Weil ich dich brauche von Cookie-Hunter ================================================================================ Kapitel 4: Lasst das Spiel beginnen ----------------------------------- Erst mal: Gomen. Es hat ein wenig länger gedauert, aber es gab da so ein kleines Problem(chen). Hoffe ihr, die ihr das lest freut euch auf jeden Fall darüber und ich wünsche euch viel Spaß mit diesem Kapi^^ @karyu-chan: Ganz doll Danke für dein liebes Kommi ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kyo stand vor seiner Haustür und drückte diese erst mal so gut man ein klobiges Stück Holz halt drücken konnte. „Mein zu Hause. Endlich!“ Er schloss die Tür auf, ließ sein Gepäck erst einmal im Flur zurück und stiefelte durch die verschiedenen Räume um sich ein Bild von dem Chaos zu machen. Nachdem er mit der Besichtigung fertig war, kam er zu dem Entschluss, dass das Waschen seiner Klamotten wohl der beste Anfang wäre. Skeptisch sah er das große weiße Ding mit den vielen Knöpfen an. „Ob ich das noch kann? Egal, klappt schon und den Rest…den Rest mach ich morgen.“ Da war ja auch noch ein Tag. Am Abend ließ er sich mit einer Schüssel Instant-Ramen auf dem Sofa nieder und knipste die eingestaubte Playstation an. War lange her seit er das letzte Mal gezockt hatte. Vor der Tour war er zu sehr mit den Texten beschäftigt und anschließend nahmen die Proben und Vorbereitungen eine Menge Zeit in Anspruch. Er steckte gerade hochkonzentriert in einem Kampf, als ihn sein Handy aus der Konzentration riss. „Nimm das, jahahahaha… krepier…wa-? NEIIIIIIIEN!!! Welcher Arsch wagt es mich zu stören? Wenn das einer von den anderen is… Wo steckst du schon wieder, Mistdingens? Haha, Gefindet!“ Zur Erklärung: Kyo befand sich nun höchstens einen halben Tag zu Hause und es sah aus als hätte eine Bombe eingeschlagen. Wie er das geschafft hat bleibt für immer ein ungeklärtes Mysterium. Jedenfalls lag das Handy auf dem Sofa, bedeckt von einem Stapel gewaschener Wäsche. Kaum hatte der Blonde das kleine schwarze Ding gefunden war es auch schon wieder leise, denn es handelte sich bei der Störung um eine SMS. Der Sänger ergriff den Störenfried so, dass dieser Angst haben musste einige Risse im Gehäuse zu bekommen. Er warf einen Blick, der jeden ins Grab gebracht hätte, aufs Display. Es war echt nicht leicht als Handy für Kyo zu arbeiten. Missmutig öffnete Kyo die Nachricht, stockte aber schon bei der Absendernummer, die ihm unbekannt war. Der Inhalt brachte ihn jedoch erst recht aus der Fassung, denn die Mitteilung kam von seiner heimlichen Verehrerin, die ihm unter anderem vorwarf nicht zurück geschrieben zu haben. Er machte sich nicht die Mühe alles zu lesen. Seiner Meinung nach war es besser solche Schreiben zu ignorieren. Nicht, dass Fanpost blöd war, aber aufs Handy zu schreiben… DAS ging eindeutig zu weit. Umgehend wurde die SMS gnadenlos ausradiert, so wie es auch mit ihren Vorgängern geschehen war. „Ich muss mir morgen echt ‚ne neue Nummer holen“, murmelte der Sänger, ließ das Mobil Telefon auf den Tisch gleiten und überlegte, was er denn jetzt machen sollte. Auf dem Bildschirm stand immer noch ’Game Over’ und verdarb ihm so die Lust am weiterspielen. Seufzend schaltete der Blonde Fernseher und Konsole aus, räumte sein Abendessen