Aus menschlicher Sicht von abranka ================================================================================ Kapitel 1: Aus menschlicher Sicht --------------------------------- Er war tot. Ja, ganz sicher war er tot. Jemand, der einen so verdrehten Hals hatte, der lebte nicht mehr. Und jetzt konnte sie nichts anderes tun als zu rennen. Ganz schnell, ganz weit fort. Damit sie niemand erwischte. Damit niemand erfuhr, dass sie dabei gewesen war. Rennen. Rennen, rennen, rennen. Die kalte Luft brannte in ihren Lungen, ihre Seiten stachen bei jedem Schritt, Schweiß rann über ihr Gesicht und doch war kein Schritt schnell genug, kein Schritt weit genug. Sie war noch zu nah, viel zu nah. Viel zu nah... Und sie sah nicht mehr, wohin sie lief. Sie lief nur noch. Rannte, hetzte, sprintete, keuchte. Und auf einmal... war da nichts mehr. „Was...?“ Verblüfft sah Emmy Dreibaum sich um und stutzte dann. Vor ihr stand jemand. Hochgewachsen, schwarzer Mantel, Sense. „Oh.“ Sie sah zurück. Ganz schwach war da etwas am Ende eines Abhangs zu entdecken, was sie als ihren Körper identifizierte. Komisch, wie kühl sie das tun konnte. „Ich hätte nicht so unaufmerksam rennen sollen, oder?“ NEIN. „Eine zweite Chance gibt es nicht, oder?“ NUR, WENN DU AN DIE WIEDERGEBURT GLAUBST. „Eher nicht. Ich wollte noch nie eine Kuh sein.“ DAS DÜRFTE WOHL AUCH RECHT... INTERESSANT SEIN. „Ja. Vor allem die Koordination der ganzen Mägen.“ Emmy erschauderte und stellte fest, dass sie dabei gar nichts empfand. „Warum...?“, setzte sie an und wurde von Tod unterbrochen. DAS LIEGT AN DEN DRÜSEN. GEFÜHLE HÄNGEN DAMIT ZUSAMMEN UND WENN DIE DRÜSEN NICHT MEHR DA SIND, SIND AUCH DIE GEFÜHLE GESCHICHTE. „Oh. Danke...“ Sie stockte und fuhr dann fort: „Woher...?“ WOHER ICH DAS WEISS? NUN, SAGEN WIR ES SO: DU BIST IN KEINERLEI HINSICHT DIE ERSTE UND AUF DAUER LERNT MAN DAZU. Emmy nickte. Das war nur logisch. „Äh... Edward ist bei dir vorbeigekommen, oder?“ FRÜHER ODER SPÄTER KOMMEN ALLE BEI MIR VORBEI. „Habe ich ihn umgebracht?“ Der Gedanke und die Angst brannten in ihr. ICH FÜRCHTE JA. Emmy nickte kummervoll. Das war eine Todsünde und bedeutete ewige Verdammnis sowie qualbegeisterte Teufel, die sie mit glühenden Dreizacks pieksen würden... Sie konnte sie schon am Horizont erkennen... Ihr schriller Schrei hallte noch lange nach, als sie längst verschwunden war. QUIEK. Tod blickte den Rattentod an, der sich auf seine winzige Sense gestützt hatte. MEINST DU WIRKLICH, DASS ICH IHR HÄTTE SAGEN SOLLEN, DASS ES EIN UNFALL WAR? DE FACTO HAT SIE IHN UMGEBRACHT. ER HAT SICH ZU TODE ERSCHRECKT UND IST DIE TREPPE RUNTERGEFALLEN. QUIEK. NICHT AUS MENSCHLICHER SICHT? QUIEK. OH. QUIEK. MIST. SO IST DAS EBEN, WENN MAN SICH MIT DEM TOD AUSKENNT UND NICHT MIT DEM STERBEN. Susanne – seine Enkelin – würde ihm dafür jetzt wahrscheinlich wieder eine Predigt halten. Insbesondere über Gerechtigkeit und dass das gerade vollkommen ungerecht und unmenschlich gewesen war. Und dabei würde sie wieder außer Acht lassen, dass er nun einmal kein Mensch war... QUIEK. OH NEIN. DU WIRST ES IHR NICHT SAGEN. QUIEK. WIE ICH DICH DARAN HINDERN WILL? NUN... SNH SNH SNH. Kichernd verschwand der Rattentod, während der Tod der Menschen ihm folgte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)