Orange Juice von Vanadie (Über das verzwickte Gefühlsleben starrsinniger Piraten) ================================================================================ Epilog: Blumensprache --------------------- Und hier passend zum Jahresende gibt es jetzt den Epilog für Orange Juice, damit wäre sie dann wohl endgültig abgeschlossen .. hach ja .. auch wenn ihr es mir vielleicht nicht glauben wollt, aber ich hatte sehr viel Spaß diese Fanfiction zu schreiben. Es war eine nette Abwechslung zu meiner vorigen FF, weil diese hier so voller Humor und Frische war im Gegensatz zu der Anderen. In meinem Weblog könnt ihr sehen, das ich noch weitere One Piece Fanfictions geplant hab und wenn alles so läuft wie ich es mir vorstelle (was ja leider nicht immer der Fall ist) werde ich meine nächste FF im Januar hochladen. Wer möchte dem sage ich auch gerne wieder Bescheid, vorausgesetzt natürlich ihr habt noch nicht genug von mir .. *hust* Bis dahin bedanke ich mich herzlich bei allen Lesern, Favoritennehmern und Kommentatoren, ihr wart und seit der größte Ansporn den man sich wünschen kann :) Vanadie Blumensprache Nami konnte nicht sagen, wann es begonnen hatte. Aber plötzlich, von einen Tag auf den anderen sah sie sich mit so starken Gefühlen für Zorro konfrontiert, das sie sicher war, dass sich so keine Freundschaft anfühlen durfte. Die Begegnung mit dem Grünhaarigen unter den Orangenbäumen hatte ihr klar gemacht, das sie mehr wollte, als das, was er ihr bisher geben konnte. Sie wollte alles von ihm. Seinen jeden Gedanken beherrschen, seine Sehnsucht nach ihr spüren, seine hungrigen Blicke auf ihr fühlen. Doch nichts dergleichen war geschehen. Alles war so wie immer und das Treffen der beiden erschien ihr schon bald darauf wie ein Märchen, das sie sich selbst gesponnen hatte, wie ein Traum, den sie nach einiger Zeit vergessen würde. Aber Nami konnte nicht vergessen, nein, sie wollte nicht. Sie wünschte sich seine Nähe so sehr, dass es ihr an Stellen schmerzte, die sie gar nicht zu kennen geglaubt hatte. Sie verzehrte sich nach ihm und er schien sich dessen keineswegs bewusst. Seine Blicke waren dieselben geblieben. Seine Körperhaltung weder abweisend noch zusagend. Es hatte sich gar nichts verändert. Und Nami hasste es. Sie wollte ihn anschreien, er solle ihr gefälligst wieder Beachtung schenken und nach mehr Berührungen fordern, als denen die er schon an jenem Abend bekommen hatte. Doch es blieb alles gleich. Grau und trist. Form- und geschmacklos. Nichtssagend. Ein neuer Morgen brach an auf der Thousand Sunny. Ein dunkler Morgen, der sich nicht zu sehr von der Nacht zu unterscheiden wusste. Nami fand das Wetter äußerst passend, wenn sie es mit ihrer Stimmung verglich. Selbst den anderen konnte ihre finstere Miene nicht entgehen, natürlich fragten alle nach dem Ursprung ihrer schlechten Laune, doch nach einer Weile hatten auch sie es aufgegeben. Frauen waren für die Männer an Bord ein Rätsel. Nur Robin, als zweites weibliches Crewmitglied, schien die Gefühlswelt der Orangehaarigen verstehen zu können, doch sie lächelte nur wissend und hüllte sich in Schweigen. Etwas, das Nami noch wütender machte, als sie ohnehin schon war. Es war allein ihre Schuld, dass sie den Mut gefunden hatte sich ihrer Gefühle gegenüber Zorro bewusst zu werden. Immerhin hatte Robin es ihr erst deutlich gemacht, dass sie mehr für den jungen Mann zu empfinden schien, als sie es vorgab. Doch wo hatte sie diese Erkenntnis hingebracht? In ihr Verderben. Nami hätte sich vorher darüber im Klaren sein sollen, dass ein Lorenor Zorro nie ihr Verlangen nach Zärtlichkeit erwidert würde. Und trotzdem war es passiert und jetzt nicht mehr zu ändern. Dabei hatten sich die beiden doch unter blühenden Orangen geküsst. Das Zeichen! Immerhin standen Orangen in der Blumensprache für Hochzeit. Aber selbst die Sprache der Blumen schien ihrer Verliebtheit nicht helfen zu können. Die Götter der Himmelsinseln waren wohl einfach dagegen. Da konnte man wohl nichts machen. »Nami, das Frühstück ist fertig.