weg und verfrachtete die saubere Wäsche an ihren Platz. Nach einer wohltuenden Dusche legte er sich ins Bett konnte aber nicht einschlafen, denn er dachte noch eine Weile darüber nach zu was diese Stalkerin, so konnte man sie ja schon nennen, denn alles im Stande war. Geplagt von Albträumen wurde es eine sehr unruhige erste Nacht daheim für den kleinen Sänger. Eine Woche war vergangen. Kyo hatte sich dafür entschieden sich nicht nur eine neue Nummer, sondern gleich auch ein neues Handy zu besorgen. Sein altes hatte dran glauben müssen, als Toshi ihn aus der Dusche klingeln musste um zu fragen, ob dieser mitkomme zum Trinken. „Und deswegen holst du mich unter der Dusche weg? Wenn’s wenigstens was Ernstes gewesen wäre…“ „Aber Kyo…“ Man konnte regelrecht den Schmollmund des Bassisten hören. „Es ist was Ernstes.“ „Da bin ich aber mal gespannt“, knurrte das Warumono. „Ich bin auf Band- Entzug.“ Kyo rutschte vor Schock das Handtuch von den Hüften. „Kyo? Kyoho? Bist du noch da?“ WAMM, lag das Motorola zerbröckelt am Boden, nachdem es den Zusammenprall mit der Wand nicht überlebt hatte. „Dann hättest du mir auch ne Nachricht auf dem AB hinterlassen können!“, schrie er den Telefonschrott an, wohl der festen Überzeugung der Bassist würde es hören. Wutschnaubend hob er das Handtuch vom Boden auf und stapfte zurück ins Bad um sich das Shampoo aus den Haaren zu waschen. Es war ja nicht so, dass er nicht gerne was mit den anderen unternahm, doch ihn deswegen halbnackt durch die Wohnung, dessen Fenster er zum Glück bereits alle zugezogen hatte, zu jagen ging zu weit. Er würde einen von den anderen dreien anrufen und nach dem wann und wo fragen. Toshimasa war wahrscheinlich immer noch zu geschockt, als das er ansprechbar wäre oder er heulte sich gerade bei einem ihrer Freunde die Augen aus. Trotz allem wurde es ein feucht-fröhlicher Abend. Bassist und Vocal schlossen wieder Frieden miteinander und begossen diesen auch gleich. Sie feierten allerdings so heftig, dass jeder von ihnen Schwierigkeiten hatte nach Hause zu finden beziehungsweise sich auch nur Ansatzweise daran zu erinnern wie man da hin kam, weshalb sie sich alle für eine Nacht bei Kaoru einquartierten, da dieser am nächsten wohnte und noch so ziemlich das Beste Gedächtnis hatte. Jedenfalls besaß Kyo jetzt ein schickes neues Handy und war so sicher vor irgendwelchen Belästigungen. Worüber er heilfroh war, auch wenn sie sich nicht mehr gemeldet hatte. Am selben Abend kam Die zu Besuch um mit seinem Kumpel ein neues Spiel auszuprobieren. Die halbe Nacht hatten sie vorm Fernseher gehockt und bergeweise Gegner niedergemacht, als sie dann irgendwann, vom Schlaf in die Knie gezwungen, auf der Couch einschliefen. Kyo wurde durch ein gemurmeltes „Nun zier dich doch nicht so, Kleine“ wach. Der Versuch sich großartig zu bewegen scheiterte, denn irgendjemand hielt ihn in einer Umarmung fest und die eine Hand rutschte gefährlich nach unten. „Hast einen hübschen Körper, meine Süße.“ Schlagartig riss der Sänger die Augen auf und sah in das schlafende Gesicht des Gitarristen, welcher sich lüstern über die Lippen leckte. „DIE!!!