Zweideutigkeit von CptJH (- Reloadet (Neues Kapitel on!! ^^)) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 2 -------------------- Kapitel 2 (Anmerkung: Eigentlich ist es das erste, aber... ähm... fragt uns später noch mal danach...) "Lass das!", meinte der Ninja grummelnd zu dem ihn anstrahlenden Fye. Was diesen nicht unbedingt zum Aufhören bewegte. "Wieso denn, Kuro-ta? Du bist immer so unentspannt. Relaaaa~x!" Bei diesen Worten wackelte der Magier ein wenig (?) komisch durch die Gegend, was ihm einen wirklich bedenklichen Blick von Kurogane einbrachte. "Weil das blendet! Nimm die verdammte Lampe aus meinem Gesicht!!" (An dieser Stelle sei erklärt: Es war Nacht und dunkel, wie meistens um diese Uhrzeit.) Bei diesen Worten warf der Schwarze der Gestalt neben sich einen abschätzenden Blick zu und musste sich ein Grinsen verkneifen. Fye steckte nämlich in einem Kleid. Es reichte bis auf den Boden und bestand aus reichlich Stoff mit jeder Menge Bändern und Schleifen. Natürlich war es hellblau mit weiß, auch wenn man das im Dunkeln nicht unbedingt sehen konnte. Der halbwegs aufmerksame Leser wird sich vielleicht wundern, warum Fye ein Kleid trägt und warum sich Mokona, Shaolan und Sakura so ruhig verhielten. Beginnend für eine Erklärung müssen wir weit ausholen. Alles begann damit, dass Mokona sie in eine Welt verfrachtete, in der seltsame Regeln herrschten. Das war ihnen gleich bei ihrer Ankunft aufgefallen: Hier war niemand allein unterwegs. Sie waren zum Glück in einer Seitengasse gelandet und nicht wieder irgendwo im Getümmel, wie es in letzter Zeit recht häufig vorgekommen war. Aus der, ziemlich dunklen, Seitengasse heraus beobachteten sie das seltsame Treiben. Die Leute schoben sich paarweise über die Straße vor ihnen und nicht etwa in Grüppchen, oder auch mal alleine, wie man es normalerweise tat. Es war ein völlig geordneter und gut organisierter Betrieb, der da herrschte. Die Pärchen fassten sich an den Händen, umklammerten ihren Partner regelrecht. Es wirkte gerade so, als wollten sie keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass sie zusammen gehörten. Nachdem sie all das einige Minuten lang beobachtet hatten, machte Shaolan den Vorschlag, mit Sakura vorzugehen und Informationen einzuholen. "Wieso willst du Balg eigentlich voran gehen? Ihr -" Kurogane deutete ein Kopfnicken zur müde wirkenden Prinzessin an, "könnte etwas passieren." Shaolan warf dem Ninja einen verwirrten Blick zu. "Aber... Kurogane-san... ich dachte nur... dass du vielleicht nicht mit..." Der braunhaarige wurde ein wenig rot, wobei ihn nun seinerseits der Schwarze alles andere als intelligent ansah. "Das ich vielleicht nicht...Was?!" Doch noch bevor der Jüngere seine Begründung fortsetzen konnte, begann Fye zu sprechen, der noch immer die Masse musterte. "Kuro-myu, hier sind nur Pärchen unterwegs. Shaolan ist sich nicht sicher, ob du mit mir als Partner losgehen solltest, bevor wir wissen, was es mit dieser Aufteilung auf sich hat." Nach dieser, logisch klingenden, Erläuterung gingen die beiden Jüngsten zusammen mit Mokona los. Es dauerte fast eine Stunde, in der Kurogane den Magier mit eisigem Schweigen bedachte, ehe sie wieder kamen. Und die Informationen, die sie dann bekommen hatten... Nun, der Schwertkämpfer wollte nicht mehr daran denken, während der Blonde sehr genau zugehört hatte.In dieser Welt war es undenkbar in einer anderen Menge als Zwei etwas zu tun. Egal, ob man einkaufen ging und genau alles zweimal kaufte, Kinder bekam (die grundsätzlich Zwillinge waren), über etwas sprach, oder irgendeiner Tätigkeit nachging. Man ging nirgendwo alleine hin, war nie mehr als zwei Meter entfernt. Eigentlich gab es nicht mal ein Wort für "Alleine". Das gab es einfach nicht in dieser Welt. Man kam mit seinem Zwilling zur Welt und sein zukünftiger Partner wurde nur zwei Betten weiter geboren. Mit diesem Partner verbrachte man den Rest seines Lebens, man starb sogar zeitgleich mit ihm. Sobald man sich in dieser Welt befand, wurde man durch ein starkes Band mit seinem Partner assoziiert. Genaugenommen gab es schon ein Wort für "Allein", allerdings war es ein Verbrechen, es auch nur auszusprechen, bzw. zu denken. Denn das war eine weitere Besonderheit des Bandes. Je stärker die Verbundenheit zum Partner war, desto stärker waren auch die Möglichkeiten. So war man vielleicht irgendwann in der Lage, sogar die Gedanken seines Partners zu lesen, oder zu spüren, wie er sich gerade fühlte. Und jetzt standen sie hier, als "Pärchen", während Sakura und Shaolan, mit dem weißen Mokona im Schlepp, sich ans andere Ende der Stadt begeben hatten. Zwar konnten sie sich nicht zu viert blicken lassen, oder auch nur miteinander bekannt sein, was sie ja eigentlich längst waren, aber auch diese Welt hatte etwas gutes: Sie brauchten Mokona nicht, um miteinander zu kommunizieren. Das Band, dass plötzlich zwischen ihnen war, überwand die sprachlichen Barrieren ohne Probleme. Ihre Probleme miteinander, oder besser gesagt, Kuroganes Probleme mit Fye, lösten sich dadurch fürs erste leider nicht. Nachdem sie sich in einem - das es natürlich zweimal gab - , etwas abgelegenen, Kaufhaus hatten neu einkleiden lassen, war Kurogane in einer schwarzen Samthose und einem weinroten Hemd unterwegs (welche er natürlich noch mal bekam), während Fye... Nun ja, als männliche Partner zogen sie einfach zu viel Aufmerksamkeit auf sich. So kam es dann auch, dass der Magier ein (beziehungsweise zwei) Kleid(er) bekam. Und es war nicht nur irgendein Kleid. Es war Weiß und Hellblau, in mehreren Schichten von Stoff übereinander genäht und mit Schleifen und Bändern nur so übersäht. Die langen, weißen Ärmel verdeckten seine Arme und Hände vollkommen, während eine große, hellblaue Schleife auf der Brust eine nicht vorhandene Oberweite kaschierte. Zwar hatte der Ninja ihn schon immer für etwas zu feminin gehalten, aber als er den Blonden dann dezent geschminkt, mit einer Wespentaille, die schon fast unheimlich wirkte, und einem Kleid bis zum Boden aus der Kabine treten sah, klappte ihm einfach nur der Mund auf. Die Krönung dieser Kostümierung war allerdings die riesige blaue Doppel-Schleife, die in Fyes Haare verflochten worden war. Selbst wenn man es wusste, war es doch nur schwer vorstellbar, dass die Person, die noch immer munter mit der Laterne vor seinem Gesicht umherschwenkte, wirklich männlich sein sollte. Er brummte noch einmal bedrohlich, woraufhin der Kleinere die Laterne mit einem leisen Seufzer so weit sinken ließ, dass sie im Umkreis von knappen zwei Metern sehen konnten und er selbst im Mittelpunkt des Lichtscheins stand. //Wie kann man nur so verdammt schmal und blass sein? Und dann so eine Figur... Mit der Taille und dem Gesicht! Als MANN!!// schoss es dem Schwertkämpfer durch den Kopf, als sich die schwarzen Schatten in seinem Gesichtsfeld langsam lichteten und er wieder mehr von seiner Umgebung, einschließlich der Leute, sehen konnte. "Und jetzt, Kuro-fuu?" meinte der Blonde mit etwas gesenkter Stimme, aus der man trotz allem ein Kichern heraushören konnte. Er verstellte seine Stimme nur minimal, so dass der Schwarze nicht die geringsten Probleme hatte, sie als die seine zu identifizieren, aber gleichzeitig klang sie jetzt doch deutlich weiblicher. Er wusste nicht genau, wie er die Veränderung beschreiben könnte. Die Stimme des Blonden klang ein wenig höher und weicher, wobei ihr leicht rauchiger Beiklang fast gänzlich verschwunden war. Aber noch etwas hatte sich geändert... War es der Tonfall? Kurogane kannte sich ehrlich gesagt nicht so gut aus mit Frauen, aber wenn diese Wesen etwas von einem Mann wollten, es sei ganz dahin gestellt, was, hatten sie diesen Tonfall. Er klang so zuckersüß, das ihm beim hören fast schlecht wurde. "Frag nicht so dumm, du weißt, warum wir mitten in der Nacht mit einer Laterne durch die Gegend laufen!" blaffte er. "Wir suchen ein ungestörtes Plätzchen?", giggelte Fye. Für Kuroganes Geschmack ging er in seiner Rolle als "seine Partnerin" viel zu gut auf und das zeigte er ihm mit einem übertriebenen Augenrollen und entnervten Brummen. "Wir suchen einen Platz zum Übernachten! In getrennten Zimmern, möglichst weit weg voneinander!" "Mööö~p! Falsch, Kuro-pyuu! Wir suchen zwei Schlafplätze und wir dürfen nicht weiter auseinander als zwei Meter, weil wir sonst auffallen." Der Ninja sparte sich eine Antwort, die garantiert eine Menge Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte, wenn er sie richtig rüberbringen wollte (er hätte Fye angeschrieen) und trabte weiter die Straße hinunter. Diese Welt war wirklich schrecklich! Die einzige Zahl, die es hier gab, war die 2. Wenn man nach Hausnummern Ausschau hielt, entdeckte man nur seltsame Schriftzeichen an den Haustüren, die weder er noch Fye lesen konnten. Wie sollte man denn so etwas finden?? In seinem Ärger vergaß der Schwarze auch die Regel für Entfernung vom Partner. Der Blonde war nur knappe zweieinhalb Meter hinter ihm zurückgeblieben, als der Ninja plötzlich ein starkes Ziehen in der Brust spürte. Er keuchte überrascht auf und blieb wie angewurzelt stehen, wobei er sich nicht einmal sicher war, ob er das aus eigenem Willen getan hatte, oder von dieser seltsamen Kraft dazu gezwungen wurde. Allerdings blieb ihm auch keine wirkliche Zeit, um darüber nachzudenken, denn im nächsten