Dolphings make me cry von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1 Hallo, ich bin Mey. Ich bin inzwischen 60 Jahre alt, bin seit mehr als 30 Jahren verheiratet und habe 3 Kinder und 8 Enkelkinder. Ich hatte 2 Brüder von denen vor kurzem der größere an Herzversagen gestorben ist. Meine Mutter starb mit meinem 35 Lebensjahr und mein Vater 5 Jahre später. Mein Leben war sehr, sehr abwechslungsreich, mit vielen Höhen und Tiefen und nun will ich euch meine Geschichte erzählen: Als mein Leben so richtig begann, war ich 19 Jahre alt. Ich hatte die Schule nach der 11. Klasse verlassen. Ich sah einfach keinen Sinn darin, ein Abitur zu machen. Ich wollte so und so nicht studieren. Also ging ich bei einem Fotographen in die Lehre. Ich liebte das Fotografieren, aber ich nahm auch gerne einfach nur einen Stift in die Hand und hielt besondere Augenblicke damit fest. Meist, wenn es mir besonders schlecht oder gut ging, nahm ich meine Gitarre und erfand einen Song, der perfekt meine Gefühle wieder spiegelte. Immer wenn mich besondere Gefühle überrannten und ich anfing auf der Gitarre zu spielen, kam der text fast wie von selbst aus meinem Mund. Meine Songtexte schrieb ich nie auf, und die Gitarrenakkorde auch nie. Warum auch? Wofür? Berühmt würde ich sowieso nie werden. Ich schloss meine Ausbildung in der Fotografie mit meinem 21. Lebensjahr ab. Nun stand ich auf eigenen Füßen. Nur dies war schwerer als gedacht. Einen Job als Fotograf zu bekommen war unwahrscheinlicher, als dass ich im Lotto eine halbe Millionen gewinnen würde. Alle Fotografenjobs waren vergeben und ich stand leer da. Ich wohnte zum Glück bei meiner besten Freundin Nicole. Sie stand hinter mir und motivierte mich immer, wenn ich mal wieder keinen Erfolg bei meiner Jobsuche hatte, weiter zu machen. Sie war Visagistin und verdiente zwar nicht so viel, als dass sie nach 10 Jahren hätte aufhören können zu Arbeiten, aber schon so viel, dass sie mir die Mietkosten abnahm, so lange ich kein Geld einnahm. Unterstützung von meinen Eltern bekam ich nicht so viel. Sie meinten ich solle selbstständiger sein. Pro Monat bekam ich 80€ und konnte mich damit gerade so über Wasser halten. Wenigstens hatte ich so keine Probleme mit meiner Figur, denn ich achtete sehr darauf nur so viel zu Essen, wie mein Körper auch wirklich brauchte. In dieser Zeit war eine Band das, an das ich mich schon fast krampfhaft klammerte und versuchte mich durch diese von meiner Situation ab zu lenken. Diese Band hieß ‚Zoo Army’. Der Sänger, Gil Ofarim, hatte einfach eine Ausstrahlung und eine Stimme die einen umhaute. Nun 2 Tage vor dem tag, der mein Leben verändern sollte, kaufte ich eine Karte für das Konzert von Zoo Army. 2 Tage später stand ich mit Nicole am Eingang zu der recht großen Halle, wo der Auftritt von Zoo Army stattfinden sollte. „OMG bin ich aufgeregt!“, murmelte ich hibbelig vor mich hin und trat von einem Fuß auf den Anderen. Ich konnte einfach nicht still stehen und dies ging Nicole so langsam auf den Geist. „Jetzt bleib doch mal endlich stehen!“, fuhr sie mich genervt an. „Jaja…!“, sagt ich nur etwas beleidigt und blieb stehen. Nach 10 Sekunden aber fing ich wieder damit an. Nicole gab es auf. Es würde sowieso nichts bringen! „Noch 5 Minuten und es wäre einlass!“, freute ich mich. Wir standen als fast die Ersten in der Schlange und hatten so die Chance, in der ersten Reihe stehen zu können. Endlich war einlass und wie erwartet standen Nicole und ich nun in der ersten Reihe. Plötzlich musste ich dringend aufs Klo. Da steht man in der ersten Reihe und gleich wird einem dies wieder versaut. „Du Nicole ich muss aufs Klo!