Ich bin doch nur der Neue... von Panakeia (Takuya x Kanon (hauptsächlich)) ================================================================================ Kapitel 10: Angst und Mut ------------------------- So, viel Spaß mit dem letzten Kapitel ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der Bassist glaubte, er wäre mit Bou zusammen! Und wenn er das glaubte, dann hatten sie die ganzen letzten Minuten völlig aneinander vorbeigeredet. Takuya hatte geglaubt, er hätte sein Geständnis hinter sich gebracht und alles war gut, doch jetzt musste er erkennen, dass alles nur irgendwie noch schlimmer geworden war. „Takuya?“ Kanon sah ihn noch immer verwirrt an. Es war offensichtlich, dass er eine Antwort für das Verhalten des anderen verlangte, doch was sollte dieser sagen? Er wusste nicht, wo er anfangen sollte – und wie er anfangen sollte. Die letzten Worte des Bassisten kamen ihm wieder in den Sinn. Er hatte Bou aufgegeben und darum hatte es ihm nichts ausgemacht, als er gedacht hatte, Takuya und der Ex-Gitarrist wären jetzt ein Paar. Eigentlich müsste sich der Jüngere freuen. Kanon war nicht mehr in Bou verliebt oder malte sich zumindest keine Chancen mehr bei ihm aus. Das war doch eigentlich das, was Takuya erhofft hatte. So wusste er jetzt zumindest, dass der, den er liebte, keinem anderen nachstellte. Denn selbst wenn aus ihm und Kanon nichts werden würde, könnte der Jüngere es wahrscheinlich nicht ertragen, wie der Bassist immer noch Bou nachtrauerte. Aber die Freude über die Erkenntnis wurde von der bitteren Realität verdrängt. „Takuya? Was ist los?“ Sorge machte sich auf dem Anblick des anderen breit. Was sollte er antworten? Einfach, dass Kanon ihn falsch verstanden hatte? Endlich fand der Angesprochene seine Stimme wieder – auch wenn sie unsicher klang. „Ich... ich bin nicht mit Bou zusammen“, brachte er über die Lippen. Kanon zog die Augenbrauen zusammen und starrte ihn einige Sekunden lang nur mit offenem Mund an. „Was? Aber was habt ihr dann gerade…“ „Ich hab ihm erklärt, dass ich nicht mit ihm zusammen sein kann.“ ‚Weil ich mit dir zusammen sein will’ war das, was er am liebsten angehängt hätte, doch er biss sich auf die Unterlippe, damit diese Worte nicht einfach so unüberlegt ausgesprochen werden konnten. „Aber ich dachte, er liebt dich und du… Du hast mit ihm getanzt und ihr habt so viel Zeit miteinander verbracht!“ Völlig verwirrt sah Kanon den anderen an, woraufhin Takuya heftig den Kopf schüttelte. „Wenn wir miteinander Zeit verbracht haben, dann war doch immer noch jemand dabei und außerdem war das nur, weil Bou mir mit der Gitarre helfen wollte. Er hat mir von den Live-Auftritten erzählt und ein paar Dinge beigebracht. Unsere Gespräche gingen eigentlich auch nie über die Musik hinaus. Bis gestern hatte ich ja noch nicht einmal eine Ahnung, dass er überhaupt… mehr von mir will als Freundschaft. Und das mit dem Tanzen…“ Takuya sah zu Boden. „An dem Abend ist viel passiert, was lieber nicht hätte passieren sollen.“ Er hob den Kopf wieder und suchte Kanons Blick, der noch immer von Unverständlichkeit zeugte. „Aber ich bin froh, dass du mich mit zu dir nach hause genommen hast… dass du dich um mich gekümmert hast… und ich bin auch froh, dass der Alkohol mich zu Dingen gebracht hat, die ich mich sonst niemals getraut hätte.