Moment wurde er von den Füßen gerissen. Blitzschnell drehte er sich um, als er ein Gewicht auf seinem Rücken wahrnahm, woraufhin er neben sich zuerst ein leises "Autsch!" und dann ein Scheppern vernahm. Er war schon wieder auf den Beinen, als er realisierte, dass Fye gerade mit voller Wucht gegen seinen Rücken geknallt und dann auf ihm gelandet sein musste. Im ersten Moment wollte er den Magier anschreien, was das bitte schön wieder sollte, doch dann bemerkte er den völlig verdatterten Gesichtsausdruck, mit dem der Kleinere in einem Haufen Stoff und mit verrutschter Haarschleife auf dem Boden hockte. Seitdem er von Kuroganes Rücken gefallen war, schien er sich nicht mehr bewegt zu haben und das Lächeln in seinem Gesicht war einem erschrocken wirkenden, leicht geöffneten Mund gewichen. Einige - wahrscheinlich exakt zwei - Zentimeter neben ihm kullerte noch immer ihre Laterne über den Boden. Noch immer fassungslos sah er zu Kurogane auf, doch dieser zuckte nur mit den Schultern, um zu zeigen, dass er auch nicht wusste, was gerade passiert war. Er sah sich aufmerksam um und versicherte sich selbst, dass außer ihnen niemand auf der Straße war, bevor er, einer plötzlichen Eingebung folgend, langsam und rückwärts von Fye wegging. Dieser sah ihn mittlerweile nur noch völlig verdutzt an und runzelte die Stirn, als ob er sich ernsthaft um Kuroganes Verstand sorgte. Als er einige Schritte gemacht hatte, spürte er wieder ein leichtes Ziehen in der linken Brusthälfte. Er machte vorsichtig noch zwei Schritte und das Ziehen nahm zu. Es kostete auch gleichzeitig mehr Kraft weiter zu gehen. Er nahm einige Kraft zusammen und machte einen raschen, weitausgreifenden Schritt nach hinten und in dem Moment schien in seinem Inneren irgendetwas zu explodieren. Quasi gleichzeitig sah er, wie der, mittlerweile ein wenig verstört wirkende, Fye in seinem langen Seidenkleid von einer unsichtbaren Macht nach oben gerissen und auf ihn zu geschleudert wurde. Ohne dass einer der beiden auch nur das geringste dagegen tun konnte, wurde der Magier zum zweiten Mal heute gegen Kurogane geschmettert und riss ihn damit von den Füßen. Der Größere stöhnte leicht auf, denn diesmal war sein Kopf gegen den steinigen Untergrund geschleudert worden und für einen kurzen Moment sah er gar nichts mehr. Widerwillig kämpfte er gegen die Ohnmacht an, die hinter der Schwärze auf ihn wartete, und blinzelte ein paar Mal, bis er wieder scharf sehen konnte. Zumindest so scharf, wie es die Dunkelheit um ihn herum zuließ, denn die Laterne lag nun gute zwei mal zwei Meter entfernt und nutzte ihm so kaum etwas. Immerhin reichte das Licht, um zu erkennen, dass der Kleinere auf ihm lag und ihn aus großen Augen ansah. Es war nur für den Bruchteil einer Sekunde, in der sie sich so in die Augen sahen, dann grinste Fye ihn vergnügt an und meinte: "Deswegen soll man sich also nicht mehr als zwei Meter voneinander entfernen. Es funktioniert nicht. Ehehe..." Unnötig grob packte der Schwarze ihn an den Schultern und schob ihn von sich runter. Mit einem weiteren Ruck hievte er sich selbst wieder auf die Beine. Dabei wurde ihm von einer Sekunde auf die andere so schwindlig, dass er fast wieder auf dem Boden gesessen hätte, wenn er nicht blitzschnell von Fye am Arm gepackt worden wäre. Ohne nachzudenken griff er nach der Stütze und ließ einige Sekunden verstreichen. Dann zog er den, an der Hand hängenden, Blonden mit einer raschen und kraftvollen Bewegung auf die Füße und war erneut überrascht, wie leicht dieser war. Ohne ein weiteres Wort an ihn zu verlieren zog er den Kleineren am Arm hinter sich her. Im Vorbeigehen hob er die Laterne auf, die den Sturz erstaunlich gut überstanden hatte. Nun ja, immerhin hatte sie auch zwei Leuchten. Sie waren kaum eine Viertelstunde so gelaufen, als sich unmittelbar vor ihnen zwei große Gebäude erstreckten. In großen, goldenen Lettern stand dort jeweils "HOTEL" und Kurogane seufzte erleichtert. Endlich hatten sie dieses verdammte Ding erreicht... ~~Fyes POV~~ Kuro-pi ließ meinen Arm auch nicht los, als wir schon an der Rezeption standen und er versuchte zwei Zimmer zu bekommen. Im grellen, künstlichen Licht fiel mein Blick auch das erste mal auf seinen schwarzen Hinterschopf, wobei mir auffiel, dass eine rote Flüssigkeit seine dunklen Haare verklebte. Blut. Sein Aufprall vorhin schien wirklich heftig gewesen zu sein. Ich schien allerdings auch nicht mehr besonders gesund auszusehen, denn der besorgte Blick der beiden Hotelangestellten hinter dem Tresen sprach Bände. Dabei schienen sie Kuro-rii gar nicht zuzuhören, denn der redete sich fast den Mund fusselig, um an Zimmer zu kommen. Ich setzte ein bewusst schwach wirkendes Lächeln auf, legte Kuro-mune eine Hand auf die Schulter und drängte mich leicht an ihm vorbei. Mit einer möglichst zittrigen Stimme und einem herzzerreißenden Augenaufschlag begann ich dem männlichen Angestellten eine Geschichte von zwei aufeinander folgenden Unfällen zu erzählen, bei denen mein Partner und ich unser Gepäck verloren hatten und verletzt wurden. Im ersten Moment wirkten er und seine Partnerin unentschlossen, dann nickten sie völlig synchron und gaben uns zwei Schlüssel mit der Nummer "2²". Wir mussten einige Treppen steigen, dann standen wir vor der doppelt angelegten Zimmertür und ich schloss auf. Der, in zwei Hälften unterteilte, Raum wirkte auf den ersten Blick gemütlich und hübsch eingerichtet. Er hatte zwei Fenster, zwei Schreibtische mit jeweils zwei Stühlen, ein Doppelbett mit zwei entzückenden Nachtschränkchen, mit jeweils einer altmodisch wirkenden Nachttischlampe, die in Papier eingewickelt war... Langsam wanderte mein Blick zurück zum Bett und meine Augen weiteten sich ein wenig, als ich realisierte, dass da ein Doppelbett stand. Ein großes, kuschelig aussehendes Doppelbett. Ein, bzw. zwei Sofas waren nirgendwo zu sehen, und Gästebetten gab es logischerweise auch nicht. Ich warf Kuro-run, der immer noch neben mir stand, einen fragenden Blick zu, doch dieser starrte nur völlig entsetzt zum Doppelbett, mit den großen Plüschkissen. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ihn mehr schockiert hatte: Das Doppelbett oder die rosafarbenen Plüschkissen. ~~Kuroganes POV~~ Ich starrte völlig entsetzt auf das Bett vor mir. Nicht nur, dass es ein Doppelbett war - das war schon schlimm genug - nein, es musste ja auch noch unbedingt eine grässliche Farbe haben. Rosa!! Wieso gerade Rosa?! Ich schnaubte. Es war ja schon schlimm genug, dass Fye mein "Partner" sein musste, aber dann auch noch so was! Nicht mit mir!Ich drehte mich herum und steuerte die Türen an. Leider hatte ich schon wieder vergessen, dass es unmöglich war, sich weiter als zwei Meter von seinem Partner zu entfernen. Also kam Fye regelrecht hinterhergeflogen und ich war schneller bei den Türen, als mir lieb war, weil ich dagegen donnerte und mir abermals den Kopf anschlug. Fye sah mich tadelnd an und sagte: "Kuro-ryu, das war jetzt keine gute Idee..." Ach ne?! Das hatte ich jetzt auch gemerkt. Zur Hölle, diese Welt war ja nicht zum Aushalten. Und warum musste ausgerechnet ER mein Partner sein und auch noch wie ein Klette an mir hängen?! Ich grummelte und befühlte meinen Kopf. Wir waren nicht lange hier und schon war ich verletzt. Meine Augenbraue zuckte kurz. Das war echt zum aus der Haut fahren. "VERDAMMT!!", fluchte ich, dass es wahrscheinlich noch zwei Straßen weiter zu hören war. Fye löste sich von mir und pflückte mich von der Wand. Dann bedachte er mich mit einem besorgtem Blick. "Kuro-chan du weißt doch, dass das nicht geht..." Dann packte er mich am Handgelenk und schleifte mich erst mal kreuz und quer durch das Zimmer."Was zur Hölle tust du da?", blaffte ich ihn an, als er gerade dabei war, mich durch eine der beiden Türen ins Bad zu schleifen, wo natürlich auch alles doppelt vorhanden war. "Ich suche einen Erst- äh... Zweite-Hilfe-Koffer...", meinte er und kramte in einem der beiden Schränkchen herum, wo er auch fündig wurde. Er nahm das Kästchen heraus und schleifte mich zurück zum Bett. Den Blick mit dem ich erst dieses und dann ihn bedachte, als Fye sagte, ich sollte mich besser hinsetzen, hätte sowohl das Bett als auch den blonden Magier in Flammen aufgehen lassen sollen. Widerwillig setzte ich mich, während Fye das Kästchen leerte und sich einen der zwei Tupfer und eines der beiden Desinfektionsmittelfläschchen krallte. Außerdem schnappte er sich zwei Verbände. Einer tat's doch wohl auch...? Doch dann erinnerte ich mich an diese bescheuerte Regel Ich verzog das Gesicht, als Fye anfing, um mich herumzuturnen und mir das Blut abzutupfen. Das Zeug brannte - wahrscheinlich auch noch mal doppelt so viel - wie Feuer. Als der Magier mit dieser Prozedur fertig war, fing er an, die beiden Verbände um meinen Kopf zu wickeln. Ihm schien die Sache - im Gegensatz zu mir - auch noch Spaß zu machen. "Und jetzt ich.", meinte Fye. Ich starrte ihn - wahrscheinlich unheimlich intelligent dreinblickend - an. "Hä?", machte ich - wohl noch intelligenter als mein Blick. "Na, du trägst einen Verband, da muss ich auch einen tragen...", meinte er grinsend. "Partnerloooooooo~k!" Er grinste breit. Der Magier war ja schon immer ein wenig merkwürdig drauf, aber seit wir in dieser Welt waren, drehte er völlig ab. Ich stöhnte genervt. Das ging einem ja echt auf