Erwarte nichts, rechne mit allem von Vandra ================================================================================ Kapitel 16: …ist alles grau und klar? ------------------------------------- …ist alles grau und klar? „Hier…“, lenkte Jin seine Aufmerksamkeit zurück Kugel und zeigte auf einen der acht Sektoren, in dem Wasser hin und her schwappte. So nah wie er stand, war es noch besser erkennbar, er sich jetzt endgültig sicher, dass es die vier Elemente waren. Mark streckte schon die Arme aus, seine Finger immer näher an dem vermeintlichen Nass, bevor er zurückzuckte. Vorsichtig hielt er sie dort, Bedenken und Angst in seiner zitternden Hand klar erkennbar. Fragend schaute er Dschinn an. Dieser antwortete auch sofort: „Dir kann nichts passieren…“, nur um im nächsten Moment aus seinem Blickfeld zu verschwinden, hinter ihn zu springen. Sein ganzer Körper spannte sich an, bis ihn ein kräftiger Schubs aus dem Gleichgewicht brachte. Ohne eine Möglichkeit sich abzustützen, stolperte er nach vorne, landete mit einem kalten Klatscher mitten in dem kühlen Nass, dass sich über seinem Gesicht ausbreitete, ihm die Luft nahm und seine Hände umschloss. Nach Atem ringend, versuchte er erst nach oben zu gelangen, stieß schon in den ersten Zügen auf etwas Hartes, Kopfschmerzen die Folge, und strauchelte schließlich wieder nach hinten. Wutschnaubend, während ihm Wasser aus der Nase rann und gleich in Richtung Kugel davon stob, drehte er sich um, um Jin tropfend anzustarren. „Du“, regte er sich zwischen zwei Hustern auf, hasste das Lachen auf dessen Gesicht nur noch mehr, die verschränkten Arme und den glücklichen Ausdruck dazu, „du…“ „Ja? Ich bin Typhon, Jin...such es dir aus, falls es dir entfallen ist“, neckte Jin ihn und schien nur noch zufriedener. Mehr als mit den Augen zur Decke zu rollen und den Kopf ungläubig zu schütteln gelang Mark nicht; immer wieder öffnete er den Mund, ohne das etwas sinnvolles heraus kam, während nun ein immer stärkerer Durst aufflammte. Einem Instinkt folgend griff er nach hinten, vergrub seine Finger in der Kugel, die Handfläche auf Typhon gerichtet und wartete. Sekunden vergingen unnütz, bauten ein eigenartiges Ziehen in seiner Brust auf, immer drängender. Als Jins Mundwinkel sich eine Spur hoben, riss die Spannung ab und sein Arm raste nach vorne, der Widerstand des Wassers fühlbar, als er es mit sich schleifte und aus der Kugel hinaus beschleunigte – ohne dass je ein Tropfen an seinem Gesicht vorbeiflog. Verwirrt beobachtete er wie sich seine Hand wie in Zeitlupe an ihm vorbeibewegte, völlig trocken und sauber. Völlig verdattert ließ er sie in kleinem Bogen nach unten fliegen, hob sie schließlich hoch und schaute sie sich an, drehte sie noch einmal und noch einmal, nur um sicher zu gehen. Sie war sauber, völlig rein und trocken und weder eine Spur des Wassers, das da sein sollte, noch eine der nächtlichen Tätigkeit zu erkennen. Einem kleinen Gedanken folgend griff er hoch, tastete nach seinen Haaren, die zwar wild in der Gegend abstanden, aber so weit von nass weg waren wie nur möglich. „Was…“, stammelte er verwirrt, starrte abwechselnd auf seine Finger und Jin, bis er ein leises Lachen hörte. Beleidigt schaute er auf, murmelte: „Lach nicht“, bevor er seine Hände nach vorne streckte und dieser Bewegung folgte. Er ließ sich fallen, hob den Fuß noch im letzten Moment, stolperte, nur um mit seinen Armen nach Typhon zu greifen und Haare zu fassen zu bekommen. „Was ist das?“, presste er zwischen seinen Zähnen hervor und hob eine Hand, schwenkte sie vor Jin hin und her. „Deine Hand?