Neues von der Sky High von abgemeldet (...oder warum Amerikaner die besseren Superhelden sind. Oder doch nicht...?) ================================================================================ Prolog: -------- Es war ein kühler, aber wolkenloser Abend. Perfekte Flugbedingungen. Vor allem Geschäftsleute, die müde und abgekämpft von hochwichtigen Treffen kamen und nur noch nach Hause wollten, saßen in dem Flugzeug. Einige schliefen schon, bevor das Flugzeug überhaupt abhob, was aber nicht weiter ungewöhnlich war, denn nach und nach eignet sich jeder viel reisende Geschäftsmann die Eigenschaft an, auf jedem noch so engen Platz zumindest zu dösen. Aber meistens konnten sie sich nach vielen Flügen ohnehin einen komfortableren Sitz in der Business Class leisten. So dachte zumindest ein Mädchen, das augenscheinlich abwesend aus dem Fenster in den vorbeiziehenden Himmel starrte. Auf der Straße wäre sie wohl kaum aufgefallen, aber hier, unter all den Leuten, denen man den Aufstieg auf der Karriereleiter (und teilweise auch den plastischen Chirurgen) schon von weitem ansah, kam sie sich wie eine Maus unter Paradiesvögeln vor. Einfach fehl am Platze. Nervös begann sie mit einer ihrer hellbraunen Haarsträhnen zu spielen. Ihre kleinen, schlanken Finger zwirbelten Knoten und flochten Zöpfchen, während sie im Stillen ihr Aussehen überprüfte. Die Haare, mit großen, lockeren Wellen, die hin und wieder sogar etwas von Eleganz hatten, waren von einem Haargummi zu einem Knoten gebunden, aus dem einige Strähnen heraus fielen. Blöder Stufenschnitt! Was hatte sie sich die auch von diesem Möchtegern-Promi-Friseur aufschwatzen lassen! Nun ja, sie würde sich hoffentlich noch dran gewöhnen. Ansonsten war nichts Auffälliges an ihr, sie fand sich weder besonders dick noch dünn, war aber eher klein. Höchstens ihre Blässe fand sie noch erwähnens-, aber nicht erstrebenswert. Ihre schwarze Kleidung ließ sie ohnehin noch blasser aussehen, als sie schon war. Sie runzelte die klare Stirn und ihre blaugrauen Augen verdunkelten sich, als ihr wieder einmal bewusst wurde, warum sie diese Farbe trug. Ihre Familie war nun schon seit fast zehn Jahren tot, aber sie trug immer noch schwarz. Damals hatte sie nicht verstanden, warum die Leute auf dem Begräbnis alle so düster wirkende Kleidung anhatten, aber als man es ihr erklärt hatte, gelobte sie sich selbst mit feierlichem Ernst, erst dann wieder farbige Sachen anzuziehen, wenn…ja, wenn… Unwillkürlich schoss ihr die Röte ins Gesicht. Als sie diesen Beschluss gefasst hatte, hatte sie noch an den Weihnachtsmann und den Prinzen aus dem Bilderbuch geglaubt, aus dem ihre Mutter ihr abends vorgelesen hatte. Und trotzdem hältst du daran fest, stichelte eine kleine Stimme in ihrem Kopf. Bevor sie sich in eine Diskussion mit einer inneren Stimme warf, wandte sie sich lieber anderen Dingen zu. Zum Beispiel dem Land, dem sie entgegen flog. Amerika, das Land der tausend Möglichkeiten, wie es so schön hieß. Von jetzt an würde es so etwas wie ihre Heimat sein. Ihre reichen Verwandten waren ganz froh, als es sicher war, dass sie wegen der Schule in ein anderes Land zu alten Freunden ihrer Eltern ziehen würde. Nicht, dass sie jemals mit ihr Ärger gehabt hätten, aber sie hatten immerhin in ein Internat abgeschoben, um sich nicht um sie kümmern zu müssen. Bei dem Gedanken an das neue Leben, das sie erwartete, begann sie, an ihrem Daumennagel zu knabbern, setzte sich jedoch schnell auf ihre Hand, als sie merkte, was sie tat. Wegen einer lebensgefährlichen Lungenentzündung hatte sie das erste High School Jahr verpasst und so hatte sie eine Menge nachzuholen. Aber das war es weniger, was sie aufgeregt werden ließ. Sie konnte hart arbeiten und sich viele Sachen merken - vorausgesetzt, sie interessierten sie. Der Grund ihrer Nervosität war die Schule auf die sie gehen würde, denn diese war keineswegs eine normale High School, sondern eine Schule für Jugendliche mit besonderen Kräften. Für spätere (fast) unbesiegbare Superhelden und angehende tiefböse Weltherrscher. Es war die Sky High. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)