den Geist. Immer diese verdammte Zwei...!!Also schleifte er mich noch ein zweites Mal ins Bad, um das zweite Kästchen zu holen. Da ich einen Kopf größer war wickelte ich ihm den Verband gleich im Bad um den Kopf - was bei den Schleifen und seinen Haaren, die dadurch irgendwie noch chaotischer waren, nicht gerade einfach war. Wahrscheinlich sah es nicht ansatzweise so gut aus wie meiner, aber das war jetzt egal. Dafür hatte ich jetzt echt keinen Nerv. Doch Fye schien damit zufrieden zu sein und steuerte wieder auf die Tür zu. Ich ging schnell hinterher, denn ich hatte nicht das Bedürfnis, schon wieder irgendwie von Fye gerammt zu werden. Dreimal reichte ja wohl. "Können wir nicht andere Bettwäsche bestellen?", murrte ich missmutig. Wenigstens gab es zwei Decken - eigentlich nicht anders zu erwarten - aber diesmal hatte ich nichts gegen dieses doppelte Vorhandensein. Ich sah zu Fye, der sich inzwischen zu mir umgedreht hatte. ~~Fyes POV~~ "Aber das sieht doch totaa~l gemütlich aus, Kuro-pui!", strahlte ich ihn an. Da schien mein Partner irgendwie anderer Meinung zu sein, denn er schlug sich nur mit der flachen Hand vors Gesicht, ehe er sich zu mir vorbeugte und die Hand ausstreckte. Unwillkürlich zuckte ich ein wenig zusammen, doch er griff nur nach dem Telefon, dass neben mir an der Wand hing. Auf der anderen Seite des Bettes hing - natürlich - noch eins. In Ceres hatten wir solche Geräte zwar nicht, aber ich kannte sie aus Hanshin. Blieb zu hoffen, dass die Dinger hier genauso funktionierten. "Ja? Hallo?? Wir wollen hier andere Bettbezüge... Warum? Weil die hier PINK sind, verdammt noch mal!" Gespannt am lauschen ließ ich mich auf dem Bett nieder. Ob das wohl was werden würde? Als hätte er meine Gedanken gelesen, sah Kuro-nyu mich ärgerlich an. "Hey, welche Zimmernummer haben wir?" Okay, er hatte doch noch keine telepathischen Fähigkeiten entwickelt. "2², Kuro-tako." Da er gerade am telefonieren war, beschränkte er sich darauf, mir einen, mehr als tödlichen, Blick zuzuwerfen, bevor er weiter sprach. "2².... Was soll das heißen: ,Nein'? Kann man hier nicht mal andere Bettdecken kriegen?? Was ist das denn? Nennt ihr das hier Service?? IST MIR DOCH EGAL, OB WIR DAS ZWEITLETZTE ZIMMER BEKOMMEN HABEN UND SIE DOPPELT ÜBERBUCHT SIND!!" Hastig hatte ich mir die Hand vor die Ohren gehalten, als Kuro-in angefangen hatte, in den Hörer zu brüllen, den er jetzt mit übertriebener Wucht wieder gegen die Wand knallte. Als wäre das mein Fehler, sah er mich wütend an. Langsam nahm ich die Hände wieder herunter. "Du hattest wohl... nicht so viel Erfolg?", fragte ich vorsichtig und mit einem breiten Grinsen. Seine Antwort war ein bedrohliches Knurren. "Hat sich das etwa so angehört?", fragte er mit mühsam beherrschter Stimme. "Für mich nicht. Aber wir können ja mal unsere Nachbarn fragen, die haben bestimmt ein bisschen was mitbekommen...", lachte ich. "DU!", schrie Kuro-chama sofort. Ups! Ungünstiger Moment um ihn zu ärgern, wenn man noch am Leben bleiben wollte. Es wurde also Zeit für einen kleinen Themenwechsel. "Dann können wir uns ja schlafen legen. Kannst du mir mit dem Kleid helfen, Kuro-wan?", fragte ich ihn mit einem, meiner Ansicht nach, herzallerliebsten Lächeln. Die Reaktion war mehr als putzig anzusehen.Zuerst wandelte sich Kuro-samas Gesichtsausdruck von tödlich in völlig verdattert. Dann hob er den Zeigefinger und deutete ungläubig auf mich. "Ich soll... was??" Mit knapper Not unterdrückte ich ein Kichern soweit, dass ich nur noch grinsen musste. "Mir beim Ausziehen von diesem Kleid helfen, Kuro-chan." "Niemals." "Es ist aber so unpraktisch..." "Nein." "Ich werde ersticken, wenn ich darin schlafe." "Mir egal." "Du stirbst dann auch, Kuro-tan." "Immer noch besser." "Dann kommst du aber nicht in deine Welt zurück." "Das Risiko nehm ich in Kauf." "Es ist aber ziemlich unehrenhaft zu sterben, weil man im Bett in einem Kleid erstickt ist." "Ich habe ja kein Kleid an." Ich seufzte. Okay, dass würde ewig so weitergehen, wenn ich nicht ein überzeugendes Argument vorbringen könnte. Also lehnte ich mich lasziv ein Stück zurück und sah ihn mit einem undurchdringlichen Blick an."Dann, Kuro-pi, werde ich dich heute Nacht wohl davon überzeugen müssen, wie... heiß ... es da drunter ist." Kuro-rin klappte der Mund auf und gleichzeitig nahmen seine Wangen eine leicht rote Farbe an. Ohne noch etwas zu sagen, bedeutete er mir, mich umzudrehen, was ich auch sofort tat. Wenn auch eher, damit er nicht sah, wie sehr ich bemüht war, ein Lachen zu unterdrücken. Ich spürte, wie er hektisch an den beiden Reißverschlüssen hantierte und leise murmelte: "Warum, zum Teufel, müssen das auch noch ZWEI sein?" ~~Kuroganes POV~~ Ich kämpfte noch eine Weile mit den verflixten Reisverschlüssen. Zur Hölle, wie war der Kerl da überhaupt reingekommen?! Die Reisverschlüsse gingen mit einem plötzlichen Ruck nach unten, und ich wäre fast umgefallen, hätte ich mich nicht auf seiner Schulter abgestützt, weil ich darauf nicht gefasst war. Leider war Fye dies auch nicht und so landeten wir beide auf dem Boden. Er saß mit halbverrutschtem Kleid und schiefer Schleife auf meinem Schoß. Erst sah er etwas verdutzt rein, doch dann grinste er. "Du gehst ja richtig ran, Kuro-wan! Nya!", schnurrte er dann auch noch. Ich musste mich wirklich stark beherrschen, um ihn nicht gegen die nächste Wand zu klatschen. Noch so eine Aktion, und ich würde es tun. Also beließ ich es bei einem wirklich bedrohlichem Knurren und einem weiteren funkelnden Blick, welcher die Antarktis schneller hätte schmelzen lassen als die Hölle selbst. "Geh sofort von mir runter, es sei denn du willst jetzt gleich den Löffel abgeben!", fauchte ihn wutentbrannt an.Der Magier überlegte nicht lang und sprang sofort auf - wobei ihm das Kleid bis auf die Hüfte herunterrutschte. Er schien etwas sagen zu wollen, doch er überlegte es sich anders, als ich ihm mit einem Blick signalisierte, dass er in dem Moment tot wäre, in dem er den Mund aufmachte.Der Blondschopf zog das Kleid wieder ein wenig nach oben und raffte es so gut es ging zusammen, bevor er sich in Richtung Kleiderschrank - Nein, Schränke - wandte. Ich erhob mich, sonst hatte ich ihn wahrscheinlich gleich wieder auf dem Schoß sitzen und dann konnte ich für nichts mehr garantieren. Ich überholte ihn mit einem langen Schritt. In dem Kleid konnte er sowieso kaum laufen, aber jetzt verhedderte er sich mit jedem zweiten, noch so kleinem, Schritt und fiel fast auf die Nase. Wäre ich nicht so verärgert, hätte ich es wohl richtig amüsant gefunden. Ich öffnete die Türen des Schrankes und kramte zwei Pyjama heraus. Zum Glück waren sie nicht rosa, sondern blau. Okay. Damit konnte ich leben. Obwohl ich blau auch nicht wirklich leiden konnte. Aber immer noch besser als rosa. Einen davon warf ich Fye zu, der ihn auffing und somit das Kleid losließ, das jetzt vollends bis auf den Boden rutschte. Fyes Augen weiteten sich überrascht und er wurde leicht rot. Ein ziemlich fieses Grinsen machte sich auf meinem Gesicht. Es sah wirklich köstlich aus, wie er da stand: Völlig verdutzt, ein leichter Rotschimmer im Gesicht, den Pyjama vor die Brust gepresst, das Kleid als ein Durcheinander aus Stoff auf dem Boden. In Boxershorts. Mit Herzchenmuster. Ich prustete los. Der Anblick war einfach zu komisch. Das musste ich unbedingt den anderen erzählen. Oder - Nein, lieber nicht, dann dachten die sich wieder sonst was. Fyes ungläubiger Blick wandelte sich erst in ein verlegenes Lächeln und dann in ein gewohntes Grinsen. "Tja, Kuro-ron, ein Glück, dass es Boxershorts sind und keine... Dessous...", meinte er dann. Mein Lachen ging prompt in ein Husten über, weil ich mich verschluckt hatte. Wie konnte er nur!? Jetzt lachte er und zog sich das Oberteil des Schlafanzuges über den Kopf und schlüpfte gleich darauf in die Hose. "Soll ich dir helfen, Kuro-cha~n?", fragte er dann betont unschuldig. "Wag es und du bist tot!" ~~Fyes POV~~ "Schade." Meinte ich seufzend und ließ mich mit verschränkten Armen aufs Bett nieder, wobei ich ihn weiter ansah. "Was soll das?" fragte er auch schon in einem Tonfall, der irgendwie gefährlich klang. "Ich schaue dich an." Flötete ich als Antwort. "Das merke ich! Lass es!" "Ist Kuro-sama etwa schüchtern?" "DUUUUU!",rief er wütend und machte einen Satz auf mich zu, wobei er auf meinem Kleid ausrutschte, dass noch immer auf dem Boden lag. Es kam, wie es kommen musste. Diesmal landete er auf mir und somit gleichzeitig auf dem Bett. Allgemein keine wirklich neue Situation, allerdings wurde sie diesmal etwas peinlich durch die Tatsache, wo seine Hand landete...Im Nachhinein denke ich, dass es wirklich Glück war,denn in diesem Moment gingen die beiden Türen auf. Die beiden Angestellten, die zwei Speisewägen vor sich herschoben, erstarrten mitten in der Tür und die Frau errötete. Gleichzeitig entschuldigten sie sich und gingen schnellstmöglichst rückwärts wieder aus unserem Zimmer. Keiner von uns bewegte sich, auch als die Türen längst wieder geschlossen waren. Wir sagten auch nichts. Wir lagen einfach nur da. Kurogane hatte seinen Kopf neben mir im rosanen Bettzeug versteckt, so dass ich sein Gesicht nicht sehen konnte. Ehrlich gesagt wartete ich noch immer darauf, dass ich gleich entweder eine Hand um die Kehle, oder ein Schwert in der Brust haben würde, obwohl ich