“, kam die trockene Antwort, das kaum übersehbares Grinsen im Gesicht seines Dschinns noch deutlicher als zuvor. Kurz zog etwas in seinem Kopf, sein Mund weit offen, gab ihm dieses Gefühl das schon einmal erlebt zu haben und brachte ihn dazu, leise Flüche zu murmeln. Es war fast wie ein Deja-vù das ihn lähmte. Und immer wieder starrte ihn Jin an, bis er diesen Blick nicht mehr ertragen konnte, die Aufmerksamkeit zu viel. Langsam drehte er sich um, hoffte, dass seine Wangen sich nur warm anfühlten und der stetig steigende Durst, der Knoten in seinem Hals nur Einbildung waren. „Hm“, schreckte ihn etwas aus seiner Vergessenheit hoch. Er zuckte zusammen, als ihn etwas am Rücken berührte, Finger dort entlangwanderten, denen eine heiße Spur folgte. Sie zog sich über seine Seite, endete in einer Umarmung, die ihn an etwas Hartes unten an seiner Wirbelsäule drückte. Nur schwer unterdrückte er dabei das wohlige Gefühl, den Impuls sich einfach fallen zu lassen. Als heißer Atem über seinen Hals strich, flatterten seine Augen, sein verräterischer Körper glücklich, bis ein Stöhnen über seine Lippen kam. Verdattert riss er seine Lider auf, wand sich mit einem „Nein“ erst erfolglos in der Umarmung, bevor er die Luft ausstieß und anhielt. In einer einzigen Bemühung krallte er seine Finger in dem Arm fest, der um ihn lag, zog daran und ließ sich nach hinten fallen. Ohne Halt, jetzt frei, rutschte er nach unten, die Hände noch immer an Jin verhakt. Er fiel, verpasste den richtigen Augenblick und kam mit einem unsanften Plumps auf dem Boden auf, löste seinen Griff und warf den Kopf nach hinten, ein „Au“, auf den Lippen, nur um dabei etwas zu sehen, was er lieber ignorierte. Jin hatte einen Finger auf Höhe seines Gliedes weggestreckt, erklärte das Gefühl von dem Harten, brachte ihn mit dieser Erkenntnis dazu, zu knurren. Doch die Wut hielt nicht lange, wurde sofort unterdrückt, als sein Blick auf das imposante etwas darunter fiel und diesen warmen sanften Druck nach unten pumpte. „Scheiße“, fluchte er schließlich, konnte nicht mehr. Ein Auge zusammengekniffen stützte er sich schnell auf, rollte sich zur Seite weg und erblickte zu seiner Erleichterung die Kleidung. Voller neuer Energie und sauberen Gedanken, ein Lächeln auf den Lippen, sprintete er hin, vergrub seine Finger in der Hose, als er fast stolperte um anzuhalten. Mühsam kämpfte er sich hinein, wunderte sich über die Ruhe. „So…“, erklärte er, während er sie mit einer Hand oben hielt, irgendwie versuchte den Gürtel dazu zu bewegen, sich um die viel zu große Hose zu schlingen und sich seinem Willen zu beugen – umsonst. Schließlich konnte er nicht mehr, grummelte: „Was ist das für ein Mist?“, bemerkte dabei, dass sein Tattoo einen Stab mehr im Gitter hatte. Inzwischen hatte sich der Gürtel zwar entschlossen seinen Dienst zu tun, wofür der Vorderteil des Hemdes wild hin und her flatterte, der merkwürdige Verschluss aus einem ewig langen Band störrisch wie zuvor, glitt immer wieder aus seinen Händen, bei jedem Versuch es hinten einzufädeln. „Zum Henker…hilf mir.“ Zu seinem Entsetzen bat Markus Jin ernsthaft um Hilfe, starrte Sekunden, bis er irgendwie versuchte es wieder auszugleichen. „Nein halt“, stammelte er während er seinen vollständig bekleideten Jin immer näher kommen sah. Eine Hand streckte sich nach ihm aus, berührte ihn, brachte ihn dazu zusammenzuzucken und hinunterzuschauen, wo jetzt sein Hemd anfing sich um seinen Körper zu schmiegen. „Gewährt“, klang es nicht ganz ernst, amüsiert und der Atem viel zu heiß, viel zu nah. Mark zitterte dabei, wusste nicht, was er tun sollte, als er in die goldenen Augen starrte, dieser Blick so intensiv, sein Körper halb taub und sein Kopf ein leises Ziehen. „Was? Ich dachte Wünsche…“, brachte er nach gefühlten Ewigkeiten heraus, kratzte sich an seiner Stirn, „wenn doch, dann Fragen…“ Damit vergruben sich wieder Finger einer Hand in seinen Haaren, kämmten langsam, ganz langsam hindurch, wanderten weiter nach unten, nur um über eine Seite seines Halses zu fahren und ihm wieder Schauder über die Haut zu jagen. Kribbeln kroch, folgte der Spur, verbreitete sich ohne seine Zustimmung immer weiter, bis er seinen Arm nach vorne streckte. Wie so oft, nach seinem Gefühl ständig, krallte er seine Finger in den goldenen Haaren fest und zog, nur um zu merken, dass die Hand jetzt rasend schnell immer weiter nach unten kroch, an einer Pobacke zu liegen kam und zudrückte. „AU!“, schrie er auf, zuckte zusammen ohne sich gegen den Griff wehren zu können; stattdessen wurde er näher hingezogen. „Was…?