Es ist vorbei... von zitroneneis84 ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 8 -------------------- Die Interviews hatten sie nun hinter sich und die Platte stand jetzt auch in den Läden. Als nächstes galt es nun die Tour vorzubereiten, bzw. zu proben. Deshalb traf man sich bei Jan zu Hause um dessen Proberaum zu nutzen. Bela war sowieso ständig da und außerdem waren sie so unter sich und die beiden Turteltauben konnten frei und gelassen sein. „Wie wird das eigentlich auf Tour“ fragte Rod den Schlagzeuger als sie gemeinsam in Jans Garten saßen. Der Blonde war in der Küche und bereitete das Essen vor. „Das weiß ich auch noch nicht so genau. Jan möchte nicht, dass es gleich alle erfahren. Irgendwie kann ich’s ja auch verstehen.“ „Mhm, aber da wir auf Tour wenig Privatsphäre haben, werdet ihr nicht viel Zeit ungestört miteinander verbringen können.“ Bela seufzte. Ihn bedrückte noch etwas ganz anderes. Obwohl sie nun schon einige Wochen zusammen waren hatten sie noch nicht miteinander geschlafen. Er wusste das Jan Zeit brauchte, die Frage war nur wie viel. Ok, sie verbrachten viel Zeit im Bett, Bela gab sich wirklich große Mühe Jan nicht zu überfordern, er liebte ihn zu sehr um ihn unter Druck zu setzen, aber langsam fragte er sich schon, ob der Blonde es jemals über sich bringen würde mit ihm zu schlafen. Vielleicht war das für ihn doch ein Schritt, der zu weit ging. „Bela?“ Rod riss ihn aus seinen Gedanken. „Ja?“ „Alles klar?“ „Ja, ich hab nur gerade nachgedacht.“ „Das habe ich gemerkt. Willst du drüber reden?“ „Nicht jetzt sagte Bela.“ Rod nickte. Kurze Zeit später kam Jan mit dem Essen. Später besprachen sie noch die ungefähre Setlist, aber dann quatschten sie lieber über alte Zeiten. Bela saß auf Jans Schoß und spielte mit seinen Haaren. „Wisst ihr eigentlich wie gut ihr zusammen passt,“ sagte Rod lächelnd. Jan sah Bela verliebt in die Augen und gab ihm einen Kuss. „Teilt ihr euch auf der Tour ein Hotelzimmer.“ „Nein wohl eher nicht, ich werd dann lieber heimlich zu Bela gehen und ihn besuchen“, sagte Jan.„Müssen ja nicht gleich alle wissen.“ „Kann ich verstehen, obwohl sich sicher alle für euch freuen würden.“ „Das denke ich auch“, stimmte Bela zu. Farin zog die Augenbraue hoch. „Ich dachte wir wären uns einig, das erst mal nicht an die große Glocke zu hängen.“ „Ist ja auch ok, ich glaube nur, wenn sie es irgendwann mal erfahren werden sie es gut finden.“ Farin nickte. Er war mit seinen Gedanken ganz woanders. Noch immer war er unsicher. Er glaubte Bela, das dieser ihn liebte, aber er hatte immer noch Angst, dass das ganze plötzlich vorbei sein könnte. Eigentlich war alles viel zu schön, um wirklich wahr zu sein. Sie hatten zwar hin und wieder kleine Reibereien, aber das war bei ihnen normal. Und die Versöhnung war dafür immer umso schöner. Das war das andere worüber Jan sich Gedanken machte. Er wusste, das Bela endlich mit ihm schlafen wollte, auch wenn er es ihm nicht sagte. Und er wollte das ja eigentlich auch, aber es fehlte ihm der Mut. Ein paar Tage später ging es dann endlich auf Tour. Die erste Station war Trier. Vor Ort gab es ein großes Hallo mit der Crew. Alle freuten sich, dass es nun endlich wieder losging. Jan hatte sich fest vorgenommen auf dieser Tour mit Bela zu schlafen. Das erste Konzert verlief wie immer