Telendril von Sotar ================================================================================ Kapitel 2: Ragahall ------------------- Kapitel II Ragahall Hier nun das Vollständige zweite Kapitel Telendrils^^ Ich hoffe das es euch gefällt. Die Kampfszenen sind doch ein wenig gewalttätiger geworden als ich anfangs dachte ^^” ich hoffe mal das das beim Freischalten kein Problem darstellen wird. Ansonsten viel Spaß beim lesen^^ _________________________________________________________________________________ “Sorek! Sooorek!” “Wasss?” Brüllte der achte Heerführer dem Werwolf entgegen. Die leeren Augenhöhlen des Skelettfürsten richteten sich auf seien heraneilenden Berater. “Das Tor gibt langsam nach. Nicht mehr lange und wir können die Festung stürmen!” “Gut. Todesbringer wird erfreut sein.” Zufrieden blickte Sorek auf seine Armee des Todes. Vor zwei tagen hatten sie mit der Belagerung begonnen, nun neigte sie sich endlich dem Ende. “Wie sollen wir vorgehen wenn das Tor offen ist?” “Tötet alle! Noch bevor die Sonne wieder aufgeht soll Ragahall brennen. Heute leiten wir das Ende des Zwergenreichs ein.” Soreks Berater heulte laut auf uns zwei Dutzend Werwölfe erhoben ebenfalls ihre Stimmen. Ihr Lied hallte fast über das gesamte Gebirgsmassiv. Es war schrecklich und wunderbar zugleich. Den lebenden hätte es vermutlich das Herz zerrissen aber nicht den Untoten, sofern diese Wesen überhaupt ein Herz haben. Heute - so hofften sie - würde die Hauptstadt der Zwerge endlich fallen. Allmählich verstummten sie wieder und das Echo ihrer Stimmen hallte gespenstisch über die zerklüftete Landschaft. “Eines noch War!” Langsam fuhren die Knochenfinger Soreks über die Runen seiner Schwertklinge. Die feinen Gravuren begannen - eine nach der anderen - zu schimmern und eine dünne Schicht einer grünen, ätzenden Flüssigkeit bildete sich auf dem riesigem Zweihänder, den er scheinbar ohne große Anstrengung in einer Hand halten konnte. “Ihr König gehört mir!” “Wie ihr wünscht.” War nickte kurz und entblößte seinen mächtigen Kiefer als er seinen Meister anblickte. Die gelben Augen des Werwolfs leuchteten in der Dunkelheit der Nacht. Es war eine klare Nacht, in der das Licht der Sterne auf das Gebirge herab fiel. Doch über ihnen erhob sich der Mond in all seiner Herrlichkeit. Es war beinahe Vollmond. In vier Tagen würden die Werwölfe über ihre gewaltigen Kräfte verfügen. Dann würden sogar die Zwerge, dieses starke und stolze Volk, nur noch wenig gegen sie Ausrichten können. “Darf ich euch eine Frage stellen Meister?” War sah den Skelettfürsten von der Seite her an. Kaum merklich nickte dieser, ohne seinen Blick von seiner Armee abzuwenden. “Warum warten wir nicht bis uns der Vollmond seine Macht gewehrt?” “Aus einem ganz einfachen Grund.” Langsam wandte sich Sorek seinem Stellvertreter zu. Das ausdruckslose Gesicht starrte mit leeren Augenhöhlen auf das nicht ganz so tote Mitglied seiner Truppe. “Wenn wir erst einmal unter der Erde sind wird euch der Vollmond nicht viel nützen.” Die scharfen Reißzähne des Werwolfs blitzten auf als er grinsen musste. “Damit habt ihr recht.” Gemächlich ließ Sorek seinen Blick nun über das Gelände schweifen. Hinter ihm führte eine gewundene Straße hinab ins Tal. Auf diesem Weg waren sie hier herauf gekommen. Es war ein langer und beschwerlicher Weg gewesen aber er war immer noch leichter gewesen, als es der Weg über die Klippen gewesen wäre. Jetzt - wo er in Rune darüber nachdachte - überraschte ihn die Tatsache, dass die Zwerge ihnen nur ein mal einen Hinterhalt gelegt hatten. Er fragte sich welchen Plan sie verfolgten. Ob sie noch ein As im Ärmel haben könnten. Oder ob sie einfach nur zu dumm oder zu stolz waren. Als er das Plateau betrachtete - welches ihm die Zwerge so selbstlos und ohne Kampf zur Verfügung stellten - verflogen seine wenigen Befürchtungen. Sein Heer war zahlenmäßig um einiges größer als die Zwergenarmee von Ragahall. Außerdem kannte er seine eigene Kraft. Er konnte diese Schlacht nicht verlieren. Etwas weiter oben ragten die scharfen Klippen, denen das Gebirge seinen Namen verdankte, empor. Das Klingengebirge war ein größtenteils karger und trostloser Ort. Nur an wenigen Stellen regte sich das Leben in Form von Nadelbäumen und einigen kleinen Kräutern. Der einzige bewohnte Ort war die Zwergenfestung Ragahall, Hauptstadt des Zwergenreiches und Sitz des Hohekönigs Rengar Erdenhüter. Das Gebirge ächzte und riss Sorek aus seinen Gedanken. Endlich hatten die beiden steinernen Torflügel den ständigen Angriffen der Ramme und der schwarzen Magie ihrer Nekromanten nachgegeben. Die Kampfeslust seiner Truppe war unüberhörbar. Endlich konnten sie die Festung stürmen. Die ersten seiner Schergen strömten durch die Öffnung in der Felswand. Und plötzlich erzitterte der Boden unter Soreks Füßen. Staub, Erde und Felsbrocken flogen in den Himmel und regneten kurze Zeit später auf das Plateau