Nears Confession von Chizuru (Near/Mello) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hallo :) Und wieder hab ich eine Übersetzung dabei, natürlich Near/Mello, hoffentlich gefällt sie euch genau so sehr wie mir :). Das Original ist von Xephia (http://www.fanfiction.net/u/1470367/Xephia), die Erlaubnis zum Übersetzen habe ich. Viel Spaß beim lesen, und wenn ihr schon favorisiert, dann lasst auch ein Kommentar da ;). Vanni °°° °°° °°° Nears Confession – Nears Beichte “Mello…” Ich saß vor dem Grabstein, meine Knie waren dicht an meine Brust herangezogen. Ein Finger fuhr sanft die Spur des eingravierten Namens nach, während ein anderer abwesend mit einer Locke meines Haars spielte. Mein Gesicht zeigte keinen Ausdruck. Sogar meine Augen waren ohne jegliche Gefühle. “Kannst du mich hören, Mello?” Der Friedhof antwortete mit Stille. Nicht einmal eine Brise bewegte die umliegenden Bäume. Ich gehe mal davon aus, dass du mich hören kannst, obwohl ich es niemals wissen werde. Der Tod ist ein Mysterium, das nicht einmal Ich, L oder irgendein anderer Detektiv jemals lösen wird. „Oder würdest du vielmehr wollen, dass ich dich bei deinem richtigen Namen nenne, nun da ich ihn kenne?“ Der Stein war unter meiner Berührung kalt. Mihael Keehl 1989 - 2010. “Nein. Ich weiß, dass du es lieber haben würdest, dass ich dich Mello nenne. Als Mihael warst du nichts. Du hattest nichts erreicht. Aber als Mello warst du alles, was du sein wolltest. So würdest du es jedenfalls sagen.“ Ich nahm meine Augen vom Namen. Es war nicht dein Name. Ich könnte niemals einen anderen Namens als Mello deinem Gesicht zuordnen. Ein Gesicht, das ich niemals vergessen würde. Nun da ich hier war, wusste ich nicht was ich sagen sollte – wo sollte ich beginnen? Ich fühle mich sogar ein bisschen albern dabei, zu einem Namen auf einem Stein zu sprechen. Ein Name, den ich nicht einmal wiedererkenne. Meine Wangen verfärbten sich etwas, und ich lächelte, selbst wenn es nur ein kleines Lächeln war. Er war der Einzige, der mich jemals zum erröten gebracht hatte. “Da sind so viele Dinge, die ich dir erzählen wollte. So viele Dinge. Aber ich wusste nie, wie ich mit anderen Menschen umgehen musste - wie ich mit dir umgehen musste. Du wusstest das. Warum hast du mir nicht geholfen, Mello? Mir dabei helfen die Worte zu sagen, von denen du wusstest, dass ich sie dir schon seit langer Zeit sagen wollte.“ Ich seufzte. Ich wusste bereits warum. “Erinnerst du dich daran, als wir uns das erste Mal getroffen hatten?”, fragte ich leise. „Als du deinen Ball direkt in London geschossen hast, und zehntausend Legostücke und fünf Tage harter Arbeit vernichtet hattest? Ich bin sicher du erinnerst dich daran, Mello. Es war ein ganzer Monat vergangen, seit ich im Waisenhaus angekommen war, und ich hatte mit niemandem gesprochen. Ich denke das war der Zeitpunkt, an dem du begonnen hattest Interesse an mir zu zeigen. Du hattest nur nicht verstanden, warum ich nicht weinen würde und mit dem Fuß auf dem Boden aufstampfen würde, wie die anderen Kinder es machen würden, wenn ihr Spiel von dir zerstört worden wäre. Du hattest versucht es als Unfall aussehen zu lassen, und vielleicht war es sogar einer. Aber am nächsten Tag war es sicher keiner, und auf den darauf folgenden auch nicht.“ Ich pausierte. Es war nicht so schmerzvoll mich dieser Erinnerungen zu erleichtern, wie ich es erwartete hatte. „Du hast mich auch fasziniert, Mello, obwohl ich daran zweifle dass du es realisiert hattest.