Veni, Vedi, Vici von Zorroline (Zorro X Sanji) ================================================================================ Kapitel 14: Der große Tag ------------------------- Kapitel 14: Der große Tag __________________________________________________________________________________ Samstagmittag. Sanji steht in der Küche und wäscht das Geschirr ab, während ich mir überlege, worüber ich mit Jamie reden soll. Ich zünde mir eine Zigarette nach der anderen an, hab unglaublich schwitzige Hände und laufe im Wohnzimmer auf und ab. Zumindest, bis Sanji fertig ist, zu mir kommt und mich auf die Couch schleppt. „Zorro.. Hör mir zu. Wenn ihr aufeinander trefft, dann kommt das alles von ganz allein.. Glaub mir, es wird schon kein Desaster. Immerhin ist er dein Sohn und Tamara freut sich auch, also mach dir deswegen keinen Kopf. Und außerdem hast du ja ein kleines Geschenk für ihn, glaub mir, danach bist du der Beste für ihn..“ lächelt er und versucht mich aufzumuntern. „Vielleicht hast du Recht.. Meinst du, er will, dass ich mal auf eins seiner Spiele komme?“ frage ich ihn und zünde mir erneut eine Zigarette an. „Wenn ihr euch gut versteht, dann bestimmt..“ grinst er und lehnt sich zurück. Ich tue ihm gleich und warte darauf, dass die Zeit ganz schnell vorbeigeht, damit ich ihn endlich sehen kann. Wie er wohl reagieren wird? Immerhin kennt er mich nicht, er ist bestimmt schüchtern und redet nicht mit mir.. Vielleicht sollte ich es doch absagen.. Und was ist, wenn er sich doch freut? Dann enttäusche ich ihn zu tiefst und er will nie wieder in seinem gesamten Leben etwas mit mir zu tun haben… Das viele Nachdenken strengt wirklich an.. Kaum habe ich das gedacht, bin ich auch schon eingenickt. Kurze Zeit später werde ich zärtlich von Sanji geweckt, der schon Schuhe an hat und auf mich wartet. Auch ich ziehe meine Schuhe an, schnappe das Geschenk und den Autoschlüssel und begebe mich mit Sanji in die Garage. Dort steigen wir ein und fahren los. „Was hat sie gesagt, wie wir fahren müssen? Über die Autobahn und dann bei dem ausgeschilderten Dorf abfahren.. Und weiter?“ frage ich und fahre die Abfahrt runter. „Du musst jetzt da vorne links, dann immer geradeaus und dann die erste Straße rechts. Da soll dann die Hauptstraße von dem Dorf sein und von da aus müssen wir die vierte Straße links, da das kleine, weiße Haus auf der linken Seite.“ liest er von dem Zettel ab, den er in der Hand hat. Wie gesagt, so getan. Wir fahren, wie uns gesagt wurde und kommen schließlich nach circa zwanzig Minuten an. Wir parken vor der Auffahrt zum Haus, steigen aus und gehen zum Haus. Dort klingel ich und eine äußerst hübsche Frau öffnet uns die Tür. „Hey ihr zwei!“ begrüßt sie uns und gibt uns jeweils ein Küsschen auf die Wange. „Dann kommt mal rein, ich hoffe, es stört euch nicht, wie es hier aussieht, Jamie wollte bei dem Wetter unbedingt mit seinen Freunden schwimmen gehen, wir sind gerade seit einer halben Stunde Zuhause..“ lächelt sie, während wir ihr ins Wohnzimmer folgen. Dort steht schon Kaffee und Kuchen auf dem Couchtisch. „Jamie! Kommst du runter?“ ruft sie die Treppe hoch und kommt wieder zu uns. „Setzt euch doch, ihr braucht hier doch nicht rumstehen..“ grinst sie und weist uns auf die Couch hin. Sanji und ich setzen uns auch sofort und holen unsere Zigaretten raus. „Dürfen wir hier rauchen?“ frage ich Tamara, die sich gerade auf den Stuhl gegenüber von uns setzt. „Nur, wenn ich auch eine bekomme, ich hatte noch keine Zeit welche zu holen..“ nickt sie. „Du rauchst auch?