“, schrie der stimmgewaltige Sänger seinem Freund ins Gesicht. Durchgeschüttelt von dem lauten Gebrüll setzte sich das Opfer des Angriffs ruckartig auf und hielt sich mit gequälter Grimasse die Ohren zu. „Argh. Kyo, musste das sein? Ich habe gerade von so ’ner süßen Blondine geträumt. Die war umwerfend. Und der Blick von ihr erst. Die hättest du sehen müssen. Wir wären beinahe…“ Der Sänger war währenddessen aufgestanden und wollte in die Küche gehen um Frühstück zu machen, vor allem aber einen Kaffee zum wach werden, doch als sein Kumpel von seinem Traum anfing blieb er hinter diesem stehen. Bei der ’süßen Blondine’ platzte ihm dann allerdings der Kragen und er verpasste dem Halbroten eine Kopfnuss. „Wofür war das jetzt? Hast du heute Morgen deinen Ich- liebe- es- Die- zu verletzen- Tag?“, fragte der Leidtragende und sah seinen Freund ein wenig angesäuert an. „Baka, aber ich musste in der Realität für deine Blondine herhalten. Weißt du eigentlich wie Scheiße man sich fühlt in den Armen von dem Besten Freund aufzuwachen und dieser dann auch noch versucht einen flach zu legen? Hä? Außerdem bin ich nich SÜSS!“, keifte der Vocal. „Ano…“, begann Die, „tut mir Leid, Kyo.“ Dieser seufzte nur resignierend, kannte er das doch schon. Wie er es doch hasste dieses Wort. „Schon gut. Hast ja nur geträumt.“ Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht um so einen klaren Kopf zu bekommen. „Kaffee?“ „Immer doch. Einverstanden, wenn ich vorher noch unter die Dusche gehe?“ „Hai.“ Damit stand der Halbrote auf und schlurfte mit einer großen Tasche im Gepäck, in der frische Klamotten waren Richtung Bad. Kyo präparierte die Kaffeemaschine und trottete in sein Schlafzimmer. Frisch angezogen schlurfte er zurück in die Küche, bereitete ein Frühstück, obwohl es fast Mittag war, in Form von Toast und verschiedenen Belägen vor. Um Die brauchte er sich nicht großartig kümmern. Der war schon so oft hier gewesen, der wusste wo er was fand. Nach seiner weckenden Dusche ging Die, die Haare trocken rubbelnd, ins Esszimmer, welches sich im selben Raum wie das Wohnzimmer befand, wo Kyo an dem gedeckten Tisch saß und an seiner Kaffeetasse nippte. Der Akustik-Gitarrist nahm gegenüber vom Jüngeren Platz, schüttete sich etwas von der braunen Flüssigkeit ein. „Tooru?“ „Hm?“ „Wegen vorhin…“ „Ach was. Ist schon gut. Bin nur froh, dass ich rechtzeitig wach geworden bin.“ „Wieso?“, fragte der Ältere, halb neugierig, halb ängstlich. „Deine Hände waren kurz davor meinen Allerwertesten zu erkunden. Der is zwar nich schlecht, aber da darf auch nich jeder ran.“ Die ließ das Toastbrot, welches er in der Zwischenzeit geschmiert hatte und gerade essen wollte, fallen und starrte den Jüngeren geschockt an. Gut, er hatte mit schlimmerem gerechnet, doch das hier war auch nicht ohne. Dabei ist der Traum so schön gewesen. Er war doch nicht am Ende schwul? Niedergeschlagen ließ Daidai den Kopf hängen und schüttelte diesen ungläubig. „Wieso passiert mir so was?“ „Kopf hoch. Habs dir doch schon verziehen. Außerdem…Erinnerst du dich noch an Toshis geschwollenes Gesicht?“ Der Halbrote schaute Kyo an und nickte zaghaft. „Da is uns das Gleiche passiert. Sind auch vor dem Fernseher eingepennt. In der Nacht hat er sich dann um mich geklammert und geknuddelt.