Pokerface von abgemeldet (What would happen if we kissed?) ================================================================================ Kapitel 7: Black Market Blood ACT 2 ----------------------------------- Die kleinen Platten der Stiegen knirschten unter meinen Füßen bedrohlich und ich hielt mich hilfesuchend an dem Türrahmen fest, der jedoch in seine Einzelteile zerbarste. Das getrocknete Holz lag in meiner Handfläche und ich fragte mich immer wer wie es mich hier her verschlagen hatte. Ich ging weiter, setzte jeden Schritt schon fast sorgfältig auf und kam in der Eingangshalle an. Überall waren Gemälde von Kindern mit ihren Eltern, ein verstaubter, zersprungener Spiegel hang über einer steilen Treppe, die in den zweiten Stock führte und der Parkettboden war mit vielen Blättern von Außen bedeckt. Überall roch man muffelige Luft, den jahrelangen Staub, der über jedem Gegenstand lag und man spürte eine eisige Kälte, die anscheinend aus dem zweiten Stock kam. Immer wieder blickte ich mich um und ein Pult bannte mich vollkommen. Auf dem kleinen, aus Eichenholz gefertigtem, Pult lag ein großes Buch, ebenfalls mit meterhohen Staubschicht. Vorsichtig ging ich darauf zu, strich den Staub weg und schlug es auf. Im ersten Moment erwatete ich, dass das Buch ebenfalls in seine Bestandteile zerfiel aber es blieb heil. Eine verschnörkelte Schrift in einem Hellblau stach mir entgegen und ich begann zu lesen: „Mai 1990 Heute wurde ein Mädchen Namens Rose eingeliefert. Sie verlor ihre Familie in einem Mafiaanschlag. Das Mädchen ist gesundheitlich wohlauf aber ihre letzten Angehörigen lieferten sie hier ein, da sie anscheinend jede Nacht in ihrem Bett zerrissene Schafe fanden und einen Namen auf jeder Wand, des Zimmer, der ebenfalls mit Blut geschrieben war. Polizisten versuchten den Namen zu entziffern - mit Erfolg. Es dauerte 4 Monate bis sie den Namen vollkommen entziffern konnten, jedoch jeder Polizist der bei dieser Aktion mit war starb am weiteren Tag. Was uns bekannt ist hieß der Name Noah...“ Ich hörte auf zu lesen. Mir blieb fast die Luft weg. Ein kleines Mädchen, vielleicht von ungefähr 4 Jahren, war zu solchen Taten fähig? In einer Weise musste ich selber über mich lachen. Ich wunderte mich über ein kleines Kind, wobei ich selbst mit 6 meine ganze Familie getötet hatte. Was mir jedoch mehr Rätsel aufsetzte lies war der Namen, der meinem gleichte und warum war er auf jeder Wand geschmiert. Je länger ich darüber nachdachte desto mehr Fragen stellten sich mir. Noch einmal blickte ich auf die Schrift und war mir sicher, dass das die Schrift einer Frau war, da sie die typische Grazie einer Frauenhand hatte. Ich war zu neugierig was mit dem Mädchen passiert war und blätterte eine Seite um. Im nächsten Moment las ich eine Liste der eingelieferten Kinder hier und erst auf der dritten Seite erfuhr ich, dass dieses Haus eine staatliche Irrenanstalt für Kinder war. Das Logo, eine kleines Häuschen in der Mitte darüber die Initialen IFK mit einer Lilieblüte darüber, kam mir irgendwie bekannt aber ich kam nicht drauf woher. Ich blätterte nochmals um als ich die Daten der weiteren Kinder durchschaute und las wieder einen Eintrag, der nicht mal weit entfernt von Rose Einlieferung war. „15.Juli 1990 Rose ist verschwunden. Eine staatliche Suchaktion fand statt und man fand sie in einer Scheune, wo sie fast alle Tiere geschlachtet hatte und ihr normales Ritual vollzog. Wieder waren alle Wände voll geschmiert mit demselben Namen. Photographien wurden davon gemacht und später fanden auch einige unserer Doktoren heraus, dass sie andere Worte dazu schrieb als nur den Namen. In einem kleiner Ecke der Scheune hatte sie zu dem Namen „folge mir“ geschrieben. Noch immer haben wir nicht aus ihr herausbekommen wer dieser „Noah“ sei und weshalb sie den Namen immer in Blut schrieb. Wir haben keine Wahl als das Mädchen in die geschlossene Abteilung zu schicken...