Dreaming about you von LittleSara ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Verdutzt blinzelte der Ainu einige Male. Hatte er das gerade richtig verstanden? Er war sich ziemlich sicher sich nicht verhört zu haben, aber meinte Ren das jetzt wirklich ernst oder wollte er ihn nur verarschen? Zu zutrauen wäre es ihm ja aber andererseits … ja diese Erklärung ergab durchaus Sinn. Klar wäre Anna dann total stinkig auf ihn, schließlich war sie eigentlich glücklich mit Yo zusammen. Aber … wie um alles auf der Welt kommt Ren auf die Idee sich ausgerechnet in Yo zu verlieben, das macht doch gar keinen Sinn! Etwas verwirrt kratze er sich am Kopf und suchte dabei immer noch nach passenden Worten um auf Rens Geständnis irgendwie zu antworten, ohne dabei Gefahr zu laufen gleich einen Kopf kürzer zu sein. „Ähm … also …“, setzte er an, wurde aber harsch unterbrochen. „Ach, verpiss dich endlich. Du hast gehört was du wissen wolltest, also kannst du mich doch endlich in Ruhe lassen, oder?!“ Ren hatte sich wieder von ihm abgewandt und die Arme verschränkt. Horohoro war sich nicht ganz sicher, was Ren mit dieser abwehrenden Haltung bezweckte aber irgendwie fand er, dass er wenigstens überhaupt etwas darauf antworten sollte - ehe er sich tatsächlich aus dem Staub machen würde. „O-okay, also danke, dass du so ehrlich warst und naja … wenn du vielleicht jemanden brauchst um darüber zu reden oder so – ich bin immer gerne für dich da, ja?“ Er lächelte den Chinesen noch einmal aufrichtig an, auch wenn dieser das nicht sehen konnte, und ging dann ins Haus zurück. Innerlich war er ziemlich stolz auf sich, denn wie er fand hatte er sich wirklich gut ausgedrückt. Ren war nicht dumm, er würde sicher verstehen, dass er damit auch sagen wollte, dass er kein Problem mit der Situation hatte. Gut den Kummerkasten wollte er nicht wirklich spielen. Er war nicht gerade geschickt bei so etwas, aber bei Ren erwartete er auch nicht, dass dieser nun tatsächlich ankommen und sich den Mund fusselig reden würde. Aber er würde verstanden haben, dass Horohoro ihn nur wegen so etwas jetzt nicht verachten würde oder dergleichen. Das war die Hauptsache.   Am späteren Abend saß Horo noch zusammen mit Yo und Anna im Wohnzimmer und erzählte ihnen, was er nun herausgefunden hatte. Diese waren im ersten Moment eher überrascht, dass Ren es ihm tatsächlich erzählt hatte – und noch dazu so schnell. Aber es überwog eine eher entspannende Atmosphäre. Ein Thema weniger dass man im Haus nicht hatte offen ansprechen dürfen. Noch bis spät Abends saß er mit Yo im Wohnzimmer, auch lange nachdem Anna schon schlafen gegangen war. Sie redeten erst nur über belanglose Dinge, Videospiele oder Musik. Doch umso später es wurde umso ernster wurden die Themen. „Wie lange wohnen Ren und … Hao eigentlich schon hier…?“, setzte Horo schließlich an. Es war offensichtlich in welche Richtung er das Gespräch lenken wollte. Sein Gegenüber seufzte schwer, antwortete aber schließlich: „Mein Bruder ist seit 1,5 Jahren hier – bereits kurz nach dem Ende des Shamanenturniers habe ich ihn eingeladen. Ren ist seit einem halben Jahr da.“ Kurz schwieg der Ainu, doch dann äußerte er seine Frage laut, hätte er es ja doch sowieso nicht für sich behalten können. „Ein halbes Jahr schon? … War er die ganze Zeit schon so … naja haben er und Anna sich die ganze Zeit schon so gestritten?“, er hatte beim Reden den Blick auf den Tisch gesenkt. Zu sehr war er in Gedanken und auch Verwunderung darüber, dass Anna den Chinesen nicht einfach vor die Tür setzte. Yo antwortete nicht darauf, er schien zu überlegen, ob oder wie er darauf antworten könnte. Horohoro lehnte sich zurück und starrte nun stattdessen an die Decke. Aber auch diese gab ihm keine Antworten auf all die Fragen. Nach einer ganzen Weile schließlich, meinte der Ainu: „Irgendwie begreif ich das alles nicht. Warum hat Anna Ren nicht einfach vor die Tür gesetzt? Passen würde es zu ihr…“ Leicht lächelte der Asakura darauf. „Ja, das wollte sie auch erst. Aber ich weiß auch nicht wieso sie ihre Meinung geändert hat.“ „Hmm, ach so…“, antwortete er darauf nur. Es gab also auch Dinge, die nicht einmal Yo wusste? „Horohoro, darf ich dich um etwas bitten?“, sprach dieser ihn erneut an – der Ainu nickte nur knapp. „Bitte, kümmer dich um Ren. Er kann gerade einen guten Freund mehr gebrauchen als alles andere. Aber wenn ich weiter versuche dieser Freund zu sein, versteht er das ganze nur weiter falsch…“, er stockte kurz. Aber Horohoro wusste auch so, wie Yo es gemeint hatte und nickte erneut, mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht. „Klar, das hatte ich eh vor! Du kannst auf mich zählen!