eigentlich keine Schuld an dieser Situation trug. Keins von beiden geschah. Wir lagen einfach weiter da, ohne irgendetwas zu machen. Es schien mir Ewigkeiten zu dauern, während es in Wahrheit wohl nur ein paar Minuten gewesen sein konnten. Trotzdem... Ein paar solcher Minuten könnten meinetwegen öfter passieren.Ich hatte das noch nicht ganz zuende gedacht, als der Ninja sich plötzlich wieder bewegte. Langsam, fasst in Zeitlupe, rollte er von mir herunter, so dass er neben mir lag. "Kuro-nyu?" fragte ich leise, wobei ich es nicht ganz schaffte, die Besorgnis aus meiner Stimme zu verbannen. "... Ich geh ins Bad." Mit diesen Worten erhob er sich langsam, das Gesicht weiter von mir abgewandt. Ich schloss für einen Sekundenbruchteil die Augen, dann sprang ich mit einem herzhaften Lacher auf und strahlte seinen Hinterkopf an."Da komme ich wohl besser mit!" Er drehte nicht mal den Kopf zu mir herum."Du bleibst vor der Tür!" fauchte er mich an und riss die Tür zu einem der zwei Bäder auf. Ich machte einen schnellen Satz hinterher und schaffte es gerade noch, ebenfalls ins Bad zu kommen. Das Bad war zu groß. Er konnte gar nicht allein hinein gehen, ohne dass wir wieder mit der Zwei-Meter-Regel Bekanntschaft machten. Knurrend warf er mir ein großes Handtuch ins Gesicht, während ich mich auf dem Badewannenrand niederließ. Von da aus war die Dusche nicht mehr als einen Meter entfernt. Sehr gut. "Ich warne dich - öffne auch nur ein Auge und du bist tot!", kam es noch, höchst verärgert, von Kuro-nyan, ehe er mir das Handtuch um den Kopf wickelte. Es war gut, dass sowohl die Doppelschleife, als auch der Verband längst abgegangen waren, denn diese grobe Behandlung hätten sie vermutlich ohnehin nicht überlebt. Jetzt saß ich da und konnte nur aus den Geräuschen um mich herum ahnen, was mein Schwarzer gerade tat. Es verging nicht viel Zeit, bis ich hörte, dass ein Wasserstrahl losging. Meine Augenbraue machte einen überraschten Hüpfer nach oben. Wieso duschte er denn jetzt? Im nächsten Moment hörte ich ein leises japsen und das Geräusch von Wasser, dass auf etwas traf. Das Wasser schien kalt zu sein. Wirklich kalt, denn das leise, japsende Geräusch vernahm ich noch ein paar mal. Auch meine zweite Augenbraue war bedenklich weit nach oben gerutscht. Nach der Attacke eben hätte eigentlich ich eine kalte Dusche nehmen müssen, wenn ich nicht so eine gute Kontrolle über meinen Körper hätte. Die Vorstellung, dass Kuro-ryu wegen mir eine kalte Dusche nehmen müsste, ließ mich unwillkürlich grinsen. Ich musste wohl eingenickt sein, denn das nächste, woran ich mich erinnerte war, wie mir das Handtuch wieder abgenommen wurde. Mit großen Augen blinzelte ich Kuro-pui an, der direkt vor mir stand. Natürlich tat er das. Wie sollte er sonst auch das Handtuch wieder abnehmen? Ich gähnte herzhaft, wobei ich mir die Hand vor den Mund hielt. "Bist du dann fertig?" fragte ich überflüssigerweise noch, ehe ich, mich räkelnd, vom unbequemen Rand erhob. Ich taumelte ein wenig vor mich hin, ehe ich mich müde auf das Bett fallen ließ. Der Tag schien mich wirklich geschafft zu haben, denn meine Augen fielen schon wieder zu. "Hey!", kam es ärgerlich vom Schwertkämpfer. "Mmmmmh...?", war meine, nicht wirklich aktivklingende, Reaktion darauf. "Du schläfst leider nicht allein in diesem Bett, also beschränk dich auf EINE Seite!" Und damit wurde ich grob auf die linke Seite geschoben. Ich gab ein unzufriedenes Knurren von mir, versuchte aber nicht wieder das ganze Bett in Anspruch zu nehmen. Mit noch immer geschlossenen Augen angelte ich nach der Bettdecke und deckte mich zu. Das Licht wurde ausgemacht und neben mir senkte sich die Matratze. Ein rascheln ertönte, dann wurde es still. Vorsichtig öffnete ich ein Auge. Kuro-mune lag mit dem Gesicht zur Wand auf der Seite und schien schon eingeschlafen zu sein. Wunderbar! Vorsichtig wollte ich zu ihm rüber rutschen, als auch schon ein: "Und DENK nicht mal daran, heute Nacht DEINE Seite zu verlassen. Es sind zwei Matratzen und du bleibst gefälligst auf deiner! Kapiert?" "Och, Kuro-pii..." "NEIN! Und jetzt schlaf!" "Du wirst vor mir einschlafen.", meinte ich grinsend. "Und du wirst nicht mehr aufwachen, wenn du auch nur zwei Millimeter zu weit bei mir liegst!"" Nyaaaaa~...!" "Ruhe jetzt!" Und damit war das Gespräch für ihn offensichtlich beendet. Ich seufzte lautlos und fixierte seinen Rücken. //Er schläft ganz sicher vor mir ein...// schoss es mir noch durch den Kopf, ehe ich einschlief. ~~~ Ein Nachwort entfällt, da die beiden Autorinnen mittlerweile halbtot vor Lachen unter den Computern liegen. Jeder unter seinem, doppelt vorhandenem, versteht sich XD Wir bitten um Kommis!! Flyinglamb & -Ma-Chan- Kapitel 2: Kapitel 2² --------------------- Kapitel 2² (Anmerkung – wir denken, dass dies nun nicht mehr erklärt werden muss... XD) ~~Kuroganes POV~~ Am nächsten Morgen wurde ich wach, weil mir die Decke wegegezogen worden war. Ich zog sie wieder über mich. Sie war schwerer geworden, dachte ich, schon wieder halb im Tiefschlaf. Dann spürte ich plötzlich etwas warmes im Rücken und jemand krallte sich in mein Pyjamaoberteil. Außerdem hörte ich ein zufriedenes Seufzen. Ich drehte mich um – und sah genau in Fyes Gesicht. Ich fiel fast aus dem Bett. Was hatte der auf MEINER Seite zu suchen?! Hatte ich ihm gestern nicht ganz klar gesagt, dass er hier nichts zu suchen hatte?! Da schlug der Magier die Augen auf. „Guten Morgen, Kuro-chama...“, nuschelte er schläfrig. Dann registrierte er wohl, dass er ein wenig zu nah bei mir lag. Genauer gesagt, er lag fast in meinem Arm. Ein breites Grinsen, das irgendwo hinter den Ohren verschwand, breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Nana, Kuro-pii! Sich einfach an friedlich schlafenden Leuten zu vergreifen!”, kicherte er und kam noch ein Stück näher herangerückt. „Und das nach der Attacke von gestern...tztzt!!“ Bitte?! Ich hörte wohl nicht recht! „DUUU!“ , knurrte ich und richtete mich auf, um ihm auf der Stelle einen Kopf kürzer zu machen. Nur leider lag ich schon ziemlich nah an der Bettkante, so dass ich beim Aufsetzen die Balance verlor und vom Bett purzelte. Dort lag ich dann, völlig in die Decke verheddert, während Fyes Blondschopf über die Bettkante lugte und mir entgegenstrahlte. „Was machst du denn da unten, Kuro-ta? Nicht, dass die Nachbarn denken, dass ich dich von der Bettkante schubse!“, lachte er. Ich wäre aufgesprungen und hätte ihm gesagt, was ich darüber dachte, doch ich konnte mich nicht bewegen, da ich mich völlig in der Bettdecke verstrickt hatte. „ZUR HÖLLE NOCHMAL...!!“, fluchte ich los, was Fye erneut zu einem herzhaften Lachen verleitete. „Soll ich dir helfen~?“, säuselte Fye und hockte sich neben mich. Mit einem total unschuldigem Grinsen und noch unschuldigerem Blick. Ich versuchte aus dieser verdammten Bettdecke herauszukommen, aber je mehr ich mich anstrengte, umso mehr verhedderte ich mich. So langsam wurde die Luft knapp. „Nya! Kuro-waaa~n... du erdrosselst dich gleich selbst!!“, warnte mich Fye, machte aber noch keine Anstalten, mir zu helfen. Wollte er es etwa von mir höchstpersönlich hören, dass ich Hilfe brauchte?? Anscheinend schon... „HOCK DA NICHT SO RUM UND GRINS! VERDAMMT! HILF MIR, DAS DING LOSZUWERDEN!“, brüllte ich und schnürte mir dabei fast die Luft ab. „Sag bitte.“ Der hatte sie doch wohl nicht mehr alle...!! „Mach schon!!“ Es wurde langsam wirklich sehr warm und die Luft wurde knapp. „Erst wenn du bitte sagst!“ Fye legte den Kopf leicht schief. „Naaaa~??“ „WENN ICH HIER RAUSKOMME, DANN...........!!“ „Du solltest vielleicht doch lieber ‚Bitte’ sagen, hm, Kuro-pui?“ Fye bewegte sich immer noch nicht, nur sein Grinsen wurde breiter. „Es ist ziemlich unehrenhaft zu sterben, weil man sich selbst mit einer Bettdecke erdrosselt hat...“ Diesmal konnte ich das ja schlecht abstreiten. Verdammt noch mal!! „BITTE!“, schnaubte ich widerwillig. Fye strahlte, dass ich befürchtete, dass hier gleich die Radioaktivität ausbrach. „Uiiii~ Kuro-chan hat ‚Bitte’ gesagt!“, schnurrte er. „Krieg ich das schriftlich??“ „MACH HINNE UND BEFREI MICH VON DIESEM DING, VERDAMMT!“ „Relaaaaaa~x, Kuro-myu!“ Er tätschelte meinen Kopf. Ich hätte ihm die Hand abgebissen – hätte ich mir nicht dabei das Genick ausgerenkt. Es dauerte eine kleine Weile, bis der Magier mich aus der Decke gewurschtelt hatte, und ich wieder mit untergeschlagenen Beinen und mit dem Rücken zu Fye auf dem Bett saß. Missmutig hatte ich die Arme vor der Brust verschränkt und bedachte den Magier mit eisigem Schweigen. Einige Minuten schwieg auch er, doch dann fragte er: „Bist du jetzt beleidigt?!“ Es klang ziemlich bedrückt. Nein, aber wenn ich mich jetzt bewegen würde, konnte ich nicht garantieren, dass der Magier danach noch lebte. Ich schwieg weiterhin. „Kuro-ta?“ Ich antwortete immer noch nicht. „Kuro-ron?“ Der konnte ewig so weiterfragen... „Kuro-nyu...?“ Plötzlich legte er von hinten die Arme auf meine Schultern und schob seinen Kopf ziemlich nah neben meinen. „Können wir frühstücken gehen?“, fragte er leise. Ich knurrte und schob ihn von mir. „Wenn du dann aufhörst, mir auf den Geist zu gehen!!“, fauchte ich. Fye sprang auf, hatte aber vergessen, dass das Bett ziemlich federte und stolperte. Reflexartig packte ich ihm am Arm und fing ihn, bevor er volle Kanne auf den Boden knallte. „Nyaaaaa! Danke, Kuro-in!