Jillian von Jillian (Die Geschichte einer gequälten Seele) ================================================================================ Wahrheit -------- Wahrheit Nach einigen sehr schönen Tagen der Erholung beschloss ich wieder in das Hotel meines Stiefvaters zurück zu kehren und meine Arbeit weiter zu verrichten. Die Zeit die ich mit Ryoka verbrachte war sehr schön, ich wusste jetzt einiges über ihn, z.B. dass er ein ziemlich hohes Tier war und mehrere naja, sagen wir mal Datingclubs, Begleitsevice und Restaurants in der Umgebung besaß… nicht grade ein Traumberuf, meinte er, als ich ihn fragte ob ihm seine Arbeit spaß machen würde. Aber immerhin hatte er viel Einfluss auf politische und Geschäftliche Dinge. Als ich die Straße entlangging konnte ich mich noch sehr genau an seine Worte des Abschieds erinnern, er meinet ich könne so oft ich will zu ihm kommen und gab mir eine Schlüssel, sodass ich nicht wieder vor der Tür sitzen müsse. Als er mir den Schlüssel in die Hand drückte wahr ich seit langem mal wieder richtig glücklich… Glück, was ist das eigentlich?? Familie, Geld, Sex? Nein, ihr mögt mich vielleicht jetzt für verrückt halten, aber für mich ist Glück, wenn sich jemand für interessiert und nichts Böses von mir will, oder einfach nur der Augenblick, wo er mit den Schlüssel gab. Glück kann auf viele Art und Weisen definiert werden, aber das ist meine eigene Empfindung, auch wenn ihr mich jetzt für total bekloppt halten mögt. In der Art bin ich vielleicht auch etwas naiv… Im Hotel erwartete man mich bereits, denn als erster fing mich Tetsu ab, da er mit mir reden wollte. „Jill, ich beende mein Studium um hier zu Arbeiten! Und versuch gar nicht erst mich davon abzuhalten, dass schaffst du eh nicht!“ ohne mich zu Wort kommen zu lassen ließ er mich einfach stehen. Es dauerte einen Moment bis ich wieder klar denken konnte, aber was war denn auf einmal los? Hab ich etwas Falsches gemacht, gesagt? Was war mit seinen Träumen, seiner Vorstellung von seiner Zukunft? Was hatte ihn nur dazu gebracht diese gedankenlose Entscheidung zu fällen? Wie ein Blitz durchzuckte es mich, ich lief wie eine gestörte zu meinem Stiefvater. „Was hast du mit Tetsu gemacht, wieso will er sein Studium schmeißen und hier arbeiten?“ brüllte ich ihn in einem unmöglichen Tonfall an. Die Antwort ließ nicht lang auf sich warten, denn er schlug mir so ins Gesicht, dass ich zu Boden ging. „Was glaubst du, wer du bist, warum sollte ich mir diesen Bastard freiwillig ans Bein binden?“ schrie er. Als ich wieder klare Gedanken gefasst hatte riss er mich auf die Beine und versuchte mich in das kleine Kellerzimmer zu tragen, aber ich wehrte mich dagegen, was das zeug hält. Als es mir schließlich gelang mich loszureißen stand ich schwer atmend vor ihm und spürte nur noch einen verdammten Schmerz, der aus meiner Magengegend kommen musste. Als ich wieder zu mir kam, war ich in dem kleinen Kellerzimmer eingeschlossen. Dunkel, stickig, stinkig, womit hatte ich das nun wieder verdient? Manchmal fragte ich mich „Warum eigentlich ich“? Irgendwann vernahm ich Stimmen… Stimmen?? Ja, aber wer stöhnte da so gequält? Es dauerte einen Moment, bis ich begriff was sich da draußen abspielte, es waren Tetsu und Naki. Und was sie da taten war wohl kein Geheimnis, aber sie wussten anscheinend nicht, dass ich hier fest saß. Ich lief instinktiv zur Tür und hämmerte heulend auf sie ein „Bitte, Naki, Tetsu, Hilfe ich bin hier eingeschlossen, lasst mich bitte raus, bitte, bitte…!