Prolog zu Final Fantasy: Crystal Chronicles von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Nein! Das kann nicht sein! Ich will nicht!“ Tobte der überdurschnittlich kleine Lilty, der vor Aufregung auf der stelle trabte, wobei der topfförmige Helm auf und ab rutschte. Ein Clavat-Mädchen mit kurzen dunklen Haaren trat seufzend an den Lilty heran. „Oh man… jetzt krieg dich wieder ein, das war doch von Anfang an klar, schon als wir kleine Kinder waren.“ Der Kleine stoppte und schniefte leicht. „Aber.. da war es ein lustiger Gedanke… und das spielen hat ja auch spass gemacht… aber jetzt…“ Er holte tief Luft und sackte dann in sich zusammen. „Das Miasma wird immer gefährlicher… und mit ihm die Monster… die Kraft der Kristalle nimmt schneller ab und der Myrrhetau entsteht nicht mehr so schnell.“ Er fing wieder an zu toben. „Aah! Das geht doch nicht wie sollen wir da zurecht kommen!?“ Eine Yuke trat neben die Clavat, schüttelte den Kopf und winkte ab. „Lass den kleinen Mann doch… wir schaffen das auch ohne ihn. Der scheint ja nicht von den Lilty abzustammen, die fast die ganze Welt beherrscht haben…“ Die Clavat kicherte und stiess der Yuke in die Seite. „Ach komm schon. Er wurde auserkoren an der Karawane teil zu nehmen und dann sollte er das auch. Natürlich laufen wir Gefahr, dass er uns mehr im weg steht und wir über ihn stolpern.“ Kicherte sie. Die Yuki schüttelte nur seufzend den Kopf, drehte sich um und schritt davon. Die Clavat warf noch einen flüchtigen Blick zum Lilty und eilte dann der Yuke nach. Der kleine Mann seufzte schwer und liess sich auf seine vier Buchstaben plumpsen, was ihn nur umso mehr erschrecken liess, als sich zwei Arme um seinen Hals legten. „Na mein Kleiner… lässt du dir das so einfach gefallen?“ Der Lilty seufzte, hatte seinen Besucher sofort an der Stimme erkannt und drehte den Kopf langsam um. Er schaute in zwei ungewöhnlich sanfte Augen, dafür dass sie einen Selkie gehörten. „Ach… Am Toan…. du sagst das so einfach… du warst schon einmal mit der Karawane unterwegs… und alle haben dich danach in höchsten Tönen gelobt… du brauchst ja keine Angst haben.“ Der Selkie mit dem Namen Am Toan schmunzelte, löste sich von den Lilty und setzte sich neben ihn. „Du weißt aber auch sicherlich, dass sie micht nicht hinsichtlich meiner kämpferischen Fähigkeiten gelobt haben, sondern einfach nur wie locker ich für mein erstes Mal geblieben bin. Und ich denke das liegt mir als Selkie einfach im Blut.“ Lachte der Selkie offen und zuckte dann leicht zusammen, als der Lilty sich gegen seine Seite lehnte. „Du bist aber nicht wie andere Selkies… wann immer hier welche vorbei kommen sind sie aufgedreht, machen ununterbrochen Späße und legen keinerlei benehmen an den Tag… Kurz. Ich mag sie einfach nicht, in ihrer Gegenwart hat man nie seine Ruhe.“ Er schaute zu Am Toan auf. „Du hingegen, Am Toan, bist nicht so. Mit dir kann man schweigend an einer Klippe sitzen, stunden lang und wir unterhalten uns schweigend.“ Der Selkie strich dem Lilty über die Schulter. „Ach Pipo… Also Erstmal sollst du mich nicht Am Toan nennen, sondern Aman, so wie eigentlich jeder im Dorf und zweitens, du machst dir zu viele Gedanken über Alles und entwickelst deshalb so viele Ängste. Lass Miasma doch einmal Miasma sein und beschäftige dich mit dem was anliegt!“ Der Selkie sprang auf, worauf Pipo, übrigens ist das eine Abkürzung für Piros Poren, beinahe umgekippt wäre. „Komm!“ Strahlte Aman, griff nach der Hand des Lilty, zog ihn auf die Beine und dann mit sich. „H-hey… warte… wohin gehen wir?“ Aman lachte auf. „Mach dir Gedanken über das was grade ist! Also pass auf dass du schritt hältst und nicht hinfällst!“ Das fiel dem Lilty tatsächlich schwer, immerhin war der Selkie größer und er wäre auch schneller gewesen wenn sie dieselbe Größe besessen hätten. Aman führte Pipo zu einem Berg, der noch im Schutz des Dorfkristalls lag. Auf der Spitze liess er sich dann niedersinken und neben ihm Pipo. „Schön hier oder?“ Fragte der Selkie strahlend. Der Kleinere sah nach oben, das flimmern in der Luft war genau zu erkennen, der Schild den der Kristall ausstrahlte. Der Grössere hätte wohl die Hand im Miasma wenn er den Arm ausstrecken würde. Aman folgte den Blick des Lilty und tat das über was der gerade noch nachgedacht hatte. Er streckte den Arm aus und setzte seine Hand dem Miasma aus. Pipo sprang entsetzt auf und zog den Arm wieder herunter. „Was tust du!?