Agony von abgemeldet ((Reita x Ruki)) ================================================================================ Kapitel 11: Questions about questions ------------------------------------- Time: 20:15 Uhr Mood: good I think~ Background music: the GazettE- Guren Single, Subway to Sally Ich bin wirklich getresst, daher habe ich mir sehr viel Mühe gegeben, es diese Woche noch fertig zu stellen, da ich für diesen Monat vollkommen ausgebucht bin. Nundenn, hier das versprochene Uruha and Aoi Kapitel! ~ Noch immer stand die blonde Schönheit da. Stand einfach nur da und starrte ins Leere. Ruki hatte ihn also tatsächlich verlassen, einfach so. Die Tränen, die ihm unaufhaltsam über die weißen Wangen glitten tropften zu Boden, wie um diesem seinen Schmerz mitzuteilen. Er war so groß, dass er fast glaubte, er würde ihm das kleine, dumme Herz in der Brust zerquetschen. Wie hatte er sich nur anmaßen können, dass er ihn Reita vorziehen würde? Nichts als ein Wunsch, der trostlos durch die Luft glitt und es nicht vermochte, festen Boden zu fassen. Es war von Anfang an klar gewesen und dennoch konnte der Gitarrist diese Tatsache nicht verarbeiten, dass er dem kleinen Vocal so völlig gleichgültig war. Völlig gleichgültig? Nein, das stimmte nicht. Sonst hätte Ruki niemals zugelassen, von ihm, Uruha, geküsst zu werden. Oh wie sehr es doch schmerzte… Mit klopfendem Herzen rappelte ich mich auf. Reita… Meine Knie zitterten und hätten mir beinahe erneut den Dienst versagt, wenn ich mich nicht abgestützt hätte. ”Wie konntest du nur?!” Ein kalt gesagter Vorwurf, die Ohrfeige, die dem folgte, nahm ich wahr und doch wieder nicht. “Du hast Uruha einfach fallen gelassen!” Sichtlich irritiert hebe ich den Kopf, sehe auf diese Weise in die dunklen Augen des schwarzhaarigen Gitarristen. Sie glühten vor Hass. Es stimmte- ich hatte einen schrecklichen Fehler gemacht. Ich wollte etwas sagen, doch mein Mund blieb stumm, brachte lediglich meine Lippen dazu, sich tonlos zu bewegen. Ein weiterer, glühender Schmerz fuhr durch mein Gesicht. Ja… ich verstehe seine Wut zu gut. Dabei habe ich das alles nicht gewollt. Es klang wie eine schlechte Entschuldigung, die das Geschehene nicht einmal im entferntesten zu erklären vermochte. “Es tut mir Leid…”, flüsterte ich nur und senkte den Blick zu Boden. “Ich hab´ das doch alles nicht gewollt… meine Liebe zu ihm… der Kuss… es ging alles so schnell… ich glaubte, ihn zu lieben.” So viele Worte, die ausgesprochen werden wollten. Sie schlugen förmlich auf mich ein, drangen eifrig über meine Zunge. Ich bezweifelte, dass mein Gegenüber dem überhaupt etwas entnehmen konnte. Vermutlich tat er das nicht. Wie sollte er auch? Ja… ich hatte wirklich geglaubt, Uruha geliebt zu haben. Eine süße, sinnestäuschende Regung, hervorgerufen durch dein abweisendes Verhalten. Nun habe ich begriffen. In Wirklichkeit war es die pure Verzweiflung, die mich dazu trieb, ihn küssen zu wollen. Ich war egoistisch, viel zu spät habe ich bemerkt, dass ich ihm dadurch das Herz gebrochen habe. Wie ekelhaft von mir… Ich bin ein scheußlicher Mensch- und dennoch schenkte Uruha seine Liebe einem Kerl wie mir. Nicht auszuhalten. “Mir tut es Leid…”, murmelte Aoi nur verlegen und legte die Hand auf meine schmale Schulter, die in ihrer Zierlichkeit eher der einer Frau glich. “Ich wollte dich nicht schlagen.” Ich schüttelte nur den Kopf. Nein. Es ist gut so, wie es ist. Nicht nur dich hatte ich mit meinem kindischen Verhalten vergrault. Aah… bitte befreie mich von