One Piece - Wo die Liebe hinfällt... von Sirus0 (Eine Zorro x Nami Geschichte) ================================================================================ Kapitel 4: Am Abgrund --------------------- „ZORRO!,“ schrie Nami aufgeregt und rutschte von seinem Rücken herunter. Ihr verletztes Bein war ihr dabei egal. Sie machte sich Sorgen um ihren Gefährten. Als sie seine Stirn berührte, zog sie sie gleich darauf erschrocken zurück. Er glühte förmlich, aber wieso? Es musste doch einen Grund haben. Vorsichtig versuchte sie ihn auf den Rücken zu drehen und nach mehreren Anläufen gelang ihr dies auch endlich. Doch was sie da erblickte war grauenhaft. Zorro wies auf der linken Seite, knapp über der Hüfte, eine schlimme Wunde auf. Die Ränder eben dieser hatten sich bereits grünlich verfärbt. Dies war eindeutig der Grund für den schlimmen Zustand des Schwertkämpfers. Die Spinne musste ihn im Kampf erwischt haben. Womöglich hatte sie sogar ein tödliches Gift ihm injiziert. „Zorro! Du darfst nicht sterben! Bleib bei mir! Bitte!“ * * * * * „Die Welt ist ein ungerechter Ort, nicht wahr Zorro?“ „Kuina. Ich dachte, wir würden uns nicht wieder sehen,“ meinte der Schwertkämpfer. Er und seine Kindheitsfreundin saßen auf einer Klippe. Unter ihnen tobte das Meer und brach sich an der steilen Felswand. „Nun ja, ich konnte nicht wissen, dass so etwas passiert.“ „Du bist auch nur ein Produkt meines Unterbewusstseins, oder?“ Kuina nickte. Sie war ebenfalls nicht die richtige Kuina. Diese war vor vielen Jahren gestorben. Sie war nur… ‚richtiger’. „Aber ich bin genauso, wie du sie in Erinnerung hast. So wie sie war.“ Schweigend nickte er und sah auf das Meer hinaus. Die untergehende Sonne färbte das Wasser blutrot. „Ich wünschte, sie könnte es sehen.“ Dabei deutete er mit einem Kopfnicken auf das bezaubernde Szenario vor sich. „Leider kann ich sie jetzt nicht mehr beschützen.“ „Gib dich nicht auf. Du hast doch sonst immer einen eisernen Überlebenswillen bewiesen.“ „Da habe ich auch noch alleine für mein Versprechen gelebt. Nun habe ich mein Leben gegeben. Für eine Frau.“ * * * * * Irritiert rannte Ruffy herum. Langsam müsste er doch endlich ihr Schiff gefunden haben, so schwer konnte das doch nun wirklich nicht sein. Keuchend hielt er an, um ein wenig Luft zu schnappen. Die letzten Minuten war er am Stück durchgerannt und dementsprechend nun erschöpft. Schweiß rann über seine Stirn, woraufhin ihn auch ein Schwarm Moskitos als leichtes Opfer empfanden. „CHOPPER! LYSOP! IRGENDJEMAND! HÖRT IHR MICH?,“ begann Ruffy zu schreien. Vielleicht hörten sie ihn ja und würden ihm entgegen kommen. „Ruffy?,“ hörte er auf einmal die Stimme seiner Navigatorin. Ohne lange zu zögern, bewegte er sich in die Richtung, aus der er glaubte, die Stimme zu hören. „Nami, wo bist du?“ „Lauf meiner Stimme entgegen.“ Gerade kämpfte er sich durch einen dicken und widerspenstigen Busch hindurch, als er sich plötzlich vor einem Abgrund befand, an dessen Grund er Nami sah, die über Zorro gebeugt war. „Was ist passiert?“ „Zorro ist schwer verletzt. Er stirbt, wenn wir ihn nicht schnellstens zu Chopper bringen,“ wimmerte Nami und blickte flehend zu ihrem Kapitän empor. Dieser sprang kurzerhand nach unten. Als er den Boden dieser seltsamen Schlucht erreicht hatte, erblickte er die furchtbar aussehende Wunde des Schwertkämpfers. Im ersten Moment wollte Ruffy erfragen, wie es dazu gekommen war, doch als er in Namis besorgtes Gesicht blickte, wusste er, dass dies warten musste. Er klemmte sich den angeschlagenen Schwertkämpfer unter den Arm und schleuderte seinen Arm nach oben zum Rand des Abhanges, um sich selbst nach oben zu ziehen. Danach schleuderte er seinen Arm zur Navigatorin, schließlich wollte er sie nicht alleine in ihrer misslichen Lage belassen. Als alle drei oben waren, befahl der Junge mit dem Strohhut seiner Navigatorin, sich an seinem Hals zu klammern, während er selber Zorro auf beiden Armen trug. Und trotz des Gewichtes der Beiden, rannte Ruffy mit einem Affenzahn los. Schließlich galt es hier, einen Kampf mit der Zeit zu