nieder. Das wütende Gebrüll des Untoten Generals wurde nur noch von den Echos der Detonation übertönt. "Hört sich so an als ob sie die Mienen ENTSCHÄRFT haben!" Die Zwerge brüllten vor lachen. In der ganzen Taverne war Tharan di Ifin der einzige der stumm blieb. Mit einem Kopfschütteln bedachte der Elf den zwergischen Humor. Rengar Erdenhüter, der neben ihm stand, wurde sehr schnell wieder ruhig und stürzte das vor ihm stehende Bier in sich hinein. Mit einem lauten Geräusch des Wohlbefindens stellte er den Humpen wieder auf den Tisch. Allmählich wurden auch die anderen Zwerge wieder still. Andächtig lauschten sie dem Schweigen. Die stürmische Heiterkeit, für die der Chefingenieur eben noch gesorgt hatte war genauso schnell verschwunden wie sie gekommen war. Langsam führte Tharan die Linke, zur Faust geballte Hand zum Mund um sich zu räuspern. Augenblicklich schwenkten die Zwergenköpfe in seine Richtung. Zögerlich begann er zu sprechen. "Sehe ich es richtig das unser Feind jetzt den ersten Verteidigungsring erobert hat?" Ohne auf eine Antwort zu warten fügte er noch schnell hinzu. "Wenn wir jeden Bereich vor der Festung nutzen, der durch Tore abgegrenzt ist, müssten es noch 3 sein." Fragend blickte er in die Runde. "Es sind noch 2." Erklärte der Chefingenieur, während er sich mit den Fingern durch den Bart fuhr. "Die Brücke werden wir nicht nutzen. Auf ihr befindet sich die Statue Ragas. Die Brücke ist ebenso heilig wie die Statue unseres großen Helden. Die Brücke ist eine Meisterleistung zwergischen Handwerks. Sie besteht aus massivem Fels und wiegt etliche Tonnen, trotzdem wird sie von nur 2 Säulen getragen. Auf dieser 400 Meter langen und fast 10 Meter breiten Strecke dann auch noch eine lebensgroße Statue unseres alten Königs aufzustellen ist... einfach fantastisch. Es ist bedauerlich das die Baupläne von damals verloren gegangen sind." Mit einem Seufzer nahm der Zwerg wieder die Finger aus seinem Bart. Wieder fand Stille Einzug in die Taverne. Schweigend betrachtete der Elf seine langbärtigen Freunde. Niemals hätte er gedacht das Zwerge so nachdenklich sein könnten. In Gedanken versunken nippte er an seinem Wein. Der fruchtige Geschmack und der Alkohol besserten seine Stimmung etwas auf. Jetzt wo er die ganzen Generäle, Offiziere und Zauberer sah drängte sich ihm eine Frage auf. " Glaubt ihr das wir diese Schlacht gewinnen können?" //Verdammt// In Gedanken ärgerte er sich, weil er seine Neugier wieder mal nicht unterdrücken konnte. Wie gebannt betrachtete er den Zwergenkönig, der langsam den Kopf schüttelte. "Ich weiß es nicht." Ernüchtert blickte der Elf zu Boden. "Habt ihr deswegen Angst vor der Schlacht?" Fast lautlos schossen die Worte aus seinem Mund. Dennoch vernahm jeder einzelne das Gewisper des Elfenprinzen. //Verdammt. Sei endlich ruhig!// Halte es durch seinen Kopf. Für einen Augenblick schien die Zeit still zu stehen. Alle hielten die Luft an und warteten auf die Reaktion des Königs. "Nein wir haben keine Angst. Zwerge verspüren weder im, noch vor einem Kampf Furcht." Rengar unterbrach seine Erklärung um etwas stärkeres als Bier zu bestellen. Der Zwerg hinter dem Tresen nickte und verschwand durch die Tür des Lagerraums. “Das was uns so beschäftigt ist die Ungewissheit. Wir haben noch nie gegen Wesen gekämpft die man zwei mal töten muss. Der Wirt stellte den hochprozentigen Zwergenschnaps vor seinem König auf den Tisch. Rengar nickte ihm kurz zu. Dann floss die bräunliche Flüssigkeit seinen Rachen hinunter. Nach einigen Sekunden stellte er das Trinkgefäß wieder auf dem Tisch ab. Langsam legte der Zwergenkönig den Kopf in den Nacken und begann zu Grübeln. Wieder ließ der Elf seinen Blick durch den Raum schweifen. Jedem einzelnen sah er an, dass er sich mental auf die Schlacht vorbereitete. Ihre Stimmung war zwar gedrückt aber er zweifelte nicht an ihrem Kampfgeist. Sie alle waren bereit ihre Heimat und sich selbst zu verteidigen. Und er ebenso. “Die letzten Flüchtlinge werden heute Abend im Schutz der Dunkelheit die Stadt verlassen.” Ohne sich zu bewegen richtete Rengar seine Worte an ihren elfischen Besucher. “Nein!” Sagte der Elf kurz aber bestimmend und mit leichtem Kopfschütteln. ”Ich werde an eurer Seite streiten und wenn es sein muss mit euch fallen.” Nun riss der Zwergenkönig den Kopf herunter und betrachtete seinen Gegenüber mir anerkennendem Blick. “Gut gesprochen Langohr.” Der Zwerg erhob sich und legte Tharan die Hand auf de Schulter. Mit entschlossenem Blick erwiderte der Elf die Geste des Zwergs. “Wenn die Untoten einen Kampf wollen dann sollen sie ihn bekommen.” Nun hatte Rengar die Kampfeslust seines Volkes endgültig geweckt. Auch Tharan spürte ein kribbeln in seinem Körper. Das bärtige Volk hatte seinen Mut und seinen Stolz wachgerufen. Jetzt glaubte er an einen Sieg. Und egal was er zuvor von den Zwergen dachte, jetzt glaubte er an ihre Stärke, ihre Ehre und ihren Mut. “Meister