Possum, sed nolo! von desert ================================================================================ Kapitel 1: Eingeholt! --------------------- Wie erstarrt blickte sie zum Eingang. Täuschte sie sich, oder waren sie wirklich da? So lange hatte sie versucht alles Geschehene zu vergessen und jetzt, da es endlich geklappt hatte, stand ihr alles wieder vor Augen. Oder hatte sie sich nur selbst belogen? Konnte sie es jemals vergessen, schließlich waren sie Ihre Vergangenheit - ein Teil von Ihr. „Claire, kann es sein dass du mir gar nicht zuhörst?“ wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. „Eigentlich wollte ich nur wissen, ob du auch noch einen mittrinkst? Die Jungs scheinen heute in Spendierlaune zu sein, das müssen wir ausnützen!“, lachte Jane ihr zu. Irritiert blickte Claire ihre Freundin mit einem gemurmelten „mhm ja, wieso nicht“ an, ließ ihren Blick aber sofort wieder zu Tür wandern und sank in sich zusammen. „Dann lauf mal los Jamie! Du hast es ja gehört, wir sind dabei“, gab sie mit einen Grinsen weiter. Die Jungs am Tisch lachten und Jamie beeilte sich schnell an die Bar zu kommen, um möglichst bald wieder zurück zu sein. Lange wollte er Claire und Jane nicht alleine bei seinen Freunden lassen. Er wusste, dass seine Chancen bei Claire gering waren, trotzdem zog es ihn in ihre Nähe zurück, schließlich war sie immerhin seine beste Freundin. Außerdem hatte er die Blicke der umstehenden Männer gesehen. Er wollte verdammt sein, wenn er ihnen Claire überlassen würde. Sein Blick schweifte durch die Gegend. Die meisten Mädels hier hatten sich herausgeputzt. Das Motto schien wohl "weniger ist mehr" zu sein. Sein Blick ging zu seinen Freunden und den Mädels zurück, die lachend an einem Tisch neben der Tanzfläche saßen. Im Gegensatz dazu wirkte Claire fast verschlossen in ihrer Jeans und ihrer weißen Bluse. Er ließ seinen Blick über ihren schlanken Körper gleiten. Die Haare hatte sie einfach zu einem Pferdeschwanz hochgebunden. Auf den ersten Blick wirkten sie braun. Sah man aber genauer hin, erkannte man, dass sie den warmen Farbton von Waldhonig hatten und genauso glänzten sie auch. „Wo bleibst du denn? Wir sind am verdursten“, wurde er von Jane aus seinen Gedanken gerissen. Sie zwinkerte ihn an und lachte verschmitzt. „Bin ja gleich da. Kann ja auch nichts dafür, dass es hier so zugeht!“, brummelte er zurück. „Macht Jamie dich so nervös?“ fragte Jane. „Was? Wie kommst du denn darauf?“ Claire schaute Jane erschrocken mit großen Augen an, ließ ihren Blick aber wieder sofort zu Tür wandern und sank in sich zusammen. Vielleicht habe ich mich ja nur getäuscht und sie sind es gar nicht. Was sollten Sie auch hier?, versuchte Sie sich zu beruhigen und griff zu Janes Sonnenbrille mit einem „Darf ich die mal ausprobieren, ob sie mir steht?“ und setzte Sie auf. Vielleicht erkennen Sie mich ja nicht. Jane sah Claire irritiert an, was war nur los mit ihr? Sie wirkte vollkommen nervös und machte sich klein, als wollte sie nicht gesehen werden. So kannte sie Claire gar nicht! Zu Anfang als sie sich vor zwei Jahren kennengelernt hatten, war Claire ein zurückgezogener, stiller und vorsichtiger Mensch gewesen, doch sie taute mit der Zeit auf und wurde zu Janes bester Freundin. Normalerweise war sie ein richtiger Wirbelwind, doch davon war momentan nichts zu merken. „Verrätst du mir vielleicht, warum du meine Sonnenbrille trägst, obwohl wir in einer Disco sind und es dunkel ist?“ „Ach, ich dachte mir, damit kann ich mein Outfit vielleicht ein bisschen aufpeppen. Wenn ich mir hier die anderen Mädels ansehe, komm ich mir ein bisschen wie ein Mauerblümchen vor!