Mariah Star von Chiyo-Siniya ================================================================================ Kapitel 3: 3. ------------- Nun, aus aktuellem Anlass (FF-Wettbewerb - drückt mir die Daumen XDD) gehts hier auch mal weiter... Wie versprochen, befinden wir uns in diesem Kapitel in China, und ich persönlich finde es sehr aufschlussreich... Jep, Tonia, du hattest Recht... es geht um Rei, aber nicht nur um ihn ^^ *Rei und Lee dankend ansieht* Super Job, ihr Zwei ^^ Zu den Namen der Bai Zu Fu (White Tigers): Ich hab bei allen die japanischen Namen genommen, Ausnahme ist Lee, weil ich denke bei seinem Originalnamen kommt es gerne zu Verwechslungen mit Rei (Lee heisst im Original Rai) Außerdem passt Lee besser, finde ich ^^ Gao ist Gary und Kiki ist Kevin So genug der Vorrede, viel Spass mit dem neuen Kapitel ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 3. Von allen Seiten hörte man Rufen, Händler die ihre Waren anboten, versuchten sich gegenseitig zu übertönen, um ihre Kunden anzulocken. Hin und wieder mussten die Fussgänger auch mal einem Fahrrad oder einem alten Karren ausweichen. Letztere gehörten armen Bauern, die in die Stadt kamen, um ihre Erzeugnisse anzubieten, damit die kargen Ersparnisse aufgestockt werden konnten. Kurzum, der Marktplatz war völlig überfüllt mit Buden und Ständen, an denen es alles Mögliche zu kaufen gab. Mitten in dem Gewimmel wanderten vier junge Menschen, alle vier schwer bepackt mit Einkäufen. Der größte der vier wischte sich den Schweiss von der Stirn und stöhnte theatralisch auf. "Man, ist das antrengend, ich brauch unbedingt was zu essen!" Sofort drehte sich einer der beiden Schwarzhaarigen um und maulte ihn an:"Meine Güte, kannst du auch mal an was anderes denken, Gao! Falls dir das entgangen ist, wir haben Essen eingekauft, damit du dich die nächsten paar Wochen wieder durchfressen kannst!" "Tschuldigung", war die kleinlaute Antwort des Großen. "Nun mach mal langsam, Lee", mischte sich der andere Schwarzhaarige mit dem langen Zopf ein. "Gao hat schon recht, wir haben seit dem frühen Morgen nichts mehr gegessen, und waren seither fleißig... beim Einkaufen." Betretenes Schweigen folgte. Noch fiel es den Jungs nicht leicht, selbständig einzukaufen, hatte doch früher das Mädchen im Team dabei die Führung übernommen. Mao hatte immer gewusst, was sie brauchten, und die Jungs hatten meist nichts weiter zu tun gehabt, als die Einkäufe zu schleppen. Nachdenken war nicht nötig gewesen. "Tja, sie fehlt schon arg, nicht wahr Rei?", sprach Lee aus, was alle dachten. Angesprochene blickte kurz ins Leere, bevor er nickte. "Wir dürfen ihr keine Vorwurf machen, es war ihre Entscheidung zu gehen." "Aber... sie hätte uns doch wenigstens etwas sagen können", warf der Kleinste im Team ein. Er hatte trotzig die Arme verschränkt, sofern das überhaupt mit den ganzen Einkaufstüten und Beuteln möglich war. Nun schüttelte Rei den Kopf. "Nein Kiki... ich vermute, sie hatte Angst, dass wir sie aufhalten. Denkt dran, ich habe es doch kaum anders gemacht... damals." Mit einem Knall setze Lee die Tüten ab und knurrte bedrohlich. "Was soll das Rei? Dich müsste ihr Weggang am meisten getroffen haben, und trotzdem spielst du hier den großen Frauenversteher!" schimpfte er. Rei wandte sich zu seinem Kameraden um. "Du hast recht, mich hat