gewinnen. * * * * * So schnell er konnte rannte Sanji über die Insel. Noch immer hatte er keine Spur von Ruffy, Zorro oder Nami entdecken können. Plötzlich tippte ein Finger ihm auf die Schulter und überrascht sah er nach hinten. Ein Arm wuchs aus seinem Rücken und wies in die andere Richtung. Hatte Robin einen von ihnen gefunden? Sofort drehte er sich um und rannte zurück, von wo er gekommen war. Von Robins Hand geleitet, merkte er schnell, dass sie ihn zurück zum Schiff führte. Waren die drei bereits zurück? Aber wie sollte Ruffy alleine den Weg gefunden haben? Das Zorro ihn findet dank Nami war schon realistischer. Oder hatte Chopper sie gefunden und zurück gebracht? Sicherlich würde sich gleich alles klären, hoffte der Smutje. Ein weiteres Erdbeben erschütterte die Schildkröteninsel und diesmal war deutlich auszumachen, dass das gigantische Tier sich zum Tauchen bereit machte. Sanji, der durch die Erschütterung zu Boden gegangen war, richtete sich auf und versuchte noch einmal, alles aus sich rauszuholen. „Verdammt… das wird nicht gut ausgehen!“ * * * * * „Hoffentlich schaffen sie es,“ meinte Chopper besorgt und stand auf dem Gerüst des Schiffes, um von dort aus nach Lysop und Sanji Ausschau zu halten. Aber auch nach Ruffy, den Robin entdeckt hatte und nun ebenfalls zum Schiff zurückführte. „Keine Sorge, Herr Schiffsarzt.“ Sofort tänzelte Chopper herum und säuselte überglücklich: „Das macht mich kein bisschen glücklich, dumme Kuh!“ Unter anderen Umständen hätte die Archäologin jetzt über das bizarre Auftreten des kleinen Arztes gelacht, doch im Moment musste sie sich auf ihre Freunde konzentrieren. Lysop war der Erste, der den seltsamen Dschungelwald verließ, begleitet von einer großen roten Raubkatze. „WUUUUUAH! LYSOP!,“ schrie Chopper sofort verzweifelt. „Hilfeeeee,“ schrie auch Lysop, der mit wedelnden Armen auf die Flying Lamb zusteuerte. So hatte er sich seinen Tod nicht unbedingt vorgestellt. „Côtelette,“ kam es von Sanji, der mit seinem rechten Bein voraus aus dem Dickicht heraus sprang, direkt auf die Großkatze zu und ihr dabei einen kräftigen Tritt verpasste. Die Rotkatze wurde bis ins Wasser geschleudert – was ihr überhaupt nicht gefiel. Fauchend kämpfte sie sich wieder an Land und floh in den Dschungel hinein. Noch wusste sie nicht, dass sie bald wieder im Wasser landen würde. „SANJI! LYSOP!,“ ertönte die Stimme ihres Kapitäns, der mit Nami und Zorro im Schlepptau angestürmt kam und direkt auf seine beiden Freunde zusteuerte. „Endlich sind wir wieder vereint,“ meinte Lysop froh. Doch blieb ihnen keine Zeit mehr. Die vierte – oder war es bereits die fünfte? – Erschütterung zeigte deutlich an, dass die gigantische Schildkröte sich für einen Tauchgang bereit machte. Sanji nahm Nami in die Arme, die sich kaum noch an Ruffy festhalten konnte, und sprang mit ihr und einem kräftigen Satz an Deck des Schiffes. Der Kapitän der Bande selbst warf sich Zorro vorsichtig über die Schulter und streckte seinen freien Arm aus. Er ergriff die Reling und beim zusammenziehen seines Gummiarms, wurde er so an Deck geschleudert. Lysop selbst schaffte es ganz knapp noch, sich an Ruffys Bein festzuhalten, wurde anschließend aber gegen den Hauptmast geschleudert. Sein Flug wurde von diesem selbstverständlich schmerzhaft gestoppt und der Kanonier der Bande krachte mit dem Kopf voraus auf die Planken des Schiffdecks drauf. Ruffy war dagegen geschickt auf seinen Beinen gelandet und legte behutsam Zorro ab. „WAAAAH!,“ entfuhr es Chopper, als er Zorros schlimme Wunde sah, „WIR BRAUCHEN EINEN ARZT! Oh… Moment mal… das bin ja ich!“ Während sich Chopper also um den verletzten Schwertkämpfer kümmerte, wies Nami den Rest der Bande sofort an, den Kurs zu wechseln. Sollte die Schildkröte wirklich abtauchen, würden Strömungen entstehen, die sie mit in die Tiefen hinabreißen würden. Ohne zu zögern setzten die Männer der Mannschaft ihre Befehle um. Sie wusste schließlich, was sie tat. * Drei Tage später – Mitten auf dem Meer * „Wie geht es Zorro?,“ fragte Nami besorgt, als Chopper an Deck kam. „Er schläft. Das Schlimmste hat er überstanden. Ich mache mir nur noch Sorgen um das Fieber.