Fuyu's Doppelleben von ShapeShifter ================================================================================ Kapitel 1: Schlimmer gehts immer... ----------------------------------- Angespannt stand er da. Seine Augen starr auf ihre Feinde gerichtet. Er hätte nicht gedacht, das es so schnell zu einem dieser berühmt berüchtigten Bandenkriege kommen würde. Wenn er wenigstens richtig kämpfen könnte... Unsicher sah er zu seinen neuen Kumpels. Sie hatten ihn erst vor einer Woche in die Clique auf genommen. Kamen einfach zu ihm und meinten, das er zu ihnen gehörte. Mittlerweile wusste er auch welche Bedeutung dieser Satz hatte. Sie waren alle Katzen, genau wie er. Ihm war zwar immer noch ein Rätsel wie die das überhaupt rausbekommen haben. Immerhin waren seine Katzenmerkmale, Schweif und Ohren, ja so gut wie immer unsichtbar. Vor richtigen Menschen hält man so eine Identität nämlich lieber geheim, wer weiß was die sonst mit einem machen... Wer waren jetzt eigentlich ihre Feinde? Er musterte sie. Ohren und einen Schweif... aber wie Katzen sahen sie nicht aus. „Bei denen musst du ein bisschen vorsichtig sein Kleiner.“ Fuyu drehte sich zu dem schwarzhaarigen der neben ihm stand. Morice, einer der ältesten in der ‚Katzen-Gruppe’. „Wölfe greifen manchmal zu sehr unfairen Mitteln um ihr Revier zu verteidigen... was ja eigentlich unser Revier ist!“ Leicht nickte Fuyu auf diese Aussage. Wölfe also.. das es so was auch gab. Bis jetzt kannte er nur seine eigene Rasse und die Menschen, bei denen war er ja aufgewachsen. Anfangs nahm er ja an, das er selber auch ein Mensch war, aber das hatte sich vor 3 Jahren schlagartig geändert, als er eines Morgens in den Spiegel sah... War schon ein ganz schöner Schock gewesen als er da plötzlich Katzenohren auf seinem Kopf erblickte. Schon in den nächsten Minuten hatte er aber gelernt wie man die Teile wieder verschwinden lassen konnte. Demzufolge, entschied er sich, seine neuen seltsamen Körperteile geheim zu halten. Erneut musterte Fuyu die Wölfe ihnen gegenüber. Irgendwie sahen die alle ganz schön angsteinflößend aus. Worüber sich die beiden Banden die ganze Zeit stritten bekam er nicht wirklich mit, aber Morice hatte es ihm ja gerade grob erklärt. Jetzt wo er wusste, dass sie es mit Wölfen zu tun hatten, sah man es ihnen schon irgendwie an. Ihre Ohren waren anders und der Schweif war etwas buschiger als bei den Katzen. Wie bei einem richtigen Wolf eben. Auch sahen sie alle älter aus als er selbst. Aber das war in seiner Clique ja auch nicht anders. Sie nannten ihn sogar schon Nesthäkchen... wie er das hasste! Zurück zu den Wölfen. Einer von denen hatte sogar Piercings im Gesicht. Scheint wohl der Anführer zu sein. Auch so ein unheimlich aussehender Geselle. Schwarze, schulterlange Haare die hinten länger waren als vorne. Durch die schwarzen Haare vielen seine blauen Augen um so mehr auf. //Der ‚redet’ die ganze Zeit mit Ryo.// Ryo war bei den Katzen der Chef. Ganz nett aber eigensinnig. Aber was der alles für Kampftechniken drauf hat! Echt der Wahnsinn. Sein leichtes Ninja -Aussehen lies ihn zusätzlich noch gefährlich wirken. //Ob die sich jetzt die ganze Zeit nur anknurren?// Fuyu guckte zwischen den ganzen Leuten hin und her. Ein bisschen kam er sich unsichtbar vor. Aber er würde sich jetzt sicher nicht beschweren. Am liebsten wäre er jetzt in seinem Bett. //Für Mathe musst ich auch noch lernen.