es sehr getroffen... aber bin ich ihr Vormund? Habe ich das Recht, zu bestimmen, wo sie sich aufhält und was sie tut?" Er schüttelte den Kopf, wie als Antwort auf seine eigene Frage. "Ihr wisst genau, dass ich der Letzte sein sollte, der sie zur Rechenschaft zieht. Und selbst wenn ich es könnte, würde ich es nicht tun." "Das ist ja alles schön und gut, aber ich kippe gleich um. Können wir nicht hier ne klitzekleine Kleinigkeit essen?" ließ sich Gao vernehmen, was dazu führte, das Rei lächeln musste. Dann nickte er. "Klar, was haltet ihr davon, wenn wir in diese Nudelbar dort drüben gehen?" Mehr oder weniger einstimmiges Nicken folgte von seinem Team, und geschlossen marschierten sie los, durch den Slalom von Ständen, Fahrrädern, Karren und Zeitungsständen. Und genau vor diesen blieben die vier stehen, starrten auf die Schlagzeilen. Es waren auch ältere dabei, und alle erzählten von dem Popsternchen aus Amerika, deren Markenzeichen die pinken Haare und die bezaubernde Stimme waren. Mao hatte sämtliche Register gezogen und ganz Amerika in ihren Bann gezogen. Ihre Konzerte waren regelmäßig ausverkauft, und die CD´s waren vergriffen, sobald sie herauskamen. Lee schnaubte unwillig. "Können wir weiter?" fragte er, seine Teamkameraden ansehend. "Oder bin ich der einzige, den diese Klatschblätter nicht interessieren?" "Es sind nicht die Klatschblätter, Lee, und das weisst du ganz genau", sagte Rei leise, immernoch noch in ein Bild von Mao versunken, auf dem sie auf einer Bühne mit einem Mikrofon in der Hand und verzücktem Blick zu sehen war. "Du bist derjenige, der es wenigsten von uns verschmerzt hat, dass sie gegangen ist. Warum nur? Warum kannst du ihr ihre Freiheit nicht lassen?" fragte er seinen Freund. Lee starrte auf den Boden. "Weil... weil ich der Meinung bin, dass das was sie da treibt, sich nicht für einen Bai Zu Fu gehört", brachte er dann schließlich hervor. Rei seufzte. "Ist das alles? Ist das wirklich alles, oder ist das nur eine Ausrede, die von dem wahren Grund ablenkt?" bohrte er weiter. Schon lange hatte er vermutet, dass Lee mehr Gefühle für die Pinkhaarige hegte, als nur für eine Teamkamaradin. Und das machte ihn zu Reis Rivalen. Obwohl Rei sich im Gegensatz zu Lee schon lange eingestanden hatte, was er für Mao empfand. Was nicht hieß, dass er gehandelt hatte. Und jetzt war es zu spät. Aber vielleicht war es besser so. Sonst wären er und Lee wirklich zu Feinden geworden - wegen einem Mädchen. Und das wollte Rei nun wirklich nicht. Vielleicht hatte Mao das auch gespürt, und war deshalb gegangen. Vielleicht war es aber auch ein ganz anderer Grund. Und diesen kannte nur Mao allein. "Hey, schaut mal da", durchbrach Kiki die plötzlich entstandene Stille und deutete auf eine Schlagzeile. "Mariah Star und Drogen? Die Sängerin in schrecklichem Zustand vor dem Hotel erwischt!" Darunter war ein Bericht zu lesen, wie Fotografen, oder besser gesagt Paparazzi Mariah vor einem Hotel abgelichtet hatten, mit Augenringen, Gleichgewichtstörungen und allgemeinem schwächlichen Zustand. Es hieß auch, dass sie am Vorabend an einer wilden Party teilgenommen habe. Wie gebannt starrten die vier Bai Zu Fu auf das Klatschblatt. "Das kann doch nicht sein, oder?" fragte Gao, der seltsamerweise als erster die Sprache wiederfand. Rei löste sich mit reiner Willenskraft