Ich und Ich von Naomi9 (Unser kleines Geheimnis) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Kapitel 3 Um 6:30 Uhr klingelte mein Wecker. Ich haute drauf und streckte mich erstmal. Seit gut acht Minuten war ich wieder ich selbst! Doch etwas war anders als sonst. Ich fühlte mich nicht total übermüdet oder erschöpft. Nein, ich hatte wunderbar geschlafen. Zwar hatte "Mary" keine Chance gehabt irgendwie das Haus zu verlassen, aber das hielt sie sonst auch nicht davon ab, bis in die Puppen aufzubleiben. Im Gegenteil. Sie setzte sich meist meine Kopfhörer auf und hörte Musik, las Bücher oder beteiligte sich kreativ. Das heißt, sie zeichnete vor sich hin, oder schrieb irgendwelche Szenen, die ihr in den Sinn kamen. Als ich also an meinen Schreibtisch trat und vergeblich nach etwas suchte, war ich froh, endlich mal geschlafen zu haben, und traurig, das nichts da war, zugleich! Ich zog mich an und ging nach unten. Mein Vater stand in der Küche. In der einen Hand die Zeitung, in der anderen eine Tasse Kaffee. Er blickt kurz auf als ich herein trat und lächelte. Ich setzte mich an den Tisch und machte mir Frühstück. Mein Vater sah wieder in die Zeitung als er mit mir sprach: "Du warst ziemlich ruhig gestern Abend! Was war los?" "Keine Ahnung! Marie scheint früh geschlafen zu haben", antworte ich mit einem gleichgültigem Schulterzucken. Ich redete über sie nur mit meinem zweiten Vornamen, obwohl wir doch eigentlich ein und dieselbe Person sein sollten. Ich weiß nicht wieso ich das tue, aber es hat sich mir so eingebrannt. Höchstwahrscheinlich, weil sie für mich wie eine Fremde ist, über die ich keine Kontrolle besitze. "Vielleicht ist sie zur Vernunft gekommen." Mein Vater schenkte sich Kaffee nach. "Da würde ich mich nicht zu früh freuen!", grummelte ich, als ich von meinem Toast abbiss. "Du schaffst das schon, Klara!", meinte Dad lächelnd. Ich betrachtete ihn. Er hatte sich lange nicht mehr rasiert. Seit Tagen hockte er unten in seinem Labor und kam nicht raus. Mit dem Gegenmittel gab er sich wirklich große Mühe! Ich lächelte zurück: "Natürlich!" "Meine Große!", zwinkerte er mir zu. Dann verschwand er wieder nach unten. Ich schaute noch eine Weile auf den Fleck, wo er eben gestanden hatte. Dann machte ich mich auf nach oben, um mich für die Schule fertig zu machen. Auf dem Weg zur Schule achtete ich nicht auf meine Umgebung, sondern ging einfach drauf los. Ich kam in der Schule an und es hatte schon zur Stunde geklingelt. Als ich den Klassenraum betrat, kam meine Lehrerin, Frau Wiedel, auch schon auf mich zu. "Klara, schön, dass wir dich auch noch zu sehen bekommen. Wo warst du?" Ihr Blick schüchterte mich ein und ich stotterte nur so vor mich hin."I-ich ähm...e-e-entschuldigen Sie bitte...ähm.. ich äh..." "Schon ok! Setz dich einfach, es wird ja nicht wieder vorkommen, stimmt's?", sagte sie. " Nein sicher nicht. Vielen Dank!", antwortete ich höflich und setzte mich ohne weitere Worte. Von dieser Schulstunde bekam ich nicht mehr viel mit. In der Pause kam meine beste, und einzige Freundin Steffi (eigentlich Stefanie) auf mich zu. "Hey, wie war dein Wochenende? Meins war super. Ich war mit meiner Mutter shoppen und wir haben ganz viele neue Sachen gekauft und...", plötzlich stoppte sie. "Was ist los, ist irgendwas passiert?", fragte sie ganz aufgeregt. "Nichts. Ich bin nur etwas übermüdet!", antwortete ich. Sie war meine beste Freundin, aber ich konnte ihr ja schlecht erzählen, ich hätte Probleme mit meinem zweiten Ich. Dann klingelte es zur Stunde, mein Glück, denn Steffi war sehr neugierig und hätte sicher wissen wollen, wieso ich denn so "übermüdet" war. Ich hatte 6 Stunden. Geschichte, Sozialkunde, Weltkunde, zwei Stunden Sport und eine Stunde Spanisch. Nach so einem Horrortag war ich total erschöpft. Als ich zu Hause ankam erwartete mich mein Vater schon in der Küche. Er hatte versucht zu kochen. "Hallo mein Engelchen!", grinste er mir entgegen. "Hallo