Cocktailstunde von Schneeblume (Zorro x Sanji) ================================================================================ Kapitel 1: Cocktailstunde ------------------------- Cocktailstunde „Hmm…“ Nachdenklich drehte der blonde Smutje das Glas in seiner Hand. Ein leichtes Grinsen lag auf seinen Lippen, während er den Cocktail betrachtete. Mit der anderen Hand griff er nach der Glaskaraffe und goss etwas Saft nach. Besser. Grüner. Jetzt war die Farbe weniger türkis, viel mehr giftgrün. Das passte besser. Giftgrün, fruchtig, frisch. Ein bisschen herb. Und gefährlich, wenn man nicht Acht gab. Wenn man zuviel davon bekam, weil man die Finger nicht davon lassen konnte. Sanjis Grinsen wurde eine Spur tiefer. Oh ja, dieser Cocktail machte seinem Namen alle Ehre. Er angelte nach einem Strohhalm, rührte kurz in dem Glas herum und probierte dann. Hm… perfekt! „Jungs, jetzt seid doch mal ruhig! Ruffy, das gilt auch für dich.“ Ungeduldig blitzte Sanji seine Freunde an, doch seine Vorfreude auf das Kommende sah man ihm an, weshalb Ruffy und Lysop ihn kaum ernst nahmen und weiterzankten. Netterweise kam Nami ihm zur Hilfe und verpasste den Unruhestiftern je eine saftige Kopfnuss, bevor sie elegant ein Bein übers andere schlug und den Koch abwartend anschaute. Dieser schenkte ihr ein dankbares Lächeln und räusperte sich, jetzt, wo er die Aufmerksamkeit aller hatte. Er nahm ein Tablett von der Anrichte und verteilte die darauf befindlichen Gläser vor seinen Freunden auf dem Tisch – ignorierte dabei Ruffys nörglige Frage gekonnt, warum Nami und Robin denn als einzige Orangenscheiben an ihren Getränken hätten. „Du hast diesmal also einen Cocktail kreiert?“, erkundigte sich Nico Robin interessiert und musterte den leuchtend grünen Glasinhalt. Sie und Nami hatten ihren Spaß daran, Sanjis hauseigene Kreationen zu kosten – wofür dieser sehr dankbar war, denn die beiden waren unter den Kunstbanausen die einzigen, die seine Mühen wirklich zu schätzen wussten. Stolz nickte der Smutje. „Ja, ich hatte eine Art… Eingebung. Und dann habe ich solange rumprobiert, bis das dabei raus gekommen ist. Versucht und sagt mir, wie ihr ihn findet.“ Die jungen Frauen nahmen mutig die Gläser in die Hände, prosteten sich zu und setzten sie an die Lippen. Ruffy und Lysop, die noch immer vor sich hin schmollten, taten es ihnen skeptisch nach. Chopper hatte seinen Cocktail schon zur Hälfte getrunken und schaute nun etwas glasig drein. Und Zorro? Der starrte das grüne Zeug an und fragte sich, warum er nichts Anständiges bekam, wie Rum zum Beispiel. Der Koch machte das doch eh nur, um den Mädels zu imponieren, was ging ihn das an?! Der Schwertkämpfer schnaubte und schob das Glas von sich weg. Sanji, der gerade genüsslich an seiner – wirklich gelungenen – Kreation genippt hatte, sah das und hob eine Augenbraue. Er wollte etwas sagen, doch Robin kam ihm zuvor. „Nicht schlecht, Herr Koch.“ Sie lächelte ihn an und er war besänftigt. Nami konnte ihr nur zustimmen. „Der ist wirklich gut, Sanji, hast du schon einen Namen dafür?“ Wortlos nickte er. Er hatte einen Namen für diesen Cocktail, einen äußerst passenden sogar. Auch wenn er sich momentan fragte, ob er nicht einen an der Waffel hatte. Was hatte er sich eigentlich dabei gedacht? „Zorro.“ Die Anwesenden sahen verwirrt zu dem Schwertkämpfer, welcher noch verwirrter den Kopf hob. „Was ist?“, verlangte der Grünhaarige zu wissen. Auch die anderen verstanden nicht recht. Gelassen erwiderte Sanji die fragenden Blicke und stellte sein Glas ab, bevor er geduldig erklärte: „Der Name dieses Cocktails lautet Zorro, schlicht und ergreifend Zorro.