“, begann er mit einer Frage, die nie zu Ende gestellt wurde. Denn Jin lächelte ihn in dem Moment an, rieb wie beruhigend, so furchtbar angenehm über die Stelle, die er zuvor noch durch den Stoff gequält hatte und ließ schließlich los, hinterließ damit eine brennende Erinnerung. „Da ich so nett bin“, fing Typhon – der Name schien Mark gerade zu passend – an und entlockte ihm nur einen giftigen Blick, „und da du mir etwas gibst, was ich nie zu hoffen gewagt hätte und du mir vertraust, lasse ich dir die Wahl.“ Bei der Stelle mit dem Vertrauen zog Mark kurz die Brauen zusammen und rollte dann seine Augen wieder gen Decke, beschloss schließlich das unkommentiert zu lassen. „Stell mir die Fragen, die dir gerade auf der Zunge liegen und ich werde sie ehrlich beantworten. Und dann werde ich dich oder zumindest Teile von dir befragen…“ Die Stimme hatte sich zum Schluss hin so wie der Blick verändert, schien ihn förmlich anzuziehen, in seinem Körper zu vibrieren und zu seinem Leidwesen dort unten leise zu pochen. Denn es klang nach Verführung, nach Sex. Mark zuckte zusammen, als er sich dessen bewusst wurde, rollte mit den Augen zur grauen Decke, suchte Muster und murmelte sinnloses Gebrabbel vor sich hin um sich abzulenken, unfähig etwas heraus zu bekommen. Verzweifelt versuchte er seine Gedanken zu ordnen, das merkwürdige Brodeln in seinem Gehirn zu unterdrücken, ohne dass etwas passierte. Immer wieder öffnete er seinen Mund, wie um etwas zu sagen, starrte Jin dabei schließlich. Doch es war, als wäre sein Kopf mit einem Schlag leer und dabei doch eigenartig schwer. Ein Lachen riss ihn aus seinen Bemühungen, brachte ihn dazu beleidigt zu schauen, die Zähne fest aufeinander gepresst, die Augen nach oben verdreht und dabei aber immer noch genug von Typhon im Blickfeld. „Dann fange ich wohl lieber an, mein Markus“, nahm ihm sein Dschinn zu seiner heimlichen Erleichterung die Bürde des Beginnens und durchbrach das Schweigen. „Die Ruhe vor dem Sturm sollten wir nutzen…“ „Welcher Sturm…?“, konnte Mark sich nicht verkneifen, entspannt und glücklich. Einem Impuls folgend seufzte er und machte es sich gemütlich, indem er sich auf den Boden fallen ließ und sich bequem hinsetzte, seine Beine halb gekreuzt. Mit einem Lächeln folgte Jin seinem Beispiel, schwebte beinahe nach unten und ließ sich so nieder, dass er ihn mit seinen Füßen berührte, ihm in Griffweite gegenübersaß. Und damit wirkte alles gleich entspannter, die Stimme fast noch freundlicher: „Ich meinte die Schlacht, die draußen toben wird und bei der du hier in Sicherheit bleiben wirst. Auch wenn du hier nicht sterben kannst, wirst du wohl weniger Spaß mit Schmerzen haben als wir, die es gewohnt sind. Und nur im Falle, dass etwas passiert oder dieses Schutzhaus hier verschwindet und du allein draußen bist musst du mir als Gegenleistung eines versprechen…“ Dabei schaute Mark auf, gespannt ob gleich eine perverse Bemerkung kommen würde und fühlte sein Herz laut pochen, als er: „Flieh in den Wald“, hörte. „Aber ich dachte die Wälder…und die Dschinns…und du…also wie bist du…könnt ihr nicht…?“, stammelte, stotterte er, während seine Augen nicht mehr aufhören konnten zu blinzeln und seine Welt abgehakt wirken ließen, immer wieder unterbrochen von Schwarz. Kurz schien es als würde Jin nachdenklich schweigen, das Grinsen weg, bevor es wieder kam und alles normal schien, richtig. „Dieses eine Mal anders, ohne Umschweife. Abwechslung schadet ja nie“, fing sein Gegenüber an, klang dabei ernst und doch nicht. „Das hier ist die Hölle und die Hölle bietet nichts als eine Wiederholung ohne Ende, ein vermeintliches Paradies, das man in Wahrheit nie erreicht. Um es ohne lange Erklärungen auszuführen: Kein Dschinn wird je die Wälder betreten. Kein Dschinn hat die Wälder je betreten. Wenn wir es versuchen, wenn wir unsere Finger ausstrecken“, dabei hob Jin die Hand und zeigte damit auf Marks Tattoo, „spüren wir für einen Moment das undurchdringliche Feld das die Wälder umgibt, nur um dann mit einer dieser vier Möglichkeiten ‚belohnt‘ zu werden, aber ohne je auch nur ein Stück in den Wald zu gelangen. Er stößt uns ab, schleudert uns in den Tod oder in eure Welt, beschert uns Schmerzen, Änderung oder verwehrt uns all das.