“ Je schneller und je weiter ich las wurde diesen Aufzeichnungen immer kurioser. Ich erfuhr vieles, fast schon zu viel. Ein weiterer Eintrag kam nach enigen kleineren, die von den Fortschritten der anderen Kinder handelte, und mir blieb sprichwörtlich das Herz stehen. Ich hielt den Atem an, mein Körper zitterte und meine Hände wurden nass vor Schweiß. Nicht mal 1 Tag verging bei dem letzten Eintrag, vom 15. Juli und ich fand einen Eintrag von Rose. Die Frau, die dies geschrieben hatte, musste es sehr eilig gehabt haben, denn die Schrift war hektisch und nicht mehr so ordentlich wie bei den letzten Einträgen. Alles was ich nur in diesem Eintrag las war: „15. Juli des gleichen Monats Rose dreht durch! Sie hat schon 5 unserer Doktoren getötet und sie wütet weiter... Jeder hier zittert und will aus der Anstalt aber anscheinend hat auch Rose das Haus in ihrer Gewalt. Die Türen lassen sich nicht mehr öffnen, alle Fenster sind mit schwarzen Gittern umschlungen und Blut ist überall. Ich und noch einige von meiner Abteilung leben noch aber, es hört sich komisch an, hier laufen irgendwelche Gestalten umher, die wie Zombies aussehen. Ich musste zusehen wie meine Freundin von so einem „Wesen“ zerrissen wurde. Ich hoffe nur dass uns jemand rettet...“ Mir stellten sich die Nackenhaare auf. Ich wollte nur hier raus aber mein Körper war wie versteinert. Was ist hier nur passiert? Weshalb hat ein kleines Mädchen so etwas getan? Mir wurde es immer unheimlicher und meine Sinne schienen fast durchzudrehen. Ich hörte auf einmal jedes kleinste Geräusch in diesem Gebäude, jedes Knarren jeder einzelnen Tür, jedes Knirschen durch die Scharniere, jedes Klirren, dass die Fenster verursachten. Ich lies das Buch los, stolperte irgendwie in die Mitte des Raumes und drehte mich mehrmals um meine eigene Achse bis ich Rose vor mir wieder sah. Sie stand nicht mal einen Herzschlag vor mir und ich wich mit einem gekeuchten Schrei zurück. Immer noch sah sie mich mit ihren durchsichtigen Augen an und ich sah jetzt das Mädchen genauer an. Sie hatte Merkmale, die wirklich für ein normales Mädchen nicht normal waren. Ihre Haare waren grau, wie die einer alten Frau, die Augen grau, wie der hellste, dichteste Nebel und die Hände und Füße so zart, dass sie fast schon zerbrechen konnte, wen man sie berühren sollte. Sie streckte mir die Hände entgegen und formte mit ihren lieblichen Lippen meinen Namen und ich legte den Kopf etwas schief. Woher wusste sie nur meinen Namen? Wieder sagte sie mit ihrer zerbrechlichen Stimme meinen Namen, breitete immer mehr ihre Hände aus und bevor ich mich versah stand vor mir eine Frau in einer Kapsel, die Hände voller Kabel, den Körper nackt und den Kopf versteckt hinter einem Art Helm. Das ganze Haus verschwand und ich hörte immer wieder meinen Namen, den sie rief. Es war wie ein Echo, dass nie wieder verhallen wollte und ich hielt mir den Kopf, schrie oft sie solle aufhören und bevor ich fast den Verstand verlor, grinste sie nur und flüsterte mir „Suche mich“ zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)