“ Einen Augenblick herrschte verständnisloses Schweigen. Sie überlegten, ob sie ganz gewaltig auf den Arm genommen wurden oder ob Sanji tatsächlich seinen Cocktail nach seinem Lieblingskonkurrenten benannt hatte. Plötzlich lachte Robin leise und nickte andächtig. „Das passt.“, stimmte sie zu und genehmigte sich noch einen Schluck. Ihre Freundin grinste wissend, tat es ihr gleich und erhob sich dann. „Versteh ich nicht.“ Lysop hatte ebenfalls seine Sprache wieder gefunden und suchte in dem grünen Gemisch nach einer verständlichen Erklärung. Dann zuckte er mit den Schultern und leerte sein Glas in einem Zug. Ruffy, der seinen Cocktail förmlich inhaliert hatte, stieß ihm lachend in die Seite und kommentierte glucksend: „Wenigstens schmeckt er nicht wie Zorro!“ „Dann wäre er ja ungenießbar!“, ergänzte der Kanonier prustend. Sich die Bäuche haltend sprangen die zwei auf, als Zorro, der bis dato regungslos auf das Getränk gestarrt hatte, auch schon mit einem wütenden Knurren auf sie losging und ihnen aus der Kombüse nachjagte. Der Smutje konnte nur den Kopf schütteln, musste sich aber ein Grinsen verkneifen. Chopper purzelte von seinem Stuhl und lief keine Minute später torkelnd gegen die Wand, hatte die Tür nur knapp verfehlt. Sanji seufzte und nahm sich seiner an, immerhin war es ja seine Schuld. Er brachte den kleinen Elch, der kaum Alkohol vertrug, in die Jungenkajüte. Als er in die Kombüse zurückkehrte, war niemand mehr da, die Kerze auf dem Tisch flackerte einsam vor sich hin. Er schaute auf Zorros Platz, wo der gleichnamige Cocktail noch immer unangerührt stand. Wortlos blieb er stehen und starrte vor sich hin. Ein bisschen kränkte es ihn ja schon… Aber was hatte er auch erwartet? Dass Zorro ihm um den Hals fallen würde? Pah, lächerlich! Sanji grummelte und stellte das Glas in den Kühlschrank. Eigentlich sollte er den Zorro ja weg gießen, aber hey! Er verschwendete keine Lebensmittel! Auch nicht, wenn dieser blöde Marimo sie schlecht machte – ja nicht mal anrührte! – obwohl Sanji sie eigens für ihn zusammengestellt hatte!! Ein Unding zwar, aber nichts, wofür er seine Prinzipien über Bord werfen würde. Mit einem abgrundtiefen Seufzen ließ er sich am Tisch nieder und zündete sich eine Zigarette an. Eigentlich wollte er ja damit aufhören… Aber wie hieß es so schön: Schuster bleib bei deinen Lastern. Oder so ähnlich… Die Kombüsentür stand offen, eine angenehm frische Brise wehte in die Kombüse und machte die warme Abendluft leichter zu ertragen. Sanji lockerte seine Krawatte und blies in Gedanken versunken den Rauch aus. Seit Tagen brannte die Sonne erbahmungslos auf die Flying Lamb hinab und weit und breit war kein Land in Sicht. Zwar war es durch die Hitze oftmals schön friedlich auf dem Schiff, andererseits löste genau das geradezu penetrante Langeweile aus. Kein Wunder, dass die Jungs da nur Flausen im Kopf hatten, wenn sogar er, Sanji, lieber einen Cocktail erfand und diesen nach einem unsensiblen, idiotischen, hohlköpfigen Kerl benannte, statt Nami und Robin in ihren Bikinis zu bestaunen. Sanji schnaubte und haute frustriert seinen Kopf auf die Tischplatte. „…Aua!“ Zorro, der die heutige Nachtwache übernommen hatte, wartete bis es vollkommen ruhig auf dem Schiff war und kletterte dann vom Krähennest, um zur Kombüse zu schlendern. Obwohl es sich etwas abgekühlt hatte, war es eine warme Sommernacht, in der es kaum richtig dunkel wurde. Barfuss tappte er so leise wie möglich über die Holzplanken und schlich in Sanjis heiliges Territorium. Er konnte fast nichts erkennen, denn die Kerze war längst erloschen. Suchend sah der Schwertkämpfer sich um. Wo…? Als seine Finger tastend über die Arbeitsfläche glitten, stießen sie gegen ein leeres Glas, das mit einem mittellauten Klirren umfiel und ein Stück weit rollte. Zorro fluchte leise, nahm just in diesem Moment aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr und hörte Sanjis verschlafende Stimme: „Was…? Zorro? Was machst du da?