dieser widerlichen Selbstsucht, die mich erblinden lässt und taub macht für die Schmerzensschreie derer, die mich lieben. Ich schickte diesen stummen Wunsch in den Himmel, fast wie ein Gebet in der Hoffnung, dass alles gut werden würde. Aber würde es das wirklich? Schließlich las man doch allzu oft in Büchern von einem Happy End. Doch das waren Lügen, gedruckte Lügen, die sich festsetzen in unseren Hirnen und uns langsam in den Wahnsinn treiben. Ganz langsam. Und warum? Weil wir die Verzweiflung in unseren Herzen nicht ertragen können. Menschen sind schwache Geschöpfe- und genau deswegen können sie nicht überleben, wenn sie ihre Herzen einander nicht öffnen. So wird es immer sein. “Denk drüber nach, was du getan hast, in Ordnung?“ Ein letzter, mahnender Satz, bevor auch Aoi verschwindet und mich zurücklässt mit meinen wirren Gedanken. Bitte verzeiht mir… mehr will ich nicht, hab ich nie gewollt. Oh bitte erhöre meinen stummen Wunsch. Befreie ihn von seiner Liebe zu mir, es ist besser so. Langsam setzte sich der Körper Uruhas in Bewegung. Langsam, ganz langsam. Nur nicht zu schnell, sonst würde er Ruki vermutlich noch folgen. Teufel, nein, das wollte er wirklich nicht. Nie wieder würde er ihm nachlaufen, nie mehr wieder. Sein Kopf, der zuvor den Boden zu seinen Füßen fixiert hatte hob sich fast wie in Zeitlupe, als er die ihm so vertraute, weiche Stimme an seinen Ohren vernahm. Wie sehr er sie doch liebte… “Alles okay?”, fragte die schwarzhaarige Schönheit, die Sorge um den Leadgitarristen glitzerte verräterisch in seinen Augen und machte ihm das Herz schwer. “Natürlich.” Welch dummes Wort. Warum nur musste Uruha immer versuchen, stark vor dem anderen zu sein? Verfluchte Eitelkeit. Aber seit wann fragte das Herz danach? Ebenso wenig, ob es nicht anmaßend war, dem Piercingträger mit ungehaltener Freude um den Hals zu fallen. Doch halt! War es wirklich nur >FreudeLieb haben<… mehr nicht? Und obwohl der Jüngere kurz davor stand, an dieser Tatsache zu zerbrechen, lächelte er. Ja… es war besser als nichts. Mehr sollte er nicht verlangen, wirklich nicht. Also ergriff Aoi vorsichtig die Hand seines Bandkollegen, drückte sie sanft und fuhr mit dem Handrücken behutsam über die Wange seines Gegenüber. Wie konnte ein Mensch nur so anziehend sein? Fast schon entzückt blickte der andere auf. Man konnte die Freude darüber, dass der Jüngere wieder bei ihm war, förmlich in seinen Augen aufblitzen sehen. “Lass uns ein wenig spazieren gehen, in Ordnung?”, sagte Uruha leise, so, als spräche er mehr mit sich selbst. “Sehr gern.” Die Antwort auf diese Frage, nein, vielmehr diese Aufforderung kam genauso leise, in genau derselben Höflichkeit. Langsam schien etwas zwischen ihnen aufzutauen. Langsam, ganz langsam. Und dennoch war es so. Zusammen schlenderten die beiden Gitarristen die belebten Straßen entlang, blieben von Zeit zu Zeit stehen, um die angebotene Ware in den Schaufenstern zu betrachten. In diesem Augenblick schienen sie sich in ihrem eigenen, kleinen Universum zu befinden, heraufbeschwört durch die intime, vertraute Nähe beider. “Stimmt es, dass du mir nachlaufen wolltest?”, ergriff der Schwarzhaarige das Wort, nachdem sie nun eine Weile schweigend nebeneinander hergegangen waren- schweigend und dennoch glücklich. Da. Uruha hatte doch tatsächlich gelächelt! Wie gut ihm das doch stand… weitaus mehr, als dieser vielleicht glauben mochte. “Ich… also…” Befragter drehte den Kopf zur Seite, wie um zu verhindern, dass sein Begleiter die Schamesröte