“ Das letzte Wort hatte mehr seinem Kaffee zu geknurrt, als alles andere. Der Gitarrist versuchte sich trotz aller Warnungen seines Verstandes diese Szene vorzustellen. Da lagen der Bassist und der Vocal, wie sie, auf dem breiten Sofa. Der Jüngere hatte Arme und Beine um den Älteren geschlungen, in seinem Gesicht ein breites, glückliches ’Knuddeln-ist-schön’ –Grinsen. Er sah Kyo, wie er nach dem aufwachen die Situation realisierte und dem Klammerer mit einer schallenden Ohrfeige weckte. Unwillkürlich begann Daisuke sein Gute-Laune- Lachen zu lachen. „So lustig wars dann auch wieder nicht!“, keifte das Warumono. „Lass mich doch. Ist halt lustig. Aber warum hast du mir nur das Trommelfell zertrümmert und ihn grün und blau geschlagen?“ „Ich hasse es halt wie ein Stofftier behandelt zu werden.“ „Dann lieber befummelt werden?“, kam es neckisch von Dai. „Ano…“, nuschelte er Kleine. „Du brauchst ne Freundin. Wie wärs denn mit der Verehrerin? Auch wenn wir…“ Bevor er auch nur in irgendeiner Form weiterreden beziehungsweise denken konnte landete ein mit Marmelade beschmierter Toast in seinem Gesicht. „Die wollte mich erpressen, das Miststück. Und seit ich mein neues Handy habe, habe ich auch endlich meine Ruhe vor der.“ Kyo schnappte sich eine neue Scheibe Weißbrot, beschmierte diese mit Marmelade und biss herzhaft hinein. Für ihn war das Thema gegessen. Die verstand, begutachtete das Wurfgeschoss, zuckte mit den Schultern und futterte genüsslich den Toast. Nach einem kurzen Blick auf die Wanduhr hinter Die schaltete der Blonde den Fernseher an und suchte nach den Nachrichten. Man wollte ja schließlich wissen, was in der Welt vor sich ging. Das meiste davon war ziemlich belanglos und uninteressant, doch der Beitrag gegen Ende ließ die beiden Dir en Grey- Members aufhorchen. Es ging um den Selbstmord eines jungen Mädchens, welches sich in einem Hotel umbrachte. „War das nich unseres?“, fragte Kyo, doch Die wehrte ihn mit einer Handbewegung ab. Wie hypnotisiert betrachtete er den Bildschirm auf dem das Hotel gezeigt wurde in dem sie übernachtet hatten. Es war das, in dem er, Die, und Toshiya den Kleinen bemalt hatten. In der linken oberen Ecke zeigten sie ein Foto der Verstorbenen. „Die Tote heißt Kanuki R. Sie war die Schwester eines Angestellten im besagten Hotel. Ersten Untersuchungen zu Folge beging Fräulein R. Selbstmord. Das Reinigungspersonal fand sie erhängt im Putzmittelraum. Warum sie dies tat ist weiterhin unklar. Kommen wir nun zum Sport.“ Aber davon hörten die beiden Betrachter nicht viel. Die war tief in seinen Gedanken versunken. Er war sich sicher, dass er sie irgendwoher kannte. Der Typ in den Nachrichten hatte nicht erwähnt, dass sie dort gearbeitet hatte. Sie war lediglich die Schwester von einem der dort arbeitete. Aber woher kannte er sie dann? „Die? Daijobou?“, riss Kyo seinen Kumpel aus der Grübelei. „Wie? Ja…Ja, es ist alles in Ordnung. Hab nur ein wenig nachgedacht.“ „Wenn du fertig bist mit denken kannst du dir ja endlich mal die Marmelade aus dem Gesicht wischen. Sieht allmählich richtig scheiße aus.“ „Und es stört beim sprechen. Gut überredet. Komm gleich wieder.“ „Hast du noch Hunger?“ „Nö, wieso?