“ Es kam Leben in den Koch und er stand auf, bewegte sich auf die Silhouette seines Kameraden zu. „Was zum Teufel machst du mitten in der Nacht in meiner Küche??“ Zorro knurrte. „Darf man sich hier nicht mal was zu trinken holen?“ Und verfluchte sich innerlich selbst, weil ihm keine bessere Ausrede eingefallen war und er sich somit selbst verraten hatte. Ach, dachte Sanji bei sich und grinste diabolisch. Ihm kam da so ein Verdacht. „Etwas zu trinken?“, hakte er scheinheilig nach und blieb dicht vor Zorro stehen – vielleicht auch hinter ihm, so genau konnte er das nicht erkennen. Sekundenlang währte angespanntes Schweigen. Zorro wusste, dass Sanji es wusste. Und Sanji wusste, dass Zorro wusste, dass er es wusste. Sie wussten es beide. Schließlich war Zorro es, der trotzig das Handtuch warf. „Tu doch nicht so unschuldig. Ja, was zu trinken! Immerhin heißt das Zeug wie ich, also will ich es auch trinken.“ „Ha!“ Sanji verzog spöttisch die Lippen. „Wer zu spät kommt~! Vorhin war dir mein Cocktail nicht gut genug, jetzt ist es zu spät, du bekommst nichts mehr.“ „Willst du damit sagen, dass nichts mehr da ist??“ Zorro strafte den Koch mit einem bösen Blick, den dieser aber gar nicht sehen konnte. „Genau das.“ „Dann mach mir noch einen!“ Zorro konnte gar nicht so schnell reagieren, wie er Sanjis beflipflopten Fuß und ein schnippisches „Du spinnst doch.“ im Gesicht hatte. „Hast du sie noch alle, Giftmischer?!“ Sauer wie eine Cocktaillimette stürzte sich der Schwertkämpfer auf den Koch, den er vor sich wusste. Aber ganz so prächtig funktionierten seine Instinkte dann doch nicht im Dunkeln. Sanji war ihm viel näher als erwartet und statt ihn irgendwie packen zu können, prallte er gegen den hoch gewachsenen, schlanken Mann und riss ihn, durch den falsch berechneten Schwung, mit sich. Mit einem dumpfen Poltern landeten sie auf dem Boden. „Du Trottel, was sollte das?“, stöhnte Sanji auf und versuchte, sich unter Zorro hervor zu winden, der ihn halb begraben hatte. „’Tschuldigung.“ Zorro brummte in seinen nicht vorhandenen Bart und rührte sich nicht vom Fleck. „Zorro~! Geh von mir runter, du bist schwer!“ Keine Reaktion. Sanji knurrte. Als Zorro sich endlich dazu bequemte, zur Seite zu rutschen, nuschelte er beinahe kleinlaut und fast ein bisschen eingeschnappt: „Ich wollte doch nur mal kosten…“ Der Smutje hielt in seiner Bewegung inne und sah in Zorros schemenhaft zu erkennendes Gesicht. Plötzlich musste er lachen. Einfach so. Er knuffte den Grünhaarigen amüsiert in die Seite. Ungläubig starrte Zorro seinen Gegenüber an. Was war denn jetzt kaputt? Aber noch viel verwunderlicher waren die folgenden, regelrecht verschmitzt klingenden Worte: „Wirklich? Okay, warte einen Moment.“ Sie saßen nebeneinander und ließen die Beine baumeln, die sie durch die Brüstung vor der Kombüsentür geschoben hatten. Zorro hielt tatsächlich sein volles Glas in den Händen. „Du bist ein Idiot, weißt du.“, stellte er leicht schmollend fest, was dem Smutje aber nur ein helles Lachen entlockte. „Nein. Und nun halt die Klappe und trink deinen Cocktail.“ Das folgende Schweigen war angenehm. Während Zorro geräuschvoll schlürfte, ließ sich Sanji zufrieden auf den Holzboden zurück sinken und schaute in den mit Sternen besetzten Nachthimmel. „Warum?