bemerkte, die sich dreisterweise in seinem hübschen Gesicht ausgebreitet hatte. “Ja. Weil ich… mir Sorgen um dich gemacht hab´.” Aoi spürte, dass es der blonden Schönheit Überwindung kostete, jene Worte über die Lippen zu bringen. Ein kleines Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Rhytmusgitarristen, war er doch sehr glücklich über die Offenheit, die ihm Uruha entgegen brachte. Tausend Schmetterlinge schienen in seinem Bauch zu tanzen, versetzten seinen Körper in ein angenehmes Kribbeln. ”Das… freut mich sehr. Wirklich.” “So? Tut es das?” Schicklich schlang Uruha die Arme um den Hals des anderen, so, als wolle er ihn nie wieder aus ihnen entlassen und drückte seine weichen, warmen Lippen auf die wohlriechende Haut. Ein Nicken seitens des anderen. Er fühlte sich wie im Rausch, wollte mehr von ihm- viel mehr. Doch er würde es nicht bekommen, natürlich nicht. Langsam schloss Aoi die Augen, lauschte dem ruhigen Atem des Blonden, vermischt mit den Klängen seines eigenen Herzschlages. Manchmal glaubte er, dass man es tatsächlich hören konnte. Schmale, tastende Finger glitten an seinem Hals hinab, schoben sich unter den Stoff, der seine Brust bedeckte und ruhten an der Stelle, an der sein Herz so heftig schlug, als wolle es ihm aus der Brust springen. “Ich mach´, dass es nicht mehr wehtut…”, wisperte der Leadgitarrist und küsste die weiche, weiße Haut. Wie gebannt ruhten die Augen des Jüngeren auf seinem Begleiter, konnte er doch nicht fassen, was er da sah. Gütiger Gott, es fühlte sich einfach wunderbar an. Und für einen köstlichen, flüchtigen Moment hörte es auf zu schmerzen. Die abgeworfenen Blätter der Bäume, die auf dem Asphalt verstreut waren tanzten um sie herum, als wollten sie diese Szene festhalten, ein warmer Wind glitt durch die Haare der beiden jungen Männer, vermischte sie auf diese Weise. Keiner der beiden sprach ein Wort- man konnte fast meinen, man habe ihnen die Zunge herausgeschnitten. Aber es war auch nicht nötig, jetzt irgendetwas zu sagen. Bedächtig hob Aoi das Kinn Uruhas an, zwang ihn so zu einem Blickkontakt, den er möglichst zu halten suchte. Wenn er jetzt nicht imstande war den anderen anzusehen, war alles umsonst gewesen. Einfach alles. Aoi hatte sonst das Gefühl, dass es nicht richtig war und doch… was ließ sich schon als richtig, was als falsch bezeichnen? Was gab den Menschen eigentlich das Recht dazu, eine Situation nach eben genau diesen Kriterien zu beurteilen? “Sag mir…”, begann der Größere stockend, suchte anscheinend nach den passenden Worten. “… bereust du es?” Befragter schien zu überlegen und zog dabei die Nase kraus, was gar zu liebenswert aussah, sodass er alle Angst in jenem Augenblick vergaß. “Nein. Das tue ich nicht.” Entsprach das wirklich der Wahrheit? Wenn dem so war, warum sah Uruha ihn dann nicht an? Ein kurzes, schmerzhaftes Ziepen, dann war es vorbei. Das Seufzen, welches den Lippen des Rhytmusgitarristen entkam, wirkte alarmierend und brachte die zierliche Diva dazu, besorgt aufzusehen. Ach, es tat ihm Leid. Er hatte Aoi nicht mit seinen Worten verletzen wollen- wirklich nicht. “Ich… hab´ dich eben gern. Da liegt es doch nahe, dass ich … es gern tue.” Stille. Nein, nein, das tat es nicht. Wie konnte er ihm solche Hoffnungen machen, nur um sie dann auf solch grausame Weise zu zerschlagen? Hör auf damit. Doch alles, was ihm blieb war zu schweigen, um die Situation zu entschärfen- wenigstens ein bisschen. Ja- er hatte gelernt, zurück zu stecken. “Wenn du mich wirklich magst, dann küss mich.” Keine Reaktion, ein Schleier unerträglicher Stille, die sich über sie senkte- er vermochte ihn nicht zu durchbrechen. Es klang schon fast wie eine Erpressung, oder nicht? Anmaßend. Dreiste Forderung. “Es tut mir Leid.”, flüsterte Uruha- in seiner Stimme schwang so etwas wie Reue mit, oder täuschte er sich? Nein, mit Sicherheit nicht. “Das Problem ist, dass ich verwirrt bin.” Wie konnte er so etwas nur sagen? Man sieht´ s doch. Er konnte. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, löste der Ältere die intime Verbindung beider Körper, kaute sich- wohl unbewusst- auf der vollen Unterlippe herum. “Hör auf…!” Ein grazil gesetzter Finger auf die Tat. Sieh doch, es ist vorbei, sagte er zu sich und konnte in dem Moment nicht leugnen, dass ihn dies ungemein erleichterte. Weil er Aoi nicht verletzen wollte… Und doch hat er´ s getan- mit Worten, die die Seele bluten lassen. Es tut weh. “Sag… kommst du mit zu mir?”, fragte der Schwarzhaarige leise, insgeheim auf eine Bejahung der anderen Seite hoffend- so sehr, dass er am liebsten gebetet hätte. “Wenn du es wünschst, dann werd´ ich es gern tun.” Die Stimme Uruhas war nicht mehr als ein Flüstern, aber dennoch war es das einzige, das er hören konnte. Nein, was er hören WOLLTE. Der Rest schien bedeutungslos. Ohne sich auch nur ein wenig zurück zu halten, schlang Aoi die Arme um den schmalen Körper und flüsterte dem Besitzer ein liebevolles “Danke” ins Ohr. Jener blickte seinen Gegenüber an, die sinnlichen Lippen zu seinem Lächeln verformt. Dabei schienen sie schon fast nicht dafür gemacht… Uruha tat dies so selten. Wie sehr wünschte sich der Schwarzhaarige, ihn öfters dazu zu bringen, einmal richtig fröhlich, wenn nicht gar ausgelassen zu sein. Aber es war ihm nicht gelungen. Und dennoch hatte es sich der jüngere Gitarrist in den Kopf gesetzt, dieses etwas hochgesteckte Ziel mit all seiner Kraft zu erreichen. Koste es, was es wolle. “Träumst du oder was? Aoi!” Verwirrt drehte sich der Angesprochene um. War er etwa so sehr in seinen Gedanken versunken gewesen? So sehr, dass er nicht einmal merkte, wie Uruha die Arme zitternd um seinen Oberkörper schlang, der nur von einem reichlich dünnen Fetzen bedeckt war? Ein Kopfschütteln. “Nein, schon gut.” Ja- dieses Mal war es das wirklich. Angenehme Wärme umfing die beiden Bandmitglieder, als sie in die gemütlich anmutende Wohnung des Schwarzhaarigen traten und Uruha den langen Mantel ablegte, den der andere ihm hilfsbereit über die bebenden Schultern gelegt hatte. Und da war sie wieder, die verräterische Narbe, die seinen wunderschönen Bauch verunstaltete. Mit besorgter Miene strich Aoi über das wulstige Fleisch, hätte er doch zu gern gewusst, was dahinter steckte. Woher stammte dieses hässliche Ding? “Uruha… was…” Wieder dieses verhasste Schweigen. Egal, wie unhöflich es auch war, er wollte es, verdammt nochmal, einfach wissen! Wortlos zog sich die blonde Schönheit das brauchfreie Oberteil über den Kopf, gab somit die Sicht frei auf seine geschundene Haut. Moment! War die Narbe etwa schon immer so groß gewesen? Er wusste es nicht. ~ So, das war´s auch schon. Ich hoffe, ich habe die meisten Leser weder zu sehr gelangweilt noch vergrault. Im nächsten Kapitel geht es wieder mehr um Reita und Ruki, viel mehr. Versprochen! Und obwohl ich getan hab´was ich konnte, gefällt mir das Ganze hier nicht. Nunjah. Ich hoffe, wir lesen uns im nächsten Chapter! Liebe Grüße Daisuke Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)