“, gab Claire mit einem Achselzucken zurück. Damit war das Thema für sie erledigt und Jane wusste, dass sie dazu nicht mehr sagen würde. Ein Stirnrunzeln auf Janes Stirn zeigte aber deutlich, dass sie Claire nicht glaubte. Vorerst musste sie sich aber damit zufrieden geben. Sie sehen so aus, als würden sie jemanden suchen. Ob sie wissen, dass ich hier bin? Woher sollten sie das? Und, warum sollte sie das interessieren? Claire merkte, dass die Gefühle, die sie die letzten Jahren in der hintersten Schublade versteckt hatte, wieder heraus krochen. Wie gebannt starrte sie auf die Personen, die sich einen Weg zur Bar über die Tanzfläche bahnten. Neugierig folgte Jane Claires Blick, um herauszufinden, was deren Aufmerksamkeit so fesselte und pfiff erstaunt leise durch die Zähne „ Na, wenn dass keine Sahneschnittchen sind, kennst du die vielleicht?“, fragte sie. „N... nein, wie kommst du denn darauf?“, stotterte Claire. Zu ihrer großen Erleichterung wurde sie von Jamie unterbrochen, der ein großes Tablett voller Getränke auf den Tisch hievte. „Na endlich, ich dachte schon, wir müssen den ganzen Abend auf dem Trockenen sitzen“, jammerte Basty neben Ihr und griff sich beherzt den ersten Tequilla. „Los Mädels, jetzt trinken wir erst mal einen und dann machen wir die Tanzfläche unsicher“, lachte er und schüttete sich den Tequilla runter. Danach griff er nach Janes Hand und zog sie mit sich auf die Tanzfläche. Lachend winkte diese Claire zu, ihr zu folgen. Jamie packte Claire und schob sie mit einem „Na, dann schließen wir uns mal an“ Richtung Tanzfläche. „Ich muss erst noch kurz auf die Toilette, aber ich komme gleich nach“. Claire machte sich von Jamie frei und ging um die Tanzfläche herum. Sie sah nicht, wie Jamie ihr enttäuscht hinterher blickte und traurig kopfschüttelnd zu ihrem Tisch zurück ging. „Mann, sind das heiße Mädels hier. Wir hätten hier schon mal viel früher vorbei kommen sollen, hätten wir!“ Der Cowboy drehte sich grinsend im Kreis und wusste gar nicht, wohin er zuerst schauen sollte. „Wir sind hier nicht zum Frauenanbaggern, Colt. Außerdem, was würde deine Robin dazu sagen, wenn sie dich so sehen würde?“, antwortete der große Blonde. „Hey, Appetit holen ist erlaubt, essen tu ich ja zu Hause!“, maulte Colt. „Glaubst du wirklich, dass wir sie hier finden?“, wechselte er das Thema. „Mein Informant teilte mir mit, dass sie hier ist. Ein Freund von ihr feiert wohl seinen Geburtstag. Also haltet die Augen offen, irgendwo muss sie sein… oder sie kommt noch!“. „Warum hat sie sich eigentlich ausgerechnet die Erde ausgesucht, Säbelschwinger? Kannst du dir das erklären?“ Saber Rider nahm einen Schluck von seinem Bier und überlegte. „Ich weiß es nicht, aber wir werden sie fragen sobald wir sie finden.“ „Falls wir sie finden… und falls sie mit uns redet", setzte Colt hinzu. „Natürlich finden wir sie und jetzt halt die Klappe und such weiter, Kuhtreiber!“, fiel Fireball ihm böse ins Wort. Bisher hatte er sich im Hintergrund gehalten und so getan, als würde ihn das Ganze gar nichts angehen. Saber Rider hatte es eh´ schon gewundert, dass er bisher so ruhig gewesen war. Wie ein Pulverfass, das kurz vor der Explosion steht, dachte er mit einem Blick auf Fireball. „So Leute, lasst uns endlich weitersuchen!" Das kalte Wasser tat so gut. Langsam ließ sie es sich über das Gesicht laufen und versuchte die Panik zu ertränken, die der Anblick der drei Star Sheriffs in ihr ausgelöst hatte. Sie stützte sich mit ihren Händen auf dem Waschbecken ab und schloss die Augen. „Tja, manche wissen halt nicht, wann sie genug getrunken haben“, vernahm sie eine Stimme neben sich. Als sie die Augen öffnete blickte sie in die Gesichter zweier Mädels die sie von oben herab ansahen. „Es ist schon traurig, wenn man sich so gehen lässt“, setzte die andere hinzu, rümpfte über Claire die Nase und verließ zusammen mit Ihrer Freundin die Toilette. „Wenn das nur mein Problem wäre", seufzte Claire. Am liebsten hätte sie sich für immer hier versteckt. Und tatsächlich wog sie den Gedanken ab, ob dies möglich wäre. Über sich selbst lachend schüttelte sie den Kopf. „Du benimmst dich lächerlich! Bestimmt werden sie dich nicht mal erkennen“, schalt sie sich selbst laut, setzte die Sonnenbrille wieder auf, straffte den Rücken und setzte ein Lächeln auf. Dann wagte sie sich raus... In die Höhle des Löwen, wie sie meinte. „Hey, da bist du ja Süße, wo warst du denn so lange? Du kannst mich doch nicht so lange mit diesen Trunkenbolden alleine lassen!