Sorek!” Schnellen Schrittes näherte sich War seinem weniger lebendigem Gebieter. Der Totenschädel des Skelettfürsten betrachtete die imposante Zwergenstatue im Zentrum der großen Brücke. Es passte dem Werwolf überhaupt nicht, dass ihr Anführer ganz alleine so weit vorgestürmt war, nachdem sie den Durchgang, welcher durch die Explosion der Zwergenmienen verschüttet war, wieder freigelegt hatten. “Es ist schon erstaunlich welche Wunder die lebenden Völker vollbringen können. Wir haben noch nichts so großartiges gebaut. Keine Städte, keine Statuen, nichts dergleichen. Kannst du mir erklären warum?” “Wir befinden uns im Krieg und können es uns nicht leisten unsere Zeit beim Bau von Städten zu verschwenden.” “Mag sein dass du damit recht hast. Warum aber gibt es keine Statuen von Todesbringer oder Keron? Es würde nicht viel Zeit in Anspruch nehmen ein oder zwei Statuen unserer großen Gebieter aufzustellen.” “Warum sollten wir Statuen von ihnen aufstellen? Die Lebenden brauchen diese Abbilder ihrer selbst damit sie und ihre Taten nicht in Vergessenheit geraten. Aber Keron ist ein Gott und Götter sind unsterblich und allgegenwärtig. Todesbringer, unser großer Anführer ist ebenfalls unvergänglich. Deshalb, Sorek, gibt es keine steinernen Standbilder von ihnen.“ Nun wandte der Skelettfürst sich um und betrachtete seinen Stellvertreter. Auch sein riesiges Heer strömte bereits auf die Brücke. Mit einem finsteren Lächeln betrachtete der achte Heerführer seine Untote Truppe. “Wie sind eure Befehle Meister Sorek?” War wirkte etwas nervös. Er witterte das Blut seiner Feinde. Der Kampf rückte immer näher. Zwar war ihnen klar das der Widerstand der Zwerge stärker werden würde, aber sie waren dem bärtigen Volk zahlenmäßig mindestens sieben zu eins überlegen. Weder Sorek noch War zweifelten an ihrem Sieg. “Wir rücken weiter vor! Nach unserem Sieg werden wir genug Zeit haben um diesen Ort zu entweihen. Finsteres Gelächter hallte über die Brücke. “Marschiert weiter meine Diener!” Brüllte Sorek so laut, dass die Erde zu beben schien und die untote Schar setzte sich wieder in Bewegung. Das finstere Gelächter erstarb und die Brücke von Kuran An, wie die Zwerge Ragahall auch nannten, erzitterte unter den schweren Schritten der Skelette und Zombies. “König Rengar?” Hastig näherte sich der Elfenprinz dem Zwergenkönig. “Ich hörte das eure Späher wieder eingetroffen sind.” Die Feststellung des jungen Elfenzauberers hörte sich jedoch mehr wie eine Frage an als Tharan beabsichtigt hatte. Er war mittlerweile nicht mehr so sehr davon überzeugt, dass seine Entscheidung, die Zwerge unterstützen zu wollen, so klug war. Nun da die Untoten näher rückten geriet sein Mut ins wanken. Er war jung, gut aussehend, ein Prinz und ein erstklassiger Naturzauberer und hätte eine große Zukunft vor sich gehabt, wenn er bei seinem Volk geblieben wäre. Jedoch hatte er keine Zeit um sich zu bemitleiden. Entweder er war bei den wenigen Zwergenzauberern um zu trainieren oder er war bei dem Zwergenkönig und seinen Generälen. Mit finsterer Miene starte Rengar Erdenhüter den Elfen an. “Sie haben bei den Explosionen nach den Schätzungen meiner Männer ungefähr zweihundert Krieger verloren.” “Das ist doch wunderbar.” Brach es aus dem jungen Prinzen heraus. Seine Miene wurde jedoch sehr schnell ernst als er das Gesicht des Zwergs musterte. “Was ist los?” Tharan verstand nicht das für ihre Maßstäbe zweihundert Krieger ein großes Opfer im Kampf bedeutete, es für die Untoten jedoch nur ärgerlich war. Der Zwerg schüttelte nur den Kopf. “Sie sind uns trotzdem immer noch überlegen. Die beiden Hallen in denen die Erdelementare lauern werden daran leider auch nicht viel ändern.” Trauer, Hoffnungslosigkeit und Zorn lagen in den Worten des Zwergs. “Wir werden diese Ausgeburt der Hölle zurückschlagen. Weder wird Kuran An fallen, noch wird das Reich der Zwerge zerfallen. Ich verspreche euch…” Tahran lächelte den Zwerg vorsichtig an. “… nein… nicht euch. Ich verspreche dir, mein Freund, König Rengar Erdenhüter wird ebenso wenig versagen wie sein Volk.” Diese Worte ermutigten den Zwerg. Sein für ihn typisches breites Grinsen kehrte auf seine Züge zurück. “Und ich verspreche dir, Freund, das kein Zwerg deine Hilfe jemals vergessen wird. Du hast dir den Segen unseres Gottes wahrlich verdient.” Die beiden betrachteten einander noch einige Zeit. Sie waren nun beide entschlossen ihren Weg bis zum Ende zu gehen. Sie beide waren Kampfbereit. “Mein König!” Ein Zwergenspäher trat langsam und mit ernstem Blick in den Raum ein. “Sie haben die beiden Hallen überwunden und werden schon bald vor dem Haupttor stehen.” Rengar wandte sich dem Zwerg zu. “Rufe alle Hochrangigen Zwerge in den Thronsaal. Generäle, Offiziere, Magier ich will sie alle noch einmal sprechen. Außerdem soll sich jeder Zwerg Kampfbereit machen und zum Tor eilen.” Der Späher verneigte sich kurz und eilte dann davon. Nun wand