“ „Och nein! Hättest du das nicht früher erledigen können?“ „Nein, da musste ich noch nicht aufs Klo!“, seufzte ich. „Ich geh aufs Klo und versuche mich dann wieder nach vorne zu Kämpfen!“, meinte ich. „Ja mach mal!“, meinte Nicole noch und ich verschwand in der Menschenmasse. Mit vielem „Entschuldigung“ und „Könnte ich mal bitte hier durch?“ schaffte ich es, mich nach Hinten durch zu kämpfen. Verdammt, wo war denn nun die Toilette? Ich ging durch eine Tür und fand schließlich eine Toilette. ‚Super!’, dachte ich mir und kam wenige Minuten später wieder aus der Toilettentür heraus. Jetzt musste ich nur noch wieder zurück in die erste Reihe. Plötzlich wurde ich an der Schulter angefasst, sodass ich stehen bleiben musste. „Wen haben wir den hier? Was macht so ein kleines Mädchen in Backstage Bereich?“, fragte eine mir fremde, tiefe, männliche Stimme. Ich drehte mich langsam um und stand einem Kollos von 2 Metern Höhe und mindestens 1,50 Metern Breite gegenüber. Ich musste meinen Kopf mit meinen 1,65 Metern ziemlich in den Nacken legen um dem Mann in das Gesicht schauen zu können. „Ist das wirklich der Backstage Bereich? Ich wollte eigentlich nur aufs Klo!“, meinte ich und sah den Riesen mit festem Blick an. „Jaja, das sagen alle… kann ich mal deine Eintrittskarte sehen?“, meinte dieser nun. Ich kramte in meinen Taschen, aber nirgendwo war meine Karte auf zu finden. ‚Verdammt die hatte ich ja Nicole zur Aufbewahrung gegeben!’, verfluchte ich mich selbst. „Öööm… die hat meine Freundin!“, meinte ich mit einem unsicheren Grinsen im Gesicht. „Ja klar! Und ich bin ein Zwerg!“, sagte dieser nur noch, wobei ich mir das Lachen ziemlich verkneifen musste. Der Riese schnappte mich nun einfach und warf mich über seine Schulter. Dabei flog mein Skizzen und Fotobuch aus meiner Tasche. „Verdammt! Stop! Mein Buch!“, rief ich, aber der Riese (wie ich ihn nun getauft hatte) lief einfach weiter. --- Gil Ofarim, der Sänger von Zoo Army stand währenddessen auf dem Dach des Gebäudes und sich die Wolken an. Er zog sich immer vor seinen Auftritten zurück. Jedes Mal brauchte er Ruhe um in sich zu kehren und sich auf das Kommende vor zu bereiten. Nach einiger Zeit kam Tal, Gils Bruder auf das Dach um Gil etwas Gesellschaft zu leisten. Die beiden verstanden sich sehr gut, was nicht immer für Brüder normal war. „Roland und Dominik können mal wieder nicht still bleiben und lassen ihre Aufregung an mir aus!“, seufzte Tal und lies sich neben Gil nieder. „So sind die zwei eben.“, grinste Gil, ohne seine Augen vom Himmel zu lösen. Dann jedoch klingelte sein Handy. „Mensch immer in so schönen Momenten!“, seufzte er und nahm ab: „Gil Ofarim! Ja?“ „Hallo Gil hier ist Giovanni!“ „Hallo, was ist los?“ „Wusstest du das Kochen eine super gute Sache ist!?“ „Nein, jetzt weis ich’s… warum?“ „Nun ja ich habe eine neue Leidenschaft entdeckt!“ „Lass mich raten… Kochen?“ „Genau! Du bist gut! Es ist nur so… die Ausbildung zum Koch kostet mich sehr viel Zeit und ja… ich kann nicht mehr euer Fotograph sein!“ „WAS? Ich dachte du hättest im Sticken deine Leidenschaft gefunden!“ „Hab ich ja auch… doch Kochen ist NOCH toller!“ „Warum gerade jetzt? Wo soll ich denn bitte so schnell einen neuen Fotographen her bekommen? Morgen haben wir ein Fotoshooting geplant und das weist du und dann kommt du kurz davor wieder mit nem neuen bescheuerten Hobby an!