“ Die Hand senkte sich, fiel, nur um auf seinem Fuß zu landen und dort liegen zu bleiben, ohne dass es ihn störte. Berührungen waren so angenehm, diese Berührungen so beruhigend und die Erklärungen fesselten ihn aus einem unerfindlichen Grund. Jin setzte nahtlos fort: „Doch Menschen können dort hinein und wieder hinaus, also ist es der sicherste Ort, den es für dich gibt. Gerätst du in die Hände der falschen Dschinns würde es selbst mich Zeit kosten dich zu befreien. Ich bin der einzige, der gut für dich ist, der einzige für dich. Denn was sie mit dir tun würden…“ Selbst unausgesprochen hingen die Worte in der Luft, brachten ihn zum Zittern, die Erinnerung an den fanatischen Ausdruck Anachels deutlich. Er schluckte. Schließlich brannte eine Frage auf seiner Zunge: „Und was ist dort…? Andere Menschen hier…?“, die mit kurzem Schweigen beantwortet wurde. Jin seufzte. „Ich weiß es nicht“, kam es so ehrlich, dass Mark die Augen aufriss und blinzelte, „denn die Menschen weigerten sich zu sagen, was sie dort erlebten, stürzten sich danach in den Tod.“ Ohne dass er noch die Fragen stellen konnte, ging es weiter: „Ja, die Menschen die hier stranden scheinen genau zu wissen, wie sie sich töten können, haben ja auch nur die eine Möglichkeit. Sie halten sich an einem Dschinn fest, der gerade den Wald berührt und sterben wird, scheinen immer zu wissen, welchen es trifft und fahren mit ihm nach oben. Jeder derjenigen die hier strandet wird verrückt und bringt sich um oder bringt sich schon weit früher um – außer sie sind Gefangene anderer Dschinns und dienen dem Amüsement.“ Kurz huschte bei dem letzten Satz etwas über Jins Gesicht, brachte Mark dazu schon den Mund aufzumachen, nur um ihn wieder zu schließen, als die goldenen Augen ihn trafen. „Und jetzt bin ich dran und ich will eine Antwort von dir: Findest du mich anziehend?“, überrollte sein Dschinn ihn im nächsten Moment. Mark schwankte wie getroffen hin und her, fühlte, wie seine Augen anfingen zu brennen und etwas in seinem Körper reagierte, ihn dazu zwang das leise Pochen wahrzunehmen und sein Gegenüber genau anzuschauen. Es war als zögen ihn die goldenen Haare, der perfekte Körper, der Wärme und Härte versprach, der Schutz und Gleichheit zusammen darstellte, magisch an. Seine Wangen fingen zu glühen an. Lippen, die ihn so oft berührt hatten, Hände, die fast ständig irgendwo bei ihm waren und die Augen, die ihn immer im Blick hatten konnte er nicht ignorieren. Kurz versuchte er sich zu beruhigen, schaute zu Boden, schluckte, sein Kiefer am Beben. „Ja…“, brachte er schließlich ganz leise heraus, hob seinen Kopf langsam und ignorierte die Wärme in seinen Wangen. Doch es schien nicht genug. Jin wartete noch immer, brachte damit eine andere Emotion dazu hochzukommen. In Windeseile kochte er über. „JA, zum Henker. Und ich dachte wir hätten eine Abmachung, du Arschloch…! Ich hasse dich!“, schrie er, während er sich nach vorne beugte und seine Finger in dem blauen Stoff vergrub. „Du…“ „Tust du nicht“, hörte er, schüttelte den Kopf immer schneller darauf, zog mit seinen Händen immer wieder an Jins Kleidung, zog ihn mit sich nach vorne und wieder nach unten, nur um schließlich los zu lassen. „Was macht es noch für einen Sinn? Ach verdammte Scheiße, du weißt doch sowieso immer alles besser und ja, ich hasse dich nicht – aber glaub jar nicht, dass ich mehr sagen werde. Und wieso tust du das alles? Willst du mich quälen? Wirst du mich am Ende nicht einfach nur umbringen, wenn ich kein ‚Spaß‘ mehr für dich sein werde?“, brach etwas heraus, was sich in den hintersten Winkeln seines Gehirns eingenistet hatte, Ängste genährt hatte. Damit war es da, ihm bewusst. Inzwischen hatte er seine Hände ineinander verschränkt, starrte auf seine Füße, auf die Finger, die auf seinem Bein lagen und dort langsam entlang massierten. Ein leises Lachen brachte ihn dazu, doch wieder aufzuschauen und sich gleich wieder dafür zu verfluchen, als sein Herz einen kleinen Satz machte. „Oh ja, die Vergangenheit wird mich wohl ewig verfolgen, nicht wahr?“ Jin klang fast wehmütig, streckte seine andere Hand aus und strich damit kurz über Marks Wange, immer wieder, hielt die Wärme, die bei den nächsten Worten zu fliehen drohte. Das Gesicht war viel zu ernst. „Ich will nie wieder dieser Welt hier erliegen, ich will ihr auf ewig entkommen, aber ich glaube nicht an ein Paradies nach dem Tod, an eine Erlösung. Denn wenn es etwas gäbe, dass uns erlösen könnte, wieso steckt es uns hierher, in diese Hölle?