“, strahlte er mich an. Ich ließ ihn los und er fiel doch noch vom Bett. Allerdings schlug er nicht so hart auf, als wenn ich ihn eben nicht gefangen hätte. „Autsch~ Kuro-chama, das war nicht nett~“, kam es zerknautscht von unten, was ich mit einem Brummen quittierte. Das war die Rache für von vorhin... ~~Fyes POV~~ Unschlüssig, stand ich vor den Badezimmerspiegeln. Ich hatte heute ein anderes, hellblaues Kleid an und wirkte dadurch schon weiblicher als sonst, aber das reichte noch nicht. Gestern hatten mich zwei Verkäufer im Kaufhaus geschminkt, heute musste ich das selbst machen. Und ganz ehrlich – ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wie ich das hinkriegen sollte. Jetzt starrte ich schon seit einigen Minuten die Schminkutensilien vor mir an. Himmel – Wie benutzte man diese Teile? Mit einem Lippenstift konnte ich ja noch was anfangen, aber sonst... „Kriegst du’s heute noch? Ich dachte, wir wollten Frühstücken!“, knurrte Kuro-pin vom Badewannenrand aus. Er hatte die Augen vornehmlich von mir abgewendet und konnte so gar nicht sehen, dass ich hier nur völlig unschlüssig rum stand. „Aber, Kuro-nin! Ich hab doch keine Ahnung davon, wie man sich schminkt!“, seufzte ich theatralisch und sah weiter auf das Make-up vor mir. „Tss. Und ich hatte gedacht, du würdest öfters als Frau rumlaufen.“ Ich ging zu ihm herüber. „Kuro-mu, ich bin nicht sicher ob dir das bewusst ist, aber...“, ohne auf seine erschrockene Miene zu achten, ließ ich mich auf seinem Schoß nieder. „...ich bin ganz eindeutig männlich.“ ~~Kuroganes POV~~ Nachdem ich fast vom Wannenrand gekippt war, was sicherlich nicht gut gewesen wäre, funkelte ihn an. „Das weiß ich!! Geh runter und mach hinne....“ Was er natürlich nicht tat. „Aber ich kann das nicht!!“ „Meinst du ICH kann das?!“ „Du kannst es ja mal versuchen!!“ Er faltete die Hände auf meinen Schultern, stützte sich ab und blinkerte mich an. „Komm schon! Du kriegst das sicher hin!“ „Zur Hölle noch mal, ich hab keine Ahnung von dem Kram!“, fauchte ich und stand dann auf, wobei Fye sich einfach weiter festhielt und an mir baumelte. „Aber~ Kuro-chi!“, flötete er. „Nix aber…” Ich schob ihn leicht weg und drückte ihn gegen die Wand. Er sah mich erstaunt an. Dann angelte ich nach ... was weiß ich denn ... irgendeinem Pulver. //Und ich dachte schon...// „Was dachtest du?“, fragte ich. Er schaute mich verwirrt an. „Wie? Ich hab doch gar nichts gesagt...?“ „Doch.... ‚Und ich dachte schon...’ . oder nicht?!“ Jetzt schaute ich verwirrt. „Ähm. Nein...das hab ich gedacht...“ Er grinste schief. „Gedacht?!“ Jetzt war es schon soweit, dass ich seine Gedanken lesen konnte. „Sieht so aus. Ich kann es wohl auch.“, meinte er, nachdem ich das gedacht hatte. „Hast du das auch ‚gehört’?“, fragte er. „Nein...was?“ „Ahh... dann scheint’s nur zu funktionieren, wenn wir etwas über den anderen denken, nya?“ Er fing wieder an zu grinsen. „Kyaaah! Da musst du jetzt aufpassen, wenn du irgendwelche Mordgedanken hast!“ Er kicherte. „Hilfst du mir jetzt?“, fügte er hinzu und deutete auf das Pulver – von dem ich immer noch nicht wusste, was es war. Ich knurrte. Wenn’s denn sein musste. Sonst würde das sicher noch Ewigkeiten dauern. „Ähm. Sei bitte vorsichtig, okay?“, bat er mich noch. Etwas ratlos stand ich erst da, und dann machte ich einfach mal drauf los. Es misslang. Also fing ich von vorn an. Fye ließ das geduldig über sich ergehen. Wieso musste er eigentlich unbedingt geschminkt sein....?? „Na, weil es eben so ist. Dann fällt es nicht so auf, dass ich eigentlich männlich bin. Ist doch logisch, Kuro-wanwan!“ Verdammt. Er hatte schon wieder--- Ich dachte wohl lieber nichts mehr....was mit ihm zu tun hatte... „Das fällt auch so nicht auf, Verdammt noch mal.“ Ich war fertig. Nicht nur mit den Nerven, sondern auch mit der Schminkprozedur. Und – es ging einigermaßen. Fye witschte unter meinem Arm hindurch, zum Spiegel. „Fiiiu“, machte er. „Gut. Wir können!“ Er hängte sich an meinen Arm. „Lass mich los....!“, grummelte ich und schüttelte ihn ab. „Aber die anderen machen das doch auch so!!“, protestierte er. „Wir sind aber nicht die anderen!!“, fauchte ich zurück. „Aber dann werden wir auffallen!!“ Aber, aber, aber...!! Wir mussten doch nicht wie aneinandergeschweißt rumlaufen. Oder doch?! Es reichte schon, wenn ich dazu gezwungen war, dass ich nicht weiter als zwei Meter von ihm wegkonnte. „Kuro-chi! Jetzt sei nicht so gemein zu mir!! Schließlich sind wir Partner!“, meinte der Blonde und schon hatte ich ihn schon wieder am Arm baumeln. Da ich keine Lust darauf hatte, dass sich dies ständig wiederholte, stapfte ich aus dem Bad und er schlenkerte hinterher, was er mit einem begeisterten „Huiiiii!“ quittierte. Keine fünf Minuten später traten wir durch die Speisesaaltüren – natürlich eine doppelt angelegte – und ich schaute mich nach einem Tisch um. ~~Fyes POV ~~ Während Kuro-pan offensichtlich nach einem... Nein, wohl eher ZWEI Tischen Ausschau hielt, tat ich zur Abwechslung mal nichts anderes, als überglücklich an seinem Arm zu hängen. Hey – diese Welt hatte eine Menge Vorteile. „Komm mir nicht auf irgendwelchen krummen Gedanken, Magier!“, zischte mir mein Partner in diesem Moment zu. Ups. An diese Sache mit dem zwischenzeitlichen „Gedankenlesen“ musste ich mich wohl erst noch gewöhnen. Plötzlich wurde ich nach vorne gezogen – mein Schwarzer hatte scheinbar einen Tisch entdeckt und stürmte darauf zu. Ich beeilte mich, so gut es eben nur ging, wurde aber trotzdem mehr gezogen, als dass ich selbst ging. Dieses Kleid war wirklich unpraktisch... Zum Glück trug ich keine Stöckelschuhe oder so etwas. Moment... Ich grinste. Ein kürzeres Kleid mit sexy Schuhen wäre doch gewiss auch etwas? Ich malte mir das ganze mal ausführlich aus. Ein kurzes Schwarzes, dazu ein passendes Stoff- oder Lederband um den Hals, mit Netzstrumpfhosen, schwarzen Stiefeletten... „WAS ZUR HÖLLE DENKST DU DA??“, wurde ich mit einem mal angeschrieen. Und nicht nur ich sah leicht erschrocken zu Kuro-chan. Während die anderen aber alle schnell wieder wegsahen, starrte ich meinen Partner weiter an. Er war ganz eindeutig rot geworden. Ich grinste. Und ich muss sagen, dass dieses Grinsen den Titel „nicht Jugendfrei“ so was von verdient hätte. „Hat’s dir gefallen?“, fragte ich neckisch, doch Kuro-ru drehte blitzschnell den Kopf zur Seite, so dass ich nur noch seine rot glühenden Ohren sehen konnte und zog mich weiter, zu unserem – Oh, Überraschung – Doppeltisch. Unwirsch wurde ich auf neben ihm auf die Bank gezogen. Ehe ich mich versah, war Schwärzli hinter einer Karte verschwunden. Überrascht und zugleich ziemlich amüsiert, hob ich eine Augenbraue an. „Kuro-nyu?“, schnurrte ich von der Seite. Keine Reaktion. „Kuro-yan?“ Wieder nichts. „Kuro-ne?“ Okay, es wurde Zeit, für härtere Maßnahmen. Ich versuchte mir vorzustellen, ich wäre in einem Dessous-Laden. Dort waren massig Ständer, mit massig, expliziter Ware. Zielsicher, ließ ich meine Gedanken auf den Ständer mit den pinken Seidenstrumpfhosen und den Leoparden-Tanga zu laufen. Mein Imaginäres-Ich ergriff von beiden etwas und drehte sich herum. „Schatz, was willst du davon?“, rief es zu einem imaginären Kuro-sama, der, mit einem lasziven Raubtierlächeln auf es – mich – zu kam, sich vornüber beugte und mir ins Ohr flüsterte: „Hör SOFORT auf damit, oder ich dreh dir eigenhändig die Kehle um!“ Ups. Ich grinste hinterhältig zum echten Kuro-wanko. „Du beachtest mich ja wieder!“, stellte ich dann freudestrahlend fest. Fassungslos starrte er mich an. Der Rotschimmer auf seinen Wangen war noch um einiges intensiver geworden, als er wieder etwas, in normaler Lautstärke, sagte. „Was zum Teufel wolltest du?“ Kichernd, deutete ich auf die Karte, die er noch immer in den Händen hielt. „Vielleicht solltest du beim nächsten Mal darauf achten, wonach du greifst...“ Verwirrt guckte er auf die „Karte“ in seinen Händen, die gar keine Karte war. Es war eine Zeitschrift. Besser gesagt: Ein Schmuddelheftchen. Hastig ließ er das Magazin fallen und fixierte ungläubig den Hasen mit Schleife, der als Logo über einigen menschlichen Häschen abgebildet war. Ob mir so was stehen würde? Die beiden Kellner, die vor unserem Tisch standen, räusperten sich verlegen. Ups – wie lange standen die denn schon da? „Möchten die Herrschaften vielleicht ihr Frühstück bestellen?“, fragte die Frau zaghaft, während sie ihrem Partner in die Seite kniff, wohl weil er noch immer das Heft auf unserem Tisch angaffte. ~~Kuroganes POV~~ „Nein!! Wollen wir nicht!!“, herrschte ich die Kellner – die eigentlich ja gar nichts dafür konnten – an. Ich sprang auf, schnappte mir Fye und preschte aus dem Speisesaal. Die Glasscheiben in der Tür klirrten, als sie hinter uns zufielen. Ich war immer noch rot im Gesicht, allerdings lag das jetzt daran, dass ich verdammt sauer war!! Drohend baute ich mich vor meinem „Partner“ auf, der leicht verunsichert zu mir hoch grinste. „Ähm....nicht aufregen, Kuro-chi....?“ „ICH REGE MICH ABER AUF!!“ Ich spießte ihn förmlich mit meinem Blick auf, bevor ich herumwirbelte und ihm den Rücken zuwandte. Verdammt, war das peinlich gewesen. Wer zur Hölle ließ so ein... Heft auch im Speisesaal rumliegen?! Ich hasste diese Welt!! Wir sollten schleunigst diese Feder finden, damit wir endlich hier wegkamen!! Ich schlug mit der flachen Außenseite der Faust gegen die Wand. Es hallte durch den ganzen Flur. Vielleicht hätte ich nicht so doll zuschlagen sollen... das hatte meiner Hand nicht gut getan. Die Wände waren stabil... „Au!