“ „Ja… aber es geht einfach nicht anders! Ich bin jetzt schon in Mailand in der Kochschule!“ „WIE BITTE? Kannst du uns so etwas nicht mal früher sagen, verdammt noch mal?“, schrie Gil schon fast, und dies war selten. Er legte einfach auf, ohne sich weiteres von Giovanni anhören zu müssen. „Lass mich raten… wir brauchen schon wieder nen neuen Fotographen!?“, fragte Tal. „Du hast es erfasst! Warum immer wir? Sind wir denn so schlimm? Kann es denn keiner länger als nen Monat mit uns aushalten?“, meinte Gil mit dramatischem Ton. Gil und Tal wandten sich zur Tür und gingen gemeinsam nach unten. „Verdammt ich vermute wir müssen das Fotoshooting wieder mal verschieben!“, meinte Gil deprimiert. Da hörte er ein Fluchen und Schreien vom Ausgang. Was da wohl wieder los war. Gil musste einfach nachsehen. Er sah gerade noch, wie Jack mit einer zappelnden Person auf der Schulter zum Ausgang trottete. Diese Fans werden aber auch immer aufdringlicher!’, dachte sich Gil. „Mein Buch… verdammt, das ist mehr sau viel Wert! Da hinten! Ich will doch nur mein Buch, dann gehe ich freiwillig!“, hörte Gil, die Person, die er als Mädchen identifizieren konnte, schreien. „Nix da. Auf einmal ist das nur ein Vorwand um mir zu entwischen! Es ist dein Pech, wenn du dich in den Backstage Bereich schleichst und dann etwas verlierst!“, meinte Jack und stellte das Mädchen nun einfach vor der Tür ab, welche er dann schloss. Gil lief auf Jack zu und sah dann tatsächlich ein echt schön eingebundenes Buch. Es war braun und hatte auf der Vorderseite mit Gold eine Partitur abgebildet. Gil hob das Buch hoch und schlug es auf. Er fand lauter Zeichnungen und auch Fotos in dem Buch. Auch fand er Zeichnungen von sich und der Band. Das waren alles echt schöne Bilder, ob nun Fotografiert oder gezeichnet. Es hatte einfach was. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Er sah nach, ob in dem Buch ein Name geschrieben war. Ja, sogar mit Adresse. ‚Super!’, dachte er sich und verschwand nun in der Umkleide um sich für den Auftritt fertig zu machen. --- Ich saß vor der Halle. Das Konzert hatte bestimmt schon längst angefangen! Nun war Nicole, die einfach so mitgekommen war, obwohl sie diese Art von Musik nicht so begeisterte, in der Halle und konnte das ganze Konzert mitbekommen, und ich saß davor und war den Tränen nahe. Ich ärgerte mich, dass ich die Eintrittskarte nicht bei mir behalten hatte und dass ich meinen kostbarsten Schatz, mein Buch, mitgenommen hatte und dieses dann verloren hatte. Auch ärgerte ich mich darüber, dass ich das Konzert verpasst hatte. Ich hatte echt dafür gespart, für diesen Tag, für die Eintrittskarte, für das Konzert und nun war dies alles umsonst. Genauso gut hätte ich mir für das Geld öfter mal auch einen Nachtisch gönnen können oder mal ins Kino gehen können, aber das Geld war nun sinnlos ausgegeben und würde auch nicht mehr zurückkommen. „VERDAMMT! Verdammt, verdammt, verdammt!“, fluchte ich vor mich hin. Das Leben war gerade mal so was von für mich gelaufen! Gerade war mir alles scheiß egal und am, liebsten würde ich mich grad von ner Brücke in eiskaltes Wasser stürzen. Nur Leider gäbe es da immer noch ein paar Leute, die dann traurig wären und ich wollte einfach keine Leute, die mir am herzen lagen, traurig machen, auch wenn es mir so nur noch schlechter ging, da ich immer erst auf das Befinden der Anderen achtete! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)