sich der König seinem elfischen Gast zu. “Ich möchte das ihr ebenfalls anwesend seid. Tut zuvor was ihr zu tun gedenkt und kommt dann ebenfalls in den Thronsaal. Wir werden dort auf euch warten.” Die beiden nickten einander kurz zu dann eilte auch der Elfenprinz hinaus. Rengar wartete noch eine Weile. Er dachte über die letzten Jahre nach, in denen er die Zwerge geführt hatte. Er warf in Gedanken noch einmal einen Blick auf jenen Schicksalhaften Tag, an dem er zum Hohekönig gekrönt worden war. Er war damals unglaublich Stolz und gerührt das die Zwerge damals so viel Vertrauen in ihn gehabt hatten. Und er war noch heute Stolz den er wusste das er sie noch nie enttäuscht hatte. Und er hatte auch nicht vor jetzt damit anzufangen. Entschlossenen Schrittes stapfte nun auch er aus der riesigen Halle und machte sich auf den Weg zum Thronsaal. Nach wenigen Minuten hatten sich die hochrangigsten und bedeutendsten Zwerge im Thronsaal eingefunden. König Rengar saß stolz auf seinem steinernen Thron. Towenon, den Erschütterer der Erde, fest in der Hand. Links und Rechts neben ihm standen die wichtigsten Wesen die sich zur Zeit in Ragahall befanden. Der Elf Tharan di Ifin, Menon Hammerschlag, welcher der Großzauberer der Erde war und auch der braune genannt wurde, General Wakan Goldaxt, General Minor Wolkenbrecher und sein Bruder und sein Bruder Anor Wolkenbrecher, Hohepriester des Terres, Ilone Schwarzbart die Priesterin des Garnet und natürlich der große Erdelementar Toheronon, Schutzpatron Ragahalls. Die restlichen Priester, Zauberer und Offiziere waren in der Halle verteilt und bedachten ihren König mit einem gespannten Blick. “Meine Freunde.” Begann Rengar. “Meine Brüder. All die Jahre in denen ich König war habt ihr mir vertraut und mich unterstützt. Nie habt ihr euch beklagt, nie habt ihr euch beschwert und nie habt ihr an meinen Entscheidungen gezweifelt. Dieses Vertrauen und diese Treue sollen nicht vergebens gewesen sein.” Hier hob der König seine Stimme und lauter Jubel brach unter den Anwesenden aus. Rengar musste nun brüllen damit man ihn verstand. “Lasst uns diese dunkle Brut dorthin zurücktreiben wo sie hin gehört.” Mit diesen Worten sprang der Zwerg auf. Den Hammer fest umklammert marschierte er aus dem Thronsaal, gefolgt von einem entschlossenem Elf, einem wütenden Elementar und mehr als fünf dutzend kampflustiger Zwerge. Festen Schrittes marschierten sie zum Stadttor, wo sie bereits erwartet wurden. Jeder einzelne nahm seinen Platz in der Halbkreisformation ein. Rengar Erdenhüter und Toheronon stellten sich unmittelbar vor die erste Reihe, fest entschlossen den Feind zu zerschmettern. In dem Schweigen, welches sich bereits ausgebreitet hatte hörte man deutlich wie die Ramme gegen die Außenseite des Tores schlug. Nun drehte sich der Zwergenkönig noch einmal um und musterte die Krieger und Kriegerin, die sich hier versammelt hatten. “Wir können diese Schlacht nicht gewinnen!” Noch während er diese Worte sprach verfinsterten sich die Gesichter der Zwerge. Einige hatten die Augen vor entsetzen weit aufgerissen. Jene die zuvor im Thronsaal waren und ihren König gehört hatten wollten ihren Ohren nicht trauen. Wie gebannt hingen die Zwerge an den Lippen ihres Königs. Dann plötzlich lächelte Rengar und reckte sein Kinn empor. “Ich sage euch, dass wir nicht gewinnen können so, wie Ilienthiel einst zu König Raga Donnerkeil sagte das er Kazan An, eine Festung im Klingengebirge, niemals erbauen könne. Ich sage euch, dass wir nicht gewinnen können so, wie Walon Sturmschwert einst zu König Minor Wolkenbrecher sagte, dass es ein Bündnis zwischen den Sturmzwergen von Faska und den Wolkenriesen der Sturmfeste nicht geben könne. Wie oft hat man uns gesagt, dass wir etwas nicht können? Wie oft haben wir es dennoch versucht und auch geschafft? Und auch heute wollen wir es so handhaben. Es ist egal ob ich oder irgendjemand sonst sagt das wir nicht gewinnen können. Denn wir WERDEN nicht vor den Untoten zurückweichen.” Die Stimme des Zwergenkönigs wurde immer lauter und mit ihr erhöhte sich auch die Begeisterung der Anwesenden. “Ich weiß das viele von uns diese Schlacht nicht überleben werden, aber wir werden dennoch nicht zurückschrecken. Noch nie sind Zwerge vor einer Schlacht geflohen und auch heute werden wir dies nicht tun. Wir haben Freunde die an unserer Seite kämpfen, wir haben einander und wir haben das Vertrauen aller Zwerge dieser Welt. So viele glauben an uns und ich bin nicht willens sie zu enttäuschen. Wir WERDEN nicht verlieren. Auf das unser Kriegsschrei die Grundfeste dieser Welt erschüttert. Auf in die Schlacht meine Brüder und Schwestern. Kinder des Terres, tapfere Zwerge, lasst uns eine Schlacht führen, die nicht einmal die Götter vergessen werden!” Das Gejubel der Zwerge hätte kaum lauter sein können als zu diesem Zeitpunkt. Ihre Herzen waren voller Stolz und Entschlossenheit. Nun sollten die Untoten