Dad! Bist du krank? Hast du vielleicht Fieber?", fragte ich ganz geschockt von der Äußerung. "Nein. Ich dachte, es wäre gut für uns, und ganz besonders für dich, einen geregelten Tagesablauf zu haben." "Super!" Sehr glücklich war ich mit Dad's Idee nicht. Ich glaube das hatte er an meinem Tonfall erkannt. "Du scheinst nicht sehr begeistert von meinem Vorhaben zu sein?!", sagte er dann. "Doch ... sicher ... e-eine super Idee!" Ich wollte ihn nicht verletzen, daher sagte ich nicht die Wahrheit. Immerhin! Dad machte sich Gedanken um mich. Es war nicht die beste Art, seine Aufmerksamkeit zu erlangen, aber ... ich hatte sie!!! "Gut ... dann lass uns jetzt Mittag essen." "Guten Appetit", wünschte ich Dad. "Guten Appetit!", wünschte er ebenfalls. Jetzt war er etwas sicherer bei seinem Vorhaben. Mir war kalt. Ich weiß nicht wie spät es war. Es dämmerte schon und ich machte mich auf den Heimweg. Ich kam an der Schule vorbei und dachte an heute Morgen. Plötzlich sprach mich eine vertraue Stimme an: "Hallo Klara! Was machst du denn hier ... so spät?" fragte sie mich. Als ich mich umdrehte sah ich ihn. Kai!!! Er geht in meine Klasse und ist total süß! Eigentlich heißt er Kai-Sven, aber das wissen nur die wenigsten. "Hallo Kai! Wieso, wie spät ist es denn? Du bist ja auch noch unterwegs?!" "Es ist halb neun. Ich gehe mit unserem Hund Maxi spazieren", sagte er mir. "Ich wusste gar nicht, dass du einen Hund hast. Wo ist er denn?" Ich merkte, wie mein Herz begann schneller zu klopfen. Ich habe mich noch nie so richtig mit einem Jungen unterhalten. Und jetzt steh ich hier und quatsche so locker mit einem! "Ich weiß gerade nicht wo er ist! MAXI!!!", rief er den Hund. "Ist der aber süß!", platzte es mir heraus, als ich den kleinen Cocker-Spaniel sah. "Magst du Hunde?", fragte mich Kai. "Es geht. Ich hatte selber noch nie ein Haustier. Schade eigentlich, ich werde meinen Vater mal fragen was er davon hält einen kleinen Hund zu kaufen.", sagte ich. "Cool! Den musst du mir dann zeigen. Wir könnten dann ja mal zusammen mit unseren Hunden spazieren gehen. Wenn du willst!" "Ähm ... naja ... also vielleicht! Ich muss jetzt auch los. Bis Morgen!" Und dann ging ich. "Tschüss bis Morgen!" , rief Kai mir hinterher. Ich öffnete die Haustür ganz leise, in der Hoffnung, mein Vater würde mich nicht bemerken. "KLARA!! Wo warst du so lange ich habe mir schon Sorgen gemacht!", rief er mir ganz aufgeregt entgegen. "Ich war spazieren.", sagte ich. "Puh ... Ich dachte schon es wäre dir irgendetwas passiert!" "Nein es ist alles in Ordnung. Gute Nacht! Ich gehe jetzt schlafen", ich gab ihm ein Kuss auf die Wange und ging in mein Zimmer. Donnerstag, 24.06.2015 Liebes Tagebuch, Ich werde dieses Gefühl einfach nicht los. Ich habe diese Woche viel nachgedacht. Bald ist wieder Wochenende und ich darf raus. Ich habe gar keine Lust Party zu machen. Ich muss einen Weg finden über dieses Gefühl zu sprechen. Aber ich kann mit Klara und Vater nicht darüber reden ... Ich weiß nicht ... Es ist ein sehr bedrückendes Gefühl, wenn du mit niemandem reden kannst ... Vielleicht finde ich ja am Wochenende jemanden, dem ich mein Problem erzählen kann ... Aber ich darf ja mit niemandem darüber reden ... Das haben Klara und Vater mir ausdrücklich verboten ... Was heißt Klara, eher hat Vater mit mir darüber gesprochen ... Na ja ... Ich gehe trotzdem auf die Party ... Ist ja eigentlich lustig, und ich glaube, jedes 19-jähriges Mädchen würde sich wünschen, jede Nacht auf Party gehen zu können ... Auch, wenn es nur am Wochenende ist! Ich will nur dieses Gefühl endlich loswerden ... Dieses Gefühl, benutzt zu werden ... hm ... Da muss ich mir unbedingt etwas einfallen lassen. Dann belassen wir es mal dabei! Ciao, deine Mary ~~~ Das *trommelwirbel* dritte Kapitel! Bald sind wir auch über das langweilige raus! (Hoff ich!) Lasst doch bitte wieder ein paar Kommis da! ~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)