// Aber Ryo wollte das alle hier auftauchten. //Vielleicht wollte er den Wölfen zeigen, das wir ihnen anzahlmäßig überlegen sind? Naja, wenn dann ist das wohl nach hinten los gegangen, denn die sind genau so viel wie wir...5 gegen 5// Da! Dieser Anführer Wolf hatte gerade versucht, Ryo eine runter zu hauen. Zum Glück hat dieser gute Reflexe und konnte rechtzeitig ausweichen. //Verdammt, dann geht das jetzt wohl doch richtig los...// Das Geschreie wurde lauter und plötzlich war Fuyu mitten in einer riesigen Prügelei. //na toll...// Ständig ausweichend, versuchte er aus dem Gerangel wieder heraus zu kommen. Anscheinend fiel er immer noch nicht groß auf, so war es wenigstens einfacher. Irgendwie schaffte er es sogar ohne Schrammen raus zu kommen. Doch plötzlich zog ihn jemand grob an den Schultern zurück und im nächsten Moment hatte er eine Faust vor den Augen. Geschockt starrte er diese an. Dann sah Fuyu mit aufgerissenen Augen in Ryos Gesicht. Die Faust gehörte zu ihm, er hatte kurz vor seinem Gesicht inne gehalten! //Man benutzt mich als Schutzschild gegen Ryos Schläge? Was hab ich denn bitte verbrochen?!// Fuyu war sich sicher, wenn Ryo nicht so gut reagiert hätte, wäre sein Gesicht nun sicher ziemlich matschig gewesene! Die Hände an seinen Schultern hielten ihn immer noch schmerzhaft fest. „Ich wusste gar nicht das ihr Frischfleisch habt.“ Diese tiefe Stimme war so dicht an seinem Ohr, das er schon den Atem auf seiner Haut spüren konnte. „Nikyo lass ihn los!“ Ryo blickte Fuyus Hintermann böse an. Aber der ignorierte die Aufforderung einfach. „Also so ein kleines Bürschchen... mit dem gewinnt ihr doch nicht mal einem Blumentopf. Ich hab zuerst gedacht er ist ein Mädchen. Sicherlich kann er nicht einmal kämpfen und macht sich gleich in die Hosen vor Angst.“ Nikyos Stimme tropfte nur so vor Hohn. Fuyu merkte wie dieser Nikyo ihn aus seiner Position musterte. Die anderen Wölfe hatten schon längst zu lachen angefangen. Können die sich nicht einfach weiter prügeln und ihn ignorieren?! Er wusste doch selber das er ein Schwächling war! Aber das mit dem Mädchen war eindeutig zu viel!! Wütend rammte Fuyu seinen Elenbogen in Nikyos Magen. Erschrocken aufkeuchend lies der ihn tatsächlich los und Fuyu konnte sich befreien. „Was fällt dir ein mich als Mädchen zu bezeichnen?! Du bist doch hier der, der Andere als sein Schutzschild missbraucht!“ Nikyo holte aus und pfefferte Fuyu eine. Erschrocken hielt sich der Albino die schmerzende Wange. „Pass gefälligst auf, wie du mit mir redest kleine Göre!!“ Donnerte ihm der Wolf entgegen. Fuyu zuckte erneut zusammen //verdammt, der macht Kleinholz aus mir...// Ohne weiter nachzudenken drehte Fuyu sich einfach um und rannte davon. Hinter sich hörte er noch Nikyos Lachen. „Seht euch den an! Rennt weg wie ein kleines Mädchen“ Das ‚Mädchen’ betonte er extra stark. Alle Wölfe lachten wieder herzhaft. Ryo und die anderen waren jetzt sicher enttäuscht von ihm. Aber er hatte nicht vor gehabt heute von irgend so einem Typen ermordet zu werden... //Oh man wie peinlich ich doch bin... bin echt keine große Hilfe gewesen...