Mafiosi.. von teufelchen_netty (.. auch wenn ich keiner sein will) ================================================================================ Kapitel 2: Chapter Two ---------------------- POV WECHSEL: Nach fast einer Stunde des Badens erhebe ich mich aus der Wanne, trockne mich ordentlich ab. Ich creme mich ein und ekele mich leicht. Meine Haut mag ich nicht, da sie von Narben übersät ist. Ich ziehe frische Shorts, Socken und ein schwarzes Achselshirt an, mustere mich erneut im Spiegel. „Herein.“, rufe ich nachdem es geklopft hatte. „Bin daha...!“, ruft Ruki und ich lache. „Komm ruhig ins Bad.“ „Rei, ich... Wow... ich hab das mit Nao gehört.“ „Ihr geht’s ganz gut. Sie meldet sich bald.“, murre ich und beginne mir meine Haare zu fönen und später zu stylen. Ich kämme mir sie seitlich glatt, oben lege ich mir einen Iro, extra seitlich damit es verwegener aussieht, fixiere ihn bis er hält. Nachdem ich dies fertig habe sehe ich mich nach Ruki um. Dieser raucht auf dem Balkon. Meine schwarze Hose, welche auf dem Bett lag, ziehe ich an und das schwarze Hemd ebenfalls. Da es Sommer war, brauchte ich nicht zu viel anziehen. Da Ruki geschminkt ist, schminke auch ich mich, aber dezenter. Ich lege eh immer oder zumindest meistens Wert auf das Augen Make-up. Bevor ich aber mit diesem anfange, hole ich mir meine grünen Kontaktlinsen und setze sie ein. „Wen willst du den heute bezirzen?“ „Wieso?“, frage ich knurrend und sehe kurz zu ihm. „Na, wenn du Kontaktlinsen nimmst.“ „Und?“, frage ich und suche nach meinem Kajal. „Du nimmst sie nur, wenn du wen ins Bett bekommen willst.“ „Baka.“, murmele ich und ziehe mir eine dünne schwarze Linie, nachdem ich mir vorher graublauen Lidschatten aufgetragen hatte. „Hm, Rei, irgendwann will ich auch in dein Bett.“ „Bist doch schon oft dort gewesen.“ „Aber nicht für Sex.“, antwortet er und lacht kurz. „Wir zwei werden nie Sex haben.“ „Sicher?“ „Ja!“ Ich drehe mich zu ihm, gehe auf ihn zu und wuschele seine Haare. Er murrt auf und versucht sie zu richten. „Mo, Rei... Das war fies.“ „Nee, so sieht's noch besser aus. Los komm.“, meine ich, schnappe mir das Handy, Geld und Kippen. Da es bis zu diesem Festplatz nicht weit ist, laufen wir die ganze Sakurayazuallee entlang, unterhalten uns, rauchen. „Sag mir, wenn du deinen Mann gefunden hast.“ „Er ist nicht mein Mann. Er sieht nur verdammt sexy aus.“ „So, so.“ Wir laufen weiter, an den verschiedensten Ständen vorbei und an fast jedem Stand wo es etwas zu trinken gibt, halten wir an. Da Ruki auch dauernd etwas anschauen möchte, kennen wir bald jeden Stand. „Du, Rei, schießt du mir was?“ „Was?“, frage ich und sehe zu ihm runter und dann zu den Preisen. Ein Goldfisch, Teddys, Elefanten, Sakurasträuße und... „Du willst den Fächer?“ „Hai.“, grinst er breit und ich seufze. Ich zahle und nehme mir das Gewehr. Bloß gut, dass ich nie daneben schoss. Ich hatte ja genug Erfahrungen mit Gewehren und Knarren. Jemand rempelt mich an, entschuldigt sich und weiter geht’s. „Hübsche Frau.“, murmelt Ruki und ich sehe kurz zu ihm, runzele die Stirn. Es war kein Frauenparfüm, sondern Männerparfüm was von der „Frau“ rüberwehte. Ich schieße Ruki das Gewünschte und er strahlt wie ein Kind. Strahlend nimmt er den Fächer entgegen und ist glücklich. „Mo, Aoi, siehst du - er schießt ihm auch was, also bitte...“, höre ich jemanden sagen und schaue mich um. Die Frau die mich anrempelte? „Ich mach ja schon“, antwortet der andere und schießt ebenfalls einen kleinen Preis. Ein Herz mit Armen und Füßen. „Wah, süß!