“ Aman schmunzelte. „Keine Angst… wenn man ihm nur kurz ausgesetzt ist macht es nichts. Die letzte Karawane hatte mir erzählt, dass sie ab und an gezwungen war den Schutz des Kristallkelchs zu verlassen.“ Er fuhr sich über den Nacken. „Wo war das noch gleich… ich glaube sie meinten in Veo Lu waren einige Schalter heimtückisch gelegt.“ Pipo seufzte einmal mehr schwer. „Das selbst ein Ort des Friedens in Miasma getaucht wurde… so eine Schande…“ Aman starrte aus dem Schild hinaus. Die Gegenwart des Miamsa verrieten nur ein paar sanft lilane Nebelschwaden. „Sag Pipo… für was könntest du dir vorstellen dein Leben aufs Spiel zu setzen?“ Der Kleine sah Aman einen Moment an und wandte sich dann ab. „Ich weiss nicht… ich denke für nichts…“ Nun betrachtete der Selkie den Lilty wie eben der ihn. „Wie wärs mit Familie? Freunde?“ Pipo schüttelte den Kopf. „Meine Mutter interessiert sich nur für meine Schwester und seitdem ihre Fähigkeiten besser sind als meine in ihrem alter, ist es ebenso mit meinem Vater. Ich bin ein Ausgestoßener, wegen meiner Schwäche verachtet. Ich denke du weißt dass es bei uns keine Schande ist ein weiblicher Krieger zu sein.“ Dann lächelte er leicht verzerrt. „Und… was für Freunde? Vielleicht die Clavat die sich immer über mich lustig macht? Oder die Yuke die mich für ein Nichts hält?“ Er schüttelte leicht den Kopf. Arman schaute mitleidig, aber auch leicht verletzt. Er legte eine Hand auf die halb so große von Pipo. „Und… was ist mit mir?“ Der Lilty schaute geschockt auf, seine Augen flimmerten unruhig und versuchten in den großen sanften Augen des Selkie zu lesen. „Ich…“ Er wandte das Gesicht ab. „Es ist ein wirklich schöner Ort… ich danke dir vielmals, dass du ihn mir gezeigt hast… aber… ich muss mich jetzt auf unsere Reise vorbereiten. B-bis morgen dann..“ Er entzog seine Hand der von Aman, sprang auf und verschwand ins Dorf hinein. Aman schaute ihn mit feucht glänzenden Augen hinterher. „Pipo…“ Früh am nächsten Morgen trafen sich die Karawanemitglieder am Eingang des Dorfes, auch Pipo war nun da. Der Dorfälteste fing die übliche Rede an. „Isabelle…“ , das war die Yuke., „… Kerstin…“, die Clavat, „.. Piros Poren und Am Toran. Ihr sollt die neuen Karawane bilden. Ihr tragt damit eine…“ Pipo und Aman hörten bereits nichtmehr zu, Isabelle fühlte sich durch die Worte bestätigt in ihrem Stolz und Kerstin konnte wie meist es nicht ernst nehmen. Aman schlich sich näher zu Pipo heran. „Nun? Für was trittst du an?“ Pipo sah auf, seine Augen schienen kurz zu glänzen und seine Wangen sich zu erröten, dann wand er sich mit einem Lächeln ab. „Ich… ich will Isabelle, Kerstin und meiner Familie beweisen das ich auch was drauf habe.“ Meinte er und nickte sich selbst bestätigend. Aman zog die Brauen hoch. „Oh… ich… verstehe…“ Er wand sich ab und versuchte sich erneut auf den Dorfältesten zu konzentrieren. Natürlich hatte Pipo nicht die Wahrheit gesagt… So startete die neue Karawane dieses Dorfes. Nach nicht ganz einem halben Jahr trudelte die Botschaft ein, dass die Karawane auf dem Rückweg war mit einem vollen Kelch. Der Jubel über den Erfolg der neuen Karawane war nicht gering, sollte aber bald gemindert werden… Aman traf als erstes an und bot auch den schrecklichsten Anblick. Er hielt sich den lädierten rechten Arm, blut war einmal daran entlang geflossen, man sah es festgetrocknet an Unterarm und Hand. Womöglich war dies doch nicht der schrecklichste Anblick… Die Rechte Hand, die des lädierten Armes, krampfte sich um ein Seil, an dem Aman etwas hinter sich her zog, auf den ersten Blick war es ein eingebeultes Stück Blech, doch auf den zweiten blick erkannte man was es war. Der Helm von Pipo… Aman ging auf keinerlei Fragen ein, stiess die die ihm im weg waren grob beiseite, die einst so sanften Augen, die jeder mochte und jedem sympathisch waren, waren erstarrt, der Blick war kalt und von finsteren Gefühlen erfüllt. Hinter Arman trottete Kerstin und als letztes kam Isabelle angeschlürft, sie war die vernünftigste, von ihr würden sie sicher antwort erhalten. Der Dorfälteste kämpfte sich durch die Menge zu Isabelle. „Isabelle! Was ist geschehen!?