“ ich rief als würde es um mein Leben gehen, aber man ignorierte mich völlig, anstatt dessen hörte ich Tetsu nur noch mit immer lauter werdender schmerz verzerrten Stimme keuchen und stöhnen. Es tat weh, so verdammt weh, nicht gehört zu werden. Eigentlich sollte ich mich ja langsam an dieses Gefühl gewöhnt haben, aber ich konnte nicht mehr, wie oft hatte dieser widerwärtige Kerl mich hier jetzt schon eingesperrt? Ich wusste es nicht mehr, manchmal Tage, Wochen. Zu essen und Trinken bekam ich, dass war nicht das Problem, vielmehr hatte ich ein Problem damit was danach geschah. Er kam immer nach getaner Arbeit, manchmal mit Naki zusammen und sie fielen über mich her. Manchmal die ganze Nacht lang. Irgendwann trat ich dann weg und wachte wieder mir starken Schmerzen auf. Ich wusste schon nicht mehr ob ich überhaupt noch etwas spürte außer dieses unerträgliche Stechen in der Brust. Ich kauerte mich in die Ecke gegenüber der Tür und hielt mir die Ohren zu, wollte nichts mehr hören, sehen… empfinden, was war nur los? Wieso? Irgendwann vernahm ich die Worte „Zieh dich an!“ womit wohl Tetsu gemeint war. Nach einiger Zeit wurde die Tür zu meinem Kerker aufgestoßen und Tetsu landete mit einem kräftigen Stoß Nikis vor mir auf dem Boden. „Was tust du denn hier? Hat der Alte dich wieder weggesperrt? Haha, dann weißt du ja, was dir heute nach der Arbeit blüht, nicht wahr?“ lachend schloss Naki die Tür hinter Tetsu und mir. Schweigen… diese unerträgliche Stille konnte doch keiner aushalten, Tetsu hatte sich in der Zwischenzeit wieder aufgerappelt, aber sagte kein Wort, würdigte mich nicht mal mit dem kleinsten Blick. Nach einiger Zeit fragte ich ihn dann, was sein Verhalten in der letzten Zeit solle, aber ich kam nur ein Kopfschütteln als Antwort. Als ich mich neben ihn setzte sagte er „Du bist nicht schuld an Mutters Tod.“ Ich sah ihn nur verdutzt an und lehnte mich an seine Schulter, an der ich dann langsam runterrutschte und an seiner Brust zum Stillstand kam. Ich hörte sein Herz mit seinem unregelmäßigen pochen. Irgendwann merkte ich dann etwas Feuchtes auf meine Wange tropfen, es glitt hinunter und fand den Weg in meinen Mund. Als ich merkte, dass es nach Salz schmeckte, schrak ich wie von der Biene gestochen auf und sah in Tetsus verheultes Gesicht. „Was ist denn mit dir los? Ich wollte ja eigentlich nicht fragen, aber was läuft da zwischen Naki und dir?“ „Ich muss mich bei dir entschuldigen!“ brach er auf einmal hervor. „Hm? Wieso?“ wollte ich wissen. „I… ich hatte ja keine Ahnung… ich, es tut mir leid. Wieso tut er das mit dir?“ stammelte er. „Was meinest du?“ „Stell dich jetzt nicht blöd, ja?“ schlagartig hatte er seine Stimme wieder gefunden, „Ich weiß, das er dich vergewaltigt. Ich hab es neulich mitbekommen, als ich in Hotel vorbeikam und etwas abgeben wollte. Ich wusste nicht, was ich tun sollte und bin total perplex einfach abgehauen.“ „Was hättest du denn tun können? Aber ich will jetzt ne Antwort auf meine Frage, klar?“ fauchte ich ihn an. „ich… wollte… ich hab ihn zur rede stellen wollen, und da meinte er, dass er mir zeigt was er mit dir so gerne tut… was soll ich sagen… du weißt was ich meine. Was für eine Schande für einen Kerl! Oder?“ fragte er… „Nein, das ist bestimmt keine Schande, aber jetzt weiß ich wenigstens wieso du mich immer so angesehen hast, es tut mir so leid. Tetsu?“ „Ja?“ „ich hab dich lieb!“ „Mmmh, ich dich auch, sooo sehr!“ Nachdem wir uns ausgesprochen hatten schliefen wir Arm in Arm ein und wollten so schnell eigentlich nicht wieder geweckt werden, aber dieser Wunsch wurde uns leider nicht erfüllt, denn die Tür wurde ruckartig geöffnet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)