“, wurde sie von Jane erwartet. Claire lächelte. Als ob Jane das stören würde, allein unter Männern. „Ich brauch jetzt erstmal etwas zutrinken, kommst du mit zum Tisch zurück?“, fragte sie Jane und sah zu Jamie und Basty, die ihr von Ihrem Platz aus zuwinkten. „Na, dann lass uns den Herren der Schöpfung mal Gesellschaft leisten“, gab Jane zurück und mit einem verschmitzten Lächeln setzte sie hinzu „Nicht, dass Jamie vor Sehnsucht nach dir noch eingeht!“ Claire stöhnte auf. „Ich weiß nicht, auf was für Ideen du immer kommst ... und dann wird mir nachgesagt, ich hätte zu viel getrunken! Ich fasse es nicht!“ Daurauf hin zog sie Jane zu Ihrem Tisch zurück. „Da! Könnte sie das sein?“. Zugleich spürte Fireball einen Ellbogen, der ihm in die Rippen geschubst wurde. „Wo denn, Säbelschwinger?“. Er ließ seinen Blick in die angegeben Richtung schweifen, ohne sie zu erkennen. „Die Brünette dort mit der Sonnenbrille. Die, die so ins Gespräch mit dem Schwarzhaarigen vertieft ist“, erwiderte Saber. Fires Augen weiteten sich. „Tatsächlich, das könnte sie sein, könnte sie!“, rief der Cowboy aus. “Na dann mal nichts wie hin“, rief er über seine rechte Schulter hinweg und steuerte geradewegs auf sie zu. Saber Rider und Fireball warfen sich gegenseitig einen Blick zu, strafften die Schultern und folgten Colt. Krampfhaft überlegte Saber, wie er das Gespräch anfangen konnte. Er fragte sich immer noch, was vor drei Jahren passiert war. Er konnte es sich einfach nicht erklären. Außerdem fühlte er sich im Stich gelassen. Wie konnte sie nur...?, kam es bitter in ihm hoch. So in Gedanken versunken, bemerkte er nicht, dass Fireball sich einige Schritte zurückfallen ließ. Colt war bereits bei ihr angekommen und stand hinter der ehemaligen Kollegin. Saber Rider schloss schnell zu ihm auf. Mit gemischten Gefühlen starrte er auf ihren Rücken. Colt rempelte ihn auffordernd an, aber er konnte einfach nichts sagen. So viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf, soviel hatte er ihr zu sagen. Erklärungen wollte er von ihr, verdammt noch mal. Aber er brachte keinen Satz raus, nicht mal ein einfaches "Hallo". Stocksteif stand er da und konnte sich nicht bewegen. Colt sah seinen Boss irritiert an. Warum sagte er nichts, fragte er sich. So lange haben wir sie gesucht und jetzt schweigt er. Der Cowboy verstand es einfach nicht. Das ging gegen seine Natur! Er musste wohl selbst etwas dagegen unternehmen. „Na, wen haben wir denn da! Lange nicht gesehen!“, vernahm sie eine Stimme hinter sich. Sie wollte gerade nach ihrem Bier greifen, hielt aber in der Bewegung inne. Eiskalt kroch ihr die Angst über den Rücken. Sie schloss die Augen. Sie haben mich also erkannt, dachte sie resigniert. Ich hätte es wissen müssen! Ihr Magen krampfte sich zusammen. Sie atmete tief ein und versuchte die Fassung zu bewahren. Langsam nahm sie die Sonnenbrille ab, drehte sie sich um und blickte direkt in das Gesicht des Cowboys…. Sie hat sich verändert, schoss es ihm durch den Kopf. Aber es lag nicht allein an ihren Klamotten oder ihrer Frisur. Er wusste nicht, was er sich von ihrem Wiedersehen erwartet hatte, aber Saber Rider war von ihrem Anblick überrascht. Reifer und erwachsener wirkte sie, nicht mehr so unschuldig und unbeschwert, auch wenn sie jetzt mit großen erschrockenen Augen auf Colt und ihn blickte. Sie sagte immer noch nichts, sah ihn einfach nur an. „Möchtest du uns diese Schnuckelchen nicht mal vorstellen?