kommen. Sorek hörte lauten Jubel von der anderen Seite des Tores kommen aber es kümmerte ihn nicht weiter. Seine Armee war fast 70000 Mann stark und das Heer der Zwerge vielleicht 6000. Die Erdelementare waren keine Herausforderung für ihn und die beiden Nekromanten gewesen, wodurch er in den beiden letzten Vorhallen fast keine Krieger verloren hatte. Sobald sie dieses letzte Tor geöffnet hätten würden sie in die Stadt stürmen und dem Leben der Zwerge ein Ende bereiten. Die Zombies, die die Ramme trugen, stürmten gerade ein weiteres Mal auf das Tor zu, als dieses auf einmal von innen geöffnet wurde. Ohne die Ramme loszulassen stürmten sie durch das offene Tor gefolgt von dem Rest der Untoten Armee. Sie hörten nicht mehr auf ihren Meister, der ihnen Befahl stehen zu bleiben und sie vor einer Falle warnte. So kam es das nur Sorek, die beiden Nekromanten und War mit seinen Werwölfen zurückblieben. Das Untote Heer kam jedoch nicht weit. Nur wenige Fuß hinter dem Tor blieben sie stehen und blickten voller entsetzen die kampflustigen Zwerge in ihren schimmernden Rüstungen an. Bewaffnet mit Hammer und Axt, Schwert und Pike, Speer und Schild. Vielleicht kannten die Untoten nicht viele Gefühle aber nun wussten sie was Furcht ist. Jedoch waren es weniger die Zwerge die ihnen Angst machten, sondern vielmehr die helle Flut aus gleißendem Licht die auf sie zueilte und wie ein einziger, gewaltiger Schwertstreich in ihre vorderste Front einschlug. “Elanon Awara!” Brüllte Tharan und fünfhundert Elfenkrieger und Kriegerinnen griffen nach dem zweiten Lichtpfeil in ihrem Köcher. Die Sehnen der Langbögen spannten sich und noch bevor die Untoten sich wieder in Bewegung setzten sangen die Bögen und fünfhundert Lichtpfeile fanden mit tödlicher Präzision ihr Ziel. “Elanon Awara!” Brüllte der Elfenprinz erneut und die Elfen griffen nach ihrem letzten Lichtpfeil. Auch die dritte Salve schlug mit vernichtender Wirkung in die untote Armee ein. Aber erst jetzt sollten die Untoten ihren Angriff wirklich bereuen, denn Tharan und die Zwergenzauberer schleuderten nun Felsen gegen ihre Feinde und Rengar Erdenhüter stürzte sich mit einem wütenden Kampfschrei auf die Eindringlinge und mit ihm stürmten 6000 Zwerge auf die untote Horde zu. Und wie ihr König es ihnen versprochen hatte waren sie nicht allein, denn die Elfen zogen nun ihre Schwerter und stimmten mit lautem Gebrüll in den Chor der Zwerge ein. Sorek betrachtete das Gemetzel voller Zorn. Seine hirnlosen Untergebenen waren den Langbärten doch tatsächlich in die Falle gegangen. Die verdammten Langohren erzürnten ihn jedoch viel mehr. Wie konnten sie es wagen sich in diesen Kampf einzumischen? Dafür würden sie büßen! Mit einen finsteren Grinsen blickte er zu seinen beiden Hexern. Die Nekromanten murmelten gerade die letzten Verse ihres mächtigen Gemeinschaftszaubers, der mindestens hundert Zwerge lähmen und somit dem sicheren Tod übergeben würde. Sorek stellte sich vor wie einhundert Zwerge während des Kampfes auf einmal in der Bewegung erstarten und von seinen Leuten niedergemetzelt wurden. Als der Zauber freigesetzt wurde und die schwarze Magie sich entfaltete geschah erst einmal gar nichts. Das war allerdings auch nicht allzu verwunderlich, denn Zauber dieser Art brauchten Zeit um ihre Wirkung zu zeigen. Dann plötzlich geschah es. Die Luft begann zu knistern. Sorek konnte die Erschütterung im Gewebe der Magie schon fast spüren. Doch der erhoffte Effekt blieb aus. Zwischen den Zwergen wurden nur kurz hellblaue Linien - die natürliche Farbe des Mannas - sichtbar, als der Zauber gelöst wurde. Verwirrt blickte er die beiden Diener der schwarzen Schule an. Die Hexer sahen ihn voller Hass an, welcher allerdings nicht ihm galt. Zeitlich versetzt bekam jeder der beiden Nekromanten ein Wort zustande. “Priester!” Und. “Gegenzauber!” Sorek knirschte laut mit den Zähnen. Seine Kiefer mahlten wütend aufeinander. Stumm machte er eine Geste, die War und seinen Blutlüsternen Werwölfen signalisierte, dass sie sich nun in den Kampf stürzen konnten. Sorek selbst folgte ihnen nun auch in den Kampf. Rengars Hammer schlug seitlich gegen den Schädel eines Skelettkriegers und zertrümmerte ihn zu Knochenmehl. Plötzlich hielt er in der Bewegung inne. Dann schob er den Hammer vor seinen Körper und hielt die Waffe mit beiden Händen unmittelbar am Hammerkopf fest. Dank dieser schnellen und fließenden Bewegung wurde der Zwergenkönig nicht in der Mitte gespalten und er behielt auch seine beiden Hände als die Axt eines weiteren Skelettes auf den Schaft seiner Waffe prallte. Rengar parierte den Schlag. Kraftvoll schob er die Klinge der Axt zurück und rammte dem Skelettkrieger das Ende des Hammergriffs ins Gesicht. Anschließend packte er seine Waffe wieder so das er mit ihr kämpfen konnte. Voller Zorn schrie der Zwerg auf. Dan hob er Towenon hoch über seinen Kopf und schlug seinem Gegenüber eine der beiden Kopfhälften