// In der Nähe der Stadt, lies er seine Ohren und seinen Schweif schnell wieder verschwinden. Das wäre ja noch die Krönung des Abends, wenn ihn jetzt einer so sehen würde... Nach einer halben Stunde stand er endlich vor seiner Wohnungstür... nur ohne Schlüssel. „fuck...“ Seufzend lies er seinen Kopf gegen die kalte verschlossene Wohnungstür sinken. //Man~ ich hab den vorhin bestimmt irgendwo verloren...// Als er es mit klingeln versuchte, machte natürlich keiner auf. //War ja klar... sind ja noch auf arbeit// Seine Mutter arbeitete immer bis spät Abends und sein Vater arbeitete manchmal sogar mehrere Tage durch, wenn viel zu tun war. Resigniert setzte sich Fuyu also vor die verschlossene Tür und wartete... Nach ein paar Minuten ging das Licht im Treppenhaus aus und er saß im dunklen. //schlimmer geht’s immer oder wie?// Seufzend schloss er die Augen. //Alles so ruhig hier... schlafen die etwa schon alle in dem Haus?!// Plötzlich vernahm er ein leises Geräusch neben sich! Schlagartig spannten sich Fuyus Muskeln an und sein Atem wurde flacher. Ja... er hatte angst im Dunkeln... //Ich bin so ein Weichei...// Trotz dieser Erkenntnis kniff er die Augen weiterhin fest zusammen. //Wahrscheinlich habe ich das Geräusch auch noch selber irgendwie verursacht!// Doch da hörte er es wieder, ohne das er sich bewegt hatte. Also war hier doch irgendetwas! //reis dich zusammen und mach die Augen auf! Ich brauch doch nur den Lichtschalter an der Treppe an zu machen!// Langsam, aber wirklich nur langsam öffnete er die Augen. Dunkelheit. Neben ihm hörte er wieder etwas schaben. Aus Reflex sah er nun genau dort hin. Schlagartig verbesserte sich seine Sicht. //wie jetzt?// Es sah aus als würde er durch eine Nachtsichtkamera schauen. //Hab ich jetzt etwa auch die Sinne einer Katze? Warum ist mir das nie aufgefallen?// Und dann erblickte er den Verursacher der Geräusche. Es blickte ihn mit großen Knopfaugen an und verschwand dann blitzschnell, mit einem leisen Fiepsen, in ein kleines Loch. //Ne oder?! Wenn das jetzt ein Witz sein soll, dann hab ich doch jetzt glatt vergessen zu lachen...// Das Leben hatte echt einen doofen Humor in der letzten Zeit. Nach weiteren Minuten wurde unten im Haus das Licht eingeschalten. „Fuyu was machst du denn hier draußen?!“ //Na endlich// Seine Mutter schloss die Tür auf und sah Fuyu immer noch fragend an. „Ich hab mein Schlüssel verloren...“ Grummelnd stand er von dem kalten Boden auf und ging mit seiner Mutter in die Wohnung. „Wo warst du denn noch?“ Eigentlich wollte Fuyu gleich in sein Zimmer, drehte sich seiner Mutter zur liebe noch einmal um. „War noch mit ein paar Freunden unterwegs.“ „Oh wirklich? Das freut mich aber, das du hier so schnell Freunde gefunden hast!“ Haruka strahlte ihren Sohn regelrecht an. Sie waren erst vor zwei Wochen hier eingezogen und ihr Sohn hatte es irgendwie nicht so mit fremden Leuten. „Ja, sind ganz nett. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich jetzt gerne in mein Zimmer. Bin ganz schön müde.“ Murmelte er matt. „Aber klar doch mein Schatz. Schlaf schön.“ //Jaja...// Schnurstracks ging er in sein Zimmer und lies sich müde auf sein Bett fallen. Noch nicht mal das Licht hatte er an gemacht. Aber er raffte sich noch einmal hoch, um sich wenigstens noch auszuziehen, bevor er sich unter seine Decke kuschelte und die Augen schloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)