“ Ruki und ich laufen weiter und trinken wieder etwas. Ruki torkelt langsam, daher laufe ich langsam, damit er nicht fällt. Alles in allem haben wir beide ziemlich viel getrunken und viel Spaß. Wir saufen, rauchen, flirten, küssen ab und an wen und lachen viel. „Gehen wir zum Feuerwerk, Aki?“, fragt er und ich stimme zu. So suchen wir uns erst einen ruhigen Platz, wegen unserem wackligen Standvermögen und sehen ein, dass wir nicht viel sehen werden. Ich sehe mich weiterhin um und erschnuppere wieder dasselbe Parfüm. Kurz vor uns stehen die Beiden von vorhin und ich schlucke. Vor mir steht das wohl schönste Geschöpf, was ich bisher gesehen habe. Eine schlanke, fast zierliche Person mit brünetten oder blonden Haaren streicht sich gerade eine Strähne hinter das Ohr und lächelt, kurz als er in unsere Richtung sieht. Ein wunderschönes Gesicht mit großen Augen und vollen Lippen. Wunder... „Reita? REI!“ „Nani?“, frage ich perplex und blinzele. Scheiß Alkohol. „Da ist er.“ „Wo?“ „Na, der Schwarzhaarige.“, meint er und sieht gerade aus und ich folge dem Blick. Hu? „Mit der Frau?“ „Hm.“, brummt er. Ich mustere den Schwarzhaarigen und muss zugeben, dass dieser einfach perfekt aussieht. Er trägt einen einfachen schwarzen Yukata mit einer Blume drauf und seine Haare wehen ihm leicht ins Gesicht. Sein Lippenpiercing blitzt auf. „Guter Geschmack.“ „Was nützt mir das, wenn er verheiratet ist?“ „Hm.“ Ich zerre Ruki unbewusst ein Stück weiter mit vor, so dass wir nun näher bei den anderen Beiden stehen. Und wieder dieses Parfum. „Was soll das, Reita?“ „Hör zu!“, murre ich und er tut es. „Du, Aoi? Meinst du meiner Mutter gefällt das kleine Herz?“ „Klar, warum nicht?“ „Weiß nicht. Also wirklich?“ „Ja.“, raunt er und umfasst die Hüfte der hellhaarigen Person. Ruki sieht wütend drein und ich fasse ihn kurz an der Schulter, nicke verneinend und er entspannt sich. Der Kleine wollte den Schwarzhaarigen also wirklich. Da immer mehr Leute kamen und drängelten stolperte ich vor und rempelte meinen Vordermann an. Der Brünette lässt vor Schreck das Herz fallen, quietscht auf. Ich bücke mich, fasse nach dem Herz, fühle dann eine kalte Hand auf meiner und sehe auf - in zwei wunderschöne, dunkle Augen. „Ano...“, haucht er, sieht mich an und mir bleibt der Mund offen stehen. Noch nie habe ich solch ein wunderbar schönes Gesicht gesehen. Ich kann gar nicht anders als zu starren. Und dann auch noch auf seine Lippen. Mir scheint als würden Minuten vergehen und als die erste Rakete hochgeht, schreckt er auf. Sanft lächele ich und gebe das Herz frei. Ich richte mich auf, wanke kurz, halte meine Hand hin. Dankbar wird sie angenommen und ich helfe auf. „Arigatou. Ich bin so ein Schussel.“ „Kein Ding, passiert.“ „Hai schon, aber mir dauernd. Also, ähm..“ Sie verbeugt sich und ich nehme erneut das Parfum wahr. „Danke nochmals.“ „Uruha, alles klar?“ „Hai, Aoi, alles okay.“ „Uruha...“, hauche ich und spüre ein Augenpaar auf mir. Kami. „Das ist mein Name. Tschuldige, unhöflich von mir, mich nicht vorzustellen.“ „Iie, ist doch okay.“ „Reita...“ „Gleich, Ruki.“ „Mein Name ist Takashima Kouyou, kurz Uruha.“ „Freut mich, kurz Uruha. Mein Name ist Suzuki Akira, kurz Reita.“ Ein Lächeln von ihm und ich bin hin- und hergerissen. „Bist du ein Mann?“, fragt Ruki und mustert Uruha. „Ähmm, ja...