Pride Lands von tarnaeffchen (Was neben dem Königsfelsen geschah) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 - Der Vierte im Bunde ------------------------------------------ Nach einigen erfolglosen Versuchen, klappte die Jagd doch noch. Ein altes schwaches Zebra war dem dreiköpfigen Rudel zum Opfer gefallen. Nachdem sie es zu ihrem Baum geschleppt hatten, aßen sie genüsslich bis ihr Hunger gestillt war. Sie dösten schon einige Minuten, als Kula das Wort ergriff und mit entschlossenen Worten sagte: „Wir sollten zurückkehren!“ Chumvi und Ziwa staunten nicht schlecht. Nicht, das, was Kula sagte, sondern, die Tatsache, wie sie es sagte, war ungewöhnlich. Sie fragte nicht unsicher, wie sie es sonst tat. Sie sagte es mit einer festen Stimme, so, als wäre es schon entschieden. „Wieso sollten wir zurück gehen? Wir haben doch alles, was wir brauchen!“, erwiderte Chumvi, der sich vom ersten Schrecken erholt hatte. „Hier haben wir ein gutes Leben, aber im geweihten Land hatten wir ein Besseres! Wir hatten Freunde aus anderen Rudeln!“ „Wenn du Freunde willst, dann such dir doch welche!“, sagte Chumvi wütend. Er war zufrieden mit dem, was sie erreicht hatten. Sie führten ein unbeschwertes Leben. Hier hatten sie keine Feinde, keine Rudel, die sie verdrängten. Sie hatten genug Nahrung, genug Wasser. „Ich finde Kula hat recht“, mischte sich Ziwa ein. „Natürlich geht es uns hier gut. Aber wir sind allein.“ Chumvi warf Ziwa einen bösen Blick zu. „Wenn ihr gehen wollt, dann geht. Aber ohne mich, ich bleibe hier!“ Zornig lief er ein Stück in die Eben hinein und legte sich dann hin. Ziwa sah ihm böse hinterher. „Lass uns gehen, Kula. Der kommt schon nach!“, sagte Ziwa, drehte sich und ging los. Sie wusste den Weg noch. Ein Stück war sie jede Nacht gelaufen, während sie an ihre Mutter dachte. Kula sah immer und immer wieder zurück, ob Chumvi sie doch noch eingeholt hatte. Jedoch war dem nicht so. Sie konnte ihren Bruder doch nicht einfach zurück lassen. Ziwa bemerkt den immer wieder kehrenden Blick Kulas und brach endlich das Schweigen, was die ganze Zeit schwermütig über ihnen gelegen hatte. „Vielleicht sollten wir eine Pause machen. Die Mittagssonne steht hoch am Himmel, es ist viel zu heiß um weiter zu gehen.“ Ein kurzes Lächeln huschte über Kulas Gesicht. „Danke“, sagte sie leise. Sie suchten einen Schattenplatz an dem sie pausieren konnten. Diesmal war es nicht Kula, die die ganze Zeit zurück schaute, sondern Ziwa. „Meinst du, er kommt wirklich?“, fragte sie schließlich. Kula antwortete lächelnd: „Ohne seine kluge Schwester und seine Geliebte kann er doch nicht leben!“ Sie zwinkerte Ziwa zu. Diese errötete leicht und spürte wieder eine angenehme Wärme in ihrem Körper aufsteigen. „Du spinnst doch!“ Kulas Lächeln wandelte sich in ein breites Grinsen. „Gib es endlich zu. Du warst schon damals voll in meinen Bruder verknallt! Und als wir dir Nala vorgestellt haben, hab ich genau gesehen, wie du sie gemustert hast. Du dachtest, sie wäre eine Konkurrenz, hab ich nicht recht?“ Ziwa blickte ertappt drein. „Nala war nie eine Konkurrenz für mich!“, erwiderte sie letztendlich. „Nala? Woher kennt ihr Nala?“, fragte plötzlich eine leise Stimme hinter ihnen. Die Löwinnen erschraken und sprangen auf. Sie legten die Ohren an und musterten den fremden Löwen. Oder besser, das Löwenjunge. Gerade als Ziwa ihn zur Rede stellen wollte nahm sie einen ihr bekannten Geruch wahr. „Du kommst aus dem geweihten Land!?“, fragte sie verwundert. Der kleine Löwe zuckte zurück. „Ihr kennt Nala und das geweihte Land?“, entgegnete er. Ziwa und Kula tauschten einen kurzen Blick, dann setzten sich beide gleichzeitig hin. Kula erzählte, was geschehen war und dass sie gerade dabei waren, ins geweihte Land zurück zu kehren. Dann begann der junge Löwe mit seinen Erlebnissen. „Ich bin Nalas Bruder, Mheetu. Scar war schon König als ich geboren wurde, aber Nala hat mir alles von Mufasa und Simba erzählt! Nala denkt, dass alles ein Unfall war, aber ich glaube, dass Scar den König und den Prinzen ermordet hat.“ Schnell fügte er leise und ängstlich hinzu: „Aber sagt das bloß keinem weiter, sonst kommen die Hyänen und fressen mich auf!“ Kula lächelte sanft. „Du brauchst keine Angst zu haben, hier gibt es keine Hyänen. Wir passen schon auf dich auf!“ Sie schaute zu Ziwa und diese nickte zustimmend. So fuhr Mheetu fort: „Scar hat die Hyänen ins geweihte Land geholt und seitdem die da sind, sagt Nala, gibt es kaum noch anderen Tiere! Das geweihte Land ist staubtrocken, es wächst kaum noch Gras und Wasser gibt es auch keines mehr“, er stoppte kurz und seufzte. „Nala ist fort gelaufen. Sie wollte Hilfe holen. Mama und Nala hatten Angst, dass Scar mir etwas antun würde, wenn Nala weg geht. Also nahm sie mich ein Stück mit. Dann schickte sie mich in eine Richtung und sagte ich solle immer gerade aus laufen. Das hab ich getan. Ich bin nie abgebogen, immer schnurstracks geradeaus!“ Kula und Ziwa tauschten erneut Blicke mit einander aus. Ziwa entdeckte etwas aus den Augenwinkeln. Ein Löwe schlich auf sie zu. Es war Chumvi, der langsam näher kam. Als er zu ihnen stieß warf er einen kurzen Blick auf den kleinen verängstigten Löwen und fragte: „Wer ist dann das Wollknäuel da?“ Mheetu duckte sich ins Gras. „Keine Angst“, sagte Kula. „Das ist nur mein Bruder Chumvi. Er ist harmlos wie eine Fliege.“ Schnell warf Ziwa Chumvi einen einschüchternden Blick zu. „Das ist Mheetu. Nalas Bruder“, sagte Ziwa schließlich. „Nala?“, fragte Chumvi noch einmal nach. Mheetu nickte. Er erhob sich leicht und erzählte seine Geschichte erneut. Chumvi, Kula und Ziwa berieten sich kurz. Dann entschieden sie sich, Mheetu zurück ins geweihte Land zu bringen. Wenn es sein musste, würden sie kämpfen! Das geweihte Land hatte einen würdigen Herrscher verdient, da waren sie sich einig. Die Hyänen gehörten nicht in die wunderbare Savanne, die um den Königsfelsen geblüht hatte und voller Leben gewesen war. Scar musste gestürzt werden! Das nun vierköpfige Rudel machte sich auf den Weg. Immer geradeaus - den ganzen Weg zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)