« »Ich hab keinen Hunger.« Robin warf der jungen Frau einen skeptischen Blick zu, doch sie sagte nichts weiter und ließ Nami allein im Zimmer zurück. Die darauffolgende Stille war erdrückend. Die Thousand Sunny war um ein weites größer, als die Flying Lamb und die aufgeregten Stimmen der restlichen Besatzung wurden nicht wie auf dem anderen Kahn bis in jede Kajüte getragen, sondern verloren sich irgendwo zwischen den Gängen. Seufzend setzte sich die Navigatorin auf und trat aus dem Zimmer. Es brachte ja doch nichts sich den lieben, langen Tag nur wegzusperren, denn dem Schwertkämpfer konnte sie auf diese Weise wohl gewiss nicht entkommen und darüber war sie sich durchaus im Klaren. Namis Blick klebte für die bisherige Zeit auf dem Boden, doch als sie ihre Augen auf angemessene Höhe hob, hätte sie am liebsten einen sofortigen Rücktritt angetreten. Aber dafür war es bereits zu spät. Zorro stand keine zehn Schritte von ihr entfernt und war sich ihrer Anwesenheit durchaus bewusst. Sein Blick verriet keine Regung und doch war seine Haltung seltsam angespannt. Die Orangehaarige blieb stehen und fragte, vielleicht etwas zu heiser, was er hier wolle. Der Angesprochene murmelte etwas das so klang wie »Frühstück« und gemeinsam setzten sie ihren Weg gen Küche fort. Nami hasste die Stille die sich zwischen ihnen ausbreitete. Früher hätten sie sich wenigstens noch gestritten und jetzt war nicht einmal mehr das zwischen ihnen möglich. Ein Seufzer, so tief, das er eine ganz eigene Geschichte zu erzählen wusste, entfuhr der jungen Frau und ihr Nebenmann warf ihr einen fragenden Blick zu, dem sie vergeblich versuchte auszuweichen. »Zorro, bitte ..« »Was?« »Starr mich nicht so an.« »Ich mach doch gar nichts.« »Und genau das ist das Problem.« Erschrocken fasste sich Nami an die Lippen. Eigentlich hatte sie nicht zu sehr abschweifen wollen, doch ihr enttäuschtes Wesen war wieder einmal mit ihr durchgegangen. Zorros Blick wurde noch um eine Spur dringlicher. »Was soll ich denn deiner Meinung nach machen?« »Willst du das wirklich wissen?« Zorro nickte ergeben und fragte sich im selben Moment ob er nicht wohl zu voreilig gehandelt hatte, da sprang die Orangehaarige schon auf ihn zu und saugte sich wie ein feuerroter Seeteufel an seinen Lippen fest. Erschrocken atmete er ein und sofort ließ die junge Frau von ihm ab. Ein so trauriger Blick verschleierte ihre Augen, dass er sich sofort schuldig fühlte, für was auch immer er getan haben mochte. Bebend öffneten sich ihre Lippen: »Das ist es was ich will.« Zorro griff nach ihrer Hand. Beinah schmerzend zog er sie hinter sich her und Nami war so erschrocken, das sie im ersten Moment gar nicht zu protestieren wusste. Was sollte das? An Deck war es dunkel und feucht, doch das schienen die beiden Protagonisten gar nicht zu bemerken. Zorros Weg führte weiter hinauf und Nami wollte ihn schon fragen wo er denn so schnell hinwolle, als sie selbst bemerkte, wie sie die Stufen zu ihren Orangenbäumen hoch sprangen. Ein überraschter Laut entfuhr ihren Lippen, als der Schwertkämpfer, sie etwas härter als geplant gegen einen der Bäumen drückte und ihren Augenkontakt suchte. Er wirkte ein wenig beschämt. »Ich bin nicht besonders gut darin meine Gefühle auszudrücken.« Meinte er dann und ein wenig unbeholfen legte er seine Lippen auf ihre. Fast, wie ein zärtliches Streichen. Er sah ihr noch einmal in die Augen, dann ließ er sie los und schlurfte die Treppen wieder herunter, hinaus aus ihrem Sichtfeld. Nami sah hinauf zu ihren Früchten, die so strahlend auf sie hinab schienen, als sei jede einzelne von ihnen eine eigene Sonne. Ein Lachen erfüllte die Luft. So klar und rein und fröhlich, das die Möwen über dem Schiff kreischend antworteten. Nami hatte sie gefangen. Die Liebe Zorros. Eine Liebe .. süßer als Orangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)