“, antwortet er, streicht sich eine Strähne mit den langen Fingern weg. „Das hört man doch“, meldet sich der Schwarzhaarige nun auch wieder zu Wort. „Ja, entschuldige meinen Cousin.“ „Hey!“, empört sich Ruki gleich und schmollt. „Aoi-chan das Feuerwerk ist sehr schön.“ „Hai, wie du.“ Sie drehen sich um und ich seufze. Wie kann die Welt nur so etwas vor mir verbergen? „Du hättest deinen Namen nicht sagen sollen.“ „Warum?“ „Dieser Aoi weiß nun wer du bist und er wird dem anderen morgen sicher verklickern, was hinter dem Namen steckt.“ „Tz“, zische ich und stecke mir eine Kippe an. Ruki lehnt sich an mich und wir beobachten das Feuerwerk, wobei ich meist Uruha und dessen Po anstarrte. Was für ein Mann. Ich musste ihn haben. Uruha lehnt sich an Aoi und dieser küsst den Nacken des brünetten Schmetterlings, woraufhin ich mich versteife. „Scht, Rei...“, murmelt Ruki und ich sehe zu ihm runter. „Du stehst auf ihn?“ „Nein.“ „Also ja.“, gibt er von sich und sieht wieder weg. Baka. Letztendlich konzentriere auch ich mich wieder auf das Feuerwerk und Punkt 24 Uhr ertönen die Glocken. „Lass uns gehen. Ich will was saufen.“ „Spielverderber.“ Obwohl Ruki brummt, folgt er mir und wir trinken noch einige Biere und Schnäpse. Wir beide haben ganz schön zu tun, nach Hause zu kommen. In meinem Zimmer angekommen, lalle ich Rukis Namen und er wirft mich einfach auf mein Bett, zieht mich aus, bis auf die Shorts. „Ruhig Rei... Du weckst ja alle.“ Ich ziehe ihn an mich, musterte ihn so gut es geht. „Reita, lass.“ „Das wolltest du doch.“ „Schon, aber nicht so. Also schlaf.“ „Nur mit dir. Bleib!“ „Okay, okay.“ Ruki zieht sich ebenfalls aus und krabbelt zu mir unter die Decke. Ich kuschele mich an und er streichelt durch meine Haare. . „Ich helfe dir den Schwarzhaarigen zu bekommen.“ „Damit du Uruha bekommst?“ „Hm." Ich grinse überbreit und er lacht. Kami, betrunken benehme ich mich echt komisch. „Okay.“ Gut, wenn Ruki damit einverstanden ist würde ich mich an die Arbeit machen. Ich schloss seufzend die Augen und spüre den Kleinen sich mehr ankuscheln. Am Morgen wache ich an Ruki gekuschelt auf und gähne. Leise und sehr vorsichtig löse ich mich von ihm und stehe vom Bett auf. Ich schnappe mir Kippen und gehe auf den Balkon. Mein Kopf dröhnt nur wenig. Während des Rauchens überlege ich mir, wie ich am besten mit der Sache Aoi beginne. Aber umsonst bin ich kein Suzuki. Auch wenn es nicht leicht wird, Aoi ausfindig zu machen, ich werde es schaffen und dann würde auch noch ich den blonden Schönen wiedersehen. „Morgen, Rei-chan.“, gähnt Ruki und lehnt sich an mich. „Dir ist nicht schlecht?“ „Nein.“ „Boar und das bei der Unmenge von Alk.“ „Tja.“ Ich grinse und gebe ihm eine Zigarette. Er steckt sie sich an und zieht genüsslich an ihr. „Ich bring dich dann zur Uni.“ „Wieso?“ „Weil ich danach in der Stadt Dinge zu erledigen habe.“ „Du meintest es ernst?“ „Du nicht?“ „Ich...“ „Na also. ich dachte, du willst ihn.“ „Schon...“ „Aber?“ „Tu ihm nichts.“ „Sonst hast du ja nichts mehr von ihm. Schon klar.“ Er boxt mir in die Seite und ich lache. Wir machen uns beide fertig, frühstücken kurz und fahren dann los. Da Ruki meine Maschine nicht mag, nehmen wir das Auto. Bis zu seiner Uni brauchen wir fast 2 Stunden, da es einen Unfall gab. Er wurde ganz hibbelig, da er heute einen Abgabetermin hatte und ich versuchte mich so gut es ging durch den Verkehr zu lotsen. Als wir ankamen, gab er mir einen kleinen Wangenkuss, stieg aus und rannte aus das Unigelände. Lächelnd sah ich dem Kindskopf nach und fuhr weiter. Den ganzen restlichen Tag verbrachte ich damit, Aoi zu finden, doch niemand konnte mir einen Auskunft geben. Zu Hause angekommen ging ich gleich zum Essen. Da ich wohl zu oft seufzte sah mein Großvater mich an. „Verliebt?