Here without you von Sandkuchen (Gewidmet sei diese FF meiner lieben Tala!) ================================================================================ Kapitel 1: I can't stand it --------------------------- Es ist so leise. Ich sitze in meinem Zimmer in einer dunklen Ecke. Im Hintergrund läuft Musik – traurige, leise Musik. Meine Knie habe ich soweit ich konnte, an meinen Oberkörper angezogen. Mein Kopf habe ich in meinen Nacken gelegt und meine Tränen bahnen sich ihren ganz eigenen Weg über mein Gesicht. Alles nur weil du nicht mehr bei mir bist. Nur weil du gegangen bist. Ich höre jemanden die Treppe zu meinem Zimmer hochkommen. Ich starre in die Dunkelheit, Richtung Tür. Warte. Ich höre wie die Klinke nach unten gedrückt wird. Das die Tür geöffnet wird, macht sich durch das Quietschen der Schaniere bemerkbar. Meine Tränen laufen noch immer über meine Wangen. „Ray?“ leise fragst du schüchtern. Deine ach so sanfte Stimme durchbricht das grade laufende Lied. Du kommst weiter in mein Zimmer rein und schließt die Türe hinter dir. Vorsichtig tappst du durch mein Zimmer. Durch das Fenster scheint der Vollmond. Sein Licht bescheint mich leicht. Aber ich kann auch genau sehen wo du grade gehst. Deine schönen, tief roten Augen blicken mich an. Ich schweige, hörte auf die Musik. „Ray~“ fängst du wieder an. Ich sehe dir an, dass du dich um mich sorgs, aber troztdem schweige ich und sehe dich mit Flammen in meinen Augen an. Mein Blick verschwimmt leicht, verursacht durch meine Tränen. „~ es tut mir Leid.“ Du stockst im Satz. Zögerst. Dann redest du weiter. „Ich wollte das nicht.“ Die Flammen in meinem Blick glühten auf. Aber ich schwieg. Du kniest dich hin. Direkt vor mich. Deine Hand kommt meinem Gesicht näher. Ich lasse es geschehen. Will doch deine Wärme spüren. Es is so schön, aber das Stechen in meinem Herzen will einfach nicht nachgeben. Die Wintersonne scheint auf mein Gesicht. Der kalte, weiße Schnee macht es sich in meinen Haaren bequem. Ich mummel mich in den Schal ein. Er riecht so gut. Er duftet nach dir. Ich schließe kurz meine Augen und genieße den Duft. Stimmen um mich herum. Ich hörte wieder diese Stimmen. Und dann hörte ich einen mir vertrauten Ton. Es war der Klingelton meines Handys. Ich schau auf den leuchtenden Display. # Kai ruft an # Ich nehme das Gespräch an, möchte deine Stimme hören. ~ Hi Ray. Können wir uns in zehn Minuten vor dem Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz treffen? ~ Und dann legtest du plötzlich auf. Was war los, worüber wolltest du mit mir reden? Ist etwas Schlimmes passiert? Ich stecke mein Handy schnell wieder ein und renne los. Der Schal fliegt nach hinten, genau wie meine Haare, die mit dem Wind ein Spiel spielen wollen. Ich biege um die nächste Ecke ab und stehe auf dem Marktplatz. Ich laufe zu dem großen Weihnachtsbaum. Mein Blick durchsucht Angsterfüllt die Menschenmenge. Bis ich dich endlich entdeckt habe. Zielstrebig kommst du auf mich zu. Ich freue mich so, dich zu sehen. Laufe zu dir, stoppe jedoch aprupt, als ich sehe, dass du IHN im Schlepptau hast. Du lächelst mcih an und winkst mir zu. Ich bleibe regungslos stehen. „Hallo Ray.“ begrüßt ihr beide mich freundlich. Ich nicke einfach nur einmal ganz kurz. „Ray, es ist etwas Tolles passiert!“ dein Blick strahlt vor Freude, genau wie dein Gesicht. Ich sehe genau, dass du glücklich bist. „Wir sind endlich zusammen! Ist das nicht super!? Du bist der Erste der es erfährt!“ Auch er schaut mich lächelnd an. Wieder nur ein kurzes Nicken meinerseits und ein ergezwungenes Lächeln auf meinen Lippen. „Komm lass es uns den Anderen erzählen.“ Und schon warst du mit ihm verschwunden. Ich blieb zurück. Meine Augen spiegelten keine Freude wider, eher Hass. Oder war es Neid? Ich weiß es nicht. Ich vergrub meine Hände in meinen wartmen Manteltaschen, vetrgtrub mein Gesicht wieder im Schal und leif mit leerem Blick über den Markt. Alle waren glücklich und kauften Weihnachtsgeschenke ein. Tja, auch ich muss nun für dich ein neues Geschenk kaufen. Den Ring, den ich seit mehreren Wochen in meinem Zimmer versteckt habe, kann ich dir ja wohl jetzt nicht mehr schenken. Ich kam knapp fünf Stunden später nach Hause als du, dass hatte Tyson mir gesagt. Direkt, nachdem ich nach Hause gekommen bin, bin ich sofor in mein Zimmer gegangen. Habe meine warme Kleidung ausgezogen und in die nächst beste Ecke befördert. Ich ließ mich auf mein Bett fallen. Sah zur Decke und sah dort dein glückliches Gesicht. Es treibte mir die Tränen in die Augen, zu wissen, dass du nun mit ihm zusammen warst. Ich rappelte mich langsam auf, wischte mir die letzten stillen Tränen weg und langsam schlurfte ich zum Badezimmer. Ich ließ heißes Wasser in die Wanne laufen, zog mich aus und ließ mich ins heiße Nass gleiten. Die Hitze des Wassers ließ mich meinen innerlichen Schmerz vergessen. Und dann, plötzlich waren sie wieder da. Diese Stimmen in meinem Kopf. Sie tuschelten. Ich drücke meine Hände auf meine Ohren, in der Hoffnung, die Stimmen dann nicht mehr zu hören. Aber sie waren noch immer da. Sie redeten über mich. Über mein Leben. Über meine Liebe. Es war Horror. „Wie eklig, sich in das gleiche Geschlecht zu verlieben!