“, hörte er Zorro irgendwann ruhig fragen. „Warum was?“, kam die Gegenfrage. Sanji drehte ihm schläfrig den Kopf zu. „Warum hast du ihn Zorro genannt?“ Sanji drückte seinen Oberkörper ein Stückchen hoch und stützte sich auf die Unterarme. Ja… warum eigentlich? Vielleicht weil er ihm auf seltsame, absurde Art und Weise mitteilen wollte, dass er den doofen Schwertkämpfer – so abstrus das auch klang – ziemlich gern hatte? „Ich habe mir überlegt, wonach du wohl schmecken könnest?!“, witzelte der Blondschopf und blinzelte. Zorro wusste nicht, ob er sich über diese blöde Antwort auf seine doch ernst gemeinte Frage ärgern oder auf die Spinnerei eingehen sollte. Da er eigentlich keine Lust hatte, sich zu ärgern, entschied er sich für letzteres. „Und meinst du, du hast mich mit dem Geschmack des Cocktails getroffen?“ Scheinbar unbeteiligt beugte er sich über den Blonden und sah ihm in die blauen Augen. „Öhm…“ Der durchdringende Blick brachte Sanji kurzzeitig aus dem Konzept, bevor er mit einem geheimnisvollen Lächeln erwiderte: „Keine Ahnung, ich habe keine Vergleichsmöglichkeit.“ Wortlos schauten sie sich an, bis Sanji plötzlich eine warme Hand im Nacken spürte, die seinen Kopf ein bisschen höher drückte. Bevor er sich darüber wundern konnte, hatte er auch schon Zorros Lippen auf seinen. Einen Augenblick lang war Sanji erstarrt, dann ließ er sich langsam zurück sinken, dabei Zorro mit und auf sich ziehend. Dessen Lippen waren warm und ein bisschen rau, und sie lösten ein kribbelndes Flattern in seiner Bauchgegend aus. Sanji spürte, wie seine Wangen heiß wurden, besonders als Zorro seine Lippen einladend einen Spalt weit öffnete. Er zögerte nur kurz, bevor er es ihm gleichtat, schlüpfte anschließend mit der Zunge in die gegenüberliegende Mundhöhle. Zorro schmeckte nach seinem Cockteil und nach… Zorro eben. Er hatte einen ganz eigenen Geschmack, den der Spitzenkoch nur schwer beschreiben konnte. Fruchtig nach dem Cocktail, frisch wie eine Meeresbrise, ein bisschen herb – schlicht und ergreifend Zorro. Und gefährlich, denn er machte süchtig… Etwas benommen öffnete Sanji die Augen – wann hatte er sie eigentlich geschlossen? – als Zorro sich wieder von ihm löste. Der Schwertkämpfer grinste leicht, aber auch an ihm war diese Kostprobe nicht spurlos vorbeigegangen. „Und?“ Sanji tat, als müsste er überlegen, und legte sich den Zeigefinger unschuldig nachdenklich ans Kinn. „Ich weiß nicht… ich denke, es kommt dem schon sehr nahe. Aber ganz sicher bin ich mir nicht, ich fürchte, ich muss noch einmal vergleichen.“ Schmunzelnd beugte sich Zorro wieder hinab. Da hatte er wirklich nichts gegen einzuwenden. „Danke.“, murmelte er leise, bevor sich ihre Lippen wieder trafen und er sich von Sanji in einen langen, anfangs sanften, später stürmischen Kuss ziehen ließ. Die versteckte Nachricht war mit etwas Verspätung doch angekommen. Und die Antwort zu entschlüsseln, war gar nicht mal so schwer… Das Cocktailglas, das einsam und vergessen neben ihnen stand, war längst leer. ~Owari~ Hm, geht nur mir das so oder schreit das förmlich nach mehr~? Wie auch immer, vielleicht bekomm ich irgendwann mal Lust, noch ein bisschen Lemon~ dazuzutun. *lalala* *~* *Lemon, Lime und Limone auf Eis und Zorro süffel* Der Zorro, den ich immer trinke, ist eher gelborange. Aber da ich nicht mehr genau wusste, was drin ist (<__<“), habe ich im Internet nachgesehen und dort war er grün… Passte mir natürlich noch viel besser in den Kram! *hehehe* Ich hoffe, es hat jemandem gefallen, auch wenn es fern jeglicher Logik war. *fangirl* Bye Eure Franzi ^^~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)