Zeit von Trahho (Die Legende der Allerersten) ================================================================================ Kapitel 10: Wenn alte Erinnerungen erwachen ------------------------------------------- Wenn alte Erinnerungen erwachen Titania und Cosmo waren wieder einmal im Wald spazieren. Sie hatte ihm eine Frage gestellt und Cosmo wollte gerade antworten, als ihn ein Pfeil traf. Noch im selben Augenblick wurde er umzingelt. Cosmo hatte Titania noch in ein Gebüsch schubsen können, um sie zu retten. Doch er selbst wurde verhaftet. Titania mußte hilflos zu sehen, wie sie ihn wie ein wildes Tier fesselten und verschleppten. Sie gingen den schmalen Pfad entlang, der sie zurück in die Stadt führte. Jetzt, da Cosmo gefangen war, wurde ihr erst klar, was er ihr bedeutete. Sie wollte ihm helfen, ihn befreien, wußte aber nicht wie. Als die Soldaten schon außer Sicht waren, kam ihr der rettende Einfall. Voller Hoffnung rannte sie nach Hause, so schnell sie ihre Füße trugen. Vor ewigen Zeiten war ein Krieger geboren. Er war stark, mächtig und weise. Seine Ziele waren immer edel und gerecht gewesen, deshalb hatten ihn die Menschen auch Stapient genannt, ohne seine wahre Identität zu kennen. Der Ruhm, den Stapient in zahllosen Schlachten erlangt hatte, war bald schon zur Legende geworden. Von dunklen Seelen gefürchtet, wie kein Anderer je zuvor. Nie hatte jemand geahnt, daß sich unter der Rüstung ein junges Mädchen verbarg. Die Legenden sind auch heute noch lebendig, so viele Jahrhunderte später. Zuhause angekommen, nahm Titania das Kästchen, daß ihr ihre Mutter hinterlassen hatte und öffnete es. Darin befand sich ein Ring, den sie vorsichtig über ihren Finger zog. Erst schien er etwas zu groß zu sein, aber als sie ihn sacht umdrehte, paßte er. Bei der zweiten Umdrehung verwandelte sie sich. So trat sie nun vor die Tür, wo Dynemeith schon auf sie wartete. Dynemeith war der Rappe, der Stapient bei all seinen Feldzügen begleitet hatte. So zogen sie nun wieder vereint in den Kampf für Gerechtigkeit und jetzt auch Liebe. Durch ihren Mut und ihre Tapferkeit gelang es ihr Cosmo aus den Händen der Soldaten zu befreien. Doch für beide schien es keine gemeinsame Zukunft zu geben. Cosmo lag im Sterben und seine Kraft reichte nicht mehr aus, den Körper zu heilen. Er brauchte einen neuen Körper zum überleben, aber es war kein geeigneter Mann in der Nähe. Um ihren geliebten Cosmo nicht zu verlieren, bot sich Titania als Wächterin an. Cosmo wollte ihr Angebot ablehnen, aber dazu fehlte ihm die Kraft. Gegen den starken Willen dieser jungen Frau konnte man auch so kaum bestehen. Cosmo gab sich geschlagen. Für Titania mußte es ein unbeschreibliches Gefühl gewesen sein, als er von ihrem Körper Besitz ergriff. Auf Grund seiner Verfassung wurde die Verschmelzung verlangsamt. Aus der Ferne war jetzt das Bellen von Suchhunden zu hören. Geistesabwesend ritt Titania davon. Während sie sich immer weiter von dem Dorf entfernte, fühlte sie noch wie Cosmo sich in ihrem Körper bewegte. Doch das war nicht das einzige Gefühl. Etwas ganz anderes zwang sie, sich zu erinnern. An Dinge zu erinnern, die weit vor Cosmos Geburt geschehen waren. Es waren Erinnerungen, die man ihr gestohlen hatte vor Tausenden von Jahren. Man hatte ihr die Schöpfung geraubt und sie glaubend gemacht, sie sei Cosmo. Ihre Macht aber war geblieben, deshalb hatte man Cosmo in den Tempel verbannt. Doch nun war die Schöpfung zu ihr zurück gekehrt und hatte sie wieder erweckt. Ankora, die stärkste und mächtigste Kriegerin unter den Allerersten war zu neuem Leben erwacht. Aber sie war nicht mehr die selbe, Cosmos Erinnerungen, der Schmerz der Einsamkeit und die Gewißheit der letzte seines Volkes zu sein, ließen selbst einen Allerersten nicht unberührt. Es verändert einen, wie die Zeit Welten verändert. Ein leises Geräusch riß sie aus ihren Gedanken. Der Suchtrupp kam immer näher, aber noch war er nicht zu sehen. Ankora verbarg sich im Wald hinter Bäumen und beobachtete das Geschehen. Nach der anderen, der passenden Hälfte der Schöpfung wollte sie später suchen. Die Soldaten konnten ihrem Herren nur Cosmos leblosen Körper als Beweis für dessen Tot vor legen. Langsam kehrte wieder etwas Ruhe ein und der Alltag hatte das Land zurück. Doch die Legenden von den Schatten werden nicht sterben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)