“ „Weil ich dann schon mal abräumen kann“, meinte Kyo. „Mach das, aber lass den Kaffee noch da“, entgegnete Dai, während er in Richtung Badezimmer verschwand. Das Warumono sammelte die Brotbeläge und den leeren Brotkorb ein und brachte dieses ebenso wie das Geschirr in die Küche zurück und verstaute alles in die Schränke beziehungsweise in die Spülmaschine. Als Die wieder zurückkam sah er den Blonden am abgeräumten Tisch über einen Zettel gebeugt sitzen, auf den er etwas schrieb. Der Gitarrist nahm auf seinem Stuhl Platz und hob die Kaffeetasse an den Mund. Beim Trinken beobachtete er den Jüngeren aus den Augenwinkeln, versuchte zu lesen, was dieser schrieb. „Sag ma Kyo…“ „Hm?“, brummte der Angesprochene, ohne von seinem Zettel aufzusehen. „Schreibst du einen neuen Lyric?“ Das Schreibgeräusch verstummte und Kyo funkelte seinen Freund von unten herauf an. „Lyric? Das is’n Einkaufszettel, du Baka! Ich hab nämlich keinen Bock zu verhungern. War zwar vor ein paar Tagen einkaufen, aber mein Kühlschrank und so sind schon wieder fast leer.“ Der Halbrote beugte sich über den Zettel, überflog die einzelnen notierten Lebensmittel und alltäglichen Gebrauchsgegenstände und meinte dann todernst: „Du hast den Alk vergessen.“ Schließlich waren sie gemeinsam losgezogen, denn es gab doch einiges zu besorgen und der Halbrote hatte sich angeboten beim schleppen zu helfen. Ihnen war jedoch nicht aufgefallen, dass sie fast die ganze Zeit über verfolgt und argwöhnisch, gar hasserfüllt beobachtet wurden. „Hi, Shin!“ Der Drummer hatte soeben den Proberaum betreten und wurde von einem freudig strahlendem Bassisten begrüßt. „Was ist denn mit dir los? Ist deiner Miyu was passiert?“, fragte der Lead-Gitarrist besorgt, als er den betrübten Ausdruck auf Shinyas Gesicht bemerkte, während sich dieser auf der Couch nieder ließ. „Nein, nein. Miyu geht es gut. Aber auf dem Weg hierher wurde ich das Gefühl nicht los verfolgt zu werden.“ „Du bist ein Teil von Dir en Grey!“ „Nicht so. Aufdringliche Fans zeigen sich normalerweise und wollen dann Fotos von einem und so. Aber das war anders. Die ganze Zeit lief es mir kalt den Rücken runter. Ich bin mir sicher, dass mich jemand verfolgt hat und dieser jemand wollte nicht Gutes. Die Fans würden nie auf die Idee kommen uns zu verfolgen.“ Unsicher sah er sich um. „Oder?“, fügte er hinzu und musterte die Mienen seiner Freunde. Diese wussten nicht so recht, was sie von all dem halten sollten. Seit der Sache mit Kyos Handynummer konnten sie sich nicht mehr sicher sein zu was ihre Fans in der Lage waren. Besonders bei Fanatikern wusste man ja nie. Die waren zu vielem im Stande. „Und du bist dir ganz sicher?“, erkundigte sich Kao. „Natürlich“, rief Shinya empört, „Ich bin doch nicht paranoid! Oder glaubst du etwa ich lüge?“ Der zierliche Blonde war wütend und verletzt. Wieso glaubte ihm sein bester Freund nicht? Kaoru ging zu seinem Freund, setzte sich neben ihm auf die Couch und legte ihm einen Arm um die Schulter. „Ach, Shinya. Selbstverständlich glaube ich nicht dass du lügst und paranoid bist du ganz sicher nicht. Gomen.“ Der Vocal grübelte: „Wenn dem so ist sollten wir uns vielleicht was einfallen lassen. Nachher is das wirklich so ein Irrer…“ Er unterbrach sich, als ihm das blasse Gesicht des Bassisten, welcher neben ihm stand, auffiel „Toshi? Hast du nen Geist gesehen? Toooshiiii.