“ Bitter war jedes Wort, verständlich und doch so voller Hass, dass er zusammenzuckte. „Wir hier kennen nur ein Gefühl der Berührung: Schmerz, der bei manchen so weit führt, dass sie sich danach sehnen um sich irgendwie lebendig zu fühlen und nicht wie wandelnde Leichen. Denn hier kann man einen Dschinn in Fetzen reißen und quälen bis zum Äußersten ohne Blut zu sehen, rot nur eine Farbe, Feuer oder Stein der brennt. Und der einzige Tod ist immer derselbe – immer gleich wie diese Welt. Aber die Welt der Menschen bietet so viele Möglichkeiten mehr, so viel zu entdecken, bot mir das erste Mal die Chance zu sehen, wie jemand interessant starb, verblutete, erfror. Vergiftet, erstickt, gerädert, nein, unzählige Varianten. Sie schrien voller Qualen, nachdem sie mich zu ihrem Werkzeug machen wollten, flehten um ihren Tod, bis sie sahen wer der ‚Herr‘ war. Kaum waren sie tot oder der ‚Vertrag‘ anderweitig gebrochen, schlief ich ohne Wahl ein, nur um aufzuwachen, wenn der nächste mich weckte und ich ihm ‚zu Diensten‘ sein sollte und Wünsche erfüllen. Dabei haben Menschen doch in Wahrheit schon alles vor sich, für sich. Dasselbe Spiel wiederholte sich ewig – mit anderer Farbe, anderem Muster, doch denselben Vorzeichen. Jedes Mal bei einem Tod, bei Qualen nur eine kurze Emotion, ein kurzes Aufglimmen von Etwas wie ‚Leben‘, das sofort wieder verging. Selbst ohne den Tod der Wünschenden war es doch immer dasselbe, ein fahler Abklatsch dessen was ich haben wollte. Vielleicht war es eine Strafe für die ganzen Toten?“ Mark lehnte sich immer weiter zurück, ein Knoten in seinem Hals, blinzelte und konnte doch dem Blick nicht entkommen, seinem Körper nicht entkommen, der trotz allem in vager Hoffnung auf etwas noch immer kribbelte und den kalten Schweiß ignorierte. Er konnte nicht an einen derart brutalen Jin glauben, wollte es nicht… „Am Ende habe ich auch nichts anderes als Langeweile verlebt, so wie hier und wollte nicht mehr, wollte etwas anderes. Und wie durch ein Wunder schlief ich dieses eine Mal nicht ein, sondern hatte die Wahl, wer der nächste sein würde, der mir Wünsche stellen konnte.“ Das Lächeln kam wieder, wirkte entspannt. „Du, du bist so oft dort vorbeigekommen, immer schon interessant, immer anziehender, bis ich deiner Aura nicht mehr widerstehen konnte. Irgendetwas sagte mir, dass du es sein musstest – und du bist mein Para…du bist es.“ Mark fühlte, wie eine Träne aus seinem Auge rollte, gerade noch durch sein Blinzeln gehalten und die Kälte langsam wieder wich. „Mein Markus, ich werde dich sicher nicht umbringen. Denn was für einen Unterschied würde es in der Ewigkeit machen, ob ich mich alleine oder mit dir langweile? Außerdem weiß ich, dass mir mit dir nie langweilig wird. Du bist so leicht zu erregen – so und so. Und selbst wenn: Einmal unangenehme Emotion bei deinem Tod gegen hunderte Male Sex tauschen? So dumm bin ich nicht…“ Jedes Wort war beschwingt, triefte mit dem üblichen Humor. Am Ende brach Jin in schallendes Gelächter aus, brachte Mark dazu alle Ängste zu vergessen und nur noch zu schmollen. „Du…du…“, murmelte er, zitterte dabei doch noch und hasste sich dafür. So schloss er die Augen, atmete ein paar Mal tief ein und aus ohne weiter auf Jin zu achten, bis er schließlich wieder der Welt seine Aufmerksamkeit zuwandte. „Also bist du ein Mö…“, konnte er das Wort nicht vollenden. „Was zu vielen Zeiten nicht besonders ungewöhnlich war…aber ja, ich habe getötet, aus Spaß – doch der ist längst vergangen. Aber mein Markus, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Es macht keinen großen Spaß im Vergleich zu dem, was du mir bietest…“ Sein Dschinn meinte es wohl ernst, beugte sich immer weiter nach vorne, bis ihre Gesichter nur noch eine Handbreit voneinander entfernt waren und er den Atem schon fast spüren konnte. Sein Herz pochte immer lauter, das etwas in seiner Brust flatterte glücklich hin und her, kurz davor die Kontrolle zu übernehmen. Ein: „Sehr beruhigend“, konnte er sich nicht verkneifen, schluckte noch einmal kräftig und versuchte es dann noch einmal anders. „Du wirst mich nicht umbringen…“, beschloss er, um gleich „Und andere auch nicht, oder?