“ Er hielt einen Moment inne und nahm all seinen Mut zusammen, ehe er weitersprach. „Zu Dingen, die ich jederzeit wieder tun würde, wenn ich den Mut dazu hätte…“ Takuyas Blick war unsicher und voller Angst davor, wie der andere reagieren würde. Er hatte gesagt, was er hatte sagen wollen und falsch zu verstehen war es wohl auch nicht mehr. Nun lag es an Kanon, den nächsten Schritt zu tun. Dieser sah ihn nur ungläubig an, doch bevor Takuya realisierte, was gerade passierte, spürte er im nächsten Moment sanfte Lippen, die sich auf seine legten. Die Augen des Gitarristen waren weit aufgerissen. War das gerade real? Nein, hier spielte ihm seine Fantasie keinen Streich. Dies war die Wirklichkeit! Auch wenn er sie noch nicht begriff. Wie sollte er auch? Er hatte nicht damit gerechnet, dass Kanons Lippen noch einmal auf den Seinen liegen würden. Als er jedoch dessen warme Hände an seinen Wangen spürte, schloss er die Augen. Wieso sollte er den Moment nicht genießen? Warum sich Gedanken machen und darüber rätseln, warum der andere das tat, wenn er doch einfach so tun könnte, als wäre diese Reaktion völlig normal gewesen? Als wäre es nur natürlich, dass sie hier standen und sich küssten… Takuya hoffte einfach, dieser Moment würde nie vergehen. Kanon hatte ihn nicht von sich gestoßen. Er war sogar auf ihn zugegangen! Und dieses Gefühl, das der Jüngere jetzt empfand, war um Weiten besser als das, welches er bei Kanon gespürt hatte – und damals war er schon überwältigt gewesen. Die Wärme an seinen Wangen und die schüchterne Zunge, die leicht an seine Lippen stieß und somit um Einlass bat, ließen ihn vergessen, wie ungewöhnlich diese Situation doch war. Es war egal, dass er und Kanon eigentlich nur Freunde waren. Und es war auch egal, dass es Bou sicher nicht einfach so hinnehmen würde, von ihm zurückgewiesen zu werden. Bereitwillig öffnete er die Lippen einen Spalt, um Kanon Zugang zu gewähren. Dieses angenehme Gefühl würde der Jüngere wohl nie vergessen. Wie die Hitze durch seinen Körper schoss und sein Herz viel schneller schlug, als er es je erlebt hatte. Und wie Kanon ihn mit der Zunge in ein sanftes Spiel verwickelte, das er nur zu gern mitspielte. Davon ermutigt suchten seine Hände den Weg in den Nacken des Schwarzhaarigen, um ihn noch ein Stück näher an sich zu ziehen. Er war fast schon selbst überrascht über so viel Aktivität von seiner Seite, doch vielleicht lag es auch daran, dass er spürte, wie seine Knie weich wurden, und er darum ein wenig Halt an dem Bassisten suchte. Seine Traumwelt brach jedoch in sich zusammen, als er nach einigen Sekunden, die ihm wie Stunden vorgekommen waren – und trotzdem viel zu kurz -, wieder die kalte Wirklichkeit spürte, die entstand, nachdem sich Kanon von ihm gelöst hatte. Langsam und zögernd, als hätte er Angst, der Wirklichkeit entgegen zu treten, öffnete er die Augen und entfernte gleichzeitig die Hände vom Nacken Kanons. „Solche Dinge?“, fragte sein Gegenüber so sachlich, als hätte er ihm eben gezeigt, wie man am besten die Gitarrenriffs eines neuen Lieds spielte. Der Jüngere sah ihn einen Moment verständnislos an. Er begriff im ersten Augenblick nicht, dass es nur die Frage auf seinen letzten Satz gewesen war, die ihm Kanon da gestellt hatte. Dann nickte er jedoch kurz, als er verstand, was dieser meinte, und antwortete ihm. „Mit dem Unterschied, dass ich es damals noch nicht verstanden habe… Meine Gefühle… Aber jetzt…“ Takuya schluckte, sprach aber weiter. „Kanon… Ich will nicht mit Bou zusammen sein, weil… weil ich dich liebe!