aus seiner Erstarrung und schüttelte den Kopf. Doch bevor er etwas sagen konnte, fiel ihm Lee ins Wort:"Genau das habe ich gemeint. Dieses verkommene Amerika. Jetzt hat es Mao auch in seinen verlotterten Fängen! Verstehst du jetzt, was ich meine, Rei? Verstehst du es?" brüllte er, hatte seinen Freund bei den Schultern gepackt und schüttelte diesen nun durch, wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Mit einer raschen Bewegung, die definitiv aus dem Kampfsport kam, befreite sich Rei und packte nun seinerseits seinen Kameraden, drückte ihn gegen eine Wand. "Krieg dich wieder ein Lee! Das ist doch nur ein Klatschblatt. Im Gegensatz zu dir hab ich durch meine Zeit bei den Bladebreakers meine Erfahrungen damit. Die schreiben viel, was ihnen grad einfällt und nicht unbedingt das, was der Wahrheit entspricht. Wie kannst du es nur wagen, das zu glauben, was sie Mao unterstellen?" Wütend starrte Rei dem anderen in die Augen. "Ich bin enttäuscht von dir. Du solltest mehr Vertrauen zu unserer Freundin haben. Sie hat sich einen Traum verwirklicht. Und sie hat dafür alles getan. Ist es da ein Wunder, dass sie erschöpft ist? Sie wird sich schon die Ruhe gönnen, die sie braucht. Schließlich hat sie das bei unserem Training gelernt." Endlich ließ Rei von Lee ab, fixierte ihn aber immer noch mit festem Blick. "Freundin?", schnaubte Lee, während er sich die Schultern rieb. "Freundin nennst du sie, die uns einfach verlassen hat? Uns verlassen, um ein Lotterleben in Amerika zu führen!" Er atmete heftig vor Anstrengung. Schließlich sprach er jetzt alles aus, was ihm schon lange auf der Seele lag. Stumm beobachteten die anderen beiden die Auseinandersetzung. Jeder hatte sich durchaus seine eigenen Gedanken gemacht, aber jetzt war klar, dass der einzigste, der nicht verzeihen konnte Lee war. Rei wandte sich ab, blickte auf den Boden. "Sind wir also wieder an diesem Punkt angelangt? Bezeichnest du immer noch alle, die das Team verlassen, als Verräter?" Rei klang traurig und enttäuscht. Er sah nicht, wie Lee nickte. "Ja, das tue ich. Und das wird sich auch nicht ändern. Ich bin nämlich der Meinung, dass das Team zusammenhalten muss, egal was passiert. Halte diese Ansicht für überholt, aber ich stehe dazu." "Ich habe nichts gegen diese Ansicht, aber ich habe etwas dagegen, wenn du versuchst, sie allen anderen aufzudrängen. Denn es könnte sein, dass andere anders denken als du. Das solltest du akzeptieren, Lee!" Jetzt hatte sich Rei wieder umgedreht, um seinem Gegenüber in die Augen zu blicken. Aber das konnte er nicht, denn es war nun Lee, der den Boden anstarrte, als hoffte er, dort die Antworten auf die Fragen seines Universums zu finden. Jedenfalls konnte er Rei nicht antworten, denn tief in seinem Herzen spürte er, dass sein Teamleader recht hatte. Es fiel Lee nur schwer, das zu akzeptieren. Es fiel ihm schwer, jemanden zu verlieren, jemanden gehen zu lassen. Doch dann musste er überrascht aufblicken, denn Rei hatte versöhnlich den Arm um ihn gelegt. "Aber genug der Meinungsverschiedenheit, jetzt sollten wir wirklich etwas essen gehen, sonst dürfen wir Gao nachher auch noch heimtragen", sagte er fröhlich, und die angespannte Stimmung verflüchtigte sich so nach und nach, während sie sich kurz darauf über die Nudeln hermachten. Später am Abend, als sie wieder zuhause