“, zu fragen. „Meistens. Solange sie uns nicht gefährden: Ja.“ Damit schlich sich ein kleines Lächeln auf Marks Lippen, während ein entfernter Teil seines Verstandes ihm lautstark erklären wollte, dass vor ihm ein kaltblütiger Mörder saß – nur um schließlich umzuschlagen und sich einzureden, dass er Tote verhindern und dieses nette Gefühl haben könnte. Damit konnte er dem Flattern nicht mehr entkommen und ließ ihm für einen Augenblick die Oberhand. Sein Kopf bewegte sich von selbst nach vorne, beugte sich ein Stück, bis seine Lippen das wunderbare Knistern fühlten als sie ihren Gegenpart berührten. Alles raste, brannte seine Gedanken für diese Seligkeit davon, sein Mund offen, seine Zunge in Berührung mit der Jins ohne dass er es bewusst getan hätte. Es war perfekt, einfach nur perfekt, wie sein Herz so ruhig immer stärker pochte und alle Knoten sich lösten, seine Finger sich um den Hals legten, sich verschlossen und in den weichen Haaren vergruben. Seine Augen blinzelten, Tränen rannen über seine Wangen, all die Anspannung gewichen, das Glühen in seinen Wangen ein fahler Abklatsch dessen, was durch seine Brust pulsierte, über seinen Rücken kroch, als Arme ihn an seinen Dschinn drückten. Verloren darin murrte er unwirsch, als er Kälte fühlte, das Fehlen der Berührung nur die Sehnsucht nach mehr hinterließ. Irgendetwas wollte er einwenden, als Jin den Kuss löste. „Oh nein...wenn wir schon dabei sind – auch wenn das hier eine nette Belohnung gewesen wäre oder zumindest die Ouvertüre dazu – will ich noch eine letzte Antwort, mein Markus.“ Mehr als seufzen und unzufrieden zu murmeln blieb ihm nicht, als die angedrohte Frage auch schon kam: „Wieso willst du um keinen Preis zugeben, dass du mich mehr als attraktiv findest – mich, einen Mann lieben könntest?“ „Ich liebe di…“, fing er an zu leugnen, rollte mit seinen Augen, starrte auf die Decke als er das zufriedene Schmunzeln sah und dieses eine Mal nicht auf das Spiel einging. Dafür war er zu entspannt. Noch immer in der Umarmung gefangen atmete er tief ein. „Ich weiß es, ich weiß es, aber du verstehst das nicht. Meine Mutter hasst Schwule die sich für normal halten. Sie glaubt es ist behandelbar. Die ‚Schwuchteln‘, die es nach außen hin tragen sind da einfach nur unbeirrbare Geisteskranke, die man in eine Anstalt einweisen müsste. Wenn der Fernseher läuft und Berichte in die Richtung kommen, regt sie sich immer auf und erklärt deutlich genug ihren Standpunkt, verlangt, dass die ‚dummen Wissenschaftler‘ endlich selbstständig werden sollen und Homosexualität wieder zu einer Krankheit erklären sollten. Denn nur so könne man ihnen helfen aus dieser Störung zu entkommen. Sie sind nicht normal und damit stimmt etwas mit ihnen nicht. Und Vater sitzt immer nur daneben, schweigt oder stimmt ihr grummelnd zu. Wenn sie das erfahren…wenn…“ Die Krallen strichen über seinen Rücken, machten ihm bewusst, dass er die Angst hier nicht brauchte. Hier in dieser Hölle hörte ihn keiner. „Und in der Schule…naja, ich glaube das muss ich wohl nicht erzählen? Ich habe keine Lust als ‚Schwuchtel‘ bezeichnet zu werden, wenn ich an die Uni komme…außerdem geht doch niemanden meine Sexualität etwas an, oder? Also wieso willst du unbedingt…?“ „Weil es mich davon abhielt öfter meinen Spaß mit dir zu haben“, wurde Typhon gerade wieder dem Bild eines perversen Dschinns gerecht, „aber ich denke damit wäre das erledigt. Was deine Mutter angeht…“ Mark schrie: „NEIN, wehe du bringst sie um!“, wollte aufspringen, knurrte förmlich, als er wieder dieses selbstgefällige Grinsen erblickte und wusste, dass er ihn nur gereizt hatte. „Vollidiot du.“ Damit kehrte Schweigen ein, in dem beide aneinander gekuschelt saßen und nichts taten. Mark konnte sich nicht bewegen, genoss die Ruhe nach diesem merkwürdigen Gespräch, lächelte, als er an die Geständnisse dachte und sich wie in einem eigenartigen Film vorkam. Er bemerkte nur halb, wie sein Gesicht sich mit einer Seite an die Brust vor ihm drückte und er einen regelmäßigen, verwischten Schlag hörte, der ihn langsam in den Schlaf führte. „Wieso war er so ehrlich?