“ Die, der ebenfalls neben Toshimasa stand und dessen Gesichtsfarbe bemerkt hatte, wedelte mit seiner linken Hand vor den Augen des Bassisten herum. Doch dieser schaute mit leeren Augen auf den Drummer, der vor ihm saß. Ein Fehler, denn der Akustik-Gitarrist mochte es überhaupt nicht ignoriert zu werden. Er ergriff den Westenkragen des Jüngeren, drehte ihn zu sich und begann den anderen durchzuschütteln. „Wenn du mir nicht sofort sagst, was los is schüttle ich es aus dir raus und wenn es eklig wird“, nörgelte und drohte der Halbrote. „Kyo, würdest du Toto bitte retten?“ „Geht klar, Leader-sama.“ Es sah auch wirklich mitleid erregend aus wie Dai da mit seinem Kumpel umging. Toshiya war schon einer Ohnmacht nahe. Entschlossen der Blonde die Handgelenke des Älteren und drückte so fest zu wie er konnte. Erst der Schmerz ließ Die merken, dass er die Kontrolle verloren hatte. „Kyo? Aah…Toshi! War ich das? Gomeeeen!“ Reflexartig ließ Daisuke den Kragen los, umarmte stattdessen den Jüngeren. Doch leider ein wenig zu fest. Toshimasa hatte sich ja nicht einmal von der ersten Attacke erholt. Schon nach kurzer Zeit wechselte die Gesichtsfarbe des Umarmten von einem halbwegs gesunden blass in ein blau-violett. Kyo seufzte und schüttelte den Kopf. Warum war Daidai heute so Stimmungswechselfreudig? Konnte man sich ja nicht mit ansehen. Er atmete tief durch und drängte seinen blonden Wuschelkopf zwischen die beiden Körper vor ihm. Ja, manchmal war seine Körpergröße doch praktisch. Aber das würde er nie zugeben. „Luft…“, keuchte der Dunkelblonde, nachdem er den fesselnden Griff los war. Kaoru sprang hastig auf und verhinderte so, dass der Bassist mit dem Hinterkopf auf die Kante des Beistelltisches für ihre ganzen Schlüssel schlug. Er hievte ihn auf die Couch und fächelte ihm Luft zu, welche dieser auch gut gebrauchen konnte. Als Toshi statt dem blau wieder eine normale Farbe hatte wurde er vom Leader-sama und dem Warumono eingekeilt. Zum einen zum Schutz vor dem ungewöhnlich gefühlvollen Gitarristen, zum anderen gab es so keine Möglichkeit mehr zur Flucht und er musste reden. „Nun sag schon“, fing das blonde Etwas an und knuffte seinem Nachbarn leicht an, „Warum warst du so blass?“ „Na, weil…“ „Spucks aus!“, forderte Kaoru. „Ich hab in letzter Zeit auch das Gefühl gestalkt zu werden. Hab mir anfangs nix dabei gedacht. Nur dass ich langsam anfange zu spinnen. Aber das es Shin auch so geht… Ich habe Angst gekriegt. Das ist doch nun wirklich nich normal.“ „Da muss ich dir leider recht geben“, bemerkte Kao. „Müssen wir anfangen uns Sorgen zu machen, Kaoru?“, fragte Die, der es sich neben Shinya gemütlich gemacht hatte und dem die Angst ins Gesicht geschrieben stand. Stirn runzelnd antwortete der Gefragte: „Ich hoffe ma nicht. Wäre schlecht, wenn das was zu bedeuten hätte.“ „Ich wäre dafür erst mal ein wenig zu spielen. Deswegen sind wir doch gekommen, oder? Bringt uns bestimmt auf andere Gedanken.“ „Kyo hat recht. Ich will mich jetzt hinter meinen Bass klemmen und einfach nur spielen“, pflichtete Toshi dem Vocal bei. Kaoru holte tief Luft, die ‚alten’ Knochen in Bewegung zu kriegen war nicht einfach, stützte sich ab und schlug beim aufstehen so heftig auf Toshiyas Oberschenkel, dass dieser beinahe dem kleinen blonden Monster auf den Schoß gesprungen wäre, wenn der Schmerz ihn nicht gelähmt beziehungsweise wenn er nicht genau gewusst hätte, was das Monster dann mit ihm angestellt hätte. „Dann lasst uns loslegen.