“ „Schwachsinn.“, zische ich und trinke von meinem Bier. „Noch wen geschwängert?“ „Halt die Klappe. Wenn das Kleine stirbt, dann zeug doch selber noch ein Balg“, keife ich und stehe auf. Ich nehme mein Bier und das Essen, laufe damit nach oben. So ein Wichser. Oben angekommen, schnappe ich mir mein Festnetztelefon, tätige einige Anrufe, esse und trinke nebenbei. Aber auch die Telefonate helfen nicht weiter. Über Aois Identität kann mir keiner etwas sagen. Die Wochen vergingen und die Zeit verstrich. Nao habe ich im Krankenhaus scheingeheiratet und wir sind immer noch in Sorge um das Kind. Es entwickelt sich seit dem Unfall nicht mehr richtig. Auch wegen Aoi lief es nicht gut. Erst als Tora, ein weiterer Cousin, erzählte, dass sein Lover, Saga, ihn eventuell gefunden hätte, sah der Tag besser aus. Tora hatte von dem Typ, den sie meinen, heimlich Fotos geschossen und brachte diese lang vorbei. „Man, Tora, meine Rettung.“ „Kein Ding.“ „Doch, denn das bringt mich weiter.“ „Saga meinte er wäre öfter um die Mittagszeit im Restaurant.“ Saga, Toras Lover arbeitete in unserem Familienrestaurant, welches Tora einmal erben würde. Wirklich?“ „Hai.“ „Tja dann Tora werden wir wohl morgen essen gehen.“ „Hm...“ „Hm?“ „So sehe ich Saga wenigstens mal.“ „Streit?“ „Hm.“ „Stress?“ „Hai, mit Shou oder wegen Shou. Er steht auf mich und Saga ist so ein eifersüchtiger Bastard.“ „Das zeigt seine Liebe zu dir.“ „Hm...“ Er geht auf den Balkon, zündet sich ne Kippe an.. „Ich war mit Shou im Bett.“ „Nani?“ Fast schon verwirrt sehe ich ihn an. „Er hat mich verführt und das im wahrsten Sinne des Wortes.“ „Okay.“, meine ich und lache. Tora und verführt, dass ich das noch einmal erleben darf. „Hat er euch erwischt?“ „Hai und am Ende hatte ich einen sehr heißen Dreier. Dennoch ist Saga der Auffassung, dass ich ihn betrogen habe, aber er mich nicht.“ „Ähm, ja. Ihr habt euch Beide betrogen also kein Ding.“ „Schon, aber sag das mal Saga. Er und seine Eifersucht.“ „Liebst du Shou?“ „Nein, aber er ist mir auch nicht egal.“ „Verstehe.“ „Also bis morgen“, meint er noch und verschwindet. Hat eigentlich irgend jemand aus meiner Familie eine intakte Beziehung? Ich glaube nicht, wie ich das so höre und mitbekomme. Ich schnappe mir den Umschlag von Tora, öffne ihn. Einige schwarzweiß Fotos fallen heraus und ich hebe sie auf. Ich verstreue alle Fotos auf dem Bett und lache kalt für mich. Tatsache, es ist Aoi. Der Schwarzhaarige beim essen, trinken, Zeitung lesen, rauchen, telefonieren. Aber er war nie mit Uruha unterwegs. Wo war der Schöne? In all den Wochen war er mir nicht aus dem Kopf gegangen. Ich muss oft an ihn denken. Ich lege die Fotos weg und schreibe Ruki, dass ich Aoi gefunden habe. Hiernach lege ich mich schlafen. Kai weckte mich gegen 10 Uhr morgens und er stellte die Dusche an. Ich gehe wie jeden Morgen erst eine rauchen, suche mir dann Klamotten raus und gehe duschen. Hiernach mache ich mich fertig und poliere meine Waffen und das Messer. Punkt 11.30 Uhr stehe ich am Haupteingang und Tora ebenfalls. Er lehnt rauchend an seinem Wagen und wartet. „Morgen, Tora.“ „Morgen.", grüßt er zurück und schnippt seine Kippe weg. „Alles fit im Schritt?