des Hammers ins Gesicht. Knochen knackten und gaben dem enormen Druck nach. Erneut fiel ein Skelett endgültig Tod zu Boden. Allerdings bleib Rengar keine Zeit sich zu beglückwünschen oder zu verschnaufen. Der Zwerg ließ sich schräg nach hinten Fallen und rollte sich dann nach links ab. Dadurch prallte die Spitze des Speeres, mit dem ein Zombie nach ihm stach, an dem massiven Steinboden ab und bohrte sich nicht in sein Fleisch. Rengar holte weit aus, schwang den Hammer von rechts nach links und trieb ihn in die Leibesmitte des Zombies. Dunkles Blut spritze auf den Zwerg, welcher angewidert das Gesicht verzog, während der Zombie gurgelnd zusammenbrach. Der Zwerg blickte sich kurz um, um sich wieder zu orientieren. Was er dabei sah gefiel ihm gar nicht. Drei Skelette und ein Zombie näherten sich ihm mit erhobener Waffe. Rengar schulterte seinen Hammer und spuckte bittere Galle auf den Boden. Sorgfältig wog er seine Möglichkeiten ab. Als seine vier Feinde ihn fast erreicht hatten verbesserte sich seine Lage schlagartig. Von irgendwoher kam ein Elfenkrieger und verwickelte eines der Skelette in einen Kampf während ein weiterer von einem Felsen zerschmettert wurde. Der Zwergenkönig bedankte sich in Gedanken bei den Elfen und seinen Magiern. “Nun also nur noch wir drei.” Murmelte Rengar als er sich auf die beiden Untoten zu bewegte. Vier Schritte vor ihnen sprintete er plötzlich los. Er rannte zwischen den beiden hindurch und schwang dabei seine schwere Waffe mit nur einer Hand nach rechts und erwischte die Kniekehle des Zombies. Der Getroffene heulte laut auf und sank zu Boden. Nach einigen weiteren Schritten kam der Zwerg wieder zum stehen. Er drehte sich um einhundertachtzig grad, ging in die Hocke und täuschte eine Vorwärtsrolle vor. Das Skelett fiel auf den Trick rein und stach mit seinem Schwert in etwa dort hin wo der Zwerg gewesen wäre. Rengar befand sich jedoch schon wieder auf dem weg nach oben. Mit beiden Füßen stieß er sich fest vom Boden ab und katapultierte sich in die Luft. Der überraschte Skelettkrieger blickte genau in dem Moment auf, in dem Towenon seitlich auf seinen Schädel prallte. Rengar hatte viel mehr Wucht in den Schlag gelegt als wie er beabsichtigt hatte. Dies hatte zur Folge das sein Schlag den Schädel nicht zertrümmerte. Nein! Der Schädel löste sich von der Wirbelsäule seines Besitzers und flog noch einige Meter ehe er am Boden zerschellte. Der Rest des Skeletts viel Rücklings zu Boden. Rengar landete sicher mit beiden Füßen auf dem Boden, drehte sich zur Seite und zertrümmerte den Schädel des am Boden liegenden Zombies. Aus den Augenwinkeln sah er wie das Schwert eines Skelettes den Elfen durchbohrte der ihm zur Hilfe geeilt war. Der Elf dachte jedoch nicht daran einfach so zu sterben. Unter Aufbietung all seiner Kräfte hob er sein Langschwert ein letztes mal. Mit einem. “Für die Zwerge!” Schrei schlug er mit aller Kraft nach unten und spaltete den Schädel seines Feindes fast genau in der Mitte. Für wenige Sekunden standen die beiden noch so da. Dann fielen sie Tod auf den Boden der Zwergenfestung. Still sandte Rengar ein Stoßgebet zu Terres, auf dass er die Seele dieses tapferen Kriegers aus Ragahall geleiteten und seinem Gott übergeben würde, damit sie ihren Platz im ewigen Hain der Elfen finden konnte. Erschöpft aber glücklich endlich einmal verschnaufen zu können blickte sich der Zwergenkönig kurz um. Er musste feststellen das sie bereits ziemlich weit zurückgedrängt worden waren. Vierzig Schritte links von ihm beschützten einige Elfen zusammen mit Toheronon die Priester vor den herannahenden Untoten. Die Art wie die Elfen gegen ihre Feinde kämpften ließ den Unterkiefer des Zwergs leicht nach unten klappen. Dies war nicht der elegante Kampfstiel der Elfen den er kannte, sondern ein wütendes, hasserfülltes Schlachten wie er es teilweise von seinem Volk gewohnt war. Als er über das Schlachtfeld blickte verstand er allerdings warum sie so entschlossen und voller Zorn kämpften. Von der ehemaligen Armee der Elfen war nur noch ein viertel übrig… wenn überhaupt. Bei seinem eigenen Volk sah die Lage nicht viel besser aus. Er überflog mit seinem Blick den Kampfplatz und musste feststellen das schon über die Hälfte seiner Armee entweder Tod oder schwer verwundet war. Sein Zorn wuchs, wurde Riesengroß und in seiner Nähe befand sich niemand an dem er diesen Zorn auslassen konnte. Doch dann sah er ihn. Dieses bösartige Geschöpf. Diesen Schlächter. Seine Wut explodierte mit einem Schrei der so laut war das er über das gesamte Schlachtfeld schallte. “SOOOREEEEK!” Der Skelettfürst schwang sein mächtiges Schwert und wollte gerade einen weiteren Zwerg in zwei Hälften Spalten, als er hörte wie jemand voller Hass seinen Namen brüllte. Irritiert blickte er sich um. Der gesamte Kampf war zum Stillstand gekommen und alle Augen waren auf eine Person gerichtet. Er folgte den Blicken derer, die in seiner