“, unterbrach die Rothaarige neben ihr die angespannte Stille. Neugierig musterte Jane die Neuankömmlinge. Der erschrockene Blick von Claire entging ihr nicht, auch sahen dieser Cowboy und der gutaussehende Blonde nicht gerade entspannt aus. „Also, nachdem hier niemand etwas sagt, sehe ich schon, dass alles wieder an mir hängen bleibt", lachte Jane und streckte Saber Rider die Hand hin um sich vorzustellen. „Ich bin Jane.“ Mit einem Nicken zeigte sie auf Ihre Jungs. „Und das sind Jamie und Basty. Claire kennt ihr ja scheinbar schon. Wir sind ihre Freunde.“ Basty und Jamie nickten. Irritiert nahm Saber Rider ihre Hand entgegen, sagte aber immer noch nichts. Claire? Er runzelte die Stirn und sah den Cowboy an. Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Und wer seid ihr?“, kam es trotzig von Jamie. Himmel nochmal, ich benehme mich aber auch lächerlich, schalt sich Saber. „Mein Name ist Saber Rider, der Cowboy hier neben mir nennt sich Colt, und das ist….“ Irritiert nahm er wahr, das Fireball nicht neben ihm stand, sondern sich verdrückt hatte. Auch das noch, schoss es ihm durch den Kopf. „Wir sind ebenfalls Freund von….“ „…von früher“, fiel ihm Claire hastig ins Wort. „Schön euch zusehen“, setzte sie zaghaft hinzu. „Setzt euch doch einfach zu uns, ihr müsst euch ja wahnsinnig viel zu erzählen haben“. Jane bugsierte die beiden Star Sheriffs direkt an den Tisch. Neugierig setzte sie sich neben sie, damit ihr auch ja nicht ein Wort entging. Irgendetwas ist hier merkwürdig, dachte sie sich. Das verspricht ja spannend zu werden. Sie blickte abwechselnd alle an. Claire schien sich in ihrer Haut definitiv nicht wohl zu fühlen, Saber Rider blickte auf den Boden und Jamie funkelte die zwei Neuankömmlinge wütend an. Wie ein Platzhirsch, der seine Hirschkuh verteidigt, amüsierte sich Jane im Stillen. Nur der Cowboy blickte ebenfalls neugierig von einem zum anderen. Claire konnte keinen klaren Gedanken fassen, die Gefühle schienen sie zu übermannen. Unsicher setzte sie zum Sprechen an, merkte aber dass dies nicht so einfach war. Was sollte sie nur sagen? Ihr Hals war ganz rau. Sie nahm einen Schluck von Ihrem Bier und hoffte das beengte Gefühl in ihrem Hals damit runter spülen zu können. Kurz überlegte sie, ob sie nicht lieber den ganzen Inhalt der Flasche auf einmal runter kippen sollte, verwarf diesen Gedanken aber kopfschüttelnd. Sie musste einen klaren Kopf bewahren, um aus dieser Situation wieder heraus zukommen. Mensch, reiß dich zusammen, du bist nicht mehr das naive kleine Mädchen von früher, schalt sie sich und beschloss in die Offensive zu gehen. Angriff ist die beste Verteidigung, munterte sie sich auf. „Was macht ihr hier?“, fragte sie die Star Sheriffs direkt. Saber Rider fixierte sie. In seinen Augen konnte sie genau erkennen, wie die bisher vorhandene Unsicherheit von einer aufsteigenden Wut verdrängt wurde. „Wir hatten in der Gegend zu tun. Außerdem haben wir dich gesucht… seit drei Jahren!“, warf er ihr vor. „Und auf die Idee, dass ich nicht gefunden werden möchte, seid ihr nicht gekommen?“, erwiderte Claire mit eisiger Stimme. Auch bei ihr nahm die Wut langsam überhand. Was bildeten sich diese Star Sheriffs nur ein! Einfach wieder aufzutauchen und ihr Leben auf den Kopf zustellen. Sie hatte so lange gebraucht um zu vergessen und sich ein neues Leben aufzubauen… ein Zuhause, eine neue Arbeit… und Freunde, richtige Freunde! „Du wirst es nicht glauben, aber diesen Gedanken hatte ich auch schon… trotzdem möchte ich wissen, warum du uns einfach hintergangen hast. Erkläre es mir bitte, ich verstehe es einfach nicht!“, zischte Saber Rider wütend. Colt blickte bestürzt seinen Vorgesetzten an. So unbeherrscht hatte er ihn ja noch nie gesehen. Er blickte zwischen den beiden Streithähnen hin und her. Das läuft hier vollkommen schief, dachte er und blickte zu Claire. „Wir haben dich einfach vermisst und uns Sorgen gemacht. Verdammt nochmal… einfach abhauen, wer tut denn sowas?!