“ frage ich sie verwundert, zünde ihr eine Zigarette an und reiche sie ihr rüber. Sie nickt und bedankt sich. „Mama? Wo sind meine Fußballsachen? Du weißt doch, ich hab morgen ein Spiel und wenn ich meine Sachen nicht habe, dann motzt der Trainer wieder rum..“ beklagt sich mein Sohn. Mein Sohn… Entgeistert sehe ich ihn an. Er sieht mir zum Verwechseln ähnlich.. Verblüffend.. „Deine Sachen sind im Trockner und deine Schuhe stehen auf der Terrasse, die müssen trocknen..“ sagt sie und weist auf den Stuhl neben sich hin, wo Jamie sich auch gleich draufsetzt. „Das ist Sanji und das ist dein Vater..“ stellt sie uns vor. „Hey kleiner Mann! Wie geht’s?“ erkundigt sich Sanji und reicht ihm zur Begrüßung die Hand, die er auch sofort entgegen nimmt und ordentlich schüttelt. „Alles klar und bei dir?“ grinst der kleine frech. „Du kommst wirklich nach deinem Vater..“ lächelt Sanji und sieht mich an. Ohne irgendeine Vorwarnung kommt Jamie zu mir, setzt sich auf meinen Schoß und vergräbt sein Gesicht in meinem Hals. „Mama hat mir immer viel von dir erzählt, aber ich hätte nie gedacht, dass ich dich mal kennenlerne..“ sagt er mit bibbernder Stimme und fängt an zu weinen. „Glaub mir, ich hätte das auch nie gedacht..“ sage ich und drücke ihn fest an mich. Ich glaube, so langsam gehen meine Vaterinstinkte mit mir durch. Ich habe überhaupt keine Angst mehr, irgendwas falsch zu machen, ich nehme mal an, weil ich merke, dass es ihm egal ist, hauptsache ich bin da.. „Ich hab was für dich..“ sage ich, greife neben die Couch auf den Boden und hole sein Geschenk hervor. „Für mich?“ fragt er nochmal nach, nimmt es entgegen und starrt es mit großen Augen an. „Na klar, oder denkst du, ich schenke sowas deiner Mutter?“ lache ich und wuschel ihm durch die Haare. Er steht auf, geht zu Tamara und packt es aus. „Wow!! Ein Fußball!!“ freut er sich und läuft wieder zu mir. „Sieh mal…“ sage ich und weise auf die Unterschriften hin, die sich auf dem Ball befinden. „Mama!! Guck mal! Michael Ballack hat hier unterschrieben! Und hier Miroslav Klose! Wow!! Alle haben hier unterschrieben, sogar ihr Trainer Jogi Löw!“ freut er sich und drückt den Ball fest an sich. Ohne ein Wort zu sagen, natürlich hat er sich vorher mit einer Umarmung bei mir bedankt, läuft er in den Garten und probiert ihn sofort aus. „Da hast du jetzt was angerichtet.. Den gibt er nie wieder her..“ lacht Tamara und tut jedem ein Stück Kuchen auf den Teller. „Das war meine Absicht..“ grinse ich und gieße jedem Kaffee ein, außer Jamie natürlich. „Wenn ich ehrlich bin, hab ich gedacht, dass er schüchtern ist und nicht so auf fremde Menschen zugeht.. Ich dachte, er hätte mehr von dir..“ stelle ich fest und schiebe ein Stück Kuchen in meinen Mund. „Naja, er hat einiges von mir, aber er ähnelt dir viel mehr.. Die ganzen Jahre hat er mich immer an dich erinnert, ich dachte immer, ich hätte hier eine Miniaturausgabe von dir rumlaufen..“ lächelt sie und trinkt einen Schluck Kaffee. „Wie ist das eigentlich mit seiner Schule? Wann fängt die immer an?“ erkundigt sich Sanji. „Montags hat er immer die ersten beiden Stunden frei, weil er keinen Religionsunterricht mitmacht. Ansonsten hat er immer von acht Uhr morgens bis ein Uhr mittags Schule. Zwischendurch können mal ein paar Stunden ausfallen, das ist aber eher im Winter..“ erklärt sie. „Wenn Jamie möchte, kann er nächste Woche bei euch schlafen, wenn ihr nichts dagegen habt..“ schlägt sie vor, als Jamie wieder bei uns sitzt und den Kuchen in seinen Mund schiebt. Er grinst und nickt nur eifrig. „Kommst du zu meinem Spiel morgen?