sichtbar, dass er sich durch einen der tiefer gelegenen Durchgänge ins Innere des Labyrinths zurückzog. „Was war denn das jetzt?“ Ray lächelte leicht. „Das? – Das war ein typischer Auftritt seitens Kai. – Das macht er immer, du wirst schon noch sehen, wovon ich rede...“, gab er zurück, bevor er sich ebenso unter die Wasseroberfläche zurückzog. Tala folgte ihm wortlos nur einen Lidschlag später. Salima ihrerseits brauchte ein paar Augenblicke, ehe sie sich wieder gefangen hatte. „Und ihr wollt mir sagen, dass das keine Kostüme waren sondern die drei tatsächlich...“, begann sie, doch ein synchrones Nicken von Kyvane und Bryan ließen sie abbrechen. „Und wir sollen jeden Tag da runter, damit die nicht durchdrehen?“ Wieder das Nicken. „Oh super, die wirken ja hinreißend begeistert.“ Bryan nickte. „Jep, das sind sie. – Du hast morgen die Nachmittagsschicht, Michael und Max gehen mit dir runter. – Hör besser auf das, was sie sagen, sie machen das nicht erst seit gestern.“, gab er zur Auskunft und verschwand dann in den Ausrüstungsraum um die benutzten Taucherausrüstungen für den nächsten Tauchgang wieder vorzubereiten. Salima blickte ihm etwas verwirrt nach. So ganz kam sie mit den Eigenarten der Kinder, die in der Abtei aufgewachsen waren, noch nicht zurecht, aber sie wusste, dass sie das jetzt schneller lernen musste. Kyvanes Stimme riss die Bladerin aus ihren Gedanken. „Hey Schwesterchen?“ „Ja?“ „Du siehst aus, als könntest du einen Schnaps gebrauchen.“ Ein Nicken war die Antwort. „Das kannst du aber laut sagen.“ „Eigentlich war das nur ein Scherz... – Aber komm, ich hab da was auf meinem Zimmer...“ ====================================== Und während Kyvane und Salima einen heben gehen wünsch ich euch noch viel Spaß mit dem Video: http://www.youtube.com/watch?v=kX4pueotEI4 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)