waren, saßen Lee und Rei noch auf einem Hügel und betrachteten die Sterne. "Ob Mao jetzt die gleichen Sterne sieht?" fragte Lee. Rei musste kichern. "Wohl eher nicht... in Amerika dürfte es jetzt Morgen sein." "Oh...", machte Lee verlegen. "Das hab ich wohl vergessen." "Macht nichts, kann mal passieren", antwortete Rei und lächelte. Einige Minuten herrschte Stille. Dann räusperte sich Lee. "Rei", begann er zögernd. Angesprochener wandte sich ihm mit einem fragenden und erwartungsvollen Blick zu. "Ich... habe mir nie getraut es dir zu sagen... aber... ich liebe sie." Verlegen drehte Lee den Kopf weg, während Rei in der Dunkelheit erstarrte. "Deswegen reagiere ich wohl auch so über", fügte Lee hinzu. "Ich weiss", antwortete Rei leise. "Ich habe es schon lange gewusst..." Jetzt sah Lee in wieder an. "Und was machen wir jetzt?" "Keine Ahnung", Rei zuckte mit den Schultern. "Wohl eher nichts, da sie ja eh nicht da ist." Lee schüttelte den Kopf. "Nein, das meinte ich nicht. Ich meinte... bleiben wir Freunde, oder...?" Ein Seufzen durchdrang die nächtliche Stille. "Diese Frage hab ich mir auch schon oft gestellt", sagte Rei dann. "Aber... solange sie nicht da ist, gibt es darauf wohl keine andere Antwort als ja." In der Dunkelheit lächelte Lee. "Danke, Rei." "Schon in Ordnung", war die knappe Antwort. Wieder herrschte eine Weile Stille, in der Lee sich jedoch unruhig bewegte. Was Rei nicht entging. "Was ist noch, Lee?" fragte er. "Du kriegst aber auch alles mit", brummte der Angesprochene, und er konnte das Grinsen Reis im Sternenlicht sehen. "Naja, ich mache mir trotzdem Sorgen", fuhr Lee dann fort. "Wegen Mao?" Lee nickte bestätigend. "Was, wenn was dran ist an der Geschichte? Nein", wehrte er ab, als Rei erwidern wollte. "Diesmal muss ich dich zurechtweisen. Verschließ nicht deine Augen. Es gibt viele Stars, denen soetwas passiert ist..." "Aber nicht Mao, sie ist nicht so....", fiel Rei ihm heftig ins Wort, dennoch konnte er ein leichtes Zittern in der Stimme nicht verhindern. "Wir wissen nicht, was da drüben wirklich passiert, Rei", fuhr Lee fort. "Wir sollten wenigstens mal nach ihr sehen..." Lee Stimme verklang in der Dunkelheit. Rei starrte in die Dunkelheit. Zuviele Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf, und immer wieder drängten sich Lees Worte in den Vordergrund. Frustriert vergrub er das Gesicht in den Händen. Und dann keimte in ihm der Entschluss. Ruckartig stand er auf. "Also gut, Lee. Ich werde nach ihr sehen. Schon morgen werde ich abreisen!" Lee starrte zu Rei hoch. "Danke... danke Rei." Tief im Innersten war er wirklich dankbar, dass es Rei tat, denn Lee gestand sich ein, dass er zu feige war. Dass er es möglicherweise nicht verkraften könnte, Mao tatsächlich als Opfer von Drogen vorzufinden. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Tja, dank Rei und Lee hat sich das Ganze etwas anders entwickelt, als ich das wollte... Und damit ist für mich geklärt, warum Lee in der ersten Staffel so empfindlich auf Reis Weggang reagiert hat ^^° Help, der Kerl hat das gleiche Problem wie ich - mit dem Unterschied, dass ich jetzt damit umgehen kann XDDDD Nun ja, ich hoffe, es hat Euch gefallen und wir sehen uns beim nächsten - vermutlich letzten Teil ^^ Bis dann, Eure Chiyo-Ray^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)