“ fragt er mit vollem Mund. „Mit vollem Mund spricht man nicht..“ sagen Tamara und ich gleichzeitig. Aufgrund Jamies Blickes fangen wir alle plötzlich an zu Lachen. „Ja, ich komm zu deinem Spiel..“ sage ich grinsend und esse noch ein Stück. „Und Sanji soll auch kommen, Mama ist ja eh immer dabei.“ sagt er. „Das muss ich erstmal Pascal erzählen, das ist mein bester Freund, der findet das bestimmt cool..“ grinst er und greift auch sofort zum Telefon. Während er telefoniert und sein Freund eine viertel Stunde später eintrudelt, unterhalten Sanji und ich uns mit Tamara. Sie erzählt uns viel über seine Gewohnheiten, damit wir nichts falsch machen, wenn er bei uns schläft. Zum Beispiel isst er am liebsten Spaghetti Bolognese, sein Lieblingsgetränk ist Traubensaft und er lässt nach jedem Zähneputzen die Zahnpastatube offen liegen. Nachts schläft er im dunklen, er verträgt absolut kein Licht, wenn er schlafen soll. Er ist öfter mal mürrisch und schlecht gelaunt, ohne, dass jemand was dafür kann und wenn er nichts zu tun hat, dann spielt er am liebsten Autospiele auf der Xbox oder surft im Internet. Alles Sachen, die mir wirklich sehr bekannt vorkommen… Jamie zeigt seinem Kumpel ganz stolz den Fußball, den ich ihm geschenkt habe, Pascal ist unglaublich begeistert davon und kommt mit Jamie zu mir. „Sag mal, kennst du die Spieler wirklich alle?“ fragt er ungläubig. „Natürlich. Oder denkst du, ich kann die Unterschriften fälschen?“ stelle ich ihm eine Gegenfrage. „Sei nicht unfreundlich zu meinem Dad!“ verteidigt mich Jamie und haut seinem besten Freund seinen Ellebogen in die Rippen. „Jaja, tschuldigung..“ entschuldigt er sich. „Ach, kein Problem..“ winke ich ab und schlage den beiden vor, sie mal mitzunehmen, wenn das nächste Spiel der Mannschaft ist. „Das würdest du machen??“ fragen beide, wie aus einem Mund. „Klar! Ich kenne die Spieler und auch den Trainier. Durch meine Arbeit kenne ich viele berühmte Leute..“ grinse ich. „Deswegen auch der Ball, ne?“ fragt Jamie, woraufhin ich nicke. Nach einem Spiel draußen im Garten gegen meinen Sohn und einigen weiteren Kaffees und Kuchenstücken, machen Sanji und ich uns auf den Weg. „Ciao, kleiner Mann..“ grinse ich, nehm ihn in den Arm und wuschel ihm nochmal kräftig durch die Haare zum Abschied. Nachdem Sanji und ich wieder Zuhause angekommen sind, lassen wir uns auf die Couch fallen und kuscheln uns aneinander. „Hab ichs dir nicht gesagt?“ kommt es nach einigen stillen Momenten von ihm. „Jaja, schon gut.. Danke..“ sage ich und gebe ihm einen Kuss auf die Stirn. „Wofür denn?“ fragt er verdutzt. „Für alles.. Dafür, dass du für mich da bist, dafür, dass du mich heute nicht alleine gelassen hast.. Danke für alles einfach..“ Ich hatte es mir unglaublich schwer vorgestellt. Ich malte mir aus, wie schlimm es wird, wenn ich nur ein falsches Wort sage.. Aber Sanji hat schon Recht.. Ich bin ein Vorbild für Jamie. Das ist meistens so, dass die Väter die Vorbilder sind, aber ich hätte nicht gedacht, dass das auch auf Jamie zutrifft, immerhin kennen wir uns kaum, aber das mit heute hat anscheinend schon gereicht… __________________________________________________________________________________ Ein wenig kurz, ich weiß, aber ich hoffe, es hat euch nach so langer Zeit trotzdem gefallen.. Gomen, dass ich so lange nichts von mir hab hören lassen, aber es ging nicht anders, ich hatte unglaublich viel Stress in der letzten Zeit… Luvz meine Kommischreiber *alle knuffz* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)