“, flüsterte Mark müde und nur noch halb da, die Augen geschlossen. Er war so entspannt und seine Hände wanderten ein wenig über die Haare seines Partners. Ein leises Schmunzeln brachte alles zum Zitter und ihn dazu aufzusehen, gerade als Jin anfing zu sprechen: „Vielleicht wollte er es einfach, oder er hatte Spaß dabei…“ „Nicht scho…“, fing er mit rollenden Augen an, zuckte gleich darauf zusammen. Ein merkwürdiges Pfeifen, gefolgt von einem „Dah!“, schreckte ihn hoch. Die Umarmung endete abrupt, Jin merkbar verkrampft, schob ihn zur Seite, bevor er aufsprang. „Ihr…“ Ein kalter Ton voller Hass bei dem Mark aufschaute, den Sturm Zyklo erkannte, der immer näher kam. Dahinter waren Anachel und eine vermummte Gestalt zu erkennen, noch im Eingang. „Also bist du diesmal der Verräter?“, stellte Jin eine rhetorische Frage, während der windige Dschinn sich näherte. Typhon versperrte ihm den Blick, während Mark sich hochquälte, um etwas Haltung zu bewahren und mehr zu sehen. Die Eindringlinge wirkten merkwürdig entspannt und zufrieden. „Ihch bihn kehihn Vehrrähtehr, ihch lehbe nuhr…duh kahmst ahuhch nihcht ahndehrs hihehrhehr ahn diheh Führuhng“, wehte eine pfeifende Stimme wahrlich passend aus Zyklos Richtung, der Sturm dabei am Zittern. „Uhnd Behfehleh vohn dihr mahg ihch nihcht mehhr…“ „Also hast du dich entschlossen, dich den Langweilern anzuschließen und uns, den Bacarern den Rücken zuzuwenden?“, dabei schnaufte Jin, das Gesicht emotionslos, der Körper angespannt. Mit einer Bewegung ließ Typhon die Krallen durch die Luft sausen, schnitt so stark hindurch, dass ein Zischen zu hören war. „Ich werde ja sehen, wie dein Innerstes aussieht, wenn ich dich gegen die Wälder schleudere.“ „Duh mahchst mihr kehihneh Ahngst…“, wehte der Sturm zurück, fegte dabei aber doch ein Stück weiter nach hinten, hinter Anachel, der seine Flügel ausbreitete und den Feind so verdeckte. „Netter Versuch der Einschüchterung, aber du hast hier keine Möglichkeit zu entkommen, bist allein, ganz allein. Endlich kann ich dich jagen und dich zur Strecke bringen. Ich muss dich nur so lange zerfetzen, bis ich dich in den Wald schaffen kann“, mischte sich jetzt eine neue Stimme ein die aus der Kapuze kam, erntete zustimmendes Nicken. „Hör mir zu Mensch“, ignorierte Anachel die gereizte Stimmung, die Anspannung zwischen dem Kapuzenträger und Typhon, „du weißt noch immer nicht, wer da vor dir steht. Er quälte mit Vorliebe die, die sich in seinen Weg stellten. Doch dann ließ er nicht ab, schleppte sie als zerfetzte, sich immer wieder regenerierende Teile zum Wald, in Qualen gefangen, lachte dabei noch. Und dann, dann schleuderte er sie auf das Feld, um sie in den Tod zu stürzen. Immer traf er und gab ihnen das wovor sie sich am meisten fürchteten. Er ist in Wahrheit kein Bacarer, keiner derer, die nur nach Spaß streben, sondern ein Gorer, ein Schlächter.“ Die Stimme war ernst, die Augen geweitet und versuchte ihm Angst zu machen, während er nur wie steif dastand, unfähig sich zu rühren. „Glaub mir, ich bin doch einer der Engel eurer Welt. Ich will dir nur helfen, denn am Ende wird er dich quälen und dann auch nur umbringen…“, setzte Anachel fort und zerstörte damit seine Starre, die Chance ihn zu überzeugen. Leise hörte er seinen Dschinn: „Ihr werft mir vor, was so viele tun, nur weil ich immer erfolgreicher war? Ihr seid lächerlich und ich werde euch genauso besiegen“, sagen, achtete nur halb darauf, die Augen gesenkt. Irgendetwas klopfte in seinem Kopf, brachte ihn dazu diese Anspannung zu fühlen. „Nein, nein“, flüsterte er, bevor er eine Faust ballte, immer lauter wurde, „ich bin kein Spielball, ich bin kein Experiment und ich bin nicht dumm! Ich habe die Nase voll. Zum Henker, er hat mir…ich weiß es und ich glaube nur noch an mich selbst und nicht an das, was mir andere zu sagen versuchen. Ich weiß, dass Jin nicht so ist, verdammt. Also steck dir deine Lügen sonstwohin und…“ Bevor er den Satz noch zu Ende sprechen konnte, wurde er harsch unterbrochen: „Wenn du nicht willig bist, dann wirst du eben zu deinem Glück gezwungen – dann brauch ich Gewalt.