“, meinte Fye leicht erschreckt, der neben mich getreten war und hielt sich die rechte Hand. Dann sah er mich fragend an – bevor er sich in den Arm kniff. „AU!!“, schrie ich. Da, wo er sich gekniffen hatte, tat mein Arm plötzlich weh. Fye war vor Schreck einen Schritt zur Seite gesprungen. Ich funkelte ihn an. „Was sollte DAS?!“ ~~Fyes POV ~~ „Ein kleiner Test...?“, meinte ich und rieb mir die Fingerknöchel der rechten Hand. Mein Partner rollte genervt die Augen. „Und was ist dabei rausgekommen?“, knurrte er ungeduldig. „Wir teilen scheinbar jetzt auch Schmerzen und ähnliches... Hehe – pass in Zukunft besser auf die Wände auf, Kuro-sama!“ Wutentbrannt starrte er mich an. Irgendwie schien ihm das nicht zu gefallen. Fragend legte ich den Kopf zur Seite und sah ihn an. Offensichtlich wütend, kam er näher auf mich zu, bis ich zwischen der Wand, die er noch eben geschlagen hatte, und ihm selbst eingeschlossen war. Vielleicht wollte er...? //Nichts falsches denken. Nichts falsches denken. Neiii~n, Fye, das denkst du jetzt nicht!//, ermahnte ich mich gedanklich selbst. Kuro-pyuu schien schon so wütend genug, da musste ich ihm nicht auch noch unbedingt Munition liefern. „Du sagst MIR ich soll aufpassen?“, meinte er und ich konnte nahezu sehen, wie er versuchte, seinen Zorn unter Kontrolle zu halten. Ich lachte leicht nervös. „Ich glaube, dass habe ich gesagt, Kuro-wanta. Aber wieso...?“ „Ausgerechnet DU sagst so was?“, fuhr er auf und unterbrach mich so vorzeitig. Wieso war er denn mit einem mal so wütend? „Ausgerechnet du – der nichts außer ausweichen kann und sich bei der ersten Gelegenheit abmurksen lassen würde? Ausgerechnet du lebensmüder Idiot sagst mir, ich soll aufpassen?“ Meine Augen weiteten sich erschrocken und mein Lächeln verlor einiges an Intensität. Etwas in mir klackte gefährlich. Ich denke, ich reagiere nicht allzu gut auf Kritik. Das hatte ich noch nie getan. Diese Erfahrung hatten schon viele machen müssen und dafür zumeist mit dem Leben bezahlt. König Ashura selbst hatte... Energisch schüttelte ich den Kopf, wie um damit die Gedanken an meine Vergangenheit abzuschütteln. Als ich wieder aufsah, war mein Lächeln wieder da. „Warum muss ich ausgerechnet dein Partner sein? Verdammt noch mal...“, knurrte der Schwarze in dem Moment. Mein Lächeln wurde schwächer, vielleicht sah es schon traurig aus. Aber es tat nun mal weh, wenn er so etwas sagte. Gerade, weil er es war, der es sagte. Gerade, weil er mir einiges mehr bedeutete, als er selbst ahnte. Am liebsten wäre ich für einige Zeit allein gewesen, aber das war hier nun mal nicht möglich. Was sollte ich dann tun? Es vergingen noch einige Sekunden, ehe mir die rettende Idee kam. „Lass uns einkaufen gehen, Kuro-run!“, rief ich freudestrahlend. Verdattert, sah er mich an. „Einkaufen...?“, fragte Kuro-chin fassungslos und sah nun drein, als würde er an meinem gesunden Menschenverstand verzweifeln. Nun ja, das tat er wohl öfter. Ich grinste. „Vielleicht gibt es hier ja einen Dessousladen?“ ~~Kuroganes POV~~ Ich knurrte ihn wütend an und er grinste noch breiter. „Das war ein Scherz, Kuro-ta! Ein Scherz...!!“, lachte er. „Das will ich auch für dich hoffen...!!“ Erst sagte er mir, ICH sollte auf MICH aufpassen und jetzt so was!! „Das war wirklich nur ein Scherz, Kuro-ryu!!“ Verdammt. Schon wieder hatte ich die Sache mit dem Gedankenlesen vergessen. Wie ich diese Welt hasste... Nicht mehr als zwei Meter Abstand – überhaupt nur Zweien vorhanden!! – dann das Gedanken lesen und jetzt würde es auch noch MIR wehtun, wenn ER sich mal wieder irgendwie dämlich anstellte und sich langlegte oder so!! Ich hatte große Lust noch mal gegen die Wand zu schlagen. Nur gerade stand der Magier dazwischen... „Wehe du machst irgendwelche Dummheiten die wehtun! Klar?!“, fauchte ich ihn an. „Ich werd’s versuchen!“, tönte es fröhlich zurück. Versuchen!? Ganz toll. Da konnte ich ja gleich mein Testament machen... „Wie willst du eigentlich einkaufen gehen? Ohne Geld?“, fragte ich dann und trat einen Schritt zurück, weil er immer noch zwischen mir und der Wand klemmte. „Uh...das hab ich ganz vergessen~ wir sind ja Pleite...“, meinte er und lachte mich an. „Oder hast du noch was, das wir tauschen könnten?“ Unsere jetzigen Klamotten hatten wir als Tausch gegen unsere anderen Kleidungsstücke bekommen. Zum Glück waren es die aus der anderen Welt, aus der wir gerade gekommen waren, gewesen. Und das Schwert gab ich bestimmt nicht her. „Nein. Aber ich könnte DICH ja gegen irgendwas tauschen...“ Sein Lächeln wurde wie eben wieder ein wenig schwächer (Wackelkontakt? XD). „Nyaaaa~ das geeeeee~ht aber nicht! Die Zwei-Meterregel!!“, schnurrte er dann. „Das weiß ich selber!!“ Ich setzte mich in Bewegung, bevor wir hier noch Wurzeln schlugen. Höchste Zeit, dass wir die Feder – wahrscheinlich waren in dieser Welt eh zwei Federn verstreut – fanden. Fye hängte sich schon wieder an meinen Arm. „Hör auf damit!!“ „Neeihein!“, säuselte er. „Doch!“ Er schüttelte den Kopf. „Sonst fallen wir auf!“ „Das ist mir egal! Lass meinen Arm los, verdammt noch mal.“ Von wegen Auffallen... das war doch nur ne schlechte Ausrede, um mich damit zu nerven. „Sei nicht so gemein, Kuro-chan! Wir sind doch Partner!“ „Als ob ich das freiwillig wäre!!“, zischte ich. „Nyaaa!“ Er umklammerte meinen Arm bloß noch fester. „Entspann dich, Kuro-mune!“ „Das werde ich nicht tun!! Und wenn du nicht SOFORT meinen Arm loslässt, ist es mir verdammt noch mal egal, ob es mir auch wehtut, wenn du gegen eine Wand fliegst!!“ ~~Fye’s POV ~~ Ich zog eine Schnute und sah ihn vorwurfsvoll an. „Warum bist du nur immer so gemein zu mir, Kuro-pui?“, brachte ich, in einer vor gespielter Traurigkeit nur so triefenden Stimme, hervor. Seinen Arm ließ ich allerdings nicht los. In seinen Augen begann ein unheilvolles Glitzern. Ein Glitzern, dass ich bei jeder anderen Gelegenheit sofort als „Mordlüstern“ bezeichnet hätte. Aber wieso sah er mich nun so an, als würde er mich gleich mit Souhi zerhacken wollen…? Die Antwort entglitt mir, ehe ich überprüfen konnte, ob sie richtig war. Grund dafür war die Tatsache, dass mich jemand anrempelte, ich auf die Spitzen meines Kleides trat und mich nun rasend schnell dem Boden näherte. Ich hatte Glück – Millimeter vor dem Aufprall, packte mich ein starker Arm um die Taille und hielt so meinen unfreiwilligen Sturzflug auf. Ich musste nicht erst aufsehen, um zu wissen, wer mein Retter war. Kuro-mune natürlich, wie immer. Man sollte es kaum glauben, so wie er sich mir gegenüber normalerweise verhielt, aber er passte doch immer auf, dass mir nichts allzu Schlimmes passierte. Selbst jetzt, wo er mich doch gerade noch verflucht hatte, gab er weiterhin auf mich Acht. Wie süß er doch manchmal sein konnte! //Bild dir nur keine Schwachheiten ein! Ich bin nur nicht sonderlich scharf drauf, mir wegen dir weh zu tun!//, schoss es mir plötzlich durch den Kopf. Wie seltsam es doch war. Seine Stimme in meinem Kopf. Ich seufzte leicht und wollte mich gerade wieder irgendwie in eine stehende Position bringen, als ich jäh eine Stimme vernahm, die mir bekannt vorkam. „Ah… Entschuldigung. Alles in Ordnung?“ „Man kann ja wohl sehen, dass nicht alles in-!“ Und während Kuro-sama mitten im Satz abbrach, ließ er mich vor Überraschung doch noch fallen. Dieser Tatsache keinerlei Beachtung schenkend, drehte ich meinen Kopf ein wenig und fand meine Annahme bestätigt. Es war Seishiro-san. Der Mann, der mich in Outo Country „getötet“ hatte. „DU!!“, brüllte mein Schwarzer in dem Moment. Hyuu. Er hatte ihn also auch wieder erkannt. „Entschuldigen Sie bitte vielmals! Es tut uns wirklich sehr, sehr leid! Verzeihen Sie bitte unsere Unachtsamkeit!“, ertönte plötzlich eine weitere Stimme, die einem jungen, schwarzhaarigen Mann gehörte, der gerade dabei war, sich in einer Tour vor uns zu verbeugen. „Subaru-kun, ich denke nicht, dass es so schlimm war.“, kam es im desinteressierten Ton von meinem „Mörder“, der Kurogane mit einem amüsierten Funkeln in den Augen musterte. ~~Kuroganes POV~~ Der Kerl mit dem ich noch eine Rechnung offen hatte. Das Einzige was mich hinderte, mich auf der Stelle auf ihn zu stürzen, war der, dass sein Begleiter sich immer noch vor uns halb auf den Boden warf. „Nya! Das war doch nicht schlimm!“, Fye grinste, hob eine Hand abwinkend zu dem Schwarzhaarigem mit Hut und pattete mich auf die Schulter, was ihm einen genervten Seitenblick und den Gedanken //Hör verdammt nochmal auf damit!// einbrachte. Als ich mich wieder zu den beiden umdrehte, richtete sich der kleinere mit einem roten Kopf auf und zog seinen Hut in die Stirn. „Es tut mir Leid!“, nuschelte er noch mal. Wieso hatte der eigentlich kein Kleid an?? Die beiden schienen ja nicht aufzufallen... Na warte, der Magier würde was zu hören bekommen!! //Aber Kuro-chiiii~ ich find das Kleid toll!// //Das ist nicht lustig!!