“ Ich konnte nur nicht verstehen, wieso ich dich so sehr faszinierte. Und deshalb faszinierte mich deine Faszination. Ich konnte nicht wissen dass du wolltest, dass ich reagiere. Du warst niemals mit der Reaktion (oder vielmehr dem Mangel an Reaktion), die ich dir gegeben hatte, zufrieden. “Du warst die erste Person, mit der ich stets im Waisenhaus Wammys House gesprochen hatte. Es war Valentinstag, und ich weiß du erinnerst dich daran, Mello. Wie könntest du es nicht? Du hattest mir eine Karte geschrieben. Eine richtige Valentinstagskarte. Für mich. Natürlich hattest du sie anonym unterschrieben. Aber ich war ein schlaues Kind, genau wie alle anderen im Waisenhaus. Ich fand es in weniger als zwölf Stunden heraus. Als erstes nahm ich an, dass es eine Herausforderung war, die Matt an dich stellte, oder es war nur etwas damit ihr hinter meinem Rücken über mich lachen konntet. Oder aber du hattest mich bemitleidet, weil du wusstest dass ich nichts an diesem Feiertag bekommen würde. Aber nach ein paar weiteren Untersuchungen kam ich zu dem Schluss, dass du es getan hattest ohne jemandem davon zu erzählen. Es war etwas, das du tun wolltest. Hättest du es aus einem anderen Grund getan, außer dem, dass du wirklich mich als deinen Valentin haben wolltest, dann hättest du Matt an dem Spaß teilhaben lassen.“ Ich seufzte. „Obwohl es schon merkwürdig genug war, dass ich eine Karte von dir erhalten hatte, fand ich dich am nächsten Morgen alleine. Du erinnerst dich an Matt, oder?“ Natürlich tust du es. Wie blöd von mir. Dachte ich mit einem Stirnrunzeln. “Dich und Matt getrennt zu sehen war in der Tat ein seltener Anblick. Aber ich war froh. Weil wenn Matt da gewesen wäre, dann hätte ich mich dir niemals genähert und dir diese schicksalhaften Worte gesagt. Jene Worte, die dir soviel zu bedeuten schienen, Mello.“ Ich stoppte damit mein Haar zu wirbeln, aber ich nahm meine Augen nicht von seinem Grab. “Danke.”, wisperte ich genau so, wie ich es an dem Tag vor neun Jahren getan hatte. Erinnerst du dich an jene Worte, Mello? “Und du hattest mich geküsst.” Meine Stimme war kaum vernehmlich, aber das war nicht weil ich fürchtete jemand könnte mich hören. Ich fühlte mich nicht länger komisch zu seinem Grab zu sprechen. Und da war sowieso niemand in Sichtweite. “Es war ein sanfter Kuss. Überhaupt nicht wie du. Sanft... und ich werde niemals deinen Geschmack vergessen. Wie Schokolade. Du hattest immer nach Schokolade geschmeckt.“ Ich konnte meine eigene Stimme nur schwer hören. „Du hast mich nie gefragt, wie ich es herausgefunden hatte. Eigentlich hast du die meiste Zeit gar nichts gesagt.“ Meine Finger spielten mit meinem Haar. Mein Herz schlug etwas schneller als normal. Er war die einzige Person gewesen, die jemals solche Emotionen in mir hervorgerufen hatte. “Aber als du gesprochen hast, sah es aus, als wärst du wieder bei deinem normalen Ich angelangt. Du warst wütend. Ich konnte niemals verstehen, wieso du immer so wütend warst. Du hattest mich bedroht. Hattest mich schwören lassen, dass ich es niemals jemandem erzählen würde. Besonders nicht Matt. Und ich habe es niemals getan.“ Erinnerst du dich? „Roger hatte uns immer gesagt, dass diese Art von Beziehung in Wammys House nicht geduldet wurde, also war es unser kleines Geheimnis. Und du begannst dich für mich einzusetzen, wenn die anderen Kinder darüber lachten wie klein und bleich ich war. Wie ich niemals sprach oder mich anstrengte mich an deinen Spielen zu beteiligen. Ich war eigenartig. Aber dich interessierte das nicht.“ Ich ballte eine meiner kleinen Fäuste um ein Stück Haar. „Es war kurzlebig, wie alle guten Dinge...“ Die Stille streckte sich, lang und stramm wie ein Gummiband, bis es zerriss. “Mello!” Meine Stimme klang laut und unkontrolliert. Ich biss die Zähne zusammen und schloss meine Augen. Was für ein Gefühl war das? Gefühle sind mir nicht dienlich. Gefühle sind etwas Wildes und Unkontrollierbares, und ich ziehe es vor kontrolliert zu sein. “Warum musste sich alles verändern?”, sagte ich etwas weniger laut, während ich meine Faust in den Boden rammte. War dies Zorn? Ich wollte dass es stoppt, ich wollte dass es jetzt stoppt. Mein Atem zitterte zusammen mit meinem Körper. Ich schloss meine Augen. Ist es das, was du die ganze Zeit gefühlt hattest, Mello? Ich wunderte mich was Mello zu dieser zornigen Person gemacht hatte, und realisierte geschockt, dass ich ihn vorher niemals über seine Vergangenheit vor Wammys House gefragt hatte. “Vergib mir.” Ich zog meine Hand von der Erde, zurück in meine Haare. “Lediglich dieser Tag hatte unsere beiden Leben dramatisch verändert. Aber ich wünsche mir nur, dass du nicht so reagiert hättest, wie du es getan hattest. Wenn du es nicht getan hättest, wären die Dinge vielleicht... anders gekommen.