Raftel (1) von sakemaki (When Spirits Are Calling My Name ...) ================================================================================ 1 - Die Nachricht ----------------- Es goss in Strömen und der Sturm fegte alles mit sich durch die leeren Straßen, was sich ihm in den Weg stellte. Vermutlich hatte es schon seit Jahren nicht mehr so in Loguetown gestürmt, denn der East Blue war eher durch sein mildes Klima bekannt. Zumindest konnte sich keiner der Einwohner mehr so recht erinnern. Im Grunde war es ihnen wohl auch egal. Sie hockten in ihren Häusern und wer keinen Grund inne hatte, ging nicht freiwillig vor die Tür, sondern starrte lieber auf die vom Himmel prasselnden Wassermassen. Um so mehr fielen den geneigten Fensterguckern drei lebensmüde Gestalten auf, die sich zudem lauthals in einer Straßenecke stritten. Zwei von ihnen schienen menschlich. Sie trugen graue Regenponchos und den Stimmen nach musste es sich wohl um Mann und Frau handeln. Die dritte Gestalt war eine Postmöwe, die unfreiwillig zwischen diesen Streit geraten war. Hatte sie doch lediglich einen Auftrag gewittert, jedoch nun Muffesausen angesichts des Wetters, denn der Auftraggeberin schien es recht ernst zu sein. Wortfetzen drangen durch den prasselnden Regen. „... das hat doch keinen Sinn... bei diesem Wetter... niemand weiß, wo er ist... “, versuchte die männliche Stimme auf die Frau einzureden. „Das ist mir egal! Wir haben alle Berri der Welt, um die Möwe zu bezahlen!“ schrie sie und sah dabei die Möwe flehend an. Sie hatten tatsächlich viel erreicht. Um die ganze Grandline waren sie gefahren, nur um kurz vor dem Ziel zu scheitern. Sie mussten an diesem Punkt erkennen, dass ihnen das entscheidende Puzzelteil zum One Piece fehlte. Die Frau schüttelte den Kopf, um die Erinnerungen wegzufegen. Doch es half nichts. Erst ihr Gesprächspartner riss sie jäh in die Realität zurück. „Hörst du mir zu? Du bist echt krank! Das müssen wir halt allein hinbekommen!“, bettelte er sie derart aufgeregt an, dass seine lange Nase unter der tiefgezogenen Kapuze hervorragte. „Wie denn, verdammt?“ Der Sturm riss ihr die Kapuze vom Kopf und der Regen durchnässte schnell ihre orangefarbenen Haare. Sie drehte sich zur Möwe und drückte ihr den Brief in den Schnabel: „Du musst ihn finden! Hörst du?“ Die Möwe gab seufzend den Widerstand auf. Nie würde sie verstehen, warum man eilige Sachen für viele Berri mit der Möwenpost schickte. Gab es für so etwas keine DenDenMushi? Tagelang würde sie suchen und vermutlich um die Grandline und den Rest der Welt segeln müssen, um den Adressaten ohne Wohnsitz zufinden. Normalerweise weigerte sie sich strikt, solch einen Auftrag überhaupt anzunehmen, aber der große Sack Berri war einfach zu verlockend... Was? Nun sprach die Orangehaarige auch noch von einer Rückantwortkarte vom Adressat? Das war der Gipfel! Nie in ihrer langjährigen Dienstzeit als Postmöwe hatte sie je einen Brief verloren. Wer weiß, wo die Frau denn nach ihrer Rückkehr sein möge. Solle sie diese dann auch noch suchen fliegen? Na, wenn es denn sein musste. Genervt schob die Möwe den Brief in ihre Tasche. Die Nachricht wog nicht sehr viel. Das ließ nicht auf viel Inhalt schließen. Mit den Worten im Ohr, dass es doch wirklich äußerst wichtig sei, hob die Möwe ab. Sie beeilte sich, um schnell über die Wolken zu kommen, denn dort würde es weder regnen noch stürmen. Geschickt wich sie einem vom Sturm losgerissenen Plakat aus: HINRICHTUNG DES PIRATENKÖNIGS MONKEY D. LUFFY! – NÄCHSTEN SONNTAG AUF DEM MARKTPLATZ! Die Möwe brach schnell durch die dichte Wolkendecke und segelt der Sonne entgegen. Die warmen Strahlen trockneten schnell die letzte Nässe in ihrem Gefieder und ließ sie leichter segeln. Wo sollte sie nur suchen? Sie war sich bewusste, dass sie es schaffen würde, denn sie gab stets an, die Beste ihres Faches zu sein. Sie hatte auch schon eine Idee. Zuversichtlich flog sie weiter. Der Sonne entgegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)