// Fye lachte auf und strahlte mich von der Seite her an – er schien das Gegenteil zu denken. Ich schnaufte genervt und stellte Fye erst mal auf die Beine, was ich zwischenzeitlich total vergessen – beziehungsweise vorher schon beabsichtigt, hatte, während ich dann den Größeren der beiden die uns gegenüber standen, ebenfalls musterte – allerdings längst nicht so amüsiert. Was zur Hölle wollte der denn hier?! Und da er nicht im geringsten erstaunt darüber war, dass ich ihn eben angebrüllt hatte, schloss ich daraus, dass er uns kannte. Nun, er konnte ja auch durch die Dimensionen reisen... Trotzdem hätte ich nicht erwartet, ihn so schnell wiederzusehen – nein, ihn überhaupt erneut zu begegnen. Da wir Mokona nicht bei uns hatten, ließ es sich auch nicht feststellen, ob er unsere Feder hatte – was ich aber vermutete. Da müsste man dann nachfragen. Obwohl. Das konnte ich mir auch sparen. Denn wir waren ja beim letzten Mal unterbrochen worden... „Diesmal wirst du nicht so einfach davon kommen.“, knurrte ich. Doch Seishiro lächelte bloß süffisant. „Ich würde das auch gerne zu Ende führen, aber ich fürchte, dass es leider wieder nicht möglich ist.“, meinte er gelassen und machte eine Handbewegung in Richtung Fye und seinem eigenen Partner. „Sonst werden sie auch zu Schaden kommen, und das ist ja wohl unnötig.“ Verdammt. Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. „Was für ein Glück, heh?“, zischte ich und er hob bloß die Arme ein wenig. „Ein anderes Mal, vielleicht.“ Er fixierte mich und das Lächeln wurde noch einen deut kälter. „Dann lebst du noch etwas länger, genieß das lieber.“ „Wir werden ja sehen.“, gab ich zurück und spießte ihn förmlich mit meinem Blick auf. Dann musste ich wohl noch etwas warten. Auch, wenn mir das nicht gefiel. Aber da ich mich sowieso nicht mehr als zwei Meter von Fye entfernen konnte, würde es sich durchaus schwer gestalten, ordentlich zu kämpfen... ~~ Fye’s POV ~~ Woah. Lag es an mir oder war die Situation etwas angespannt? Ich blickte vorsichtig zu Kuro-chan, der völlig damit beschäftigt war, seinen Gegenüber in Grund und Boden zu starren. Okay. Vielleicht war die Situation tatsächlich angespannt. Ich sah zu dem jungen Mann, der sich alles andere als wohl zu fühlen schien. //Ich glaube, ich hab eine guuuute Idee…// Mein Grinsen wurde breiter und ich spürte regelrecht Kuroganes entsetzten Blick auf mir. Den Gedanken hatte er wohl auch mitbekommen. „Ich glaube, wir kennen uns noch gar nicht! Mein Name ist Fye de Flourite und das hier ist Kuro-chama. Mein Partner.“ Ich hielt dem verwirrten jungen Mann die Hand hin, die er erst verblüfft ansah, dann aber ergriff. Irgendwie wirkte er erleichtert. „Entschuldigen Sie bitte vielmals! Mein Name ist Subaru Sumeragi. Ich… es freut mich sehr, Sie kennen zu lernen. Es tut mir wirklich Leid, dass ich Sie eben angestoßen habe. Wenn ich das irgendwie wieder gut machen könnte…“ Plan aufgegangen. „Ach, dass war nun wirklich nicht so schlimm! Aber warum zeigen Sie uns nicht ein schönes Restaurant, in dem wir Frühstücken können? Mein Schatz –“ - eine Morddrohung schwirrte durch meinen Kopf- „- und ich wurden leider … abgelenkt. Warum begeleiten Sie uns nicht auch?“ Subaru-san nickte eifrig, offenbar froh darüber, dass er seinen Fehler wieder gutmachen konnte. Dann, erstarrte er regelrecht und sah schuldbewusst zu Seishiro-san. Obwohl ich ihre Gedanken nicht hören konnte, war doch völlig klar, dass er sich absicherte, dass das überhaupt in Ordnung war. Den Blick, den mein Kuro-wan mir zuwarf, ignorierte ich lieber. War vermutlich auch besser für meine Gesundheit. ~~~ Auch hier entfällt ein Nachwort... XD Im nächsten Kapitel wird Fyes POV nun von Soul-chan übernommen.^^ Kapitel 3: Kapitel 2x2x2 ------------------------ Tjaha! Endlich ein neues Kapitel! ...eigentlich müssten es zwei sein...naja, egal... ôo Auf jeden Fall ist Ailette (-Ma-chan-) wieder mit von der Partie! Von daher bleibt alles beim Alten, außer dass es neue Kapitel gibt... Vorneweg noch eine ooC-Warnung, dabei ist das ooC beabsichtigt. Eventuell Taschentücher. XD Lange Rede, kurzer Sinn (naja, immerhin gibts den hier...): Viel Spaß! ~~Kuroganes POV~~ Frühstücken? Mit dem? Und natürlich wurde ich auch nicht weiter gefragt und bevor ich protestieren konnte, schnappte sich Fye auch schon meinen Arm und zog mich breitgrinsend hinter sich her. „Ich sterbe vor Hunger“, meinte er wehleidig, als ich wieder zum Protest ansetzen wollte. Aber eigentlich wäre ein Frühstück wirklich nicht schlecht... Nur warum ausgerechnet noch dieser Seishiro mitkommen musste, das war mir wirklich zuwider. Wirklich extrem mies gelaunt – so dass sich mehrere Pärchen auf der Straße komisch zu uns umsahen – stapfte ich also hinter Subaru und Seishiro und neben Fye, der immer noch an meinem Arm baumelte her, in Richtung eines – wohl eher zwei – Restaurants. Seishiro sah aber auch alles andere als begeistert aus – was mich wieder ein wenig besser stimmte. Die angespannte Stimmung war mittlerweile fast greifbar, nicht mal Fyes durchgehendes Geplapper und hin und wieder ein etwas zurückhaltender Kommentar von Subaru konnte diese irgendwie durchbrechen. „... und dann sind wir aus dem Speisesaal geworfen worden“, hörte ich Fye sagen, als ich seinen Redefluss wieder einblendete. Ich hätte ihn wohl nicht ausblenden sollen, denn irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl darüber, was er gerade erzählt hatte. Meine Augenbraue zuckte wütend nach oben und er grinste mich an. „Du musst dich auch immer gleich doppelt aufregen, neh?“, fragte er, so unschuldig, wie es irgendwie ging und tätschelte meinen Arm. Ich knurrte leise. „Pass auf, was du sagst.“ Sonst würde es mir wohl sehr schwer fallen, mich weiter zu beherrschen. Obwohl es wohl auch für mich nicht förderlich wäre, wenn ich versuchen würde, Fye mit Souhi zu erwischen. Das würde dann mich genauso treffen. Genau das wusste Fye aber auch. Die Bestätigung, dass er diesen Gedankengang mitverfolgte, erkannte ich an seinem Grinsen, das breiter wurde. Ich sollte wirklich aufpassen, was ich dachte... ~~Fyes POV~~ Ich grinste Subaru-san fröhlich an. Ich strahlte förmlich Energie ab – ich hatte keine Ahnung, wieso, aber meine Laune hatte sich eben noch mal zweifach verbessert. Hehe. //Was hast du vor?//, hörte ich die dunkle Stimme meines Partners in meinem Kopf, den ich daraufhin nur leicht schüttelte. Früher als gedacht erreichten wir bereits das – pardon, die – Restaurants. Wir traten ein und noch bevor wir uns auch nur umsehen konnten waren auch schon zwei Kellnerinnen vor uns aufgetaucht, die uns eiligst an einen gerade freigewordenen Doppeltisch manövrierten. Im Nu waren auch die Karten vor uns – diesmal keine Schmuddelheftchen. Da ich Seishiro-san gegenüber saß, wählte ich den Moment direkt nach der Bestellung, ihn anzusprechen. „Aaa~~lso, Seishiro-san“, ich strahlte ihn an. „Seit wann sind Sie denn in dieser einmalig- zweimaligen Welt?“ Seishiro lachte mich an. „Erst seit wenigen Tagen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es zwei Ankünfte aus anderen Welten zur gleichen Zeit gab.“ „Aber natürlich, das ergibt Sinn“, mein Lächeln wurde breiter. „Und wie haben Sie nur so schnell einen so charmanten Partner aufgetrieben?“ Besagter Partner lief rot an, während auch Seishiros Lächeln breiter wurde. „Aber Fye-san, Sie erwarten doch nicht etwa, dass ich solche … intimen Dinge hier vor Ihnen ausbreite?“ Sein Arm schlang sich raubtiergleich um Subarus Schultern, der an Gesichtsfarbe noch zu gelegt hatte. „Subaru-kun würde glatt in Ohnmacht fallen, wenn ich das täte.“ Er ließ ein lautes herzhaftes Lachen ertönen, in das ich ohne Zögern mit einstimmte. Ich konnte selbst fühlen, wie Kuroganes Nackenhaare sich aufstellten. Das hier musste sein absoluter Alptraum sein. Erst als das Frühstück serviert wurde, hörten wir langsam auf zu lachen, um uns dem Essen zu widmen. Mmh, lecker Rührei. //Was zur Hölle denkst du, was du da tust??// Ehrlich verwirrt sah ich meinen Partner an. //Ich esseee~~! Hast du mich noch nie essen gesehen?// Kuro-nyu widerstand offensichtlich dem starken Drang, die Hand vor die Stirn zu schlagen. Mein Blick fiel unterdessen auf die Reklame im Fenster des Restaurants. Für einen Nachtisch. „BanaChoc – Bananen mit so viel Schokoladensauce, dass sie ihren Partner damit bedecken könnten!“ Genug Schokoladensauce um Kuro-wan darin einzuhüllen? Schwer vorstellbar. Der Schwertkämpfer war einfach zu groß. Ich hingegen war kleiner… Hinter mir hörte ich plötzlich zwei Männer fast an ihrem Frühstück ersticken. Sowohl Kuro-chan als auch Subaru-kun husteten in ihr Essen. Beide waren rot angelaufen. //DU.BIST.TOT.!!!// Woah. Konnte man Ohrenschmerzen von den Gedanken anderer Leute in seinem Kopf bekommen? Leicht beleidigt sah ich Kuro-tama an. So konnte man einfach nicht mit seinem rechtmäßigen Partner reden! Meine Lippen verzerrten sich zu einem Lächeln, das Seishiros in Sakura-Country in Boshaftigkeit in nichts nachstand. Ich stellte mir einen großen Topf voller flüssiger Schokolade vor. Das einzig Sichtbare in der braunen Masse war mein Kopf. Ein lasziver Gesichtsausdruck. Eine Hand, die langsam zum Rand des Basins glitt, bedeckt mit Schokolade. Die zweite Hand folgte. Langsam, mit geschmeidigen Bewegungen stemmte ich mich aus der cremigen Sauce. Hals, Brustkorb, Taille… In der Realität unterdessen starrte Kurogane mit offenem Mund und glasigen Augen durch mich hindurch. Heeeeh. Erfolg auf ganzer Linie. ~~Kuroganes POV~~ Das konnte doch einfach nicht wahr sein! Am liebsten würde ich aufspringen und ihn erwürgen, aber das wäre so, als würde ich mir selbst die Hände um den Hals legen und zudrücken. Doch – das konnte ich genauso gut in Gedanken tun. Ich durchbohrte Fye mit einem wütenden Blick //Langsam treibst du es echt zu weit!