“ Die Dinge würden besser gewesen sein. „Natürlich weißt du über welchen Tag ich spreche. Es war der Tag an dem L zu Besuch kam. Er war nur eine handvoll älter als wir. Er beobachtete uns beide, aber besonders mich. Ich fühlte augenblicklich die Behaglichkeit um ihn, und wir verbrachten den ganzen Tag damit zu reden, er und ich. Ich fühlte, dass endlich jemand hier war, der mich verstanden hatte, jemandem dem ich vertrauen und den ich respektieren konnte, ohne Angst zu haben, verletzt zu werden. Du hast das gesehen. Ich wollte dich nicht eifersüchtig machen, Mello. Wirklich. Ich zog niemals eine Beziehung mit L in Betracht. Und als Roger uns später am Abend erzählte, dass L einen von uns als seinen Nachfolger auswählen würde, hätte ich alles dafür gegeben diesen kalten Blick aus deinen Augen fortzuschaffen, als du dich zu mir gedreht hattest. „Die Worte die du als nächstes gesagt hattest, verletzten mich mehr als alles andere es jemals getan hatte. Du weißt was sie waren.“ “Near, du und ich, wir sind nun Rivalen, die das gleiche Ziel verfolgen. Ich werde mich nicht von irgendwas davon abbringen lassen der Beste zu werden. Besonders nicht von dir.“ Ich erinnere mich Wort für Wort daran. Ich erinnere mich an den Hass in seinen Augen, als er es sagte. Ich werde diese Worte niemals vergessen, Mello. „Und wir gingen getrennte Wege. Ich ging zurück zu meinem begrenzten Selbst im Theater. Ich baute Wände um mich herum auf und schloss mich selbst vom Rest des Waisenhauses aus. Ich nahm nur selten meinen Blick von meinen Spielen, weil ich Angst hatte, dass wenn ich es täte, ich dich und Matt sehen würde. Lernend, redend, lachend. Du und Matt. Ihr wart immer zusammen.“ Meine Stimme zitterte leicht. “Das war nur ein paar Monate bevor du wieder damit begonnen hattest mich zu verspotten. Wenn du eine höhere Punktzahl in einem Test gehabt hattest, hattest du dich hämisch gefreut. Wenn du mich im Spielzimmer gesehen hast, hattest du nicht gezögert meine Spiele zu zerstören. Nach Außen hin zeigte ich keine Veränderung, genau wie in den Jahren vorher, als wir und das erste Mal trafen. Aber im Inneren schmerzte es so viel mehr.“ Erinnerst… erinnerst du dich? Ich konnte fühlen, wie sich etwas in meiner Brust bildete, und ich hatte plötzlich Angst es herauszulassen. Ein anderes Gefühl? Es riss durch meinen Körper, und ich konnte fühlen, dass Tränen in meinen Augen brannten. “Seit dem Tag an dem wir L trafen, wollte ich es dir sagen, Mello. Ich wollte es dir sagen, weil ich dachte, es würde die Dinge wieder zum Guten wenden. Ich wollte es, weil ich dachte ich würde wahnsinnig werden, wenn ich es für mich behalten würde. Ich hätte es dir erzählen sollen, als wir noch zusammen waren, in einer dieser wundervollen Nächte als wir zusammen, Hand in Hand, unter den Sternen lagen. Aber ich tat es nicht. Ich wünsche ich hätte es, ich wünsche es mir wirklich.“ Ich hoffe du erinnerst dich an diese Nächte. Die Tränen brachen aus meinen Augen hervor, bevor ich sie stoppen konnte, und ich stand abrupt auf. Aus der Tasche meines weißen Hemdes nahm ich eine Tafel Schokolade, eingewickelt in Alufolie. “Ich wollte dir sagen, Mello”, flüsterte ich, während ich die Tafel Schokolade vor meinen Füßen platzierte. „Dass ich dich liebe.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)