“ „Und sowas will ein Vorbild für die Kinder sein!“ Wiederling, Lüstling, Schwuchtel und Notgeil beschimpfen sie mich. Aber was kann ich denn dafür, dass ich mich in dich verliebt habe? Ich kann doch nichts dafür!!! Ich schreie, dass sie mich in Ruhe lassen sollen. Sie sollten endlich ihre Münder halten. Ich gleite langsam ins Wasser und die Stimmen verklingen langsam. Nachdem die Stimmen endlich wieder weg waren, tauchte ich wieder auf. Ich sehe mit leeren Augen nach vorne. Meine Haare sind mir leicht im Weg, deswegen streiche ich sie aus meinem Blickfeld. Ich habe das Gefühl von Leere in mir drin. Als ob tausende und aber tausende Nadeln sich tief in mein Herz bohren würden. Es tut so weh. Wieso muss ausgerechnet mir so etwas passieren? Warum gerade ich?! Was habe ich falsch gemacht? Ich klettere vorsichtig aus der Wanne. Tue mir ein Handtuch um die Hüfte und gehe langsam wieder Richtung Zimmer. Als ich die Türe aufschiebe fällt mein Blick unweigerlich auf den – achtlos in die Ecke geschmissenen – Schal. Deinen Schal. Und wieder treibt mir der Gedanke an dich und an ihn mir die Tränen in die Augen. Meine Beine haben keine Kraft mehr. Ich gehe zu Boden. Mein (verschwommener) Blick noch immer auf deinen Schal gerichtet. Es tut so schrecklich weh! Die helle Wintersonne scheint durch das Fenster und wirft ihre gold-gelben Strahlen genau auf deinen Schal. Ich weiß nicht,ob das so eine Art Vorwarnung sein sollte, aber just in dem Moment, als die Sonne sich wieder hinter den Wolken versteckt, kommst du in mein Zimmer. Du schaust mich mit deinen rubinroten Augen von oben herab an. „Was tust du hier?! Komm runter. Ich habe schon öfter nach dir gerufen. Hast du mich nicht gehört? Es gibt Mittagessen.“ Ich nickte leicht und du verlässt mein Zimmer wieder. Ich starre noch einige Sekunden auf die Tür. Dann rappel ich mich langsam hoch und tappse zu meinem Nachttisch. Ich ziehe ein Blatt und einen Stift hervor und fange an einen Abschiedsbrief an dich zu schreiben. Als ich endlich fertig war, steckte ich den Brief in einen Umschlag mit deinen Namen darauf. Dazu lasse ich noch den Ring, den ich dir eigentlich schenken wollte, in den Umschlag gleiten. Ich lege ihn auf mein Bett. Dann nehme ich mein Taschenmesser aus einer Schublade meines Nachttisches. Setz die scharfe Kinge auf meiner Pulsader an, schließe meine Augen und ~ Als ich meine Augen öffne blicke ich an eine weiße Decke. Bin ich etwa im Himmel? Nein, im Himmel riecht es bestimmt nicht nach Dessinfizierungsmittel. Ich schaue mich weiter um. Das Zimmer ist ganz weiß angestrichen. Ich merke, dass jemand auf dem Bett liegt. Du warst es. Warst du etwa die ganze Nacht an meiner Seite? Bedeute ich dir etwa doch etwas? Du hälst in deiner Hand den Brief den ich dir geschriben hatte. Du hast ihn also gelesen. Und du hast den Ring am Finger. Dass du ihn trägst bedeutet mir eine Menge. Ich sehe dir in dein schlafendes Gesicht. Du siehst aus wie ein süßer Engel, wie du da auf der weißen Bettdecke liegst. Am liebsten würde ich dich – den Engel – jetzt küssen, aber ich darf nicht. Es wäre eine Sünde diesen Engel zu küssen. Du bist mit ihm zusammen, du bist tabu für mich. Aber ich konnte mein Verlangen nach dir nicht unter drücken. Ich näherte mich langsam deinem süßen Gesicht. Immer näher. Spürte bereits deinen Atem. Noch etwas näher und ich würde deine Lippen berühren. Doch es sollte nicht sein, denn just in dem Moment, als dich fast geküsst hätte, kommt er einfach in mein Zimmer hinein. Geschockt sehe ich ihn an. Er schaut geschockt zurück. Er spürt, was ich eben vor hatte. Seine Augen glühen vor Wut. „Lass deine Drecksgriffel von ihm!“ schreit er mich an. Er kommt auf mich zu und verpasst mir eine Backpfeife. Ich sage nichts, nur meine Augen zeigen meine momentanen Gefühle. Hass, Trauer und Wut. Hass auf IHN. Trauer, dass ich dich nicht küssen konnte. Wut auf mich selber, weil ich dir nie etwas über meine Gefühle gesagt hatte. Und so begann das ganze Desaster in das ich eigentlich nie hinein gezogen werden wollte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)