“ Nun lächelte auch Yo, in seiner typischen Art. Horohoro fiel auf, dass er viel weniger lachte und grinste als früher. Ihn musste diese ganze Geschichte echt mitnehmen. Umso motivierter war er selbst zu helfen oder zumindest so gut es ging für seine Freunde da zu sein. „Aber es ist schon spät, lass uns lieber erstmal schlafen gehen!“, während er das sagte, stand Yo auch sogleich auf und begab sich in den Flur. Horo folgte ihm und nachdem sie sich noch kurz ‚Gute Nacht‘ gesagt hatten, waren sie in ihre jeweiligen Zimmer verschwunden.   Am nächsten Morgen war von Horohoros Motivation nicht mehr allzu viel übrig. Draußen regnete es in Strömen, was schon mal ein guter Grund für schlechte Laune war wie er fand. Zudem waren scheinbar auch alle anderen in ziemlich schlechter Laune. Ren weil er nicht trainieren konnte. Anna weil sie gezwungen war mit eben genannten in einem Zimmer zu sitzen. Hao weil…ja warum eigentlich? Da war sich Horo nicht so sicher. Und Yo war augenmerklich angespannt, weil er einen erneuten Konflikt zwischen Anna und Ren befürchtete…und das alles andere als grundlos. Als der Ainu den Raum betrat herrschte betretenes Schweigen. Nur der Fernseher lief, aber außer Anna schien niemand auf das Programm zu achten. Kaum, dass der Ainu sich zu Ren und Hao an den Tisch gesetzt hatte, wurde er von beiden böse angefunkelt. Holla! Dabei hatte er noch nicht einmal was gesagt! Einen Moment überlegte er ob es nicht schlauer wäre einfach zu gehen…aber zugleich erinnerte er sich an das Versprechen an Yo. Neuen Mut daraus schöpfend meinte er schließlich: „Hey, hat jemand von euch Lust mit mir in die Stadt zu gehen?“ – nun mischte sich Verwunderung in die Blicke der anderen – „Naja, bei dem Wetter kann man ja nicht viel Sinnvolles machen…ich dachte daran gemeinsam ins Kino zu gehen oder so? Hab ich ewig nicht gemacht!“, mit einem siegessicheren Grinsen schloss er ab. „Ich passe.“ – okay wenn Hao nicht dabei ist, stört das ja nicht weiter. „Ohne mich.“ – was Ren auch nicht?! „Sorry, ich hab auch nicht so wirklich Lust…“ – Yo sah ihn wenigstens sehr entschuldigend an. Vermutlich wollte er Anna nur nicht mit Ren alleine lassen. „Tja, dann wirst du wohl alleine gehen müssen.“, meinte Anna schließlich trocken, „Aber wenn du schon mal unterwegs bist: Dort liegt die Einkaufsliste. Und vergiss ja nichts!“ „Eh?!“, verwirrt sah er zu dem Tisch, auf den Anna gedeutet hatte. Er stand auf und sah sich besagte Liste an. „Aber, das ist doch viel zu viel!“, entsetzt überflog er die ganzen Stichpunkte. Nie im Leben könnte er das alles alleine tragen!! Geschweige denn, dass er alleine ins Kino gehen wollte! „Ist das mein Problem? Die Liste liegt da schon seit Tagen. Wenn nie jemand einkaufen geht kommt eben immer mehr dazu.“ Als ob Horo bis jetzt von dieser Liste gewusst hätte. Seit er hier war, waren immer Hao oder Yo einkaufen gegangen, Ren schien sich vor dieser ‚Pflicht‘ komplett zu drücken. Ein entschuldigender Blick von Yo und ein leicht schadenfrohes Grinsen von Hao blickten ihm entgegen. Rens Gesicht konnte er nicht sehen, aber es war sicherlich total desinteressiert. Zur Verwunderung aller erhob sich Ren plötzlich und nahm Horo die Einkaufsliste ab. Kurz sah er sie sich an, ohne dabei eine Miene zu verziehen. Dann drehe er sich wieder zu den anderen um: „Echt mal Anna, was willst du mit dem ganzen Scheiß?“, er grinste und fügte noch hinzu, „Und dann schickst du ihn auch noch alleine los, was kann Horo bitte für deine miese Laune?“ Die Angesprochene drehte sich um und warf dem Chinesen einen bitterbösen Blick zu. Erschrocken sah Horo zwischen den beiden hin und her. Hatte er etwas nun ungewollt einen Streit losgetreten? Oh nein!! Doch ehe noch jemand etwas sagen konnte, erhob Ren erneut das Wort. „Ich jedenfalls bin nicht so ein launisches Biest wie du.“, damit wand er sich ab und packte Horo am Arm, „Komm, ich werde dir beim Einkaufen helfen.“ Damit zerrte er den verdatterten Ainu hinter sich her. Dieser sah noch wie Anna bereits aufgestanden war und wutentbrannt hinter ihnen her wollte. Aber Yo war schon dabei sie zu beruhigen. Zum Glück! Für einen Moment hatte Horohoro wirklich Angst um sein Leben. Es gibt sicher nicht viele, die es überlebt haben Anne sowas an den Kopf zu werfen…   Die zwei Schamanen zogen sich schnell wetterfest an und nahmen noch jeder einen Schirm mit, ehe sie das Asakura-Anwesen verließen. Ren grinste dabei immer noch vor sich hin – scheinbar war er auch noch stolz auf diesen Abgang. Der Ainu konnte darüber nur den Kopf schütteln, aber er sollte wohl lieber nichts dazu sagen. Denn alleine wollte er diesen Monstereinkauf sicher nicht erledigen!! Und naja, eigentlich hatte er doch erreicht was er wollte…irgendwie… Zumindest waren Anna und Ren nicht mehr im selben Raum und konnten sich nicht gegenseitig die Köpfe abbeißen. Das musste für den Anfang reichen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)