“, klagte er sie mit einem schiefen Lächeln an. Zornig funkelte Claire ihn an. “Ich wüsste nicht was es euch angeht“. Sie sah aus, als würde sie sich gleich auf den Cowboy stürzen. Dieser hob beschwichtigend die Hände nach oben und zog sich etwas zurück. Ihre Wutausbrüche waren ihm noch zu gut in Erinnerung. Womit er allerdings nicht rechnete, war, dass der sonst so beherrschte Saber neben ihm auf einmal explodierte. “Was es uns angeht? Ist das dein ernst?“ schrie er ihr entgegen. „Wie selbstgerecht bist du eigentlich!“, wütend haute er mit der Faust auf den Tisch, so dass Claire erschrocken zusammen zuckte. „Jetzt reicht es aber. Ihr taucht hier einfach ungefragt auf und greift Claire an. Was soll das Ganze?“ Jamie baute sich beschützend neben Claire auf. Wütend bedachte er die beiden Männer, die er am liebsten sofort rausgeschmissen hätte. „Ich glaube es ist, besser wenn ihr jetzt geht!“, forderte er sie auf. „Pfeif deinen Schoßhund zurück“ kam es verächtlich von Colt. „Du hast hiermit nichts zu tun, Freundchen!“ wandte er sich an Jamie. Dieser ballte wütend die Fäuste zusammen „Er ist es… hab ich recht? “, gab er mit zusammengebissenen Zähen von sich . Als er Claires Hand beschwichtigend auf seinem Arm fühlte, entspannte er sich leicht. Allerdings nur bis er ihre nächsten Worte vernahm. „Nein, er ist es nicht. Aber Colt hat recht, Jamie. Es ist meine Angelegenheit. Dabei kannst du mir leider nicht helfen“, teilte sie ihm sanft mit. Sie wandte sich an Saber Rider und Colt. „Ihr habt eure Zeit vergeudet, wir haben uns nichts mehr zusagen. Geht einfach wieder. Ihr hättet nicht kommen sollen!“. Sie stand auf und flüchtete. Irritiert sahen ihr die anderen hinterher. „Verflucht nochmal, unternimm doch was, Boss! Wir können Sie doch nicht einfach wieder gehen lassen“, gab Colt gequält von sich. Saber Rider schüttelt traurig seinen Kopf. „Ich glaube sie braucht jetzt erstmal Zeit zum nachdenken, ich hätte die Beherrschung nicht verlieren dürfen.“ Ich muss hier raus, war ihr einziger Gedanke. Es war zu viel, einfach zu viel. „Verdammt nochmal, wo ist denn hier der Ausgang?“, murmelte sie vor sich hin. Überall um sie herum standen Leute. Lachende, tanzende, glückliche Leute. Panisch versuchte sie sich durch die Menschenmenge durch zu kämpfen. Es war zu viel, sie musste erst mal nachdenken und raus hier. Raus, einfach raus. Aber überall waren Menschen, die ihr den Weg versperrten. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrem Arm. Wie versteinert blieb sie stehen und fühlte einen eiskalten Schauder über ihren Rücken kriechen. Nein, das kann nicht sein. Sie wagte es nicht sich um zudrehen und fing an am ganzen Körper zu zittern. „Sie mich an!“, wurde sie aufgefordert. Wie hypnotisiert drehte sie sich langsam um. Es traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. Er ist es also wirklich, hämmerte es in ihrem Kopf und sie sah in ihr bekannten braune Augen. Warum bin ich überrascht, fragte sie sich. Natürlich waren sie alle da. Sie schluckte. Tränen stiegen ihr in die Augen. Er sah, wie sie um Ihre Fassung kämpfte. Wie lange hatte er auf diesen Moment gewartet. Er hatte sich dieses Treffen immer wieder vorgestellt. Die Sorgen die er sich um sie die ganze Zeit gemacht hatte, die Angst, die Enttäuschung, die Wut der letzten Jahre… all diese Gefühle stiegen jetzt in ihm hoch. „Warum?“, fragte Fireball nur ganz schlicht. Sie schüttelte traurig den Kopf. „Ich…ich…“ sie schluckte. „Ich kann nicht!“ Sie spürte das Brennen in Ihren Augen. „Raus …. Muss hier raus!“, stotterte sie hilflos. Sie schüttelte seine Hand ab und stürmte davon, bevor sie ihre Fassung endgültig verlor. Von fern vernahm sie noch sein Rufen „April, warte!“ Aber sie konnte nicht mehr. 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