nähe standen und sah ihn schließlich auch. Den Hammer fest umklammert kam Rengar mit langsamen, festen Schritten und Blutverschmierter Rüstung auf ihn zu. Der Zwerg der vor Sorek stand war nun vollkommen uninteressant geworden. Er drehte sich in die Richtung des Zwergenkönigs und ging sehr entschlossen auf ihn zu. Im vorbeigehen sah er den Blutüberströmten aber grinsenden War. Um den Werwolf herum hatten sich die Leichen meterhoch aufgetürmt, so als ob er sich nie von der Stelle bewegt hätte. Eine halbe Ewigkeit schien zu verstreichen ehe die beiden einander gegenüber standen. Nur drei Schritte trennten die beiden noch von einander. “Es war ein Fehler uns anzugreifen, Skelett!” “Dummer Zwerg! Ein Fehler! Ein Fehler? Das ich nicht lache! Ihr habt einen Fehler gemacht! Ihr hättet fliehen sollen als ihr noch die Gelegenheit dazu hattet. Seht euch doch an. Mehr als die Hälfte eurer Krieger ist bereits gefallen. Selbst diejenigen die noch kämpfen sind verwundet, erschöpft und haben Schmerzen.” Nun lachte Sorek. Laut und voller Bosheit. “Wer glaubst du bricht ehr vor Erschöpfung zusammen? Deine Männer oder die meinen? Gebt auf Rengar Erdenhüter! Ihr könnt diese Schlacht nicht mehr gewinnen! Sieh es endlich ein! Du wirst sterben Zwergenkönig! Gib auf und es wird ein schneller Tod sein.” Müde sah sich Rengar um. Langsam wanderte sein Blick über die Zwerge, Elfen und sogar Untoten die alle wie gebannt auf seine Antwort warteten. Seufzend senkte er seinen Kopf. “Du hast recht Sorek. Ich werde sterben.” Die Zwerge blickten sich verzweifelt um. Ihr König gab nun also doch auf. Sie hatten den Untoten nicht standgehalten. Ihr Kampf war vorüber. Nun warteten sie nur noch darauf das ihr König zu Sorek sagte er solle es zu Ende bringen. Ganz langsam hob Rengar seinen Kopf. Und dann tat er es. Er öffnete den Mund. Wandte sich dem Untoten Heerführer zu. Und brüllte. “ABER NICHT HEUTE!” Mit unnatürlicher Geschwindigkeit und einem markerschütternden Schrei stürzte er nach vorne. Sein schwerer Hammer sauste durch die Luft. Sorek gelang es noch im letzten Moment sein Schwert zwischen sich und den Hammer zu bringen. Mit lautem knall prallten die beiden Waffen und deren bereits geweckte Magie aufeinander. Von Soreks Klinge tropfte zähflüssige Säure während die Luft um Towenons Hammerkopf in wilden Bewegungen zirkulierte. Die beiden bewegten sich im Kreis umeinander und ihre Waffen schlugen immer wieder zusammen. Die Zwerge jubelten ihrem König lauthals zu. Wenn einer Sorek besiegen konnte dann er. Alle konzentrierten sich auf den Kampf dieser beiden Giganten. Zumindest fast alle. Die Nekromanten nutzten den Lärm und die Ablenkung um in Ruhe einen Zauber zu formen. Jetzt wo die Priester ihren Schutzwall aus Gegenzaubern fallen gelassen hatten um den Zweikampf nicht zu stören war ihre Zeit gekommen. Es war ein schwieriger Zauber der nur gelingen konnte wenn sie ihn zusammen wirkten. Zwar dauerte ein Zauber dieser Art sehr lange aber da sie im Moment nicht beachtet wurden konnte ihnen das egal sein. Seelenraub. So hieß der Zauber. Er löste die Seele für wenige Minuten von ihrer körperlichen Hülle, danach kehrte sie in den Körper zurück. Vorausgesetzt das der Körper dann noch lebendig war. Da der Zwerg ohne seine Seele jedoch nicht kämpfen konnte würde sein Körper bestimmt nicht lange so lebendig bleiben. Danach konnten sie seine ruhelose Seele zurückholen und Rengar zu einem der ihren machen. Ein wirklich mächtiger neuer Krieger für die Untote Armee. Vermutlich würde er der elfte Heerführer werden. Die Hexer näherten sich unaufhörlich den letzten drei Worten, welche die Macht des Zaubers freisetzen würden. Während Sorek und Rengar noch immer Ahnungslos kämpften. Plötzlich machte sich eine Stimme laut bemerkbar und sprach die letzten drei Worte des vernichtenden Zaubers. “Pakt der Naturgewalten!” Die beiden kämpfenden erstarten in der Bewegung und warfen einen Blick zur Seite. Da stand er. Tharan di Ifin. Seine rechte Hand hielt verkrampft an seinem Zauberstab fest, während die linke Handfläche auf den grün leuchtenden Smaragd am Ende des Stabes gerichtet war. Alle Augen folgten seinem Blick und nun sah jeder die beiden Hexer, die immer noch ihre Magie bündelten. Rengars Augen weiteten sich vor Angst, als er bemerkte wem ihr Zauber galt. Doch es war bereits zu spät. Die beiden lächelten finster und ließen die letzten Worte der Beschwörungsformel durch die Zwergenfestung hallen. “Verbannung der Seele.” Zumindest wären das die Abschließenden Worte gewesen. Was die Nekromanten jedoch hervorbrachten war ein. “Verbann….. “ Dann folgten zwei lange schmerzerfüllte Schreie. Tharans Zauber war schnell genug gewesen. Gerade als die Nekromanten ihren Zauber beenden wollten schossen Baumwurzeln aus dem Boden, den Wänden und der Decke und spießten die beiden Hexer auf. Nun wanderten die Augen zu dem Elfenprinzen zurück. Dieser lächelte den