“ „Du bist grausam, Kao“, jammerte der Dunkelblonde, „Das tut doch weh.“ „Genau Leader-sama. Wenn hier einer wen hauen darf bin ich das.“ „Is gut Kyo. Das wissen wir auch. Und jetzt schwingt eure Ärsche an die Instrumente, bevor ich noch mal gegen das Kyosche Gesetz verstoße“, befahl der Schwarzhaarige. Drummer, Akustik-Gitarrist und Bassist erhoben sich von der Couch und marschierten hinter Kaoru ins Zimmer nebenan, wo sich ihre Instrumente befanden. Nur Kyo blieb sitzen und schaute seinen Freunden interessiert hinterher. Shinya fiel als erster auf, dass da noch wer fehlte und ging zurück. „Kyo? Kommst du?“ „Wieso? Kaoru hat Instrumente gesagt und bekanntlich hab ich keins.“ Der Ältere wollte dem Chibi ein freches Grinsen zuwerfen, aber es gelang ihm nicht wirklich. „Was bedrückt dich?“, fragte der Drummer, der eine Antenne für so etwas besaß. „Das von dir und Toshi eben bringt mich ins grübeln.“ „Darum wollen wir ja spielen. Uns fällt schon was ein. Na los, aufstehen und die Ausrede mit dem Instrument zieht nicht. 1. deine Stimme ist dein Werkzeug und du weißt, wie viel du mit ihr erreichen kannst und 2. Hast du ja dein Mikro, welches du perfekt beherrschst.“ „Und drittens?“, hakte der Kleinere nach. „Drittens fällt mir gerade nicht ein. Reiß dich zusammen. Darfst dir auch aussuchen was du singen willst.“ Shinyas Aufmunterung hatte für den Moment geholfen. „Dann schlag mal ‚kasumi’ an. Hab ich jetz Lust zu.“ Die ‚Proben’ dauerten nicht lange und so konnte Kao früher als erwartet wieder nach Hause fahren. Weil es noch keine neuen Songs zum einstudieren gab artete das Treffen in ein „Wünsch dir dein Lieblings Dir en Grey Lied“ - Wunschkonzert aus. Nacheinander hatte jeder von ihnen zwei ihrer Lieblinge genannt und diese wurden dann auch gespielt. Alles war ganz locker und entspannt, machte daher umso mehr Spaß, auch wenn diese unheimlichen Verfolgungsgeschichten ihnen die ganze Zeit durch den Kopf spuckten. Kaoru kam gerade zur Tür hinein und wollte noch einige Bandbetreffende Dinge erledigen, die er ein wenig vor sich her geschoben hatte, als sein Handy klingelte. Nach kurzem durchwühlen der vielen Jackentaschen fand er das klingelnde Ding auch, wunderte sich jedoch über den Anrufer: Kyo. „Kyo? Was gibt’s?“ Schweigen am anderen Ende. „Kyo? Daijobou?“ Dass der Sänger nichts sagte machte ihn nervös. „Kao“, ertönte es lang gezogen aus dem Apparat. Endlich! Der Kleine hatte seine Stimme wieder gefunden. „Du solltest besser mal ganz schnell zu mir kommen.“ „Hä? Wieso? Kyo!“ Doch der Vocal hatte bereits aufgelegt. „Scheiße!“, fluchte Leader-sama, „Was geht denn jetz ab?“ Innerhalb weniger Sekunden waren die halbausgezogenen Schuhe wieder an seinen Füßen, der Autoschlüssel wieder in seiner Hand und der Schwarzhaarige nicht mehr in seiner Wohnung. Wie ein Irrer jagte er seinen Wagen durch die Straßen, ein Wunder, dass er keinen Unfall dabei baute, und hielt mit qualmenden Reifen vor dem Haus in dem Kyo wohnte. Der Blonde saß, tief in seine dicke Jacke gekuschelt und ein wenig apathisch, auf den Stufen der Eingangstreppe und stierte abwesend den Gehweg an. Bei dem quietschendem Geräusch sah er auf und erkannte Kaorus Wagen. Dieser kletterte eilig aus seinem Fahrzeug, überschlug sich fast auf seinem Weg zu seinem Freund. „Tooru! Mensch, musstest du mir so einen Schre-?