“ Der Teufel in Engelsgestalt schwang die beiden federartigen Schwerter vor sich hin und her, während alle aus der Starre erwachten und der Kapuzendschinn sich offenbarte. Zyklo drehte sich, raste jetzt Typhon zu, während in dem Sturm gefangen kleine Steine im Kreis fegten. Unter der Kapuze kamen riesige graue Dreadlocks zum Vorschein, waren das einzige, das im Moment dort zu sehen waren. Sie rahmten das Gesicht mit diesen schwarzen Facettenaugen ein, die graue Haut behaart und der Ausdruck zufrieden. „Endlich darf ich, Fuumo, dich jagen…“, hörte er die rauchige Stimme, während sich Haare anfingen zu lösen. „Scheiße!“ Mark fiel im Moment nicht mehr viel dazu ein, schaute sich verzweifelt nach einer Waffe um. Er wusste, dass ein Kampf unausweichlich war, fühlte sein Blut pochen und sein Herz rasen. Aus purem Instinkt griff er an seinen Gürtel, wusste nicht wieso, sein Kopf immer leichter. Kämpfen, egal womit. Er ballte die Fäuste. Und dann sah er Jins Augen, sein Dschinn von vier flatternden Stoffbahnen umgeben, wie von Flügeln, der Mantel wie eine Fahne dahinter. Er fühlte ganz kurz eine Berührung an seiner Wange, bevor er das Flüstern in seinem Ohr mehr wie eine Vibration spürte: „Sag nichts. Flieh sobald der Kampf anfängt – in den Wald. Such unsere Verbündeten. Ich komme nach.“ „Aber du bist allein…“, wandte er ein, hörte sich selbst nicht, jeder Ton verschluckt, während ein „Flieh“ immer wieder widerhallte, bevor sich alles anfing zu drehen. Jin wandte sich um. In einer Bewegung, die er nicht fassen konnte, rasten die blauen Schärpen an seinem Dschinn vorbei nach vorne, krachten gegen Anachels gekreuzte Schwerter und wanden sich um den Kopf des Dreadlockträgers. Zyklo hielt für einen Moment an, scheinbar unfähig zu begreifen was passierte, während der Engelsdschinn schon ein Schwert nach hinten zog und ausholte, abgelenkt wie alle anderen. Genau in dem Moment fühlte Mark das „Flieh!“ so laut werden, dass sein Körper sich von allein bewegte, immer wieder gestoßen von etwas, sich ein Fuß vor den anderen setzte und er gegen seinen Willen vorwärts getrieben wurde. Angst war die Triebfeder, Tränen in den Augen. Schneller und schneller rauschte das Blut in seinen Ohren, während er vorwärtsstolperte, an den Dschinns vorbei. Genau als er an Fuumo vorbeiraste, streckte dieser einen Arm aus, erwischte ihn, nur um gleich darauf mit einem lauten Schrei nach vorne zu fallen, gezogen von einem blauen Band. In dem Moment sah er wie etwas von dort losraste, Anachel hochsprang und mit seinen Schwertern vorstürmte. Marks Körper erstarrte als alles wie in Zeitlupe auf Jin zukam. „Nein…Nein…“, murmelte er, ballte eine Hand zu einer Faust, wollte zurück und nicht durch den Eingang. Er drehte sic, riss die Augen auf. Ein Band raste auf ihn zu, schlang sich um seinen Arm, wendete ihn mit einer unglaublichen Wucht. Sein Kopf raste noch bei dem Aufschrei Jins zurück, sah ein paar graue Haare in seinem Typhon versenkt, während Anachel gerade auf ihn zuflog, das Schwert von sich gestreckt. Mit einem furchtbaren Zischen versenkte sich die Waffe in seinen Geliebten, bohrte sich immer tiefer, als schon das zweite oben blitzte. Dabei ließ keiner ab. Fuumo mit jetzt halb kahlen Kopf, riss sich die Haare aus, schleuderte sie los, während Zyklo in Richtung Tür raste. Ein blaues Band flatterte wie betrunken hin und her, um dann seine Richtung zu finden und mit voller Wucht durch Anachels zweiten Arm zu schneiden. Zitternd fiel die Hand mit der Waffe noch immer umfasst zu Boden, nur um sich im nächsten Moment in Nichts aufzulösen und wieder dort zu erscheinen, wo sie abgetrennt worden war. Schon hob sich der Arm wieder, raste hinunter, kurz davor zu treffen, alles wie in Zeitlupe. Dann stieß ihn etwas von hinten und er verlor das Gleichgewicht. Er stolperte, wollte sich noch halten, nur um schließlich mit rudernden Armen auf die Tür zuzufallen. Sein Bauch krampfte sich zusammen, er wollte sich umdrehen, anhalten. Er musste es... Doch es war zu spät... Hosted by Animexx e.V. 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