etwas holprig, die fehlenden Proben machten sich bemerkbar und alle mussten sich erst richtig aufeinander einspielen. Trotzdem hatten alle Spaß und das Publikum war wirklich toll. Glücklich und aufgeputscht verließen sie die Bühne. Jan verschwand mit Bela in dessen Garderobe. „Kommst du gleich zu mir“, flüsterte er dem Drummer ins Ohr. Während er verführerisch an dessen Hals knabberte. „Ich hab den Jungs versprochen noch ein wenig mit ihnen Wiedersehen zu feiern. Aber ich komm so schnell ich kann.“ Jan war etwas enttäuscht. Gleich am ersten Abend versetzte Bela ihn. „Ok“, sagte er. „Dann les ich eben noch was.“ „Hey!“ Bela gab ihm einen Kuss. „Ich konnte doch schlecht nein sagen. Das käme allen komisch vor, wenn ich nicht mit weg gehe.“ „Stimmt, da hast du recht.“ Bela fiel plötzlich auf, das Jan ihm gegenüber immer häufiger Gefühle zeigte. Zwar brachte er es noch nicht über die Lippen, ihm zu sagen, das er ihn liebte, aber er konnte wenigstens meistens erkennen was in Jan vorging. Er nahm sich vor Jan nicht lange Warten zu lassen, aber die Crew machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Über eine Stunde zogen sie herum bis sie eine nette Kneipe gefunden hatten und dann wollte scheinbar jeder mit ihm anstoßen. Er sah auf die Uhr. So langsam müsste er echt los, sonst würde Jan sicher schon schlafen. Aber dann verwickelte Erik ihn noch in ein Gespräch und danach kam Ole. Da am nächsten Tag ein Off-Tag war, dachte keiner daran früh ins Bett zu gehen. Bela sah Rod verzweifelt an. „Was ist los?“ „Ich hab Jan versprochen noch zu ihm zu kommen, aber es wird immer später. Irgendwie will heut jeder was von mir.“ „Komm mit.“ Rod packte Bela am Arm und schleifte ihn aus der Kneipe. Sie machten sich zu Fuß auf dem Weg zum Hotel. „Wie läufts zwischen dir und Jan?“ „Gut. Er taut langsam auf.“ Rod zündete sich eine Zigarette an. „Siehst du, das wird schon.“ „Rod, kann ich dich mal was fragen.“ „Ja.“ „Jan hat noch nicht mit mir geschlafen, meinst du es liegt an mir? Meinst du er findet es vielleicht na ja, abstoßend.“ „Nein sicher nicht. Ihr küsst euch doch auch und tauscht Zärtlichkeiten aus, oder?“ „Ja schon, aber“ „Er hat sicher Angst. Habt ihr schon mal darüber gesprochen?“ „Nein, hinterher denkt er ich bin unzufrieden.“ „Vielleicht solltest du trotzdem mit ihm sprechen. Frag ihn wovor er Angst hat, dann kannst du besser auf ihn eingehen.“ „Es ist schon komisch. Jan ist immer so selbstbewusst und stark, aber in unserer Beziehung ist er total schüchtern und irgendwie auch naja, ich hätte nie gedacht das er so sensibel ist.“ „Das ändert sich sicher, wenn er einmal weiß wie es geht.“ Rod lächelte Bela aufmunternd zu. „Hm, es ist ja nicht so das er irgendetwas schlecht macht, aber manchmal glaube ich, er denkt das.“ „Sagst du ihm, dass es dir gefällt was er tut.“ „Ja, schon, aber immer muss ich die Initiative ergreifen. Das ist bei Jan so ungewöhnlich.“ „Warte es ab, wenn er einmal Gefallen daran gefunden hat, wird sich dass auch ändern. Jan ist ja sonst auch nicht so schüchtern. Er muss einfach erst Erfahrungen sammeln.“ „Sicher hast du recht.“ Bela sah auf die Uhr. „Er schläft bestimmt schon.“ „Geh trotzdem zu ihm. Dann sieht er das du dein Wort gehalten hast.