“ Kaoru stockte, denn sein Blick wurde von etwas abgelenkt, was ihm buchstäblich die Sprache verschlug. Das anfängliche Glück darüber, dass Kyo nichts passiert war, wich blankem entsetzen, als Kaoru die Wohnungstür des Warumonos entdeckt hatte und sich ihm dort ein grauenvolles Bild bot. Ein roter Schriftzug breitete sich sowohl über die Tür als auch die Wand aus: ‚Verrecke, Bastard!’ Darunter, es versetzte Kao einen fast noch schlimmeren Stich ins blutende Herz, züngelte ein kleines Feuer, welches mit Merchendise von ihnen gespeist wurde. Es ähnelte einem Scheiterhaufen, denn in der Mitte befand sich eine aufgespießte Kyo- Puppe, die mit etlichen Nadeln gespickt war und auch ohne das verzehrende Feuer einen schrecklichen Anblick geboten hätte. „Kami-sama!“ Kaoru fühlte wie sein Mittagessen aus ihm raus wollte. Ihm fiel der Sänger wieder ein und drehte sich zu ihm um. Der Blonde hatte sich nicht einen Millimeter bewegt, starrte immer noch auf Kaorus Wagen. Ihm saß der Schreck noch tief in seinen Knochen und Eingeweiden. Der Schwarzhaarige ließ sich neben dem Jüngeren nieder, nahm ihn in den Arm. „Wir sollten die Polizei rufen. Das ist nicht einfach nur von jemandem, der dich oder uns nicht leiden kann, diese Person hat es auf uns abgesehen.“ Kaoru hatte Schwierigkeiten zu reden. Der Gedanke, jemand würde ihnen etwas antun wollen schnürte ihm die Kehle zu. Dir en Grey war für ihn mehr als nur eine Band oder das Arbeiten mit guten Freunden. Dir en Grey war im Laufe der Zeit wie eine kleine Familie geworden. Jeder war für den anderen da und das wollte so ein Irrer kaputtmachen. Verbissen zwang er sich zur inneren Ruhe, doch dies war nicht so einfach, denn auf dem sonst so gefühlskalten Gesicht seines Lieblingsmonsters ergab sich eine Träne der Erdanziehungskraft und hinterließ ihre salzige Spur auf dessen Wange. Der Lead-Gitarrist wusste nur allzu genau, wie sich der Jüngere fühlte und dieses Gefühl war einfach nur scheiße. Für einen Augenblick verstärkte er die Umarmung, wollte Kyo so ein wenig zeigen, dass da jemand bei ihm war lockerte sie aber wieder, weil er sein Handy aus der Jackentasche angeln wollte. Er rief die Polizei an und kümmerte sich anschließend wieder um seinen Freund. Das Feuer in ihrem Rücken war den beiden egal. Sollte es vor sich hin brennen. Es jetzt zu löschen hätte nur bedeutet das halbverbrannte Zeug sehen zu müssen und das hätte vermutlich mehr wehgetan, als es komplett in Asche gelegt zu wissen. Es war eh nichts mehr zu retten. Nicht lange und die Polizei tauchte auf, einen Löschwagen im Schlepptau. Die Feuerwehrmänner ermordeten gekonnt ihren Feind, das Feuer, mit einigen geschickten Handgriffen. Die kleine Gardinenpredigt, warum sie denn den Brand nicht gelöscht hatten und die möglichen Folgen des Unterlassens, drang gar nicht zu den beiden Dir en Grey- Mitgliedern durch. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das wars dann auch leider schon wieder. is ein wenig länger, aber ich wollte da auch nix ausseinander reißen. Kommis (und Kritik) sind erwünscht^ dasMone Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)