“ „Bei mir schon, aber bei dir bin ich mir da nicht so sicher. Saga hatte gestern Heißhunger“, antwortet er und lacht. Er steigt ein und ich tue es ihm gleich. Sobald ich sitze geht es los. „Ich hab Saga gesagt, dass wir kommen. Er freut sich dich einmal wieder zu sehen.“ „Na, das ist doch gut.“ Eine knappe Stunde später parkt er das Auto und wir steigen aus. Auf dem Weg zum Restaurant kaufe ich mir noch ein paar Stangen Zigaretten. Kaum hatten wir das Restaurant betreten erklang schon Sagas Stimme, die uns grüßte. Wir grüßen zurück und er strahlt. „Den guten Tisch hab ich für euch reserviert.“ „Danke.“, gebe ich von mir und gehe zu diesem. Tora folgt mir und wir setzen uns. Das gute an diesem Tisch ist, dass ich jeden beobachten kann, aber mich fast niemand. Saga kommt mit der Karte hinterher und grinst. „Hi Schatz.“, haucht er und küsst Tora. „Ich nehm das dicke Omelette.“, sage ich um die Beiden zu trennen. „Gomen.“, haucht er und notiert es. „Ich nehm die Nudeln des Tages.“ Saga nickt und verschwindet. Kurz darauf bringt er uns zwei Bier und ein kleines Schmankerll. „Essen kommt in circa 20 Minuten.“ „Danke.“, erwidern wir beide. „Ist der Typ da?“ „Iie.“ „Willst du jetzt jeden Tag hier her?“ „Wenn es denn sein muss.“ „Kami, Rei, was geht in deinem Kopf vor?“ „Nicht viel“, witzele ich und wir lachen. „Was macht die Uni?“ „Oh, meine Doktorarbeit geht gut voran. Ich bin fast fertig.“ „Also keine Probleme?“ „Ich bin nicht Ruki.“ „Lass ihn das mal nicht hören.“ Er lacht kurz und wir stoßen an. „Aber los, erzähl mir von eurer Nacht.“ „Willst du hören, wie er mich genommen hat oder er mich geritten hat?“, fragt er und grient breit. „Beides.“ „Vergiss es.“ „Hey, früher haben wir uns das immer gesagt.“ „Früher hatten wir auch mal Sex, Reita.“ „Stimmt, aber dennoch...“ „Früher waren wir außerdem auch noch jung.“ „Was sind wir dann jetzt?“ „Jung, aber älter.“ Saga bringt uns unser Essen, wir danken und beginnen langsam zu essen. „Was machst du mit Shou?“ „Ihn mit Pon verkuppeln.“ „Dein Ernst?“ „Hai, sonst hab ich bald nen Vierer.“ Als ob das sein erster wäre. „Nein, mal ehrlich. Pon steht auf Shou, also warum nicht probieren, sie zu verkuppeln.“ „Hab ich eigentlich nur schwule Cousins?“ „Nein, denn Pon und Ruki sind Bi.“ „Juhu.“ Während des weiteren Essens redeten wir über verschiedene Dinge, doch Aoi erschien nicht im Laden. Da ich Nachmittags einen Auftrag meines Vaters zu erledigen hatte, fuhren wir zurück zum Haus. Ich steige bei Tora aus und laufe gleich zu meiner Garage und hole die Suzuki hinaus, um aufzusteigen und loszufahren. Geld eintreiben sind mir noch die liebsten Jobs meines Vaters. Denn davon bekomme ich nachts keine Albträume. Das eingetrieben Geld schaffe ich zur Bank und hiernach fahre ich zur Uni, hole Ruki ab. Dieser ist zwar nicht begeistert, fährt aber mit mir. Kaum abgestiegen sieht er mich abwartend an. „War Aoi da?“ „Nein.“ „Nicht?“ „Nein.“ „Blöd.“ „Hai.“ „Jungs, geht gleich ins Esszimmer. Hiroto und Tora sind auch schon da“, bekommen wir von Kai gesagt, als wir das Haus betreten. „Haben wir einen Geburtstag vergessen?“, fragt mich Ruki und ich zucke die Schultern. Ich wusste es selbst nicht und so gingen wir langsam in Richtung des Esszimmers und in dieses herein. „Ah da ja nun endlich alle da sind, können wir ja beginnen.“, meint mein Vater und wir tun uns jeder Essen auf. Irgendwie stinkt mir die Situation. „Von was wollt ihr ablenken oder was wollt ihr rauszögern?