“ Betrübt blickte der kleine Elch zu Boden. „Zorro packt das schon. Er ist ein Kämpfer. Zum Glück hattest du das passende Gegengift,“ meinte Ruffy breit grinsend, bekam jedoch sofort einen Tritt von Sanji verpasst, der eindeutig sah, dass die Worte des Kapitäns der jungen Navigatorin keinen Trost spendeten. „Darf ich zu ihm?,“ fragte diese schließlich kleinlaut. „Ja.“ Nachdem Chopper sein Einverständnis gegeben hatte, war sie sofort zu dem Schwertkämpfer geeilt. Sie wollte ihn nicht alleine lassen. Auch Lysop blickte besorgt zu seinen Freunden, als er vorsichtig zu sprechen begann: „Seit drei Tagen geht das schon so. Seit wir zum Glück dieser Schildkröteninsel entkommen konnten.“ „Ist Nami auch krank?,“ fragte Chopper ängstlich. „Das ist keine Krankheit, Herr Schiffsarzt. Sie ist nur traurig und besorgt.“ „Ich hoffe, dieser Marimo versaut es nicht.“ Ein wenig verärgert verabschiedete der Koch sich in sein kleines Reich und ließ seine Freunde mit ihren Gedanken zurück. Und diese versuchten wieder ein wenig Normalität in ihren Tag und in ihre Köpfe zu bekommen. Robin versuchte ein Buch zu lesen, konnte sich jedoch nicht so gut auf den Inhalt konzentrieren. Auch Lysop beschäftigte sich mit seinen Munitionen, doch passierte ihm ein Malheur, woraufhin das Präparat hoch ging und sein Gesicht mit Ruß bedeckte. Darüber mussten Chopper und Ruffy jedoch so sehr lachen, dass der Schütze die beiden wütend übers gesamte Deck jagte. * Nach einigen weiteren Tagen – Mitten auf dem Meer * Benommen öffnete Zorro seine Augen. Sein Blick war noch trüb, lichtete sich aber allmählich wieder. Er erkannte eine hölzerne Decke über sich und eine warme Decke um seinen Leib. Wo war er? Er erinnerte sich an kaum noch etwas. War er nicht mit Nami in einer Schlucht gewesen? Langsam aber sicher kamen seine Erinnerungen zurück. Der Kampf mit der Spinne. Ihr Biss, als er versucht hatte, zu verhindern, dass sie auf Nami trampelte. Wie er zusammengebrochen war, während sie mit ihm gesprochen hatte. Was hatte sie noch einmal gesagt? Er wusste es nicht. Hatte es nicht richtig mitbekommen. Jedoch spürte er tief in seinem Innersten, dass es sehr wichtig gewesen sein musste. Vorsichtig richtete er sich auf. Da erblickte er sie. Nami. Sie saß an seinem Bett und hatte ihren Kopf auf die Bettkante gelegt. Ihr Atem ging ruhig und ihre Haare hingen ihr im Gesicht. Sie schlief. „Wie ein Engel,“ dachte er mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen. Die Tür zum Zimmer öffnete sich und Chopper trat herein. Noch bevor er etwas sagen konnte, machte Zorro ihn mit einer Geste verständlich, leise zu sein. „Wie lange war ich weg?“ „Eine Woche.“ „War sie die ganze Zeit hier?“ „Beinahe. Anfangs konnte ich sie nicht zu dir lassen, wegen der Vergiftung.“ Der Schwertkämpfer spürte einen stechenden Schmerz in seiner Magengegend und als er die Decke etwas zurück schlug, sah er den schneeweißen Verband, der sich um seinen Bauch schlängelte. „Aber nachdem du die überstanden hast, durfte sie zu dir. Du hattest noch Fieber und sie hat sich dann um dich gekümmert. Dir kalte Umschläge auf die Stirn gelegt oder dir auch vorsichtig etwas zu trinken gegeben,“ erklärte der Arzt weiter. Zorro dagegen stand vorsichtig auf. Er wollte sie nicht wecken. Sie brauchte den Schlaf sicherlich. Außerdem würde er sich noch früh genug bei ihr bedanken können. Er blickte zu seiner dunkelblauen Jacke, die er an jenem Tag getragen hatte und seiner dunkelgrünen Hose, die beide über einen Stuhl neben dem Bett gelegt worden waren. Jemand hatte sie gewaschen und geflickt. Schnell streifte er sich beides über und verließ in Begleitung seines tierischen Freundes den Raum. So leise er konnte, schloss er die Tür, blickte aber vorher ein letztes Mal zu Nami. Kaum war die Tür geschlossen worden, öffnete diese ihre Augen. Schweigend saß sie da und eine Träne bahnte sich ihren Weg über ihr Gesicht und tropfte letztendlich auf den Bettbezug. „Zorro, du Idiot.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)