“ Im Hotel angekommen schlich Bela zu Jans Zimmer und trat ein. Jan lag im Bett und schlief. Bela zog sich aus und legte sich neben Jan. Vorsichtig strich er im über die Haare. Dann gab er ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. Jan drehte sich herum und blickte ihn verschlafen an. „Da bist du ja“, murmelte er. „Sorry, dass es doch so spät geworden ist.“ „Macht ja nix.“ Jan kuschelte sich an Bela und war auch schon wieder eingeschlafen. »Wenigsten ist er nicht sauer«, dachte Bela und schloss die Augen. Nach ein paar Tagen hatten alle Beteiligten dass Gefühl, schon wieder ewig unterwegs zu sein. Jan und Bela hatten nicht viel Zeit füreinander, da abends immer irgendwer von der Crew bei Bela hing oder sie eine Overnightfahrt hatten und im Tourbus, wollte Jan dann nicht mit Bela in einer Koje liegen, da dass ja jemand mitkriegen könnte. Man hatte eben auf Tour wenig Zeit für sein Privatleben, dass hatten Bela und Jan ja vorher schon gewusst. Trotzdem fing es in den beiden an zu brodeln. Bela war ein wenig enttäuscht, dass Jan sich immer noch so sehr dagegen sträubte, dass jemand etwas von ihrer Beziehung mitbekam. Es wäre so viel einfacher, wenn wenigstens die engsten Vertrauten der Band Bescheid wüssten. Kein blödes Versteckspiel mehr, keine dummen Ausreden, warum er so früh am Morgen aus Jans Zimmer kam. Jan war sauer, dass Bela fast jeden Abend noch mit Leuten der Crew unterwegs war. Bela erklärte ihm zwar immer, dass er wirklich versuchen würde, sich loszueisen, aber so ganz glaubte er das nicht. Wahrscheinlich hatte er einfach keine Lust, mehr auf ihn. Keiner der beiden sprach mit dem andern über seine Gedanken und Gefühle. Beide hatten Angst, vor der Reaktion des anderen. Vor allem hatten beide Angst sich zu streiten. Das wäre auf Tour nicht so gut und natürlich würde jeder fragen, was denn los sei. Also schluckten beide ihren Ärger herunter und ließen sich nichts anmerken. Auf der Bühne war alles wie immer. Sie alberten herum, versuchten sich gegenseitig mit Schwachsinnigkeiten zu übertreffen und hatten Spaß. Nach einem gelungenen Auftritt, waren alle 3 in bester Stimmung. Jan war so locker und gelöst, dass er sich vornahm, es heute endlich zu wagen. Er wollte heute endlich mit Bela schlafen. Auch Bela war aufgedreht und fröhlich. Er nahm sich vor Jan heute zu überreden noch etwas mit wegzugehen und dann nachher mit ihm zu verschwinden. So schlüpfte er schnell in die Garderobe des Blonden. Dieser kam gerade aus der Dusche und hatte nur ein Handtuch um die Hüften. Bela ging auf Jan zu und küsste ihn stürmisch. „Du bist so heiß, weißt du das eigentlich?“, hauchte er dem Jüngeren ins Ohr. „Kommst du noch mit, wir wollen in der Hotelbar noch einen kleinen Drink nehmen und dann könnten wir zu dir gehen.“ „Schon wieder? Kannst du nicht einmal darauf verzichten und gleich mit ins Zimmer kommen?“ „Ach komm schon Jan, es war ein super Konzert, alle sind gut drauf. Lass uns doch ein wenig feiern. Du warst noch gar nicht mit auf dieser Tour.“ Bela zog eine kleine Schnute. „Ach und es fällt ja auch gar nicht auf, wenn wir dann beide verschwinden.“ „Ist es nicht vollkommend egal, ob es auffällt? Die sind eh alle so betrunken, dass das morgen keiner mehr weiß!“ „Ich will aber nicht!“ „Dann lässt dus eben bleiben“, Bela war eingeschnappt. „Bist du jetzt beleidigt oder was?“ „Ich dachte du tust mir den Gefallen und gehst mal mit.