“, frage ich ihn und sehe ihn abwartend an. „Es ist gestorben.“, meint er leise und sieht mich direkt an. „Es?“, fragen Pon, Ruki und Tora. Ich balle meine Hände zu Fäusten und schlucke. „Naos Arzt hat vorhin angerufen.“ Rukis Hand umfasst meine, streichelt sanft darüber. Ich sehe zu ihm und lächele sanft und dankbar. „Wer?“ „Shiroyama Yuu.“ Dieser Name sagt mir rein gar nichts. „Auch Aoi gerufen.“, erzählt Vater noch. Fassungslos sehe ich ihn an und dann zu Ruki. Der Kleine ist steif und schluckt. „Nee, oder? Nicht mein Aoi, oder?“, fragte er leise und sieht zu meinem Vater. Ich nehme Ruki in den Arm und drücke ihn an mich. „Das kann nicht sein.“ „Woher kennt ihr ihn...?“, fragt Großvater doch keiner antwortet. „Nicht er, nicht mein Aoi.“, schluchzt Ru weiter und ich sehe zu ihm runter. „Scht...“ „Akira!“ „Ruki liebt Aoi. Wir haben ihn auf dem Fest gesehen und er ihn vorher schon.“ „Tötet ihn!“ „Niemals!“, schreit der Kleine und sieht fassungslos nach vorne. „Ich hab andere Pläne mit ihm, Vater. Und Tora und Pon geht das Ganze nichts an. Also zieh sie da nicht mit rein.“ „Akira, Junge. Du hast gehört was ich gesagt habe?“, erklingt Vaters drohende Stimme. „Und DU hast gehört, was ich gesagt habe. Ich nehme ihn mir vor, aber anders. Dieser Bastard wird büßen!“, fauche ich, löse mich von Ruki um aus den Zimmer laufen zu können. Ich hole erneut meine Maschine aus der Garage. Egal ob die Ampel rot oder grün zeigt, ich fahre einfach. Ich muss zu ihr. Nach fast anderthalb Stunden stehe ich vor Naos Zimmer und klopfe zaghaft an. Mein Atem und mein Herzschlag müssen sich erst einmal wieder erholen. Ich öffne die Tür vorsichtig, spähe ins Zimmer. „Akira?“, flüstert sie und ich trete ganz ins Zimmer, schließe die Türe. Ich gehe zum Bett, sehe sie sanft an, streichele ihre Wange. Sanft hält sie meine Hand mit der Ihren fest und sieht zu mir. „Akira, es tut mir so leid.“ „Sch... red nicht so viel.“ Ich sehe mich um und schlucke. „Sie haben ihn geholt und konnten ihn nicht mehr retten. Ich wurde entlassen und dann kamen die Wehen... Sie sagten bei dem Schuss damals.. Es lag daran.. Daher... sie haben ihn verloren...“ „Ihn?“ „Ja, unseren Sohn. Deinen Sohn, Rei...“ „Wow...“ Vorsichtig lehnt sie sich zu mir, zieht mich an sich. „Irgendwann schenke ich dir einen Jungen.“ „Scht...“ „Ich bin froh, dass du da bist, Aki.“ „Ich bleib auch.“ „Danke.“, murmelt sie und lehnt sich zurück. „Laut Amt sind wir verheiratet, Akira, aber..“ „Ich hab dich in meiner Familie willkommen geheißen damals.“ „Und du willst mich da jetzt noch?“ „Wir können uns auch scheiden lassen?“ „Nein.“ „Ich weiß, dass du eine richtige Hochzeit wolltest, aber wir lieben uns nicht.“ „Hai.“ „Ich bin dir dennoch dankbar, dass du den Standesbeamten mit angeflunkert hast.“ „Das war selbstverständlich. Überlege wie lang ich dich schon kenne.“ „Nao... auch wenn wir uns nicht mehr so gut verstehen wie einst, das Versprechen als Ehemann halte ich und wenn du es willst und ich es kann, dann schlafe ich auch noch einmal mit dir.“ „Danke, dass du so bist.“ Ich lächele matt und frage mich was für einen Unfug ich da redete. Ich erhebe mich vom Bett und setze mich in den Besuchersessel. „Schlaf, Nao...“ „Hai.“ Sie schließt ihre Augen und ihr sehe sie eine Weile an. Sie wirkt so friedlich und in ihrem Inneren ist sie bestimmt sehr aufgewühlt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)