“ Die Yuke schluckte stark, konnte nicht aufsehen. „Wir… Fluss Belle… es war kein Problem… die Monster schwach... Pipo hielt sich im Hintergrund… Wir reisten durch den Miasma Strom und kamen beim Pilzwald an… Es lief eigentlich wieder alles gut, Pipo… wieder im Hintergrund… hat sich mehr um Verpflegung als alles andere gekümmert….“ Sie schluckte erneut schwer. „Wir sahen den Baum bereits… der Myrrhetau gehörte so gut wie uns… und dann… dann schoss der Morbol aus dem Boden… der Kampf lief… ohne Problematiken… fast… ich konzentrierte mich mit Kerstin zusammen darauf Feura zu beschwören… wir waren in sicheren Abstand doch dann… der Morbol bereitete Fluch vor… ich war zu stur den Zauber abzubrechen… Pipo.. er… stiess mich beiseite, der Zauber blieb aufrecht doch… wurde er selbst vom Zauber des Morbols erwischt… er… war zu geschwächt dadurch und… der Morbol… hatte…“ Sie schluchzte leicht und ebenso Kerstin. „W-wir konnten doch nichts tun! Es war nicht meine Schuld! Er hätte sich doch nicht um mich kümmern müssen!“ „Wie kannst du es wagen!“ Rief es durch die Menge. Die Worte hatte Aman geschrieen. „Wie kannst du sein Tod nur so wenig schätzen! Nicht mal dazugelernt hast du! Wäre es dir lieber gewesen der Orkkönig hätte mich auch noch voll erwischt!? Du hättest die Geschichte dann ja auslegen können wie du wolltest!“ Kerstin jammerte auf und brach in sich zusammen. „Viel ungeeigneter für die Karawane als Pipo warst du Isabelle! Weißt du was es heisst zu einer Karawane zu gehören!? Man wird eine Mannschaft und arbeitet im Einklang! Aber du… du bist…“ Er schluchzte, schüttelte den Kopf und sprach ruhiger weiter. „Genau das bist du… nichts…“ Er liess den rechten arm leblos herab hängen und hob mit dem linken Pipos Helm auf, verschwand dann zum Hügel der noch im Schutzbereich lag und kauerte sich da samt Helm zusammen. Isabelle war fertig ebenso wie Kerstin. Der Dorfälteste nahm ihnen den vollen Kelch ab, dessen Inhalt womöglich mehr wert war als alle vorigen… Aman war noch ein paar Tage auf dem Hügel zu sehen, vertieft in irgendwas und manchmal redete er mit sich selbst oder…. dem Helm in seinem Arm… „Wieso musste das sein? Wieso unbedingt du?“ Bittere Tränen beträufelten den Helm zu Maßen und die Augen des Selkies sollten nie wieder sanft werden. „Und ich konnte dir nie sagen für wen ich mein leben geopfert hätte…“ Hörte man ihn am öftesten sagen, manchmal unter tränen und schluchzen, fast unverständlich, dann wieder eiskalt und mit einem Blick ins nichts. Bald war Aman verschwunden und nicht lange darauf hatte das Dorf keine andere Wahl wie sich aufzulösen. Die jungen Abenteurer waren von der einen Reise zu sehr geschlaucht, um dass sie es gewagt hätten noch eine weitere anzuteten und alle anderen waren zu jung oder zu alt zum verreisen. So löste sich das Dorf also auf, der grosse Kristall wurde zurückgelassen und die Leute verteilten sich im ganzen Land. Ein paar wenige Jahre später fanden sich Freiwillige aus Alfitaria, ihnen wurde ein Kelch anvertraut, sie füllten ihn und beschlossen ein Dorf weit im Süden erneut zu bevölkern. Wie durch ein Wunder wurde das ehemalige Dorf von fast keinerlei Monstern besetzt. Nur ein Monster soll dort gehaust haben und sich von den Kadavern der anderen Monster ernährt haben. Es soll ein humanoides Wesen gewesen sein, der rechte Arm war stark verunstaltet und auf dem Rücken trug er an einem Seil befestigt, das er um den Hals gebunden hatte, einen Blecheimer, das wurde als Utensil eingeschätzt das er nicht verlieren wollte. Doch nachdem sie mit etwas Anstrengung das Wesen erschlagen hatten, konnten sie das Ritual zur Reaktivierung des Kristalls vollziehen. Er schützte noch das komplette Dorf und doch waren genaue Spuren zu erkennen, dass der Kristall an macht verloren hatte, in der Zeit in der er nicht aktiv war. Einer der Freiwilligen ließ darauf seine Familie nachschicken. Der Vater empfing stolz seinen Sohn am Eingang des Dorfes und nahm ihn auf den Arm. „Schau Hardie die ist Tipa, unser neues Zuhause!“ Und Hardie giggelte vergnügt, sich noch unbewusst welch große Rolle er einst spielen würde… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)