“ „Und ich dachte du tust mir den Gefallen und bleibst mal da!“ „Ach komm, so oft gehe ich auch nicht weg.“ „Nein gar nicht!“ erwiderte der Blonde gereizt. „Das ist mir jetzt zu blöd, ich gehe.“ Bela sah Jan böse an. „Dann geh doch!“ Jan funkelte wütend zurück. Bela verließ den Raum und knallte die Tür zu. »Na prima«, dachte Jan. Bela war enttäuscht, er versuchte ja wirklich viel Rücksicht auf Jan zu nehmen, aber langsam wurde ihm das zu bunt. Immer musste sich alles nach dem Blonden richten. Jan wollte nicht das jemand etwas von ihrer Beziehung erfuhr, Jan wollte nicht das Bela ein bisschen Spaß hatte, Jan wollte nicht mit ihm schlafen. Bela war sauer. Er fuhr zum Hotel und traf sich mit den anderen in der Bar. „Wollte Jan nicht mitkommen?“, fragte Rod. Bela zog die Augenbrauen zusammen und trank sein Bier in einem Zug leer. „Nein, der werte Herr hat keine Lust!“ „Habt ihr euch gestritten?“ „Hm.“, brummte Bela. „Willst du drüber reden?“ „Nein!“ Bela bestellte sich ein neues Bier und Rod musterte ihn stirnrunzelnd. Ein paar Stunden später war Bela ziemlich betrunken. Die meisten waren schon ins Bett gegangen, auch Rod, der ihn noch ermahnt hatte nicht so viel zu trinken. Aber Bela wollte seinen Kummer wenigstens für ein paar Stunden ertränken und jetzt ging es ihm richtig gut. Seine schlechte Laune war verflogen und den Streit mit Jan hatte er auch vergessen. So wankte er also zu Jans Hotelzimmer und trat ein. Jan lag in seinem Bett, die Decke war von seinem Körper gerutscht, da er sich einige Male unruhig hin und her geworfen hatte. Er trug nur Boxershorts und sah einfach zum Anbeißen aus. Da Bela ziemlich betrunken war, war seine Hemmschwelle heute recht niedrig. Er küsste den Blonden und streichelte seinen Oberkörper. Jan seufzte und schlug die Augen auf. Er sah auf die Uhr und blickte Bela sauer an. „Kommst du auch schon?“ „Sorry, die wollten mich nicht gehen lassen“, flüsterte der Schwarzhaarige. „Aber ich hab die ganze Zeit nur an dich gedacht.“ Jan zog skeptisch die Augenbraue hoch, der Ältere schien nicht mehr sauer auf ihn zu sein. Bela legte sich auf ihn und küsste ihn gierig. Jan war überrascht von diesem plötzlichen Angriff und bekam Angst. Bela küsste seine Brust und seine Hände schlüpften in Jans Shorts. „Bela!“ „Mhm?“ „Wie viel hast du getrunken?“ „Nur ein bisschen“, lallte dieser leicht Bela zog Jans Shorts aus und küsste seinen Bauch. „Jan, ich will dich.“ „Aber ich will das so nicht!“ Mit einem Ruck stieß er Bela von sich. „Ich will nicht mit dir schlafen wenn du völlig betrunken bist!“ „Ich bin nicht völlig betrunken.“ entgegnete Bela entrüstet. „Natürlich! Du bist sturzbetrunken!“ Jan war wütend. „Jetzt hab dich doch nicht so! Du solltest auch mal was trinken, dann würdest du endlich mal locker und wärst nicht so verkrampft und prüde.“ „Das reicht!“, kreischte Jan. „Raus aus meinem Bett.“ „Schon gut“, murmelte Bela. „Dann eben nicht.“ Stand auf und trollte sich. Er verschwand in seinem Zimmer, legte sich aufs Bett und war auf der Stelle eingeschlafen. Jan konnte nicht mehr schlafen. So hatte er sich das nicht vorgestellt. »Prüde«, dachte er. Das war also Belas Meinung von ihm. Gut, er war betrunken gewesen, aber sagen Betrunkene nicht immer die Wahrheit? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)