“ Mit diesen Worten spürte der Jüngere, wie all die Last von ihm abfiel, die er die letzte Zeit mit sich herumgetragen hatte. Und zu seiner Verwunderung merkte er, wie leicht ihm diese Worte letztendlich doch über die Lippen gekommen waren. Vielleicht lag es daran, dass Kanon ihm mit diesem Kuss Mut gemacht hatte?! Ja, dadurch hatte er ihm die Angst genommen, zurückgewiesen zu werden. Aber… warum hatte er ihn überhaupt geküsst? Konnte es sein? Konnte das, was er gerade hoffte, wirklich wahr sein? „Du bist nicht der einzige, der Angst hatte. Ich hatte auch Angst. Davor, dass ich dich verlieren würde, wie ich Bou verloren habe. Deshalb dachte ich, es wäre besser, wenn du gar nicht davon wüsstest.“ Kanons sprach mit einem Lächeln auf den Lippen und seine Worte brannten sich in Takuyas Gedächtnis ein. „Wovon?“ Er ahnte, was der Ältere damit sagen wollte, doch er wollte es aus seinem Mund hören. Er wollte die Worte hören, die er nie zu hören gewagt hatte. Kanon beugte sich kurzerhand zu ihm vor und hielt nahe an seinem Ohr inne. „Ich liebe dich doch auch, Taku-chan!“ Takuyas Herz setzte einen Schlag aus. Oder zumindest kam es ihm so vor. Am liebsten hätte er den anderen gleich noch einmal geküsst, doch er war viel zu überwältigt, als dass er sich rühren konnte. Dieses Flüstern ließ ihm einen wohligen Schauer über den Rücken wandern. Oder vielleicht kam dieser Schauer auch einfach von den Händen, die sich erneut auf seinen Rücken gelegt hatten und an den anderen Körper drückten. Ohne lange zu überlegen, erwiderte er die Umarmung und hätte vor Glück am liebsten geweint. Doch er schloss nur die Augen und genoss die Wärme, die ihn durchströmte. Als kühle Hände unter sein Shirt wanderten, spürte er ein so starkes Kribbeln in seinem Bauch, dass er dachte, er würde im nächsten Moment in Kanons Armen zusammensinken. „Kanon…“ Ein Seufzen entfuhr seinen Lippen, während sich seine Hände in den Stoff von Kanons Shirt klammerten. Doch so schön es sich auch anfühlte und so sehr er die Berührungen des anderen auch genoss, irgendetwas in ihm wehrte sich dagegen. Alles war noch so unwirklich und überraschend, als das er jetzt sofort noch einen Schritt weiter gehen könnte. Er hatte doch gerade erst realisiert, wie sehr er den anderen brauchte! Jetzt musste er erst einmal mit diesen Gefühlen umgehen können, ehe er sich da Hals über Kopf in etwas hineinstürzte, was er später doch viel bewusster würde genießen können. „Lass uns noch warten… bitte…“, flüsterte er nahe am Ohr Kanons. Irgendwie fühlte er sich im gleichen Moment schuldig. Er wusste zwar, dass er lieber auf sein Gefühl hören sollte, doch er hatte so nach dieser Zärtlichkeit verlangt… sich danach gesehnt… und nun wies er sie einfach ab?! Kanon aber entfernte seine Hände von der Haut des anderen und strich wieder langsam über das Shirt des Jüngeren. „Solange du willst…“, flüsterte er ebenso leise. Takuya entspannte sich wieder. Es sah nicht danach aus, als würde Kanon ihm übel nehmen, dass er im Moment noch nicht weiter gehen wollte. Und diesmal würde nichts und niemand diese Atmosphäre zerstören. Keine Missverständnisse standen nun noch zwischen ihnen. Bis auf dieses eine. Es ließ Takuya nicht los, obwohl er so sehr versuchte, es zu verdrängen. Er wusste doch eigentlich selbst, wie dumm es war. Vor allem nach diesen Worten, die Kanon ihm zugeflüstert hatte. Dennoch wollte er eine Bestätigung. „Kanon?