Zwergenkönig an. Dann wurde es Dunkel um ihn. Seine Knie gaben nach und er ging ohnmächtig zu Boden. Sorek brüllte auf und hieb mit seinem mächtigen Zweihänder auf den Zwerg ein, der Mühe hatte die Schläge zu parieren. Fast im gleichen Moment wurde der Kampf vorgesetzt und die Untoten stürzten sich auf die Elfen und Zwerge. Aus den Augenwinkeln sah Rengar wie ein Werwolf, der zwischen einer ganzen Menge lebloser Körper stand, General Minor Wolkenbrecher die Kehle aus dem Hals riss. Es war ein grauenhafter Anblick. Der Urenkel des Ehemaligen Hohekönigs fiel tot zu Boden. Der Werwolf hatte jedoch einen hohen Preis gezahlt. Ihm fehlte ein Arme und in seinem Bein steckte noch immer Minors Axt Kandor. In diesem Zustand würde er nicht mehr viele kämpfe bestreiten können. Zwar war der General gefallen aber dank seinem Opfer würde dieses Ungeheuer keinen weiteren Zwerg mehr töten. Allerdings hatte Rengar keine Zeit sich weite ablenken zu lassen, denn Sorek bedrängte ihn noch immer. Schlag um Schlag musste der Zwerg zurückweichen. Soreks Kraft schien mit jedem Schlag zu wachsen und der Zwergenkönig hatte keine Möglichkeit für einen Gegenangriff. Zudem spürte er wie seine Arme immer schwerer wurden. Sein Körper schien aus Blei zu bestehen. Seine Bewegungen wurden ungeschickter und es viel ihm zunehmend schwerer Soreks Angriffe abzuwehren. Er taumelte immer weiter nach hinten. Als er einem weiteren Hieb mühevoll auswich blieb er mit der Ferse an irgendeinem Hindernis hängen. Er bemerkte fast Augenblicklich das ihm da ein Stein im weg lag. Er bemerkte allerdings auch das er durch diesen Stein sein Gleichgewicht verloren hatte und sich nun in einer rasanten Abwärtsbewegung befand. In Gedanken musste der Zwerg lachen. “Ein Zwerg der über einen Stein stürzt. Einfach lächerlich. Was für eine Ironie.” Das waren seine Gedanken in diesem kurzen Moment. Dann spürte der Zwerg einen beißenden Schmerz in der linken Schulter. Mit zusammengebissenen Zähnen blickte der Zwerg an sich herab und sah das kalte Metall von Soreks Klinge, die sich immer tiefer in seine Schulter bohrte. Rengars gesamter Körper schien zu brennen. Die magische Säure fraß sich erbarmungslos durch seinen Körper. Das schlimmste war allerdings der Aufprall auf den harten Steinboden. Sein ganzer Körper rebellierte gegen diese Überbelastung und die immer heftiger werdenden Schmerzen. Stöhnend ergab sich Rengar seinen Schmerzen. Zwar war er ein stolzer und starker Krieger aber er hatte seine Grenzen in diesem Kampf weit überschritten. Er war mit seiner Kraft am Ende. Blut rann ihm aus Mund und Nase. Sein linker Arm fing langsam an taub zu werden. Fast wäre er vor Schmerzen ohnmächtig geworden als Sorek das Schwert wieder aus seiner Schulter zog. Jedoch war sein Wille ungebrochen. Er wusste das er sterben würde und er wusste auch das er keine Kraft mehr hatte um sich zu wehren aber er wollte die letzten Augenblicke seines Lebens nicht verschlafen. Wie hätte er seinen Ahnen in die Augen sehen sollen wenn er jetzt einfach so nachgegeben hätte und vor dem Tod in die Ohnmacht geflüchtet wäre. “Dies ist dein Ende, Zwerg!” Erschöpft und schwer verwundet blickte Rengar in die leeren Augenhöhlen des Skelettfürsten. “Ja sieht ganz so aus.” Ein breites Grinsen stahl sich auf das Gesicht des Zwergs. “Aber welchen Preis musstet ihr zahlen? Vielleicht gewinnt ihr ja diese Schlacht. Vielleicht gewinnt ihr auch die nächste Schlacht. Vielleicht gewinnt ihr ja sogar noch die übernächste Schlacht. Aber glaube mir, Untoter, so lange wie mein Volk zusammenhält, so lange wie wir Freunde an unserer Seite haben, so lange wie es jemanden gibt der uns vertraut und so lange wie es Völker gibt die sich euch nicht unterwerfen werdet ihr diesen Krieg nicht gewinnen!” So siegessicher wie niemals zuvor blickte der Zwergenkönig zu Sorek herauf. Sein Volk würde nicht versagen. Davon war er fest überzeugt. “Wir werden sehen. Und nun… STIRB!” Mit aller Macht rammte Sorek sein Schwert nach unten. Der Zwergenkönig sah wie sich die Schwertspitze auf seinen Hals zu bewegte. Aber er verspürte keine Furcht. Was er spürte waren Trauer und Stolz. Trauer, weil er sein Volk, seine Brüder, Schwestern und Freunde schon jetzt verlassen würde. Und Stolz weil sie den Untoten entgegen getreten waren. Sowohl die Zwerge als auch die Elfen hatten ihrem Feind bis zum bitteren Ende bekämpft. In dem Wissen das richtige getan zu haben schloss Rengar die müden Augen, bereit für die letzte Reise. ____________________________________________________________________ So das war das zweite Kapitel^^ Im vierten Kapitel geht es dann an dieser Stelle weiter. Das nächste Kapitel wird “Pakt der Dämonen” heißen. Mehr will ich allerdings erst mal nicht sagen. Ich denke aber das man aus dem Titel jedoch schon das grobe Thema erschließen kann. Gruß Sotar Auf das ihr Fleißig Kommis schreibt ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)