//, fauchte ich ihn an.//Hör verdammt noch mal auf damit, dauernd so was zu denken!// //Aber warum denn...? Ist Kuro-chii etwa doch schüchtern? Naaaa~?// Er kicherte auf. „Hör einfach auf damit!“, zischte ich genervt, diesmal hörbar. Fyes Gegenüber hob eine Augenbraue und dessen Begleiter schien immer noch damit beschäftigt zu sein, die Farbe wieder irgendwie aus seinem Gesicht zu bekommen, was ihm aber auch nicht gelang. Doch das bemerkte ich in meiner Wut nur am Rande. „Huh? Aber Kuro-nyan, das war doch bloß Spaß!“, versicherte Fye. //Wir könnten es ja mal testen, hehehe....// Er wollte mich wohl ernsthaft provozieren... zum Teil hatte er das ja auch geschafft, aber so langsam wurde ich wirklich ernsthaft sauer. Er schien das auch zu merken, denn er widmete sich – natürlich nachdem er mir noch ein anzügliches Grinsen zugeworfen hatte – wieder seinem Frühstück. Wir mussten so schnell wie möglich aus dieser Welt verschwinden, sonst würde früher oder später doch noch ein Unglück passieren. Aber bisher hatten wir ja nichts mehr von den Kindern gehört und auch nicht von einer – oder zwei Federn... Wir sollten uns dringend danach umsehen. Fragte sich dann bloß wo... Wahrscheinlich gab es diese Stadt sogar zweimal. Diese Welt war der reinste Horror – na ja, zumindest für mich, der Magier schien seinen Spaß ja zu haben. Und zudem passte es mir gar nicht, dass er so tat, als wenn dieser Seishiro unser aller bester Freund wäre. Er wusste es doch selbst besser. Nach dem Frühstück – glücklicherweise verzichtete Fye auf den Nachtisch; okay, er hatte darüber nachgedacht, aber nicht lange – war ich eigentlich dafür, sich von den beiden Anderen zu verabschieden und anzufangen nach der Feder zu suchen. Aber Fye schien da andere Pläne zu haben. „Seishiro-san? Kennen Sie sich hier schon ein wenig aus?“, fragte er. „Denn dann könnten Sie uns eventuell helfen...“ //HELFEN?!//, fiel ich ihm ins Wort. //Das kommt nicht in Frage!// Schließlich hatte der Kerl Fye schon einmal umgebracht, auch wenn es nur in einem Computerspiel gewesen war. Aber ich traute ihm durchaus zu, dass er das auch in der Realität versucht hätte. Außerdem konnte ich ihn nicht leiden. //Aber das wäre viiiiiel einfacher, meinst du nicht auch?//, gab Fye verblüfft zurück. //Nein! Meine ich nicht! Wir finden die Feder auch allein!// //Zu zweit!// //Was?// //Wir sind zu zweit!// //ARGH!!// „Ähm, wenn ich mich einmischen dürfte...?“, ließ sich Seishiro vernehmen. ~~Fyes POV~~ „Nn?“ Ich rollte die Augen. Das muss so ziemlich das Intelligenteste sein, was Kuro-tama heute gesagt hatte. Auch Seishiro-sans linke Augenbraue wanderte gen Himmel. Mein Partner bekam von der eigentlichen Unhöflichkeit natürlich nichts mit. Tz. „Da mein Partner“, es war beeindruckend, wie oft ein Mensch in so kurzer Zeit so rot werden konnte, „hier immer noch der Meinung ist, Ihnen etwas schuldig zu sein, werden wir Sie gerne noch irgendwo hin begleiten“, erklärte Seishiro-san lächelnd. „Wunderbar! Dann können Sie mit uns ja eine kleine Stadtführung machen. Ich hoffe, es gibt hier auch einen romantischen Park zum Spazieren gehen?“ Und so gingen wir dann auch zu viert los. Subaru-kun und sein Partner Arm in Arm und … nun ja, Kuro-sama und ich nicht so wirklich Arm in Arm. Er schien mir den ganzen Vorfall doch ziemlich übel zu nehmen. //Dachtest du etwa, ich würde mich darüber freuen? Der Typ sucht genauso nach den Federn wie wir, er hat dich schon einmal umgebracht und würde keine Sekunde zögern es wieder zu tun!// //Ja, aber-// //Kein aber! Wie kannst du dich so schnell mit jemandem anfreunden, der-// Er unterschätzte mich so dermaßen, dass ich in diesem Augenblick tatsächlich etwas wütend wurde und ihn harsch unterbrach. //Anfreunden? Bist du es nicht, der sich immer darüber beschwert, dass mein Lachen „falsch“ ist? Falls es dir noch nicht aufgefallen, ist: dieser Mann ist nicht der gleiche wie in Outo-Country. Er kennt uns und hat offensichtlich auch noch eine Rechnung mit dir offen. Aber er ist nicht der gleiche! Dieser Seishiro ist ein Magier und kann mit einem Schwert genauso viel anfangen wie ich – überhaupt nichts. Er ist nicht auf der Suche nach den Federn, sondern nach etwas anderem. Und wie sollen wir herausfinden was das ist, wenn wir ihm nicht folgen?// Mein Partner sah mich ehrlich verblüfft an. Erst jetzt schien ihm auch aufzufallen, dass ich ihn überhaupt nicht ansah, sondern mich mit Subaru-kun unterhielt. Ich hatte mich die ganze Zeit mit ihm unterhalten. //Wie machst du das?// Ich warf ihm einen kurzen ärgerlichen Seitenblick zu. //Magier, schon vergessen? Das heißt nicht nur, dass ich tolle blaue Lichter erscheinen lassen kann!// Aus der hintersten Ecke meiner Gedanken kam die Frage, warum ich so wütend wurde. Ich war nie wütend – schon gar nicht auf Kuro-nyan. Doch bevor sie sich voll ausfalten konnte, wurde sie von einer dringenderen Frage erstickt. „Sagen Sie, Seishiro-san, können sie uns am Ende unseres Rundgangs vielleicht an den Zwanziger Hotels absetzen? Wir finden den Weg dorthin sonst ja nie“, ich lachte ihn an, gleich, nachdem ich meinem Partner noch einen äußerst schmollenden Blick zugeworfen hatte. Na, der sollte mal sehen, wie es ist, wenn ich nicht gut auf ihn zu sprechen bin! Sein Gesicht hatte bereits einen fragenden Ausdruck angenommen, als wir am Park ankamen. //Hey?// ~~Kuroganes POV~~ Jetzt war er auch noch verstockt und stur, wie ein Kleinkind, das seine heißgeliebten Süßigkeiten nicht bekommen hatte... Wieso musste eigentlich immer ich mich mit so was rumschlagen?? Und was brachte es uns, wenn wir dem Kerl folgten, wenn der gar nicht auf der Suche nach der Feder waren? Außerdem hatte Fyes Erklärung für mich so geklungen, dass es nun doch derselbe war, wie der aus Outo-Country... Verwirrend, wirklich. Diesmal verstand ich den Blonden wirklich nicht... Er benahm sich gerade als ob wir wirklich eine Beziehung führen würden. Halt! Bloß nicht weiterdenken... „Aber sicher helfen wir Ihnen“, meinte Seishiro soeben. „Das ist doch selbstverständlich...“ Und schon wieder so ein falsches Grinsen. Am besten regte ich mich nicht weiter darüber auf, da es sowieso nichts brachte. Wir betraten den Park, der voller Menschen war. Und natürlich war alles doppelt vorhanden... Selbst die Büsche und die Bäume waren fein säuberlich immer zu zweit oder zumindest in einer durch zwei teilbaren Anzahl angeordnet. Ebenso wie die Bänke, Wege, Rasenflächen, Teiche... Ja, sogar die Enten und Schwäne, die darauf rumschwammen. Ich warf einen Blick in den Himmel. Zwei Sonnen. Was für eine Überraschung... Wahrscheinlich gab es sogar den Mond und auch jeden einzelnen Stern doppelt... Auch wenn ich mich fragte, wie das gehen sollte... Es war zum Verrücktwerden. Ich fragte mich wirklich, ob das einen tieferen Sinn hatte... Mir fiel auf, dass Fye mir noch immer nicht geantwortet hatte. //Hey?//, wiederholte ich. ~~Fyes POV~~ //WAS?//, fauchte ich gedanklich wütend zurück. Er war so überrascht davon, dass er spontan einen Schritt von mir weg machte. Es war nun wirklich nicht viel Raum zwischen uns gewesen. Vielleicht 20-30cm. Nach dem Schritt war es ein halber bis ganzer Meter, aber trotzdem – plötzlich spürte ich ein eindeutiges Ziehen in meiner Brust und wurde auf meinen Partner zugeschleudert. Natürlich riss ich ihn damit zu Boden. Einmal mehr. Der einzige Unterschied war, dass er mich diesmal nicht sofort anschrie, sondern nur seufzte, sich aufsetzte und mich eingehend betrachtete. Woah. Ich saß auf Kuro-pons Schoß, sein Gesicht Zentimeter von meinem entfernt, und er sah nicht einmal böse aus? „Bist du in Ordnung?“, fragte er sanft und strich mir eine durch den Sturz nach vorne gerutschte Haarsträhne aus den Augen. WOAH. Ich glaube, ich wurde so rot, dass es selbst Subaru-kun beeindruckte. ~~Kuroganes POV~~ Ich machte mir ernsthaft Sorgen. Schließlich hatte ich mir letztens ziemlich den Kopf angestoßen. Und das hatte ziemlich wehgetan. Aber er war ja zum Glück auf mir gelandet, also war sicher nichts passiert – Moooment mal! Was zum Teufel war denn los mit mir? Ich hob Fye von meinem Schoß und rappelte mich auf. Er schaute irritiert zu mir hoch. Seishiro und Subaru sahen auch etwas perplex drein. Ich wollte ihn anschreien – nein, eigentlich wollte ich das nicht. Ich sollte ihm lieber hoch helfen. Ich nahm galant seine Hand und zog ihn auf die Füße. „Geht’s? Tut dir was weh?“ „Ehh...ähm...“ Er schien etwas überfordert, denn er starrte mich mit riesigen Augen an. Okay, das war ich auch... was war hier bloß los? „Sag schon, bist du verletzt?“, erkundigte ich mich besorgt und strich ihm noch mal übers Haar. Keine Verletzung oder so. Sehr gut. „N---Nein...mir geht’s gut“, stammelte er und schien nicht recht zu wissen, was er tun sollte. „Bei dir auch alles in Ordnung?“ Das klang eher verwirrt als besorgt. Musste wohl am Schreck liegen. „Sicher, nichts passiert. Bist ja nicht schwer“, antworte ich leichthin. Manchmal war er einfach zu süß. „Dann bin ich aber froh, dass dir nichts passiert ist.“ Ich nahm sein Gesicht vorsichtig zwischen meine Hände und küsste ihn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)