“, flüsterte er darum nach einiger Zeit, in der sie so verharrt waren. „Hm?“ Der Jüngere löste sich von Kanon, der ihn nur fragend ansah, und nahm dessen Hand, um ihn hinter sich her ins Wohnzimmer zu ziehen. Sie mussten ja nicht ewig dort im Flur stehen. Mit einem flauen Gefühl im Magen blickte er auf die zwei Teetassen, die dort noch auf dem Tisch standen. Die eine noch bis zum Rand gefüllt. Es war so unwirklich, dass er noch vor ein paar Minuten mit Bou auf diesem Sofa gesessen hatte. Da hatte die Situation noch ganz anders ausgesehen. Da war noch alles so verwirrend und kompliziert gewesen. Aber Takuya wurde klar, dass sich jetzt zwar einige Dinge geändert hatten, doch dass es nun auch nicht weniger kompliziert war. Er setzte sich auf das Sofa und drehte sich Kanon zu, der sich ebenfalls darauf gesetzt hatte. „Bou wird das nicht einfach so hinnehmen…“, begann der Gitarrist. „Er hat selbst gesagt, er würde nicht so schnell aufgeben.“ Kanon nickte, zuckte dann aber nur kurz mit den Schultern. „Aber er wird es müssen.“ Damit legte er einen Arm um die Schulter des Jüngeren und zog ihn vorsichtig ein Stück an sich, so als wolle er dem anderen trotzdem noch Raum geben, falls er das, was er hier tat, nicht wollte. Dieser aber dachte ganz und gar nicht daran, zurückzuweichen oder gar zu protestieren. Er legte den Kopf auf die Schulter Kanons, ehe er weiter sprach. „Und… Bou hat mir erzählt… ihr hättet mich nur in der Band aufgenommen, weil er euch dazu überredet hat… Ihr hättet wahrscheinlich lieber jemand anderen genommen.“ Takuya hörte eine Erwiderung nah an seinem Ohr. „Er hat wohl wirklich mit allen Mitteln versucht, dich zu überzeugen.“ „Aber… ist es wahr?“ Auf Takuyas Frage hin schüttelte Kanon nur leicht den Kopf. „Es ist wahr, dass er dich am liebsten von allen in der Band sehen wollte, das haben wir alle gemerkt. Aber das war kein Argument. Bou war schließlich nicht derjenige, der weiter in der Band geblieben war und damit hatte er eigentlich auch nicht das Recht, mitzubestimmen, wer unser neuer Gitarrist werden sollte. Wir haben uns als Band für dich entschieden und nicht, weil uns jemand dazu überredet hat.“ Takuya atmete erleichtert auf. Kanon würde ihn nicht anlügen. Nicht so wie Bou. Jetzt gab es nur noch eine Sache, die den Jüngeren bedrückte. „Aber… du sieht in mir nicht einfach nur einen Ersatz für… Bou, oder?“ Zögernd hob er den Kopf ein wenig, um den Älteren anzusehen. „Lass dir nie wieder von irgendjemandem so etwas einreden!“ Mit diesen Worten suchten Kanons Lippen erneut die von Takuya, um ihn sanft zu küssen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So... das wars.. zumindest is das das ende der hauptgeschichte xD nächste woche kommt noch n zusatzkapitel über bou. Wär ja bissl doof, wenn man nich wüsste, wies mit ihm weitergeht ^^ ich möcht mich trotzdem schon mal hier bei allen kommischreiber bedanken und auch bei denen, die diese ff einfach nur still und heimlich gelesen haben xD dankeschöööö~n >_____< is wirklich toll zu sehen, dass meine ff gelesen wird ^^ dann sieht man sich hoffentlich nächste woche beim wirklich letzten kapitel bis dann, Kei ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)